Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 396

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
396 liefert fast jeder Fluß Reste der riesenhaften urweltlichen Fauna. Wie gut diese sich zuweilen erhalten, davon gibt ein vorweltlicher Elephant ein treffendes Beispiel, der 1799 im Eise an der Lenamündung entdeckt und ausgegraben wurde; Fell, Haare und Fleisch waren noch so gut erhalten, daß die Hunde und weißen Bären wacker zugriffen. § 130. Die innere Erdwärme und vulkanische Thätigkeit der Erde. Tief in das Innere der Erde ist der Mensch noch nicht eingedrnngen; denn die tiefsten Bergschachte in Tyrol und Böhmen haben höchstens eine Tiefe von 3009'. Dies ist in Bezug auf die Dicke des Erdkörpers, welche von der Oberfläche bis zum Mittelpunkt ungefähr 20 Mill. Fuß beträgt, unbedeutend zu neunen. Das Wenige, was wir vom Erdinnern wissen, beschränkt sich auf die Kenntniß der in jener Tiefe vorkommenden Mineralien, der im Erdinnern wirkenden Kräfte, Wärme, Elektricität und Magnetis- mus, und vieler unermeßlichen Höhlen. Diese letztern sind entweder leere, große Weitungen, oder mit Wasser oder Gasen angefüllte Becken, und be- weisen hinlänglich, daß das Innere der Erde nicht durchgehends eine feste, dichte Masse sei. Die Baumanus- und Bielshöhle am Harz, die von Müg- gendorf in Frauken, die meilenlangen unterirdischen Gewölbe (Adelsberger Grotte) bei Triest, die Höhle des Cintragebirgs in Estremadura und die Fingalshöhle auf Stasfa sind noch nicht die größten auf der Erde; die Höhle von Friedrichshall soll eine Tiefe von 40 — 50,000' haben, wie mau aus dem Auffallen eines hingeworfenen Steines berechnete. In der Höhle von Warren County in Kentucky brauchte ein Verirrter 19 Stunden, um den Ausgang zu finden. Aber diese hohlen Räume sind im Vergleich zu denen, in welche noch kein menschlicher Fuß sich wagen konnte, und welche die Erdbeben oft 1000 Meilen weit fortpflanzen, unbedeutend. Unabhängig von der Sonnenwärme wächst mit zunehmender Tiefe die Wärme des Erdinnern. Schon in der geringen Tiefe von 3' verspürt man den Unterschied der kältesten und wärmsten Tageszeit nicht mehr, und in den Kellern der Pariser Sternwarte bleibt das Thermometer das ganze Jahr hindurch ohne die geringste Schwankung. In noch größerer Tiefe steigt es aber wieder, und zwar alle 100—150' um 1° R. Wüchse diese zuneh- mende Temperatur nach dem Mittelpunkt der Erde regelmäßig so fort, so würde bereits in einer Tiefe von 10,000' die Temperatur siedenden Wassers angetroffen werden, und alsdann eine fabelhafte Glühhitze herrschen. Aber auch abgesehen von jener starken regelmäßigen Zunahme der innern Erd- wärme, muß der Kern in feurig-flüssigem Zustande sich befinden. Ueber diesen feurig-flüssigen Erdkern hat sich, wie oben § 118 ange- geben ist, allmählich die Erdrinde gebildet, welche wir bewohnen, und da Gesteine und Erdschichten im Ganzen schlechte Wärmeleiter sind, so werden wir von der Centralwärme der Erde wenig oder vielmehr äußerlich gar nichts gewahr. Das fortschreitende Erkalten nach Innen zu geht auch äußerst langsam vor sich. Indessen ist diese Decke im Verhältniß zum Ganzen so dünn, daß man sich eher über ihre Haltbarkeit, als darüber wundern muß, daß sie bisweilen in Bewegung geräth, und daß heiße Quellen und Vulkane

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 15

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 15 — von 3300 km (1912) und Kunststraßen in gleicher Ausdehnung durchziehen es. Fieber- hauchende Sumpfgebiete hat man trocken gelegt. Durch großartige Bewässerungsanlagen und die Erbohrung von artesischen Brunnen in der Sahara sind große Flächen Landes für den Anbau gewonnen worden. Was das alles bedeutet, erhellt aus der Tatsache, daft- die Ausfuhr, die zwischen 1830—40 nur 3—4 Mill. M. betrug, 1910 die beträchtliche Höhe von 393 Mill. Mk. erreicht hat. Der Ackerbau ist fast ganz auf das Tell beschränkt und erzeugt an Getreide ins- besondere Weizen, Gerste und Mais und zwar weit über den Bedarf hinaus. Eine weite Verbreitung hat der Weinbau, der 1906 6,9 Mill. dl Wein lieferte, mehr als den dreifachen Ertrag Deutschlands. Große Bedeutung hat ferner der Anbau von Süd- Abb. 3. Die Maurenstadt in Alschier. f rü ch t en und von F r üh g e m ü s en (grünen Bohnen, Erbsen, Blumenkohl, Artischoken, Tomaten^ Kartoffeln), die im Winter und Frühlinge als noch seltene und teure Ware auf den euro- päifchen Markt kommen. Außerdem wird Tabak gebaut (1901: 7,7 Mill. kg), und die Oasen der Sahara mit ihren 2^ Mill. Palmen erzeugen gewaltige Mengen von Datteln. Der Wald, der allerdings nur 10 °/0 der Oberfläche des Landes bedeckt und zu mehr als- der Hälfte Staatseigentum ist, liefert Kork und Gerberlohe, das Steppenhochland Halsa- gras. Viehzucht wird hauptsächlich im Steppenhochland getrieben und erstreckt sich vor- wiegend auf Kleinvieh, Schafe (9 Mill.) und Ziegen (4 Mill.), in geringerem Umfange auf Rinder (1,1 Mill.) und auf Esel, Maultiere und Kamele, die als Lasttiere uu- entbehrlich sind. Der Bergbau liefert Zink, Eisen und Blei, leidet aber unter dem Mangel an Kohlen, der eine Verhüttung der Erze unmöglich macht. In letzter Zeit ist die Ausfuhr von Superphosphat, einem vorzüglichen Dungstoffe, bedeutend geworden. Der Außenhandel erreichte 1910 einen Wert von 801 Mill. Mk. (A. 395, E. 406).

3. Geschichte des Mittelalters - S. 32

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Völkerwanderung. wurden besiegt, ihr König Alarich Ii. siel durch Chlodwigs Hand. Gallien war fränkisch bis über die Garonne hinaus. Die ihm verwandten Könige der andern Frankenstämme soll Chlodwig durch Mord beseitigt haben. Das ganze Frankenvolk gehorchte ihm. * 4. * Seine Grafen führten die Krieger jedes Gaus und leiteten das Gericht der Volksgenossen. Ein Gesetz schützte Eigentum und Leben. Die Franken trieben planmäßige Landwirtschaft mit Rindvieh- und Schweinezucht und lagen der Jagd ob mit sorgsam gezüchteten Hunden, mit abgerichteten Falken, Sperbern und Hirschen. Schon kamen einzelne Gewerbe auf, wie Mühlenbetrieb und die Bearbeitung von Gold und Eisen. Aber ihr Geist blieb kriegerisch. Alljährlich traten die Freien auf dem „Märzfeld" mit dem König zusammen, um Kriegszug oder □ Frieden zu beschließen.^ Seit Chlodwigs Zeit trugen die Franken die Haare irrt Nacken kurz und in der Mitte gescheitelt; der Bart blieb nach Gallierart aus einen schmalen Schnurrbart beschränkt, während die Langobarden Schnurr- und Knebelbart, die Alamannen Vollbärte trugen. Der König allein, dessen Würde erblich war, trug Locken und Bart unberührt von der Schere. Erst 45 Jahre alt, starb er in seiner neuen Hauptstadt Paris. 5. Die Gründung des Frankenreichs hat die Völkerwanderung beschlossen. Fortab mußten die Völker in ihren Sitzen bleiben. * * Von einer Völkerwanderung im eigentlichen Sinn kann man indessen nur bei den Ostgermanen sprechen: Goten, Vandalen, Langobarden, Burgunder sind, wie in der Vorzeit die Kimbern und Teutonen, als Gesamtvolk ausgezogen, um eine neue Heimat zu suchen. Das Sachsenvolk blieb im Lande. Von den Franken wanderte nur ein Stamm aus; sie hielten ihr altes Gebiet fest und eroberten Gallien dazu: ihr Reich hat denn auch allein dauernden Bestand gehabt. 6. Chlodwigs vier Söhne teilten sich in die Herrschaft. * *Das ganze Geschlecht der „Merowinger" befleckte sich durch unerhörte Greueltaten: Chlodwigs jüngster Sohn Chlotar ermordete in Gegenwart seiner Mutter die kleinen Söhne seines Bruders; seinen eigenen Sohn, der sich gegen ihn empört hatte, ließ er samt Weib und Kindern verbrennen. Aber sie alle setzten das Werk ihres Ahnherrn

4. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Otto der Große Iv 22—5. Nach zäher Gegenwehr in Mainz und dann bei Regensburg unterwarf sich Äonrad; erst später bat auch Ludolf den bekümmerten Vater in den Wäldern Thüringens um Verzeihung und erhielt sie. 4. Diese Wirren benutzend, drangen die Ungarn abermals vor, diesmal bis Augsburg. Am Lech erfocht Otto über die Räuber einen glänzenden Sieg. Unter der Fahne des Erzengels Michael kämpfte 955 der König selber mit der heiligen Lanze; Konrad sühnte seine Untreue durch den Heldentod. Die Zeitgenossen verglichen die Schlacht mit Karl Martells Maurensieg. Krieger und Bauern hetzten, erschlugen, hängten und ertränkten die Mordbrenner. Die Magyaren kamen nicht wieder nach Deutschland; sie wurden in der Donau-Ebene setzhaft und wendeten sich unter König Stephan dem Heiligen dem Christentum zu. * *Zu dieser Zeit focht nicht mehr das Volksaufgebot im Strohhut und in dem mit Eisenplatten besetzten Lederwams, der „Brünne", sondern ein Vasallenheer wohlgeübter Reiter, die mit Panzer und Halsberge, mit Helm und Schild, mit Schwert und Lanze ausgerüstet waren. Söhne des niedern Adels bildeten diese Scharen, die die Großen dem Könige zuführten; sie erhielten zum Lohn kleine Lehen aus dem Grundbesitz des Königs oder der Herzöge und Grafen. 5. Die Italiener bewunderten die blonden Hochgestalten, die in der Schlacht standen, „als wären sie von Eisen". Aus dem Ertrag der Beute erbaute der Adel nach des Königs Vorbild Burgen, die als Wohnstätten und zugleich als Festungen dienten. Um die Burgen und Klöster herum entstanden Städte, die Märkte und Marktgericht abhielten und sich mit Mauern und Toren umgaben; die Kirchenfürsten errichteten Armen- und Krankenhäuser. In den Kriegen gegen die Slawen und Ungarn kam damals der Eesamtname Deutsche auf, während man die kriegsgefangenen Knechte aus den verschiedensten Völkern Slawen („Sklaven") □ nannte. □ 5. Jetzt herrschten Frieden und Recht bis ins abgelegenste Wald-dorf. Deutschland war ein Land des Ackerbaus geworden. Jeder bestellte die Äcker seiner Hufe nach der Einteilung in Sommer-, Winter-und Brachfeld, wie sie der Flurzwang vorschrieb, mit Roggen, Gerste, Hafer, auch schon mit Weizen und im Süden mit Spelt. Das hölzerne Wohnhaus enthielt in Norddeutschland unter einem Dach, aber durch Wände getrennt, die Räume für Menschen und Haustiere; im Süden umgaben Wohnhaus, Scheuer und Stallung den

5. Geschichte des Mittelalters - S. 101

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
101 sich reien. Otto schien verloren. Aber sein Vertrauen aus Gott und auf sich selbst verlie ihn nicht. Vor Eberhards Feste Dreifach, die er belagerte, verlangte ein Graf unter der Androhung seines Abfalls die Abtei Lorsch; der bibelfeste König antwortete ihm stolz: Man soll das Heiligtum nicht vor die Hunde werfen." Da blieb der Mann treu. In tiefster Not erhielt der König die Nachricht, da Eberhard und der Herzog von Lothringen umgekommen seien: er war gerettet. Aber fortan gab er die Herzogtmer nicht mehr an Fremde. 3. Nun konnte er an die Herstellung des Reiches Karls des Groen denken. Durch die Vermhlung mit Adelheid, die eine burgundische Knigstochter war, gewann er zunchst Oberitalien, erweckte aber auch die Eifersucht Ludolfs und Konrads, zumal Herzog Heinrich sie aus der Gunst des Knigs zu verdrngen schien. Beide begnstigten die wieder ins Reich brechenden Ungarn; dadurch entfremdeten sie sich viele Anhnger. Otto nahm ihnen zur Strafe ihre Herzogtmer: Lothringen gab er seinem jngsten Bruder Brun, Schwaben dem Gemahl von Heinrichs Tochter Hadwig, Burchard. Die entscheidende Schlacht am Lech wurde am 10. August 955, dem Tage des heiligen Laurentius, geschlagen, dem der König zum Tanke fr den Sieg ein Bistum in Merseburg gelobte. Unter der Fahne des Erzengels Michael kmpfte Otto persnlich mit der heiligen Lanze. Die Zeitgenossen verglichen die Schlacht mit Karl Martells Maurensieg. 4. Zu dieser Zeit focht nicht mehr das Volksaufgebot im Strohhut und in dem mit Eisenplatten besetzten Lederwams, der Brnne", sondern ein Vasallenheer wohlgebter Reiter, die mit Panzer und Halsberge, mit Helm und Schild, mit Schwert und Lanze ausgerstet waren. Shne des niedern Adels bildeten diese Scharen, die die Groen dem Könige zufhrten; sie erhielten zum Lohn kleine Lehen aus dem Grundbesitz des Knigs oder der Herzge und Grafen. In den Kriegen gegen die Slawen und Ungarn kam damals der Ge-samtname Deutsche auf, während man die kriegsgefangenen Knechte aus den verschiedensten Vlkern Slawen (Sklaven") nannte. In diesen Friedenszeiten nahm die Bevlkerung rasch zu. Die Rodung, die fr alle Raum und Nahrung zu beschaffen suchte, drang immer tiefer in den Wald ein; davon erzählen viele Ortsnamen mit den End- oder Stammsilben forst, holz, Horst, loh; ferner rod, rad, raut in Thringen und Franken, riet (rieb) in Bayern, rti in der Schweiz; auf Rodung mit der Art deuten Namen auf schlag, hau, schnitt, auf Feuer-rodung: brand, schwand. Anlagen auf Bergen und an Abhngen endigen auf berg. brgel, bhl; rain, scheid, Halden, wangen; solche am Wasser auf bach, beck, ach, born, bronn (brunn), furt; an Smpfen: bruch, moor,

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 28

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden. 20. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 43

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Heinrich. Meist aus Widukinds sächsischen Geschichten. 28. Heinrich, der Vogelsteller. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au — horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Wett! Was gilt's? Heut giebt's ’nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort heraus für eine Reiterschar?"
   bis 10 von 73 weiter»  »»
73 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 73 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 1
4 2
5 8
6 0
7 12
8 0
9 0
10 3
11 2
12 0
13 1
14 0
15 4
16 12
17 1
18 1
19 4
20 1
21 0
22 1
23 1
24 2
25 0
26 1
27 3
28 5
29 3
30 15
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 8
37 25
38 7
39 1
40 3
41 0
42 7
43 21
44 0
45 3
46 23
47 0
48 7
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 45
1 288
2 19
3 31
4 29
5 12
6 41
7 20
8 1
9 29
10 3
11 142
12 20
13 8
14 18
15 4
16 113
17 308
18 11
19 50
20 8
21 113
22 84
23 136
24 48
25 12
26 22
27 13
28 41
29 5
30 8
31 31
32 7
33 4
34 2
35 16
36 13
37 35
38 14
39 48
40 14
41 17
42 48
43 27
44 0
45 56
46 5
47 49
48 17
49 7
50 90
51 4
52 22
53 12
54 91
55 29
56 23
57 2
58 18
59 79
60 4
61 26
62 13
63 13
64 58
65 30
66 6
67 29
68 64
69 25
70 82
71 104
72 19
73 8
74 4
75 74
76 43
77 249
78 6
79 87
80 2
81 6
82 639
83 42
84 346
85 11
86 4
87 102
88 17
89 11
90 13
91 37
92 179
93 1
94 138
95 88
96 3
97 23
98 48
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 66
1 88
2 28
3 61
4 14
5 29
6 136
7 24
8 4
9 27
10 417
11 28
12 228
13 39
14 113
15 1
16 33
17 5
18 112
19 120
20 2
21 7
22 1
23 3
24 398
25 188
26 49
27 5
28 39
29 20
30 13
31 24
32 47
33 206
34 171
35 3
36 40
37 0
38 18
39 49
40 16
41 28
42 30
43 49
44 15
45 10
46 49
47 109
48 29
49 10
50 62
51 99
52 68
53 19
54 79
55 33
56 11
57 5
58 20
59 187
60 9
61 11
62 23
63 5
64 95
65 34
66 30
67 10
68 11
69 12
70 76
71 22
72 186
73 8
74 21
75 74
76 5
77 124
78 79
79 11
80 105
81 295
82 21
83 120
84 24
85 6
86 7
87 15
88 21
89 163
90 75
91 40
92 12
93 42
94 499
95 270
96 27
97 120
98 15
99 58
100 164
101 16
102 85
103 8
104 11
105 40
106 25
107 149
108 4
109 29
110 68
111 29
112 48
113 37
114 51
115 13
116 28
117 7
118 236
119 123
120 8
121 65
122 36
123 32
124 238
125 69
126 8
127 85
128 11
129 43
130 161
131 208
132 331
133 130
134 5
135 8
136 123
137 48
138 7
139 94
140 29
141 10
142 141
143 58
144 22
145 65
146 10
147 14
148 73
149 7
150 10
151 71
152 76
153 254
154 29
155 27
156 56
157 19
158 59
159 43
160 33
161 14
162 3
163 4
164 62
165 41
166 84
167 15
168 46
169 47
170 16
171 527
172 18
173 76
174 24
175 164
176 18
177 154
178 5
179 48
180 67
181 4
182 94
183 303
184 22
185 12
186 4
187 25
188 161
189 3
190 3
191 38
192 52
193 64
194 58
195 25
196 68
197 23
198 21
199 67