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1. Bergische Sagen - S. VII

1911 - Elberfeld : Bacmeister
- Vii - Zwar kann sich unsere Heimat nicht mit dem Sagenreichtum anderer Gegenden des deutschen Vaterlandes messen. Es sei nur erinnert an den sagenumwobenen Rhein, an das Thüringer Land, ans Schwabenland. Um so mehr aber ist es Pflicht, das Wenige, was uns an heimatlichen Sagen überliefert ist, unserer Jugend zu erhalten. Dies werden wir um so lieber tun, als wir in der so oft wiederkehrenden Gestalt des Schmiedes heimischen Handwerkerfleiß verherrlicht, in vielen Handlungen bergische Geradheit und Gutmütigkeit verkörpert und heimische Frömmigkeit über innere und äußere Hindernisse siegen sehen. Abgesehen von allem Erdichteten ist doch auch die geschicht- liehe Bedeutung der Sagen nicht zu unterschätzen. Sie ver- binden uns mit dem Denken unserer heidnischen Vorfahren. Es ist wohl anzunehmen, daß die Zwerge und Elfen, bald als strafende oder heimtückische Wesen auftretend, zurückzuführen sind auf den Glauben der heidnischen Germanen an gute und böse Geister, von denen sie die Natur bewohnt glaubten. Und sollte die Vermutung, die Montanus in der Einleitung zu seiner Sammlung bergischer Sagen ausspricht, „die so häufig auf- tretende Teufelsgestalt sei der böse Gott Loki", nicht einige Wahr- scheinlichkeit für sich haben? Die sagenhaften Gestalten bereiten auf die geschichtlichen Personen vor. Wie auf dem Gebiet der Sage, so darf später im Geschichtsunterricht unseren Kindern das Heimatliche nicht vorenthalten werden; denn gewiß ist es wahr, daß „nichts mehr aufbaue und größere Freude bei sich habe als das Heimatliche". In diesem Sinne übergeben wir die nach- folgende Auswahl den geneigten Lesern. Mögen sie den Kleinen als alte Bekannte neue Freundschaftsdienste leisten, und mögen die Großen bei dem Lesen der Sagen wieder etwas spüren von der Freude aus Kindheitstagen. s Die nachfolgenden Sagen wurden gesammelt, einmal, damit sie, wie schon erwähnt, als Lesestoff möglichst bei jung und alt verwendet werden mögen, sodann aber auch, daß sie als ein dauernder Bestand für den Unterricht auf der Unter- und Mittel- stufe jedem Lehrenden bald zur Hand seien. Dem Lehrer bleibt es überlassen, ob diese oder jene Sage, z. B. das Gottesgericht auf der Burg, der Nosenritter u. a., in einem späteren Schuljahre dargeboten oder wiederholt werde; auch kann man manche andere, die geeignet erscheint, hinzu- nehmen. — Für die Auswahl war uns der Wert der Sage nach den im Vorhergehenden genannten Gesichtspunkten maßgebend. r Der Text ist da vereinfacht, wo es uns mit Rücksicht auf das kindliche Verständnis geboten erschien. Manche Stellen der Er--

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. IV

1873 - Elberfeld : Bädeker
Iv Bücher von Ludwig Stacke und Carl Schwarz fortlaufende, das jugendliche Gemüth fesselnde Erzählungen, angeknüpft an die Persönlichkeit hervorragender Männer, enthalten, aber in kürzerer und knapperer Form, so daß die alte Geschichte etwa auf acht Druckbogen enthalten sei, der dann, wenn die Sache Anklang fände, die mittlere und neuere in einem Buch von etwa zwölf Bogen folgen würden. Da ich zugleich die höheren Klassen der Elementarschulen irvs Auge faßte, so war für mich auch die Rücksicht aus den Preis maßgebend. Meine Absicht war es ferner nicht; den Sehr er vöm Buche abhängig zu machen; ihm bleibt der mündliche Vortrag unverkümmert überlassen, der beispielsweise in der Datstellung der griechischen Sagen ausführlicher ausfallen kaun, 'als es hier geschehen ist. Ich wollte vielmehr die bedeutendsten Erscheinungen des Alterthums in kleinen Charaktergemälden der Jugend zugänglich und ihr lieb machen Und schloß daher Manche Partieen, z. B. die Rabulisten des pelöponnesischen Krieges und den Alcibiades, ganz aus?) Wie große Unwissenheit 'bei unserer Zugend in historischen Dingen herrscht, seitdem der Geschichtsunterricht in den unteren Klassen ^aufgehört hat obligatorisch zu sein, kann jeder Lehrer des Lateinischen wissen, wenn in dem Uebungsbuche Sätze über Miltiades, Marathon, Salamis, Hannibal u. s. w. vorkommen. Möge dem das Buch den Zweck erfüllen, den der Verfasser berichtigte. *) Das Beste, was wir aus dem Studium der Geschichte davon tragen, ist der Enthusiasmus, sagt Göthe einmal, freilich in etwas einseitiger Anschauung von der Sache; hat indeß der Geschichtsunterricht bei der Jugend diesen Enthusiasmus für alles Schöne und Große geweckt, so hat er seine Pflicht gethan,

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 32

1873 - Elberfeld : Bädeker
die Athener bald ihr Unrecht und stellten ihn wieder an die Spitze der Geschäfte; doch kurz darauf wurde er von der Seuche ergriffen. Als seine Freunde sich am Todtenbette über seine großen Thaten unterhielten, sagte er: „Ihr vergaßt das Schönste und Größte, nämlich, daß nie einer meiner Mitbürger durch meine Schuld iu Trauer versetzt ist." Nach seinem Tode fand sich in Athen kein bedeutender Mann, der in seinem Geiste hätte fortwirken können. Die wichtigsten Angelegenheiten kamen in die Hände gemeiner, halbfüchtiger Menschen, die das Volk zu den unsinnigsten Maßregeln verführten; unter ihnen machte sich namentlich der Gerber und Lederhändler Kleon bemerkbar. Später trat ein gewisser Alcibiades auf, ein junger Mann von glänzenden Talenten, aber einem Leichtsinn, der nicht blos ihn, sondern auch den Staat in's Verderben stürzte.*) Der peloponuesische Krieg dauerte indeß mit abwechselndem Glücke fort; endlich erlagen die Athener der Tapferkeit und Umsicht des spartanischen Feldherrn Lysander, der ihre Flotte bei Aegoö Potamoi in Thracien schlug, dann Athen belagerte und es 404 zur Uebergabe zwang. Die Athener mußten darein willigen, daß die Mauern der Stadt und des Piräus niedergerissen wurdeu ; sie mußten ihre Schiffe bis auf zwölf ausliefern und mit den Spartanern gleiche Freunde und gleiche Feinde haben. Die Volksherrschaft wurde gestürzt und eine Regierung von dreißig Beamten, gewöhnlich die dreißig Tyrannen genannt, eingesetzt. Da diese aber höchst willkürlich verfuhren, so flohen viele Bürger aus der Stadt; diese sammelten sich um einen gewissen Thrasybulus, dem es gelang, die Herrschaft der Dreißig zu stürzen. §. 15. Sokrates, (f 399.) Mitten in diesen verworrenen Zuständen Griechenlands und diesen blutigen Kriegen lebte zu Athen ein Mann, der fern von Ruhmsucht und Streben nach äußeren Ehren seine ganze Thätigkeit verwandte, darüber nachzudenken, wie der Mensch tugendhaft und gottgefällig leben könne, was er zu thun habe, um seine Pflichten gegen die Gottheit und die Nebenmenschen zu erfüllen, wie er zur Selbsterkenntniß gelangen könne. Dieser Mann war Sokrates, der Sohn eines Bildhauers Sophrouiscus und einer Hebamme. Er war einfach in seiner Lebensweise und hatte seinen Körper früh schon *) Er verleitete namentlich das Volk zu dem unfinnigen Feldzug nach Sicilien.

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 34

1873 - Elberfeld : Bädeker
Tage im Gefängniß und brachte diese Zeit mit seinen Schülern hin, die is)ii in demselben besuchten. Ruljig und ohne Zittern trauk er am Tage nach der Heimkehr des Schiffes den Giftbecher, nachdem er von seiner Frau Xanthippe Abschied genommen und sich mit seinen Freunden noch lange über die Unsterblichkeit der Seele besprochen hatte. §• 16. Mopidas und Lpaminonbas. (371 v. Chr. Geb.) Weder Athen noch Sparta hatten nach jenem verheerenden Kriege, den sie fast dreißig Jahre geführt hatten, sehr bedeutende Männer aufzuweisen; nur in Sparta zeichnete sich der König Agesilaus durch seine Kriege in Asien aus, durch die er das Bestehen des - persischen Reiches bedrohte. Da wußten die Perser den Spartanern Feinde in Griechenland selbst zu erwecken, wodurch diese genöthigt wurden, Agesilaus zurückzurufen. Dagegen gewann ein anderer Staat bedeutenden Einfluß auf die griechischen Angelegenheiten und trat durch zwei Männer, Pelopidas und Epaminondas, an die Spitze Griechenlands. Dieser Staat war Theben, in der Landschaft Blotien, die neben Attika liegt. Die Thebaner, wie überhaupt die Böotier, waren wenig geeignet, eine hervorragende Stellung in Griechenland zu gewinnen; was sie für eine kurze Zeit geworden sind, das verdanken sie den * beiden genannten Männern. Ihr Land war fruchtbar und hatte fette, reiche Ebenen; sie waren in Folge dessen sinnlichen Genüssen ergeben, so daß ihr Name deshalb in Griechenland sprichwörtlich geworden war. Essen und Trinken war ihre Hauptfreude, und daher konnten edlere Gefühle und Sinn für etwas Höheres bei ihnen nicht aufkommen. Darum ist der Geist jener Männer um so mehr zu bewundern, da es ihnen gelang, so lange sie lebten, den Sinn ihrer Landsleute auf etwas Besseres zu richten. Beide waren seit ihrer frühesten Jugend durch innige Freundschaft mit einander verbunden; beide begeisterte dasselbe Streben, für die Größe und Erhebung ihrer Vaterstadt mit allen Kräften zu arbeiten. Pelopidas, war wie Epaminondas, von vornehmer Geburt und besaß dabei einen großen Reichthum, der dem Freunde fehlte. Er stand diesem zwar an geistiger Bildung nach, besaß aber eine größere Gewandtheit, die Geschäfte zu leiten und im Leben' wirksam aufzutreten.

5. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 13

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 18 — Die Grundzüge seiner Gesetzgebung waren folgende: Es sollten, wie bisher, zwei Könige aus dem Stamme des Herakles herrschen; ihnen zur Seite standen achtundzwanzig Greise, die das sechzigste Jahr zurückgelegt hatten; sie bildeten die Gerusia oder den Rath. Daneben wurden der Versammlung des Volkes gewisse Rechte eingeräumt, indem sie durch lauten Ruf die Beschlüsse des Raths annehmen oder verwerfen konnte; jeder Bürger, der das dreißigste Lebensjahr vollendet hatte, konnte an derselben Theil nehmen. Das sämmtliche Land theilte er in neuntausend gleiche Theile für die Dorier und in dreißigtausend kleinere für die unterworfenen Periöfen, welches die Nachkommen der alten Achäer waren. Gold-uud Silbermünzen zu gebrauchen verbot er; das Lebeu sollte einfach und nüchtern sein, weshalb auch aller Luxus in Kleidung, Wohnung und Nahrung verbannt war und die Männer eingehalten wurden, in gemeinsamen Mahlen zusammen zu speisen, bei denen die sogenannte „schwarze Suppe" das Hauptgericht ausmachte. Die Knaben wurden strenge erzogen (vom siebenten Jahr an unter Aufsicht des Staates), an Gehorsam, Ausdauer in Beschwerden und Ertragung von Mühe und Noth, selbst von körperlichen Schmerzen gewöhnt, damit die Spartaner schon von Jugeud auf zu einem rauhen Volk von Kriegern ausgebildet würden; die wissenschaftliche Bildung wurde deshalb vernachlässigt. Manche Kränkungen hatte Lykurg zu erdulden; doch führte er seine Einrichtungen glücklich durch, begab sich dann in's Ausland, nachdem er die Spartaner hatte schwören lassen, die Gesetze bis zu seiner Rückkehr zu halten, und starb dort, ohne heimzukehren. Das Orakel zu Delphi hatte erklärt, Sparta werde unbesiegt bleiben, so lange es Lyknrg's Gesetze befolgen werde. J'hre Kriegstüchtigkeit bewährten die Spartaner in der folgenden Zeit in den beiden Kriegen mit ihren Nachbarn, den Meffeniern, die sich indeß unter Anführung des Aristodemus und Aristomenes tapfer vertheidigten. Diese sogenannten messenischen Kriege, deren man zwei zählt, sind, wie die homerischen Erzählungen vom trojanischen Kriege, mit vielen erdichteten Begebenheiten und Sagen vermischt, so daß man sich in die alte Heroenzeit versetzt glaubt, wenn man sie liest. Die Messenier wurden zuletzt ganz unterjocht; ein Theil des Volkes wanderte aus und gründete auf Sicilien die noch jetzt vorhandene Stadt Messina.

6. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 33

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 33 — abgehärtet, so daß er Kälte, Hitze, Hunger und Durst ohne Beschwerde ertrug. Er wollte aber das, was er durch Erforschen und Nachdenken, wie durch Erfahrung und Uebung gewonnen hatte, nicht für sich allein behalten, sondern er fand seine Freude daran, geistvolle und schöne Jünglinge an sich zu fesseln und ihnen den Weg zu einem guten und glücklichen Leben auf Erden zu zeigen. Er suchte gerade schöne Jünglinge an sich zu ziehen, weil nach seiner Meinung in einem schönen Körper auch eine schöne Seele wohne. Da er beständig bemüht war, Andere auf ihre Fehler und das Verkehrte in ihrer Handlungsweise aufmerksam zu machen, so konnte es nicht fehlen, daß er sich den Haß manches Mitbürgers zuzog. ‘ Auch wollte es das Unglück, daß gerade einige seiner hervorragendsten Schüler, wie Alcibiades und Kritias, das Haupt der dreißig r Tyrannen, mannigfaches Unglück über den Staat gebracht hatten. Kurz nachdem die Tyrannen gestürzt waren, traten seine Feinde mit der Anklage auf, er verderbe die Jugend und verwerfe die Götter, an die der Staat glaube, führe dagegen neue Götter ein. Letztere Anklage hatte insofern einen Grund, als Sokrates allerdings das Dasein nur eines höchsten und vollkommenen Wesens annahm, welches die Welt regiere und die Schicksale der Menschen lenke; dennoch ^achtete er bte äußeren Formen der Staatsreligion und machte die Gebräuche derselben mit. ' Die Gegner des Sokrates konnten um so eher hoffen, mit ihrer Anklage durchzudringen, als im Volke noch die Erinnerung an die Schreckensherrschaft der Dreißig und des Kritias lebendig war. Sokrates, bamals ein Mann von stebenzig Jahren, verschmähte es, durch künstliche Mittel das Mitleib der Richter rege zu machen und so seine Freisprechung zu erwirken. In einfacher Rebe entwickelte er ein Bilb seines vergangenen Lebens und bcffen, was er erstrebt habe; babei sagte er ihnen manche Wahrheit, und als er am Schluß gar die kühne Aeußerung that, er verbiene als Lohn für feine Wirksamkeit im Prytaneum (Stabthause) auf öffentliche Kosten gespeist zu werben, eine Ehre, die zu Athen tmr verbienten Staatsmännern wiberfuhr, so erbitterte er die Richter in dem Grabe, daß sie ihn zum Tode vertheilten. Zufällig war am Tage vorher das heilige Schiff nach Delos abgegangen, um dem Apollo ein Opfer zu bringen; bis zu seiner Rückkehr bürste kein Tobesurtheil vollstreckt werben. So lebte Sokrates noch breißig 3

7. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 9

1872 - Elberfeld : Bädeker
Me warf ihm in erheucheltem Zorn die Schmach vor, daß er sich habe binden lassen und spaltete ihm das Haupt; ebenso machte er es mit dem Bruder, weil er dem König nicht zur Hülse gekommen sei und als die Verräther sich darüber beklagten, daß sie mit dem unechten Golde betrogen seien, sagte er ihnen-höhnisch, sie sollten sich freuen, daß er sie für den Verrath nicht hinrichten lasse. Auf ähnliche Weise machte er es mit den übrigen Verwandten, und als alle aus dem Wege geräumt waren, trat er in einer öffentlichen Versammlung auf und sprach mit verstellter Traurigkeit: Wehe mir, daß ich dastehe, wie ein Fremdling unter Fremdlingen, und keinen theueren Verwandten mehr habe, der nur tut Unglücke beistehen könnte!" Das that er aber bloß, setzt sein Geschichtsschreiber, Gregor von Tours, hinzu, in der hinterlistigen Absicht, daß, wenn noch etwa einer seiner Verwandten am Leben sei, diese sich verriethen und so gleichfalls aus dem Wege geränmt werden konnten. Chlodwig starb schon im fünfundvierzigsten Jahre seines Lebens, im dreißigste» seiner Regierung, 511 zu Paris und hinterließ das Reich seinen vier Söhnen, die es nach seiner Anordnung unter sich theilten, ein Beweis, daß ihm nicht die Absicht beiwohnte, auf die Dauer ein großes, mächtiges und starkes Reich zu gründen, sondern daß blos Ländergier und Eroberungssucht ihn geleitet hatten?) Sein Reich umfaßte Frankreich bis aus Provence und Languedoc (Burgund war ihm wenigstens zinspflichtig); ferner beträchtliche Theile Deutschlands zu beiden Seiten des Rheins und am Main. §. 3. Justiniani oströmischer Kaiser. (527—565.) Nachdem das weströmische Reich durch die Stürme der Völkerwanderung untergegangen war, hielt sich das oströmische noch viele Jahrhunderte hindurch bis zum Jahre 1453, wo es dem Andrange der Türken erlag. Die Geschichte desselben bietet nicht viel Erfreuliches; Thronstreitigkeiten, Parteizwist und religiöse Zänkereien *) freilich ftcfien wir noch später auf die Erscheinung, daß fränkische und auch ander-beut»! »fbn lütt Sänkt, unter ijt. i" »urte. •«» Ei»Ä £."Ä -2- theilen könnte.

8. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 16

1872 - Elberfeld : Bädeker
?'T — 16 — »“j>- Sä?«; Zs .um 8 ®a6r,et f'-t’ft m einer Höhle bei Mekka feine Berufn», °m Propheten verkündet habe. Za solchen Visionen konnte er sj lntctzrci “n0e6orcnen schwärmerischen und poetischen ffiesent £ Vlevt i6m Unr°ch- <6un, wenn man sein Aus-darstelleu wollte. ^ ‘",b ®etrnge6 Sin Sahrc 609 begann er zunächst im Kreise seiner ffomilie * We bald" 0ffen6<Ueni fcin ®e,,Er äli und sein Oheim Abn- rollntz ^J Tn''Ub 6ur* sie mt>vm einflußreiche Ein. cekka. Da die Koreischiten in Folge dessen Vermin-eruug ,hres Einflusses fürchtete», so stellten sie° dem Mo^med nach dem Leben; daher sah er sich veranlaßt, heimlich von Mekka !bmfalls mum iu 6e9e(,c"- Di-s- Flucht, welche c< Sf, lkr 3e von Wundern ausgeschmückt ist heißt Hdschra und fallt in« Jahr 623 n. Chr. G.; von ihr beging a»r «T ihre Zeitrechnung. Er wurde von de» Bewohueru b‘e ,mit 6en M-kkaneru in Streit lagen, freundlich aufgenommen und fand 6e, chnen bald willige Anerkennung feinet Lehre , "ch “°" bor‘ au<s b°>d über ganz Arabien verbreitete. Er wußte wx (st7 , mkttt *ric9' b- ^ dic Ausbreitung des wahren Glaubens durch das Schwert zu begeistern, namentlich da- durch, daß er Jedem, der für denselben falle, das Paradies verhieß, dessen sinnliche Freuden er mit den lebhaftesten Farben, den An- tajttuungen ferner Landsleute gemäß, auszumalen wußte. Ja er unternahm, nachdem er Mekka unterworfen hatte sogar einen Kriegszug gegen den griechischen Kaiser, den er wie auch andere Fürsten zur Annahme seiner Lehre schriftlich aufgefordert hatte: da er aber bet seinen Anhängern nur geringe Bereitwilligkeit fand so kehrte er bald wieder um und begab sich nach Medina, von wo'aus

9. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 17

1872 - Elberfeld : Bädeker
er eine Abschiedswallfahrt nach Mekka veranstaltete, an welcher über vierzigtausend Gläubige Theil nahmen. Nach Medina zurüägekehrt, verfiel er in eine tödtliche Krankheit, die er der Wirkung von Gift zuschrieb, das ihm ein Judenweib beigebracht habe. Noch am letzten Tage seines Lebens ließ er sich in die Moschee bringen, um zu beten, schenkte seinen Sclaven die Freiheit, bezahlte, was er noch schuldig war, ließ sein weniges Geld unter die Armen vertheilen und starb mit den Worten: „Zu dem höchsten Gefährten im Paradies." Er war drei und sechszig Jahre alt (632). Sein Grab befindet sich in der von ihm gebauten großen Moschee zu Medina. Mohammed war ein Mann von seltenen Geistesgaben, scharfem Verstände und feuriger Phantasie; seine Beredsamkeit war hinreißend und wirkte mächtig auf das Volk. Viele seiner Wundererzählungen mögen das Werk seiner lebendigen Einbildungskraft sein, andere mögen der Berechnung ihren Ursprung verdanken, da er seiner Lehre ohne solche Erdichtungen keinen Eingang verschaffen konnte. Die von ihm gestiftete Religion heißt Islam d. H. Ergebung in Gott, und ihre Bekenner heißen Moslemin d. H. Gläubige oder besser Gottergebene; seine Lehrsätze wurden von Abubekr gesammelt, und so entstand der Koran, das heilige Buch der Mohammedaner, zugleich ihr Gesetzbuch, der in hundert und vierzehn Capitel oder Suren getheilt ist. Daneben entstand später aus mündlichen Ueberlieferungen noch eine andere Glaubensquelle, die Sunna, d. H. Gesetz, und so trat schon frühe unter den Anhängern des Islam eine religiöse Spaltung ein, in Schiiten, welche blos den Koran anerkennen, zu denen unter Anderen die Perser gehören, und Sunniten, die neben dem Koran auch die Sunna haben, wie die Türken. Außer den eigentlichen Glaubenssätzen trug Mohammed eine Moral vor, wie sie außer dem Christenthum im Orient nicht reiner gepredigt ist. Damit sind viele Vorschriften für das äußerliche Leben verbunden, namentlich Fasten, fünfmaliges Gebet am Tage, Waschungen, Almosen und wenigstens einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka. Dabei empfahl er besonders gewaltsame Ausbreitung des Glaubens und somit Feindschaft gegen jedes andersgläubige Volk; er begründete bei seinen Anhängern ferner den Glauben an eine von Gott unabänderlich vorausbestimmte Nothwendigkeit der Handlungen eines jeden Einzelnen, die der Mensch durch seine

10. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 18

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 18 — Willenskraft nicht überwinden könne; diese Ansicht nennt man den Fatalismus. Die Ausbreitung des Glaubens ließen sich die Nachfolger Mohammeds, die sogenannten Chalifen, angelegen sein, unter ihnen namentlich Omar I. und Othmann, und so fielen in kurzer Zeit Persien, Syrien, Palästina, Aegypten und Nordafrika in ihre Gewalt. Ja im Jahre 711 gingen sie sogar nach Spanien hinüber und machten dort dem Westgothenreiche ein Ende, indem sie dessen letzten König Roderich in der Schlacht bei Xerez de la Frontera besiegten. Dort herrschten sie, zuletzt freilich nur noch im Süden, bis zum Jahre 1492. §. 5. Pipin der Kleine ^ König der Franken. (752 — 768.) Nach Chlodwigs Tode wurde das fränkische Reich, wie wir schon gehört haben, in vier Theile getheilt; zwar fand später noch einmal eine Vereinigung statt, doch dann erfolgte eine neue Theilung. Im Allgemeinen unterschied man zwei Hauptreiche, nämlich Austrasien, d. i. der östliche Theil bis zur Maas, zu dem alle deutschen Länder der Franken gehörten, mit der Hauptstadt Metz, und Neustrien, d. i. der festliche Theil, das jetzige Frankreich, in welchem sich der deutsche Charakter sehr bald verlor und mit romanischen Elementen vermischt wurde. Dazu kam noch Burgund, das für sich ein Reich bildete. Im Innern sah es nicht ruhig aus; Mord, Hinterlist und Meineid waren unter den fränkischen Großen, wie am Hofe ganz gewöhnliche Erscheinungen, und Hab- und Rachgier erzeugten die abscheulichsten Grausamkeiten. Als die Ruhe einigermaßen wieder hergestellt war, ergaben sich die Könige der Trägheit und dem sinnlichen Genusse und überließen die Geschäfte den sogenannten Haus-meiern (maiores domus) d. h. Beamten, die ursprünglich blos die Aufsicht über die Güter und den Haushalt der Könige führten, bald aber sich der Regierung bemächtigten, so daß der Name des Königs ein leerer Schall wurde. Einer von ihnen, Pipin von Herstall, so genannt von seinem Schlosse an der Maas (Heeresstelle, Versammlung des Heeres) wurde 687 Hausmeier des ganzen Reiches und nannte sich von da an Herzog und Fürst der Franken. Ihm
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