Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Volksschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
— .8 —
Die Wassermühle.
Nun wenden wir unsere Blicke nach links.
Wir hören eine Mühle klappern.
Wer treibt hier das Mühlrad? Hier ist das Wasser die treibende
Kraft; es ist eine Wassermühle.
Welche Vorteile bietet die Wassermühle vor der Windmühle?
A,: Bei Windstille bleiben die Flügel stehen.
Es gibt Wassermühlen, Windmühlen, Handmühlen, Sägemühlen,
Dampfmühlen.
Wer dreht das Mühlrad?
A.: Das Wasser, der Wind, der Mensch, der Dampf.
Wer dreht die Mühlsteine?
A.: Das Mühlrad.
Die Hochebene.
Fahren wir jetzt ein Stück weiter, der Brücke zu. Wenden wir
unsere Blicke nach links, welche Lage hat dieses Land?
A.: Es ist eben.
Vor uns breitet sich eine Ebene aus.
Wie liegt aber diese Ebene im Vergleich znr Kulturebene?
A.: Sie liegt höher.
Wenn die Höhe einer Ebene über dem Meeresspiegel beträchtlich
ist, so nennt man sie Hochebene, Hochland, Hochfläche, Tafelland,
Plateau.
Das Meer.
Wir fetzeu jetzt unsere Fahrt auf dem Dampfer fort und gelangen
aus diesem in das Meer.
Ohne Ausenthalt trägt uns das Schiff weiter, weit in die
See hinaus.
Das Festland verschwindet allmählich und wohin wir unsere
Blicke wenden, sehen wir nichts als Wasser.
Aus dieser unendlichen Wasserfläche wollen wir einiges kurz
besprechen.
Das Wasser steht überall aus der Erde in Verbindung und
bildet somit nur ein Meer, aus welchem größere und kleinere Fest-
länder emporragen.
Die größeren Erdteile werden Kontinente, Weltteile, die kleineren
Inseln genannt.
Diese Kontinente trennen das Wasser in fünf Hauptteile, — Ozeane.
Auch das Festland bildet aus der Erde fünf größere Massen
und unzählige Inseln.
Indem die Meere in das Innere der Länder eindringen, bilden
sie Binnenmeere, Mittelmeere, Meerengen.
Wir kehren wieder zum Festlande zurück und fahren in den vor
uns liegenden Hafen ein.
Vor uns liegen die vom Meere bespülten Umrisse des Festlandes;
man nennt diese Umrisse Küste, Strand, Gestade.
Das Land ist ein Küstenland. Die Länder, welche im Innern
der Erdteile liegen, heißen Binnenländer.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Wir sehen, daß diese Küste nicht viel höher liegt, als der Meeres-
spiegel und daß sie flach ist, sie ist daher eine Flachküste.
Hinter der Stadt reicht das Gebirge bis an die Meeresküste und
fällt dort steil ab; das ist eine Steilküste, ein Vorgebirge, Kap.
In der Nähe der Flachküste bemerken wir ein Stück Land, welches
ringsum mit Wasser umgeben ist, also nirgends mit dem Festlande
zusammenhängt; das ist eiue Insel.
Weil sie in der Nähe des Festlandes liegt, wird sie kontinentale
oder Gestadeinsel genannt.
Die dem freien Ozean angehörigen Inseln heißen ozeanische oder
pelagische Inseln.
Würde diese Insel auf einer Seite mit dem Festlande zusammen-
hängen, so wäre sie eine Halbinsel. Sind zwei Landmassen durch
einen schmalen Streifen Landes verbunden, fo ist es eine Landenge,
Isthmus.
Bei der Einfahrt in den Hafen sind wir bei einem hohen Turme
vorbeigefahren.
Welchem Zwecke wird dieser Turm wohl dienen?
Das Meer ist nicht immer so ruhig, als wir es bei unserer Fahrt
angetroffen habeu; es herrschen oft heftige Stürme anf dem Meere,
welche den Schiffen fehr gefährlich werden können.
Ferner fallen nicht selten dichte Nebel ein, welche jeden Ausblick
unmöglich machen.
Da sind nun an gefährlichen Küstenpunkten Leuchttürme für
die Schiffahrt errichtet, welche uachts und an trüben Tagen den
Schiffen als Wegweiser dienen. Diese Leuchttürme müssen aus Eisen
oder Stein sehr stark gebaut sein, damit sie dem Wellenschlag wider-
stehen. Je uach dem Zwecke, welchem sie zu dienen haben, werden noch
errichtet: Belagerungstürme, Festungstürme, Pulvertürme, Glockentürme,
astronomische Türme, Aussichtstürme.
Das Bergland.
Die Gegend, welche wir jetzt an der Hand dieses Bildes keimen
gelernt haben, war ein Flachland; die Oberfläche diefes Landes erschien
uns als ebenes Land oder als Ebene.
Aber uicht überall bildet die Oberfläche der Erde Ebenen; in
manchen Gegenden finden sich bedeutende Erhöhungen und Vertiefungen
der Erde, — wir nennen sie Berge.
Heute wollen wir eine Bergpartie unternehmen.
Wir' fahren mit der Eisenbahn bis zur Stadt, verlassen dort den
Zug und treten zu Fuß unsere Wanderung au.
Vor uns sehen wir ein Land mit vielen Erhöhungen und Ver-
tiefungen, welche in geringer Entfernung voneinander liegen; es ist
ein Berglaud, ein Gebirge. Mit Leichtigkeit können wir an-
fänglich in kurzer Zeit die mäßigen, mit üppigem Pflanzenwuchs be-
deckten Erhebungen zurücklegen; — wir befinden uns auf Anhöhen
und Hügeln.
Aber nun wird der Marsch schon etwas anstrengender und end-
lich sind wir aus einer Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel an-
gelangt; wir haben das niedrige Gebirge überschritten.
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3
Die Grenzen.
Von letzterem berühren folgende Glieder die Küsten Europas: das ägäische
rokko. Es bildet 3 große Busen, den von B alen cia, von Lion und von Genua und das
tyrrhenische Meer mit dem Golf von Neapel, das zwischen Toskana, dem
Kirchenstaat, Neapel, Sicilien, Sardinien und Korsika liegt. Aus letzterem führen
der 1 M. breite Faro di Messina zwischen Neapel und Sicilien und die 2l/a M.
breite Straße des heiligen Bonifacius zwischen Sardinien und Korsika. In
der Meerenge von Messina liegt der den Allen so fürchterliche Strudel der
Scylla und Charybdis oder der Calofaro. Jene ist ein Fels auf einer in
das Meer hervorragenden Landenge, an welchem sich die vor- uut> rück fließenden
Gewässer unaufhörlich brechen und dadurch eine heftige Brandung, die Charybdis,
verursachen. Gegenwärtig hat der Strudel sehr an Wichtigkeit verloren; als Nel-
son 1798 nach Abnkir schiffte, segelte er mit seiner ganzen Flotte ungefährdet durch
die Meerenge. Die Südküsie Spaniens ist hoch, steil und felsig, die Ostkü ite
mehr flach und niedrig; die französische Süd kn sie bis Marseille ist eine
flache Sandküste mit Slrandseen, bis Nizza aber eine schöne Steilküste; Italien s
Westküste ist in Sardinien und Kalabrien Steilküste mit Häfen, sonst meist nie-
drig; die afrikanische Küste ist hafenarm und schutzlos, nur der Busen von
Tunis, wo das alte Karthago lag, macht eine vortheilhafte Ausnahme. Inseln
hat das Meer mehrere: Pit Hy usen und Balearen mit steilen und hafenreichen
Küsten; Korsika und Sardinien mit schönen Steilküsten; Sicilien mit schö-
nen Häfen am Westende; Elba; die Liparen und Aegaden.
3. Das südöstliche Mittelmeer wird im S. von der einförmigen, nur in
den beiden Syrien, den Golfen von Kabes und von Kibbir, gegliederten
Küste Afrikas begrenzt, die größtentheils flach, sandig und schutzlos ist und nur
an wenigen Punkten, am Hochlande von Barka und bei Alexandria vortheilhaftere
Bildung zeigt. Im O. liegt die hafenarme Küste Palästinas und die steile
Küste Phöniciens und Spriens, deren einst so berühmte Häfen jetzt zum Theil
versandet sind. Im N. hat es die steile, hafenreiche Südküste von Kleinasien
mit den Busen von Jskenderun und Satalia. Vor ihr liegt die schöne Insel
C Y p e r n.
4. Gegen N. bildet das So. Mittelmeer 3 große Binnenmeere: das ägät-
sche, jonische und adriatische Meer.
a. Das ägäische Meer ist von S. nach N. 90 M. lang und 40 M. breit.
Seine vortheilhafc gebildeten Küsten in Kleinasien, der europäischen Türkei und in Grie-
chenland bilden mehrere größere Meerbusen; an der Ostküste von Griechenland die
Busen von Nauplia, Aegina und Zeituni, in welch letzteren der Kanal von
Tricheri führt; an den Ost- und Südküsten der europäischen Türkei: den Busen
von Bolo, Salonichi, Kassandra, Monte Santo, Contessa, Enos
und Saros; an der W ftküste Kleinasiens die Busen von Edremid, Eläa,
Smyrna, Scalanova, Mendeliah, Kos und Symi. Zwischen der Insel
Negroponte und Livadien liegt der Kanal von Talandi und die 240' breite
Meerenge Enripos. Letzterer ist durch den öftern Wechsel der Ebbe und Fluth
oder durch einen eigenthümlichen Mecreswirbel, den chalcidischen Strudel, be-
kannt. Der Wechsel der Ebbe und Fluth tritt täglich 2 Mal, aber nicht zu be-
stimmter Zeit ein. Das ägäische Meer ist mit Inseln übersäet: thracische In-
seln; Negroponte; Kykladen; Sporadcn; Kandia. Wegen der vielen
Inseln hieß es bei den Griechen Archipelagus [— Hauptmeer; Jnselmeers; die
Türken nennen es Ak-Denghisi s— weißes Meers oder Adalar-Denghisi
s— das Meer der Jnselnj.
^ b. Das jonische Meer zwischen den busen- und hasenreichen Süd- und
Westküsten Griechenlands, den schönen So.küsten Italiens und den durch gute
Hafen ausgezeichneten Ost- und Südküsten Siciliens. In No. Richtung ist es 60,
tn So. 75 M. weit. Busen an der Südküste von Griechenland: der Busen von
Marathonisi und Koron; an der Westküste Griechenlands: der Busen von Ar-
cadia, Patras, Epakto oder Korinth und Arta; an der So. Küste Ita-
liens: der Busen von Taranto und Squillace.
o Die 7 M. breite Straße von Otranto führt in das adriatische
Meer ss. Seite 4. Anm. 5s.
5. Viele Flüsse münden in das mittelländische Meer: Ebro: Rhone; Tiber:
Po; Orontes; Nil; viele Küstenflüsse.
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TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Kabes Barka Bolo Kassandra Contessa Negroponte Kandia Marathonisi Arta Otranto
4
Erste Abth eilung. Europa.
Meer, das jonische Meer, die Straße von Otranto, das adriatische Meer, 5)
die Straße von Messina, die Straße des heiligen Bonifacius, das tyrrheni-
6. Verschiedene Tiefe. In der Gibraltarstraße trifft man eine Tiefe von kaum
1000'; diese Tiefe steigt ostwärts Plötzlich zu 3000' und weiterhin, unfern der
Sierra Nevada, bis zu 6000' und darüber; östlich von den Pyrenäen soll das Meer
sogar 9000' erreichen, und auch Nw. von Sardinien werden Sonden von 5000'
erwähnt. Im jonischen Meere und südlich von Kleinasien sind Tiefen von 2—3000'.
Das Nw. und So. Mittelmcer werden durch eine Seebrücke von einander ge-
schieden, die vom Kap Trapani in Sicilien bis zum Kap Bon in Tunis geht; die
Tiefe dieser Seeschwelle wechselt von 42' bis 540'.
7. Bedeutender Salzgehalt. Geringe Ebbe und Fluth; der ganze Un-
terschied der Veränderung im Wasserstand beträgt zwischen 0',üg und 2',72.
8. Die Winde sind unregelmäßiger und schwankender, als in den Oceanen;
vorherrschend sind nördliche, im Winter westliche, im Sommer öfter südliche; letztere
sind durch große Hitze ausgezeichnet, weil sie aus dem Innern Afrikas kommen.
9. Das Mittelmeer ist im Sommer 20,75 bis 3"„z wärmer, als der atlan-
tische Ocean unter gleicher Breite; es verliert durch Verdunstung fast 3 Mal so viel
Wasser, als es durch die ihm zufließenden Landgewässer empfängt. Daher liegt
auch der Spiegel des Mittelmeeres niedriger, als der des atlantischen Oceans;
an der Küste von Perpignan liegt er 2',7 niedriger, als der Spiegel der Nordsee
bei Dünkirchen, und 5',n niedriger, als das Niveau des biskaischen Golfs bei Ba-
yonne. Die Folge davon ist, daß der atlantische Ocean durch die Meerenge von
Gibraltar von W. nach O. fließt und eine Küsten strömun g veranlaßt, welche
der nordafrikanischen Küste von W. nach O., der syrischen von S. nach N., der
kleinasiatischen und den südeuropäischen Küsten von O. nach W. folgt. Das rothe
Meer liegt bei Suez zur Flnthzeit 30',5, zur Ebbezeit 25' höher, als das Mittel-
mcer, weil die Wasser des indischen Oceans vom Oktober bis Mai mit großer
Heftigkeit durch die Meerenge von Bab el Mandeb ins rothe Meer hineingetrie-
den werden.
10. An vielen Stellen der Küsten des Mittelmeeres beobachtet man einen neuen
Länderausatz. Am mächtigsten nimmt der Anwachs an den Mündungen der
Rhone zu. Auch die Meerenge von Messina wird durch das Ansetzen neuen Lan-
des immer mehr verschmälert.
11. Großer Reichthum und große Mannigfaltigkeit an Schaalthieren und
andern Se ethieren, die zum Theil in den nördlicheren Gewässern nicht vorkommen,
wie Blutkorall, Schwämme, Dattelmuschel, gemeine Pinne, Schildkröten rc. Die
Geschlechter und Gattungen der Fische nehmen im Vergleich mit denen der nordi-
schen Gewässer zu: heerweise erscheinende Thunfische, Sardellen und Anchovis;
Rochen; Haifische; Nadelfische; Trüsche; Schleimfische; Meergrundeln; Muränen;
Stutzköpfe; Drachenköpfe; Meerhähne; Lippfische; Hornfische; Brassen; Schollen;
Meeräschen u. v. a.
12. Das Mittelmeer bildet seit den ältesten Zeiten das wichtigste Verbindungs-
glied zwischen den Ländern der alten Welt. Es ist das alte Kulturmeer mit
den Flotten und Kolonien der Phönicier, Karthager, Aegypter, Griechen und Rö-
mer, denn die Länder ums Mittelmeer swestasien, Nordafrika und Südenropaff sind
der Schauplatz der Geschichte des Alterthums, die Welt der alten Griechen und
Römer, die Provinzen des römischen Kaiserreiches, Im Mittelalter fuhren auf ihm
die Flotten der Byzantiner, Araber, Normannen, Venetianer und Genueser. Heut-
zutage kämpfen 3 Seenationen um seine Herrschaft: die Briten, Franzosen und
Russen. Befahren wird es von den Schiffen fast aller Seehandel treibenden Völ-
ker. Die meisten Dampfschiffe auf demselben sind französisch, österreichisch oder britisch.
5) Das adriatische Meer. Grenzen: Neapel, Kirchenstaat, lombar-
disch-venetianisches Königreich, Grafschaft Görz und Gradisca nebst der Markgraf-
schaft Istrien, Kroatien, Militärgrenze, Dalmatien und Albanien. Größe: von Sw.
nach No. 120 M. lang; 20 M. breit; 2940 Q.m. groß. Die Westküste ist flach
und sandig, hafenarm, durch vorgelagerte Bänke gefährlich und wird jetzt noch
überall, besonders an der lombardischen Küste, durch die Thätigkeit der einmiin-
denden Flüsse, durch den Po, die Etsch und mehrere Küstenflüfle, ausgedehnt. Der
Ansatz von neuem Land an der Mündung des Po soll jährlich gegen 210' wach-
sen; an der Etsch hat er in einem Jahrtausend gegen 5 M. betragen. Daher
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TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
8
' Erste Abtheilung. Europa.
4. Im N o r d e n : das nördliche Eismeer. Folgende Glieder des-
selben berühren die nordeuropäischen Küsten: das lappländische Meer, das
weiße Meer,") die tscheskische Bucht, die jugorische Straße, die karische
Pforte, das karische Meer.
5. Europa ist eigentlich nur eine große Halbinsel von Asien;
mit diesem Erdtheil hängt es im Osten auf einer 360 Meilen langen Land-
grenze zusammen. Von den übrigen Erdtheilen ist es durch größere oder kleinere
Meeresräume geschieden. Am meisten nähert es sich Afrika in der Straße
von Gibraltar.
§. 3.
Die Grundgehalt.
1. Der Körper von Europa gleicht einem rechtwinklichen
Dreiecke, dessen Spitzen im karischen Golfe, im Hintergründe des asow'schen
und des biskai'ischen Meeres liegen.
als das des Oceans wegen der Menge des zuströmenden Wassers. Der Sand
welcher durch die Flusse in die Ostsee geführt wird, erhöht ihren Boden und bewirkt in
Verbindung mit der starken Ausströmung der Ostseewasser in die Nordsee ein Zu-
rückweichen des Meeres. Dasselbe ist an allen Ostküsten, besonders an der Ost-
küste von Schweden beobachtet worden. Hier soll die Verminderung des mittlern
Wasserstandes an verschiedenen Orten in 100 Jahren 1' und weniger bis 5', in
1000 Jahren im Mittel aufs Höchste 30' betragen. Andere wollen berechnen, daß
die Ostsee nach 2000 Jahren ganz verschwunden und an ihrer Statt nur ein groß-
ßes Stromsystem zurückgeblieben-sei. Der geringe Wärmegrad, die binnenländische
Lage und der geringere Salzgehalt sind die Ursachen, daß die Ostsee so leicht zu-
gefriert; man konnte schon in Schlitten von Schweden nach Finnland und über
den Sund von Dänemark nach Schweden fahren; 1740 trug das Eis im Hasen
von Königsberg die schwersten Lasten. Keine Ebbe und Fluth. Strömung
der Ostsee durch den Sund ins Kattegatt. Das Niveau des Wassers steht im
Hintergrund des bothnischen Meerbusens bei Tornea wenigstens um 5' höher, als
das des Kattegatts; bei Kiel 1' höher, als die Nordsee an der Eidermündung.
Meeresstrudel im bothnischen Busen. Großer Reichthum an Fischen: Makre-
len; Thunfische; Hornhechte; Häringe; Sprotten; Dorsche; Störe u. a. Die sehr
bedeutende Schiffahrt mit Segel- und Dampfschiffen ist wegen der theils seichten,
theils insel- und klippenreichen Küsten, wegen der unregelmäßigen Tiefen und wegen
der oft plötzlich sich ändernden Winde selten ganz gefahrlos.
") Das weiße Meer Grenzen: die hohen und größtenth'eils felsigen
Nordküsten Rußlands. Größe: von No. nach Sw. 75 M. lang; bei seinem
Eingang zwischen dem Swiatoi Noß [= heil. Vorgebirges im W. und dem Kanin
Noß s— Kap Kanin) im O. 20 M. breit; 2000 Q.m. groß. 4 Buchten: Mesen
Bucht gegen So., Dwina Bucht gegen So., Onega Bucht gegen So.,
Kandals Bucht gegen Nw. Es hat seinen Namen davon, daß es, zu beiden
Seiten des nördlichen Polarkreises gelegen, den größeren Theil des Jahres mit
Eismassen überdeckt ist. Sein Wasser ist überall rein und der Schifffahrt günstig,
bis auf die lange Sandbank vor der Dwinamündung. Hinreichender Ankergrund
für die größten Schiffe; selbst in der Nähe der Ufer hat es noch 360' Tiefe, .häu-
fige Nebel in der Mitte des Meeres; sie werden dünner und seltener in der Nähe
der Ufer. Keine Ebbe und Fluth. Großer Fischreichthum: Schellfische,
Dorsche, Stockfische, Häringe. Wichtige Schiffahrt nach Archangel. Die Halb-
insel Kanin trennt das weiße Meer von der tscheskischen Bai, 15—18 M. von
N. nach S. lang. Die 2 M. breite jugorische Straße, zwischen dem Festlande
und der Insel Wajatsch, und die 10 M. breite karische Pforte, zwischen der
Insel Wajatsch und Nowaja Semlja, führen in das karische Meer.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Dwina
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Asien Afrika Europa Ostsee Nordsee Schweden Schweden Finnland Schweden Königsberg Kiel Rußlands Swiatoi_Noß Kanin
Noß O. Onega
12
Erste Abtheilung. Europa.
Q.m. Tiefland. 10,000 Q.m. Berg-
land. Cerrv de Mnlbazen 10,946'.
f. Bretagne. 350 Q.m. Bergland. i
Tonssaines 1180'.
§. Jütische Halbinsel. 590 Q.m. k
Tiefland. Himmelbierg 510'. 1.
h. Skandinavien. 6500 O-.M. Ticf-
4. Die Inseln gehören dem Tief-,
Formen gemeinschaftlich an.
a. Die Inseln im nördlichen Eis-
meer sind gebirgig und bis 4000' h.
b. Die Inseln im offenen nord-
atlantischen Ocean sind gebirgig,
mit Ansnahme von Großbritannien
und Irland, wo Berg- und Tiefland
auftritt. Oeraefe Jöknll auf Island
land. 9500 Q.m. Skandinavische
Alpen. Skagestöl Tiud 7,650'.
Finnland, c. 6400 Q.m. Hügel-
land bis 1200' h.
Kola. 1800 Q.m. Meist Hügelland.
Kanin. 160 Q.m Tiefland.
theils dem Bergland, theils beiden
5,927'. Ben Newis in Schottland
4,100'.
c. Die Inseln der Ostsee gehören
dem Tiefland an.
d. Die Inseln im mittelländischen
Meere sind Gebirgsinseln. Aetna
aus Sicilien 10,260'.
§. 8.
Die geognofiische Deschastenheit.
1. In Europa finden sich alle Gebirgsarten, von den ältesten
bis zu den jüngsten, sowohl Plutonische und vulkanische, als auch die ver-
schiedenen Formationen der neptunischen Gebilde.
2. Das Urgebirge bildet gewöhnlich den Kern der bedeutenderen
Gebirgs- und Bergländer, so daß sich ihm noch verschiedene Felsgebilde nep-
tunischer Reihe anlagern. In manchen Gebirgsländern ist es das einzig
herrschende Gestein. Auch macht es die Grundlage mancher Tiefländer aus/)
3. Alle Glieder des Uebergangs-, sekundären und tertiären
Gebirges treten in größerer oder geringerer Mannigfaltigkeit, in sehr verschie-
dener Ausdehnung und mit den mannigfaltigsten Lagerungsverhältnissen auf?) * 2
1) Das Urgebirge findet sich in der Mitte des Alpenlandes, im südfranzö-
sischen Mittelgebirge und in den Südvvgesen, in manchen Gebirgen des deutschen
Mittelgebirges sim südlichen Schwarzwald und Odenwald, im Spessart, böhmer und
bayrischen Wald, in der Terasse von Böhmen und Mähren, in den Sudeten, im
Erzgebirge, an einzelnen Punkten des Thüringer Waldes und Harzes), an einzelnen
Punkten des ungarisch karpatischen Hochlandes, in Siebenbürgen, auf der Halbinsel
Krym, in der östlichen Hälfte der griechischen Halbinsel und auf den Inseln des
Archipelagus, im Nord- und Südapennin und an einigen Punkten des mittlern
Apennin, auf der No.ecke von Sicilien, auf Sardinien und Corsika, im westlichen
und mittleren Theil der hesperischen Halbinsel, irn Hauptkamm der Pyrenäen, in
der Bretagne, int westlichen England, in Wales, in Schottland und in den Küsten-
gebirgen Irlands, auf den Hebenden und Shetlands-Jnseln, in Skandinavien, Finn-
land und Kola, auf Nowaja Semlja und aus Spitzbergen. Das Urgebirge bildet
wohl auch das Grundgebirge des Tieflandes. Es kommt aber nur im untern
Stufcnlande der Loire, in der uralisch-karpathischen Landhöhe sin Süd-Polen, in
Podolien und in der Ukraine) und im nordwestlichen Theil des slavischen Tief-
landes zu Tage.
2) Die Uebergangs-, sekundären und tertiären Formationen haben
sich den Uralpcn im W., N., S. und O. angelagert und bilden in den Alpen die
Kalk- und Molassealpen; sie setzen den größten Theil des französischen und deut>chen
Mittelgebirgslandes, so wie der Karpathen zusammen; auch erscheinen sie in der
westlichen Hälfte der griechischen Halbinsel, im größten Theil des mittlern Apennins,
in Sicilien, in der Osthälfte der hesperischen Halbinsel, aus den Pithypen und
Balearen, im größten Theil Englands, an einzelnen Punkten Schottlands, auf den
Orkaden und in der Mitte Irlands. Manche Formationen der neptunischen Gebilde
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
13
Die geognostische Beschaffenheit.
4. Das Diluvium und Alluvium bedeckt große Strecken der
Tiefländer. Mehr oder weniger verbreitet kommt es auch in den Gebirgö-
ländern und auf den Hochebenen vor. 3)
5. Die neptunischen Gesteine der Gebirge sind an vielen Punkten von
vulkanischen Gebirgsarten durchbrochen. Auch in einigen Tiefebenen
erheben sich vulkanische Massen in inselsörmiger Gestalt. Die meisten der aus
vulkanischen Gesteinen zusammengesetzten Berge sind aber keine thätigen Feuer-
essen^;'nur an verhältnißmäßig wenigen Orten finden sich thätige Vul-
kane 5).
6. Europa gehört 2 Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone
des mittelländischen Meeres«) und dem isländischen Erschüt-
tvetcn auch in den Schuttebeuen der Tiefländer zu Tage, entweder nur an einzelnen
Punkten, wie im deutschen Tieflande, oder in sehr großer Ausdehnung, wie im
französischen, noch mehr aber im östlichen Tieflande Rußlands.
s) Eine merkwürdige Erscheinung aus der Bildungsepoche des Diluviums sind
die erratischen Blöcke oder Findlinge. Dieß sind große, oft ungeheure Fels-
blöcke von Urgebirgsartcn in solchen Gegenden, wo entweder gar keine Gesteine, oder
nur solche von anderer Beschaffenheit zu Tage kommen. Man findet sie auf den
schweizerischen Hochebenen, sowie am Südabhange und in den innern Thälern des
schweizerischen Jura. Sie sind in Bezirke oder Zonen abgetheilt, welche den Aus-
mündungen der großen Alpenthller entsprechen; ihre Beschaffenheit ist dieselbe, wie
die der Felsmasscn in den penninischen und schweizerischen Alpen. Erratische Blöcke
bedecken aber auch die tertiären Gesteine der englischen Ostküste, die deutsche Tief-
ebene, die Inseln des dänischen Archipelagus und das slavische Tiefland in großer
Anzahl, und nirgends trifft man dieselben Gesteine in den benachbarten Gebirgen
anstehend. Dagegen hat man gefunden, daß die Verbreitung dieser Blöcke in einem
großen Halbkreise stattgefunden bat, dessen Mittelpunkt Skandinavien ist. Der
mineralogische Charakter dieser Blöcke zeigt nämlich, daß die im nördlichen Rußland
verbreiteten Blöcke von Finnland und von der Umgegend des Onegasees, die in
Polen, im deutschen und dänischen Tieslande theils ans Finnland, theils aus
Schweden, die an der englischen Ostküste aus Norwegen abstammen. Ein merkwür-
diges Gebilde jetziger Zeit sind die Gletscher in den Alpen, in den Pyrenäen, im
skandinavischen Gebirge und in Island.
'9 Vulkanische Gesteine verschiedenen Alters finden sich vom südlichen
Frankreich an durch das deutsche Mittelgebirgsland und die Karpathen verbreitet.
Es sind Basalt, Trachyt, Diorit, Tuffe, glasige und pechsteinartige Massen, die
größtentheils sekundäre Gebirgsarten durchbrochen haben. Man findet sie auch auf
der griechischen Halbinsel sin Albanien, Livadien, auf Moreaj, auf einem Theil der
Kykladen, im lombardischen Tieflande und in den Hügeln des italienischen Sub-
apennins, wo sich viele, theils ausgebrannte, theils nur periodisch erloschene Krater
erheben, die zum Theil mit Seen von großer Tiefe ansgefüllt sind; ferner auf der
Ostkülte von Sicilien, auf der Westseite von Sardinien, am Ostende der Pyrenäen,
an den Westendeu des andalusischcn und castilianischen Scheidcgebirges, im mittleren
und nördlichen England, im südlichen Schottland, an manchen Punkten Irlands, auf
den Hebriden, Orkaden und Shetlands Inseln. Durchaus vulkanischer Natur sind
die Liparen, die kampanischen und pontinischen Inseln, die Färöer, Island, Jan
Mayen und die Bäreninsel.
9 Thätige Centralvulkane sind: der Aetna 10,260' und der Schlamm-
vulkan Maccaluba auf Sicilien; die liparischen Inseln mit dem ewig thätigen Fcnel:-
schlund Monte Schicciola auf Stromboli 2,175'; der Vesuv in Neapel 3,637'; die
phlegräischen Felder mit dem 1338 erhobenen Monte Nnovo bei Puzzuoli in Neapel;
die mit 7 thätigen und vielen rauchenden Feuerbergen besetzte Insel Island, wor-
unter der Oeraefe Jökull 5,927' und der Hekla 5033'; der Esk Mount ans Jan
Mayen 1500'. 1
c) Die Erdbebenzone des Mittelmeeres erstreckt sich von den Azoren
im W. bis zum Meridian der Straße von Ormus im O.; hier steht sie mit den
Erdbebenzonen von Inner- und Südasien in Verbindung. Ihre Länge von W. nach
beträgt gegen 1000 Meilen. Die Mitte derselben wird größtentheils vom Mittel-
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Extrahierte Personennamen: Jan
Mayen Monte_Schicciola Jan
Mayen
Extrahierte Ortsnamen: Europa Finnland Polen Finnland Schweden Norwegen Island Frankreich Albanien Sicilien Sardinien England Schottland Irlands Island Sicilien Neapel Neapel Island
Die Gewässer.
17
Alle strömenden Wasser Europas........ = 1,00
Die Wolga entladet' davon ......... 0,14
Die Donau ............. 0,12
Der Dnjepr ............. 0,O6
Der Don ...............................0,05
Der Rhein ............. O,03
Die Dwina ...................... 0,O2
Hieraus erhellt, daß die Wolga allein eben so viel Wasser abführt, als das
mittelländische Meer aus Europa empfängt, und sogar noch mehr Wasser dem
kaspischen See zusendet, als der offene nordatlantische Ocean aus Europa
aufnimmt. Die Wasser der Donau sind fast eben so bedeutend, als die Ge-
wässer im Gebiete des baltischen Meeres, und noch bedeutender, als die im
Gebiete der Nordsee. Der Dnjepr führt mehr Wasser in das schwarze Meer,
als alle Flüsse im Gebiete des nördlichen Eismeeres, der Don aber eben so
viel u. s. w.
7. Die Mündungen der europäischen Ströme nehmen eine vierfache
Gestalt an.
a. Durch bedeutende Erweiterung und Einarmigkeit ihrer
Mündungen zeichnen sich fast alle europäischen Ströme aus, welche dem offe-
nen nordatlautischen Ocean zufließen, so Elbe, Weser, Ems, Seine, Loire,
Garonne, Minho, Tajo, Guadiana, Guadalquibir, Themse, Severn und die
anderen britischen Flüsse.
b. Die Lim anbi ldung findet sich bei den Strömen des nördlichen
Eismeeres und des schwarzen Meeres, mit Ausnahme der Donau.
6. Die Hasfbi ldung ist den drei baltischen Strömen: Niemen,
Weichsel und Oder, eigen.
d. Positive Deltas findet man bei den Strömen des mittellän-
dischen Meeres: Ebro, Rhone, Po und Etsch; bei der Donau und Wolga;
das vollkommenste und größte Delta beim Rhein.
8. Die Hauptrichtung der europäisch en Gewässer zeigt viel-
fach eine Parallelität.
a. In der Hauptrichtung von Nordwest nach Südost
fließen die baltischen Flüsse Skandinaviens, die meisten Gewässer des mittel-
ländischen Meeres, mit Ausnahme der Rhone und des Po, die Ströme des
schwarzen und asow'schen Meeres, die Donau ausgenommen, wenn man auf
ihren Unterlauf keine Rücksicht nimmt, endlich die Wolga, wenn die vielen
Krümmungen ihres Laufes außer Acht gelassen werden.
b. Der Hauptrichtung von Südost nach Nordwest folgen
die Ströme des nördlichen Eismeeres, des baltischen und deutschen Meeres,
des Kanals und des biskaischen Golfes.
e. Die Hauptrichtung von Osten nach Westen zeigt sich bei
den atlantischen Strömen der hesperischen Halbinsel.
d. Der H auptrichtung von Westen nach Osten entsprechen der
Po und die Donau.
e. Der Hauptrichtung von Norden nach Süden folgen im
Allgemeinen die Rhone und der Ural.
9. Mehrere unter den Hauptflüssen zeigen nicht allein eine gleichlaufende
Normaldirektion, sondern auch eine auffallende Parallelität ihrer
Hauptwindung en. Dies ist besonders der Fall bei der Düna,
dem Niem-n, der untern Weichsel, Oder, Elbe und Weser, bei der obern
Volt er, Lehrbuch der Geographie. Ii. 2
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Donau Rhein Europa Europa Donau Nordsee Garonne Guadiana Donau Donau Rhein Nordwest Skandinaviens Donau Nordwest Donau
Das Klima.
19
allmählig in die subtropische Zone über. 0,O5 Procente des europäi-
schen Flächenraumes oder die nördlichen Küstengegenden und die Inseln des
nördlichen Eismeeres breiten sich in der kalten Zone aus. Mehrere Ge-
birge ragen in die Schneeregion hinein; so die Alpen und Pyrenäen,
das skandinavische Gebirge und Island, der Aetna und die höchsten Spitzen
der Sierra Nevada.
2. Europa nimmt weder an dem Klima der Tropengegenden, noch an
dem Charakter der Polargegenden Antheil, sondern hat ein vorherrschend
gemäßigtes Klima. Ebenso wenig tritt das oceanische und kon-
tinentale Klima in einen schroffen Gegensatz zu einander, da beide Kli-
mate auf das glücklichste mit einander gemischt sind; denn das kontinentale
Klima wird erst mit der Annäherung an Asien überwiegend; das Ueber-
maß der oceanischen Einflüsse aber ist nur auf einige Küstengegenden des
westlichen Europas beschränkt. Daher wird Europa trotz der großen Man-
nigfaltigkeit seiner klimatischen Verhältnisse durch eine Gleichartigkeit
seines Klimas charakterisirt, welche nur diesem Erdtheil eigen ist.
3. Die Isothermen von -s- 20° bis -—- 5° durchschneiden den euro-
päischen Kontinent. !) Nach wagerechter Ausdehnung zeigen die mittleren
Jahrestemperaturen des nördlichen Europas einen größeren Unterschied, als
die des südlichen. Sie bewegen sich nämlich in Südeuropa zwischen -ss- 20°
(Mittelwärme der Südküste Siciltens) und -s- 12°,9 (Mailand), in Nord-
europa zwischen -s- 15°,6 (Bordeaux) und — 5°. Der Spielraum der Mit-
telwärme nach senkrechter Ausdehnung ist dagegen in Südeuropa viel größer,
als im nördlichen, denn sie sinkt auf dem Montblanc bis auf— 10° herab,
während sie auf den höchsten Gebirgen des Nordens schwerlich niedriger ist,
als — 10°.
4. Die Mitteltemperatur der Orte unter gleicher geographischer Breite
verringert sich, je mehr man sich von den Küsten des Oceans entfernt
und den inneren Gegenden des Erdtheils sich nähert. Daher laufen auch
die Isothermen nicht parallel mit den Breitekreisen, sondern durchschneiden
dieselben mannigfach und neigen sich dem Aequator zu, je mehr sie gegen
Osten ziehen. Diese Beugung der Isothermen wird hauptsächlich durch das
oceanische Klima der westlichen Küstenländer und den kontinentalen Charakter
der Ostgegenden hervorgebracht; auch die herrschenden Winde üben einen Ein-
fluß darauf aus.
5. Der größte Theil Europas hat eine regelmäßige Folge von
vier Jahreszeiten. Nur der äußerste Süden und der höchste Norden ma-
chen hievon eine Ausnahme. Dort sind Frühling und Herbst unmerklich mit
dem Sommer und mit dem nur durch häufigere Regengüsse sich ankündigen-
den Winter verschmolzen; im hohen Norden, wo heiße Sommer und kalte
Winter ungemein schnell auf einander folgen, sind die Uebergangszeiten von
sehr geringer Dauer. Die Wärmeunterschiede der Jahreszeiten, die in Eu-
ropa überhaupt geringer sind, als in Asien und Nordamerika, wachsen von
Süden nach Norden und von Westen nach Ostens) * 2
*) Rechnet man noch die Inselgruppen des nördlichen Eismeeres hinzu, so be-
zeichnet die Isotherme von — 15® die niedrigste Mitteltemperatur.
2) 1. Der größere Wärmeunterschied der Jahreszeiten und die verhältuißmäßig
hohe Sommerwärme des Nordens übt auf die Pflanzenwelt der Polargegen-
den einen sehr Vortheilhast en Einfluß aus. Die strenge Winterkälte hemmt
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Extrahierte Ortsnamen: Island Nevada Europa Europas Europa Europas Südeuropa Mailand Nord-
europa Südeuropa Europas Asien Nordamerika
20
Erst« Abtheilung. Europa.
6. Die Höhe der Schneegrenze beträgt in der Sierra Nevada
10,500', am Aetna 8,940/ in den Pyrenäen 8,400', am Nordabhang der
Alpen 8,200', am Südabhang 9,500', im nördlichen Ural 4,500', in den
skandinavischen Alpen zwischen 2,220' — 4,800', auf Island 2,880'. Die
Gebirge der griechischen und italienischen Halbinsel, so wie die Karpathen
berühren nur die Schneeregion. Zwischen 49° und 61° erheben sich keine
Berge bis zur Schneelinie. Im nördlichen Deutschland würden die Gebirge
dieselbe in etwa 6,000' erreichen, allein die höchsten Berggipfel erheben sich
nicht ganz bis zu 5,000'.
7. Zu den regelmäßigen Winden gehören- die Land- und Seewinde,
welche sich noch ziemlich deutlich in den westlichen Gegenden des mittelländi-
schen Meeres längs der französischen und italienischen Küste, so wie auf den
griechischen Inseln bis zur Insel Kandia zeigen. Ebenso trifft man sie an
der Küste von England und an den Gestaden der Ostsee. Hieher gehören
auch jene abwechselnden Winde, welche man aus den Seen des Alpen-
landes und in Ungarn beobachtet.
8. Die herrschenden Winde Europas sind veränderlich; doch sind
gewisse Winde die vorherrschenden. Im südlichen Europa haben sie eine
vorherrschend nördliche Richtung. Im Norden der Alpen sind die Südwest-
und West-, so wie die Nordostwinde, jene im Winter, diese im Sommer
am häufigsten. Im Winter und Frühling wehen gewöhnlich einige Wochen
lang Ostwinde, im Herbste Südwinde. 2
zwar die Lebensthätigkeit, die Gewächse vernichtet sie aber nicht, während die hohe
Sommerwärme in den langen Tagen ihrem Gedeihen überhaupt und dem Reifwerden
der Früchte und des Samens besonders sehr günstig ist. Wenn nämlich die Jahres-
zeiten hier einander gleich wären, wenn der Norden einen ewigen Frühling hätte, so
würde z. B. in Kopenhagen und in Berlin niemals Schnee fallen und Eis gefrieren,
aber auch das Getreide würde nicht zur Reife gelangen und jene Gegenden wären
wahrscheinlich nicht einmal von Wäldern beschattet. Denn auf der Hochebene von
Quito, wo in der That die Jahreszeiten in Hinsicht der Wärme fast einander gleich
sind, hört der Getreidebau schon bei einer mittleren Jahrestemperatur von -ff 12°,5
(Mailand) auf und die Bäume verschwinden bei -ff 10° (Karlsruhe). Der günstige
Einfluß, welchen die Temperaturdifferenzen der Jahreszeiten äußern, erhellt auch
aus einer Vergleichung der Küsten- und Binnenländer. Auf Island und den
Färöern fehlen das Getreide und die Waldbäume, während beide aus dem Festlande
noch bei einer viel niedrigeren mittlern Jahrestemperatur gedeihen. Ebenso gehen
die Polargrenzen des Weinstocks und des Mais in dem kontinentaleren Deutschland
weiter gegen N., als in dem westlichen Frankreich. Diejenigen Gewächse, welche eines
milden Winters bedürfen, gedeihen im nördlichen Europa nicht; daher sieht man hier
keine immergrünen Laubhölzer, keine Oliven- und Orangenbäume.
2. Die Ankunft des Frühlings ist wegen des größeren Unterschiedes der
Jahreszeiten in dem nördlichen Europa aufsalleuder, als im südlichen. Auf die strenge
Winterkälte folgt dort eine milde Luft; die mit einer Eisdecke überzogenen Landseen
und Flüsse thauen auf, die Schneedecke der Erdoberfläche verschwindet, Gräser und
Kräuter entsprossen dem Boden, die Bäume und Sträucher werden belaiibt, die Zugvögel
kommen und die Insekten erscheinen. Im südlichen Europa dagegen, wo im Winter
die Aecker und Wiesen grün bleiben und die meisten Bäume und Sträucher belaubt
sind, ist der Uebergang viel unbedeutender. Die Veränderungen, welche die Früh-
lingswärme erzeugt, bestehen darin, daß eine größere Anzahl von Gewächsen hervor-
sproßt und blüht, mehr Bäume belaubt werden und eine größere Anzahl von Vögeln
und Insekten zum Vorschein kommen. Daher macht auch in den südlichen Gegenden
Europas die Ankunft des Frühlings keinen so bedeutenden Atffchnitt im Leben des
Landmanns, der den ganzen Winter hindurch auf seinem Acker oder in seinem
Gemüsegarten, in seinem Weinberge oder in seinem Olivenwäldchen der Arbeit nach-
gehen kann, wie dies im mittlern und nördlichen Europa der Fall ist.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Aetna Südabhang Island Deutschland England Ungarn Europas Europa Kopenhagen Berlin Quito Mailand Karlsruhe Island Deutschland Frankreich Europa Europa Europa Europas Europa