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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 374

1890 - Gotha : Perthes
374 6. Die Lauwerke Ägyptens. Da, wo sich der Nil teilt und das vielfach von Fluß, armen und Sumpfseeen durchschnittene Schwemmland Unter-ägypten beginnt, stand in uralten Zeiten die Hauptstadt Memphis, nicht weit oberwärts vom heutigen Kairo, aber am entgegengesetzten Ufer. Etwa zwei Meilen westlich von Memphis erhebt sich etwa 100 Fuß über dem blühenden Thal ein ödes, einsames Plateau und zieht sich einige Meilen weit gleichlaufend mil dem Flusse hin. Dies war die Grabstätte der Bewohner von Memphis; denn hier hatte man die Grabkammern in Stein ausgehauen oder bei lockerem Boden ausgemauert. Der Westen und die Wüste waren das Reich der Toten. Dem Grabe gab man die Form einer Pyramide, deren Kern aus Ziegelsteinen oder winkelrecht behauenen Steinen bestand, die man in regelmäßigen Schichten aufeinander legte. Die Grundfläche bildete ein Quadrat, dessen Seiten genau den Himmelsgegenden entsprachen. Der Bau war massiv und enthielt nur einen schmalen Gang, um den Sarg in die Pyramiden zu schaffen. War dies geschehen, so verschloß man die Grabkammer und den Eingang mit Steinplatten und sperrte das Innere des Ganges noch mit Steinblöcken. Von Norden nach Süden stehen die Reste von 30 Königspyramiden, welche 20—450 Fuß Höhe haben. Die schönsten findet man bei Gizeh, zwischen sieben kleineren, gleich großen stehen drei hohe von 218 Fuß, 447 Fuß (ursprünglich 457 Fuß) und von 450 Fuß (ursprünglich 480 Fuß, da die Spitze zerbröckelt und zur Terrasse geworden ist). Die höchste Pyramide mißt in der Grundfläche 716 Quadratfuß, in schräger Höhe 764 Fuß, enthält 90 Millionen Kubik-fuß Mauerwerk. An der Nordseite beginnt 50 Fuß über der

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 100

1890 - Gotha : Perthes
100 führen. In der Schlacht endlich stellten sich die Karthager in Phalanx auf (Sturmkolonne von 16 bis 18 Mann Tiefe), die Spanier dagegen in Bataillonen, die Gallier in großen Massen. Im Nahkampf gebrauchte man kurze Schwerter und schützte sich durch linnene Panzer, und als Plänkler oder leichte Reiterei zeichneten sich die Bewohner des Atlas aus. Die Römer kannten diese Vorteile nicht, mutzten sie vielmehr den Feinden erst ablernen. Sie besaßen nicht ein stehendes Heer wie die Karthager, sondern hoben bei jedem Feldzuge Bürger aus, die nicht auf den Waffendienst genügend ausgebildet waren, wie ja auch die Heerführer mit jedem Jahre wechselten. Was nun die geographische Beschaffenheit Siciliens anlangt, so bildet der Ätna den Kern- und Knotenpunkt der zahlreichen Bergzüge, welche die Insel sehr uneben machen. Von ihm geht ein Bergzug am Meere entlang nach Norden bis Messina, wo er nach Unteritalien übersetzt, dessen Gebirgsart ganz mit der von ^teilten übereinstimmt. Südlich von Syrakus zieht sich die Küstenebene von Leontini entlang, füllt nur niedriges Gebirge den Raum zwischen Syrakus und der Westküste, dagegen streicht ein Gebirgsrand von Pelorus bis Himera so dicht an der Küste entlang, daß oft kein Raum für die Straße übrig bleibt. Von Himera ab entsteht wieder ein kleines Küstenland, denn die Höhe der Berge nimmt ab, sie verflachen sich mehr und mehr, und nicht weit von Palermo breitet sich völlige Ebene aus, in welcher sich nur ein mäßiger Berg erhebt. Von hier ab streicht das Gebirge weiter nach Westen und erreicht seine größte Höhe im Monte S. Giuliano (zur Zeit der Karthager Eryx genannt), der sich als zweit höchster Berg des Landes aus niedrigen Gruppen erhebt. Die Gegend um Enna ist eben, die Küstenstrecke bis Agrigent eine bedeutende Fläche. Auch ist das Land bei Gela und Camarina flach, und eine Linie von Agrigent bis Eatania hat südlich entweder nur

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 402

1890 - Gotha : Perthes
402 die Mitte eines in den Felsen gehauenen großen Hoftaumes, der wie ein verzauberter Steinbruch aussieht. Ohne die große Vorhalle hat dieser Hof eine Tiefe von 247 Fuß, eine Breite von 150 Fuß. Einen solchen Raum hat man in den Felsen hineingearbeitet. Die umgebenben Felswänbe, von Grotten und Galerieen burchbrochen, sinb 100 Fuß hoch, in der Mitte aber hat man eine große isolierte Felsmasse stehen gelassen, welche den Tempel selbst vorstellt, auswenbig glatt gemeißelt, inwenbig ausgehöhlt ist. Dieser Tempel hat Kirchengröße, benn er mißt in der Länge 103 Fuß, in der Breite 61 Fuß, ist aber im Innern nur 17 Fuß hoch, währenb im Äußeren die reich und phantastisch verzierte Masse sich 90 Fuß hoch erhebt. Zur Seite stehen kleinere Steinpagoben, 38 Fuß hohe Obelisken und Elefanten in übernatürlicher Größe als Tempelwächter. Von bcm Tempelbache waren Steinbrücken durch die Luft hinüber zu den nächsten Felshallen der oberen Stockwerke geschlagen. Alle Wänbe im Inneren und Äußeren sinb mit Götter- und Tier-bilbern von aller Größe und Art in den mannigfaltigsten Gruppen ober mit Inschriften von noch unentzifferten Buchstaben bebecft. Viele Grotten sinb noch nicht untersucht ober zerstört, ober von Vegetation verbeckt. Überall ist der Zugang beschwerlich, benn der Weg zu den größten Tempeln führt durch enge, tiefe Felsenrisse, wo Papageienzüge und anbere Vögel erst müssen verjagt werben, über Wasserfälle und durch bichtes Gebüsch. Diese Tempel sinb zum Teil mit Pilastern in mehreren Stockwerken übereinanber und mit simsartigen Streifen geschmückt, an benen die reichsten und feinsten Ornamente in Übermaß angebracht sinb. Die Pilaster bestehen oft aus fartjatibenartigen Gestalten, breit vortretenben Pfeilern, Halbsäulen, eines über das anbere gesetzt. Die Gesimse sinb mit wellenförmigen ober geraben, parallelen ober im Winkel zusammenlaufenben Linien, mit Punkten ober biamantförmigen Steinen verziert.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 185

1908 - Gotha : Perthes
185 Nach längerer Unterbrechung folgt Neufeeland in denselben Breiten wie Italien, dessen Stiefelgestalt es teilt; doch ist es etwas kleiner. Der Hauptkörper ist durch die Cookstraße (fü!) in zwei Inseln geteilt. Die Südinsel durchzieht ein gletscherreiches Hochgebirge, das mit Recht den Namen eines Alpengebirges führt (Cookberg, 3800m); die Nordinsel ist durchaus vulkanischer Natur, voller Geiser, tätiger Vulkane und Solsataren (d. h. Vulkane, die nur noch Dämpfe und Gase ausströmen). Das Klima ist mild und gleichmäßig, die Niederschläge sind reichlich. Unter den einheimischen Gewächsen sind der neuseeländische Flachs und die Kaurisichte, die ein bernstein- ähnliches Harz liefert, wertvoll. Die Säugetiere fehlten ursprünglich fast ganz, dasür gab es zahlreiche Laufvögel (den ausgestorbenen Moa). Jetzt ist Neuseeland englisch, und seitdem gehen die malaiischen Ein- geborenen, die Maoris (mauris), ihrem Aussterben entgegen. Auch hierher haben die Kolonisten unsere Getreidearten und Haustiere ge- bracht, und Weizenbau und Schafzucht stehen in hoher Blüte. Gold liefert besonders die Südinsel. Wellington (uellingtn) aus der Nordinsel ist die Hauptstadt. § 226. Polynesien, die „Vielinselwelt" (vgl. D. Sch.-A. 42/43), umfaßt ungezählte Tausende hoher und niederer Inseln, die über die tropische Südsee ausgestreut sind und doch zusammengeschlossen nicht einmal Bayern füllen würden. Die hohen Inseln sind vulkanischer Natur, die niederen bestehen aus Korallenkalk und sind häufig in Atollen (Ringinseln) angeordnet, ringförmig um ein flaches Meeres- becken (Lagune) gelagert. Alle diese Inseln erfreuen sich eines herrlichen Klimas, da die tropische Hitze durch die ozeanische Lage gemildert wird. Aus den hohen Inseln, an denen der Passat seinen Wasserdampf ent- ladet, entwickelt sich eine üppige, wenn auch artenarme Pflanzen- welt: Bananen, Kokos- und Sagopalmen, der Brotfrucht- bäum und mehrere Knollengewächse gewähren reichliche Nahrung; auf den niederen Inseln ist die Kokospalme meist der einzige Baum. Sie liefert den wichtigsten Handelsartikel Polynesiens, die Kop ra (getrocknete Kerne), aus der man das Kokosöl gewinnt. Die Polynefier, ein Zweig der weitverbreiteten malaiischen Rasse (vgl. D. Sch -A. 44), haben hellbraune Hautfarbe, schwarzes, schlichtes Haar und breite, stumpfe Nase. Schon ehe sie mit den Europäern in Berührung getreten waren, hatten sie einen gewissen Grad von Bildung erreicht, trieben Ackerbau und lebten in geordneten Staaten; freilich huldigten sie auch manchen Lastern, besonders dem Kannibalismus (Menschenfresserei). Seit

5. Mittelalter - S. 24

1879 - Dillenburg : Seel
— 24 — Andre gelehrte Männer, welche an Karl's Hofe lebten, waren: Angilbert, Karl's sehr gelehrter und staatsmännisch gebildeter Schwiegersohn; Einhard, der Geheimschreiber und Aufseher der königlichen Bauten (von ihm rührt eine Lebensbeschreibung Karl's her); Peter von Pisa, ein großer Sprachgelehrter, und Paul Diakonus, welcher Karl's Lehrer in der griechischen Sprache war. f Karl's Tod. Im Jahre 806 faßte Karl d. Gr. den Entschluß, sein großes Reich unter seine drei Söhne, Karl, Pipin und Ludwig zu theilen, welche sich gegenseitig unterstützen und unter der Oberhoheit dessen, dem er die Kaiserkrone zugedacht hatte, ihre Völker regieren sollten. Aber der Plan kam nicht zur Ausführung; 810 starb Pipin und 811 auch Karl. Da brach die Kraft des Kaisers, und von nun an war er fast immer kränklich. Die Rathschläge seiner Aerzte befolgte er nur selten und suchte sich durch Fasten zu helfen. Aber der krankhafte Zustand ward immer schlimmer, so daß er im Herbste 813 fein Ende herannahen fühlte. Da versammelte er die weltlichen und geistlichen Großen in Aachen und machte in ihrem Beisein fein Testament. Nach diesem erhielt der noch übrige Sohn Ludwig die Kaiserkrone und alle Länder mit Ausnahme Italiens; dieses fiel Karl's Enkel Bernhard (Pipins Sohn) zu, der jedoch unter der Oberhoheit Ludwigs stand. Die Armen wurden von ihm reichlich bedacht; ebenso erhielten die Geistlichen an den Bischofskirchen des ganzen Reiches bedeutende Zuwendungen an Geld und Kostbarkeiten. Nachdem diese Anordnungen von den Großen des Reiches gebilligt worden waren, begab sich Karl mit diesen in die von ihm erbaute herrliche Marienkirche. Dort warf er sich am Altare zum langen und brünstigen Gebete nieder. Darauf legte er in einer längeren Rede seinem Sohne Ludwig alle Pflichten eines Regenten aus Herz und fragte ihn: „Willst du, mein Sohn, alle diese Pflichten gewiffenhaft erfüllen?" Er antwortete: „Ja, mit Gott!" Daraus fetzte sich Ludwig auf feines Vaters Geheiß selbst die Krone auf's Haupt und empfing von den Anwesenden das Gelübde des Gehorsams. Ludwig begab sich bald darnach wieder in das bisher schon von ihm regierte Aauitanien und sah seinen Vater nie wieder. Im Anfang des Jahres 814 wurde Karl von einem hitzigen Fieber überfallen; die bisher manchmal mit Erfolg angewandten Mittel fruchteten diesmal nichts. Da Karl die unmittelbare Nähe des Todes fühlte, genoß er noch das heilige Abendmahl, schlug dann

6. Mittelalter - S. 27

1879 - Dillenburg : Seel
— 27 — schimpflichen Frieden abschloß, so wurde er in Frankreich und in Deutschland abgesetzt. Die Deutschen wählten einen Sohn Karl- 887 manns, Enkel Ludwig des Deutschen, mit Namen Arnulf von Kärnthen, der durch seine Besiegung der Slaven bekannt war. Arnulf schützte Deutschland gegen die Normannen und gegen die Mähren, beging aber in dem Kriege gegen die letzteren den Fehler, die Magyaren zur Hülfe herbeizurufen, wodurch er dies Volk veranlaßte, nach seinem Tode auch Deutschland alljährlich mit ihren Raubzügen heimzusuchen. Unter ihm machten sich wieder Herzöge der einzelnen Länder geltend, so bei den Sachsen, Schwaben, Baiern'nnd Lothringern. Arnulf starb 899; ihm folgte Ludwig 89» das Kind, der schon wegen seiner Jugend keine Kraft in der. Negierung zeigen konnte und auch im 18. Lebensjahre (911) starb. 911 In dieser Zeit rissen die Herzoge und die Fürsten die Macht an sich und schmälerten die Königs-Rechte mehr und mehr; anderer- seits nahm das Faustrecht, d. i. die gewaltsame Selbsthülfe, sehr überhand. h. Die ursprünglichen Bewohner der Mark Brandenburg. In der Geschichte Karl's d. Gr. und seiner Nachfolger treten uns zum ersten Male die Bewohner der Landestheile entgegen, welche später der Ausgangspunkt des jetzt mächtigen preußischen Staates geworden sind. Zur Zeit der Völkerwanderung wohnten dort die Semnonen und neben ihnen die Langobarden. Während der Völkerwanderung jedoch drangen von Osten her slavische Völkerschaften in Deutschland ein, vertrieben die Semnonen und Langobarden und drangen bis an die Elbe vor. In Deutschland nannte man sie Wenden; die bedeutendsten unter ihnen waren die Sorben, Milzen und Obotriten. Sie hatten einen kleinen Körperbau, braungelbe Haut, dunkle Haare und dunkle, feurige Aitgeu; sie wohnten gerne zusammen, und so entstanden bei ihnen schon frühzeitig Städte und Dörfer, welche sie auch gar wohl zu befestigen wußten. Mit den Deutschen gemein hatten sie die Sitte der Gastfreundschaft; in andern Gebräuchen waren sie wesentlich von den Deutschen verschieden. ^ So mußten z. B., wenn ein Mann starb, seine Frauen den Scheiterhaufen besteigen und ihm nachfolgen in den Tod; kranke und schwache Eltern ließen sich von ihren Kindern tobten, ebenso wurden verkrüppelte oder schwächliche Kinder im Walde ausgesetzt. — Der Religion nach waren die Wenden Heiden; sie glaubten an den guten Gott Belbog, den Schöpfer der Welt und der Krea-

7. Mittelalter - S. 62

1879 - Dillenburg : Seel
— 62 — Friedrich war von mittlerer Größe, hatte rein weiße Haut, rothe Wangen, blondes Haupthaar und röthlichen Bart; sein Gang war fest, seine Haltung männlich; die Gewandtheit in allen Waffen-und Leibesübungen verband er mit edlem, natürlichem Anstand. , In schwierigen Fällen hörte er gerne den Rath seiner Diener, traf aber immer selbst die Entscheidung. Gegen Widerstrebende war er streng, oft furchtbar, gegen Reuige dagegen versöhnlich und milde. Recht und Gerechtigkeit zu handhaben und dadurch die Ruhe und Sicherheit seiner Unterthanen zu fördern, war seine größte Sorge. Die Burgen der Raubritter, welche vom Stegreife lebten, zerstörte er und veranlaßte auch andere Fürsten, dasselbe zu thun. Er wollte aber auch Kaiser sein im wahren Sinne des Wortes und ließ es sich daher angelegen fein, die kaiserliche Macht in ihrer Vollgewalt wieder herzustellen. Um zunächst in Deutschland die Ruhe herzustellen, söhnte er sich mit den Welfen aus, indem er Heinrich dem Löwen auch Baiem wieder Zusprach. Doch ahnte er nicht, welche Gefahr er sich damit bereitete; denn nun hatte Heinrich der Löwe wieder Sachsen und Baiern zusammen und erweiterte die ohnehin bedeutende Macht noch dadurch, daß er wendische und andre slavische Völkerschaften in Holstein und Mecklenburg besiegte, so daß seine Herrschaft von , der Nordsee bis zu den Alpen reichte. e. Barbarossas Thätigkeit in Italien. Während der Kreuz- j züge waren die Städte Oberitaliens durch ausgedehnten Handel zu blühendem Wohlstände und damit zu großer Macht gelangt. Diese fühlend, wußten sie sich ein Vorrecht nach dem andern zu verschaffen, besonders das, daß sie sich ihre Obrigkeit selbst wählen durften. Die mächtigste Stadt war Mailand. Als Friedrich nach seiner Thronbesteigung die Städte zur Unterwerfung aufforderte, zerrissen sie das Schreiben und traten es in den Koth. Um dieselbe Zeit erregte ein fanatischer Mönch, Arnold von Brescia*), die Gemüther, indem er gegen den weltlichen Besitz des Papstes predigte und die Römer zur Wiederausrichtuug der 1154 Republik aufforderte. Daher unternahm Friedrich im Jahre 1154 seinen ersten Römerzug. Nachdem er aus den roncalischen Feldern (ant Po, zwischen Piacenza und Cremona) eine große Heeresmusterung gehalten, mehrere Städte, um Mailand zu schrecken, strenge bestraft und sich inpavia die lombardische Krone *) spr. Breschja.

8. Mittelalter - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 31 — mit äußeren Feinden nichts zu thun, und als im Jahre 924 die Magyaren wieder einen Raubzug nach Deutschland unternahmen, gelang es einem sächsischen Heerhaufen, einen magyarischen Heerführer gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen, wodurch er einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen erzwang, während dessen er einen nur geringen Tribut zu zahlen versprach. Diese Zeit der Ruhe benutzte Heinrich aufs weiseste. Da uemlich die Magyaren meist beritten waren, so konnte ihnen am besten durch feste Plätze Widerstand geleistet werden; solche aber waren in Deutschland nirgends zu finden; die Befestigungen, welche die Römer frühe am Rhein und an der Donau angelegt hatten, waren verfallen. Heinrich ließ an der Ostgrenze von Thüringen und Sachsen Burgen anlegen, neben welchen sich bald mit Wall und Graben umschlossene Dörfer und Städte erhoben. Jeder neunte Mann mußte vom Lande in die Städte ziehen, wohin Heinrich auch die Märkte und Gerichte verlegte; noch andere Vorrechte ertheilte er den Städten und ihren Bewohnern, welch' letztere man, da die befestigten Städte ebenfalls Burgen hießen, Bürger nannte. So ist Heinrich der Gründer vieler Städte*), wie z. B. M erse -. bürg, Quedlinburg und Meißen, und eines neuen Standes im Volke, des Bürgerstandes, geworden. Die Städte wurden so geräumig gebaut, daß während des Krieges auch Me Landbevölkerung darin Platz finden konnte, und damit es in Kriegs-zeiten nicht an den nöthigen Nahrungsmitteln fehle, mußte der dritte Theil alles Getreides in die Städte geliefert werden. — Die Deutschen kämpften bisher noch meist zu Fuß; weil ihnen daher die Magyaren noch weit überlegen waren, so übte Heinrich seine Deutschen auch im Kampfe zu Roß; das Fußvolk lehrte er, die Pfeile der Feinde mit dem Schilde aufzufangen, die Reiterei, wie man den Feind verfolge. Um den Kampf zu Roß noch mehr zu üben, soll er die Kampfspiele, Turniere, eingeführt haben. So bereitete er den Magyaren nach jeder Beziehung einen würdigen Empfang. Als der Waffenstillstand im Jahre 933 abgelaufen war, erschienen die magyarischen Gesandten wieder, um den Tribut zu fordern. Heinrich aber, der den Krieg gegen die Feinde schon lange beschlossen hatte und dazu auch die Bewilligung der Volksversammlung besaß, ließ ihnen einen räudigen, an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund reichen und dabei sagen, wer mehr haben wolle, möge kommen und es holen. Voll Erbitterung *) Daher auch der andre Beiname Heinrichs: der Stüdtegrünbcr.

9. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 328

1791 - Erlangen : Bibelanst.
re, bemerken dieß; aber auch Verstopfung und Ver- schleimung der Speicheldrüsen. Grünee Weidenholz zum kauen in den Mund gegeben/ hilft dem ab. Ent- steht dieß aber aus Mangel am Magensaft, oder auch aus Verschleimung des Magens: so muß diese erst durch l Loth Wermuth - Salz des Morgens und Abends im Wasser erngegeben, gehoben/ und durch obi- ges Purgirmrttel von Lorbeer-Aloe ausgeführt und so- dann dem Mangel des Magensaftes durch zwey Loth W e r m u t h - E x t r a t in zwey Schoppen Wasser aus- gelößt, und i Loth gepulverter Galgantwurzel beyge- fügt , zweymal des Tags, allemal einen halben Schop- pen gereicht/ abgeholfen werden. Wider den Husten ist kein besseres Mittel als: Honig iinter erwärmende Arzeneyey, als Galgant/ Ing- wer/ Muscateublumen und Nuß, Pfeffer, Safran u.dgl. gemischt mit etwas reinem, frischen Mandelöl vermehrt. Auch ausgepreßter Zwiedelnsafr, mit Honig zusammen- gekocht, ist heilsam; besonders wenn der Husten hart- näckig ist, so verbinde man mit demselben folgende Latt- werge: \ Pfund zerstoßene Wachholderbeeren, eben so viel Enzianwurzel und 8 Loth Galgant, mit so viel Honig als genug ist, um eine Lattwerge zu bereiten; man streiche alsdann dem kranken Vieh täglich einer Ha- selnuß groß davon auf die Zunge. Will das Vieh blind werden, welches öf- ters aus e uer zu großen Flüssigkeit entstehet; so blase man ihm N i e s m i t t e l in die Nase. Wider dcn Grind ist folgende Salbe: 12 Loth Quecksilber niit 6 Loth Schwefelblumen abgeriebcn, und mit 8 Loth ungesalzener Butter wohl vermischt. Abführungsmittel find hier sehr nöthlg. Wider

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 386

1791 - Erlangen : Bibelanst.
sñ ht. Wey welchem das Pferd zuckt , den ziehe man heraus, und probire ihn an dein Murrde, ob er Hitze habe- Ist dier ses, so reisse man das Eisen herunter, erweitere das Loch, und schütte Terpentinöl hinein, vermache es mit Wachs, und binde den Fuß mit einem Tuch ru° Hat es schon Ma, tcrte gefangen, so gieße man unter dcis Terpentinöl auch Vü triolgeist, mache aber vorher das Loch erwas größer, um die Macerre herauszubringen. i Wenn e r n Pferd v o m S a t't e l o d e-e G e- sch i r r verletzt Worden. Man nehme Küblerpech t Loth, Starke g Loth, i Maaß Wasser; wenn das Wasser heiß wolchen ist, so schütte man die Haltte in eine Pfanne, rühre dj^e Starke hinein, schürte es dann wieder zu der andern Halste, khue das Pech dazu hinein, und lasse es sieden. Man brhakre es denn rn einem Gefäße zum Gebrauche auf, lege dävon ein Pflaster auf die Geschwulst, und lasse es liegen, bis es selbst herabfallk- - Sollte die Geschwulst schon Materie gefaßt haben, so muß sie eröffnet, und mit dem weissen Balsam (flehe Kap. Vh. Nr. Xvi.) fleißig bestrichen werden. Tritt auf die Krone. - Man bestreiche die Wunde mit dem eben angeführten missen Wundbalsam. Ä n h a n g. Cly stier. r Maaß Waitzenkleyen in 4 Maaß Wasser gesotten, seihe man durchs ein leinen Ttzeh in einen Hafen, thue eine Handovll Salz und - Lord gereinigte» Salpeter dar zu; wenn es ein wenig erkaltet, nurd ein Schöppen Leinöl dazu gethan, und dem Pferd auf zweynjal eingefpritzt. Laxier- Leberaloe ; Loth- Pomeranzenschaalen g Lznint, Aliiöpulver 3 Lzuint. Olivenöl 4 Loth- Alles in einem Schoppen Wein warm ge,nacht und gegeben, wirke in »4 Stunden. Wegen der Heilung der übrigen Krankheiten lese man G a a d's p ra k r r > ch e P f c r d - A r; n e y k u n si, 2. Auflage 17^0; w lchee in dec Paimtschen Buchhandlung zu Erlang zu haben ist. Das ganz vortrefliche Buch : die P ferd f utit> Mauu t h i c r i 4\b t von G sorg Hart mann- Sruktgard bey Mcssr. sollte m allen Dorfgemeinden eingcführt werden,, wo man Pferde zieht-
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