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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 730

1856 - Eßlingen : Weychardt
730 Zweite Abtheilung. Asien. Abi-Ghist, im W. von Schirls. Erbaut von Schahpur I. [241 bis 272 n. Chr.] und als Sassanidenresidenz ein Sitz des Vergnügens, des Reichthums, des Luxus aller Art, bis der Ort durch Omar 643 n. Chr. in die Gewalt der arabischen Khalifen kam, die ihre Residenz nach Schirls verlegten. Kazerün. Einst blühende Stadt von 60.000 E- in einem sehr fruchtbaren Thäte. Durch ein Erdbeben verödet. Jetzt 5.000 E. Abuscher [Taöce]. Haupthafen Persiens am persischen Meerbusen auf einer sandigen Halbinsel. 10,000 E. Wollen- und Waffeufabriken. Wichtiger Han- del. In der Nähe die von den Briten besetzte Insel Karak. Das klassische Land von Persis ist die Landschaft 0oeleper8ia [—hohles Persien] oder die Ebe- nen Mer deschi und Murg hab. Jene wird vom Bend emir oder Kur-ab [Ara- xes. Cyrus] bewässert, der in den salzigen Binnensee Bakhtegan oder Derja-i- Nemek mündet. Diese durchfließt der Polwar oder Murg hab [Medus], ein linker Zufluß des Bendemir. 7 M. No. von Schiras liegt die schöne, üppig fruchtbare und weinreiche Ebene Merdescht, die der von grauem Marmor aufgebaute Berg Rahmed begrenzt. Au seinem Sw. Abhange liegen die majestätischen, umfangreichen Ruinen von Perseptzlis [griechische Uebersetzung von Plrsàarta — Perserburg] 4,800' h., unweit der Mündung des Polwar in den Bendemir. Spätere Hauptstadt, Palast, Erbbegräbniß und Schatzkammer der persischen Könige. In der Burg fand Alexander der Große 587 Mill. fl. Gold. Von Alexander dem Großen wurde die Stadt im Rausche, um die Götter Griechenlands an den Zerstörern ihrer Tempel zu rächen, verbrannt 331 v. Chr. Die Ruinen heißen bei den Persern Tacht-i-Dschem- schid [Residenz des Dschemschid] oder Tschil-Minar [— 40 Säulen; weil die Muhamedaner bei ihrer Ankunft noch 40 Säulen fanden] mit dem Felsenbildwerke Nakschi Rustam [Bild des Rustam, des persischen Sagenhelden]. Ruinen von Pasargádae [— Schatzkammer der Perserkönige]. Aeltere Haupt- und Residenzstadt der Perserkönige. Sieg des Cyrus über Astyages 560 v. Chr. Da nach den An- gaben der ältern Historiker das Grab des ältern Cyrus [f 529 v. Chr.] zu Pasar- gädae war, so hat man lange diesen Ort im N. von Perseptzlis, in der Ebene Murgh-Lb am Polwar gesucht, wo ein noch erhaltenes Grabmonnment nach einer In- schrift für das Grab des Cyrus erklärt wurde. Der Name des Grabmonuments soll nun allerdings Kurus zu lesen, aber auf Cyrus den Jüngern [ch 400 v. Chr.] zu be- ziehen sein. Die Ruinen von Pasargadae aber sollen So. von Persepölis liegen, entweder bei Darab am Abi-Schur [Cyrus] oder bei Fasa in der Nähe des Abi - Schuhr. 12 Chuststln [Arabistln. Susiäna und Elymais]. ch Schuster [©usier. £ ufi er]. 60 M. von Bagdad. Feste Stadt am Kuren. 15,000 E. Citadelle. Baumwollen- und Seidenweberei. Baumwollen- und Seidenhandel. Residenz der Sassaniden. Sie soll von den mit ihrem Kaiser Valerian 260 n. Chr. in per- sische Gefangenschaft gerathenen Römern erbaut worden sein. Merkwürdige, von Schapur I. [241 bis 272 nach Chr.] erbaute Wasserleitung. Ruinen von 8usln [Susan] am rechten Ufer des obern Kuren. Frühlingsresidenz der assyrischen, baby- lonischen und persischen Könige. Von der Stadt, dem Schlosse, der Brücke und dem Grabe des Propheten Daniel sind hier noch prachtvolle Ruinen vorhanden. In der Burg zu 8usln, im Lande Elam am Wasser Ul.al [Eulaen8. Kuren], lebte Daniel unter dem babylonischen Könige Belsazar um 555 v. Chr. und sieht ein Ge- sicht und hörte vom Ulai her die Stimme eines Menschen [Daniel 8, 2. 16]. Ruinen von Ahwas am Kuren. Die Stadt spielte zur Zeit der abassidischen Khalifen als Sitz der berühmtesten Aerzte, so wie durch ihre Zuckerrohrpflanzungen, durch die Er- findung der Zuckerrafftnerie, welche hier entweder im 8., oder am Ende des 9. und am Anfange des 10. Jahrhunderts erfunden wurde [S. I. p. 195. 196], |o wie durch ihre Zuckerfabrikation eine sehr große Rolle. Jetzt hat sie nur noch 15,000 E. Dis- fül. Feste Stadt am Fluß gl. Si. 15,000 E. Schöne Brücke. Seiden- und Wollen- weberei. Ruinen von 8u8a [Hebräisch: Schuschan]. Sie dehnen sich 4'/, Stunden weit am Schahpur, einem rechten Zufluß des Disful oder Abi-Sal, der in den Karuu fließt, aus. Winterresidenz der Perserkönige mit der festen Burg Mernnonia. Alexan- der der Große nahm sie mit ihren Schätzen ein und feierte hier das Hochzeitsfest 324 v. Chr. Die Stadt blühte bis zur Eroberung durch die Araber im 7. Jahrh. 13. Kurdistan und Luristan [Ein Theil von Elymais Media Magna und Assyria. Der größte Theil von Assyria gehört zum türkischen^ Kurdistan]. Die Hochebene zwischen Kirmanschah, Hamadan, Jspahan ». Khorremabad sind die ehemal. nisäischen Felder Lhippobötos = Roßweide], das Land der Weideplätze, wo zur Zeit der Perserkönige 50,000 königliche Stuten von der vorzüglichen, weißen Raste von

2. Besonderer Theil - S. 748

1856 - Eßlingen : Weychardt
748 Zweite Abtheilung. Asien. 2 Stunden oberhalb Feludscha, beim alten Orte luaeepraeta, begann die von Semira- mis aus Backsteinen erbaute, 100' h. und 20' br. medische Mauer, deren Ruinen Tschllu oder Sidd Nimrud [= Mauer des Nimrod) heißen, und zog in einer Länge von 10 Stunden gegen No. bis zur Stadt Opis beim heutigen Kadisteh am Tigris. Mesched Hussein [Kerbèla]. Stadt im W, des Euphrats. 6,000 E. Grab- mal von Hussein, dein Sohn des Chalifen Ali. zu dem die Schiiten aus Persien sehr stark wallfahrten. Hillah. Stadt am Euphrat, in der Nähe des Hindiah-Seeö in- nerhalb der Ruinen von Babel. 7,000 E. Schiffbrücke. Gewerbe. Babel s—ver- wirrung) oder Babylon. 15 M. von Bagdad; 40 M. vom persischen Meerbusen; 130 M. von Jerusalem. Erste Weltstadt, ehemalige Hauptstadt des alt- und neu- babylonischen Reiches, die prächtigste Stadt der Welt, die zu beiden Sekten des Eu- phrats lag und zur Zeit Nebukadñezars [von 606 bis 561 v. Chr.) 12 M. im Um- fang und 2 Mill. E. hatte. Alexander der Große wollte sie wieder zur Hauptstadt seines Weltreiches machen; sein Tod in Babel [323 v. Chr.) verhinderte den Plan. Seit dem Ende des 1. Jahrhunderts n. Cbr. ist Babel eine Wüste und eine Behausung wilder Thiere [Jes. 13, 19—22). Großartige Trümmer des babylonischen Thur- mes [Birs Nimrud — Thurm des Nimrod genanni), der ältesten Ruine des Erdballs, 2 Stunden Sw. von Hillah; die Grundlage desselben mißt 2,286' im Umkreise, die jetzige Höhe bis an die Basis des auf derselben stehenden Thurmes 200', das »och stehende Stück vom Thurme 36'. Sprachenverwirruug. Völkerzerthciluug. Mesched Ali. Stadt im W. des Euphrats. 8,000 E- Grab des Chalifen Ali [von 656 bis 660), zu dem jährlich mehrere tausend schiitische Perser wallfahrten. Die Stadt ist wohl Kadesia, wo^Saad, der Feldherr des Chalifen Omar, den persischen Feldherrn Rustum in 3tägigcr Lchlacht besiegte 636 v. Chr. Ruinen von Kufa im N. des Rumiah Sees, in der Nähe der vorigen Stadl. Aus einem arabischen Feldlager entstanden 638. Eine Zeitlang Residenz der Chalifen. Große Handelsstadt. Sehr berühmte muhame- danische Hochschule. Nach dieser Stadt wird die kufische Schrift benannt, welche die bei den Denkmälern übliche Schrift der Araber ist und auch vom 7. bis 11. Jahr- hundert aus den arabischen Münzen angewandt wurde. Ermordung des Chalifen Ali 600. Bagdad. 50 M. von Mosnl; 60 M. von Basra. Stadt zu beiden Seiten des Tigris, in der Nähe eines Sees. 30,000 E. 620' lange Schiffbrücke. Citadelle. Gegründet vom Chalifen Dschaafer I. el Mansur 762. Glänzende Residenz der abbassidischen Chalifen von 749 bis 1258 mit wohl 2 Mill. E. Damals Mittel- punkt des Handels, der Wissenschaften und Künste. Zur Zeit ihres Flores folgten einst 800,000 Männer und 60,000 Frauen dem Sarge des berühmten Doktors Ebn Haket. Jetzt noch ein Hauplstapelplatz für indische Waaren. 30 Karawanserais. Zahlreiche Bazars. 50 Bäder. Seiden-, Baumwollen-, Wollenweberei, Sasstansabriken. Furcht- bare Pest und große Uebcrschwemmnng des Tigris 1831. Ruinen von Lelouela am rechten Tigrisufer, 8 M. unterhalb Bagdad. Von dem syrischen Könige Seleucns Nicator [von 312 bis 281 v. Chr.) gegründet und anfangs Hauptstadt des seleucidisch- syrischen Reiches. Zerstört durch Kaiser Berus 160 n. Chr. Gegenüber liegen die Ruinen von Ltesrpbon auf dem linken Ufer des Tigris. Von dem sassanibischen König Sapor Ii. [von 309 bis 380 n. Chr.) erbaut. Winterresidenz der neupersischen Könige. Von den Arabern wurden die Städte Seleucla und Ctesíphon el Mada 1' n [— die betdcn Städte) genannt. Kornah. 10 M. von Basra. Stadt am Zusammenfluß des Euphrats und Tigris. 5,000 E. Basra [Ba sfora h. For at h). Stadt am Schal-el-Arab; 12 M. oberhalb seiner Mündung; 400 M. von Bombay. 80,000 E. und Wüstenei mit Riedgras und Schilf bewachsen, voll wilder Eber und Löwen, voll zahlloser Schwimm- und Sumpfvögel, voll quälender Mückenschwärme. Wo aber der Boden durch die Dämme gegen die Ueberschwemmungen der Ströme geschützt und vermittelst der Ueberreste des alten Kanalsystems bewässert wird, da ist noch jetzt die üppigste Fruchtbarkeit. Große Dattelpalmenwälder in den Flußthälern. — 6. Gewässer, a. Unterlauf des Euphrats, b. Unterlauf des Tigris, c. Schäk- el-Aral, mit 7 Mündungen, d. Zahllose Kanalreste aus dem Alterthum. Durch die Kanäle oberhalb Apamèa [Kut-el-Amarah) erhielt der Tigris Zuwachs durch die Eupbratwasser; unterhalb dieser Stadt sandte der Tigris leine Wäger dem Eu- phrat zu. Reste des Paílacopas oder Naarsäres [= Fluß Sared), eines 80 M. lauge» Kanals, der im W. des Euphrats parallel mit demselben lies e. Mehrere Seen n. viele große Sümpfe. See Hindrah u. Rum Iah u. Lamlün-S ümp fe im W. des Euphrats. Samarga- u. Samida-Sumpf im O. des Tigris.

3. Besonderer Theil - S. 750

1856 - Eßlingen : Weychardt
750 Zweite Abtheilung. Asien. Heilige. Bei den Türken: Kudsi S eh eri f ^ die Heiliges. 31° 47' 46" N. Br. 53° 21' O. L. 6 M. vom Mittelmeere; 4 M. vom Jordan. Mittelwärme: -j- 17°. 5. Die Wiiftc Juda sjm A. T. anch Arabah — Ebene, Steppej. 7 bis 8 St. breites Plateau zwischen dem Gebirge Juda und dem todten Meere. Jäher, von vielen engen Schluchten zerrissener Absturz zum todten Meere. Große Felsstrecken. Einzelne würzige Weidetriften. Viel wilde Thiere, wie Steinböcke, Schakale, Reb- hühner, Tauben und dergleichen. — c. Das Gebirge Juda. Ein 8 M. langer und 2 M. breiter, bis 3,000' h. Bergrücken. Von dem Wady el-Khalil von N. nach S. durchzogen. Hebron 2,644'. Oelberg 2,551'. Jerusalem 2,472'. Einst reich an Getreidefeldern, Olivenwäldern und Weinbergen. — d. Die Hügelregion sdie Thalgründe Jos. 10, 40s. Westabfall des Gebirges Juda. 900' bis 1,000 h. Eine der gesegnetsten und bewohntesten Landschaften Palästinas mit grünenden Thälern und fruchtbaren Höhen. .Schauplatz der Kämpfe zwischen den Israeliten und Philistern, so wie der Heldenthaten Simsons. Die schöne fruchtbare Ebene des Wady Sumt [= Akazienthals, im A. T. Elah-Thal s— Terebinthenthal; Luther: Eichgrunds; der südlichste Zweig des Nahr-Rubinsystems; Schauplatz des Kampfes zwischen David und dem Riesen Goliath. Die breite, grüne, fruchtbare und weidereiche Thalebcnc des Wady M er d sch I bn Dmeir oder das berühmte Thal As alo n; der nördlichste Zweig des Nahr-Rnbiusystems. — e. Die Niederung oder die Küstenebene. 30 M. lang. Nn. Die Ebene von el-Arisch bis Gaza. 9 M. lang. Acker- und Wiesenland. bi). Die Ebene Sephela- Das Land der Philister. Von Gaza bis Joppe. 4 M. breit und 10 M. lang. Eine fruchtbare, hügelige Niederung mit fester, felsiger Vorlage gegen das Meer. cc. Die Ebene Sarvn. Von Joppe bis zum Karmel. 11 M. lang. Im Frühling ein duftendes Bluinenfeld, dessen Pracht und Fruchtbarkeit sprichwört- lich war. dd. Die Küste Judäas, wie überhaupt die des gelobten Landes, streicht von S. nach N. mit wenig östliä)er Abweichung, welche immer absatzweise geschieht. Die Küste selbst ist sehr gleichartig, fast geradlinig, verschlossen, ohne Landzungen und Meer- busen. Alle Häfen Palästinas, Phöniciens und Syriens sind gegenwärtig seid)t und haben keine gehörige Tiefe für Kauffahrteischiffe; ihre Eingänge sind mit Sandbarren verriegelt; die Häfen und Buchten selbst mit Sand gefüllt, welchen theils die reißenden Berg- wasser, theils die von S. nach N. gehenden Meeresströmungen hereinführen, so daß früher sehr gute Häfen, wie der von Akko, Tyrns, Sidon rc., verschwunden sind. — 2. Samaria. Bis zur Ebene Jesreel und bis zur Ebene von Akko im N. Einst ein quellenreiches, fruchtbares, obst- und weidereiches, sehr bevölkertes Gebirgsland; jetzt noch gut angebaut und bevölkert. Steiler Ostabfall zum Ghor; der höhlen- und grotlen- reiche Berg Quaranta na skarantals, auf dem der Herr versucht worden sein soll; Berg Sartaba. Der Westabfall zur Ebene Sarvn ist das Gebirge Ephraim, eine Fortsetzung des Gebirges Juda; Berg Garizim 2,388', ans welchem die Sama- riter ihren von Johannes Hyrkanus 129 v. Chr. zerstörten Tempel-hatten; Berg Ebal, fast gleich hoch mit dem Garizim. Den Vorsprung bildet das Gebirge Karmel s— Fruchtgefilde. Dschebel Mar Elyass. Ein 8 bis 10 Stunden langer und 1,500' h. Gebirgszug, der mit dem 1,200' h. Vorgebirge Karmel endet. Letzteres gewährt eine prachtvolle Aussicht und hat an seinem Nw. Abhang das lateinische Elias kl oft er 582' h. Dieses ist das Stammkloster des 1209 gestifteten Karmeliterordcns u. durch die Verwendung des letzten, seit der Zerstörung 1821 übrig ge- bliebenen Mönchs wieder hergestellt u. gastlich eingerichtet. Das Gebirge ist voller Höhlen, die früher Höhlenbewohnern, später Mönchen zu Wohnungen dienten. Es ist ein quellen- reiches Fruchtgefilde mit blumenreichen Ane», anmnthigen Thälern, schöne» Weinbergen, Olivengärten und Getreidefeldern. — 3. Galiläa fvom Hebräifthen Galil oder Ga li l ah — Umkreis, Landesbezirkch Bis zum Leontes gegen N. Das westliche Küstenland war von den Phöniciern besetzt und wurde zu Phönicien gerechnet. 24 bis 30 Stunden lang; 12 bis 16 Stunden breit; 90 Qm. groß. Zur Zeit Jesu ein Land voll grüner Matten und fruchtbarer Gründe, voll wohlhabender Dörfer, Flecken und Stàdie, von etwa 4 Mill. Mensd)en bewohnt. Jetzt vernachläßigt und dünn bevölkert. — a. Quer durch das südliche Galiläa ziehen 3 unter sich zusammenhängende Tiefebenen. Bis 400' h. aa. Die Ebene von Bethsean sbeisans; vom Wady Beisan bewässert, bb. Die Ebene Jesreel sebene Meggldo. Großes Feld Esdrelom. Großes Feld bei Dvthaim. Großes Feld. Campus Legiönis. Merd sch Jbn Am er = Wiese der Söhne Amerss. 8 Stunden lang und 4 bis 5 Stunden breit. 400' bis 500' h. Vom Kison bewässert. Die größte und gesegnetste Ebene Palästinas; jetzt wenig bewohnt. Das Feld der Völkerschlachten, welche von der Richterzeit, von

4. Besonderer Theil - S. 756

1856 - Eßlingen : Weychardt
756 Zweite Abtheilung. Asien. kavelle und anderer heiliger Grotten und Orte, von Kreuzen aus Perlmntter, Fraueneis, Asphalt re., was Alles dann von den Priestern eingesegnet und an die Pilger aller Zonen abgesetzt wird. Geburtsort Davids und seines Feldhauptmanus Io ab. Die Stadt Davids, wo Christus, der Sohn Gottes, geboren wurde; die lieb- lichste und bedeutungsvollste unter allen Wiegenstädten der' Erde. Festungsartiges Kloster auf dem östlichen Hügel, in welchem Franziskaner, auch griechische lind armenische Mönche wohnen. Innerhalb des Klosters liegt die K i r ch e Maria de praesipio über der ausgehauenen Höhle, in welcher Christus nach der Sage geboren worden. Eine der ältesten und prachtvollsten Kirchen Palästinas, von der Kaiserin Helena, der Mutter Konstantin des Großen, erbaut; der Mittelpunkt für die zahlreichen Ptlgerschaareu. Neben dem Altar der Weisen ist auf dem Boden der Kirche ein M a r m o r st e r n , dessen Lage dem Punkte am Himmel ent- sprechen soll, wo der Stern glänzte. Zwei Wendeltreppen, jede von 15 Stufen, führen zu der 39' l., 11' br. und 9' h. unterirdischen F e l s e n g r o t t e, in welcher Christus geboren sein soll, was nach dem Evangelium unrichtig ist. Sie enthält den Stall und die angebliche, mit blauen, mit Silber gestickten Altarvorhängen geschmückte Krippe ans weißem Marmor, vor welcher unaufhörlich Weihrauch duftet. Die Wände und der Fußboden der Höhle sind mit Marmor belegt; 32 Lampen erleuchten die Grotte. Ans der Grotte steigt man in die unterirdische Kapelle hinab, wo das B e g r ä b n i ß der unschuldigen K i n d l c i n sein soll. Diese führt zur Grotte des h. Hieronymus, in welcher er den größten Theil seines Lebens zubrachte und das alte Testament [Vulgata] übersetzte; hier die Gräber des h. Hiero- nymus [ff 420] und des h. Eusebius, des h. Paula und Eustachia. Das Feld der Hirten bei Bethlehem, das um die Weihnachtszeit am üppigsten ist. Ruinen der von Herodes dem Gr. angelegten Festung Herodinm ans dem Frankenberge, an dessen Fuß die St. Hcrodium lag. Begräbnißorr Herodes d. Gr. Die Teiche Sa- lomos bei dem zerfallenen Kastell Kasr-el-Burak. Drei ungeheure, künstliche Wasserbehälter, von viereckigen Quadern trefflich erbaut, in einem einsamen Thale, die ihren Wasservorrath aus einer versunkenen Quelle erhalten, zu der man 12' tief un- terirdisch hinabsteigt. Sie versahen Jerusalem und hauptsächlich die Teiupelvorhöse mit Wasser. Noch heute liefern sie ihre Wasser bis zur Moschee Omars. In der Nähe der liebliche Wadyurtas mit vielen Gärten voll Edclfrucht- und Obstbäu- men; hier die Garten Salomos. Hebron [Früher: Kiriath Arba — Stadt des Arba. Jetzt: el-Khalil — Freund, mit Bezug ans Abraham, den Freund Gottes]. 7 St. im S. von Jerusalem. 2,644' h. St. in einem Nebenthal sdem Thal Eskol — Traubenthal] des Wady el-Khalil. 10,000 E. Meist fanatische Muhamedaner. Teiche und Quellen. Vortreffliche Oelgärten, Weinberge und Süd- früchte. Glasfabriken und Glashandel. Residenz Davids 7 7, Jahr lang. 1 St. nördlich davon der Terebinthenhain Mamre; Aufenthaltsort Abrahams. Ruinen von Berseba [—Brunnen des Eides oder Brunnen der 7 Lämmer] im Wady es-Scba; an der Grenze des gelobten Landes; daher die zur Bezeichnung der äußersten Landesgrcnzen geläufige Redensart der Bibel „von Dan sau der Nordgrenze] bis gen Berseba." 2 schöne Cisterneu voll guten Wassers, Bir-es-Saba [— Löwen- brnnnen] genannt. Engeddi [— Ziegcnquelle. A i n Dschidd y]. Am Westufer des todten Meeres. Balsamgärten und Weinberge Salomos. Diuinen der Burg Masada auf dem fast senkrechten, bis 1,000' h. Felsen Sebbeh am Westufer des todten Meeres. Hier brachte sich im jüdischen Kriege die Besatzung [9g0 Menschen] selbst ums Leben, 70 n. Chr. Rhinokolüra [e l - A r i s ch]. Dorf an der Mündung des Wady el- Arisch. Station aus dem Küstenwege von Aegypten nach Palästina. Einst Verbannungsort für Diebe und Räuber. Gaza [gasa — die Starke. Ghnzzeh]. 1 St. vom Meere. Ehemalige Philisterstadt. 15,000 Moslemen und 1,500 Chrilten. Im So. der Berg S a m fo n. Prächtige Olivenwälder, Palnienhaiiie und Gärten. Lebhafter Verkehr durch die zahlreich durchziehenden Karawanen. Eroberung durch Alexander den Gr. 332 v. Chr. Ruinen der Philisterstädte Askalon an der Mün- dung des Wady Simsim , Asdod beim elenden Dorfe E s d n d , Gath und Ekron. Weitlänstge Ruinen von Bctvgabra [Eleutheropölis. Bint D sch i b r i n]. Haupt- stadt des südlichen Palästinas unter den Byzantinern. In den benachbarten Bergen ist eine große, einst bewohnte Höhleustadt. Namla oder Arimathia [Na ml eh]. Schöne Stadt. 3,000 E. Viele Ruinen. Vaterstadt des Joseph von Arimathia. Schöne Obst- und Olivenwälder. Lhdda svio8pö1i8. Dorf Ludd]. Ruinen der Kirche des St. Georgs, der unter Kaiser Diocletian als Märtyrer in Nikomedien siel und hier geboren und begraben wurde. Sein Kampf mit dem Götzendienst sdem

5. Besonderer Theil - S. 774

1856 - Eßlingen : Weychardt
774 Zweite Abtheilung. Asien. nicht verdirbt. Doch fehlt es auch nicht an Thau, Nebel und Regen. Der Thau fällt im Sommer oft gleich einem sanften Regen. Nebel steigen besonders an den Küsten auf. Die Regen ergießen sich zu verschiedenen Zeiten, theils im Spätsommer, theils in den Wintermonaten. In den Randgebirgen und Bergländern des tropischen Arabiens fallen sie viel reichlicher und regelmäßiger, als im subtropischen Arabien. In manchen Gegenden, wie, in Nedschd, sind sie fast ununterbrochene Winterregen, in den meisten Gegenden aber nur plötzliche, mit heftigen Gewittern verbundene Platzregen oder Regenschauer. Bleiben die Regen aus, wie das auch im tropischen Arabien wohl der Fall sein kann, so entsteht grenzenloses Elend, Hnngersnoth und Krankheit, ä. Sehr häufig wird man an den Küsten und auf den Hochebenen durch die seltsamsten Trugbilder der Luftspiegelung sserab] irre geführt. Dabei nimmt die Sonne, zu- mal beim Aufgehen, die verschiedensten Formen an, und zeigt sich bald als platt ge- drücktes Oval oder als Feuersäule, bald als emporgerichtete Pyramide oder als ab- gestumpfte Säule, o. Das Klima im Innern ist gesund und stärkend. In den Küstenländern herrschen Augenkrankheiten, Fieber, Rühren, Hautkrank- heiten, Beingeschwülste, Elephantiasis, Aussatz, Pocken, Pest u, Cholera. — 7. Einwohner. Man schätzt ihre Zahl auf 12 Millionen. Dieß ist aber wohl eine zu geringe Annahme, da Arabien bevölkerter zu sein scheint, als man gewöhnlich glaubt und weit nicht alle Läuderstriche, die auf unsern Karten weiß erscheinen, unbewohnte Wüsten sind. Die Hauptmasse der Bevölkerung sind die Araber, die theils Haddhesi s— seßhafte Arabers, theils Beduinen [= die im Freien Lebenden] sind. Außer- dem gibt es im Westrande viele Juden, in den Handelsstädten der Küstenländer viele Banianen sindische Kaufleute], sowie abessinische und Negersklaven, oft auch Perser, Afghanen, Beludschen, Kurden u. a. ') Herrschende Religion 3) Abstammung und Sprache. — 1. Die Araber, a. Die Haddhesi 13ota-- niden. Arab-al-Araba — Ur-Arabers Nachkommen von Joktan skahtan], einem Sohne von Eber sl Mos. 10, 25 — 30]. Schon in den frühesten Zeiten gründeten sie geordnete Staaten mit Städten und Dörfern, besonders in den Küsten- landschaften; so das himjaritische Reich in Südarabieu, wo die älteste hamitische Be- völkerung durch sie verdrängt wurde. Durch Karavanenhandel und Schiffahrt ver- mittelten sie den Verkehr mit Kanaan und Phönizien, mit Babylonien und Indien, mit Aegypten und Aethiopien, so daß sich in ihren verschiedenen Königs-und Handels- städten im Alterthum der größte Reichthum und Luxus vorfand. Jetzt noch bilden sie die Bewohner der Städte und Dörfer und find in den Küstenstädten oft stark mit andern Nationen gemengt. Sie sind verderbter, als die Beduinen, ohne an Gesittung weit über sie hervorzuragen, sind habgierig, falsch, hinterlistig, bauen den Acker und heißen dann Fellahs, treiben Gewerbe und Handel und beschäftigen sich sehr wenig mit den Künsten und Wissenschaften. Viele Stämme unter einer Menge vonscheikhs [= Greis, Aeltester, Stammoberhaupt], von denen keiner unumschränkt herrscht. — b. Die Beduinen sbedouy — der im Freien Lebende, der Sohn der Wüste. Von Badyö — der Boden, der noch frei von Anbau und festen Wohnsitzen ist]. Sie sind Nachkommen Jsmacls, des Sohnes Abrahams und der Hagar, und heißen daher auch Jsmaeliten. Weil Ismael die Tochter des Königs Mudadh von Mekka, aus dem joktanidischen Stamme der Dschorhamiden heirathete, heißen die Beduinen auch Ar ab Mustaraba s— die durch Verschwägerung gewordenen Araber]. Die am Euphrat umherschweifenden Beduinenhorden wurden von'den Perserw Sara-nischyn s—be- wohner der Sahra oder der Wüste] und danach von den Römern und Byzantinern Saracenen genannt. Die Beduinen, welche einen Theil des Jahres umherziehen, den andern Theil des Jahres aber den Acker bauen, heißen Maádi s— Halbnomaden]. Die Beduinen sind von hellerer Farbe, als die Haddhesi, von edler, schöner Bildung, haben funkelnde Augen und männliches Ansehen, sind abgehärtet gegen alle Beschwer- den ihrer Lebensart, ernst und überaus mäßig. Datteln und Milch ist ihre Nahrung, nur das Kameel und das Pferd, der Palmbaum mit der Dattel, die Quelle und die Weide ihr unentbehrlicher Besitz. Sie sind gastfrei und großmüthig, offen, selbst gegen den Feind, treu ihren Häuptern und ihren Freunden, wie überhaupt dem gegebenen Worte, voll unternehmenden, unermüdlichen Geistes, voll lebenswarmer Phantasie und unbezähmbaren Freiheitssinnes, begeistert für Dichtunst und Gesang, fertig in den Waffen, der edelsten Rosse muthige Bändiger; dagegen sind sie als Beleidigte rach- süchtig, und die Blutrache der Väter und Großväter setzt sich bei ihnen als heilige Pflicht auf Kinder und Kindeskinder, ja ans ganze Geschlechter und Verbündete fort.

6. Besonderer Theil - S. 776

1856 - Eßlingen : Weychardt
776 Zweite Abtheilung. Asien. 2. Kultur. — 1. Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung. Bienenzucht; Honig ist eine Lieblingsspeise der Beduinen. Keine Seidenzucht. mit den h. Schriften des A. T., aber auch mit der talmndischen Dialektik und Spitz- findigkeit bekannt. Da die Juden den Muhamed nicht als den erwarteten Messias annahmen und nur wenige Juden Muhamedaner wurden, so zog er gegen mehrere Judenstämme zu Felde, hielt cs aber später für vortheilhafter, ihnen, wie den Chri- sten , außerhalb Mekka Duldung zu gewähren, wenn sie Tribut zahlten. Jetzt noch gibt es eine ziemliche Anzahl unabhängiger, kriegerischer und gefürchteter Judenstämme in Dschemen, im Gebirgslande der Asyr und auch in Hedschas. Die merkwürdigsten sind die Karalten, die Beni Hobub, welche Hobab, den Schwager Mosis s4 Mos. 10, 29] als Stammvater anerkennen, und die Beni Ar hab oder die Rech abiten. Letztere sind wahre Kinder des Jonadab, des Sohnes Rechab [2 Kön. 10, 15. Jer. 35, 6—14], trinken heute noch keinen Wein, pflanzen keinen Weinberg, säen keine Saat und leben in Zelten. Sie haben die Beschneiduug, bekennen das reine Judenthum und besitzen nur die 5 Bücher Mosis, die Bücher Samuelis und der Könige, den Jesaias, Jeremias und die kleineren Propheten. Sie sind kühn und senden, gleich audern Arabern, den ankommenden Karavanen einen Abgeordneten entgegen, der den gewöhn- lichen Tribut einfordert. Wird derselbe verweigert, so entfernt sich der Reiter pfeil- schnell, und bald darauf stürzt ein Reiterschwarm, wie der Blitz, über die Reisen- den her. 4) Religion. Vor Muhamed hatten die Araber keine gemeinschaftliche Religion. Sie waren Götzenanbeter und jeder Stamm hatte seine eigene Gottheiten. Haupt- sächlich verehrte man Sonne, Mond und Sterne, so wie gewisse vom Himmel gefal- lene Meteorsteine, als Symbole geheim wirkender Wunderkräfte. Seit unvordenklicher Zeit wurde besonders zu Mekka ein schwarzer, viereckiger Stein, Kaaba s—würfel] genannt, in dem gleichfalls so benannten Tempel, den Abraham und Ismael erbaut haben sollten, aufbewahrt und für so heilig gehalten, daß von jeher die Araber zu ihm wallsahrteten, um ihn zu sehen und sich durch Berührung desselben von Sünden oder Krankheiten zu reinigen. Die jährliche Wallfahrt zum Götzentempel der heiligen Kaaba, in dem man zuletzt an 300 Götzenbilder zählte, war dadurch geschützt, daß 4 Monate -im Jahre aller Krieg ruhen mußte. So bildete die Verehrung der Kaaba ein Vereiuigungsmittel für die so sehr zerstreuten und durch Eifersucht geschiedenen Stämme, um so mehr, da mit der Wallfahrt eine Lotägige Handelsmesse und Dichterwettkämpfe zu Okaz, einem Orte zwischen Nahla und Taif, verbunden waren. Seit der Mitte des 5. Jahrh. n. Chr. hatte der ismaelitische Stamm der Koreischiten die geistliche und weltliche Macht über Mekka und die Aufsicht über die Kaaba erlangt. Neben dem Götzendienst fand auch das Judenthum ss. oben] und in den ersten Jahr- hunderten unserer Zeitrechnung das Christenthum Eingang in Arabien; das peträische Arabien wurde ganz christianisirt, und in Dschemen befanden sich viele christliche Ge- meinden. Diesen heidnischen, jüdischen und christlichen Relionssystemen machte der falsche Prophet Muhamed sgeb. in Mekka 571, ch in Medina 632 n. Chr.], aus der Familie Haschem und dem Stamme der Koreischiten seit 622 durch die Stiftung seiner neuen, monotheistischen Religion ss- I. p. 233. 234] ein Ende. Durch sie machte Muhamed die Araber zu einer im Glauben au Einen höchsten Gott ver- brüderten großen Nation und zu einem welterobernden Volke, das die größte Weltherrschaft, die je bestanden, gegründet hat ss. p. 772]. Doch die religiöse und politische Einheit, zu welcher Muhamed die Araber verband, währte nicht gar lange. Bei dem Ehrgeiz, dem Hochmuth und Wahnwitz der Stammesober- häupter, die auch unter dem Chalisat fortdauerten, bei dem nngebändigten Freiheits- sinn und der immerwährenden Eifersucht der einzelnen Stämme, bei dem Aberglau- den und der Sucht des Volkes nach Wechsel und Neuerung, zersplitterten sich die Araber gar bald wieder in zahllose Stämme unter unabhängigen, sich gegenseitig befehdenden Fürsten, so wie in eine Menge von religiösen Sekten, die sich immer wieder in neue Formen einkleiden und mit Gewalt und Grausamkeit wider ihre Gegner zu Felde ziehen. Daher bilden die Araber weder eine staatliche, noch eine religiöse Ein- heit, sondern cs bestehen neben den unzähligen politischen Gcmeinwejen fast eben so viele religiöse Sekten, die jedoch im Glauben an Einen Gott, im blutigsten Haß ge- gen Andersdenkende, im Mord, Raub u. der Vertilgung gegen die nördlichen türkischen Nachbarn und Feinde, so wie in der Behauptung ihrer Unabhängigkeit und Freiheit einig find. So findet man nun in Arabien nicht nur Sunniten, sondern eben so viele oder

7. Besonderer Theil - S. 778

1856 - Eßlingen : Weychardt
778 Zweite Abtheilung. Asien. Arabern nicht an Thatkraft, so wie an Fassungskraft und Anlagen für Kunst und Wissenschaft fehlt. Die glühende Phantasie des Arabers beschäftigt sich hauptsächlich mit Mährcheu, Sagen und den Freuden des Paradieses. 3. Verfassung und Verwaltung. Die Araber sind in zahllose, einander befehdende und beraubende Stämme getheilt, an deren Spitze gewöhnlich ein Fürst sjmam = Oberpriester. Großscherif oder Scherif — Edler, Heiliger. Emir = Befehlender. Sultan = König. Scheikh — Greis, Aeltester] steht, der aber nicht unumschränkt herrscht. An der Westküste sucht die Pforte ihre Herrschaft gellend zu machen in der That aber gebieten hier viele kleine Fürsten, darunter der Scherif von Medina, der Großscherif von Mekka, der Imam von Abu Ari sch, .der Imam von-Sana und andere. An der Südküste finden sich eine Menge selbstständiger Gemeinwesen und die von den Briten besetzte Halbinsel Adern In Oman hat sich der mächtigste Staat Arabiens, das Jmamat von Mas- kat, gebildet. Am persischen Meerbusen sind kleine S eeräub er- und Seeh and els - stauten entstanden. In Nedschd hat ein W ech wbiten staat sich wieder zu bilden angefangen. §. 207. Die Eintheilung und die bedeutendsten Wohnorte. 1. Das petriüsche Arabien [Arabia Petraea; nach seiner ehemaligen Haupt- stadt.ptztra so genannt; später übersetzte man den Namen mit „felsigtes Arabien"]. Vom Ras Muhamed [Posidium Promont.] in 27° 45' bis 31° 30' N. Br. und von 50" bis 54° O. L. Zwischen dem Busen von Akaba und der arabischen Wüste im O.; Palästina und dem mittelländischen Meere im N.; Aegypten und dem Busen von Suez im W.; dem rothen Meere im S. — 1. Das Edomiter Gebirge sgebirge Seir. Arabia Tertia. Gebalène. Dschebal und es Sch era]. Vom Wady el Jthm bis zum Wady el Ahsy oder el Kurahy sweidenbach]. Ein 3 bis 4 M. br. und bis 4,000' h. Gebirgsland. Steilabsall zur Arabah. Sanfter Ostabfall zur arabischen Wüste. Hör mit Aarons Grab 3,446'. Berg Schöbet [Nons regälis]. Porphyr, Sandstein und Kalkstein. Von unzähligen in die Arabah ausmündenden Wadys durchschnitten. Wady Ghuweir; 4 — 5 Stunden br. Gesundes Klima. Kalte Winter mit Schnee; heiße Sommer. Kornfelder, Obstgärten und Weinberge in den Thälern und an den Bergabhängen. Einst Gebirge der Horiter, Edomiter und Na- batäer. Von Beduinenhorden durchzogen. Einzelne Ansiedlungen von Fellahs. Pracht- volle Ruinen der räthselhaften Felsenstadt Sela oder Petra [= Fels], der ehe- maligen Haupt- und Handelsstaat der Edomiter und Nabatäer, in einem Kesselthale des Wady Musa [= Mosesthal]. Trümmer von Triumphbögen, Amphitheatern, Brücken re. Ein ans dem Sandstein des Thales ausgehauener Tempel oder Palast, von den Arabern Khazneh [ — Schatzhaus] Pharao's genannt. Unzählige in die Felsenwände des Thales eingehauene Grabmäler. Maan. Station auf der syrischen Hadschroute. Obstgärten. Ruinen von Bosra oder Vostra beim Dorfe Busseyra, einer der Hauptstädte in Edom zu Mosis Zeit. Im O. von Edom lag das Land Uz, welches Hiob bewohnte. — 2. Das Gebirgland der Moabiter [Moabitis. Jetzt: straßen], welche von den alljährlich nach Mekka wandernden Pilgerkaravanen [Hadsch] eingeschlagen werden. Diese Pilgerkaravanen genießen Sicherheit und sind zugleich Hand els karav anen und ihre Hauptstationen zugleich wichtige H and els - orta, da nichü blos die Verproviantirnng der Pilger einen lebhaften Handel hervor- ruft, sondern auch alle Pilger sgegen 100,000], nur etwa Bettler ausgenommen, allerlei Waaren aus ihrer Heimath mitbringen, um durch den Verkauf auf der Meste zu Mekka ihre schwere» Reisekosten etwas zu decken oder reichlichen Gewinn zu machen. — 2. Wichtigste Ausfuhrartikel: Kaffee sjährlich 12 bis 13 Mill. Pfd.]; Datteln; ara- bisches Gummi; Balsam; Aloe; Weihrauch; Sennesblätter; Pferde; Häute; Schild- platt; Perlen. — 3. Wichtigste Einfuhrartikel. Gewerbs- und Kunsterzeugnisse aus Europa, besonders Eisen- und Stahlwaaren, Glas, kurze Waaren, Wollen-, Baumwollen- und Seidenstoffe; die 3 letzteren auch aus Vorderindien. Teppiche, Schals, Lederwaaren, Farbstoffe aus Persien und der asiatischen Türkei. Reis, Zucker und Gewürze aus Indien. Goldstaub und Sklaven aus Afrika.

8. Besonderer Theil - S. 779

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten in Arabien. Eintheil. u. bedeutendste Wohnorte. 779 Äeref]. Vom Wady el Ahsy bis Wady el Modscheb [Arnon]. Eine zerklüftete Hochebene mit steilem Westabfall zum todten Meere. Im O- wird sie durch die Hügel Abanm von der arabischen Wüste getrennt. Juraformation. In der Mitte vom.wady Kerek sbach Sared] durchschnitten. Das außerordentlich fruchtbare Ländchen der Moabiter ist jetzt ode und wüste. Kir [= Mauer, Festung] oder Kir Moab, jetzt Kerek [Chark Moba], Ehemalige Hauptstadt der Moabiter auf einer felsigen Anhöhe im Wady Kerek. Ruinen von Rabbtl oder Rabbath Moab, einer zweiten Hauptstadt der Moabiter. Ruinen von Ar s— Stadt] oder Ar-Moab [Areopölis], einer dritten Hauptstadt der Moabiter, auf einem Hügel im Thale des Arnon. 3. Der Wady el Arabah [Arabah — Wüste]. Ein großes Längenthal, das in nördlicher Richtung vom ailantischen Meerbusen im L>. bis zum todten Meere im N. zieht und im O. von den 2,000' bis 2,500' h. Abfällen des Edomiter Gebirges, im W- von den 1,500' bis 1,800' h. Abhängen des Küstenplateaus et Tih begrenzt ilt. 21 M. l.; im N. 2, im S. 1 M. br. Südliche Fortsetzung des Ghor [S. p. 751]. 5 M. im N. des ailanitischen Meerbusens liegt die Wasserscheide zwischen dem rothen und todten Meere. Der Wady el Dscheib führt die Regenwasser ins todte Meer. Zn dem Salzsumpf im S. des todten Meeres fällt die Arabah durch die skorpionen- reiche, 50 bis 150' h. Klippenreihe ab, welche in der Bibel Akrabbim [= die Skorpionen] heißt. Die Arabah ist ein weites Sandmeer, dessen Fläche durch un- zählige Sandwogen, und kleine Hügel unterbrochen ist. Hin und wieder grüne Oasen, Sträucher und Palmen, selbst Ruinen untergegangener Orte. Ruinen von Eloth oder Elath [Aila] am Nordende des ailanitischen Meerbusens. Die Römer hatten hier eine starke Besatzung, die Kreuzfahrer ein Kastell, welches von den Arabern Akabet Aila s— Schloß von Aila] genannt wurde, weßwegen der Ort jetzt Akaba genannt wird. Das Kastell dient zum Schutze der Pilgerkaravanen, die von Kairo nach Mekka ziehen. In der Nähe lag Eziongeber, vielleicht der Hafen von Elath. Von hier aus fuhren Salomos Schiffe [die Tarsisslotte — Meerschiffe] in Verbindnug mit phön.izischen Schiffen nach Ophir, wohl das Produkten- und hafenreiche Land der Abhrra zwischen dem Jndusdelta und dem Busen von Cambaja [S. p. 675]. — 4. Die sinaitische Halbinsel. Einst von Amalekitern, Midianitern, Jsmaelitern und Edo- mitern bewohnt. Von den Kindern Israel ans ihrer 40jährigen Wanderschaft durchzogen. Später ein Land mit Bischofssitzen, Klöstern und Einsiedeleien mit Mauer-, Garten-, Feld- und Brunnenanlagen. Seit der Herrschaft der Muha- medauer entvölkert und verwüstet. Jetzt von etwa 8,000 unabhängigen Beduinen durchstreift und von einigen 100 Dschebalije bewohnt; letztere stammen von ehe- maligen Christensklaven ab, bilden die Knechte und Taglöhner des Sinaiklosters und besorgen die Gärten desselben in den nahen Thälern, a. Das Hochland des Sinai. Ein Gebirgsdreieck zwischen 27° 45' bis 29° N. Br. Steilabfall zum Meerbusen von Akaba. Längs des Busens von Suez liegt die 340' h. Küstenebene el Kaa [— Ebene. Wüste Sin] mit dem elenden Hafenort el Tor. Das Bergland der Halbinsel ist von vielen Wady's und Regenbächen durchschnitten, worunter das durch seine Inschriften berühmte Wady Mokatteb [—beschriebenes Thal]. In vielen dieser Wady's kommt die Mannatamariske vor, die auf den Stich einer Art Schildlaus Manna auströpselt. Dieses Manna der Läuse und Käser ist aber nicht das Manna s— Gabe], womit Jehovah sein Volk ernährte. In der Mitte des Berglandes liegt der 7,000' bis 9,000' h. Urgebirgskern der Halbinsel. Er bildet 2 Gruppen: die Nw. Gruppe des mit In- schriften bedeckten Dlchebel Serbal [— Palmenhain des Baal] über 6,000' h. und die So. Gruppe des Dschebel et Tur shoreb] bis 9,000' h.; das Verbindungs- glied zwijchen beiden ist der Dschebel el Chaweit sdas Hochgebirge der Wind- 1 ättel]. Die So. Gruppe zerfällt wieder in 3, durch Wady's von einander getrennte Gebirgsstöcke, nämlich in den Dschebel Homr, der gegen S. mit dem 8,168' h. Katharinenberg und dem 9,000' h. Dschebel om Schomar zusammenhängt, in den Tur Sinai [Sinai. Mosesberg] mit dem 7,097' h. Gesetzesbcrg Sinai im engsten Sinne [Dtchebehmusa oder Dschebel et Tur] und in den Dschebel et Teir. In dem Wady el Ledscha zwischen dem Dschebel Homr und dem Tur Sinai liegt das verlaffene Kloster el Arbatn [= der 40 Märtyrer], in dem Wady Schoeib zwischen dem Tur Sinai und dem Dschebel et Teir das 5,115' h. Kalhariuen- kloster. Dies ist das Asyl aller Sinaireiseuden, hat einen sestuugsartigen Bau, weitläufige Gebäude, mehr als 20 Kirchen und Kapellen, fruchtbare Gärten und Anlagen, und ist von etlich 20 griechischen Mönchen bewohnt, während vor der muha- medanischen Eroberung über 7,000 Mönche und Einsiedler das Sinai-Gebirge be- völkerten. Am Nw. Fuße des Tnr Sinai breitet sich die Ebene er Rah ah aus,

9. Besonderer Theil - S. 780

1856 - Eßlingen : Weychardt
780 Zweite Abtheilung. Asien. wo sich das Volk Israel lagerte; im So. desselben ist die Ebene es Sebaijeh, auf der sich das Volk Israel während der Gesetzgebung befand, b. Das Wiisten- Plateau Tih Beni Israel [= Wüste der Kinder Israel. Wüste Paranch Den Südrand bildet der über 4,000' h. Dschebel et Tih. Er zieht von O. nach W. quer durch die Halbinsel und fällt gegen S. zu der 2,000' h., sandigen Ebene Debbet er Ramleh ab. Von seinem Ostende aus geht ein steiler Gebirgszug gegen N. längs des Busens von Akaba. Die Fortsetzung seines Westendes wendet sich gleichfalls gegen N. und läuft als Dschebel er Rahah parallel mit dem Busen von Suez und weiter hin parallel mit dem Thale der Bttterseen bis zum Mittelmeere. Die mit schwarzen Feuersteinen übersäeten Ebenen des Wüstenplateaus, auf dem oft glühende Südwinde wehen und die Luftspiegelung ihre Trugbilder vorzaubert, find von Kalk- und Kreidehügeln durchzogen und fallen in mehreren Stufen zum Mittelmeere und^ zum Wady Khuberah ab. Die No. Ecke der Wüste ist das Bergland der Azazimeh. Es endet im N. mit dem 4 bis 6 Stunden breiten Wady Murreh [Wüste Zins, durch welchen das Bergland von Palästina geschieden ist. An seinem Westrande liegt die Wüste Kades; in ihr erhebt sich ein nackter Fels, an dessen Fuße der reichlich sprudelnde Quell Ain Kades hervorkommt. Der westliche, größere Theil der Tihwüste sendet seine Regenwasser durch den Wady el Arisch, mit dem sich der Wady el Akabah vereinigt, zum Mittelmeere, die östliche, kleinere Hälfte durch den Wady Dscherafeh und den Wady Murreh, von dem der Wady Fi kr eh ein Seitenzweig ist, in das todte Meer. 2. Landschaft Hedschas. Nördlicher Theil des Westrandes von Arabien zwischen 18° bis 30° N. Br. 230 M. lange Kiiste längs des Busens von Akaba und des rothen Meeres, voller Korallenriffe, Klippen und kleinen Inseln, daher für die Schiffer höchst gefährlich. Das Tehama [— flache Ebenes; 4 bis 5 M. br., flach, sandig und salzig, mit vielen Sümpfen und Lagunen, mit sehr schwüler Hitze und spärlichen Winterregen. Das Dschebal; terrassenförmig gebildetes, 3,000', 6,000' bis 8,000' hohes Bergland, meist aus Urgebirge oder vulkanischen Gesteinen gebildet, von denen letztere besonders häufig zwischen Medina und Mekka vorkommen; häufige Erdbeben; Vulkanbrand bei Medina 1256 n. Chr. Gegen O. schließt sich Hedschas an das Bergland von Nedschd an. Keine Flußsysteme, nur Regenbäche, die in der Regenzeit von December bis April sehr stark anschwellen; wenig Waldungen; schöne und fruchtbare Thäler. Hedschas steht unter nomineller Oberhoheit der Pforte. — 1. Nord-Hedschas. Meist von unabhängigen Beduinenstämmen bewohnt Beden [Mvghair Schoaibj. Ort in einem wasserreichen und fruchtbaren Thale. Hier die Ruinen von Midian; Stadt des Patriarchen und Priesters Jethro [bei den Ara- bern: Schoeibj; Ursitz der Midianiter; ehemals bedeutende Handelsstadt der Nabatäer. Tebük. Wichtige Handelsstadt auf der syrischen Pilgerstraße. El Haura [— die Weiße. Leuce Cöme], Hafenstadt am rothen Meer. Einst große Handelsstadt der Nabatäer. — 2. Scherifat von Medina. Medina en 9teby [= Stadt des Propheten. Jathrippa]. 20 M. vom rothen Meere; 50 M. von Mekka. St. am Bache Ajun Sarkeh, in einer 3,000' h. fruchtbaren Ebene. 20,000 E- Eine der schönsten Städte des Orients mit weitläufigen Vorstädten. Stärkste Festung in Hed- schas mit Citadelle. Das Gebiet der Stadt steht unter einem Scherif und bildet mit Mekka das Hedud el Haram [— unverletzliches Gebiets, das kein Christ, kein Jude, kein Götzendiener betreten soll. Eroberung durch die Wechabiten 1804. Der Juwel der Stadt ist die große Moschee el Haram [= die Unverletzliches oder Med- sched en Neby [= die Moschee des Propheten) mit dem Grabe des hier 632 ge- storbenen Propheten Muhamed und der beiden ersten Chalifen Abubekr und Omar. Häufige Wallfahrten zum Grabe Muhameds. Der Besuch desselben ist jedoch nicht geboten, wie der der Kaaba zu Mekka, sondern wird nur zu den verdienstlichen Werken gerechnet; von den Pilgern, die Mekka besuchen, geht nur etwa der dritte Theil auch nach Medina. 30 Medressen sgelehrtenschulen). Ianbo el Bahr fckamdia). Feste St. am rothen Meere. 6,000 E. Der Hafen von Medina. Han- del. — Z.'Großscherifat von Mekka. Mekka som el Kora — die Mutter der Städte. El Mosherefe — die Edle. Beleb al Ameyn — die Region der Gläubigen. Sie führt noch über hundert andere prunkvolle Titel). 7 M. v. Dschidda. Feste Hauptstadt des Großscherifats mit starker Citadelle. Geburtsort des Propheten Muhamed 571 n. Chr. Größter Wallfahrtsort der Muhamedaner. 34,000 E-, darunter 4,000 Abessinier und schwarze Sklaven. Die Stadt liegt in einem engen, nur 100 bis 700 Schritte breiten, sandigen, von wüsten Höhen und Sandflächen um- gebenen Thale und ist von sehr geringer Ausdehnung, wenn mau von den lang

10. Besonderer Theil - S. 105

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deutschen Bundesstaaten. Die Verfassung. 105 7. Alle Mitglieder des Bundes versprechen, sowohl ganz Deutsch- land, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu neh- men, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlichen unter dem Bunde begriffenen Besitzungen. Bei einmal erklärtem Bundeskriege darf kein Mit- glied einseitige Unterhandlungen mit dem Feinde eingehen, noch einseitig Waffenstillstand oder Frieden schließen. Die Bundesglieder behalten zwar das Recht der Bündnisse aller Art, verpflichten sich jedoch, in keine Verbindungen einzugehen, welche gegen die Sicherheit des Bundes oder einzelner Bundes- staaten gerichtet wären. Die Bundesglieder machen sich ebenfalls verbindlich, einander unter keinerlei Vorwand zu bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt zu verfolgen, sondern ihre Streitigkeiten vermittelst eines Ausschusses, und, dafern diese Vermittlung nicht ausreiche, durch ein Austrägalgericht ent- scheiden zu lassen. 8. Die Verschiedenheit der christlichen R e l ig i o n s p a r't h e i e n kann in den Ländern und Gebieten des deutschen Bundes keinen Unterschied in dem Genusse der bürgerlichen und politischen Rechte begründen. Auch die bürger- liche Verbesserung der Juden soll auf eine möglichst übereinstimmende Weise bewirkt werden. 9. In allen Bundesstaaten soll eine landständische Verfassung Statt finden. Die im Bunde vereinten souveränen Fürsten dürfen aber durch keine landständische Verfassung in der Erfüllung ihrer bundesmäßigen Ver- pflichtungen gehindert oder beschränkt werden. 10. Diejenigen Bundesglieder, deren Besitzungen nicht eine Volkszahl von 300,000 Seelen erreichen, sollen sich mit den ihnen verwandten Häu- sern oder andern Bundesgliedern, mit welchen sie wenigstens eine solche Volks- zahl ausmachen, zur Bildung eines gemeinschaftlichen obersten Ge- richts vereinigen. In den Staaten von solcher Volksmenge, wo schon jetzt dergleichen Gerichte dritter Instanz vorhanden sind, werden jedoch diese in ihrer bisherigen Eigenschaft erhalten, wofern nur die Volkszahl, über welche sie sich erstrecken, nicht unter 150,000 Seelen ist. Den 4 freien Städten steht das Recht zu, sich unter einander über die Errichtung eines gemeinsa- men obersten Gerichtes zu vereinigen. Bei den solchergestalt errichteten ge- meinschaftlichen obersten Gerichten soll jeder der Partheien gestattet sein, auf die Verschickung der Akten an eine deutsche Fakultät oder an einen Schöp- penstuhl zur Abfassung des Endurtheils anzutragen.^) 11. Da die Oberappellationsgerichte bei politischen Zerwürfnissen unter den einzelnen Bundesgliedern, so wie bei den Rechtsstreitigkeiten zwischen den Fürsten und ihren Unterthanen, füglich nur da als passende Rechtsinstanzen an- gesehen werden können, wo sich die Fürsten ihren Aussprüchen freiwillig un- terwerfen wollen; da ferner das Ruhen des Schwertes durch das Walten des Gesetzes, nothwendig bedingt wird; so sind für diese Fälle folgende Rechts- institute gegründet worden: 1. Durch den Bundesbeschluß vom 16. Juni 1817 * 2 3) t- Eigene Appellationsgerichte haben: Oesterreich, Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Hannover, Baden, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau, Hol- stein, Oldenburg und Luxemburg. Hessen-Homburg gehört zu dem Appellationsge- richte von Darmstadt, Liechtenstein zum obersten Gerichtshof in Innsbruck. 2. Gemeinschaftliche Appellationsgerichte: Jena, für die groß- herzoglich und herzoglich sächsischen Staaten, für die anhaltischen Herzogthümer, die schwarzburgischen und die reußischen Fürstenthümer. Wolfenbüttel für Braunschweig, die beiden Lippe und Waldeck. Parchtm für beide Mecklenburg. Lübeck für die freien Städte. » >
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