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waren. Die Priester waren Zugleich im Besitz der wissenschaft-
lichen Bildung; sie waren Richter, Aerzte, Zeichendeuter, Bau-
meister, aus ihnen wurden die Staatsbeamten gewählt und sie
standen den Königen rathend zur Seite. Die Residenz der Kö-
nige war anfangs Theben in Oberägypten, dann Memphis im
mittleren Theile des Landes, zuletzt Sais im sogenannten Delta.
Die Religion der Aegypter war ein eigenthümlicher Götzendienst;
in den ältesten Zeiten wurden die schaffenden Kräfte der Natur,
besonders Sonne und Mond verehrt. Da diese Gottheiten vielfach
mit der thierischen Natur in Verbindung gebracht und häufig
in Thiergestalten dargestellt wurden, so übertrug man später die
Verehrung auf die Thiere selbst, und in den verschiedenen Thei-
len des Landes wurden die verschiedensten Thiere verehrt; zu
diesen gehören der Stier Apis, Katzen, Hunde, Schlangen, der
Ibis, Krokodile, von denen einzelne in den Tempeln von beson-
ders dazu bestellten Priestern gepflegt und nach dem Tode ein-
balsamirt wurden. Dieses Einbalsamiren fand auch bei mensch-
lichen Leibern statt, die dann Mumien hießen, und hing mit dem
Glauben zusammen, daß die Fortdauer der Seele an die Erhal-
tung des Körpers geknüpft sei.
Nachdem Aegypten Jahrtausende in strenger Absonderung
von den Nachbarstaaten unter einheimischen Königen ein glück-
liches und blühendes Land gewesen war, wurde es 525 v. Chr.
von dem Perserkönige Kambyses erobert; er, wie seine Nachfol-
ger bedrückten das Volk und verfolgten besonders die Priester
und deren Götzendienst. Deßhalb empörten sich die Aegypter
auch häufig, wurden aber jedesmal wieder unterworfen, bis
Alexander der Große 332 das Land eroberte.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
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Ionische Inseln. Europäische Türkei.
mit Hämmer an Metallplatten und ruft damit das Volk zum
Gottesdienste. Und worin besteht der? Meist im Geplapper unver-
ständlicher Gebete zur Maria, die sie die „allerheiligste" nennen und
förmlich anbeten. 40 Tage lang vor Ostern wird kein Fleisch ge-
gessen, und wehe dem Unglückseligen, der dies Fasten bräche. Aber
Lüge, Betrug u. dgl. m. vergibt der Pope (Priester) für ein Billi-
ges. So steht's mit dem geistlichen Leben der Griechen!
§. 44. Die 7 Jonischen Inseln.
47 Q-M. 255,000 E., 4700. Sie bilden eine Republik unter
englischem Schutze. In den Festungen liegen englische Soldaten.
Die Einwohner sind Griechen oder Italiener, bauen auf ihrem zwar
gebirgigen, aber doch fruchtbaren Boden viel Baumöl und Corin-
then, oder treiben Handel. Die größte Insel ist Cephalonia,
die bevölkertste Zante (10,000 E. auf 1 Q-M).
§. 45. Die europäische Türkei.
7500 Q-M. 7% Mill. E., 4000. Ist ein schönes und
warmes Land. Durch die 3000' breite Strasse der Dar-
danellen, die 0000^ breite Meerenge von Constan-
tinopel und das Marmormeer wird sie von Kleinasicn
geschieden. Fast rings umher ist Meer und an der Nord-
gränze fliesst die meilenbreite Donau dem schwarzen
Meere zu. An den Südufern jenes Stromes erhebt sich
das steile Balkangebirge, dessen Nebengebirge das
ganze Land durchstreichen. Am Archipelagus oder
Inselmeer liegt der 7 Meilen lange Athosherg, An
und auf dem Berge befinden sich 0000 griechische Mön-
che und Einsiedler, in 65 Klöstern und vielen Einsiedeleien.
Sie leben von den Früchten, die ihre selbstgepflanzten Gär-
ten erzeugen. Fleisch essen halten sie für Sünde.
Die Türkei ist ein gar fruchtbares Land, aber ihre
Bewohner sind sehr träge. Sie hauen Baumwolle, Reis,
Mais, Taback, (den sie so gerne rauchen), den Mastix-
haum, dessen weisses Harz die Frauen häufig kauen, um
angenehm aus dem Munde zu riechen, und Mohn, aus des-
sen Safte sie das betäubende und schlafmachende Opium
bereiten. Wein darf nämlich der Türke nach seinem Ko-
ran nicht trinken, darum berauscht er sich denn im Opium,
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