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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Band 1 - S. 55

1900 - Glogau : Flemming
55 eine „Modellkammer von Erdgebilden". Dieser fast pädagogische Wert des Erdteils wird bedingt durch ein interessantes Durcheinander geographischer Typen, und wir wollen im folgenden versuchen, Gegen- überstellungen dieser einzelnen Besonderheiten zu geben. Europa zerfallt zunächst in zwei grundverschiedene geologische Regionen. Die südeuropäische Faltenzone liegt südlich von Pyrenäen, Alpen, Karpathen mit ihren alpinen Hochgebirgen und den ein- geschlossenen Senkungsfeldern, wie Po-Niederung, ungarisches Becken und das ganz in die Tiefe versunkene Gebiet des tyrrhenischen Meeres. Im Norden und Westen von Europa haben wir das große Schollen- land mit seinen horizontal gelagerten Tafeln, mit seinen Einbrüchen und als Gebirge erscheinenden stehengebliebenen Horsten und mit den Schuttanhäufungen der Eiszeit. Die 18 Hauptströme Europas durch- ziehen strahlenförmig das Schollenland und haben größtenteils in der Faltenzone ihren Ursprung. Der „baltische Schild" der skan- dinavischen Granittafel erstreckt sich im äußersten Nordwesten des Schollenlandes wie eine riesige Festungsmauer dem Weltmeere ent- gegen. Merkwürdig ist, daß die das Schollenland umgebenden Meeresteile im Norden und Westen Europas alle flach sind, und man hat berechnet, daß eine Hebung Europas nur um 200 m ge- nügen würde, um sämtliche Binnenmeere von Nowasa Semlja bis zum Biskayischen Meerbusen trocken zu legen. Andererseits zeigt das Mittelmeer bedeutende Tiefen, bis zu 4000 na in seinen süd- lichen Teilen; aber gerade diese Tiefe läßt es als Heizreservoir für seine Umgebung im Winter erscheinen. „Es vermag die im Winter sich abkühlenden, folglich schwerer werdenden Wasserteilchen der Ober- fläche Schicht für Schicht in die Tiefe einsinken und wärmeres Wasser an die Oberfläche emporsteigen zu lassen, so daß die darüber lagernde Luft erwärmt wird." Mit den geologischen Unterschieden treffen auch klimatische Gegenüberstellungen zusammen. In dem Schollenlande haben wir die Zone des vorherrschenden Sommer- regens; Wiesen und Kornfelder sind die charakteristischen Bestandteile des Landschaftsbildes. In den südlichen Teilen der südlichen Halb- inseln dagegen treten Winterregen auf, und wir begegnen dem Acker- bausystem der Gartenlandschaften, wie es sich am ausgeprägtesten in den spanischen V6ga8 und huertas findet. In dem trockenen Som- mer, wo die Nordwinde vorherrschen (vergl. die Etesien der Alten), ist die Vegetationsruhe für die einjährigen Pflanzen, wie bei uns im Winter, während gerade der Winter sich das Getreide entwickeln läßt, das man bei Beginn der Sommerdürre im Mai erntet, worauf oft noch Reis gesät und zur Reife gebracht wird. Der Westen Europas hat ein ausgesprochen oeeanisches Klima mit feuchten und warmen West- und Südwestwinden. Dazu kommt noch der Einfluß des Golsstromes, der die Temperatur der westlichen

2. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 378

1791 - Erlangen : Bibelanst.
37o iiuicnfe?n lern/n, so sscckc man ihnen immer ein klein wenig Heu auf, womit sie sich beschäftigen können. Bahren und Ranken müssen immer reiv gehalten, auch Haber und Heu stets fleissig von Staub und aller Unreinigkeit gesäubert werden, weil sonst die Pferde, wenn sie viel Kotb und Staub in sich fressen, im Früh» jabr und Herbst heftigen und oft gefährlichen Dru- sen ausgesetzt sind. Ordentliches Striegeln und Putzen der Pferde ist halbe Fütterung. Auch die Beine und Füße müssen gut abgrbürstet und mit einem Schwamm abgewascken werden, wenn sie nidif ru warm sind- Die Augen muß man flcissig mit frischem Wasser auswaschcn. Wenn die Pferde in tiefem Kotb sieben, so bekom- men sic Mauken und andere Uebel an den Füßen» Daher muß-der Stand immer rein gehalten und -aus- gekehrt werden. Der Stand muß so gedruckt werden, daß der Harn durch die 'Bruckhölzer durchsinken und unten auch gb laufen kann- Wenn die Pferde von der Arbeit in den Stall kommen und erhitzt sind: so müssen sic erst eine gute Viertelstunde, oder auch noch langer, ausküblen, ehe man ihnen etwas zu fressen gicbt. Auch hüte mcm sich c daß man ihnen nicht zu bald zu saufen gebe- ' Iil Von den gewöhnlichsten Krankhelern der Pferde» Der Krankheiten der Pferde gicbt cs viele. Man tbrilt sie ein in innerliche und ausserlichc, wohin auch die gewaltsamen Verletzungen geboren. Sic alle zu nennen, erlaubt der Raum dieses Buckes nicht; es sey also genug, von jeder der drey Elasten' nur die anzufuhrcn, die am häufigsten vor-, zufallen pfiegen- I. Acufi 7

3. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 397

1791 - Erlangen : Bibelanst.
397 tobt und beschüttet sie mit Erde. Wenn sie fliegen/ verfolgt man sie mit Büsche«/ schlagt sie nieder und verbrennt sie. Beym Pflügen sucht Man ihre Euer auf und verbrennt sie. 5) Wider die K 0 h l - und K r a u t - N a u p e n., wel- che auch den Sommerrübsen angreifen/ soll es gut feyn/ Krebse hie und da in die Erde zu legen/ deren Ge- stank/ wenn sie faulen/ allen Raupen und Würmern zuwider ist. Oder man laßt todte Krebse in Wasser verfaulen/ und besprengt die Kohl-ober Krautstauden damit. Das beste Mittel wider die Raupen wäre: ei- ne Witterung oder einen Geruch zu machen/ welcher die Schmetterlinge oder sogenannte Butter- Vögel (M 0 l k e n - D i e b e / S 0 m m e r v ö g e l) an- lockte/ daß sie häufig darnach flögen -, und man sie m großer Menge fangen und tobten könnte. Denn diese legen ihre Eyerchen an bte Krauter und Baume/ man- 1 che Art bey Hunderten und Tausenden. Aus den Eyern \ werden Raupen / welche eine Zeirlang leben und ihre ; '¿¿aut 3 bis 4 mal verändern, bis sie ihre rechte Größe * erlangen. Alsdann spinnen sie sich ein Nest/ oder ; kriechen in die Erde ; einige hangen sich an Blätter/ l Zweige / Baumstämme und andere Orte , und alle be- Î kommen eine andere Gestalt/ ohne Füße und Kopf/ rt mit einer harten Haut überzogen, daß sie fast wie eine 4 eingewickelte kleine Kstnderpuppe aussehen. Mann nennt ft sie alsdann auch Puppen oder N y m p fe n. So W bleiben sie eine Jeitlang/ ohne zu fressen; bewegen sich laaber doch/ wenn man sie anrührt/ und endlich kommen lttttus dressn Puppen wieder Schmetterlinge heraus/ utwelche wwver Eyer legen. Es Ware also am besten/ Wbie Schmetterlinge zu tobten / ehe sie die Eyer leger;/ ind wer weiß/ ob nrcht über lang oder kurz ein klugek

4. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 347

1791 - Erlangen : Bibelanst.
347 Man Wirft ihnen auch Gerste Ln das stehende oder fiiejsende Wasser/ wo sie es bis aufs letzte/ wenn es Nicht über Schuh Lief ist/ herausholen. z) Das H u h n/ ist seiner Eyer wegen im Haus- halten unentbehrlich. Seine Erziehung und Pflege bestehet in folgendem: 1) Der Stall der Hühner muß warm seyn: alle Wochen soll man chn ausmrsten/ die Aufsitz - Stangen reinigen/ und den Stall mit Sand versehen/ des Nachts aber gut verwahren, 2) Sie müssen mit Körner/ Brod/ Kasern/ Mü- cken (Fliegen) und Würmern gefüttert werden. Je des- ser dieß geschieht- desto früher und häufiger legen sie. 3) Alle Morgen/ ehe sie ausgelassen werden/ muss man yachsehen / ob sie gelegt haben oder legen wollen. 4) Man muß immer einige Eyer in den Nestern,. Heren zu 12 Hünern nur 4 seyn dürfen / zurücklassen. 5) Will man sie brüten lassen/ so muß man hierzu die frischesten Eyer nehmen/ welche von einer Henne gelegt worden, die der Hahn getreten hat. Db sie frisch sind/ kann man erkennen/ wenn das Ey, an das Licht gehalten/ durchsichtig ist; 6) die nach 3 Wochen herausgeschlupften Küch- lein nimmt man nach und nach weg/ setzt sie in Körbe/ und füttert sie mit weissen Bcodkrumen oder Hirsen ; 7} schlupfen keine mehr ausso gieht man der Henne ihre Jungen / die sie dann selbst anführt. 8) Wie sie an Größe zunehmen/ so werden sie mit Milchbrey/ Kleyenbrey/ mit Klumpen von geron- nener Milch/ endlich mtt Gersten gefüttert. 9) Dis

5. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 354

1791 - Erlangen : Bibelanst.
erde,. Thon und Sand bestehet! erstere kann matt/ wenn man-ihn probiren will, durch darauf gegossenes Scheidewasser, unter starkem Aufwallen von den bei- den übrigen scheiden. Er ist theils fchwer, der Thon- mergel; theils leicht, der Kalk-und Sandmergel; dm ersten braucht man, die zu leichten, den letzter» die zu schweren Ecdarten zu verbessern. Er findet sich zu- weilen gleich unter der Oberfläche der Erde. Mau führt auf einen Margen Acker 50 bis 62 Wagen im Herbst auf, laßt un den Wi'nter hindurch verwittern, U'.d wenn der Frühling kommt, mischt-man ihn dann mit dem Pflug und der Ege tüchtig unter. Seine Wirkungen dauren 22 bis 32 Jahre, und geben den Vortheil, daß der Acker weniger Dung verlangt, vom Unkraut frey wrrd, und die Hälfte mehr abwirft. b) Die Waafen- oder Rafenerde, da man Erde von Weiden, Hutungen, von Wiesen, die durch das abgefchwemmte Erdreich von Aeckern, Strassen rc. sich er.)vyt haben, abnimmt, und schwere Felder damit leichter macht. 32 bis 42 Wagen voll auf einen Acker von einem Morgen sind hinreichend. Ist nun das Feld durchgängig so bestellt, ver- sorgt, zubereitet und angebaut, so wird auch, wenn Gott und die Witterung es begünstigen, durchaus eine reiche und gesegnete Erndte zu erwarren feyn. Die Vorschriften, dre man in Ansehung dieser hier geben kann, beziehen sichtheilsauf die Erndte selbst, theils auf die Reinigung und Aufbewahrung der emgeerndteten Früchte. l. In Rücksicht auf die Erndte selbst. Die Erndte bestimmt 1) die

6. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 360

1791 - Erlangen : Bibelanst.
2) alles sorgfältig sieben, damit aller Unrath davon gehe, oder z) es durch die Putzmühle peinigen, oder durch das Worfeln, vom Aeftexich, Staub und Hülsen befreyen; 4) jede Gattung von Früchten und Fütterungen an ihren abgesonderten Or hinschütten; 5) dieser Ort muß frcy, trocken, luftig und gut gebretert, auch für Nasse und Regen hinlänglich ge- schützt seyn. Dreß ist gemeiniglich der Dachboden, den man auch, wenn er zur Aufbewahrung kleinerer Kor- ner, wie der Reps, Mohn rc. bestimmt ist, 6) mit Gypö übergi ssen laßt, besonders wenn die schwarzen und weiffen Würmer vorhanden sind. Zur Vertilgung der Ratten imb Mause muß man den Katzen freyen Zutritt lassen; da diese aber die Früchte nur ihren Apöwsirsen zu verunreinigen pstegen, so muß man 7) bey Zeiten dieß wegschaffen, und übrigens 8) die Früchte öfters wenden und umrühren, da- mit sie sich nicht Hitzen. Findet sich der weisse Korn- wurm ein, so breite man 9) über dieses weisse leinene Tücher die Nacht über auf, nehme sie den andern Tag, wenn die Würmer darauf gekrochen sind, weg, und schütte sie auf den Hühnerhof, wo sie von den Hühnern ver- zehrt werden. Man wiederhole dieses 14 Tage hin- durch. Auch durch Sieben rm Staubsiebe, wo die Wür- mer, wenn die Körner mit der Hand umgerührt werden, durchsallen, und alödenn mit dem Staube beyseite ge- fchafr werden rönnen, bewirkt man ein gleiches. 10) Damit

7. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 317

1791 - Erlangen : Bibelanst.
.njii —fl **»10 --/ 1 j 1) alle Gattungen von Kohlpflanzen auf schattig- te Beete; oder sind sie an der Sonne, so 2) überlege sic dünne mit strohigtcm Mist; 3) verfertige ans Reifen, Bogen über das Beet, welche man mit Stroh durchflicht, doch so, daß Luft und Sonne etwas durchkommcn können; 4) überstreue das Beet wiederholt mit Ische, auch mit zerstoß-, nein Schwefel; 5) versieh selbiges mit Schlamm oder Gassenerde; 6) sae recht früh, damit die Pflanzen, bis die Erdflöhe kommen, schon stark da stehen, da sie ihnen nichts mehr schaden ; 7) grabe Ameisenhaufen aus und streue sie aufs Beet mit den Ameisen, so werden sie vertilgt. Ein anderer Feind des Küchengartens sind die Schnecken und Raupen; wo jene sind, da über- streue das Feld, wie beym Reps gesagt worden, mit Zieglerasche, oder zerstoßenem frischen Kalk, Mor- gens und Abens einigemal hintereinander. Die Rau- pen aber vertilgt man durch fleißiges Raupen und Ausrotten ihrer Nester. Am gewissesten und besten werden sie abgehalten, wenn man die Garten fern von Gebauten hat. Iv. Wie man einen Knchengarten gehörig nutzen \ soll und kann? Es ist nicht genug, daß der Küchen- > garten nur einmal und nur einfach benutzt werde. Ï Nie, zu keiner Iabrzeit, sott er leer stehen., immer » abwerfen; und das vermag er gewiß: 1) wenn man ihn gehörig düngt und bearbeitet; 2) wenn man eine solche Ordnung in seiner An- es Pflanzung beobachtet , daß immer die Gewächse einer ft syatern Zeitigung denen einer frühem nachstehen. Das pw;; Beet-

8. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 400

1791 - Erlangen : Bibelanst.
- 4°© rechnet/ binnen Einem Jahre i72 werden. Es ist da- her nothwendig, wenn man deren im Herbst viel be- merkt / daß ganze Dorfschaften eine solche Jagd wider sie anstelle, als wider die Heuschrecken Kein Acker darf alsdann nach dem Rühren (der dritten Fahre/ Pfiugarl) noch gedüngt werden: weil die Mause in den warmen Nestern/ die ihnen der frische Mist gicbt, leichter überwintern. Die Kleefelder dürfen nicht mit- Mist überstreut werden. Die Stoppelfelder müssen so schnell als möglich gestürzt werden und hinter jedem Pfluge muß eine Person mit dem Besen hergehen und Die herausfpnngenden Mause todschlagen. Dabey kann man auch Hunde mttnehmen, die entwischten zu fan- gen. Hier und da muß man Bogen von Weiden oder Haselgerten aufstecken, auf welche sich die Raubvögel setzen Und den Mausen auflauern können. Nach der Saat muß das Feld/ Acker für Acker, von Zeit zu Zeit besichtiget/ und wo sich Mausfiecken finden/ wieder solche Bögen gesteckt und die Löcher zugestampft wer- den. Auch grabt man irdene giasurte Töpfe oder Ha- fen, von 3 bis 4 Maas, welche auf ein Dritte mit -Master angefüllt sind , bis ein Querfinger tief über den Rand in dae Erde/ und gießt alle 3 Tage frisches Wasser hinein. In solchen Töpfen fangen- sich alle' Nachte 4 bis 6 Maust/ wenn es viele- giebt. Alst st mehr Töpfe, desto besser! Ix. Ein leichtes Mittel gegen die Mause in den Wohnungen der Menschen. Ein sehr gutes Mittel wider die Plage der Maust soll seyn, wenn man die Kammern tnit Heidekraut fiei -- sig ausrauchm, pnd noch mehr soll es helfen- wenn man

9. Teil 5 = Oberstufe - S. 52

1905 - Glogau : Flemming
52 Eisen oder gar Silber)/ was auch den astronomischen Präzessions- Berechnungen entspricht. Aber auch in der Erdrinde ist die Dichte sehr ungleich verteilt; schon die Massenanziehung der Festländer läßt nach deren Küsten zu das Meer höher stehen als in der Mitte (vgl. Geoid); es sind auch auf kleineren Gebieten Lotabweichungen nach- gewiesen^ — hier nach Gebirgsmassen hin, dort jedoch sogar von ihnen weg, so daß auf „Massendefekte" in der Tiefe geschloffen werden muß. Wie die theoretische Physik immer mehr zu einem Kapitel der Mechanik wird und namentlich die Wärmetheorie mit Recht die mechanische heißt, so führen uns auch umgekehrt Betrachtungen über Schwere und Dichte ohne weiteres auf die Wärme. Die äußerste Schicht der Erdrinde steht unter dem Einfluß von Sonnen- wärme und Ausstrahlung. Wenn man bei uns beinahe 20 m tief geht (in der heißen Zone weniger, in der kalten mehr), so erreicht man die Stellen, wo die.temperaturgegensätze von Tag und Nacht, von Sommer und Winter verschwinden. Unterhalb aber nimmt die Temperatur vermöge der Eigenwärme der Erde mehr und mehr zu. Der tiefste Bergwerksschacht (am Oberen See in Nordamerika) reicht zwar 1460 in, das tiefste Bohrloch (in Ober- schlesien) sogar 2003 in tief (etwa 1750 in unter den Meeresspiegel); vergleicht man diese Tiefen aber mit dem Erdradius, so leuchtet sofort ein, daß unsere tatsächlichen Kenntnisse über das Innere doch nur sehr gering sind. Die Angaben über die „geothermische Tiefenstufe", d. h. über die Dicke der Schicht, die man zu durch- mesfen hat, um die Temperatur um 1° C steigen zu sehen, schwanken je nach der Wärmeleitungsfähigkeit der Gesteine u. a. m. zwischen 11 und 70 in, in den meisten Fällen zwischen 29 und 35 rn. Die Steigerung von Druck und Wärme 2 erzeugt in großen Tiefen Verhältnisse, zu denen unsere gewöhnlichen Vorstellungen über die Aggregatzustände der Körper nicht passen;, über die Natur des Erdinnern sind daher sehr verschiedenartige Hypothesen aufgestellt, die teils auf das Vorhandensein heißer Quellen und vulkanischer Ausbrüchef teils auf die der Kant-Laplace'schen Hypothese ent- 1 Solche erkennt man, wenn sich z. B. die Länge eines Meridianbogens (im Bogenmaß) durch geodätische Messung anders ergibt als durch astronomische. 2 In einem Bohrloch fand man bei 1700 in Tiefe (stark 1600 ni unter dem Meeresspiegel) schon 561/,0 C. 3 Wenn auch die heißen Quellen (vgl. z. B. M, 71, 73 a, Mg, S. 41, Anmerk. 2) an vulkanische Gegenden gebunden zu sein scheinen, so ist doch für den Gehalt an Kohlensäure zu beachten, daß, wie zuerst im Jahre 1900 chemisch nachgewiesen ist, bei 1800 bis 200° 0. Karbonate d. h. kohlensaure Salze, die in so vielen Gesteinen vorkommen, sich bei Gegenwart von Wasser nach der Formel 0a 00g -j- 14,0 — Ca H.20, -f- Co, zersetzen.

10. Teil 5 = Oberstufe - S. 72

1905 - Glogau : Flemming
72 Westwind werden, also schließlich rund um das Polargebiet einen Wirbel bilden; durch die Fliehkraft wird so im Polargebiet der Luft- druck vermindert, durch Stauung vor dem Wirbel aber ein Hochdruck- gebiet erzeugt. Ein Teil des Antipassats sinkt demgemäß in den Gegenden von 30" bis 35° Breite nach der Erde hinab (vgl. Mz 6); hier „in dem barometrischen Maximum der „Roßbreiten"/ wie am Äquator in den „Kalmen", wo die Luft aufsteigt Minimum), herrscht deshalb über dem Meere vielfach Windstille; denn als Wind empfinden wir ja nur seitliche Luftbewegungen. Die Verschiebungen, die diese Gürtel mit dem wechselnden Sonnen- stände erfahren, erreichen über dem Ozean nicht das gewöhnliche Maß wie über dem Lande, da es dort auf die durchschnittliche Er- wärmung der ganzen Luftsäule ankommt und bei der Verteilung von Land und Wasser der Streifen mit der größten Wärme und dem geringsten Luftdruck sowohl über dem Atlantischen als ,auch erst recht über dem Großen Ozean einige Grade nördlich vom Äquator liegt. Die hier aufgestiegene Luft geht natürlich nicht allein in den Anti- passat über, sondern zieht z. T. auch hoch über dem Kalmengürtel westwärts rings um die Erde herum und kann so in mehr als 30 km Höhe vulkanischen Staub mit sich führen (vgl. den Krakatau-Aus- bruch 1883, s. S. 67). Die Teile des Ozeans, über denen jahraus, jahrein der gleichmäßige Passat weht, mit dem Kalmengürtel in der Mitte, kennzeichnen sich als die echte tropische Zone (s. U. 67), die außen anstoßenden Teile, über denen nur in der einen Jahreszeit der Passat weht, als die subtropische (vgl. Mi 11); über und an dem Lande ergeben sich naturgemäß abweichende Verhältnisse (s. u.). Jenseit der „Roßbreiten" zeigt sich der herabsinkende Anti- passat auf der fast nur von Wasser bedeckten Südhalbkugel immer mehr als ^V-Wind (s. o.); das Zusammenwirken von Luftdruck- verteilung, Beharrungsvermögen, Fliehkraft und Reibung am Erd- boden erzeugt aber von oben nach unten drei entgegengesetzte Strömungen übereinander (vgl. Fig. 31). Diese Regelmäßigkeit wird auf der Nord halbkugel in den unteren Schichten durch den Einfluß der Abwechselung von Land und Wasser gründlich gestört: über den großen Landflächen entstehen besondere Minima, zu deren Ent- wicklung allerdings Maxima der höheren Schichten den ersten Anstoß zu geben scheinen. Das ist das Gebiet der veränderlichen Winde. Den Zusammenhang von Luftdruck und Wind an der Erd- oberfläche lehren deutlich die Wetterkarten („synoptische Karten"?). 1 2 1 Der Name soll daher rühren, daß Segelschiffe mit Truppen und Pferden dort oft lange aufgehalten wurden, so daß manche Pferde wegen Futter- und Wassermangel zugrunde gingen und über Bord geworfen werden mußten. 2 D. h. übersichtliche Darstellungen der Wittenmg von demselben Zeitpunkte. Vgl. die täglichen Wetterkarten des Aachener Observatoriums.
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