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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 109

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 109 — fördern. Man hat Ackerbauschulen und Niederlassungen gegründet, bis jetzt mit geringem Erfolge. „Die jüdischen Einwandrer lassen sich auch hier am liebsten in den Städten nieder, vor allem in Jerusalem, und leben fast ausschließlich von den Unterstützungen, die sie von ihren Volksgenossen in Europa erhalten" (Th. Fischer). Einen guten Erfolg haben dagegen deutsche Ansiedlungen gehabt. 1869 wurde von der württembergischen Sekte der Templer eine erste Niederlassung bei Haifa gegründet, der bald andre in Jaffa, bei Sarona in der Nähe von Jaffa und bei Jerusalem folgten (Abb. 20). Die Zahl der Deutschen, die aber jetzt nicht mehr bloß aus Templern besteht, beträgt etwa 1500. „Es sind fleißige, biedere, betriebsame Leute, und sie haben einen sehr wohltätigen Einfluß auf die Eingeborenen ausgeübt, namentlich in wirtschaftlicher Hinsicht. Daß heute in Palästina Wagen verwendet werden, Ivo sie zu brauchen sind, ist ihr Verdienst. Freilich haben sie in der Landesnatur und in der türkischen Verwaltung begründete große Abb. 20. Deutsche Ansiedlung bei Jaffa. Hindernisse zu überwinden gehabt. Aber Handel und Verkehr ist zum großen Teil in ihren Händen. Deutsche Gasthäuser und Kaufläden mehren sich. Auch erzielt die evangelische Mission immer mehr Erfolge unter den Eingebornen. In den beiden Waisen- Häusern werden 100 — 200 Knaben und Mädchen deutsch-evangelisch erzogen" (Th. Fischer). Die Wirtschaftsverhältnisse sind erbärmlich. Nur etwa % der Landfläche ist angebaut. Der Ackerbau wird von den Eingeborenen noch in ganz ver- alteter Weise betrieben. Zudem ist die Bevölkerung mit Steuern überlastet, was jeden weiteren Aufschwung hindert. Doch ist ein Fortschritt in der letzten Zeit nicht zu verkennen. Namentlich das Beispiel deutscher und andrer Kolonisten und die aus europäische Anregung hin erfolgte Anlage von Straßen und Eisen- bahnen (Jaffa—jerusalem, Haifa—hedfchasbahn) haben anregend gewirkt. Nach Fischer könnte das Land bei gehörigem Anbau und Ausnutzung des Wassers zu Berieselungsanlagen mindestens viermal soviel Bewohner ernähren wie heute.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 217

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 217 — Adelaide, der Geologe Johannes Menge, den man als den „Vater der australischen Mineralogie" verehrt, Richard Semon, der Erforscher der Tierwelt Australiens, Rudolf von Lendenfeld, dem wir eine genauere Kenntnis der ostaustralischen Gebirge der- danken u. a. Auch die Sprachen der Eingeborenen sind nicht von Engländern, sondern fast ausschließlich von deutschen Gelehrten erforscht worden. Im öffenllichen und politischen Leben dagegen haben unsre Landsleute in Australien nie eine hervorragende Rolle gespielt. Dazu ist ihre Zahl zu gering. Als „ruhige, durch- weg in ihrer Tätigkeit aufgehende Bürger" halten sie sich meist vom Parteigetriebe fern und bereiten der Regierung keinerlei Schwierigkeiten. Trotzdem ist die öffentliche Meinung ihnen im allgemeinen keineswegs günstig. Wegen ihrer Arbeitsamkeit und Genügsamkeit werden sie meist scheel angesehen, und namentlich die deutschen Arbeiter gelten bei ihren anspruchsvolleren englischen Genossen als Lohndrücker. Wie anderwärts, so ist auch in Australien zu beklagen, daß viele unter den Deutschen leicht ihr Volkstum aufgeben. Das ist namentlich dort der Fall, wo sie stark zerstreut unter der englischen Bevölkerung leben. Kinder aus Ehen zwischen Deutschen und Engländern lernen gewöhnlich nur die englische Sprache. Besser steht es in solchen Bezirken, wo Deutsche in größerer Zahl zusammenleben. Hier gibt es deutsche Kirchen und Schulen, die sämtlich von den lutherischen Kirchengemeinden unterhalten werden, und Gesang-, Turner- und Schützenvereine, die die Pflege des Deutschtums als ihre Aufgabe betrachten. Zwei deutsche Seminare versorgen die Schulen mit Lehrern. Von großer Bedeutung für die Erhaltung des Deutschtums sind auch die vier, allerdings wöchentlich nur einmal erscheinenden deutschen Zeitungen. Gleichwohl steht zu befürchten, daß sich das Deutschtum in Australien auf die Dauer nicht wird halten können, um so weniger, als der Zuzug neuer Ansiedler aus der alten Heimat schon seit Jahren sehr gering ist und der alte Stamm allmählich ausstirbt. „So werden die Deutschen aller Wahrscheinlichkeit nach auch hier die Rolle des Kultur- düngers gespielt haben, wie in allen englisch redenden Ländern". 3. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Der Ackerbau ist in Australien wegen der Trockenheit des Innern auf die Randgebiete beschränkt und steht an wirtschaftlicher Bedeutung weit hinter der Viehzucht zurück. Selbst in dem regenreicheren O. und S.-O. reicht der Anbau nicht über 300 km weit ins Land hinein. Fast überall hat der Acker-- bau mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Lang anhaltende Dürren, Glut- winde, Überschwemmungen (S. 207), Hagel, Heuschreckenschwärme richten oft ungeheuren Schaden an. Dazu kommt die Kaninchen- und Sperlingsplage (S. 211). Schwere Schädigungen bringt auch der Arbeitermcingel (S. 215), der für den Landmann unerschwinglich hohe Arbeitslohn und in den tropischen Gegenden das Verbot, farbige Arbeiter zu verwenden. In vielen Gegenden ist der Anbau nur bei künstlicher Bewässerung möglich, und um das nötige Naß zu erhalten, mußten kostspielige Wasserleitungen und große Staubecken an- gelegt werden, von denen eines in Südwales 945 Mill. cbm faßt (größte Tal- sperre Deutschlands an der Eder 230 Mill. cbm). Inmitten trockener Steppen- gebiete hat man durch Tiefbohrungen artesische Brunnen erschlossen und dadurch fruchtbare Oasen geschaffen. Der Betrieb des Ackerbaus steht auf der Höhe.

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 271

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 271 — Sprache aufgegeben haben. Seit der Ausrichtung des Deutschen Reiches indessen haben sich die Verhältnisse etwas gebessert. Der nationale Sinn ist gekräftigt worden, und allerorten hat man sich zu Vereinen zusammengeschlossen, die der Pflege des Deutschtums dienen sollen. 1901 wurde in Philadelphia der „Deutsch-amerikanische Nationalbund" gegründet, der eine Zusammenfassung aller deutschen Vereine darstellt und der Pflege deutsch-ameri- kauischer Geschichte, Bühne und Presse, der Vertretung politischer Wünsche dienen und die Einführung der deutschen Sprache als Unterrichtsgegenstand in den öffentlichen Schulen er- streben will. Die stärkste Stütze des Deutschtums ist bisher die Kirche mit ihrer deutschen Predigt gewesen. Wo die Deutschen in größerer Zahl beieinander wohnen, haben sie auch eigne Schulen. Die größte Kirchengemeinschaft, die „Evangelisch-Lutherische Synodal- konferenz", hatte 1904 2955 Gemeinden mit 2888 Pastoren und 3334 Gemeindeschulen mit 1066 Lehrern und 112555 Schülern. Im Jahre 1900 gab es 613 deutsche Zeitungen und Zeitschriften, deren Leiter und Mitarbeiter sich zu einem Nationalverbande vereinigt haben. Alle größeren Städte haben auch deutsche Theater. Alles in allem genommen, ist das Deutschtum trotz des Rückgangs der Einwanderung sichtlich erstarkt. Gleichwohl sind Kenner der Verhältnisse der Ansicht, daß es sich auf die Dauer nicht zu halten vermöge. Das angelsächsische Volkstum hat weitaus das Übergewicht. Wirtschaftlich und sozial steht der Deutsche durch tausend Fäden mit diesem in Verbindung. Er ist genötigt, die englische Sprache zu lernen und sie im täglichen Verkehr zu gebrauchen. So wird er unmerklich immer mehr in das Amerikanertnm hineingezogen, und das zweite und dritte Geschlecht geht gewöhnlich schon ganz darin auf. Neger und Mttlatten (Mischlinge von Weißen und Negern, 10 Mill.) sind über das ganze Gebiet der Union verbreitet, zahlreich aber nur in den Südstaaten, wo sie z. Teil mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Die Neger sind seit dem 17. Jahrhundert als Sklaven zur Bearbeitung der Pflanzungen eingeführt worden. 1865 erhielten sie die Freiheit, 1867 Bürgerrechte; aber die gesellschaftliche Gleichberechtigung ist ihnen bis heute versagt. Mit unsäglicher Verachtung, ja Haß blickt der Weiße auf die Farbigen herab, und nicht wenige von diesen fallen alljährlich der Volkswut zum Opfer. Die Neger sind Haupt- sächlich Arbeiter auf den großen Pflanzungen. Sie haben ihre eigenen Schulen und Kirchen und passen sich immer mehr der Kultur der Weißen an. Sie gelten aber im allgemeinen als faul und wenig lernbegierig, und nur verhältnismäßig wenige unter ihnen haben es zu einer höheren wissenschaftlichen Bildung gebracht. Religion. In den Vereinigten Staaten herrscht völlige Religionsfreiheit. Weit überwiegend ist das evangelische Bekenntnis. Etwa ^ Mill. sind Katholiken, 1,8 Mill. Juden. Eine Staatskirche gibt es nicht, sondern nur Freikirchen. Die Evangelischen sind in eine Menge von Bekenntnissen gespalten. Am zahlreichsten sind die Methodisten. Baptisten, Presbyterianer und die Lutherischen. Trotz der Jagd nach dem Gelde herrscht unter ^den Amerikanern ein lebhafter religiöser Sinn. Die Sonntagsfeier ist ähnlich streng wie in England. Große Summen werden für kirchliche Zwecke geopfert, und Leute in den höchsten Stellungen halten es nicht für unter ihrer Würde, persönlich kirchliche Mission zu treiben, wie z. B. der frühere Präsident Rooscvelt, der Sonntagsschule hielt. Geistesleben. Das Bildungswesen wird in regem Wetteifer von den Regie- rungen, den Kirchen, den Gemeinden und reichen Privatleuten gefördert. Ein Schulzwang besteht allerdings nur in wenigen Staaten, und der Besuch dauert bei der Volksschule im all- gemeinen nur fünf Jahre. Die Zahl der des Lesens und Schreibens Unkundigen ist darum verhältnismäßig groß. Schon früh tritt der junge Amerikaner ins Erwerbsleben ein, und wenn er Trieb und Lust zur Fortbildung hat, bietet sich ihm in Abend- und Handelsschulen noch reichlich Gelegenheit dazu. Der weitergehenden Bildung dienen zahlreiche, sehr verschieden-

4. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 130

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Neunte Einheit. Der innere Ausbau der evangelischen Kirche. Ziel: Wie Luther weiter an der evangelischen Kirche baut. I. Also Luther ließ sich durch den Bauernkrieg nicht entmutigen und nicht abschrecken von seinem großen Werk. Bis jetzt hatte er meist nur gekämpft gegen die Gewalten, die eine Kirchenverbesserung nicht dulden wollten (Kaiser und Papst), und hatte niedergerissen, was ihm an der päpstlichen Kirche unchristlich bäuchtetf B. Ablaß, Werk-dienst, Heiligendienst, Messe, Papstherrschaft). Doch hat er gerade in diesem Kampf den Grund gelegt für die neue verbesserte Kirche (die zwei Grundsätze von dem Glauben und von der Schrift). Und er hat auch schon während dieses Kampfes angefangen zu bauen, indem er dem Volk die Bibel, den Predigern die Postille in die Hand gab und den evangelischen Gottesdienst langsam und friedlich in Wittenberg einführte. Aber noch fehlte viel, daß die damalige Wittenberger Kirche unserer heutigen evangelischen Kirche gleich gewesen wäre. Manche von diesen Mängeln können wir uns denken: Die Sprache beim Gottesdienst halb lateinisch halb deutsch; das Abendmahl teils unter einerlei, teils unter beiderlei Gestalt; die evangelische Predigt neben der katholischen Messe; keine deutschen Lieder für die Gemeinde; die Pfarrer teils evangelisch, teils katholisch und meist unverheiratet, zum Teil noch den Bischöfen gehorchend, zum Teil nicht mehr: die Klöster teils leer, teils besetzt; die seitherigen Einkünfte der Kirchen teils noch fließend, teils aufhörend; die Jugend meist ohne Unterricht in der neuen Lehre u. s. w. Da gab es für Luther genug und übergenug Arbeit zum Bauen. Freilich, wenn Luther die Kirche in Wittenberg und Kur-fachfen bessern wollte, da kam es vor allem auf den neuen Landesherrn Johann an. Nur wenn er Luther fernerhin schützte und feine Vorschläge billigte, konnte Luther bauen und reformieren; denn die nötigen Gesetze

5. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 138

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 138 — Schulen gab es damals auf den Dörfern so gut wie gar nicht. Der erste Unterricht, den die Dorfjugend erhielt, war der von Luther eingerichtete Katechismusunterricht. Er wurde vom Pfarrer und, da dieser die Arbeit nicht bewältigen konnte, bald auch von seinem Gehilfen, dem Küster, erteilt. Katechismus und Bibel verlangten das Lesen der Kinder, hierzu kam das Schreiben und Rechnen, und so bildete sich allmählich die Dorf- oder Volksschule, auch Küsterschule genannt. So wuchs also aus dem Katechismusunterricht allmählich die deutsche evangelische Volksschule hervor; auch sie war also ein Werk Luthers. Durch alle diese Arbeiten und Einrichtungen (Kirchenregiment der Landesherren, einmalige und dauernde Visitation. Katechismus, Kirchenordnung) entstand in den Jahren 1525—30 die evangelische Landeskirche in Kursachsen, und den Hauptanteil an ihrer Gründung hatte Luther. Wir können daher unser Stück (Kirchenoisitation und Katechismus) auch überschreiben: Die evangelische Landeskirche in Kursachsen. Beurteilung. Die Gründung der sächsischen Landeskirche ist also hauptsächlich das Werk Luthers, und zwar ein sehr wertvolles und verdienstvolles Werk (natürlich ist auch das Verdienst des Landesherren und Melanchthons hoch zu schätzen). Denn dadurch hat Luther dem evangelischen Christentum eine feste Form gegeben, in der es in Deutschland leben und wachsen konnte, dadurch hat er dem Evangelium eine feste Burg und eine sichere Arbeitsstätte bereitet. Und mit welchem Fleiß und Eifer hat er jahrelang an diesem Werke gearbeitet! Er war die Seele des Werkes und die treibende Kraft, die alle zum Werke fähigen und nötigen Männer (besonders den Kurfürsten) in den Dienst des Evangeliums stellte. Und mit welcher Weisheit hat er die zu einer solchen Reformation dienlichen Mittel erkannt und benutzt: Das Kirchenregiment des Landesherrn als eines Notbischofs, der allein die Macht zur Reform hat; die Notwendigkeit eines gewissen Zwangs, um im ganzen Lande einerlei Predigt, Gottesdienst und Unterricht herzustellen; die Ausrichtung von Pfarrstellen aus dem Gemeindegut und Klostergut; die Einsetzung tüchtiger und die Entfernung unbrauchbarer Pfarrer; der christliche Unterricht der Jugend, d. H. der zukünftigen Gemeinde, mittelst des Katechismus; die dauernde Beaufsichtigung der Pfarrer und der Gemeinden durch Superintendenten und die dauernde Feststellung aller Reform-Einrichtungen durch das Landesgesetz der Kirchenordnung. So hat Luther die evangelische Landeskirche in Kursachsen als eine Burg des Evangeliums geschaffen und dadurch zugleich allen evangelisch gesinnten Fürsten und Obrigkeiten Deutschlands ein Muster und einen Ansporn zur Nachfolge gegeben. (Das erste Land, welches dem Beispiel Kursachsens nachfolgte, war Hessen). 5. Me evangelische Schule. Ziel: Wie Luther für die Errichtung von Schulen in den Städten sorgt.

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 171

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 171 — ü. Statut: bte Staatsverfassung (Provinzialorbnung, Kreisorbnung, Gemeinbeorbnung). Für einzelne Zweige: a) Wehrgesetz, (Offiziersordnung u. s. w.); b) Civilgesetz, Strafgesetz,(Gerichtsordnung, Vereinsordnung u. s. w.) c) Gewerbegesetz, Handelsgesetz u. s. w.; d) Medizinalgesetz (Jmpfgesetz u. s. w.); e) Unterrichtsgesetz (für die verschiedenen Schulen); f) Kirchenordnung (in den evangelischen Landeskirchen). Itt. Vorstand: bte Staatsregierung — der Landes- herr (Präsibent) mit seinen Ministern. Arbeiten: 1. Verwaltung; 2. Gesetzgebung mit der Volksvertretung. Für die einzelnen Zweige: a) Kriegsminister; b) Justizminister; c) Landwirtschaftsminister, Minister für öffentl. Arbeiten, Minister für Handel und Gewerbe, General-Postmeister; d) Minister für geistliche, Unterrichts- und Medizinal'angelegenheiten; e) Minister des Innern (Oberaufsicht über die Verwaltung der Provinzen u. s. w.); f) Minister des Auswärtigen; g) Finanzminister Iv. Anstalten: s,) Festungen, Kasernen; Kriegsschiffe, Kriegshäfen; Waffen, Werkzeuge, Lagerräume u. s. w.; b) Gerichtsgebänbe, Gefängnisse, Möbel u. s. w.; c) z. B. Postgebünbe, Postwagen u. s. w. Ähnlich in bett übrigen Zweigen der Staatsregierung. V. Leistungen der Mitglieder. A. persönliche Dienste. 1. Pflichtbienste: Militärbienst (Einquartierung, Pserbegestellung u.s.w.); mit ihren Räten. In kleineren Staaten werden natürlich die Arbeiten zusammen gelegt

7. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 32

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
o2 V. Die Kreuzzüge. Sieger durch die vom Blute triefenden Straßen zur Kirche des heiligen Grabes, in der sie sich voll Andacht niederwarfen und fromme Lobgesänge erschallen ließen. C. Das Königreich Jerusalem. Um Zwistigkeiten zu verhüten, wählten die Fürsten aus ihrer Mitte den tapferen und hochgesinnten Gottfried von Bouillon, den Herzog von Niederlothringen, zum Herrscher des eroberten Gebiets. Er aber nahm in edler Bescheidenheit nur den Titel „Beschützer des heiligen Grabes" an, und erst sein Bruder und Nachfolger Balduin nannte sich König von Jerusalem. Das neue Königreich, das Palästina umfaßte und mit dem auch noch einige Grafschaften, z. B. Antiochien, in Verbindung standen, erwies sich als eine künstliche Schöpfung, die nur durch ununterbrochenen Nachschub und Beistand aus dem Abendlande aufrecht gehalten werden konnte. Immer aufs neue suchte der Islam, besonders von Ägypten aus, sich des Landes zu bemächtigen, und die neue Königsmacht war nicht stark genug, um im Innern des Landes die vielfach sich bekämpfenden Stände, die in Nachahmung eines abenblänbifchen Lehnsstaates sich ge-bilbet hatten, nieberzuhalten. Als Stützen des Reiches bewährten sich vornehmlich die italienischen Seestäbte Genua, Pisa, Venebig. Sie vermittelten nicht nur die Herbeiführung immer neuen Zuzugs aus dem Abenblanbe, fonbern auch den Austausch von Waren und hatten bavou selbst den größten Vorteil. Für die Abwehr der Feinde sorgten die Ritterorden, in denen sich eine Verbindung des Mönchtums mit dem Rittertum darstellt; beim der Eintretend verpflichtete sich nicht nur auf die brei Möuchsgelübbe, fonbern übernahm auch den Kampf gegen bte Ungläubigen. So entftanb der Iohanniterorben (schwarzer Mantel, weißes Kreuz), der später nach 'Rhobus, noch später noch Malta verlegt würde; ferner der meist aus Franzosen bestehertbe Templerorb en (weißer Mantel, rotes Kreuz), der im Westen Europas eine ganz gewaltige Entwicklung nahm, ungeheuren Besitz und großen politischen Einfluß gewann, bis er durch eine Verbinbung zwischen dem Papst und dem König von Frankreich unterbrückt würde; zuletzt entftanb bei Orben der Brüber vom beutscheu Hause, der Deutschherrenorben (weißer Mantel, schwarzes Kreuz), der seine Wirksamkeit rechtzeitig nach den Küsten der Ostsee verlegte (s. Xv A). Er führte

8. Fortbildungsschulkunde - S. 39

1903 - Dresden : Schultze
5. Der Fortbildungsschulzwang. 59 und daß deshalb durch theoretischen und praktischen Unterricht in dieser Beziehung nachgeholsen werden muß. Aber alle Schulen mit freiwilligem Besuch können diesem Mangel, der sich doch in den breitesten Schichten des gesamten Volkes zeigt, immer nur teilweise abhelfen, eine vollständige Ab- hilfe kann einzig und allein nur eine obligatorische Fortbildungsschule, die sich von vornherein zum Ziele gesteckt hat, diesem Mangel mit abzuhelfen, schaffen. Denn jene Schulen können wohl bei dem einen oder dem anderen helfend eingreifen, aber sie werden niemals das Übel von Grund aus heilen. Das kann eben nur durch eine solche Erziehungsmaßnahme ge- schehen, die die breiten Schichten des gesamten Volkes trifft, und das kann nur eine Schule mit pflichtbesuch sein. Dann aber spricht noch ein weiterer Umstand sehr eindringlich für Einführung der obligatorischen Fortbildungsschule: das allgemeine Wahlrecht. Die Stimme des niedrigsten Arbeiters gilt bei den Wahlen ebensoviel wie diejenige des höchsten Beamten, der Wahlzettel des un- gebildetsten Menschen hat denselben wert wie derjenige des hochgebildeten Gelehrten. Auch aus diesen: Grunde hat der Staat die Pflicht, für ent- sprechende Erziehung der Massen zu sorgen, damit nicht der Bestand des Staates durch die Unbildung der breiten Schichten des Volkes allzusehr gefährdet werde. Dieser Pflicht genügt der Staat nicht etwa allein durch die obligatorische Volksschule, da, wie nachgewiesen, den Rindern während des volksschulpflichtigen Alters alle Vorstellungshilfen fehlen, um volks- wirtschaftliche, gesetzeskundliche und soziale Begriffe zu bilden. Das kann einigermaßen erst in der Fortbildungsschule geschehen, also zu einer Zeit, in der die jungen Leute bereits mit dem Leben und dem volkswirtschaftlichen Getriebe der cheimat in Berührung gekommen sind und aus eigener Er- fahrung die Bedeutung der Gesetze kennen und Achtung vor denselben gelernt haben. Für die Lehrlinge in pandwerkerwerkstätten und anderen gewerblichen Betrieben endlich ist die obligatorische Fortbildungsschule schon durch Z s3h in Verbindung mit §§ \29 und \33 der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich notwendig. Denn den Lehrlingen ist Gelegenheit zu geben, sich nach Ablauf der Lehrzeit der Gesellenprüfung zu unterziehen. Obwohl nun der Lehrling nach der Gewerbeordnung die Gesellenprüfung durchaus nicht etwa ablegen muß, so ist sie doch für sein späteres Fortkommen und für seine spätere Stellung innerhalb seiner Berufsgenossen unerläßlich. Denn durch die Ablegung dieser Prüfung erwirbt er ohne weiteres die Befugnis, nach vollendetem 2ch Lebensjahre in dem Gewerbe oder in dem Zweige des Gewerbes, in welchen: er die Gesellenprüfung bestanden hat, Lehrlinge auszubilden, und diese Befugnis wieder ist eine notwendige Bedingung zur

9. Fortbildungsschulkunde - S. 153

1903 - Dresden : Schultze
Methodik der einzelnen Unterrichtsfächer. 1(53 2. Das Krankenhaus: Zweck. Einrichtung. Aufnahme in das- selbe. Versorgung der Kranken in früherer Zeit. Krankenver- sicherung. 3. Die Schule: Volks- und Fortbildungsschule. Andere Schulen. Öffentliche Bibliotheken. H. Die Kirche: Zweck. Betragen in derselben (Strafgesetzbuch!). Organisation (Kirchengemeinde, Kirchenvorstand, Geistliche, Super- intendentur, Oberbehörde, Kultusministerium). Kirchliche Vereine zur Hebung des kirchlichen Gebens (Gustav Adolf-Verein, Evan- gelischer Bund, Missionsvereine, Bibelgesellschaft, Iünglings- vereine u. s. w.). Zusammenfassung: Die Sorge der Gemeinde für ihre Glieder erstreckt sich auf Ordnung und Sicherheit (Polizei), Gesundheit und Wohlfahrt (Marktordnung, Krankenhaus), Bildung (Schulen, ver- eine, Bibliotheken), Seelsorge (Kirche). Die durch die Gemeinde getroffenen Einrichtungen werden aus der Gemeindekasse unterhalten. Alle Bewohner genießen diese Einrichtungen mit und sind deshalb auch verpflichtet, zur Unter- haltung derselben durch Zahlung von Steuern und unentgeltliche Verwaltung von öffentlichen Ehrenämtern beizutragen. Die Gemeinde bildet die Grundlage des Staates. Deshalb zahlt auch der Staat Beiträge zur Unterhaltung der von der Ge- meinde getroffenen Einrichtungen (Schule, Kirche, Straßen u. s. w.). Um die Verwendung der Beiträge kontrollieren zu können, übt der Staat ein Aussichtsrecht über die Gemeinden aus (Amts- und Kreis- hauptmannschaft, Landrat, Regierungspräsident, Ministerium des Innern u. s. w.). . Schuljahr. A. Das gewerbliche Leben der heinrat. a) Urproduktion. Eine Lehmgrube, Steinbruch, Bergwerk: Betrieb. Maschinelle Einrichtungen. Pulver, Dynamit. Beförderung der gewonnenen Rohmaterialien bis zum Lagerplatz. Zusammenfassung: Nicht nur aus dem Tier- und Pflanzenreiche, sondern auch aus dem Mineralreiche werden Rohstoffe gewonnen (Lehm, Ton, Kalk, Steine, Kohlen, Erze). Die Gewinnung der- selben ist meist mit großen Gefahren verbunden und erfordert ge- schulte Arbeiter.

10. Fortbildungsschulkunde - S. 95

1903 - Dresden : Schultze
Methodik der einzelnen Unterrichtsfächer. 95 Für die Kapitel „Rohmaterialien", „Werkzeuge und Maschinen" und „Verarbeitung der Materialien" ist der Lehrstoff für die einzelnen Gewerbe gesondert aufzuführen, worüber weiter unten nachzulesen ist. Bei dem nächsten Punkt: „Die geschichtliche Entwicklung des Handwerkes, insbesondere diejenige des Lehrhandwerkes" em- pfiehlt sich die Behandlung nach folgenden Gesichtspunkten: a) Das betreffende Handwerk im Altertume. b) Die Entstehung des Handwerkes auf Höfen und in Klöstern. Anfänge des städtischen Handwerks. c) Das Zunftwesen: Entstehung. Eilten und Gebräuche der be- treffenden Zunft. Kämpfe und Blütezeit. Beteiligung der be- treffenden Zunft an diesen Kämpfen, bezw. an städtischen und staat- lichen Angelegenheiten. Verfall des Zunftwesens, vorteile und Nachteile der Zünfte. 6) Aufhebung des Zunftwesens und Einführung der Ge- werbefreiheit. Folgen. e) Kleingewerbe und Großbetrieb. Einführung der Maschine in das Handwerk. Teilweise Umwandlung des Handwerks zur Industrie (Massenproduktion, Arbeitsteilung, Kapital). Entwicklung eines besonderen Arbeiterstandes durch die Industrie. Der Arbeitslohn; wovon die Höhe desselben abhängt; vergleich mit früheren Zeiten. Literatur: Schmoller, Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle J870. Rösemeier, was man von der Geschichte des Handwerks wissen muß. Leipzig ^902. weiß, Der Handwerker sonst und jetzt. Leipzig 1902. Gebauer, Die Volkswirtschaft im Königreich Sachsen. Bd. I —Hl. Dresden 169z. Verein für Sozialpolitik, Untersuchungen über die Lage des Hand- werks in Deutschland mit besonderer Rücksicht auf feine Konkurrenz- fähigkeit gegenüber der Großindustrie. Leipzig bei Duncker und Humblot. Weigand und Tecklenburg, Deutsche Geschichte für Schule und Haus. Hannover und Berlin 1899. (vergl. besonders das Inhaltsverzeichnis nach „Längsschnitten"). Pauli ck, Lehrbuch für Fortbildungs-, Fach-, Gewerbe-, Handwerkerschulen und Lehrwerkstätten. Dresden bei Kühtmann. Bd. I, 1. und 2. Ab- schnitt. Bd. Ii, 2. Abschnitt, 1. A.
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