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1. Neuer Kinderfreund - S. 102

1871 - Einbeck : Ehlers
102 Von der Welt. 1. Die Firsterne oder Sonnen. «. Die Sonnen im Allgemeinen. Firstern heißt feststehender Stern. Die Firsterne heißen auch Sonnen; und so nennt man alle Sterne, die ihr eigenes Licht haben, und deren Bewegung von uns nicht bemerkt wird, weil sie ihre Stellung gegen einander nicht verändern. Die meisten Sterne, welche wir des Nachts am Himmel sehen, sind Sonnen oder Firsterne; auch unsere Sonne gehört zu diesen Sternen. Die Firsterne sind sehr groß und außerordentlich weit von einander entfernt. So soll z. B. der Sirius, der von den Firsternen unserer Sonne am nächsten steht, über 8 Billionen Meilen von uns entfernt sein. Obgleich man von tiefen Sternen mit bloßen Augen schon über 3000 wahrnehmen kann, so sind dies doch nur erst sehr wenig, indem man mit guten Vergrößerungsgläsern unendlich viel mehr sieht, und entdeckt hat, dass sogar der lichte Streif, der an dem ganzen Himmel hinläuft, und den man die Milchstraße nennt, so wie die sogenannten vielen Ne- belflecken, lauter scheinbar dicht an einander stehende Sterne sind. O, wie groß ist Gottes herrliche Schöpfung! Wel- ten rollen sich um Welten, und Sonnen um Sonnen, und alle sind höchst wahrscheinlich Wohnplätze lebender Wesen, die sich ihres Daseins freuen, und des großen Schöpfers Weisheit und Liebe verkünden! Ja: Durch Millionen Welten flieht Voll Staunen jetzt mein Geist, und sieht In jeder, wie in unsrer Welt, Von Gott Bewohner aufgestellt, Und Alle sind, wie wir, beglückt, Und Gottes Vaterauge blickt Auf Alle, gütig, wie auf uns, Und sorgt für Alle, wie für uns. Um sich die Sterne besser merken zu können, hat man dieselben unter gewisse Bilder gebracht, die man Stern- bilder nennt, und hat diesen Sternbildern gewisse Na- men gegeben. So nennt man z. B. ein, aus 7 Sternen bestehendes, Sternbild, wovon vier ein längliches Viereck bilden, und die drei übrigen sich davor in einer etwas krummen Linie befinden, den großen Bär, oder den Wagen; -- ein anderes Sternbild, in dessen Schwänze

2. Neuer Kinderfreund - S. 103

1871 - Einbeck : Ehlers
Von der Welt. 103 der Polarstern steht, heißt der kleine Bär; ferner das Siebengestirn, und die 12 Bilder des Thierkreises, das ist eines Kreises von Sternbildern in der Richtung, in welcher wir unsere Sonne erblicken. Sie heißen: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jung- frau, — diese sind gegen Norden — Waage, Scor- pion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische — befinden sich gegen Süden. d. Unsere Sonne insbesondere. Ohne diese liebe Sonne würden weder Menschen noch Thiere, noch Pflanzen auf der Erde leben und wach- sen können; und warum wohl nicht? Von ihr bekommen wir das wohlthätige Licht und die belebende Wärme; welche letztere sie durch die Kraft ihrer Lichtstrahlen aus unserer Erde hervorbringt. Das Licht aber entwickelt sie aus sich selbst, und sendet uns solches mit ungeheurer Schnelligkeit zu?) Die Sonne ist beinahe 21 Millionen Meilen von uns entfernt, welches so weit ist, dass, wenn von der Erde nach der Sonne eine Kanonenkugel abge- schossen würde, (welche doch in jeder Secunde, 'oder bei jedem Pulsschlage, 600 Fuß weit fliegt,) dieselbe 25 Jahre brauchte um die Sonne zu erreichen. Der Schall, um von der Sonne zur Erde zu kommen, bedürfte 14 Jahre 2 Monat. Das Licht von daher 8^4 Minute. Ein Schnell- zug auf der Eisenbahn von 7 Meilen Geschwindigkeit in der Stunde, 347 Jahre. Daher erscheint die Sonne uns auch so klein, obgleich sie 1,434,867 mal größer, als unsere Erde ist. Die Sonne bewegt sich in 25'/2 Tagen, von Westen nach Osten, um ihre Achse; welches man aus dem regel- mäßigen Verschwinden und Wiedererscheinen gewisser Flek- ken (Sonnensakkeln) geschlossen hat, die man durch ein Sehrohr an der Sonne bemerkt. Die Sonne bewegt sich also nicht um die Erde, son- dern die Erde bewegt sich um die Sonne; und dass wir die Sonne regelmäßig auf und untergehen sehen, kommt *) *) Obgleich die Sonne also ihr eigenes Licht hat, so soll ihr Körper doch ein dunkler sein, der aber'mit einer Lichthülle um- geben ist, die zuweilen Schlitze und Risse zu bekommen scheint, also, dass ihr dunkler Kern sichtbar wird. (Sonnenflecke.)

3. Neuer Kinderfreund - S. 123

1871 - Einbeck : Ehlers
Besondere Erdbeschreibung. 123 tugiesen, Wein, Di, Reis, Pomeranzen, Citronen, Rosinen und Feigen hervor. Die größten Flüsse sind: Miuho' (Minjo), Duero, Tejo (Tescho), welche aus Spanien kommen. Die Hauptstadt ist Lissabon, und liegt an der Mündung des Tejo. Sie ist seit dem verheerenden, 1755 stattgefundenen, Erdbeben schöner aufgebaut. Portugal hat auch noch einige Besitzungen in Asien und Afrika. b) Das Königreich Spanien Es gränzt an Portugal, an das mittelländische und atlantische Meer, und an Frankreich, von dem es durch die Pyrenäen ge- trennt ist. Das Land ist meistens sehr fruchtbar, hat die Produkte wie Portugal, besonders Wein (Malaga), vor- treffliche Schafe (Merinos), Pferde; auch erzreiche Gebirge, welche aber schon lange unbenutzt geblieben sind. Große Flüsse sind: der Ebro und Tejo. Dieses Land ist gegen 9000 D, = ®. groß, auf welchen etwa 16% Millionen Menschen wohnen, welche eben so träge als die Portugie- sen sind. Die Hauptstadt ist Madrid am Flusse Manza« nares. Spanien hat noch Besitzungen in allen übrigen Erdtheilen. 2) Frankreich. war ein Kaiserreich, und ist jetzt, nach dem 1870 zwischen Deutschland und Frankreich ge- führten Kriege, in welchem sein Kaiser gefangen wurde, durch die Beschlüsse seiner Gesetzgebenden Nationalversamm- lung wiederum Republik. Es ist 10,000 Q.-M. groß und hat 37% Millionen Einwohner, die zwar fleißig, aber dabei sehr zu Krieg und Aufruhr geneigt sind, und Fran- zosen heißen. Es gränzt gegen 'Osten an Italien, die Schweiz und Deutschland; gegen Norden an Belgien, die Nordsee und den brittischen Kanal; gegen Westen an das atlantische Meer; gegen Süden an Spanien und das mittel- ländische Meer. Ansehnliche Flüsse sind: die S e i n e (ßähne), Loire (Loare), G a r o n n e, Rhone. Das Land ist frucht- bar an Öl, Wein, Getreide, Obst und edlen Früchten- Die Hauptstadt ist Paris an der Seine, sie hat 5 Mei' len im Umfange und im Jahre 1866 hatte sie 1,825,274 Einwohner. In Folge des ^Krieges zwischen Italien und Frankreich gegen Oesterreich im Jahre 1859 hat Frank- reich von Italien die Grafschaft Nizza und das Herzog- thum Savoyen erhalten. 3) Italien oder Welschland, eine große Halb«

4. Neuer Kinderfreund - S. 127

1871 - Einbeck : Ehlers
Besondere Erdbeschreibung. 127 N. an Holland; gegen Osten an Deutschland; gegen Süd- west an- Frankreich; gegen Nordwest an die Nordsee. Es ist etwa 540 Q.-M. groß und hat gegen 4^/5 Millio- nen, meistens katholische, Einwohner. Das Land hat viel Getreide, Hanf, Flachs, Obst und Viehzucht. Die Haupt- und Residenzstadt ist Brüssel an der Senne und mehren schiffbaren Kanälen, ist mit Mecheln durch eine Eisen- bahn verbunden. 10. Großbritannien. Dieses Reich besteht besonders aus zwei großen Inseln, zwischen dem atlantischen Meere und der Nordsee, und enthält die Königreiche England, Schottland und Irland. Die größere Insel. Eng- land und Schottland, wird von der kleineren, Irland, durch das irländische Meer und den Georgskanal getrennt. Das ganze Reich ist 5700 Q.-M. groß und hat 29 Millio- nen Einwohner. Flüsse sind: die Themse, der Trent und die Saverne (ßetvern). Die Produkte in England sind : Getreide, Obst, Hopfen, Safran; gute Pferde, schönes Rindvieh, vortreffliche Schafe, Zinn, viel Steinkohlen rc.; Holz fehlt hier. Die Luft ist trübe und feucht aber mild, der Boden meistens fruchtbar. Die Engländer sind sehr erfinderisch und betriebsam, stolz und zurückhaltend; doch wohlthätig. Durch seinen Handel ist Großbritannien das reichste Land in Europa; auch hat dasselbe außerdem sehr große Besitzungen in den andern Erdtheilen, die mehr als 200,000 Q.-M. mit 100 Millionen Einwohnern enthalten. Englands Schiffe beherrschen alle Meere. Die Hauptstadt ist London an der Themse, mit über 3 Millionen Einwohnern. London ist 2 Meilen lang und 1 Meile breit. Eine unterirdischeeisenbahn läuft unter der Stadt hinweg, und eine andere führt über die Häuser hin. Diese Stadt ist die größte Handelsstadt auf der Erde, wo jährlich 30,000 Schiffe ankommen und abgehen. Schottland, der nördliche Theil der größeren In- sel, ist ein rauhes Gebirgsland, und weniger reich an Er- zeugnissen. Die Hauptstadt ist Edinburg, unweit des Meerbusens F 0 r t h. Irland, oder die kleinere Insel, von einem Bice- könige regiert, liefert vorzüglich Wolle und Getreide. Die Hauptstadt ist Du bl in (Dobblin) unweit des irländischen Meeres am Ausflusse des Liffey.

5. Neuer Kinderfreund - S. 168

1871 - Einbeck : Ehlers
168 Naturgeschichte. Das wilde Lama heifit Guanako, und lebt in Heerden auf den Anden, dem großen Gebirge Südamerika's. Daö Schafkameel lebt in ganzen Heerden in den höchsten Gegenden von Amerika. Von ihm^kommt die sehr leine und theure Vigogne- (Wigonnje-) Wolle. Das Muffelthier lebt in Sibirien und Kamtschatka, und hat sehr schwere und starke Hörner. Der Steinbock halt sich auf den höchsten Alpen auf, springt, von einer Felsenspitze aus die andere, und stürzt sich auf seine Hörner, wenn er von einem Felsen herabspringt. Dieg emse lebt ebenfalls aufdenschweizergebirgen, steig! aber nicht so hoch, wie der Steinbock, und ist so groß, wie eine Ziege, hat schwarze, gerade, oben etwas gekrümmte, Hörner. Die Giraffe ist das höchste, und eins der merkwürdig- sten Säugethiere. Es erreicht eine Höhe von 16 bis 18 Fuß, dabei ist der Rumpf nur gegen 7 Fuß lang. Die Vorder- beine sind bedeutend länger als die Hinterbeine. Besonders merkwürdig sind die Hörner der Giraffe. Sie stehen über der Stirn, sind kegelförmig und mit einer Haut überzogen. Diese Hörner fallen niemals ab. Die Zunge ist schwarz und ungewöhnlich lang. Vom Kopfe bis zum Rücken erstreckt sich eine kurze schwarze Mähne; übrigens ist die Grundfarbe des schonen Felles der Giraffe weiß, und auf demselben befin- den sich, nahe bei einander, protze, fast viereckige Flecke von dunkler Farbe. Sie nährt sich von Blättern und ist leicht zu zähmen. Man findet die Giraffe im östlichen und süd- lichen Afrika.- Die Römer nannten sie Kamelopardel. Das Elen nt hi er findet man in Russland, Liefland und Schweden, und hält sich gern an sumpfigen Orten auf. Es ist größer als ein Hirsch. Das Rennthier. Es ist so groß wie ein Hirsch, hält sich in den kalten Gegenden auf, und ist der einzige Reichthum der Lappländer, welche oft 600 bis 1000 Stück haben (siehe Seite 149). Das Bisamthier oder Moschusthier ist wie ein Reh gestaltet, aber kleiner, hat kleine Hörner, aber ziemlich hervorragende Zähne, wie die Schweine. Von dem Männ- chen bekommt man den Bisam oder Moschus. Es frisst Laub und Moos und lebt in der Tartarei, China und Si- birien in waldigen Gegenden. Hierher gehören auch das Schaf, die Ziege, der Ochs, der Hirsch, das Reh, das wilde und zahme Schwein.

6. Neuer Kinderfreund - S. 171

1871 - Einbeck : Ehlers
Naturgeschichte. 171 meren Gegenden und har eine Ähnlichkeit mit dem Wal- fische. Dieses Thier wird oft 18 Fuß lang und wiegt über 800 Pfund. Man fängt die Seekuh mit eisernen Haken und ihr Speck wird zu Thran gebraucht. Die elfte Ordnung., Diese Ordnung enthält die Walfische. Der Walfisch findet sich im nördlichen und südlichen Eismeer. Er ist das größte Säugethier; denn er wird 50 bis 100 Fuß lang, wiegt gegen 200,000 Pfund und seine 40 Fuß langen Rippen brauchen diemenschen zusäulen in ihren Häusern. Der Kopf macht den dritten Theil des ganzen Kör- pers aus. Die Kehle ist verhältnißmäßig sehr enge; denn er kann nur kleine Fische und Schnecken verschlucken. Er wird von dem Schwert- und Sägefisch verfolgt. Mit seinem Schwänze schlägt er oft so gewaltig auf und nieder, dass davon kleine Fahrzeuge umgeworfen werden. .Man tödtet den Walfisch mit Harpunen, die an sehr langen Stricken befestiget sind. Statt der Zähne ist der obere Theil seines Rachens mit größeren und kleinern hornartigen, mit Bor- sten behangenen, Blättern besetzt, welche Barten heißen und das bekannte Fischbein enthalten. Man zählt deren gegen 600, von welchen die größten 7 bis 15 Fuß lang sind. Bon seinem einige Fuß dicken Specke wird Thran gewonnen. Der Narwal oder Seeeinhorn lebt im nördlichen Polarmeere, wird ungefähr 20 Fuß lang. Merkwürdig ist sein, bisweilen 10 Fuß langer Stoßzahn, der wie Elfen- bein benutzt wird. Der Kaschelot oder Pott fisch ist so groß, wie ein Walfisch. Sein Kopf macht beinahe die Hälfte des ganzen Körpers aus. Seine Zunge ist klein, aber seine Kehle weit, so dass er ganze Seehunde verschlingen kann. Man findet ihn an den Küsten von Brasilien und Neu-Südwales. Von ihm bekommt man den Wallrath, ein helles ölig- tes Mark, welches als Arzneimittel benutzt wird. Die Delphine haben in beiden Kinnladen Zähne und auf dem Kopfe Spritzlöcher, die oben in eins aus- kaufen. Hierzu gehört das Meerschwein, der Tümm- ler und der Nordkaper. ßt. Klasse. Die Vögel. Diese Thiere haben rothes warmes Blut, wie die Säuge--

7. Neuer Kinderfreund - S. 241

1871 - Einbeck : Ehlers
241 Einiges aus der Naturlehre. Die Anziehungskraft und allgemeine Schwere der Körper. Alle Körper zeigen ein Bestreben, einander näher zu kommen und vereinigen sich wirklich, sobald nichts Hinderndes ihnen im Wege steht. Wasser und andere Flüssigkeiten hängen sich in'tropfen zusammen und ziehen nch in engen Röhren von selbst immer höher; ganz beson- ders lässt sich diese Anziehungskraft an dem Wasser aut einer staubigen Fläche und am Quecksilber wahrnehmen. Gleichfalls ziehen sich auch die festen Körper einander ge- genseitig an, und Alles in der Welt würde schon längst zu einem ungeheuern Klumpen zusammengestürzt sein, wenn nicht eine andere allgemeine Eigenschaft, die Schwere, jeden Körper wieder auf seinem Orte feftbielte. — Auf diesen beiden Eigenschaften, der Anziehung und der Schwere, ruht der ganze Bau des Weltalls, wie das Bestehen des kleinsten Sonnenstäubchens; denn einerseits angezogen von einander, und andererseits wieder getrennt durch die Schwere, bewegen sich die Himmelskörper in ihren ewig abgemessenen Bahnen um- und zwischen einan- der hin, ohne Störung und ohne Zusammenstoß. Wie die Anziehungskraft des Erdkörpers, durch welche bei jedem die Anziehungskraft der einzelnen Theilchen eines jeden Din- ges dieses in sich selber zusammenhält, so ist es auch dir Anziehungskraft des Erdkörpers, durch welche bei dem Um- schwünge desselben wir, sowie alle anderen Gegenstände rings um uns her, auf der Oberfläche festgehalten werden. Die eigentliche Ursache aber und den Sitz der Anziehungs- kraft zu entdecken, ist bis jetzt noch nicht gelungen. Die sogenannten E l e m c u t c* Mit dem Worte Element bezeichneten die Natur- forscher der Alten, was sie als einen Grund- oder Ur- itoff der Dinge ansahen, und gewöhnlich wurden vier wlcher Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde, angenom- men. Nun hat aber die neuere Chemie (Scheidekunst) ge- funden, dass alle bekannten Körper, Naturerzeugniffe w- wohl, alh Kunsterzeugnisse, aus Verbindungen von 55 Stoffen bestehen, die nach den seitherigen Erfahrungen für chemhch einfache oder unzerlegbare anerkannt werden müssen, und darum Elemente, Elementarstoffe und einfache Körper genannt werden. Einige derselben sind: Sauer- stoff, Wasserstoff, Stinksioff, Schwefel, Phosphor, Chlor, Zink, Blei, Zinn, Wismuth, Eisen, Gold, Silber rc. Ki>derfreund. Q

8. Neuer Kinderfreund - S. 243

1871 - Einbeck : Ehlers
243 Einiges aus der Naturlehre. Wasser steigt in einem solchen Raume (in einer Röyre) gegen 32 Fuß, was die Zucken und Säugpumpen bewei- sen. Auch die Wirkung der Heber beruht hierauf. Die Luft ist aber nicht überall gleich schwer, sondern manche ist leichter, manche schwerer, und die leichtere schwimmt oben auf der schwereren. Man hat die Kunst er- funden, sich leichtere Luft zu verschaffen, womit man große Kugeln von Taft oder Papier anfüllt (Luftballons), welche dann, wegen der in ihnen befindlichen leichten Luft, in die Höhe steigen, und, wenn sie groß genug find, auch noch ein kleines Schiffchen mit Menschen mit aufziehen. Solche Schiffchen heißen Luftschiffe. Schon manche Reisen sind damit unternommen, aber nicht alle glücklich beendigt. — Der Schall; er entsteht, wenn die Luft in Bewe- gung gesetzt wird, und dann an Körper anschlägt. Die Luft ist also die Hauptursache des Schalles, welcher sich in einer Sekunde gegen l,100 Fuß weitverbreitet. Wenn der Schall an einer entfernten festen Fläche anschlägt, so prallt er wieder zurück, und man hört ihn nach einer kurzen Zwischenzeit wieder; dieses nennt man ein Echo, oder einen Wieder hall. Der Gegenstand, durch welchen ein Echo bewirkt werden soll, muss wenigstens 60 Schritte von dem Orte des ursprünglichen Schalles entfernt sein. — Das Licht; es ist Dasjenige, welches uns dunkele Gegenstände sichtbar macht. Sein Wesen ist uns zwar noch sehr unbekannt; aber die Lichtmaterie muss sehr fein, und noch viel feiner, als die Luft, sein; denn wenn wir durch eine kleine Öffnung, wie eine Nadelspitze, sehen, so sehen wir wol tausend verschiedene Gegenstände. „ Von allen diesen muss also einiges Licht durch die kleine Öffnung in unser Auge kommen, sonst könnten wir sie nicht sehen. Denn dadurch entsteht die Empfindung des Sehens in unserer Seele, wenn das Licht von leuchtenden oder erleuchteteil Körpern in unser Auge kommt, und die Sehnerven be- rührt. In geraden Strahlen kommt das Licht mit einer erstaunenswürdigen Geschwindigkeit von der Sonne zu uns hernieder und bewegt sich dabei etwa 900,000 mal schneller, als der Schall; welches auch die Ursache ist, dass wir bei einem Gewitter den Blitz immer viel früher sehen, als wir oen Donner hören. Der Mangel des Lichts wird Dun« kelheit genannt. Es giebt leuchtende und dunkele Kör- per. — Fällt das Acht von einem leuchtenden Körper Q2

9. Neuer Kinderfreund - S. 248

1871 - Einbeck : Ehlers
248 Merkwürdige Naturerscheinungen. Die Luft löset beständig eine Menge Wasser auf, und je wärmer sie ist, desto mehr löset sie aus Sobald aber die Warme geringer wird, so kann sie das Wasser nicht mehr in sich halten, sondern es scheidet sich von der Luft und wird unserm Auge wieder sichtbar. Darauf gründen sich die vorhin genannten wässerigen Lufterscheinungen. Der Thau entsteht aus den wässerigen Dünsten, welche aus der Erde und verschiedenen Naturdingen auf- steigen. Der Ab end thau entsteht dadurch, dass die wässerigen Dünste, welche aus dem, von der Sonne er- wärmten Boden bei und nach ihrem Untergange aufstei- gen, von der gleich darauf erkaltenden Luft niedergeschla- gen werden; — der Morgen thau aber wird dadurch ver- ursacht, dass die Luft in der Nacht und gegen Morgen be- sonders kalt wird, wodurch die, Tages vorher aufgestiege- nen Dünste verdichtet werden und niederfallen. Der Ho- nigthau ist gar kein Thau, sondern ein klebriger Saft, den kleine Thiere, die Blattläuse, welche auf den Pflanzen leben, von sich geben, und durch den dann die Blätter verdorben werden. Der Mehl thau besteht aus schädli- chen Insekten, die sich gern vom Honigthaue nähren, aber auch Knospen und Blätter benagen,.so, dass diese ein- schrumpfen und verdorren. Der Reif entsteht, wenn der Thau gefrieret, welcher daher nur im Herbste und Frühlinge bemerkt wird; indem alsdann die Erde und die auf derselben befindlichen Körper lo kalt sind, dass die sich daran hängenden Dünste zu Eis- theiichen gefrieren, und daher die Fluren und andere Ge- genstände mit einem weißen eisigen Überzüge erscheinen. Eben so verhält es sich mit dem Rauhfrost, dem Glatt- eise, und dem Gefrieren der Fensterscheiben. Das sogenannte Wasserziehen der Sonne, welches man bemerkt, wenn die Sonnenstrahlen durch helle Stellen zwischen dunkeln Wolken fallen, ist nichts weiter, als die Erleuchtung der, von der Erde aufsteigenden Dünste, welche wir zu andern Zeiten, wo diese Erleuchtung gleich- mäßig ist, nicht wahrnehmen können. Der Nebel entsteht wie der Thau. Man findet ihn besonders im Herbste und Frühlinge, auch wol im Winter, selten im Sommer; weil er nur dann entsteht, wenn die Luft kälter, als die Erde ist. Wenn sich die feinen Theil- chen des Nebels verbinden, so bilden sie sehr seine Tropfen

10. Neuer Kinderfreund - S. 249

1871 - Einbeck : Ehlers
Merkwürdige Naturerscheinungen. 249 welche alsdann niederfallen; man sagt dann: der Nebel fällt. Scheint die Sonne unmittelber auf den Nebel, und wird derselbe dadurch wieder ausgedehnt, so steigen die fei- nen leichten Dünste in die Höhe, und dann sagt man: der Nebel steigt. Erhebt sich der Nebel höher, so entstehen Wolken; welches also wässerige Dünste sind, die in der obern Luft schweben, und die ihre verschiedeneil Gestalten durch die Winde bekommen. Die verschiedenen Farben der Wolken entstehen bloß daher, dass das Sonnenlicht aus eine sehr verschiedene Weise in den Wolken gebrochen wird. Der Regen. Werden die Wolken verdichtet und kommen die Dunste in einen tropfbaren Zustand, so können sie sich wegen ihrer Schwere nicht in der Luft halten und fallen in Tropfen, den bekannten Regen, herab. Die Ur- sachen dieses Zusammendrückens der Dünste in den Wolke:» sind theils der Wind, welcher sie zusammentreibt, theils die Kalte, welche sie zusammendrückt, oder bei Gewittern auch der Donner, welcher die Luft plötzlich erschüttert. In den heißen Gegenden der Erde regnet es sehr selten im Sommer: dagegen ist ihr Winter nur eine beständige Zeit des Regens. Sind die Tropfen sehr klein, so nennt man es Staubre- gen; sind es große Tropfen, so heißt er Platzretzen: letzterer entsteht gemeiniglich, wenn mehre Wolken über- einanderftehen, und die obere zuerst anfängt zu regnen, und das Wasser der untern Wolke mit nimmt. Regner nur eine vorüberziehende Wolke oder ein Regenschauer, und trifft der Regen nur einen gewissen Strich Landes, so nennt man denselben Strichregen; regnet es aber anhal- tend und weit und breit umher, so heißt er ein Landregen. Wird eine große Wolke durch Winde auf einmal zusammen- gedrückt, so, dass dieselbe gleichsam gequetscht wird und das Wasser plötzlich herabstürzt, so entsteht ein Wolkenbruch. Der große Nutzen des Regens ist hinlänglich bekannt. — Noch wollen wir hier Der sogenannten Wu n d errege n erwähnen, vor welchen unwissende Menschen sich fürchten.- Der Feuerregen ist nichts anders, als dass die Regen- tropfen bei Nacht von der elektrischen Materie, die sie aus der Luft mitbringen, leuchten. — Blutregen sind die kleinen blutigen Tropfen, welche man bisweilen iin Sommer auf den Blättern hängen sieht, und welche die Schmetter- linge fallen lassen, wenn sie aus ihren Puppen heraus- kriechen. — Bisweilen findet man nach dem Regen eine
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