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Die sieben Seelande.
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Eingesessenen entstandenen Streitigkeiten. Diese allge-
meinen Landtage der vereinigten Provinzen des freien
Frieslands oder der sieben Scelandc wurden in der
Mitte des heutigen Ostfricslandö, unweit Aurich,
zwischen den Dörfern Rahe und Westerende, auf ei-
nem von ehrwürdigen Eichen umschatteten Hügel, Na-
mens Upstalsboom, jährlich in der Pfingstwoche
gehalten. Hier auf Upstalsboom (wörtlich übersetzt:
dem Baum des Ober-Landesgcrichts) saßen
dann die versammelten Landstande und Richter unter
den alten Freiheitsbaumen in einem Ehrfurcht gebie-
tenden Kreise herum, oder sie gingen auf den noch
jetzt davon den Namen führenden Wandclackern auf
und nieder, und besprachen und entwarfen dann allge-
meine, den sammtlichen verbundenen Scclanden zur
Richtschnur dienende Gesetze und Verordnungen. —
Das Band, welches die sieben Seclandc so enge ver-
knüpfte, und jeder einzelnen Provinz Sicherheit und
Bestand gewahrte, war das Grundgesetz ihrer Verfas-
sung, sich bei feindlichen Anfallen von Austen und
bei entstandenen Unruhen im Innern gegenseitig hülf-
rciche Hand zu leisten.
Diese in ihren Grundsätzen eben so einfache, als
durch die volksthümlichc Treue und Gewistenhaftigkeit
der Landstande kräftige Staatsverwaltung erhielt sich
Jahrhunderte lang/ wenn gleich die Erzbischöfe von
Bremen, Uetrccht und Münster, und besonders
der crstere, neben der Obergewalt in geistlichen Ange-
legenheiten auch eines Einflusteö in die bürgerliche
Regierung des Landes sich zu bemächtigen suchten.
Durch die Gunst des Kaisers hatten sic nemlich diese
und jene friesische Grafschaft cigcnthümlich erworben
und zu ihren Domainen geschlagen, wie unter andern
der Erzbischof Adclbcrt von Bremen in der Mitte
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drangen darauf über die Ems in das jetzige Ostfnes-
land ein und breiteten sich gegen Osten bis zur Eider
aus. Doch wurden diese Küstenbcwohner eigentlich
nicht von den Friesen unterjocht, sondern von ihnen
aufgefordert, in den friesischen Bund mit cinzutreten«
So entstand nun längs der Küste an der Nordsee,
unter dem Namen Friesland, ein eigener Staat,
de? von der Mündung der Maas bis zur Weser sich
erstreckte und das jetzige Holland, das heutige Ost-
friesland, Jeverland und den nördlichen
Theil des Herzog t b u m s Oldenburg als Zu
einem gemeinschaftlichen Ganzen in sich vereinigte. Von
diesen Friesen bekam also unser Vaterland den Namen,
Len es unter allen politischen Stürmen bis hiezu er-
halten hat. Derjenige Theil dieses von Westen nach
Osten ziemlich weit ausgebreiteten Volkes, der jenseits
des Fly's oder der jetzigen Südersee bis zur Maas hin
wohnte, nannte sich Westfriesen; dahingegen die
Zwischen den, Fly und der Weser wohnenden sich Osts
friesen nannten. Den letztem Namen haben nur die
Bewohner unsers Vaterlandes behalten, indem unsere
jeverlandischcn, oldenburgischen und niederländischen
Nachbarcn denselben im Verfolge der Zeiten mit ihren
gegenwärtigen umgetauscht haben»
Die Friesen waren übrigens ein kühnes, hochher-
ziges Volk, von großem und festem Körperbau, von
freiem und offenem Blick und Wesen. Ihre Hauptbe-
schäftigung war die Viehzucht, wozu der mit üppigem
Grase bedeckte Boden ihres Landes, besonders hart
am Meercsstrande, ihnen die schönsten Weideplätze cm-
bot. Das befreundete Meer ward jedoch nicht selten
zu ihrem bittersten und verheerendsten Feinde, so in-
brünstig sie auch jh^ Meergottheit Stavo um Er-
barmen anflehen und ihr das Blut unschuldiger Kin.
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Extrahierte Personennamen: Osts
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Friesland Holland Oldenburg Meercsstrande
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Kulturstand der alten Völker rc. rg
flosien; dennoch standen diese Völker noch immer'auf
einer sehr niedrigen Stufe der Bildung. Sie hatten
in ihren entlegenen, vom Meer umdonnerten Süm-
pfen und Einöden zu wenig Berührung und Verkehr
mit frelnden, zumal gebildeten Völkern, überdies mit
dem Hunger und dem rauhen Klima ihres unwirth-
baren Landes zu sehr zu kämpfen, als daß sie zu einer
höheren Stufe geistiger, sittlicher und bürgerlicher Bil-
dung und zu einem geregelten Leben im Staate sich
schnell hatten emporheben können. Von den Chau-
ken rühmt zwar Plinius, daß sie ein gerechtes, billi-
ges, genügsames und friedfertiges Volk waren; aber
nichts destoweniger lebten sie größtentheils noch in
dem ursprünglichen Zustande der rohen Natur. Jagd
und Fischfang waren die Beschäftigungen, wozu die
Noth sic trieb. Bogen und Pfeile mit einem steiner-
nen Meffer oder einer Muschel zu schnitzen, Fischnetze
von Binsen zu.flechten. Thierhaute zur nothdürftigen
Bedeckung ihres Körpers zuzubereiten und armselige
Hütten von Reisern und Rasen aufzubauen — waren
die einzigen Künste, die sie verstanden und trieben.
Von einer höheren Kunst und Wistcnschaft hatten sic
keinen Begriff. — Gebildeter waren freilich ihre Nach-
folger, die Sachsen und Friesen; aber auch sie
hatten nur noch sehr unbedeutende Fortschritte in der
Bildung gemacht. Als Viehzucht und zugleich auch
Ackerbau treibende Völker mußten sie nothwcndig mit
der Natur und deren Gesetzen genauer bekannt gewor,
den scyn und sich nebenbei mit einigen mechanischen
Künsten und Gewerben befassen. Durch ihre Seefahr-
ten lernten sie die Sitten und Gewohnheiten fremder
Völker kennen, welches dann nicht ohne wichtigen Ein-
fluß auf ihre Sitten und Lebensweise und auf ihre
gcsammte Kultur bleiben konnte. Unter den Friesen
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Religion dieser Völker.
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la (Himmel) zu dem glanzenden Götterpallast Win-
golf, woselbst sie aus den Schädeln ihrer erschlagenen
Feinde den himmlischen Trank Aul schlürften. Die
Gottlosen und Feigen dagegen mußten nach dem Tode
ihres Körpers in dem dunkeln, schauerlichen Nifl-
heim oder in dem Reiche der Hela (der Hölle) ihr
quaalvolles Daseyn vertrauern. — Diese und ähnliche
phantastische Vorstellungen beherrschten damals die
sammtlichen nordischen Völker und cs ist leicht abzu-
nehmen, wie roh und unwürdig des wahren göttlichen
Wesens die Verehrung war, welche sie demselben in
ihren heiligen Hainen brachten. Die Sachsen pflegten
sogar auf ihren Raubzügen, welche sie in den Nach-
barländern machten, den zehnten Theil der Gefange-
nen vor ihrer Rückkehr ins Vaterland den Göttern zu
opfern.
Erst gegen das Ende dieser Periode, unter dem frie-
sischen König Adgill, dämmerte das Licht einer bessern
und reinern Erkenntniß Gottes in unserm Vaterlande
auf. Das bis dahin fast in allen europäischen Lan-
dern angenommene Christenthum breitete sich jetzt auch
zu den Friesen aus. Von Britannien her kam nemlich
ein gewisser Bischof Namens W ilfri d, auf einer Reise
nach Rom zufällig in Friesland. Von dem Könige Adgill
und dessen Unterthanen gut ausgenommen, predigte er
Christum und machte durch Hülfe seiner Beredsamkeit
Tausende zu Anhängern des Evangeliums. Allein
späterhin, unter der Regierung des Königs Radbod
kehrten die meisten Friesen wieder zu den umgestürzten
Götzenalta'ren und dem Dienste Wodans oder Odins
zurück. Umsonst predigte Wikbert ein Paar Jahre
lang mit vielem Eifer die Lehren des Christenthums.
Endlich überredete jedoch der Bischof Wulfram den
König Radbod, sich taufen zu lassen. Vielleicht rnö-
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Extrahierte Ortsnamen: Hela Sachsen Gottes Britannien Rom Friesland Wodans Odins Christenthums
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182
Sechste Periode.
13-
Große Wasserflut^ am 3. und 4- Februar 1825.
Der Zustand des Vaterlandes, welches bereits seit
einigen Jahren durch politische Umformungen, durch
den Verfall des Handels und der Schiffahrt, durch
schwere Abgaben und Geldmangel bedeutend gelitten
hatte, wurde vollends im Spathcrbste des Jahres
1824 höchst bcklagenswerth, indem durch anhaltende
heftige Stürme das nachbarliche, seit einem Jahrhun-
dert so ruhig gewesene Meer furchtbar aufwogte, so
daß hin und wieder, besonders im Norder und Emdcr
Amt, die verheerendsten Deichbrüche und Uebcrschwem-
mungen befürchtet werden mußten. Inzwischen waren
diese Beunruhigungen des gewaltigen Elements nur
Vorspiele einer furchtbaren Katastrophe, deren Nahe
jedoch keiner ahnete, da mit dem Schluffe des gedach-
ten Jahres die Stürme ausgetobt zu haben schienen
und eine so gelinde und trockene Witterung einfiel, daß
der Landmann noch manchen durch den anhaltenden
Regen im vorigen Herbst unbesaet gebliebenen Acker
mit Winterfrucht bestellen und sich nicht ohne Grund
mit der frohen Hoffnung einer günstigen Erndte schmei-
cheln konnte. Gegen das Ende des Januars 1825
kehrten die Besorgniß erregenden Stürme wieder; aus
der Wolkenschwangern Luft fuhren mitunter drohende
Blitze herni der und furchtbar rollende Donner ver-
mehrten das Tosen der Orkane und das Brausen der
an die zitternden Deiche schlagenden Mecreswogcn;
höher schwoll von Tage zu Tage die Nordsee wieder
an, bis — in der Nacht vom 3- auf den 4■ Februar,
gerade bei Vollmond und der durch die Erdnahe des
Mondes erhöheten Springfluth, die ganze Deichlinie
des Landes, gleich der in dem benachbarten Jeverland
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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20
Erste Periode.
entwickelte sich bereits in dieser Periode ein eigen-
thümlieber Volks charakter, der sich durch alle
folgende Jahrhlinderte erhielt, und deffen Grundzüge
ein gewisses Selbstgefühl, eine beharrliche Fe-
stigkeit des Sinnes, eine Art von edlem und
männlichem Trotz, eine ernste Bedachtlich-
keit und, vor allem, eine innige Liebe zur
Freiheit und zum Vaterlande waren. Ueber
alles theuer war dein Friesen seine meerumdonnerte
Heimath und die eigen? Sitte in Lebensart und Klei-
dung, die er streng bewahrte. Jedem Versuch von
austcn her, ihn in seinen Granzen zu beunruhigen
oder ihn im Genuste seiner Freiheit und seiner Vor-
rechte zu stören und seine alte heilige Sitte zu be-
flecken, ward ernst und kühn mit dem Schwert in der
Hand von ihm begegnet.
7.
Religion dieser Völker.
Ueber die religiösen Ansichten und Meinungen der
Urbewohner des Landes, der Chauken, sind keine be-
sonderen historischen Nachrichten vorhanden. Wahr-
scheinlich haben sie die damals im europäischen Nor-
den gangbaren Vorstellungen von der Gottheit, der
menschlichen Seele und dem Leben derselben nach dem
Tode gctheilt. Nach diesen waren Alfadur (All-
vater), Odin, oder Wodan, der Gott der Sonne
und des Himmels, und Frigga oder Freya, die
Göttin der Erde, die Hauptgottheiten, an welche sie
ihre Gebete richteten und denen sie ihre, oft grausam
blutigen Opfer brachten. Die Seelen der Menschen
waren nach ihrer Ansicht unsterblich und die Frommen
und Tapfern, die in ihren Kriegen viele Feinde er-
schlagen hatten, kamen nach dem Tode in Walhal-
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Zustand des Landes. i3i
stand desselben in geographischer und statistischer Hin-
sicht einen bedeutend nachthciligcn Einfluß harten.
Durch mehrere große Masserfluthen und Ueb er-
schwer« mungen des Landes, worunter besonders
wahrend der gräflichen Regierung die Allerheili-
gen flu th (1570), die Fastna chtsfluth (1625),
die St. Petersfluth (1651), und unter der fürst-
lichen Regierung die Katharinen fluth (1685), die
Martinsfluth (1686), die große Weih na chts-
fluth (1717) und die Neujahrs flu th (Í72o) die
zerstörendsten waren, litt nicht allein die Bevölkerung
und der Wohlstand des Landes außerordentlich, indem
Tausende von Menschen in den Wellen ihr Grab fan-
den , der Äcker oft Jahre lang nicht gebaut werden
konnte und Millionen zur Wiederherstellung der Deiche
erfordert wurden, sondern es mußten auch hin und
wieder, eingcrisicner tiefer Löcher (Kolken) und verän-
derter Strömungen wegen, bereits eingedeichte Lände-
reien wieder ausgedeicht und den Fluthcn Preis gegeben
werden. Aber auch die P e st (1583, 1597,1598, 1602,
1611, 1624, 1637 , 1665), feindliche Einfälle,
besonders der Sächsische (1514 u. f.), der Mans-
feldische (1622), und der Hessische (1637) und
bürgerliche Unruhen rofftcn oft Tausende von Einwoh-
nern weg. Schwer drückten auch zuweilen strenge
Winter (1565, 1709 und besonders 174o)> Miß-
wachs und Theurung die Provinz.
Dagegen erfreute sich auch mitunter das Vaterland
sehr glücklicher Zeiten, in denen Friede und Eintracht
herrschte, reiche Erndten den Fleiß des Landmanns
belohnten, Hand.el, Scbiffahrt und bürgerliche Gewer-
be blüheten und ein zufriedenes, bequemes Leben sich
überall bewegte. Im Ganzen war, trotz der mannig-
faltigen Landplagen und inncrn Unruhen, doch der
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
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f
— 12 —
Die älteste Bevölkerung Griechenlands trägt den Namen Pelasger. Das ist vermutlich der Gesamtname jenes (gräco-italischen) Völkerzweigs, welcher bei der Wanderung der Indoger-manen von A|ieu nach Europa sich vou den (Selten, Germanen und Slaven absonderte und sich südwärts wandte. Bon den weiter westwärts vorgedrungenen Italikern wurden sie Griechen genannt, |ie selbst nannten sich erst Achäer, dann Hellenen und teilten sich in die 3 Stämme Äoler, Dorier und Ionier.
Schon die Pelasger waren, wenigstens seit ihrer Ansiedelung in Europa, ein ackerbautreibendes Volk, welches auch feste Burgen und Städte zu bauen verstand. Auch bezeugen schon die vorgeschichtlichen Sagen die Vertrautheit der Griechen mit der Seefahrt. Bereits nach Homers Schilderung bilden sie eine Menge kleiner Gemeinwesen und zwar mit monarchischer Verfassung. Der König sah seine Würde als eine Gabe der Gottheit an, hatte aber einen Rat von Edeln — „im Frieden ist es mehr das Alter, im Kriege ist es mehr die Tapferkeit, welche in den Rat des Königs dringt" *) — zur Seite, und die Stimme des Volkes blieb nicht nngehört.
Die ältesten Griechen verehrten, wie die Inder, Perser und unsere eigenen Vorfahren, einen höchsten unsichtbaren Gott ohne Bild und Tempel; „die hochragenden Berggipfel waren ihnen auch zu geistiger Erhebung die von der Natur geschaffenen Hochaltäre." 2) Als später das Volk sich in viele kleinere Gemeinwesen schied, kam der Polytheismus auf, und man verehrte Götter der Oberwelt (Olympier, unter denen Zeus der oberste), der Unterwelt (Demeter und ihre Tochter Persephone samt deren Gemahl Hades) und des Wassers (Poseidon). Daß Demeter (Mutter-Erde) als Gemahlin des Himmelsgottes Zeus galt, erinnert an die religiösen Grundvorstellungen der übrigen alten Völker.
An den Kultus lehnten sich die öffentlichen Fest spiele an, die zugleich das stärkste Band nationalen Zusammenhangs bildeten.
Während die erste Einwanderung, „wie die ältesten Wanderungen der Völker alle",3) unzweifelhaft zu Lande — hier also in der Richtung von Norden nach Süden — erfolgte, begann schon früh zur See eine Reihe von Auswanderungen in der Richtung von Osten nach Westen; dahin weisen auch die Überlieferungen vom Argonautenzug und vom trojanischen Kriege (? 1198—1184), wie sie andererseits darauf hindeuten, „daß die
2) Ranke. — S) Curtius. — ») Mommsen.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Curtius Mommsen
Extrahierte Ortsnamen: Griechenlands Europa Europa