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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 79

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
79 c. Rußland hat im allgemeinen sehr heiße Sommer und überaus strenge Winter. (Landklima.) Die nördlichen Gebiete dieses ungeheueren Landes ent- halten öde, unfruchtbare Torfmoore, welche von Renntieren bewohnt und jährlich 8—9 Monate mit Schnee und Eis bedeckt sind. In der Mitte Rußlands liegen die fruchtbarsten und am besten angebauten Gegenden, reich an Getreide, Äanf und Flachs. Die großen Wälder Westrußlands bergen Wölfe, Bären und Auerochsen. In den grasreichen Steppen nördlich vom Kaspischen Meere ziehen Nomadenvölker (z-B. Kirgisen und Kalmüken) mit Pferden, Rindern, Schafen und Kamelen umher. An der Küste des Schwarzen Meeres gedeihen Wein und Südfrüchte. Die russischen Ge- wässer sind außerordentlich fischreich, und die Bergwerke des Aral liefern Platin, Gold, Silber und Edelsteine. Hl, 12. d. Rußland ist von verschiedenen Völkerschaften bewohnt. Die eigentlichen Russen gehören zu den Slaven und bekennen sich zur griechisch- katholischen Kirche. Sie sind gutmütig, tapfer und arbeitsam, aber auch roh, trunksüchtig und abergläubisch. Die Volksbildung steht auf so niederer Stufe, daß 3¡i aller Russen weder lesen noch schreiben können. Zu den slavischen Völkern Rußlands gehören auch die Kosaken, welche be- sonders am Don leben und als gewandte Reiter dem Kaiser oder Zaren vom 15. bis 60. Lebensjahre Kriegsdienste leisten. Sie erhalten dafür Acker- und Weideland, das Fisch- und Zagdrecht. In Westrußland leben die römisch-katholischen Polen, in den Ostseegegenden viele Deutsch e, welche größtenteils der protestantischen Kirche angehören Der Zar war bisher unumschränkter Gebieter und nennt sich „Selbst- herrscher aller Reußen". Die „Reichsduma", welche aus gewählten Volks- vertretern besteht, hat wenig Bedeutung. Das ganze russische Reich in Europa und Asien ist der zweitgrößte Staat der Erde. Es nimmt den sechsten Teil des gesamten Festlandes ein und zählt 150 Millionen Einwohner. e. St. Petersburg, an der Newa (1400), ist die von Peter dem Großen 1703 gegründete Äaupt- und Residenzstadt Rußlands. Sie ist regelmäßig gebaut und enthält riesenhaste Paläste, unter welchen der Winterpalast besonders berühmt ist. Im Winter steigt die Kälte in St.petersburg nicht selten auf — 30° C.; in den Sommermonaten dagegen ist es fast unerträglich heiß. Die Festung Kronstadt liegt auf einer Insel im Finnischen Meer- busen; sie wurde zum Schutze der Stadt Petersburg erbaut und ist der erste Kriegshafen Rußlands. Riga, bei der Dünamündung (283), treibt Äolz- und Getreidehandel und ist größtenteils von Deutschen bewohnt. Warschau, an der Weichsel (750), war die Hauptstadt des ehe- maligen Polenreiches. Die Stadt ist befestigt und hat eine Aniversität, schöne Kirchen und Paläste. Lodz (luäscll), zwischen Warschau und Breslau (350), ist eine rasch aufblühende Industriestadt, hauptsächlich für Woll- und Baumwollwaren. Moskau (1100), in der Mitte des Landes, war früher die Residenz des Zarenreiches. Nach dem furchtbaren Brande von 1812 wurde die S>tadt neu aufgebaut und ist jetzt als erste Fabrikstadt Rußlands der Mittelpunkt des Handels mit Asien. 8 200. Aus einer Anhöhe mitten in der Stadt liegt der Kreml, die alte Zarenburg, welche aus Palästen, Kirchen und Klöstern besteht. Er ist mit einer hohen Mauer umschlosten und hat 4 km Amfang.

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 8

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
8 c. die Rheinebene mit dem Kaiserstuhl, d. das Kraichgauer Hügelland, e. der kleine und große Odenwald, i. das Bauland und die Fränkische Hochebene (das „Hinterland"). Die Oos teilt Baden in das Ober- und Anterland. Gewässer und Wohnorte. 13. Allgemeines. Baden ist ein sehr reich bewässertes Land. Seine Hauptgewässer sind die Donau, der Bodensee und der Rhein. Ihnen strömen alle übrigen zu. Die wichtigsten Zuflüsse des Rheins sind die Wutach, die Wiese, die Elz mit der Dreisam, die Kinzig mit der Schütter, die Murg, die (unteres Alb, der Neckar mit der Enz und der Main mit der Tauber. Baden gehört zwei Stromgebieten an, dem Donau- und dem Rheingebiet. (Wasserscheide; Abdachung.) 14. a. Die Donau, der zweitgrößte Strom Europas, hat ihren Ar- sprung auf der Ostseite des oberen Schwarzwaldes. Sie entsteht aus zwei Ouellslüssen, nämlich aus der Brigach und Breg.*) Diese vereinigen sich bei Donaueschingen, wo noch die „Schloßquelle" einmündet. Erst von hier ab führt der Fluß den Namen Donau. Diese verläßt bald das badische Gebiet, fließt im allgemeinen östlich und ergießt sich nach einem Laufe von 2 800 km in drei Hauptmündungen in das Schwarze Meer. Anfänglich durchströmt die Donau die kornreiche Baar. Dann durchbricht sie die Rauhe Alb und bildet von Tuttlingen bis Sigmaringen eine malerische Felsschlucht. Rechts und links steigen wildzerklüftete Felswände himmelan; da und dort schauen von fast unzugänglichen Felsgipfeln alte Burgen auf den jungen Stroin nieder. Am bekanntesten davon ist Schloß Wildenstein beim Kloster Beuron, eine vollständig mittelalterlich erhaltene Ritterburg. Zwischen Immendingen und Tuttlingen ist die sogenannte Donauversickerung. Äier verliert sie durch unterirdische Spalten und Gänge des Kalkgebirges so viel Wasser, daß in regenarmen Sommern ihr Bett oft wochenlang trocken liegt und sich der Fluß aus seinen weitern Nebenflüssen neu bilden muß. Ein großer Teil des versickerten Wassers kommt, 13 km entfernt, im Äegau als Aachquelle, der stärksten Quelle Deutschlands, wieder zu Tage. Vgl. § 16. Die Nebenflüsse, die der Donau aus dem Badischen zufließen, sind un- bedeutend; es sind die Aitrach, vom Randen kommend, und die Ab lach mit dem Andelsbach, letzterer aus dem Ilmensee. d. Die wichtigsten Orte im Donaugebiet sind: St. Georgen i. Schw. mit bedeutender Ahrenmacherei. 4000 E. Kuweit davon ist die „Sommerau", der höchste Punkt der Schwarzwaldbahn (832 m), auf der Wasserscheide zwischen Donau und Rhein. Villingen, 704 m, Kreishauptstadt mit 9600 E-, ist die wichtigste Stadt und der Hauptfruchtmarkt der ganzen Baar, daneben sehr gewerb- tätig. Große Ahrenfabriken fertigen Ähren aller Art, auch kunstvolle Musik- werke (z. B. Orchestrierst, ferner Phonographen (Sprechmaschinen) usw. Villingen ist eine Gründung der Zähringer und war früher, woran noch jetzt alte Tore und Türme, sowie Reste der Stadtmauern erinnern, eine starke Festung, die sich tapfer gegen Schweden und Franzosen wehrte. Die Wälle und Stadtgräben sind jetzt in schöne Anlagen umgewandelt. Schönes Münster. — Sage vom Niesen Romeius und vom Schwedendamm. *) Brigach und Breg bringen die Donau zuweg.

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 11

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
11 Konstanz ist eine uralte Niederlassung. Lange vor Christi Geburt waren daselbst schon Kelten, später Römer ansässig. Von 1414—1418 fand hier eine große Kirchen- Versammlung, das Konstanzer Konzil, statt. — Garnison. Radolfzell, gewerbtätige Stadt am Westende des Llntersees, von Bischof Ratolf (fl 874) gegründet. 5200 E. Stockach, Amtsstadt, eine Stunde vom See entfernt, an der Stockacher Aach gelegen. 2500 E. Ludwigshafen a. S., Rasenplatz am Ende des Äberlingersees. Äberlingen, Amtsstadt mit 4400 Einwohnern, mit großen Frucht- märkten, war ehedem eine freie Reichsstadt, sdier befindet sich ein schönes Münster und besuchte Schwefel- und Seebäder. In der Nähe sind die sogen. Äeidenhöhlen, welche in die weichen Aferfelsen eingehauen sind und früher wohl als Wohnstätten oder Zufluchtsorte dienten. Meers bürg, (d. i. die Burg am Schwäbischen Meer) liegt malerisch am steilen Äser hinauf, an der Grenze von Merlinger- und Obersee. Äier ist eine Lehrerbildungs- und eine Taubstummenanstalt. Früher war Meersburg die Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz. Von der Löhe der Stadt schauen das alte und neue Schloß weit über den See. Bei Meersburg wächst der beste Seewein. Salem, am Fuße des Äeiligenberges, früher ein großes Kloster mit prächtiger Kirche, ist jetzt in markgräflichem Besitz. Markdorf, am Fuße des Göhrenberges. Singen, aufblühende Stadt mit mancherlei Fabriken (z. B. für Maggi) und wichtiger Eisenbahnknotenpunkt beim Äohentwiel. 5 700 E. Engen, Amtsstadt und Äauptort im Äegau, am westlichen Ouell- flufle der Radolfzeller Aach. 1 900 E. Aach, ein auf einem Berge liegendes, weithin sichtbares Städtchen, zu dessen Füßen der östliche Arm der Radolfzeller Aach in solcher Stärke hervorquillt, daß er alsbald eine Fabrik treibt. Es ist nachgewiesen, daß diese stärkste Quelle Deutsch- lands größtenteils von der Donau herkommt. Vgl. § 14 a. 17. Kleinere Seen. Außer dem Bodensee besitzt Baden noch viele kleinere Seen, von denen die folgenden die wichtigsten sind: a. Der Mummelsee liegt beinahe^auf dem Gipfel der Hornisgrinde in einem dunkeln Bergkessel. t^>ein Wasser ist schwärzlich und beherbergt kein lebendes Wesen. Die Tiefe des Sees beträgt etwa 17 m; das Volk aber hält ihn für unergründlich und weiß viele unheimliche Sagen von ihm zu erzählen. Schöne Seejungfern sollen sich darin aufhalten und schon junge Leute zu sich ins Wasser gelockt haben. In Heller Mondnacht kommen sie ans Äser, um zu tanzen. Sobald aber der Tag graut, ver- wandeln sie sich in weiße Seerosen, die im Wasser auf- und niederschwanken. (Größe gegen 4 ha; Ii, 144.) b. Der Feldsee liegt wie ein klarer, runder Spiegel in einem tiefen Felskessel an der Ostseite des Feldberges. (91/2 ha groß, 32 m tief.) c. Der Titisee, östlich vom Feldsee gelegen und von dessen Abwasser durchströmt, bietet während der Sommermonate einen gar lieblichen Anblick. Seine Größe ist schon ziemlich beträchtlich, da er 2 km lang und fast 1 km breit ist; seine Tiefe beträgt gegen 40 m. 107 ha. (Kurort Titisee.) d. Der dunkle Schluchsee liegt südlich vom Titisee. Er ist 3 km lang, */2 km breit, über 30 m tief und wie der vorige sehr flschreich. 103 ha.

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 133

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
133 ein gewaltiges Leer nach Griechenland; aber dieses wurde von der zehnmal kleineren Schar der Athener 490 v. Chr. bei Marathon (nordöstl. von Athen) besiegt. b. Nach dem Tode des Darius rüstete dessen Sohn I'erxes ein Landheer und eine Flotte aus, um die Griechen zu vernichten. Für das Landheer wurde eine Brücke über den Äellespont (jetzt Dardanellenstraße) geschlagen. Als ein Sturm sie zerstörte, ließ Rerxes den Baumeister hin- richten, das Meer aber peitschen und Ketten hinein legen. Auf zwei neuen Brücken zog er nun in sieben Tagen und Nächten mit mehr als einer Million Streitern nach Europa hinüber. Dieses gewaltige Äeer gelangte ohne Widerstand bis zum Engpaß der Thermopylen?) Kier stellte sich ihm der spartanische König Leónidas mit nur 300 Spartanern und etwa 600 anderen Griechen entgegen. Als ihn Oeerxes aufforderte, die Waffen abzuliefern, ließ ihm Leónidas sagen: „Komm und hole sie!" Auf die Bemerkung, die Zahl der Perser sei so groß, daß von ihren Pfeilen die Sonne verdunkelt würde, entgegnete ein Grieche: „Am so besser! Wir können dann im Schatten fechten." Mehrere Tage versuchte Ierres vergeblich, den Durchzug zu erzwingen; Tausende seiner besten Soldaten erlagen dem Schwerte der Kellenen. Da zeigte ein elender Verräter den Persern einen Fußweg über den Öta, „so daß sie dem Käuflein Griechen auch in den Rücken sielen. Von der Äbermacht bewältigt, starb Leónidas mit den spartanischen Äelden den Opfertod fürs Vaterland. Alles ver- heerend zogen nun die Perser auf Athen zu und verbrannten die Stadt. Die Bewohner hatten sich vorher auf den Rat des Orakels und ihres Feldherrn Th e misto kl es auf die griechischen Schiffe gerettet, die im Meerbusen von Ägina versammelt waren. Bald näherte sich auch die ungeheuere persische Flotte, wurde aber von Themistokles bei der Insel Salamis (480) so geschlagen, daß Ierxes die Flucht ergriff und den Siegern unermeßliche Beute zurückließ. c. In den folgenden Jahren vernichteten die Griechen auch das persische Landheer und den Rest der persischen Flotte. Damit endete der Krieg, welcher zeigt, daß auch ein übermächtiger Feind durch die Vater- landsliebe und Tapferkeit eines einträchtigen Volkes besiegt werden kann. Iii, 154—157. 146. Athens ©Icm^eit und Verfall. a. Perikles. 440 v. Chr. Rach den Perserkriegen war Athen eine Zeit lang die mächtigste Stadt in Griechenland; seine Flotte beherrschte das Meer, und zahlreiche Städte und Inseln gehorchten seiner Herrschaft. Seinen höchsten Glanz erreichte es unter Perikles, dem größten Staats- manne Athens. Dieser verschönerte die Stadt durch prächtige Gebäude und brachte Kunst und Wissenschaft zur höchsten Blüte. - Besonders großartig war die Burg Akropolis, welche, weithin sichtbar, über der ^>tadt auf einem steilen Äügel thronte. Wenn man von der Stadt aus auf einer breiten Marmortreppe zu ihr emporstieg, trat man durch ein hohes, ganz aus weißem Marmor erbautes Säulentor**) mit fünf Durchgängen in die Burg ein. Äier stand * * *) d. h. „Tor der warmen Quellen", ein von Nord-- nach Mittelgriechenland führender Engpaß zwischen dem Gebirge Öta und dem Meere. *0 Das Brandenburger Tor in Berlin ist diesem Burgtore nachgebildet.

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 152

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
152 Titel eines Königs von Jerusalem an. Das neue Königreich hatte fort- während gegen die Türken zu kämpfen, weshalb noch sechs Kreuzzüge unternommen wurden (von 1096- 1248). Trotzdem gingen nach und nach alle christlichen Besitzungen im hl. Lande wieder an die Türken verloren. c. Waren auch die Kreuzzüge insofern erfolglos, als es nicht möglich war, Jerusalem den Christen dauernd zu erhalten, so sind sie doch von un- berechenbaren Folgen für das Abendland gewesen. Der Sinn für Religiosität wurde erhöht, die kriegerische Roheit gemildert, Rittertum und Dichtkunst blühten auf. Die Kenntnis fremder Sprachen, Länder und Produkte verbreitete sich, und der Landet nahm einen großartigen Aufschwung. Genua und Venedig waren nun bis zur Entdeckung Amerikas die ersten Landelsstädte in Europa. I, 115, 135; Iii, 168—170. 168. Das Rittertum. a. Erziehung der Ritter. Die Lauptmacht des deutschen Leeres bildete seit Leinrich I. die Reiterei. Da jeder Krieger für Waffen, Roß und Lebensmittel selbst zu sorgen hatte, so konnten nur Reiche und Vornehme als Reiter dienen. Diese genossen dafür auch ein höheres Ansehen und bildeten einen eigenen Stand, den Ritterstand. Die Ritter wurden für ihren Beruf sorgfältig erzogen. Im siebenten Jahre wurde der junge Adelige einem angesehenen Ritter übergeben, dem er als Edel- knabe (Page) diente und der ihn in feiner Sitte und allen ritterlichen Künsten unterwies. Im 14. Jahre wurde er mit dein Schwerte umgürtet, und er begleitete nunmehr als Knappe seinen Lerrn in den Krieg, zum Turnier (Kampfspiel) und auf die Jagd. Latte er sich wieder 7 Jahre treu bewährt, so wurde er im 21. Lebensjahre unter großen Feierlichkeiten in den Stand der Ritter aufgenommen. Er bereitete sich durch Fasten, Wachen und Gebet auf die feierliche Landlung vor. In einer Kirche, vor dem Altare wurde er mit der Waffenrüstung angetan und legte das Gelöbnis ab, die Kirche und ihre Diener zu ehren, die Ungläubigen zu bekämpfen, die Wahrheit zu reden, die Witwen und Waisen zu beschützen und seine Ehre unbefleckt zu erhalten. Lierauf erhielt er die goldenen Sporen, das Abzeichen der Ritterwürde, und der vornehmste der anwesenden Ritter gab ihm mit dem stachen Schwerte drei Schläge auf den Nacken und die Schultern; das war der Ritterschlag. An diese kirchliche Feier schloffen sich noch weltliche Festlichkeiten, Turnier, Bankett und Tanz an. Ii, 137. b. Die Ritterburg. Der Ritter wohnte in einer Burg, die gewöhnlich auf einem steilen, schwer zugänglichen Felsen lag. Sie war durch mächtige Mauern ge- schützt, häufig auch von einem tiefeil,Graben umgeben, über den eine Zugbrücke führte. (Siehe Burg Lohenzollern S. 30.) Über dein Eingangstore erhob sich ein Turm, auf dem der Burgwächter stand, der durch sein Lorn den Bewohnern der Burg den friedlichen Besuch und den nahenden Feind ankündigte. An einer Seite des geräumigen Burghofes, in welchem auch der oft sehr tiefe Burgbrunnen stand, lagen die Pferdeställe und die Wohnungen der Knechte. Das Hauptgebäude aber bildete das Herrenhaus mit dem Rittersaal, der mit Waffen, Siegeszeichen und den Ahnenbildern des Ritters geschmückt war. Eine Treppe höher oder dem Herrenhaus gegenüber lagen die Kemnaten, d. h. die Zimmer für die Burgfrau und die Kinder. Auch eiue Burgkapelle fand sich in der Regel vor. Über alle Gebäude hinaus aber ragte der Bergfried, d. h. der Hauptturm, der dem Ritter bei einer Be- lagerung als Hauptverteidigungs- und letzter Zufluchtsort, zugleich aber auch als Kerker

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 157

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
157 städte; erstere waren einem Fürsten, Bischof oder Kloster untertan; letztere standen nur unter der Oberhoheit des Kaisers und wurden von einem kaiserlichen Beamten verwaltet, welcher Burggraf oder Bogt hieß. b. Bauart. Zum Schutze waren die Städte mit einer hohen Mauer umgeben, auf der sich runde oder eckige Wehrtürme erhoben. Der Eingang in die Stadt erfolgte durch enge Tore, die nachts durch mächtige Tor- siügel geschloffen wurden. Die Straßen waren meist krumm, eng und ungepflastert. Die hohen, aus Lolz erbauten Läufer schauten mit den Giebeln gegen die Straße und waren durch enge Winkel voneinander getrennt. Da die meisten Bürger Ackerbau trieben und Vieh hielten, lag neben dem Lause gewöhnlich ein großer Dunghaufen. Die Schweine und das Geflügel liefen frei auf den Straßen umher, die darum sehr schmutzig waren, wodurch oft ansteckende Krankheiten und verheerende Seuchen entstanden. Nachts war es auf den Straßen meist stockfinster, und wer ausgehen wollte, mußte eine Laterne oder Fackel mitnehmen. Nur die Adeligen und die Vornehmen (Patrizier) wohnten in prächtigen, aus Stein erbauten Läufern. Am Marktplatze, der gewöhnlich mit einem kunstvollen Brunnen geziert war, stand das stattliche Rathaus, daneben das Kaufhaus, wo die Kaufleute ihre Waren feilboten. Besonders schön aber waren die Kirchen, deren Bau nicht selten Jahrzehnte erforderte. c. Zünfte. Die Einwohner der Städte trieben ursprünglich Ackerbau wie die Landbewohner. Mit der Zeit verlegten sie sich aber mehr auf Gewerbe und Landet. Die Leute des gleichen Landwerks bildeten eine Zunft. An der Spitze stand der Zunftmeister oder Zun ft älteste; dieser hatte darüber zu wachen, daß die Meister, Gesellen und Lehrlinge gewissenhaft arbeiteten und einen ehrbaren Wandel führten. Wer in die Zunft aufgenommen werden wollte, mußte vorher seine Lehrzeit ordnungs- gemäß durchmachen, dann auf die Wanderschaft gehen und durch ein Meisterstück seine Tüchtigkeit beweisen. Wenn der Landwerksgeselle auf der Wanderschaft war, so fand er überall in der Lerberge bei seinen Zunftgenoffen freundliche Aufnahme, gleichsam eine zweite Leimat. d. Dichtkunst. Auch die Dichtkunst wurde in den Städten gepflegt durch die Gesellschaften der Meistersänger. Dies waren schlichte Land- werker, welche religiöse und weltliche Lieder dichteten und Melodien dazu erfanden. Sonntags kamen sie zusammen und trugen ihre Lieder vor; dieselben wurden streng nach den Regeln der Kunst geprüft. Von Zeit zu Zeit wurden Wettsingen abgehalten, bei welchen die Sieger Preise erhielten. Diese Singgesellschaften blühten besonders in Mainz, Alm, Straßburg, am meisten aber in Nürnberg, wo um das Jahr 1550 der bekannteste Meistersänger lebte, Lans Sachs, ein Schuhmacher, welcher mehr als 6000 Gedichte hinterlassen hat. e. Baukunst. Die Baukunst stand im Mittelalter auf einer sehr hohen Stufe. Zur Zeit der fränkischen oder salischen Kaiser blühte um das Jahr 1000 der romanische oder Rundbogenstil. Seine Laupt- kennzeichen bilden die halbkreisförmigen (runden) Bögen an Türen (Por- talen), Fenstern und Gewölben. Die romanischen Kirchen sind oft mit großen Wandgemälden (Freskobildern) geschmückt und haben gewöhnlich mehrere Türme. Die schönsten Bauwerke dieser Art sind die Dome zu

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 106

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
106 Quebec (quibék), am steilen Ufer des St. Lorenzstromes, ist eine befestigte Stadt mit lebhafter Industrie. Montreal (268), die erste Handelsstadt des Landes für Getreide und Pelzwaren, besitzt eine Aniversität. Die Insel Neufundland ist bekannt durch ihre Steinkohlenlager und den ergiebigen Stockfischfang, der an ihrer Küste betrieben wird. 108. Die Union oder die Vereinigten Staaten von Nordamerika. 9 Mill. qkm — 1 Europa — 17 Dtschl.; 91 Mill. Einwohner. Dieses jetzt so blühende Land war noch vor 2oo Jahren eine Wildnis, in welcher nur Indianerhorden umherschweiften. Es umfaßt gegenwärtig 47 Staaten und 3 Territorien; letztere zählen weniger als 60 000 amerik. Bürger im Alter von über 25 Jahren. Die einzelnen Staaten verwalten sich selbständig; die gemeinsamen Angelegenheiten aber werden von dem Kongreß, d. h. den Abgeordneten des ganzen Landes, beraten. Die vollziehende Gewalt hat der Präsident, der auf 4 Jahre gewählt wird. Die Bewohner sind meistens Nachkommen eingewanderter Europäer. Im Süden der Anion leben viele Neger, im Westen Chinesen und Japaner, in den Gebieten am Felsengebirge Indianer. Der Boden ist überaus fruchtbar; im N. wird hauptsächlich Getreide, Flachs, Sans und Tabak, im S. Zucker-- rohr, Reis und Baumwolle gepflanzt. Die zum Ackerbau benutzten Ländereien heißen im N. Farmen, im S. Plantagen (g = sch.) Die Anion ist das erste Getreideland der Erde. Der Reichtum des Landes an Stein- kohlen, Erdöl, Eisen und anderen Metallen hat die Industrie auf die höchste Stufe gebracht, während schiffbare Seen und Flüsse, sowie ein großartiges Kanal- und Eisenbahnnetz die Anion zum zweiten Äandelsstaat der Erde erhoben haben. New-Bork (4540) ist die größte Stadt Amerikas und der zweite Handelsplatz der Erde. In seinem vor Stürmen geschützten Äafen landen die meisten Einwanderer aus Europa, so daß man wohl an keinem Orte der Erde ein bunteres Gemisch von Völkern und Trachten zu sehen be- kommt. Die Stadt macht durch ihren gewaltigen Verkehr, ihren ungeheuern Reichtum und ihre 20—40 Stockwerk hohen Riesengebäude („Wolkenkratzer") einen großartigen Eindruck. Eine 2 km lange Drahtseilbrücke verbindet New-Pork mit der Stadt Brooklyn (brucklin), die auf einer Insel liegt. Ein Dampfer braucht von Äamburg nach New-Aork 7—9 Tage. Iii, 147. Boston (bostn, 602) ist nach New-Pork die wichtigste Handelsstadt der Anion; Geburtsort Benj. Franklins (1706—1790). Philadelphia (1540) besitzt eine Aniversität, großartige Fabriken und ist Äauptausfuhrort für Erdöl, in, 30. Baltimore (625) treibt Tabak- und Austernhandel. Washington (uoschingtn, 308), die Bundeshauptstadt, ist mit dem Denkmal des edeln und tapfern Georg Washington geschmückt. Der Präsident wohnt im „Weißen Äause", der Kongreß tagt im „Kapitol". Pittsburg, am Ohio, (375) ist der Mittelpunkt der amerikanischen Eisenindustrie.

8. Hellas - S. 325

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Zeit nach Alexander des Groen Tod. 325 Makedonien und trennten sich hier, immer noch 100,000 Mann stark in 2 Heereshaufen, von denen der eine nach Jllyrien, der andere nach Thra-kien zog. Dieser Theil der Gallier lie sich theils hier nieder, theils zogen sie der den Hellespont nach Kleinasien, wo sie von den hellenischen Fürsten Kleinasiens hufig in ihren Kriegen als Soldknechte benutzt wurden, und sich schlielich in Galatia ein Reich grndeten. Pyrrhos in Epeiros. In dem zerrtteten Makedonien erlangte jetzt des Demetrios fluger Sohn Anngonos Gonats das K'nigthum und suchte die brgerliche Ordnung wieder herzustellen. Der Epeirotenknig Pyrrhos war damals gerade von seinem italischen Feldzuge zurckgekehrt, ans dem er viele Verluste erlitten hatte, und suchte sich durch einen Einfall in Makedonien zu entschdigen. Er brachte dem Antigonos mehrere Niederlagen bei und bemchtigte sich Makedoniens. Pyrrho s war halb Held, halb Abenteuerer: er besa einen krftigen Charakter, Tugend und Sittenreinheit und riss Mit- und Nachwelt zur Bewunderung und Liebe hin. Ihm ward durch seinen Thatendrang das wechselvollste Leben; aber leider besa er nur die Kunst des Erwerbens, nicht die des Erhaltens. Seine streitbaren Epeiroten liebten ihn mit begeisterter Hingebung, sie nannten ihn den Adler. Whrend Antigonos in den Kstenstdten Thrakiens ein neues Heer sammelte, zog Pyrrhos mit einem Heere von 25,000 Mann, 2,000 Reitern und 24 Elephanten vor Sparta, wohin ihn der seine Vaterstadt befehdende König Klenymos rief. Vergebens strmte Pyrrhos gegen das wohlbefestigte Sparta: die Spartaner strengten sich an wie in den Tagen der Vter, (besonders muthig bewiesen sich dabei die Frauen), und Pyrrhos musste den Rckzug antreten. Da zog er nach Argos, wohin sich Antigonos mit seinen Truppen begeben hatte. Schon war der Epeirotenknig in der Nacht in die Stadt eingedrungen, da musste er sich am Morgen vor der Ueberzhl der Feinde wieder zurckziehen. In der Nhe des Stadtthores entstand ein starkes Gedrnge. Da sah eine arme alte Frau von dem Dache ihres Hauses aus ihren Sohn mitten in dem Waffengetmmel mit dem Könige im Kampfe. Sie schleuderte verzweiflungsvoll einen Ziegelstein auf den schon verwundeten König und dieser sank betubt zu Boden. Einer von des Antigonos Leuten schnitt ihm den Kops ab und brachte denselben vor Antigonos. Dieser verhllte sein Antlitz und weinte, denn er gedachte des Schicksals seines Grovaters Antigonos und seines Vaters Demetrios. Bald nach dem Tode des Pyrrhos 'erlosch das akidengeschlecht, und das epeirotische Knigreich zerfiel in einzelne Vlkerschaften. Das Heer des Pyrrhos lste sich auf und der grte Theil desselben trat in die Dienste des Siegers Antigonos. Dieser brachte Makedonien und Thessalien in seinen Besitz und suchte ganz Griechenland an sich zu fesseln. In den meisten Staaten dieses Landes erlangte jetzt die makedonisch-aristokratische Partei die Herrschaft; in vielen Staaten warfen sich Zwing-Herrn auf, welche sich alle unter den Schutz des makedonischen Knigs stellten, und dieser schickte Burgbesatzungen in die wichtigsten Städte. Athen verschwand von dieser Zeit an als politische Macht von der Weltbhne, blieb aber noch viele Menschenalter hindurch der Sitz vielseitiger Bildung und Gelehrsamkeit.

9. Hellas - S. 363

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Baukunst. 363 Art eines korinthischen Kapitles gebildeten Steinblume auf der Spitze des Baues stand der Dreifu, der Ehrenpreis des Sieges. rm. v Ein anderes schnes Denkmal aus dieser Zeit ist der Thurm der Winde oder die Uhr des Andrnikos von diesem im 2ten Jhrh. v Chr. auf dem neuen Markte zu Athen errichtet. Unter dem Kranzgesimse dieses Baues sind die 8 Hauptwinde in Relief gebildet. Im Innern war eine Wasseruhr. Seit Alexander dem Groen fhrte die Verbindung vonoccldentauschem (abendlndischem) und orientalischem (morgenlndischem) Leben zu einem phanta-stischen Luxus in der hellenischen Kunst, und ^ zwar mit bergroem Aufwnde fr oft nur vorbergehende Zwecke. Die Mrchentrume der orientalischen Poesie wurden mit griechischem Geiste zur Wirklichkeit gestaltet So lie Alexander seinem He-phstin einen Scheiterhaufen errichten in Form einer Stufenpyramide, welche 130 Ellen hoch war und mit schnen und kostbaren Bildwerken ausgestattet wurde, welche alle mitverbrannten. Der Leichenwagen, in welchem die Leiche Alexanders von Babylon nach Alexandreia'geshrt wurde, war ein mit reichem Bildwerk geschmckter Goldtempel 8 Ellen breit und 12 Ellen lang, welchen 64 Maulthiere zogen. Die gyptischen Könige, die Ptolemer, lieen am Ende des 3ten Ahrh.'s wahre Riesenschiffe erbauen. Ptolemos Philoptor erbaute einen 40 Ruderer (ein Schiff mit 40 Nuderreihen bereinander) 260 Ellen lang und 48 Ellen hoch, welcher 4,000 Ruder erforderte, natrlich sehr schwer in Bewegung zu setzen war, und mit seinen reichen Slen mit vergoldeten und elfenbeinernen Sulen nur als Prachtbau diente. 63. Bauten fr die praktischen Zwecke des Lebens. Mauern. Hafenbauten; Wege; Brcken. Das Wohnhaus. Grabmler. Pa-lstren Gymnasien. Agoren. Stoen. Das Hippodrom. Das Stadion. I. Mauern. Die Griechen umgaben von den ltesten Zeiten an ihre festen Niederlassungen mit Schutz wehren und Schutz mauern, wie sie ja auch ihre Tempelbezirke um-mauerten. Die ltesten, roh aufgefhrten, kolossalen Mauern gehren dem pelas-gischen Volks stamme an, und wurden von den Griechen selbst Werke der Ky-klopen genannt. 5*0- 66. Die lteste pelasgische Kunst war wohl mit der assyrisch en verwandt. Darumschrieb man die gewaltigen Baureste der Pelasger einem aus Lykien eingewanderten Riesenge-schlechte zu, dem man nach den Riesen der Gttersage den Namen der Kyklop en gab. So soll Prtos 7 Kyklopen aus Lykien zur Ummauerung der Burg und der Stadt Tirynth mitgebracht haben. Die Mauern von den Burgen von Athen (hier erhielten sich auch noch Reste aus der ganz alten..Zeit), von Tirynth und von Mykene sind berreste kyklopischer Mauern. Sie be-standen aus der Zusammenfgung roher, viel-eckiger (polygoner) ungeheurer Steinblcke. Diese Mauerbildung kann zu groer Festigkeit führen Kyklopifches Mauerwerk (Prof. und wurde deshalb von den Griechen auch in Lubke's Abr. d. Gesch. d. Baukunst.) spaterer Zeit noch angewendet. 'Nach und nach wandte man horizontale und regelmige Steinschichten an, bis mau zum Quaderbau kam. Die festesten und am meisten knstlerisch durchge-bildeten Mauern sind diejenigen, welche die Athener zur Verbindung der Stadt mit dem Hafenorte Peireus errichteten; es sind aber nur ganz unbedeutende Reste davon erhalten.

10. Hellas - S. 365

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Bauten fr die praktischen Zwecke des Lebens. 365 Rder der Wagen knstlich in den Felsboden eingehauen sind. Auf diesen konnten die heiligen Wagen mit den Statuen der Götter und dem Gerthe des Cultus be-quem von Ort zu Ort gebracht werden. Zwischen den Geleisen war der Boden durch Sand oder Kies geebnet. Auf den Wegen, auf denen keine Doppelgeleise angelegt waren, befanden sich dann und wann Ausweichpltze fr die begegnenden Wagen. Die Brcken waren bei den alten Griechen meistens aus Holz, doch 'haben sich auch steinerne Brcken erhalten, deren Bogen dann wie die der Thore durch berkragung gebildet waren. Das Wohnhaus. Die Wohnungen der Griechen waren, wie bei allen ursprnglichen Vlkern, erst natrliche Hhlen, dannhtten, deren Erfindung dempelasgos (f. . 10) zugeschrieben wird, und aus diesen entstand nach und nach das Haus. Zu den Zeiten Homers bestand ein frstlicher Wohnsitz aus drei Theilen, und es ist anzunehmen, dass die Privatwohnungen hnlich eingerichtet waren bis auf die Abweichungen, welche der beschrnktere Raum bedingte. Der erste Theil war der Hos fr die Geschfte des gewhnlichen Lebens und den Verkehr nach auen bestimmt. Er war in zwei Abtheilungen, eine innere und eine uere getheilt und war mit Sulen-hallen umgeben. Derjenige Theil der Halle, welcher sich unmittelbar vor dem Hause befand, hie Vorhaus, hier wurden die ankommenden Gste empfangen und wurde diesen die Lagersttte fr die Nacht bereitet. Der zweite Theil des Hauses war das eigentliche Wohnhaus fr den Aufenthalt des Hausherrn und fr dessen ge-selligen Verkehr mit der Familie bestimmt. Das Hauptgemach desselben war der Mnnersaal, wo die Mahlzeiten stattfanden. Es befanden sich darin entweder Pfeiler rings an den Wnden umher oder die Decke war auf zwei Reihen Sulen gesttzt, welch den Raum in drei Schiffe theilten. Die Wnde erglnzten von Erz und anderen kostbaren Metallen, von Elfenbein und Prachtstoffen. Der dritte Theil des Hauses ward von den Frauengemchern gebildet, wo die Hausfrau mit ihren Kindern und Mgden schaltete. Fig. 69. m Mit dem kniglichen Hause war gewhnlich noch ein groes, rundes, meist unterirdisches Ge-mach, Schatzhaus, Thesaurum oder Tholos genannt, verknpft, fr die Kostbarkeiten und Schtze der Familie bestimmt. Solche unterirdischen Gemcher waren das Schatzhaus des Miny'as zu Orchomens in Botien, jetzt eingestrzt; das Danae - Ge -mach in Argos. Unterhalb der Burg von Mykene auf der mit Mauern umgebenen Anhhe, auf welcher die Unterstadt von Mykene lag, hat sich auch ein solches Gemach, das Schatzhaus des Atreus genannt, erhalten, ein kreisrundes Gemach in dem Abhang eines Hgels gelegen. Dieses Gemach ist durch lieber5 kragung gebildet. Es liegt nm-lich eine Reihe von Steinkreisen ______bereinander, von denen jeder Schatzhaus desatreus zu Mykene. lprof.lbkes "e 6e,r den unseren vorkragt, Abr. der Gesch. der Baukunst. bis der oberste Kreis so enge wird, rxr- t ' _ dass lhn eine einzige Platte ichu.een kann. M inneren find dann die vorkragenden Ecken abgeschrgt und lst die gewlbartlge Gestalt hergestellt. Merkwrdigerweise sind die den Kreis bildenden Stemel eil frmig, fo dass durch ihre Zusammenfgung, bei welcher immer tue schmalen Seiten nach Innen gekehrt waren, der Kreis von selbst entstand. Diese Bauart wandten aber die Griechen nicht fr die Bogenbildung an, sondern erreichten diese bei ihren Brcken u. s. w. durch Ueberkraguug. An den Pfosten des Thores zu diesem Gebude standen halbrunde Sulen aus farbigem Marmor mit Ornamentik im altassyrischen Style reich verziert. Die Wnde des groen Kuppel-
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