Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 585

1910 - Dortmund : Crüwell
585 haaren über die Narbe Hinstreifen muß. Hat das Insekt nun zu- fällig Pollen mitgebracht, und ist von diesen beim Eintauchen des Rüssels ein Teil an der Narbe abgestreift worden, so wird diese sofort durch eine Klappe, die am Griffelkopf angebracht ist und bisher offen stand, geschlossen; der Griffel biegt sich zur Seite, und nun erst kann das Insekt zu dem in der Tiefe sitzenden Honigtrög- chen und den das Tröglein umgebenden Staubgefäßen gelangen, wo es sich ungewollt mit neuen Pollen belädt. Besonders merkwürdig sind diejenigen Fälle, in denen von der Pflanze ein Teil der sich ausbildenden Samen geopfert wird, um die Bestäubung zu erreichen. Ein Beispiel dafür liefern manche unserer einheimischen Nelkenarten, indem die kleinen Eulen-Schmet- terlinge, von denen sie besucht werden, nicht nur den Honig san- gen, sondern auch vermittels einer langen, an ihrem Hinterleib angebrachten Legeröhre ihre Eier ins Innere der Blüte versenken. Die jungen auskriechenden Larven fressen dann einen Teil des Samens auf, während die übrigbleibenden Früchtchen den Fortbe- stand der Pflanze zu sichern haben. Die Pflanze gibt also ein Stück ihrer eigenen Zukunft hin, um den Spediteur des Pollens an sich zu fesseln! Ist das nicht verblüffend? Das sind nur wenige Beispiele aus dein merkwürdigen Zu- sammenleben zwischen Blumen und Insekten. Welch tiefe Weisheit spricht sich in diesem Zusammenhang aus! Keines dieser Lebewesen weiß voneinander, jedes denkt und sorgt nur für sich, und doch kann keins für sich sorgen, ohne dem andern zu helfen. 260. Hlls Ö61ti Idalöe. von dmanuel von Deibel. Itfit dem alten Förster heut Bin ich durch den Wald gegangen, Während hell im Festgeläut Kus dem Vors die Glocken klangen. 2. Golden floß ins Laub der Tag, väglein sangen Gottes Ehre, Fast als ob's der ganze lfag Wüßte, daß es Zonntag wäre. 3. Und wir kamen ins Uevier, Wo, umrauscht von alten Bäumen, Junge Ztämmlein sonder Zier Lproßten aus besonnten Bäumen.

2. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 321

1910 - Dortmund : Crüwell
1 . — 321 — Beleuchtung- versehen, sondern auch mit einem Prunk ausgestattet, den vor hundert Jahren kaum ein regierender Fürst in seiner Wohnung hatte. Unser Fuß wandelt auf den kostbarsten und dicksten Teppichen ; ausländische Hölzer, gepreßter Sammet, gepreßte Ledertapeten, vergoldete Bronze, kostbare Spiegelscheiben umgeben uns, und alle nur erdenklichen Bequemlichkeiten können wir uns durch Aufklappen von Tischen, von Sitzgelegenheiten nicht nur im Wagenabteil, sondern auch draußen im Gange nach Belieben einrichten. Ein Druck auf den Knopf einer elektrischen Klingel ruft einen Diener in schmucker Tracht herbei, dem wir unsere Wünsche wegen eines kleinen Imbisses mitteilen, den wir im Wagenabteil einnehmen wollen. Kommt die Stunde der Haupt- mahlzeiten, so werden wir von demselben Diener nach dem Speise- wagen eingeladen und nehmen hier, während der Zug mit rasender Eile dahinjagt, ein vortrefflich zubereitetes Essen zu uns. Kaum sind wir in Berlin eingestiegen, haben uns ein wenig die Landschaft angesehen, haben etwas gelesen und das sehr gute Mittagessen zu uns genommen, so sind wir schon in Königs- berg. Die Reise, die früher zu einer harten Anstrengung wurde, die eine gute Gesundheit und vortreffliche Nerven erforderte, ist heute zu einem Vergnügen geworden, das nicht einmal so teuer ist wie die alte, traurige Postwagenfahrt. Die Hauptsache aber ist der außergewöhnliche Gewinn an Zeit. Anstatt acht voller Tage neun Stunden! Wer hätte sich das träumen lassen zu jener Zeit, als: noch die alte, biedere Postkutsche auf den trostlosen Wegen dahinrasselte? 163. (D Deutjd)lan6! von Prinz Emil zu Schoenaich-Larolath. Yvf'onhjcfjdn und Giebeldächer 3n einer deutschen Stadt — 3ch weiß nicht, warum der Unblick Blich stets ergriffen Hat. 2. Da drüben bei Lampenscheine, Da starrt ein Jüngling ins Licht Und schwärmt und schluchzt und empfindet Sein erstes und bestes Gedicht. 3. Dort sitzt eine junge Mutter, Die wiegt ihr Uind zur Uuh, Sie lächelt und singt und betet Und singt ein Lied dazu. Lesebuch für Mittelschulen. Band 3 A. 21

3. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 324

1910 - Dortmund : Crüwell
324 Stiefel sollten wir vor die Tür stellen, und wann wir morgen früh- stücken wollten? So etwas war uns doch noch nicht vorgekommen. Hifo will man uns eben mit Gewalt unsere paar Pfennige vollends herausziehen! Im stillen ballte ich meine Zaust, und wie der Kellner fort war, wurde in gut schwäbischen Ausdrücken geschimpft. Die Stie- fel stellten wir nicht hinaus; wir waren gewohnt, sie selber zu putzen, und dachten, so spart man wenigstens zwei Groschen. Mein Kamerad wollte nicht in das schöne Bett hinein,- da hab' ich's ihm vorgemacht. Geschlafen haben wir fein. Uber am nächsten Morgen begann die Verlegenheit von neuem. Der Waschtisch hatte ja eine Marmortafel, die konnte man doch nicht schmutzig machen! Und wie wir darüber beraten, klopft der Hausknecht um die Stiefel. „ll)ir wollen sie selber putzen!" Uber er läßt nicht nach. Endlich geht er brummend ab, und wir waschen uns ohne Waschtisch. Wir gingen hinunter, weh- mütig unsere Barschaft überzählend. Drunten war ein Frühstück ge- richtet, wie wir noch keins gesehen hatten. Uber nun zahlen! Die Wir- tin hatte eine Weltsfreude an unserer Verlegenheit. Sie rechnete uns alles haarklein vor, was wir gehabt, und immer tiefer fiel unser herz hinunter. Sie kratzte sich einige bange Sekunden hinter den Ohren; ja, das Zusammenzählen war nicht so leicht. Uber dann lachte sie uns an wie eine Mutter: „Fünf Silbergroschen macht's für einen jeden!" Wir trauten unsern Ohren nicht, aber es war so. Wir zogen vergnügt unsern Beutel und dankten, so gut wir genierten Schwaben es konnten,- wie wir aber die schönen Fußteppiche auf dem Gange hinaus waren und wieder guten harten deutschen Boden unter den Füßen spürten, war's uns doch erst recht wohl. Unser Ziel war Eoblenz. von Eoblenz aus ist ein junger Mensch mit kräftigen Füßen bald vollends in Eöln. Und dahin wollte ich. In der Eölner Herberge sollte ich's aber sogleich spüren, daß ich noch ein „Grüner" war. Mein Nachbar fragte mich: „Na, was hast für 'ne Religion?" Das war mir noch gar zu vertraulich in der ersten Minute, und etwas kurz gab ich zur Untwort: „Ich hab' Dich ja auch noch nicht gefragt, was Du für eine Religion hast!" Uber da kam ich schön an. Die Gesellen standen auf und machten Fäuste,- kaum konnte ich noch meinen Rückzug decken. Nls ich draußen stand auf dem Pflaster, war mir alles ein Rätsel. Ich erfuhr aber bald, daß „Religion" in der Kundensprache so viel ist als Handwerk. Mein Handwerk hätte ich natürlich gern verraten. Ins Bildermuseum bin ich natürlich auch gegangen,- mein Darm- städter Meister hatte recht gehabt, es war sehr lehrreich. Uber das hat mich doch erzürnt, daß der Dienstmann, den ich nach dem Wege fragte, mir erklärte, das sei nichts für Handwerksburschen, holla, der

4. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 600

1910 - Dortmund : Crüwell
600 auch diese schlichten, arbeitsfrohen Bäume schon. Das ist die Zeit, da der junge Frühling über ihre grauen Häupter dahinschreitet und mit warmem Finger tausend und aber tausend weiße Blüten aus ihren Zweigen zupft. Das ist wohl ein wundersamer Anblick, wenn der Lenz auf den flachen, sanften Kuppeln dieses Waldes seine weiße Glut ent- zündet und die Blliten wie rosige Flammen opferduftig aus dem sprossenden Grün hervorlodern. Jeder Baum ein Opferaltar, um- summt von stillgeschäftigen Bienen, die den Honig aus seinen rost gen Bechern trinken; jede Blüte ein ans weißem Alabaster geformtes Weihranchfaß; der ganze Hügel ein Blumenwald, durchhallt und durchwirbelt von dem frühlingsseligen Liede der Buchfinken und dem silbernen Geläute der springenden, singenden Meisen. Aber die Bäume bekommen auch Gäste zum Besuch, die ihnen weniger willkommen sind als die befruchtenden Bienen und Hummelleute oder die raupenvertilgende Vogelschar, es kommen auch Besucher, die bloß nehmen, ohne zu geben, undankbares Ge- sindel, das die Blüten zersticht und den Bäumen die Blätter ab- frißt. Zu diesen unwillkommenen Gästen gehört an erster Stelle der Apfelblütenstecher, wie er nach seinen: Gewerbe genannt wird; er kann den Obstbäumen sehr gefährlich werden, so klein und un- scheinbar er auch ist. Denn wenn in: ersten Frühling die Blüten- knospen sich zum Frühlingsfest rüsten, so legt dieses Käferlein seine Eier daran, und die Larven höhlen die Knospen aus, daß nichts davon übrigbleibt als ein Häuflein vertrockneter Blätter. Da hat der Obstbaum dann das Nachsehen. Und einige Wochen später, im Juni etwa, kommt wieder ein Verwüster, ein kleiner Schmetterling, und sieht nach, was sein Vor- gänger übriggelassen hat. Es ist der Apfelwickler. Ist nicht größer als ein Fingernagel und grau und ui:scheinbar von Gewand und ist doch des Apfelbaumes schlimmster Feind. Er setzt sich auf die noch unreifen Äpfelchen und legt an jedes ein einziges Ei. Das Räup- chen aber bohrt sich in die Frucht hinein und frißt die Kerne auf, verschont auch das Fleisch nicht, wenn es nichts anderes mehr hat, und frißt so tatsächlich sein eigenes Hans auf. Davon wird das Würmlein rund und dick und glänzt vor Fett, und nach 4 oder 5 Wochen ist es so groß geworden, daß es nun auch an seine Zu- kunft denken darf. Die Raupe frißt sich einen Gang nach außen, spinnt sich einen Seidenfaden und laßt sich daran herunter, just wie der Seiltänzer von seinem Gerlist, um sich in der Rinde des Bauines eine Schlafstelle für den Winter zurechtzumachen. Erst im nächsten Frühjahr wird eine Puppe daraus.

5. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 607

1910 - Dortmund : Crüwell
607 Zweigen sitzen, dag selbst ein kräftiger Sturm sie nicht herunter- zureigen vermag im Frühling und Sommer, die hangen nicht mit einem Male so lose, dag sie von einem Lufthauch herabgeblasen werden können. Ein feines, dünnes Korkhäutchen wird von der Pflanze im Herbst gebildet und zwischen Zweig und Blatt eingeschoben, um dessen Abfall zu erleichtern. Die Herstellung dieses Gewebes dauert immerhin einige Zeit, und darum mug Mutter Natur sogar zum Wetterpropheten werden und bei- zeiten wissen, wann sie die Trennungsgewebe vorzubereiten hat, und wann alles noch Verwendbare aus den Blättern entfernt werden mug. Tut sie es zu früh, dann verkürzt sie dem Ge- wächs das Wachstum und lägt ihm nicht Zeit, genügende Nahrungsmengen für den Winter aufzuspeichern, tut sie es zu spät, dann setzt sie es dem Tode des Verdurstens aus. Und noch eine andere Gefahr droht der Pflanze von den Blättern, wenn diese zu spät abgestreift werden : der Schnee, Der Schnee ist die schönste und wärmste Winterdecke, die eine Pflanze sich nur wünschen mag, aber die Decke drückt ge- waltig auf das Gewächs, und manches erliegt unter der schwe- ren Last. Die Nadelhölzer freilich, die können das Gewicht immerhin aushalten. Die jungen Zweige sind sehr elastisch, die älteren aber stehen schräg abwärts, so dag der Schnee sich nicht in grogen Massen anhäufen kann. Die breiten Eichen- und Buchenblätter aber, auf denen wohl die vierfache Menge Schnee Platz hat als auf den Tannennadeln, können ihren Zwei- gen recht gefährlich werden; denn die würden brechen unter dem gewaltigen Druck. Das kann man gut beobachten im Spätfrühling, wenn das junge Grün sich bereits hervorgewagt hat, obgleich noch reichliche Mengen Schnee fallen. Da brechen mächtige Zweige unter dem gewaltigen Druck, und manchem Baume geht es ans Leben. Und auch unsere Tannen werden trotz aller ihrer Vorsichtsmagregeln im Winter manchmal hart mitgenommen. Denn nicht alle haben sie die Elastizität der Legföhre und Alpenerle, die fast horizontal zum Boden wachsen, und deren elastische Zweige von den Schneemassen fest an die Erde gedrückt werden können. Unsere Gärtner machen ihnen wohl das Kunststück gelegentlich nach, wenn sie die Rosen- bäumchen im Herbst zur Erde biegen und mit Reisig be- decken. Den grogen Laubbäumen aber möchte die Sache schlecht bekommen. Denn die hohen Bäume, die nicht über eine solche Elastizität verfügen, können ihre grogen, weit aus- ladenden Zweige verlieren, wenn die Schneemassen sie zu

6. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 6

1910 - Dortmund : Crüwell
6 als säße er an einem Tische, an dem zwanzig speisen, obwohl eigent- lich nur für fünf Platz ist. Er nahm von manchen Gerichten zweimal, aber wenn er sich eine Schüssel zum drittenmal anbot, dann dankte er verbindlich und setzte sie wieder hin. Nach Tisch legte er sauber seine Serviette zusammen, erhob sich feierlich und ging wieder hinaus an die Arbeit. „Uber, Herr Krüger," so werdet ihr ausrufen, „warum machen Sie sich's denn nicht bequem — Sie sind doch ganz allein, wozu denn alle die feinen Manieren und das Waschen und Nägelputzen? Wer hat denn davon etwas? Lassen Sie sich doch ein bißchen gehen, ver- ehrter Herr!" Da würdet ihr schön ankommen bei Herrn Krüger. „Seid Ihr vielleicht nur dann ehrlich, wenn Euch gerade jemand auf die Finger sieht?" so würde er fragen. „Wenn's nach Euch ginge, sollt' ich mich wohl an den Tisch setzen und mit den Fingern essen, he? Meint Ihr denn wirklich, feine und saubere Manieren seien nur ein Schaustück für andere und nichts für uns selbst? Dann wundert Ihr Euch auch vielleicht, daß ich einen Blumenstrauß auf dem Tisch habe, obwohl ich bloß allein dasitze? Ich sage Euch, mit saubern Händen und bescheidenen Bewegungen schmücke ich mir mein Essen mehr als mit den schönsten Nosen. Was hilft das duftigste Bukett, wenn man dazu schmatzt und Flecke herumspritzt und mit schmutzigen Händen über den Schüsseln schwebt? Das ist dasselbe, als wenn eine Kuh in einem Levkoienbeet grasen würde. Ja, das wäre dasselbe!" So würde euch Herr Krüger antworten — denn er antwortet ebenso gründlich, wie er sich die Hände wäscht. Und Herr Krüger hat recht. Wer den Unstand nur um der andern willen übt, der ist nur ein äußerlich lackierter Mensch. Herr Krüger pflegt seine feinen und reinlichen Manieren, weil seine Seele danach verlangt. Die Seele spürt nämlich alles, was draußen vorgeht, wie die Schwalbe den Früh- ling spürt und die Herbstluft. Und die Seele möchte Unmut und Neinheit nicht nur in ihrem Innern, sondern auch in ihrer ganzen Umgebung haben — sie möchte in guter Gesellschaft sein. Und ich glaube, seine und säuberliche Manieren wirken auf den ganzen Menschen wie ein Ulpenkurort auf die Lungen. Das gierige Zufahren aber und das ungewaschene Wesen und die großen Suppen- flecke und das hinflegeln und das lärmende Essen — wenn das nicht allmählich den ganzen Menschen und all sein handeln und Denken ansteckt, dann müßte es wirklich nicht mit rechten Dingen zugehen in der Welt.

7. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 115

1910 - Dortmund : Crüwell
115 die drei „Wilden" herein, und lachende, jauchzende Freude füllte die Stube, die vor wenigen Minuten noch so ernste Worte gehört hatte. „Kinder! Kinder! her zu mir!" ries der junge Vater. Mit beiden Brmen raffte er die drei Knirpse zusammen, und während er sie so eng an seine Brust drückte, daß sie lange Gesichter schnitten, schaute er über ihre Blondköpfe hinweg ins Leere und stammelte: „Der — der soll mir kommen — und soll mir so eine Freud' verderben wollen — so eine Freud'!" 3. Da klang von draußen ein schrillender Glockenton in die Stube, Frau Schalter schaute ihren Mann erschrocken an,- weshalb sie erschrak, das wußte sie selbst nicht. Dann ging sie, um die Tür zu öffnen. Zwei Dienstmänner brachten einen großen Korb und schleppten ihn in die Stube. von wem er wäre, wüßten sie nicht,- ein vornehmer Herr hätte sie geschickt und ließe ausrichten, daß er selbst nachkäme. Mit zitternden Händen schlug Frau Schalter den Deckel des Korbes in die höhe, und was da zum Vorschein kam, entlockte den drei Kinder- mäulchen ein staunendes, jubelndes Bh! Spielsachen, Backwerk, Kleider- stoffe, das wollte fast kein Ende nehmen, und ganz zu unterst wurde ein kleines, zierlich beschlagenes Kästchen ausgegraben, das sich bis zum Bande angefüllt zeigte mit blitzblanken Silbergulden. Erblaßt bis in die Lippen, schaute Frau Schalter zu ihrem Manne auf,- der aber streckte schon, das Gesicht von dunkler Zornröte übergössen, die beiden Hände, packte das Kästchen und warf es in den Korb zurück, daß die Münzen klirrend in die höhe sprangen. „Fort, fort mit dem Geld, sag' ich, und die händ' von dem Zeug, Kinder, die händ' weg!" schrie er mit bebender Stimme. „Der Lump, weil er's auf geradem Weg nicht fertiggebracht hat, jetzt meint er, er kann mich von hinten packen! Mitnehmen sollen sie's wieder — auf der Sku’!" Er eilte in den Flur hinaus, um die beiden Dienstmänner zurückzurufen. Draußen aber stand er wie versteinert und brachte kein Wort über die Lippen. Unter der offenen Wohnungstür stand sein Ehef, Herr Sepdelmann, eine stattliche Erscheinung von bürgerlich-behäbigem Bussehen. „Guten Bbend, lieber Schaber!" „Sie — Herr Sepdelmann — Sie kommen — zu mir?" „Wie Sie sehen. Und — wissen Sie auch, was ich möchte?" lächelte der alte Herr. „Ich möchte Sie fragen, wie Ihnen heute nach- mittag der Kaffee geschmeckt hat." Dem jungen Manne fielen die Lippen auseinander, und mit zitterndem Brme tastete er nach der nahen Mauer. Wie ein grauer Schleier kam's ihm vor die Bugen, er sah nichts mehr,- er fühlte nur, 8*
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 0
3 0
4 0
5 5
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 4
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 7
17 6
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 1
24 7
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 2
40 3
41 0
42 2
43 1
44 0
45 8
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 1
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 2
76 2
77 7
78 0
79 2
80 0
81 0
82 2
83 0
84 2
85 0
86 0
87 7
88 0
89 0
90 0
91 4
92 9
93 0
94 10
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 18
1 4
2 13
3 9
4 1
5 2
6 43
7 1
8 0
9 0
10 3
11 1
12 86
13 30
14 3
15 0
16 0
17 9
18 1
19 5
20 0
21 1
22 0
23 0
24 16
25 13
26 0
27 0
28 38
29 2
30 0
31 0
32 13
33 40
34 20
35 6
36 5
37 0
38 0
39 5
40 0
41 4
42 38
43 24
44 0
45 0
46 10
47 2
48 0
49 2
50 39
51 180
52 10
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 43
60 2
61 4
62 2
63 0
64 1
65 12
66 11
67 0
68 0
69 0
70 0
71 3
72 4
73 0
74 1
75 13
76 0
77 0
78 5
79 0
80 0
81 236
82 5
83 2
84 23
85 0
86 2
87 0
88 0
89 22
90 0
91 1
92 0
93 0
94 2
95 3
96 1
97 4
98 0
99 0
100 45
101 3
102 112
103 1
104 0
105 0
106 2
107 1
108 0
109 1
110 12
111 21
112 9
113 2
114 2
115 0
116 15
117 0
118 0
119 1
120 0
121 27
122 7
123 21
124 14
125 38
126 2
127 3
128 0
129 28
130 0
131 61
132 1
133 7
134 1
135 0
136 23
137 6
138 1
139 0
140 5
141 1
142 16
143 16
144 1
145 0
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 7
152 46
153 0
154 8
155 4
156 5
157 2
158 0
159 1
160 1
161 1
162 0
163 0
164 6
165 0
166 3
167 2
168 7
169 11
170 2
171 0
172 7
173 4
174 0
175 49
176 1
177 8
178 1
179 17
180 3
181 0
182 6
183 34
184 1
185 0
186 0
187 0
188 3
189 0
190 1
191 0
192 1
193 1
194 1
195 9
196 67
197 0
198 1
199 2