162, Beschreibung der Römer überhaupt,
So in dem Zeitraume von den Zwölf Tafeln bis auf
Cicero. Man schloß jedoch jede rechtmäßige Ehe
durch ein Eheverlöbniß. Dabey wurde erfordert,
daß der Bräutigam um die Braut anhielt, und der
Vater derselben es ihr zusagte. Hier gebrauchen die
Römer die Wörter: stipulari, stipulatio, spondere,
sponsio und despondere, desponsio. Was sagen
diese Wörter? Die Römer sahen das Verlöbniß als
einen Vergleich an. ' Derjenige, welcher den Antrag
machte, also der Bräutigam, welcher anhielt, stipula-
batur, und sein Antrag war stipulatio. Hierauf
willigte der Brautvater ein (spondebat, sponsio).
Endlich nahm der Bräutigam wieder die Einwilligung
und das Versprechen des Vaters an (despondebat,
desponsio). Die ganze Feyerlichkeit führte den Namen
Sponsalia. Das Verlöbniß war gültig und recht-
mäßig, fo bald beyde Theile eingewiüiget hatten. Doch
pflegte man tu spätern Zeiten über die Verlobung
einen schriftlichen Aufsatz zu machen, und alle An-
wesende besiegelten denselben mit ihren Ringen; vor-
züglich ließ man solche Verträge von den Notarien
(Signatoribus) unterzeichnen und besiegeln. Nach ge-
schehener Unterzeichnung (obsignatio) gab der Bräu-
tigam der Braut anstatt des Mahlschatzes einen Ring
(annulus pronubus), welcher noch zu des Plinius
Zeiten von Eisen war; und man wünschte Glück mit
den Worten: feliciter, feliciter; ein Gastmahl be-
schloß die ganze Feyerlichkeit. *). So lange die Un-
terhandlung wegen einer Verlobung währete, nannte
man den Bräutigam Sponsus speratus, und die
Braut Sponsa sperata oder pacta, oder bloß
sperata, pacta, k) Es war aber auch gewöhnlich,
Stirn
*) Nicht immer wurde das Gastmahl an dem Verlobung^
tage gegeben, zuweilen auch einige Tage später: kiñ
Beyspiel beym Cicero »6 Quin«, fratr. Ii, 5. 6-
k) Tercnt. Hcauton. Iv, s. 26. Ovid. Epist, Xi, 21. O'
Juveujtl, Sät. Ii. V, 119 ct Vi. v.25.27. Pfih. H. N. Zz. x>
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der Künste und Wissenschaften rc. 419
griechischen Geschmack ein. m) Er verfertigte sowohl
ádnche, in denen Götter und Helden auftraten,
b komische Schauspiele, in welchen Hausvater han-
b'ken. Mix diesem gemachten Anfang fing sich die
areuusche Literatur immer weiter an auszubilden,
¡r* Geschichte wagte es nun, im römischen Gewände
Anzutreten. (£. Fabrus pictor beschrieb um das
á' 534 die Thaten der Römer in lateinischer
Sprache. Vorher hatten verschiedene Römer die Ge-
. lochte ihres Staats beschrieben; allein sie thaten
.77 in griechischer Sprache wie z. B. L. Cincius
Rentas, mm) Jener war es auch, der als der
J-ie Maler tu Rom auftrat. Dieser Patricier malte
eigenen Handen den Tempel der Gesundheit, und
dachte damit den Beyuamen pictor auf seine Fa-
n) Die Kunstliebhaberey ward unter den Rö-
mern noch herrschender, als Marcellus im I R.
^ mit dem schönen Raube von Syrakus seinen,
ei? Ehre erbaueten Tempel ausschmückte, o)
'a‘)m nach und nach die griechische Literatur und
.«'Unit, int rttslfm/to /ifiut* «mi Llirns . tu sich auf.
gebrannter Erde, 'fingen sich an zu verlieren, und
Dd 1
nur
m) Cíe. Brut. Xvtlt.
®*,n') Diligens monumentorum auctor» Liv. Vii > 2l
n) Liv. Xxll. 7. Xxiv. 16.
•) Liv. Xxv, 40. Plutarth. V. Märcell.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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