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1. Das Königreich Sachsen - S. 9

1903 - Dresden : Huhle
— 9 — Feste sind eine Reihe herrlicher Säle vorhanden: der Paradesaal mit dem Königsthron, der Ball-, der Konzert-, der Speisesaal usw. Die eine Außenwand des Schlosses ist mit einem Gemälde geschmückt, _ auf dem sämtliche sächsische Fürsten von Konrad bis Georg dargestellt sind. Be- sonders sehenswert ist das Grüne Gewölbe. Hierin befindet sich eine weltberühmte Sammlung von Schmucksachen n. Knnstarbeiten. Da gibt es herrliche, aus Elfenbein geschnitzte Kannen, Krüge, Trinkbecher, Schmuck- fachen aus Bernstein, Perlmutter u. Edelsteinen, schtfn verzierte Waffen, Trinkgefäße aus Silber u. Gold, eine Kette aus Diamanten, neun Perlen- schnüre von nngehenerm Werte, eine Schnur mit 177 sächsischen Perlen, ein Hutschmuck von Brillanten usw. Die hier gesammelten Kunstsachen sind mehrere Hundert Millionen Mark wert. Mit dem Schlosse ist die katholische Hofkirche durch einen Gang verbunden. Ihr gegenüber liegt das Hoftheater. 3. Dresden ist eine Kunststadt. Außer dem Grünen Gewölbe gibt es wertvolle Sammlungen in dem Zwinger: die Bilder- galerie mit etwa 3000 Gemälden, die Steinsammlung, Tiersammlung, eine Zusammenstellung von Waffen, Kleidern n. Zelten der verschiedensten Völker. Sehr kostbar ist die Porzellausammlung. Tausende von Fremden kommen jährlich nach Dresden, diese Knnstschätze anzusehen. 4. Dresden ist auch eine Schulstadt; da gibt es Schulen für Musiker, Maler, Zeichner, Baumeister, Tierärzte, Turnlehrer u. Lehrer. Berühmt ist die Königliche Büchersammlung. 5. Dresden ist eine Gewerbestadt, besonders berühmt sind Schokoladen-, Möbel-, Pianosorte-, Nähmaschinen- (darin die wichtigste Stadt Sachsens, jährlich 100000 Stück) u. Strohhutfabriken. Auch der Dresdner Blnmenhandel ist sehr bedeutend. Weiter stromabwärts liegt Meißen (31000 Einwohner). 1. Es ist die Markgrafenstadt. Als unser Land noch ganz von Wenden bewohnt war, wurde es von dem deutschen Könige Heinrich I. erobert. Um es in Gehorsam zu halten, ließ er die Burg Meißen bauen u. setzte hierher einen Mark- oder Grenzgrafen, der das Land gegen die Wenden zu schützen hatte. Das Land hieß nun die Mark Meißen, daraus hat sich das König- reich Sachsen entwickelt. Im Jahre 1123 bekam die Mark der Graf Konrad von Wettin. Unser König ist ein Nachkomme von ihm, er stammt aus dem Fürstenhause Wettin, das nun schon über 800 Jahre in unserm Lande regiert. Georg ist sein Vorname, von Wettin ist sein Familien- name, den man aber bei Fürsten nicht mit nennt. An Stelle der von Heinrich I. gebauten Burg erhebt sich jetzt ein prächtiges Schloß, die Albrechtsburg, benannt nach ihrem Miterbauer Albert, der vom Prinzen- raube _ euch bekannt ist. Neben der Burg steht ein schöner Dom, sein Dach wird im Innern von 50 Säulen getragen. Sein Fußboden ist mit Grab- platten bedeckt, darunter liegen Bischöfe von Meißen. In einer Kapelle ruhen verschiedne sächsische Fürsten. Da die Stadt auf einer Anhöhe liegt, ist der Platz sehr beengt, die Straßen sind eng u. krumm, die Plätze sehr klein, die Häuserreihen steigen übereinander auf. Die Häuser sind noch sehr altertümlich mit vorspringenden Erkern n. hohen Giebeln. 2. Meißen ist die sächsische Porzellanstadt. Ein Mann, namens Böttger, hatte dem Kurfürsten August dem Starken vorgeschwindelt, er könne Gold machen.

2. Das Königreich Sachsen - S. 21

1903 - Dresden : Huhle
— 21 — Im Gebiet der Elster liegen die Schuhmacherstadt Pegau u. die Handschuhstadt Groitzsch; im Gebiet der Pleiße: Borna mit Gärtnerei (die Umgebung liefert Braunkohlen). Die wichtigste Stadt der Kreishaupt- Mannschaft ist Leipzig, Sachsens Handelsstadt (455000 Einwohner). Der Name bedeutet Lindenstadt; die Sorben legten sie an. König Heinrich baute hier eine Burg, um diese siedelten sich Deutsche an. Eine Anzahl Handelsstraßen liefen hier zusammen. Um den Handel zu heben, gab der Markgraf Otto der Reiche der Stadt das Recht, zwei Messen, d. h. Jahr- märkte, abzuhalten. Später kam noch eine dritte dazu. Noch jetzt kommen zu diesen Messen Kanslente aus allen Ländern u. Erdteilen, um hier zu kaufen n. zu verkaufen. Alle Häuser der iuuern Stadt werden dann zu Gasthäusern n. Musterlagern; bis zum vierten Stockwerke sind sie mit Schildern aller Art bedeckt. Für Pelzwaren ist Leipzig der erste Platz der Welt. 2. Leipzig ist die Buchhändlerstadt. Gegen 300 Verlagsbuchhändler kaufen die geschriebenen Werke, lassen sie drucken u. binden; etwa 800 Buch- Handlungen versenden die Bücher in alle Welt. Auch Atlanten werden gefertigt, Zeitungen herausgegeben, Noten gedruckt, Kassenscheine hergestellt. 3. Weltberühmt ist Leipzig durch seine Hochschule. Über 3000 junge Männer aus allen Ländern kommen hier zusammen, um Lehrer, Arzt, Richter, Pfarrer, Apotheker usw. zu werden. Die Häuser der Universität bilden eine kleine Stadt für sich. 4. In Leipzig befindet sich das Reichs- gericht. Überblick. Sachsen hat eine dreieckige Gestalt. Die Ecken werden durch Flüsse bestimmt: die Südostecke durch die Neiße, die Südwestecke durch die Weiße Elster, die Nordwestecke durch Elster u. Pleiße. Begrenzt wird Sachsen im 8 von Böhmen, im 0 it. N von Preußen, im W von Thüringen, im Sw von Bayern. Der Name Sachsen: Die alten Sachsen, mit denen Karl der Große kämpfte, wohnten an der Nordsee. Sie sollen ihren Namen erhalten haben von den langen Messern (Sax), die sie trugen. Noch jetzt nennen sich die Bewohner der Länder im Nw Deutschlands Sachsen. Ein deutscher König aus dem Stamm der Sachsen gründete die Markgrafschaft Meißen, das war König Heinrich I. Die Sachsen breiteten ihre Herrschaft auch über Thüringen aus. Ihr Land zerfiel aber später, den Namen Sachsen behielt das Kurfürstentum Sachsen an der Elbe (um Wittenberg herum). Dieses Sachsen erhielt der Markgraf Friedrich der Streitbare von Meißen vom Kaiser geschenkt. So wurde der Name Sachsen auch auf die Markgrafschaft Meißen übertragen, n. unsere Mark- grasen nannten sich Kurfürsten u. später Könige von Sachsen. Die Bewohner des Königreichs Sachsen sind Nachkommen der Wenden n. derjenigen Deutschen, die als Ansiedler, Pfarrer, Beamte n. Ritter in unser Land kamen. Darunter waren auch „alle" Sachsen, die besonders als Bergleute ins Erzgebirge kamen, Freiberg ist von Sachsen aus dem Harze gegründet worden. Manche Ortsnamen (Sachsenburg) u. Familiennamen (Sachse, Sachs) weisen noch auf Einwandrer aus dem alten Sachsenlande hin. B*>rg-E<*ert-lnstw for internationale ßcmbuchforschung Braunschweig gtfwlbuchbtoliothd*

3. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 35

1913 - Dresden : Huhle
— 35 — fehdelustigen Grafen und Fürsten Einhalt geboten. Während die an Flüssen wohnenden Ritter die vorüberfahrenden Schiffe zwangen, an sie hohe Zölle zu zahlen, blühte auf der Nord- und Ostsee die Seeräuberei und hinderte die Kauffahrteischiffahrt sehr. Da der Kaiser samt den Fürsten diesem Übelstande kein Ende machte, verbanden sich um 1241 die reichen Handelsstädte Lübeck, Hamburg und Bremen. Dies Bündnis heißt die Hansa, d. h. Handelsverbindung, denn es sollte vor allem den Handel schützen. b) Ausdehnung. Sehr bald schlossen sich andere Städte an; zur Zeit ihrer Blüte zählte sie sogar gegen 100 Städte von Holland bis nach Rußland. Sie schickten ein großes Heer und Kriegsschiffe gegen die Räuber aus, deren Burgen erobert und zerstört, deren Schiffe vernichtet wurden; die Land- und Seeräuber büßten ihre Untaten meistens am Galgen. Eine Flotte von 200 Schiffen beherrschte die Nord- und Ostsee. Der König von Schweden und der von Dänemark wurden von den Hanseaten besiegt; sie diktierten: „Kein König darf in Dänemark den Thron besteigen ohne Zustimmung der Hansa". Sie erlangten große Vorrechte in England, Schweden und Norwegen und errichteten daselbst Kontore, d. h. große Plätze oder Stadtteile, in denen sie Waffen- und Gerichtsrecht, freien Stapelhandel und Landeshoheit besaßen. Hier erbauten sie Kirchen, Kaufhallen, Speicher, Herbergen und Wohnhäuser, wie z. B. in Bergen, London, Antwerpen und Altnowgorod am Jlmensee. Lübeck war der Vorort; dahin kamen alljährlich die Abgeordneten und berieten über die Angelegenheiten der Hansa. Wenn eine Stadt ihre Pflichten nicht erfüllte, wurde sie ausgestoßen oder verhanst. Nach etwa 300 Jahren verlor die Hansa an Bedeutung und Macht, weshalb viele Städte austraten. Lübeck, Hamburg und Bremen heißen noch heute Hansestädte und haben ihre alten Freiheiten behalten. Das Gerichlsmelen, 1. Ursprung der Femgerichte. Karl der Große hatte die Rechtspflege geordnet. Gau-, Send- und Pfalzgrafen verschafften dem Bedrückten Recht. Die leibeigenen Bauern wurden von ihren Herren gerichtet, die freien Bauern von den königlichen Richtern, den Freigrasen, denen Schöffen beistanden. Die Schöffen halfen das Urteil finden, aber sie mußten sich auch nach dem Umstande richten. Freilich gab es auch Vorstände, die wenig oder gar keine Umstände machten, sondern nach ihrem eigenen Gutdünken handelten. Aber diese Gerichte konnten später vielen Leuten nicht zu ihrem Rechte verhelfen. Deshalb bildete sich zu der Zeit, als Kaiser und Papst sich heftig bekriegten und das Faustrecht blühte, ein heimliches Gericht, das Femgericht, das besonders gegen Straßenraub, Landfriedensbruch und solche Verbrechen einschritt, die die öffentlichen Freigerichte nicht bestrafen konnten. Es verfemte, d. h. verbannte oder verfluchte die verurteilten Verbrecher. 2. Einrichtung der Femgerichte. In Westfalen, namentlich in Dortmund, war der Hauptsitz der Femgerichte, doch verbreiteten sie sich über ganz Deutschland. Der Kaiser blieb der höchste Richter; der Ort der Sitzung Hieß Freistuhl, der Vorsitzer des einzelnen Femgerichts (zuerst auch Bischöfe) hieß Stuhlherr oder Freigraf, die Beisitzer Freischöffeu. Der Angeklagte wurde durch einen Brief mit sieben Siegeln vorgeladen; diesen 3*

4. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 31

1913 - Dresden : Huhle
— 31 — gründeten viele Städte, so Marienburg, Marienwerder, Elbing, Memel usw. Das Land erfreute sich bald eines großen Wohlstandes. Man erbaute Getreide, Obst und Wein, trieb Fischerei und Schiffahrt, Pferdezucht und Handel mit Bernstein und Pelzwerk. Der Hochmeister hatte mehr Einkünfte als mancher König. Der Ritterorden eroberte nach und nach auch Kurland und Livland, bekehrte die Heiden und besiedelte die Länder mit Deutschen, weswegen sie noch heute die deutschen Ostseeprovinzen heißen. Da aber die Polen die Weichselmündung erwerben und sich einen Zugang zum Meere verschaffen wollten, ward er mit ihm in Krieg verwickelt. Da er 1466 unterlag, ging dem Orden Westpreußen verloren, und selbst Ostpreußen ward polnisches Lehn. Um die Macht des Ordens zu heben, ward der Markgraf Albrecht von Ansbach zum Hochmeister gewählt. Dieser trat 1525 zur lutherischen Kirche über und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum unter polnischer Lehnsoberhoheit. Da Herzog Albrecht ein Hohenzoller war, erbten im Jahre 1618 die Markgrafen von Branden- burg das Herzogtum Preußen. Daher führen noch heute die Könige von Preußen die beiden Farben schwarz und weiß, die Kennzeichen des Deutschen Ritterordens, in ihren Landesfarben. 6. Die Raubritter. Zuerst hielt man streng auf die Rittertugenden. Wer Untaten begangen hatte oder feig gewesen war, dem wurden die goldenen Sporen auf einem Misthaufen abgenommen, die Waffen zerbrochen, das Wappen vernichtet und fein Schild am Schweife eines elenden Pferdes durch den Kot geschleift. Aber bald artete das Rittertum aus; viele Ritter waren arm geworden und plünderten nun die Bürger und Kaufleute. Sie schämten sich der Räuberei nicht einmal, sondern sprachen: „Reiten und Rauben ist feine Schande, das tun die Besten im Lande". Den Bauern nahmen sie das Vieh, dem reisenden Kaufmann die Waren weg. Dazu warfen sie ihn ins Burgverlies und verlangten ein hohes Lösegeld. Wurde dies nicht von den Angehörigen gezahlt, so brachte man den Unglücklichen um. Häufig führten auch die Ritter miteinander Krieg oder lagen in einer Fehde. Selbst wegen der geringsten Anlässe warfen sie den Fehdehandschuh hin und brachen aus dem Hinterhalte hervor, um die wehrlosen Landleute und Bürger zu überfallen. Gegen das Fehdeunwesen schritten viele Kaiser streng ein, so z. B. Friedrich I. Aber unter schwachen Fürsten nahm das Raubrittertum bald wieder überhand. Rudolf uon Babsburg (1273—1291). 1. Die Wahl Rudolfs zum deutschen Könige. Der letzte Hohenstaufe untrde in Neapel enthauptet. Das Ansehen der deutschen Kaiserkrone war so tief gesunken, daß kein deutscher Fürst sie annehmen wollte. Einige Fürsten wählten einen englischen, andre einen spanischen König zum deutschen Kaiser: doch kümmerte sich keiner von beiden um Deutschland. Deshalb nennt man diese kaiserlose Zeit die Zwischenherrschaft (Interregnum). Es war eine schreckliche Zeit, besonders für die armen Bauern und die Kaufleute; denn das Raubritterunweseu oder das Faustrecht nahm sehr überhand. Das Volk verlangte daher immer dringender einen König. Endlich wählten die deutschen Fürsten im Jahre 1273 auf den Vorschlag des Erzbischofs von Mainz den

5. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 37

1913 - Dresden : Huhle
— 37 — Der Ichmarze Tod und die Geißler, Um 1350 wütete in ganz Europa eine furchtbare Pest, die aus Asien hergekommen war. Der Leib der Kranken bedeckte sich mit schwarzen Eiter- ober Pestbeulen, weshalb man diese im höchsten Grabe ansteckenbe Seuche bett schwarzen Tod nannte. Gewöhnlich warb in bret Tagen der Ergriffene eine Leiche. Tausenbe und Abertausende raffte das große Sterben bahrn, in Erfurt angeblich 16000. Kein Arzt vermochte dieser Plage Einhalt zu tun. Das abergläubische Volk schob die Schulb an biesem Unglück den Juben in die Schuhe, die die Brunnen vergiftet haben sollten, um die Christen auszurotten. Daher begann man die Juben überall zu verfolgen. In Dresben befahl die Obrigkeit ausbrücklich die Hinrichtung der Juben, und in Straßburg verbrannte man angeblich 2000 Juben auf einmal. Die Jubenhetzen machten natürlich der Seuche kein Ende. Man ersann sich barum anbere Mittel, sie zu bekämpfen. Nur durch Gebet und Bußübungen glaubte man ihrer Herr werben zu können. Die Geißler zogen scharenweise umher und sangen: „Nun hebet auf eure Hänbe, daß Gott bies große Sterben wenbe; nun hebet auf eure Arme, daß sich Gott über uns erbarme". Hierauf stellten sie sich in einen Kreis: zwei Geißelbrüber gingen herum und schlugen mit Geißeln und Riemen, die vom nabelbesetzte Knöpfe ober Knoten hatten, auf den entblößten Rücken der andern, daß manche sehr bluteten. Dabei sangen sie: Jesus Christ, der ward gefangen, Sünder, das litt ich alles für dich, an ein Kreuze ward er gehangen, Was willst du leiden nun für mich? das Kreuze ward von Blute rot, wir klagen Gottes Marter und seinen So rufen wir aus lautem Tone: Tod. Unsern Dienst geben wir zum Lohne: für dich vergießen wir unser Blut; „Sünder, womit willst du mir lohnen? das sei uns für die Sünde gut: drei Nägel und eine dörnerne Kronen, das hilf uns, lieber Herre Gott, das hohe Kreuz, eines Speeres Stich, des bitten wir dich durch deinen Tod! — Konrad von Weltin, der Stammvater unlers Füritenhaules (1123—1156). 1. Wie Konrad Markgraf von Meißen wurde. Die Mark Meißen, die von Heinrich dem Ersten gegründet worden war, wurde zuerst von nichterblichen Markgrafen verwaltet, die der Kaiser bald aus diesem, balb aus jenem ihm treu ergebenen Geschlechte erwählte. 1089 belehnte der Kaiser Heinrich Iv. den Grasen Heinrich von Eilenburg mit der Markgrafschaft Meißen. Heinrich I., der Ältere, war ein Wettiner. Sie stammten zwar aus dem Schwabengau am Fuße des Harzes, boch nannten sie sich später nach der Burg Wettin, die nörblich von Halle an der Saale lag. Ihm folgte fein Sohn Heinrich Ii., der Jüngere, der mit feinem Vetter Konrab von Wettin einen Krieg führen mußte, weil dieser die Markgrafschaft Meißen beanspruchte. Konrab warb von Heinrich dem Jüngeren besiegt und gefangen genommen und an ein eisernes Bett geschmiebet, so daß er alle Hoffnung auf Freiheit und Markgrafenttmrbe aufgeben mußte. Doch nach dem unerwarteten Tode Heinrichs des Zweiten im Jahre 1123 erlangte er seine Freiheit wieber und nahm nun die Mark Meißen in

6. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 21

1913 - Dresden : Huhle
— 21 — Verfall des Frankenreidies, Karls des Großen Sohn, Ludwig der Fromme, konnte das gewaltige Reich nicht allein beherrschen. Deswegen teilte er es 817 unter seine drei Söhne: Lothar, Pippin und Ludwig. Als aber später Ludwig der Fromme auch seinem jüngsten Sohne, Karl dem Kahlen, einen Teil geben wollte, da empörten sich seine älteren Söhne und nahmen 833 ihren Vater auf dem Lügenfelde bei Kolmar in Lothringen gefangen. Lothar brachte ihn sogar in ein Kloster und ließ ihn öffentlich Kirchenbuße tun. Da die anderen Söhne befürchteten, Lothar möchte die Alleinherrschaft erwerben, befreiten sie ihren Vater aus der Gefangenschaft. Nach dessen Tode und nach einer blutigen Schlacht kam es 843 zu dem Vertrag von Verdun. Lothar erhielt Italien mit der Kaiserwürde und einen Landgürtel vom Mittelmeer bis zur Nordsee längs der Rhone und des Rheins. Der mittlere Teil erhielt von seinem Sohne den Namen Lotharingien (= Lothars Reich), Lothringen. Karl -er Kahle bekam Westfranken, das heutige Frankreich, Ludwig der Deutsche Ost-franken, das heutige Deutschland; Pippin war vorher gestorben. Ludwig ist der erste deutsche König und 843 das eigentliche Geburtsjahr Deutschlands. Als Lothars Geschlecht ausstarb, erhielt Ludwig die Städte von Elsaß und Lothringen. Beinrich I. (919—936). 1. Heinrichs Wahl und Einigung des Reiches. Aus dem großen Frankenreiche waren drei Reiche entstanden: Frankreich, Italien und Deutschland. Als ■911 die Karolinger ausstarben, wählten die Deutschen Konrad, den Herzog der Franken am Main, zu ihrem Könige. Auf seinen Wunsch wählten nach seinem Tode die Sachsen und Franken den tapferen Sachsenherzog Heinrich zum König. Auf seiu gütliches Zureden hin erkannten ihn die Herzöge zu Schwaben, Bayern und Lothringen als deutschen König an, und so stellte er auf friedlichem Wege die Einheit des Reiches her. Danach suchte er das Land von seinen äußeren Feinden zu befreien. 2. Heinrichs Kriege mit den Ungarn, a) Der Ungarn Raubzüge. Zu den Hauptfeinden der Deutschen gehörten die Ungarn oder Madjaren. Sie waren gleich den Hunnen aus Asien gekommen und erschienen auf ihren kleinen Pferden pfeilschnell, verschwanden aber auch ebenso plötzlich. Sengen und Brennen, Morden und Rauben war ihre liebste Beschäftigung. Tausende schleppten sie in die Knechtschaft. Ihre gefährlichste Waffe war die Schlinge, die sie um den Hals des Gegners warfen, um ihn dann in rasendem Galopp davonzuschleppen. Die Deutschen kämpften zumeist zu Fuß : deshalb vermochten sie nichts gegen diesen Erbfeind auszurichten, welcher Sachsen, Franken, Bauern, Schwaben, ja Elsaß-Lothringen furchtbar verheerte. Endlich gelang es Heinrich, einen ungarischen Anführer gefangen zu nehmen. Er schloß nun mit den Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand, indem er den gefangenen Anführer freigab und außerdem eine jährliche Abgabe oder einen Tribut an sie bezahlte. b) Heinrich schützt Deutschland. Während des Waffenstillstandes übte er sein Heer, indem er Wettkämpfe und Kriegsübungen (Manöver) anstellte. Sodann errichtete er aus Lehnsleuten eine Reiterei und übte sie in den Kämpfen gegen die Wenden. Mit ihren Schilden mußten die Krieger den feindlichen Pfeilregen abwehren. Damit sich die Bewohner vor den räuberischen Feinden schützen könnten, erbaute und erweiterte er Burgen, so Quedlinburg, Merseburg und Meißen. In den Burgen wurden fortan alle Versammlungen, Gerichte, Feste und Märkte abgehalten. Jeder neunte Lehnsmann mußte als Verteidiger der Burg darin wohnen. Die andern besorgten

7. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 39

1913 - Dresden : Huhle
— 39 — Nossen und beschenkte es mit reichen Stiftungen. Leider ward sein Ende durch Familienfehden getrübt. Er hatte dem jüngeren Sohne Dietrich die Mark versprochen. Deswegen empörte sich Albrecht, der ältere Sohn, und nahm seinen Vater gefangen. Kaiser Friedrich Rotbart jedoch zwang Albrecht, seinen Vater freizulassen. Aus Kummer aber starb Otto der Reiche sehr bald darauf und ward in der Fürstengruft des von ihm gegründeten Klosters Altzella bei Nossen bestattet. Beinrich der Erlauchte (1221—1288). Heinrich, der Sohn Dietrichs, kam als dreijähriger Knabe auf den Thron. Er Hat sein Land bedeutend vergrößert. Sein Sohn Albrecht der Entartete heiratete die Tochter des Kaisers Friedrich des Zweiten, Margareta, und erhielt als Mitgift das Pleißnerland, zu dem außer Altenburg auch Frohburg, Kolditz, Krimmitschau, Werdau, Zwickau und Chemnitz gehörten. Später erwarb Heinrich noch Thüringen. Seine Mutter war eine thüringische Prinzessin, die Thüringer Landgrafen aber starben 1247 mit Heinrich Raspe aus. Doch mußte Heinrich der Erlauchte einen neunjährigen Krieg mit seiner Tante, Sophie von Brabant, führen. Diese nahm endlich mit Hessen fürlieb, und Heinrich bekam Thüringen, so daß sein Land von der Werra bis zur Oder, vom Harze bis zum Erzgebirge reichte. Bei der achttägigen Siegesfeier zu Nordhausen ward ein ganz silberner Baum aufgestellt, woran goldene und silberne Blätter funkelten. Jeder Ritter, der im Turnier den Stoß seines Gegners aushielt, obgleich sein Speer zerbrach, bekam ein silbernes Blatt, jeder aber, der seinen Gegner vom Pferde hinabstach, ein goldenes. Seine Zeitgenossen nannten Heinrich deswegen den Prachtliebenden oder den „Erlauchten". Wie Konrad beteiligte sich auch Heinrich an den Kriegszügen gegen die heidnischen Preußen. Wie Konrad teilte er später das Land unter seine Söhne, er selbst behielt Meißen, machte das bis dahin unbedeutende Dresden zur Hauptstadt und verschönerte und vergrößerte es sehr. Es war ehemals nur ein wendisches Fischerdorf, und hier fuhren früher die Wenden von einem Ufer zum andern, um den regen Handelsverkehr zu vermitteln. Schon vor Heinrich war unter dem Schutze des markgräflichen Schlosses eine deutsche Stadt entstanden, und eine hölzerne Brücke vermittelte den lebhaften Verkehr über die Elbe. Heinrich vollendete die steinerne Elbbrücke und errichtete sein Residenzschloß hier. Sodann erbaute er eine neue Kirche, der von seiner Gemahlin ein Stück vom heiligen Kreuze Christi geschenkt ward. Deswegen erhielt diese den Namen Kirche zum heiligen Kreuz oder Kreuzkirche. Tausende von Wallfahrern eilten nun herbei, um der Wunderkräfte dieses heiligen Gegenstandes teilhaftig zu werden. Dadurch erhob sich Dresden noch mehr, zumal der Markgraf samt seinem Hofstaate hier lebte. s / Rückblick auf die (Dark Meißen. 1. Die Besiedelung der Mark Meißen durch die Deutschen. Wie in Meißen wurden auch in anderen Orten Burgen erbaut oder alte sorbische Orte in feste Plätze umgewandelt, wie z. B. Scharfenberg, Siebeneichen,

8. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 23

1913 - Dresden : Huhle
— 23 — Bielebog, den guten Gott, und dentschernebog, den schwarzen oder schlechten Gott, den Teufel. Außerdem glaubten sie an Gespenster, Drachen, Hexen, Kobolde usw. Dieser Glaube lebt noch heute hier und da als Aberglaube fort. 4. Heinrichs Kämpfe mit den Wenden. Die Wenden fielen auch oft in Deutschland ein. Zunächst zog Heinrich gegen die Heveller, die an der Havel die große, von Sümpfen geschützte Festung Brennabor (Brandenburg) hatten. Mitten im Winter drang er mit seinem Heere über die eisbedeckten Sümpfe und eroberte die Festung in kurzer Zeit. Um das Land vor weitern Einfällen der Wenden zu schützen, legte er zwischen der Elbe, Havel und Spree die Nordmark an, woraus später die Mark Brandenburg, der Anfang des preußischen Staates, hervorging. Sodann rückte er 928 mit seinem Heere gegen die Daleminzier und eroberte ihre Festung Gana bei Lommatzsch. Die Männer wurden erschlagen, die Frauen und Kinder führte er gefangen nach Thüringen. An der Elbe legte Heinrich die feste Burg Meißen an, „davor die Feinde einen Abscheu und das Land gewissen Schutz hatte". Ein Burggraf erhielt den Oberbefehl über die deutsche Besatzung. Außerdem schlug noch ein Grenz- oder Markgraf hier sein Hoflager auf und sicherte mit seiner Kriegsmannschaft das ganze Land gegen feindliche Einfälle und etwaige Aufstände der unterjochten Sorben. Nach der Burg Meißen nannte man dies Grenzland die Mark Meißen. 5. Die Mark Meißen. Die Grenze der Mark Meißen bildete später im Westen die Saale, im Osten die Pulsnitz, im Süden das Erzgebirge, int Norden eine Linie, die von Halle bis zur Mündung der Pulsnitz geht. Zuweilen reichte sie sogar bis nach Schlesien hinein. Ein Markgraf mußte sie mit einem Heere verteidigen. Den größten Teil des sorbischen Ackerlandes bekamen die deutschen Krieger, zumeist Reiter, als Lehn. Ihre Güter nannte man daher Rittergüter. Die zurückgebliebenen Sorben wurden Hörige und wohnten meist für sich beisammen. Viele Burgen hielten die Wenden im Zaume. Späterhin kamen viele Deutsche nach der Mark Meißen und gründeten meistens neue Wohnorte, deren Namen gewöhnlich auf -bach, -berg, -tat, -brunn, -dorf, -kirch, -grün oder -reut enden, so z. B. Reichenbach, Markneukirchen. Die Sorben wurden allmählich zum Christentum bekehrt und lernten auch mit der Zeit die deutsche Sprache. Es hat jedoch noch viele Kriege gegeben, ehe sich die Slawen mit den Deutschen vertrugen und verbanden. Erst nach etwa 400 Jahren ward die sorbische Sprache als Gerichtssprache verboten. Die Wenden in der Wendei aber haben noch heute ihre wendische Sprache, Sitte und Tracht. 6. Heinrichs Ende. Auch gegen die Dänen zog Heinrich und nahm die von Karl dem Großen gegründete dänische Mark (bis an die Eider) wieder in Besitz. Im Jahre 936 starb Heinrich und ward in Quedlinburg begraben. Heinrich I. hat für Deutschland die größte Bedeutung. Er schuf die deutsche Reiterei, vertrieb die Feinde des Reiches, erweiterte und befestigte die Grenzen des Landes, legte Burgen und Marken an und sorgte so für einen kräftigen Landesschutz. Wichtig war, daß er mit der Mark Meißen und der Nordmark den Grund zu den beiden Königreichen Preußen und Sachsen legte und dem wettern Vordringen der Slawen nach Westen Einhalt gebot. Mit ihm begann vielmehr die erfolgreiche Rückwanderung der Deutschen nach Osten und die allmähliche Wiedereroberung der Gebiete zwischen

9. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 41

1913 - Dresden : Huhle
— 41 — auch den Obst-, Garten- und Gemüsebau und rodeten viele Wälder aus. Am meisten waren die heidnischen Sorben darüber aufgebracht, bafi sie den Geistlichen den Zehnten von Vieh, Pelzwerk, Wachs, Honig und Getreide geben mußten. Nachdem sie sich daran gewöhnt hatten, nahmen sie äußerlich das Christentum an. Je mehr der Glaubenshaß verschwand, je mehr wich auch der Völker-, Rassen- und Sprachenhaß, und endlich vermischten sich die Deutschen mit den Wenden ganz und gar. Dadurch wurden diese für Deutschtum und Christentum, sowie für höhere Gesittung und Bildung gewonnen und so der Grund zu unserm Vaterlande und seiner Blüte gelegt. 3. Die Stellung der Markgrafen. Ursprünglich gehörte der gesamte Grund und Boden nebst allen Einkünften dem Reiche. Der Markgraf war nur ein Beamter des Königs, des Grundherrn, und erhielt für seinen Dienst einen namhaften Teil des Landes teils zum Lehn-, teils zum Eigenbesitz. Mit der Zeit stieg aber die Macht und Selbständigkeit der Markgrafen, besonders in der Zeit, in der das Kaisertum mit dem Papsttum im Streite lag. Schon Konrad der Große teilte ohne Einwilligung des Kaisers seine Lande wie ein erbliches Fürstentum. Unter dem Kaiser Friedrich dem Zweiten nahmen die Fürsten den Namen Landesherren an und erlangten so die Landeshoheit. Sie besaßen nun außer der richterlichen und militärischen Amtsgewalt auch das Münz- und Bergbaurecht und übten die Schirmvogtei über die Bistümer und viele Klöster aus. Früher hielt der Markgraf am Kolm bei Oschatz den Landtag, zu dem die Bischöfe, Burggrafen, Vögte und Großgrundbesitzer erschienen, um über des Landes Wohlfahrt zu beraten. Seit Heinrich dem Erlauchten hörten diese Landtage aus. Die Einkünfte des Markgrafen bestanden überwiegend aus Lebensrnitteln wegen Mangels an Geld. Damit nun alle Gegenden zur Unterhaltung des Hofes beisteuern konnten, wurde das Hoslager bald in Meißen, bald in Grimma, bald in Tharandt, bald in Dresden usw. aufgeschlagen. Erst Heinrich der Erlauchte machte Dresden zu seinem ständigen Wohnsitze; seitdem ist Dresden die Residenz von Wettinern geblieben. Gro&e Gefahren für die Wettiner. 1. Unter dem Kaiser Adolf (1291 — 98). Die Kampfe mehrten sich, als Heinrich der Erlauchte gestorben war. Sein Sohn Albrecht hatte eine Hohenstaufin zur Gemahlin und geriet mit feinen eignen Söhnen in verderblichen Streit, da er sie auf des Papstes Betreiben enterben wollte. Dazu verkaufte Albrecht die Landgrafschaft Thüringen an den damaligen Kaiser Adolf von Nassau, den Nachfolger Rudolfs von Habsburg, um 12 000 Mark Silber. Kaiser Adolf zog sogar die Mark Meißen und die Niederlaufitz als erledigte Reichslehen ein, da sie nicht auf den ältesten Sohn übergegangen waren, um sich gleich Rudolf von Habsburg eine Hausmacht zu gründen. Zwar machten Albrechts Söhne ihre Erbansprüche auf Meißen geltend, doch Adolf rückte mit einem großen Kriegsheere, darunter viel böses Volk war, in Thüringen und Meißen ein und eroberte eine Festung nach der andern. Furchtbar litt das Land unter der Raub-sucht der Soldner. Albrechts Söhne, Friedrich der Freidige, d. h. der Verbannte, der Tapfere, und Diezmann mußten fliehen. Freiberg ward

10. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 42

1913 - Dresden : Huhle
— 42 — durch Verrat eingenommen, benn ein nichtswürdiger, habgieriger Verräter zeigte den Belagerern einen unterirbifchen Gang, durch den sie unerwartet in die Stadt eindrangen. Sechzig Ritter büßten ihre Treue gegen Friedrich mit dem Leben. Da' fiel 1298 der Kaiser Aböls in der Schlacht am Donnersberge, die er seinem Gegenkaiser Albrecht, dem Sohne Rubolfs, lieferte. Daher bekamen Friedrich und Diezmann neue Hoffnung, ihr Land wiebergewinnen zu können. 2. Unter dem Kaiser Albrecht (1298—1308). Doch auch Kaiser Albrecht schickte ein Heer nach Meißen, um bies schöne Land in Besitz zu nehmen; aber bei Lucka im Pleißnerlande warb es geschlagen: „Es wird bir glücken wie den Schwaben bei Lücken." Das Volk aber sang: „Heus binb' ich fest Meißen, Thüringen und Pleißen und alles, was meinen, Eltern je gewarb (geworben). So helfe mir Gott auf dieser Fahrt".' Als man Friedrich vor der Schlacht den Helm mit dem thüringischen Löwen aussetzte, hatte er gesagt: „Binbe feft, ßinbe heut' mir brei Lanbe feft ober keins". Kurz barauf würde der Kaiser Albrecht in der Schweiz ermordet, die sich 1308 vom habsburgischen Joche befreite. Diezmann und Lanbgraf Albrecht zogen sich von der Regierung zurück. So war Friedrich der Freibige der alleinige Herr der wet.tinischen Länber, und eine große Gefahr für die Wettiner war so glücklich abgewendet worden. Nach langer Umnachtung des Geistes starb Friedrich im Jahre 1324. Die Erfindung der Schiejjgeirehre (um 1350). 1. Die Erfinbung des Schießpulvers. Die Chinesen kannten schon vor Jesu Geburt das leichtentzündliche Pulver; von ihnen lernten es die Inder und Araber und dann die Abendländer kennen. Die Griechen steckten mit dem griechischen Feuer Schiffe in Brand und schossen Feuerpfeile und Feuerlanzen in die Burgen, um sie anzuzünden. In Deutschland aber erfand man die eigentlichen Feuerwaffen und das Schießpulver. Der Mönch Bertold Schwarz wollte wie später Böttger Gold herstellen und mischte einst Kohlen, Schwefel und Salpeter in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Als er sich am Feuerstein ein Licht anschlug, fiel ein Funke in den Mörser und entzündete die Mischung. Krachend schlug der Stein gegen die Decke. Erschrocken sank der Mönch in die Knie. Als er sich von seinem Schreck erholt hatte, wiederholte er die Versuche und erkannte so die gewaltige Wurfkraft des Schießpulvers. 2. Das Kriegswesen seit der Erfinbung des Schießpulvers. Zuerst schoß man nur mit Kanonen ober Donnerbüchsen steinerne Kugeln auf Festungen und Burgen. Die großen Donnerbüchsen waren sehr schwer fortzubringen, zuweilen mußte man bis 20 Ochsen vor sie spannen. Anfangs traf man sehr schlecht; trotzdem aber verwandten besonders die Städte (Nürnberger Geschütz) im Kampfe mit den Rittern die Donnerbüchsen; denn mit den Steinkugeln konnte man schließlich jede Mauer niederschießen. So waren die Raubritter in ihren festen Burgen nicht mehr sicher; deshalb nahm auch das Raubrittertum nach und nach ein Ende. Allmählich lernte man kleinere Donnerbüchsen herstellen, sogenannte Feldschlangen, die man in der Feldschlacht verwenden konnte, weil sie leichter fortzuschaffen waren. Schließlich fertigte man Hand-
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