Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 64

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 64 — Zangen, Ziegenböcken usw. durch die Luft, um mit dem Teufel ihre Gelage abzuhalten. Das Borland des Harzes. Das Vorland des Harzes ist durch große Fruchtbarkeit und ein mildes Klima ausgezeichnet. In der Um- Abb. 49. Abbau im Kalisalzbergwerk. gegend von Braunschweig wird viel Gemüsebau getrieben (Spargel). Groß ist die Zahl der Branntweinbrennereien und Konservenfabriken. Das Gebiet zwischen Harz und Saale besitzt die größten Braun- a) Erd- und Gesteinsschichten, b) Tonschicht, c) Abraumsalze, d) Steinsalz. kohlen- und Salz lag er Deutschlands. Die reichste Ausbeute au Salz liefert das Steinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und ausge- dehnte Hohlräume siud dort unten entstanden. Stellenweise liegen

2. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 86

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
86 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Kbb. 52. Das nördliche Harzvorland und die Magdeburger Börde. Salze und den Reichtum, den sie uns bringen. Denn er schützt die Salzlager gegen ein- dringendes Wasser. Das würde sie auslaugen. Die Salzlager bestehen aus einer Stein- salzschicht und einer Kalischicht. Jene ist 300 m, diese 150 m dick. Die Kalisalze liegen oben. 2ttan mußte sie erst abräumen, um zum wertvollen Steinsalz zu gelangen. Darum nannte man sie Abraumsalze und hielt sie für wertlos. Jetzt ist ihre Ge- winnung zur Hauptsache geworden. Denn sie liefern ein vorzügliches Düngemittel, das nach allen Ländern Europas, ja selbst nach Amerika versandt wird. I. Vodenform. Oas Harzvorland bildet eine Mulde. Nach der größten Stadt heißt sie Halberstädter Mulde. Oen Nordrand bilden der bewaldete Kall- stein, der hu^wald und der Hakelwald. Mehrere niedere parallele Höhenzüge, die den Harzrand begleiten, teilen sie in kleinere Mulden. Die wichtigsten dieser Höhenzüge sind: 1) Die Teufelsmauer. Sie erstreckt sich von Blankenburg bis zu den Gegensteinen und bildet einen gewaltigen ll)all aus (Huader- sandstein in einer höhe von 250 m. lvie die Steine einer Mauer, so regelmäßig liegen die Sandsteinschichten übereinander. Der Sage nach hat sie der Teufel in einer Nacht aufgebaut, um sein Reich vom Himmelreich zu trennen. Er konnte sie aber nicht vollenden, da ihn ein krähender Hahn im Morgengrauen beim Bau störte. 2) Oer Regenstein ist eine Sandstein- feste, die sich nördlich von Blankenburg etwa ° 0 0 o„oono Oo oo 0 a0nnor,Oo°o o o Q 00 O °n°0 0 o 0 o o O '$>Oozo°ooo°0° Aluschjelkalk.. Bunlsandsfein. Qips •Salzfon. •Kali. Steinsalz. Zecf]sl"ein. Abb. 53. Querschnitt durch ein Salzlager.

3. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 26

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
26 Heimatkunde der Provinz Sachsen. winnt man besonders Blei, Eisen und Silber. Die Kahrstühle, Pumpen und Pochwerke werden durch Wasserkraft bewegt. In zahlreichen Teichen hat man daher die Gebirgswässer gesammelt und von hier aus nach den Betriebsstätten geleitet. Oft dringt das Wasser in die Erzgänge ein. Es wird dann durch Maschinen gehoben und in die Stollen abgeleitet, vas sind tiefliegende Kanäle. Einer dieser Stollen ist über vier Stunden lang. Kbb. 20. Förderung mittelst Förderwagen. (Nach einer Photographie von Spieß, Emleben,) Im Rummelsberg bei Goslar wird besonders Rupfer gewonnen, auch Blei und etwas Gold. 5lus dem Leben des Bergmannes berichtet die Sage: Der Bergmönch im harz. Zwei Bergleute arbeiteten immer zusammen. Einmal bemerkten sie an der Arbeits- statte, daß sie nicht genug (Di auf ihren Lampen hatten. Oa wurden sie sehr ängstlich.

4. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 89

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
B. Das Tiefland der Provinz Sachsen. 89 b u r g e r Gegend hat sich infolge des günstigen Klimas und des fruchtbaren, gut bewässerten Lodens eine großartige Samen- und Blumenzucht entwickelt. Em Blick von einem Hügel über die Blumenfelder gewährt einen wunderbaren Reiz, „hier scheint ein lichtblaues Meer sich auszudehnen, dort lagert weitgestreckt schwarzer Sammet, da ein schneeigweißes Zeld! Zur Rechten glüht es wie ein See von Blut, links deckt das Land in seltener Schöne bunt- farbiges türkisches Tuch. Welch entzückender Anblick dort die weiten Zlächen Astern in Blüte! Welch berauschender Duft hier von Reseda, Levkojen- und Nelken- feldern!" In der größten Gärtnerei von Gebrüder Oippe sind 250 Gärtner und 1600 Arbeiter beschäftigt. 600 Stück Zugvieh liefern ihre Kraft. 3n der Versandzeit für Samen vom Januar bis März muß jeden Tag ein Güterzug von 30—40 Wagen bereit stehen, um allein den Rübensamen zu verfrachten. Oie reichen Erträge an Körnern, Runkeln und Klee haben eine umfang- reiche Schweine- und Rindviehzucht hervorgerufen. Oie Börde- bauern haben vielfach gemeinsame Molkereien gegründet. Dahin liefern sie jeden Morgen und Abend die Milch der Kühe. Daraus werden vom Molkerei- Pächter Butter und Käse bereitet. 2. Bergbau. Oie Landschaft besitzt das größte und mächtigste Salzlager Deutschlands. Oie hauptorte der Salzgewinnung sind Schönebeck und Staßfurt. Schönebeck hat die größte Saline Deutschlands. Die Sole kommt aus dem Solbad Elmen. Dort wird sie in einem 2 km langen Gradierwerk geläutert und in die Siedehäuser nach Schönebeck geleitet. Sie wird aber auch in dem Salzbergwerke zu Schönebeck gewonnen. Das Bergwerk hat mehrere Stockwerke. Oie sind durch 7 m starke Oecken aus Steinsalz geschieden. In dem Steinsalz sind wagerechte Gänge oder „Strecken" ausgewaschen worden. Sie sind mehrere Kilometer lang, 2y2 m hoch und 5 m breit. Oas Salz wird durch Auslaugen mit dem Spritzrohr gewonnen. In Staßfurt wird das Salz nicht ausgelaugt, sondern losgesprengt. Oann wird es gemahlen und als Speisesalz in den Handel gebracht. Über dem Steinsalze liegt eine bis 250 m dicke Schicht von Kalisalzen. Oiese sehen weiß, rosarot, fleischrot, grau oder braun aus. Auch sie werden losgesprengt. In die Salzmasse werden durch elektrische Bohrapparate 2 in tiefe Löcher gebohrt. Oarein werden Spreng- Patronen mit Zündschnuren geführt. Jedes Bohrloch wird mit klarer Salz- masse fest verstopft. Oann werden die Zündschnuren schnell hintereinander angezündet. Mit dem Warnungsrufe: „Es brennt!" ziehen sich die Bergleute weit in die Strecke zurück. Oie großen abgesprengten Kalistücke werden zer- kleinert und zutage gefördert. 3. Gewerbe. In zahlreichen Zabriken werden die Kalisalze zu Soda, Salpeter, Bittersalz, die Kohlen zu Briketts, Paraffin und S o l a r ö l verarbeitet. In mehreren Steinbrüchen im Alvensleber höhen- zuge werden gute p f l a st e r - und B a u st e i n e aus Porphyr und Grau- wacke gebrochen. Oie reichen Erträge an Getreide und Kartoffeln veranlaßten die Anlage von Branntwein- und Spiritusbrennereien und

5. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 73

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
B. Das Tiefland der Provinz Sachsen. 73 nach der bedeutendsten Stadt Leipziger Tieflandsbucht. Im Norden und Osten reicht sie bis zur Elbe. 2. Bodenbeschaffenheit. Links von der Mulde ist guter Ackerboden. Er wird nach der Saale hin immer besser und geht in fetten Weizen- und Zuckerrübenboden über. Die Ackerkrume ist sehr dick und besteht aus dunkler Humuserde. Diese ist locker, läßt daher den Regen leicht hindurch. Ihre schwarze Farbe hält die Sonnenwärme fest. Die brauchen die pflanzen zum Gedeihen. Unter der Humusschicht liegt gelber Lehm. Dieser wirkt wie ein Schwamm. Er saugt gierig die Feuchtigkeit ein und hält sie fest. Zur Zeit der Dürre steigt diese dann in feinen Röhrchen in die Humusschicht empor und tränkt die Zaserwurzeln der pflanzen. Rechts von der Mulde ist der Boden sandig. Nach der Elbe zu wird er immer unfruchtbarer. Denn der fruchtbare Ton ist in der Vorzeit ausgewaschen worden. Der Boden trägt deshalb nur Kiefernwald, Heide und dürftige Acker. In der Umgebung von Schmiedeberg enthält er große Moorlager. Die wertvollsten Bodenschätze der Landschaft sind die großen Braunkohlen- l a g e r in der Nähe der Saale, Elster und Mulde, hier ist das sächsisch-thüringische Braunkohlengebiet. Die Braunkohle ist eine dunkelbraune, erdige Masse, die leicht zerbröckelt. Man findet darin wohlerhaltene Blätter, Zweige und ver- kohlte Holzstückchen. ll) i e sind die hineingekommen? Man deckt auf dem Nomposthaufen Laub, Unkraut, Gras mit einer Erd- schicht dicht zu. Bereits nach einem Iahre verwandeln sich diese pflanzenteile durch den Druck der Erdschicht in eine schwarze, kohlenartige Masse. Auf ähn- liehe Weise sind die Braunkohlenlager entstanden, lvo diese jetzt sind, waren früher große Sümpfe. Darin wuchsen Bäume und allerhand andere pflanzen. Die sind allmählich abgestorben und in den Sumpf gefallen. Aber neue Bäume und Sträucher wuchsen aus dem Sumpfe hervor. Sie hatten dasselbe Schicksal. So wurde nach und nach der Sumpf mit diesen abgestorbenen pflanzen ausgefüllt. Später haben die Gletscherwasser und heftige Stürme die ausgedehnten Moore mit Sand- und Lehmschichten bedeckt. Die bildeten das Deckgebirge. Dadurch wurden die pflanzen zusammengepreßt. Durch den gewaltigen Druck wurden sie nach und nach in Kohle verwandelt. In der kveißenfelser Gegend lagern die Erdschichten gewöhnlich in folgender Ordnung: Humusschicht, Lehm, Sand, Ton, Braunkohle. 3. Bodenform. Das Tiefland ist nicht durchweg eben wie ein Tisch. Es zeigt vielmehr breite, kaum merklich gewölbte Hügel. Sie sind durch flache Mulden voneinander getrennt. 5lm Westrande ragen an der Saale einige Porphgrkuppen empor. Sie bilden von Halle an abwärts malerische, felsige Ufer, ver bedeutendste Einzelberg nördlich von Halle ist der p e t e r s b e r g, etwa 350 m hoch. Er besteht aus Porphgr. Das Ackerland reicht fast bis zum Gipfel. Auf ihm liegen die Ruinen eines Klosters und eine schöne Kirche, die Friedrich Wilhelm Iv. erbauen ließ.

6. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 85

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
B. Das Tiefland der Provinz Sachsen. 85 hat Fabriken in Seide, Tuchen und Handschuhen und ist berühmt durch seine Pferde- markte und das Zerbster Bitterbier. Die größte Stadt des Gebietes ist Burg an der Ihle (24). Die Industrie in Schuh-, Handschuh- und Tuchwaren steht hier in hoher Blüte. Besonders Militär- tuche werden hergestellt. Die Stadt verdankt ihre rasche Entwicklung zu einem wich- tigen Handelsplatz ihrer Lage am Ihlekanal und an der Berlin-Magdeburger Eisenbahn, gm plaueschen Kanal hat sich Genthin zu einer lebhaften Handelsstadt entwickelt. Im Schlosse zu Schönhausen am Elbdeiche ist Fürst Bismarck geboren worden. In der Nähe des Städtchens Loburg liegt der Truppenübungsplatz Alten-Grabow. Die Nonne in Loburg. Eine arme lvitwe in Loburg wollte in der nahen Wassermühle Niehl ein- kaufen zum hochzeitsfeste ihrer Tochter. Aber der Müller hatte nichts vorrätig. Betrübt trat sie deshalb den Heimweg an. Da saß eine Frau im Nlosterkleide am Zaune und ver- sperrte ihr den Weg. Die lvitwe drängte sich an ihr vorüber. Zu Hause erzählte sie ihrer Tochter den Hergang. „Ei," sagte diese, „das ist die Nonne vom Schlosse! Die hättest du anreden sollen, vielleicht hätte sie dir eine Gabe zu meiner Hochzeit geschenkt!" Da kehrte die Mutter um. Doch die Nonne war verschwunden, flm Zaune hing aber ein Beutel, durch dessen Maschen Gold glänzte. Schnell steckte sie den Fund ein und eilte voll Freuden heim. Im Beutel lagen 50 Goldstücke und 2 Kreuze mit prächtig glänzenden Edelsteinen. „(D Ntutter, nun sind wir reich, nun können wir Hochzeit feiern", sagte die Tochter. Kunz aber, der lvitwe zukünftiger Schwiegersohn, sagte: „Beschwert euer herz nicht mit dem Golde! Tragt den Beutel dorthin, wo ihr ihn gefunden habt!" Nur un- gern folgte die lvitwe dem Nate. Km Zaune sahen sie nun die Frauengestalt gebückt am Boden umherblicken. Kunz reichte ihr den Beutel. Sie gab ihm dafür eine Nose. Die setzte er zu Hause in ein Wasserglas. Hm Abend fiel ein Blatt von der Blüte ab. Km anderen Morgen war es ein Goldstück. Die Nose selbst war unverändert. Der nächste Morgen brachte wieder ein Goldstück. So löste sich Blatt auf Blatt und verwandelte sich in Gold. Dadurch wurde der arme Maurer Kunz ein reicher Mann. Glücklich und zufrieden lebte er mit seiner Frau bis in sein hohes Alter. (Aus „Altmärkischer Sagenschatz".) 3. Das nördliche Harzvorland und die Magdeburger Sörde. Landschaftsbild. 1. Lage. Die Landschaft breitet sich zwischen dem harz im Süden, der Ohre im Norden, der Oker im Niesten und der Saale und Elbe im Osten aus. 2. Bobenbeschaffenheit. Das Land ist meist mit Schwemmland bedeckt. Seine obere Schicht bildet in der Magdeburger Börde eine y2 w dicke Ackerkrume aus Humus. Diese ist locker, so daß die Feuchtigkeit leicht eindringen kann. Ihre dunkle Farbe hält die lvärme fest. Darunter liegt eine dicke Lehmschicht. Sie hält die Feuchtig- keit fest und gibt sie bei anhaltender Dürre an die Humusschicht ab. Darum gehört die Börde zu den fruchtbarsten Gegenden des deutschen Vaterlandes. An mehreren Stellen besteht der Loden aus fruchtbarem K e u p e r. Am Nordrand des Harzes tritt auch Kreide auf. Sie bildet mit dem Muschelkalk und Buntsandstein meist die höhen- züge. Das Erdinnere birgt ungeheure Schätze an Salzen und Braunkohlen. Das S a l z l a g e r liegt mehr als 300 m tief. Um es zu erreichen, muß man nacheinander das Schwemmland, den Muschelkalk, den Buntsandstein, Gips und zu- letzt eine Tonschicht durchbohren. Der Ton findet sich über allen Salzlagern. Man nennt ihn deshalb S a l z t o n. Ihm verdanken wir die Erhaltung der wertvollen

7. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 48

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- 48 — und dem Hexeutanzplatz zu erwähnen ist. Die Roßtrappe ist ein mächtiger, 370 m hoher Granitfels. Auf dem Gipfel derselben ist eine Vertiefung zu sehen, welche die Form eines Pferdehnfes hat. Der Sage nach verlangte der Berggeist Bodo die Königstochter Brunhilde voni Riesengebirge und verfolgte sie bis hierher. Ihr Roß sprang über den 360 m tiefen Abgrund und ließ die Spuren seines Hufes zurück. Bodo aber versank in den Fluten der Bode. Das kupferreiche Mausfelder Hügelland im 80. wird auch wohl der Vorharz genannt. Harzflüsse! Nach N. die Innerste, ein Zufluß der Leine, die Ocker und Bode. Der Boden des Gebirges ist eine teils fruchtbare Tonerde (verwitterter Granit), teils gute Lehmerde (verwitterte Granwacke). Das rauhkalte Klima läßt iedoch einen ersprießlichen Ackerbau nicht aufkommen. Die großen Regen- mengen sind den? Wiesenbau günstig. Die ergiebigste Eriverbsqnelle bieten die mineralischen Schätze. Silberbergbau wird am Rammelsberge, in der Nähe von Goslar, bei Andreaöberff und bei Klaustal betrieben. Die jährliche Silber- ausbeute beträgt etwa 80 1". Mark. An Eisen werden jährlich durchschnittlich 200 T. Zentner gewonnen (Eisenbau und Hüttenbetrieb bei Elbingerode im Unterharz). Der Bergbau liegt vorwiegend in den Händen des Staates und wirft jährlich etwa 1 Mill. Reingewinn ab. Infolge des blühenden Bergbaues ist die Besiedelung im Oberharz stärker als in anderen Gebirgsgegenden. Der Harzer Bergbau reicht bis in das tiefe Mittelalter zurück. Wegen der tiefen Lagerung der Erze müssen tiefe Schachte gegraben werden. Der tiefste (850 m) liegt 250 m unter dem Meere. Das Bergwerksrevier des Unterharzes wird kurzweg das Mansfelder genannt. Hier werden jährlich 360 T. Ztr. Kupfererze gewonnen, das sind 2/s der gesamten deutschen Kupfergewinnung (Eisleben und imans» feld). 17 000 Arbeiter finden in diesem Bergwerksrevier lohnende Beschäftigung. Auch der Wald bietet zahlreiche Mittel zur Er- nährung: Beerensammeln, Holzfällen, Holzflößen nach der Saale, Vogel- fang neben Kanarienziichterei in Andreasberg, Torflager im Brockengebiete, Gypsbriiche, Kohlenbrennerei. Die Gegeud nördlich und östlich vom Harz ist reich an Salz- lagern imd Salzquellen. Bei Staßfurt an der Bode liegen ."><>0 m unter der Oberfläche bedeutende Salzschichteu, ebenfalls ->00 m dick. Mehr als 5000 Arbeiter werden in den 9—12 Stockwerk tiefen Salzbergwerken beschäftigt und fordern jährlich V2 Mill. Ztr. Stein- salz zutage. Über diesen Salzlagern liegen Abraumsalze, sogenannt, weil mau sie erst abraumeu muß, um zu der Steiusalzschicht zu gelangen. Aus denselben werden Düngemittel und chemische Präparate wie Glaubersalz, Salpeter, Pottasche zc., bereitet. Beschäftigung der Bewohner.

8. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 63

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 63 — Gneis- und Porphyrsteine haben eine fruchtbare Lehm- und Tonerde geschaffen. Alls den Grämt-, Kalk- und Saudsteinbrüchen bricht man wertvolles Gestein. Zwei Eiseugrubeu iu der Nähe voil Schmiedeberg liefern täglich etwa 1400 Ztr. Magneteisensteine, welche anf der Lanrahütte iu Oberschlesien verhüttet werden. Unter allen Industriezweigen steht jedoch die Leiuwaudiudustrie obenan. Be- gründet ist dieselbe in dem Flachsbau Schlesiens, weil Flachs sowohl am Fuße des Gebirges wie iu gauz Schlesien in vorzüglicher Güte gedeiht. Ursprünglich benutzte uiail die zahlreichen Gebirgsbäche als treibende Kraft; nach Er- schließung des Waldenburger Kohlenbeckens bediente man sich der Dampfmaschinen, der Kleinbetrieb wurde vielfach iu Großbetrieb (Fabrikbetrieb) umgewandelt. Iu den Tälern des Glatzer Berglandes gibt es oft stundenweit ausgedehnte Dörfer, deren Bewohner ausschließlich Weber sind, z. B. das Weberdorf Laugeil-Biellm bei Waldenburg mit 20 T. Einw. So berühmt auch die schlesische Leiuwaud ist, hier lohnt die Weberei uur kärglich, und die Not kehrt leider unr zu oft in den Weberdistrikten ein. Im Hirschberger Tal und in Schmiedeberg ist außerdem die Teppichkuüpferei zu Hause (pers. Teppiche), im Glatzer Gebirgskessel die Gardinen- weberei, in Freibnrg i. Schl. die Uhren- lind in Schweidnitz die Orgelfabrikation. Seit einer Reihe von Jahren ist im Hirschberger Tal auch die Spitzenklöppelei eingeführt worden. Ii. Die Oberschlesische Platte, der oberschlesische Gruben- uttb Hütteubezirk, im südöstlichen Teil Schlesiens, dem sogenannten „Drei- kaisereck", da wo Österreich, Rußland und Deutsches Reich zusammenstoßen. Die Oder im W., Weichsel im S. und Malapane im N. umschließell daz Gebiet. Dasselbe bildet eine wasserarme, unfruchtbare, höchst einförmige, etwa 300 m hohe Landsläche. Kein Berg hemmt deu Blick iu die Weite. Nur iu der Nähe der Oder erhebt sie sich zu dem etwa 400 m hohen St. Annaberg, bekauut durch Basaltbrüche mit süufseitigeu Basaltsäulen. Nach schließt sich die Taruowitzer Höhe (252 m) an, welche sich allmählich zur Malapane neigt. Der südliche Teil der Platte besteht ans unerschöpflichen Steinkohlenlagern, der nördliche vorwiegeud aus Muschelkalk. Au mineralischen Schätzen birgt die Südostecke Schlesiens außer Kohlen reiche Lager von Eisen- erz, Zinkerz (Galiuei) und silberhaltiges Bleierz. -to°/0 der gesamten Ziukgewiuuuug der Erde fällt auf dieses Gebiet*). Es ist somit die reichste Ziuksundgrube der Erde. Hauptkvhleuförderung siudet in der Nähe von Köuigshütte statt. Hier blüht auch die Groß- eiseniudustrie. (Warum?) Iu Köuigshütte ist das größte Eiseu- und Hüttenwerk Schlesieus. Mehr als 50 Gruben, teilweise staatlich, fördern die Steinkohlen zutage. Die Kohlenlager sind so reichhaltig, daß eine Erschöpfung derselben noch nicht in 1000 Jahren zu er- *) Anm,: Etwa die Hälfte der gesamten Zinkgennnnnng der Erde fällt auf Deutschland, etwa vier Fünftel der deutschen Zinkproduktion kommt auf Schlesien.

9. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 421

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
dem religiösen Bedürfnisse der Leute dienen. Aber man findet einen schier unerschöpflichen Schah von Märchen, Sagen, Legenden unter diesem Volke, und man ist erstaunt, wieviel reiche, oft üppig wuchernde Phantasie in dem so äußerst nüchternen Volke steckt. 173. Das Salzwerk zu Hohensalza. Paul Wojahn. Inmitten der weiten fruchtbaren Kujawischen Ebene erhebt sich auf drei sanften Hügeln einer der ältesten Orte unserer Provinz, die Stadt Hohensalza. Als einst die Bewohner von Leslau an der Weichsel durch stete Überschwemmungen aus ihren Wohnsitzen verdrängt wurden und auf diesen Hügeln Iung-Leslau gründeten, ahnten sie nicht, welche reichen Schätze unter ihren Füßen ruhten. Unerschöpfliche Salzlager sind es, die diese Erhebungen bilden und die in neuester Zeit dazu beigetragen haben, der ehemaligen Stadt Inowrazlaw den jetzigen Namen Hohen- salza zu geben. Die Entstehung dieser Salzlager führt man, gleich denen in Mitteldeutschland, auf Meerwasser zurück. Die Kujawische Ebene ist ein Bruchteil der großen Norddeutschen Tiefebene. Diese Gegend war in der Urzeit ein weites Meer. Durch Anschwemmungen und Ab- lagerungen ist wahrscheinlich in der Gegend von Hohensalza ein Meeres- teil abgeschnitten worden. Die Wassermassen vertrockneten und ließen das Salz zurück. In späteren Perioden haben sich Erdmassen darüber gelagert: es bildete sich eine Schicht nach der anderen, so daß diesalz- massen heute in einer Tiefe von 150 bis 200 Metern zu finden sind. Dicht über dem Salz ruht eine starke Schicht Gips, wodurch der Wert der Gegend noch bedeutend erhöht wird. Um diese Schätze zu heben, wurden zwei Bergwerke angelegt, die sich jedoch in der Gewinnung des Salzes wesentlich unterscheiden. Das eine von diesen ist das Steinsalzbergwerk. — Da das Salz unter dem Gips als reines, festes Gestein lagert, so wird es von Berg- leuten durch Bohrmaschinen oder Spitzhacken losgebrochen, durch einen Fahrstuhl zutage gefördert, in Salzmühlen zermahlen und kommt so- gleich in den Handel. Nicht immer hat das Salz eine weiße Farbe, sondern findet sich rosa, bläulich und gelb. Sofern aber die Salzstücke gemahlen und zerkleinert werden, verlieren sich diese Farbentöne, und alles sieht gleichmäßig weiß aus. — Durch die Abräumung und Förde- rung des Salzes entstehen in der Tiefe ganz gewaltige Hohlräume, die
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 5
2 4
3 13
4 1
5 10
6 1
7 3
8 20
9 1
10 0
11 0
12 0
13 101
14 0
15 4
16 3
17 0
18 68
19 9
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 1
27 0
28 2
29 54
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 7
36 0
37 3
38 37
39 2
40 8
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 1
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 8
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 1
17 1
18 1
19 0
20 0
21 2
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 1
40 3
41 0
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 3
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 7
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 1
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 16
1 57
2 2
3 25
4 0
5 5
6 15
7 0
8 2
9 0
10 1
11 9
12 94
13 14
14 14
15 0
16 2
17 0
18 2
19 4
20 0
21 0
22 1
23 1
24 112
25 13
26 3
27 3
28 62
29 1
30 1
31 5
32 21
33 11
34 50
35 3
36 29
37 0
38 1
39 7
40 2
41 2
42 9
43 25
44 1
45 2
46 56
47 6
48 3
49 0
50 10
51 18
52 42
53 0
54 1
55 0
56 3
57 1
58 0
59 10
60 4
61 0
62 1
63 0
64 0
65 1
66 10
67 0
68 0
69 2
70 2
71 1
72 6
73 1
74 7
75 57
76 4
77 1
78 19
79 0
80 3
81 39
82 0
83 16
84 31
85 1
86 0
87 7
88 0
89 44
90 6
91 6
92 32
93 0
94 7
95 119
96 12
97 3
98 1
99 0
100 11
101 12
102 11
103 2
104 3
105 10
106 0
107 125
108 2
109 7
110 9
111 5
112 4
113 16
114 29
115 8
116 1
117 1
118 0
119 12
120 6
121 3
122 6
123 11
124 246
125 31
126 3
127 11
128 4
129 16
130 9
131 49
132 3
133 32
134 2
135 11
136 27
137 17
138 1
139 12
140 1
141 0
142 11
143 7
144 3
145 0
146 1
147 11
148 0
149 7
150 0
151 2
152 56
153 5
154 4
155 4
156 2
157 2
158 0
159 4
160 0
161 2
162 4
163 5
164 9
165 4
166 7
167 1
168 38
169 3
170 1
171 0
172 5
173 10
174 3
175 87
176 0
177 6
178 2
179 6
180 6
181 3
182 8
183 86
184 4
185 16
186 1
187 2
188 36
189 3
190 0
191 4
192 1
193 8
194 1
195 20
196 18
197 0
198 0
199 2