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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

2. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 60

1900 - Minden i. W. : Volkening
offenen Felde. In dieser ersten offenen Feldschlacht wurde mit großer Erbitterung gekämpft; nur mit Mühe hielt Karl stand; er wurde so geschwächt, daß er sich nach dem nahen Paderborn zurückziehen mußte, um Verstärkungen zu erhalten. Nochmals stellten sich ihm die Sachsen zur offenen Schlacht unter Wittekinds Führung an der Hase unweit Osnabrücks. Die Franken hatten den Vorteil größerer Kriegserfahrung und besserer Bewaffnung; denn viele von ihnen waren mit eisernen Helmen und Panzern bewaffnet. Bei den Sachsen war dies nur den Vornehmen gestattet; denn ihr Land war nicht reich an Eisen. Aber mehr als aus Eisen vertrauten sie auf ihre Sache und auf ihre Liebe zum Vaterlande. Sechstausend Sachsen lagen erschlagen, da flohen die übrigen. Karl marschierte über die Weser zur Elbe und kehrte dann nach völliger Unterwerfung der Sachsen nach Worms zurück. Aber trotz der harten Schläge herrschte noch nicht Ruhe bei den Sachsen. 784 wagten sie nochmals, unterstützt von den Friesen, den Widerstand, durch Westfalen in der Richtung zur Weser. Karl zog Huckulbi zu (entweder Huckele oder Hockele, dem jetzigen Petershagen a. d. Weser, Regbz, Minden, oder das alte Okuln, später Oyel in der Grafschaft Hoya, Negbz. Hannover), ging jedoch nicht über die Weser, souderu, gehindert durch die Überschwemmungen, wandte er sich südwärts und ging von Thüringen aus gegen Ostsachsen (Ostsalen) vor. Von Worms ans mußte er dann in demselben Jahre nochmals ein Heer nach Westfalen führen, weil sein Sohn Karl sie nicht völlig hatte unter- werfen können, und kam bis Rehme am Zusammenfluß der Weser und Waharra (Werre). Wieder hinderten die Überschwemmungen und die Jahreszeit. Er zog nach Eresburg zum Uberwintern und machte von da aus verheerende Einfälle in die Umgegend im folgenden Frühjahre. Im Juni wurden dann auf dem zweiten Reichstage zu Paderboru strengste Gesetze, dem drakonischen gleich- artig, festgesetzt. Auf jedes Vergehen gegen Karls Anordnung stand die Todesstrafe. Dann durchzog er, ohne Widerstand zu finden, ganz Sachsen, gelangte nach Dersia und zerstörte die Befestigungen jenseits der Weser. Wittekind und Albion, am Widerstande der- zweifelnd, und, wie es scheint, von Karl freundlich gelockt und geladen.

3. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 65

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 65 — Und bäumt die schlanken Vorderfüße Und bringet seine besten Grüße. Da sprach der Sachse: „Siehe da, Das ist des Sachsenvolkes Bild!" Der Franke reichet ihm die Hand. „Das war ein Wort zu seiner Zeit! Du sollst von sränkscher Großmut hören; Dem Kampf der Völker will ich wehren. Tu, denke dieser Stunde heut, Ich bin der König Karl genannt." Der Sachse reicht ihm auch die Hand. „Hast sränk'sche Großmut du genannt, So lern auch Sachsentreue kennen! Ich will dir deinen Gastfreund nennen: Herr Karl, du bist in mächt'ger Hand, Ich bin der Wittekind genannt." Da rief der Karl: „Ja, treu und frei? Das edle Roß, das ist dein Bild! Nun soll der goldne Frieden tagen; Tu sollst die Herzogskrone tragen; Das weiße Roß, das führ im Schild, Für ewig sei es treu und frei!" Freiherr Max von Der. Der Besuch Wittekinds bei Karl dem Großen. Ehe der Friede zwischen Karl und den Sachsen geschlossen war, sprach der tapfere Wittekind zu seinem Waffenbruder Albion: „Auf, laßt uns gehen, wir wollen Karl in seiner Burg besuchen und sehen seine Macht, denn er ist der höchste in seinem Lande!" Da zogen die kühnen Helden hin, ein Bettlergewand verhüllte ihre starken Glieder; sie wollten unerkannt sein und selber sehen und prüfen. Furcht war nicht in ihren mutigen Herzen. Sie wanderten und wanderten manchen Tag, und wo sie hinkamen, die Christen speisten sie. Da fragten sie sich einander: „Sind das die Christen?" Sie Schulze, Heimatskunde. g

4. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 70

1900 - Minden i. W. : Volkening
Gemahlin gab. Seinen bisherigen Wohnsitz zu Hermannsbnrg, das von ihm seinen Namen hat, vertauschte Hermann mit Lüneburg und erbaute daselbst auf dem Kalkberge eine Burg. Daneben im Michaeliskloster wurde er 973 begraben. Uber seine und der Sachsen Sinnesart überhaupt ist uns solgende Erzählung aufbewahrt. Es war um das Jahr 940 n. Chr., da hütete nicht weit von Hermannsbnrg, im Land-Kreise Celle, ein vierzehnjähriger Knabe die Herde seines Vaters auf der Weide. Da kam ein prächtiger Zug von gewappneten Rittern daher gezogen, stolz zu Roß. Ter Knabe sieht mit Lust die blinkenden Helme und Harnische, die glänzenden Speere und die hohen Reitersleute an. Die aber biegen plötzlich von der sich krümmenden Straße ab und kommen querfeldein auf die Stelle zugeritten, wo er das Vieh weidet; und das Feld ist doch keine Straße, und es gehört doch seinem Vater! Er besinnt sich kurz, geht kühn auf die Ritter zu, stellt sich ihnen in den Weg und ruft ;hnen entgegen: „Kehret um, die Straße ist euer, das Feld ist mein!" Ein hoher Mann, auf dessen Stirn ein majestätischer Ernst thront, reitet an der Spitze des Zuges und sieht verwundert den Hirten an, der es wagt, ihm entgegenzutreten. Er hält sein Roß zurück und hat seine Freude an dem mutigen Knaben, der so kühn und furchtlos seinen Blick erwidert und nicht vom Platze weicht. „Wer bist du, Knabe?" — „Ich bin Hermann Billnngs ältester Sohn und heiße auch Hermann, und dies ist meines Vaters Feld, ihr'dürft nicht hinüberreiten!" — „Ich will's aber, Knabe," er- widerte der Ritter mit drohendem Ernst, „weiche, oder ich stoße dich nieder!" Dabei erhebt er den Speer. Der Knabe aber bleibt furchtlos steheu, sieht mit blitzendem Auge zu dem Ritter hinauf und spricht: „Recht muß Recht bleiben, und ihr dürst nicht über das Feld reiten, ihr reitet denn über mich hinweg!" — „Was weißt du von Recht, Knabe?" — „Mein Vater ist der Billung, und ich werde es nach ihm; vor einem Billung darf niemand das Recht verletzen!" — Da ruft der Reiter uoch drohender: „Ist denn das recht, Knabe, daß du deinem Könige den Gehorsam ver- sagest? Ich bin Otto, dein König!" — „Ihr seid Otto, unser König, Deutschlands Hort und der Sachsen Zierde, von dem mein

5. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 508

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 508 — durch einen Gürtel zusammengehalten wurde, reichte bis auf die halben Oberschenkel und ließ die Kniee bloß. Einige hatten Felle von Raubtieren über die Schulter hängen. Alle trugen das kurze, gebogene Schwert, Sax genannt. In der Linken hielten sie ihre Hauptwasfe, einen Speer mit schmalem, aber scharfem Eisen, den sie mit großer Sicherheit zu werfen verstanden. Viele hatten auch einen Schild von Holz oder von geflochtenen Weidenruten. Aus der Erde lagen Streitäxte von Stein und Keulen von Holz. Der Heerbann aller freien Männer war ausgerufen worden, weil der Frankenkönig Karl das Land mit Krieg bedrohte. Von allen Seiten kamen heute die bewaffneten Häuflein an. Die Vor- nehmen ritten auf Pferden. Diese waren weder groß, noch schön, noch schnell. Sie besaßen aber einen Vorzug: sie waren sehr aus- dauernd. Die Reiter saßen auf dem bloßen Rücken der Tiere; denn Sattelreiter waren verachtet. Gegen Mittag hatten sich alle Krieger auf der Burg versammelt. Die Scharen lagerten auf der Erde und verzehrten ihr Mahl: gedörrtes Fleisch und Hafer- oder Gerstenbier. Einige tranken auch süßen Honigmet oder Milch. Auf ein Zeichen standen alle auf und traten in einen Kreis. Ein Priester in einem langen leinenen Gewände schritt vor und gebot Stillschweigen; sie ständen, so sagte er, jetzt unter dem be- sonderen Schutze Wodans. Nun begann ein Fürst zu reden und sprach: „Der große Frankenkönig bekriegte vor drei Jahren zum ersten Male das freie Volk der Sachsen. Er eroberte die Eresburg und zerstörte die heilige Jrmensäule. Aus Not haben wir Frieden geschlossen und zwölf Geiseln gestellt. Die Freiheit des Volkes kann indes Ketten nicht ertragen. Wir haben den Feinden die Eresburg wieder entrissen. Deshalb zürnt der Frankenkönig und bereitet einen neuen Raubzug vor. Wir müssen daher einen ge- meinsamen Führer, einen Herzog wählen. An Tapferkeit und Weisheit übertrifft keiner von uns den kühnen Wittekind. Ihn schlage ich zum Führer vor." Er schwieg: als Antwort schlugen alle ihre Waffen klirrend zusammen zum Zeichen, daß sie die Wahl billigten. „Wittekind,

6. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 509

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 509 — du bist unser Herzog," rief darauf der Fürst. Schnell hoben ihn die jubelnden Krieger auf den Schild und trugen ihn im Kreise umher. Alle jauchzten laut; einige bliesen auf Hörnern von Auer- ochsen; andre schlugen auf Pauken aus Fellen, die über breite Reifen gespannt waren. Am Schlüsse der Beratung zogen die Scharen nach der Opfer- statte. Dort stand ein aus Steinen erbauter, mit Rasen belegter Altar. Der Priester breitete ein weißes Tuch darüber und betete um Sieg. Dann nahm er aus seiner Tasche eine Menge kleiner Stäbchen, in die allerlei Zeichen eingeschnitten waren, warf sie auf die Decke, hob dreimal ein Stäbchen ab, hielt es in die Höhe und deutete daraus die Zukunft. Nach Beendigung der Feier lagerten sich alle im Walde und unterhielten sich mit Festspielen. Nackte Jünglinge führten einen Tanz zwischen bloßen, in die Erde gesteckten Schwertern und Spießen auf. Viele spielten Würfel, bis der Abend kam, und jeder legte sich dann da zur Ruhe, wo er ein passendes Plätzchen fand. Am folgenden Morgen wurde an der Befestigung der Wallburg gearbeitet, während eine Abteilung Nahrungsmittel herbeischaffte. Eines Morgens sahen die Sachsen, wie sich plötzlich die um- liegenden Thäler mit den Scharen König Karls anfüllten. Bald begann der Sturm der Franken. Es war ein furchtbares Toben um den Berg. Die tausendjährigen Eichen hatten einen solchen Kampf noch nicht gesehen. Die Sachsen waren im Nachteile, weil König Karl durch die Zahl seiner Krieger ihnen bedeutend über- legen war. Von allen Seiten stürmten die Franken heran. Die Sachsen wehrten sich tapfer. Aus einem verborgenen Gange sielen sie den Feinden in den Rücken und streckten mehrere derselben nieder. An der Spitze kämpfte der Herzog Wittekind. Seine Augen suchten den Frankenkönig. Karl hielt im Walde und leitete den Angriff. Als seine Ritter die Heranstürmenden sahen, warfen sie sich ihnen mit aller Macht entgegen und hätten sie bald, da von allen Seiten Hilfe kam, gefangen. Nur durch Wittekinds riefen- hafte Stärke und Kühnheit gelang es den Sachsen, lebendig den Graben zu durchschreiten und über den Wall zu klimmen. Er-

7. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 38

1916 - Düsseldorf : Schwann
38 3. Krieg gegen die Araber. Der Schrecken aller christlichen Völker waren damals die kriegslustigen Araber. Unter diesen hatte im 7. Jahrhundert Mohammed eine neue Religion gestiftet. Allah, d. h. Gott, ist groß, und Mohammed ist sein Prophet", so lautete ihre Hauptlehre. Schon waren ein Teil von Asten und der Nordrand von Afrika den Arabern Untertan. Da berschritten sie auch die Meerenge von Gibraltar und eroberten Spanien. Von hier aus bedrohten sie das Frankenreich. Als sie uneins waren, benutzte Karl diese Gelegenheit; er drang mit einem Heere erobernd in Spanien ein und legte den Grund zu einer spanischen Mark" (Grenzgrafschaft). Auf dem Rck-zuge verlor er in dem wilden Pyrenaengebirge durch Angriffe der Feinde viele tapfere Krieger. Unter ihnen war der getreue Roland, der Held der Sage. König Karl weinte an Rolands Leiche bittere Trnen. Den verrterischen Anstifter des Uberfalls lie er, so heit es, [xi Aachen von wilden Pferden zerreien. 4. Fernere Kriege Karls. Noch mehrere andere Feldzge unter-nahm Karl; weit weg von der Heimat fhrte er seine Krieger. Die Langobarden in Oberitalien, die von germanischer Abkunft waren, bedrngten den Papst. Ihr König Desiderius, der in Pavia regierte, fiel in das ppstliche Gebiet ein und bedrohte sogar die Stadt Rom. Der Papst rief den mchtigen Frankenherrscher zu Hilfe, und dieser zog mit einem Heere der die Alpen. Das stark-befestigte Pavia mute ihm nach lngerer Belagerung die Tore ffnen. Karl setzte den König Desiderius ab und machte sich selbst zum Herrscher des Langobardenreiches. Auf einem anderen Kriegszuge gelangte Karl nach dem fernen Ungarn. Er kmpfte hier gegen das wilde Volk der Avaren und trieb sie bis hinter den Flu Raab zurck. Zum Schutze gegen sie richtete er in dem eroberten Lande die Ostmark ein. Aus dieser ist der jetzige Staat Osterreich hervorgegangen. Das Frankenreich erstreckte sich schlielich vom Ebro in Spanien bis zur Raab in Ungarn und von der Nordsee bis nach Rom. Welch ein ungeheures Reich! 5. Karls Krnung zum Kaiser. Als gewaltigster Herrscher des Abendlandes erschien Karl um Weihnachten des Jahres 800 in Rom, der ewigen Stadt". Der Papst Leo hatte ihn kurz vorher im Lande Westfalen, zu Paderborn, besucht. Er achtete den groen Frankenfrsten sehr und beschlo, die Wrde eines rmischenkaisers, Qflfl die seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr in Gebrauch war, ou aus ihn zu bertragen. Am hohen Weihnachtstage kniete Karl vor dem Altare der Peterskirche und verrichtete ein andchtiges Gebet. Da trat der Papst an ihn heran und setzte ihm eine goldene

8. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 95

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 95 - Der soll herankommen, heran, heran!" Wir saßen nun auf. Es erhob sich mancher schöne Puneis*, denn jeder Ritter war eifrig bestrebt, den andern vom Pferde zu werfen. Die Ritterschaft währte den ganzen Tag, und mancher pflegte da des Tjostierens. Manch Bein wurde entzwei geritten, mancher stürzte in gewaltigem Anprall besinnungslos zu Boden, mancher wurde vom Pferde gestochen. Er verlor sein Roß und mußte nun noch Spott davontragen. Der eine tjoftierte nur um der Ehre willen, der andere wegen des Gewinnes, wieder ein anderer zum Ruhme der Frauen. Als der Abend kam, lag der Kampfplatz voll von zerbrochenen Speeren, aber auch mancher Ritter lag darnieder und litt viel Ungemach. Dreißig Speere hatte ich an diesem Tage verflachen". Noch erinnern manche Ausdrücke unserer Sprache an die Turniergebräuche des mittelalterlichen Rittertums. Wer wider einen andern etwas „im Schilde" führt, tritt gegen ihn „in die Schranken"; er bietet ihm oft mit Erfolg „die Spitze", „sticht" ihn aus oder hebt ihn gar „aus dem Sattel". Der ehrliche Mann kämpft „mit offenem Visier"; er läßt einen Freund nicht „im Stiche", sondern legt gern „eine Lanze" für ihn ein und hält ihm „die Stange" (den Speer). Mancher gerät leicht in „Harnisch", aber dann wirb oft das Ziel „verfehlt" (faillir, mit der Lanze vorbeistoßen). Wer einen „feinen" (sin) „Preis" „bavonträgt", gibt gern etwas „zum Besten" (der Preis war das „Beste"); wenn aber jemanb etwas „preis" gibt, wirb er oft bafür „zum Besten" gehalten. Wer benft bei solchen Ausbrücken heute noch an das Rittertum? Das Kaisertum Friedrich Barbarossas. 1152—1190. 6. Übergang: Konrad Iii., 1138—1152. Mit Konrab Iii., dem Neffen des letzten Saliers Heinrich Y., tritt das Hohenstaufengeschlecht, beffen Stammburg auf der Rauhen Alb, wie die Zollern-burg, gelegen war, in die beutfche Kaisergeschichte ein. Unter ihm, der dem übermächtigen welfifchen Bayernherzog Heinrich dem Stolzen fein zweites Herzogtum Sachsen, das Vermächtnis Kaiser Lothars, abspricht, beginnt der mehr als hundertjährige Streit zwischen Hohenstaufen und Welfen (Welp = junger Hunb). Nach des Stolzen Tod siegt Konrab über die Welfenpartei bei Weinsberg2 in Schwaben, und ein Vergleich schlichtet für kurze Zeit den blutigen Zwist. Schlimme Nachrichten aus Palästina riefen Konrab fobann zum zweiten Kreuzzuge, 1147—1149, auf: in Verbinbung mit dem Kapetingerkönige Ludwig Vii. von Frankreich. Die Strapazen des 1 Anlauf Bei bet Tjoft. 1 Ch arnisso, Die Weiber von Weinsberg.

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■
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