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1. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. V

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
V ""1 ,j häuslichen Fleiße wird, wenn das Buch in den Händen der Schü- ler sein sollte, ein Theil des Stoffes zugewiesen werden können. Im Unterrichte selbst wird dann, wo es angethan ist, vom Schüler in die geschichtlichen Mittheilungen so viel aus dem Inhalte des Gedichtes verflochten, als ihm gegenwärtig ist. Und so sei denn das Buch zum Gebrauch für Schule und Haus empfohlen. Möge es neben seinem nächsten Zwecke, ein Förderungs- mittel für den Geschichtsunterricht zu sein, auch zur Lösung der Auf- gabe: im Herzen unsers Volkes und unsrer Jugend Liebe und Neigung zu den Schätzen unserer poetischen Nationalliteratur zu erhalten imb zu mehren, ein wenig beitragen. Dann ist erfüllt, was der Verfasser angestrebt und wofür er in seiner amtlichen Thätigkeit stets ein war- y mcs Herz und innige Liebe gehabt hat. Münsterberg, im August 1865. Ed. Förker.

2. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 107

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
107 Und wie der Vater treu mit seinem Sohne, So steh' ich treu mit ihm und wanke nicht. Eest sind der Liebe Bande, eil meinem Vaterlande! Des Königs Ruf dringt in das Herz mir ein: Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein! 3. Nicht seder Tag kann glüh'n im Sonnenlichte, Ein Wölkchen und ein Schauer kommt zur Zeit, Drum lese Keiner mir es im Gesichte Daß nicht der Wünsche seder mir gedeiht. Wohl tauschten, nah und ferne, Mit mir gar Viele gerne; Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein, Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein! 4. Und wenn der böse Sturm mich wild umsauset, Die Nacht entbrennet in des Blitzes Gluth; Hat's doch schon ärger in der Welt gebrauset, Und was nicht bebte, war — des Preußen Muth Mag Fels und Eiche splittern, Ich werde nicht erzittern; Es stürm' und krach', es blitze wild darein! Ich bin eilt Preuße, will ein Preuße sein! 5. Wo Lieb' und Treu' sich so dem König weihen, Wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand, Da muß des Volkes wahres Glück gedeihen, Da blüht und wächst das schöne Vaterland. So schwören wir auf's Neue Dem König Lieb' und Treue. Fest sei der Bund! Ja, schlaget muthig ein! Wir sind ja Preußen, laßt uns Preußen sein! Bernhard Thiersch. Das Lied entstand in Halberstadt und wurde am 3. August 1830 zum ersten Male in der Harmonie- Gesell>chaft gesungen. Damals sang man es nach einer andern bekannten Melodie; später wurde es ver- schiedene Male in Musik gesetzt, aber den Platz behielt zuletzt die Melodie, welche der berühmte Musik- direktor N eit Hardt in Berlin, der Schöpfer und Leiter des Domchores, componirte. Als ein Opern- sänger zum ersten Male das Lied in einein Concerte vor dem Könige Friedrich Wilhelm Iii- in Potsdam sang, wollte der Beifall kein Ende nehmen ; er mußte es noch einmal singen. Ja, der König selbst stimmte >n den allgemeinen Jubel von Herzen ein, und da das Lidd zum dritten Male verlangt wurde, der Sänger aber Gefahr für seine Stimme befürchtete, so wurde ihm gleich sein volles Gehalt als lebenslängliche Pension versprochen, wenn er wirklich Schaden nehmen sollte. So hatte das schwungvolle Lied Alle mit fortgerissen. Sehr bezeichnend ist es. daß das herrliche Lied auch alsbald durch die Feuerprobe boshafter Anfechtung und bitteren Spottes hindurch mußte. Ein Dichter von schönen Gaben, der dieselben aber gemißbraucht hat im Dienste des Undanks und der Königsseindschaft shoffmann v. Fallersleben), machte, 1 mit einem boshaften Seitenblick nach dem Chor, der am Schluß des Liedes einfällt, den Witz: „Ich bin ein Preuße! singt nur Einer; die Andern aber brummen drein!" Der edle Sänger aber antwortete: „Was ich vor langer Zeit gesungen Im kleinen Kreis, der mich verstand. Das flog, kaum hatt' es ausgeklungen. Mit eignen Schwingen hin ins Land. Und so erklang's, wo Preußen wohnen. Vom Niemen bis zum Vater Rhein. Und sangen es schon Millionen, So kann das Lied kein Solo sein!" 114k. Alexander Bpsttaiiti auf Munkacs. *) Alexander Dpsilanti saß in Munkacs hohem Thurm! An den morschen Fenstergittern rüttelte der wilde Sturm; *) Fürst Alexander Dvsilanti, Sohn eines in der Verbannung gestorbenen Hospodar's der Wallachei. hatte im russischen Dienst gegen Napoleon gestritten und bei Dresden einen Arm verloren. Er befand sich als General und Adjurant des Kaisers Alexander zur Zeit des europäische» Congresses in Wien, von wo aus er insgeheim die Hetaristen <d. h. die zum „Bunde der Freunde" gehörigen £*

3. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 110

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
110 Als im Kriege gegen das zu wilder Empörung entflammte Frankreich der preußische Feldmarschall, Herzog Ferdinand von Braunschweig in dem Treffen bei Pirmasens am >4. Septbr. und bei Kaiserslau- tern am 28 bis 30. Novbr. 1793 den Sieg über die Feinde davongetragen hatte, erschien in der Spener- schen Zeitung (vom >7, Decbr.) unter der Ueberschrift: „Berliner Doltsgesang" das Gedicht: „Heil dir im Siegerkranz." Es war Sr. unterzeichnet. Mit dem englischen Volksliede „6ock save tiie King", hat es nichts als den Rhythmus und die Melodie gemein. Im klebrigen ist es echt deutsch und mit aus- schließlicher Beziehung auf König Friedrich Wilhelm H. gedichtet, der nicht nur den deutschnationalen Krieg gegen Frankreich unternommen, sondern persönlich den Feldzügen von 1792 und 1793 beigewohnt hat, und der namentlich bei dem Schluffe des letzteren Preußens sieggekrönter König genannt werden konnte, da sich Mainz ihm ergeben mußte, und sein Feldherr auch im offnen Felde glücklich gewesen war. Auch der Ausdruck „Liebling des Volks" scheint aus dem Umstande hervorgegangen, daß der König da- nials nicht nur im engern Kreise, sondern selbst von ausländischen Schriftstellern der vielgeliebte genannt wurde. — Für den Verfasser des Liedes galt lange Zeit Heinrich Harries; nach den in einer neueren Schrift (. Zur Geschichte des preußischen Volksliedes. Berlin, 1850") gegebenen Aufschlüssen wäre jedoch der wirkliche Verfasser der >755 zu Kiel geborne Doktor der Rechte Balthasar Gerhard Schumacher Senior der Dicarien im hochw. Hochstifte der freien Reichsstadt Lübeck. Derselbe bediente sich alö Amor häufig der lateinischen Uebersetzung seines Namens 8utor, daher auch die Chiffre unter dem ersten Ab- j. druck von 1793 Sr. (Müller, Preußens Ehrenspiegel)." Die Anfangsworte der 5. Strophe: „Sei. König Wilhelm, hier rc." sind eine Veränderung des ur- sprünglichen Textes, um das Lied auf den gegenwärtigen König beziehen zu können. 118. An des Königs Geburtstage. 1. Vater, kröne du mit Segen Unsern König und sein Haus, Führ' durch ihn auf deinen Wegen Herrlich deinen Rarhschluß aus. Deiner Kirche sei er Schutz, Deinen Feinden biet' er Trutz. Sei du dem Gesalbten gnädig, Segne, segne unsern König! 2. Rüst' ihn mit des Glaubens Schilde, Reich' ihm deines Geistes Schwert, Daß Gerechtigkeit und Milde Ihm des Friedens Heil gewährt. Mach' ihm leicht die schwere Last, Die du auferlegt ihm hast. Sei in Jesu du ihm gnädig. Schütze, segne unsern König! 3. Sammle um den Thron die Treuen, Die mit Rath und frommen Fleh'n f Fest in deiner Streiter Reihen, ! Für des Landes Wohlfahrt steh'n. Baue um den Königsthron Eine Burg, o Gottessohn. Sei du ihm auf ewig gnädig, I Leite, segne unsern König! 4. Nähre du die heil'ge Flamme, Die das Her; des Volks erneut, 1 Daß es unserm Königsstamme I Liebe bis zum Tode weiht. !! 1. Wo ist ein Königshaus Stolzer in Streit und Strauß, Kühner in Kamps und Krieg, Sanfter nach Schlacht und Sieg? — Hoch, Preußen, hoch! 2. Preußen und Brandenburg, Die setzen Alles durch, In der Zeiten langer Nacht Hast du über ihn gewacht, Du erhieltest ihn uns gnädig; Segne, segne unsern König! — 5. Fürchtet Gott, den König ehret! Das, o Herr, ist dein Gebot. Und du hast es selbst bewähret, Warst gehorsam bis zum Tod. Wer dich liebt, der folget dir, Drum so beten Alle wir: Vor'dem Bösen schütz' uns gnädig, Gott erhalte unsern König! ! 6. Gib uns Muth in den Gefahren, Wenn der Feind uns ernst bedroht, Daß wir Treue dann bewahren, Gehen freudig in den Tod. ! Du bist unser Siegspanier; Gott mit unz! So singen wir: Uns're Treue kröne gnädig, Segne, segne, unsern König! 7. Breite, Herr, dein Reich auf Erden Auch in unserm Lande aus, Daß wir deine Bürger werden, Ziehen in dein Vaterhaus. Frieden und Gerechtigkeit Gib uns, Gott, zu aller Zeit. Sei du deinem Volke gnädig, Segne, segne unsern König! W. Hülsemann. 12«. Die Hohenzollern. Fragen und zagen nicht, Ob auch der Teufel ficht! Hoch, Preußen, hoch! !. Friedrich, des Hauses Ahn', Fing's in den Marken an, Der mit dem Eisenzahn Folgt auf der Ruhmes Bahn; Hoch, Preußen, hoch!

4. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 112

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
112 26. Steh' fest an Deinem Ort Preußens und Deutschlands Hort! Deine Gerechtigkeit Führt uns durch jeden Streit. Hoch, Preußen, hoch! j 27. Preußen und Brandenburg Die setzten Alles durch, Fragen und zagen nicht, Ob auch der Teufel ficht; ! Hoch, Preußen, hoch! G. Hesekiel (geb. 1817)' Anhang. Kurze Nachrichten über die Dichter. 1 Alexis, Willibald, heißt mit seinem wahren Namen Georg Wilhelmhein- rich Häring, geb. 1798 zu Breslau, Dr. der Philosophie, lebt zu Berlin. 2. Arndt, Ernst Moritz, geb. 1769 zu Schoritz auf der Insel Rügen, studirte in Greifswald und Jena'philosophie und Theologie. Nachdem er zwei Jahre im elterlichen Hause verweilt hatte, bereiste er während 1^ Jahren Schweden, Deutschland, Oesterreich, Ungarn, die Schweiz, Italien und Frankreich; nach seiner Rückkehr wurde er 1806 Professor der Geschichte in Greifswald. Die Schmach, welche damals Fürsten und Völker über sich ergehen ließen, ver- mochte sein kühner, von der feurigsten Vaterlandsliebe beseelter Geist nicht zu ertragen. Seinem Zorne und Hasse gegen die Franzosen und insbesondere gegen Napoleon machte er in seiner Schrift: „Geist der Zeit" Luft, zog sich aber dadurch auch den heftigsten Zorn Napoleons zu, so daß er nach der Schlacht bei Jena nach Schweden flüchten mußte. 1810 kehrre er unter dem Namen eines „Sprachmeisters Allmann" nach Deutschland zurück und trat in seine Stelle zu Greifswald wieder ein. 1812 ging er nach Breslau, wo er mit Blücher, Scharnhorst und Gneisenau zusammentraf, und von da nach Rußland, wo er den Minister Stein kennen lernte. 1813 kehrte er wieder in sein Vaterland zurück und weihte nun seine ganze Kraft dem deutschen Befreiungskämpfe; in zahlreichen Flugschriften, sowie in seinen kräftigen Kriegs- und Vaterlandsliedern suchte er den Haß gegen die Franzosen, sowie den Sinn für des Vaterlandes Größe und Unabhängigkeit zu entflammen. Im Jahre 1818 wurde er zum Professor an der neu errichteten Universität zu Bonn ernannt, mußte aber 1820 seine Thätigkeit als solcher einstellen. Bis zum Jahre 1840 lebte A. in dieser unfreiwilligen Zurückgezogenheit in feinem am Rheine gelegenen Hause.*' Friedrich Wilhelm Iv. entschädigte ihn für das erliteene Unrecht dadurch, daß er ihn nach seiner Thronbesteigung ehrenvoll wieder in sein Amt einsetzte. 1848 trat A. als Mitglied des Par- lamentes in Frankfurt auf, und am 29. Januar 1860 starb er zu Bonn. „Arndt ist einer der wenigen Schriftsteller von ausgeprägtem Charakter, welche ihre Gesinnungen im Laufe der Zeit nicht geändert haben. Mächtig wirkte er durch seine Schlachtlieder und Volksgesänge, die Haare auf den Zähnen und tiefe Gluth im Herzen hatten, und die auch noch jetzt im Munde des Volkes fortleben (Barthel)." „So lange das Andenken an den Sieg und die Ehre und die Freude von 1813 dauern wird, so lange wird man auch der Siegs- und Freudenlieder gedenken, die damals gesungen worden, so lange wird auch das Gedächtniß und die Ehre des alten Sängers von Rügen dauern (Vilmar)." 3 Wechslern, Ludwig, wurde 1801 zu Dreißigacker bei Meiningen geboren und erhielt später eine Stellung als Bibliothekar bei dem Herzoge von Mei- ningen. Er behandelt in seinen Gedichten mit Vorliebe die Sagen seiner Heimath, Thüringens, ferner Frankens und Oesterreichs, wandte sich außer- dem auf größere Stoffe, bearbeitete das Volksbuch von den „vier Haimans- kindern", ferner die Sage vom „Faust" 1833 in der Nibelungenstrophe. Er starb 1859.

5. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 104

1826 - Erfurt : Müller
io4 vollen Worte. Die Jugend freilich meint: es sei leicht, selbstständig zu werden; wen aber das Le- den gelehrt hat, wie schwer dieß für den Einzelnen ist, der wird gewiß erkennen, welch' eine hohe Be- deutung ein wahrhaft selbstständiger Staat im Welt- leben habe. Doch nicht bloß deswegen nur ist jenes Wort als Ueberschrift gewählt, weil in der Zeit, die dieser Abschnitt einschließt, das vaterländische Reich anfing, sich auf sich selbst zu begründen, son- dern auch und fast mehr noch darum, weil dessen regierte Beherrscher, der Kurfürst Friedrich Wilhelm, X1ö40 bis t,je Kraft und Gediegenheit seines Charakters, über- lc88 Haupt alle ihm angebornen Tugenden seines Stam- mes auf die Erreichung des Gipfels achter Fürst- lichkeit auf Erden, auf Selbstständigkeit als Regst er er seines Volks, mit einem Erfolge ver- wendete, dessen jedes ernste und reine Streben gewiß sein kann, sobald das Ziel sich innerhalb der Bahn göttlicher Weltordnung befindet Was aber ist wohl fester in derselben begründet, als die selbstständige Aut 0 ritat der Fürsten? Einheit, Ordnung und Gerechtigkeit regieren die Welt wie den Staat, die Gemeinde wie die Familie. Sie sind diejenigen Gewalten, welche, (für den Staat in des Monarchen Person vereinigt), sobald wir in und mit ihnen freudig le- den und handeln, die segensreiche Wirkung Hervor- bringen, daß die wohlgeordnete Hütte des ärmsten Landmanns, mehr wahre Freude in sich faßt, als ohne sie der Palast des Reichsten. - Wenn hier, auf das Zeugniß der Geschichte aller Zeiten und Völker, der Monarchie das Wort ge- redet wird, so soll damit keineswegs ausgesprochen sein, daß der Monarch das Recht habe, sich von menschlicher Wrllkühr, von Eigensinn und Laune be- stimmen zu lassen. Der Fürst ist Gottes Stellvertre- ter in den sittlichen und bürgerlichen Angelegenhei- ten des ihm und seinem Geschlechts von dem König aller Könige anvertrauten Reichs. Nickt aus eigner Machtvollkommenheit soll er handeln, sondern Kraft deö ihm durch Gottes Gnade gewordenen Berufes'. Demnach ruht schwere Verantwortlichkeit auf ihm.

6. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 243

1826 - Erfurt : Müller
243 gen. D!e Unterhandlungen wurden abgebrochen, der Krieg ward erklärt. Der König stand allein; der Beistand Rußlands war ungewiß und fern, Sachsen schien böswillig- Hessen- Kassel in trägem Zaudern befangen. Seine einzigen Stützen blieben das Heer, das Andenken an eine große Zeit und der Glanz eines Namens, an den sich Hoffnungen, Wünsche und Ahnungen der herr- lichsten Art unwillkührlich knüpften. Auf sein Volk konnte Friedrich Wilhelm insofern rechnen, daß es die Last des Krieges mit Ergebung tragen, die nothwendrgen Opfer freudig bringen würde; es von Pflug und Werkstatt weg in die Waffen und auf das Schlachtfeld zu rufen, war des Königs Wille nicht, konnte es nicht sein; denn nur ein glühender, von langem und schweren Feindesdruck erzeugter Haß oder ein revolutionarrer Fanatismus kann einen Krieg frt diesem Sinne national machen. So lange dein Bür- ger irgend ein Gut außer dem nakten Leben bleibt, tritt er nicht leicht aus dem Friedensgleis auf die blutige Schwertbahn. Das aber ist der Fluch aller -Revolution, daß die Kreise des Lebens durcheinander- geworfen, die Verhältnisse des Einzelnen gestört und dadurch die Massen des Volkes binausgetrieben wer- den auf die Wahlplätze, ohne Beruf, nur um sich des Jammers in der Heimarh zu erwehren. Dem Gewinner dek französischen Revolution ward es Vor- behalten, der unterjochten Welt Verzweiflung zu brin- gen, mit dieser aber auch die Mittel, ihn Und sein Werk in einem Strome von Blut zu ersticken. Das Heer war gut, wohlgeübt, voll Zucht, aber nicht kriegsgewohnt; das Ofsiziercorps vom Geist der Ehre und Pflichttreue belebt, doch zum Theil minder vertraut mit dem, was der Krieg forderte Die Feld- züge am Rhein und in Polen hatten sich wenig ge- eignet zu thätlicher Ausbildung und Erkenntniß dessen, was Noth war gegen einen Feind, der weder den Sanskulotts noch den polnischen Horden glich.. We- niger als Alles war den Ofsizieren und Soldaten jene Kriegführung bekannt, welche, durch die Noth der Re- volution erzeugt, Napoleon im Laufe siegreicher Feld- züge zu einer Vollkommenheit ausgebildet hatte, die 16 * 8 Oct. 1806

7. Kleine deutsche Geschichte in didaktischer Bearbeitung - S. 46

1893 - Erfurt [u.a.] : Bacmeister
I — 46 — eines Winkelmann. Lessing, Herder, Kant, eines Klopstock, Schiller, Göthe, Jean Paul, Bach, Haydn, Mozart, Beethoven vermochten nur vorübergehend die Schmach vom deutschen Namen zu heben. Fast tausend Jahre hatte das alte deutsche Reich bestanden. Nie war es zu einer wahren und dauernden Einheit gelangt. Vielleicht wäre es nach dem westfälischen Frieden ein Raub beutelustiger Fremden geworden, wären nicht die Hohenzollern in Brandenburg-Preußen stets kräftig für sein Wohl eingetreten. Diese, in der „Streusandbüchse des alten Reichs" erwachsen, halten die deutschen Tugenden bewahrt; sie sollten auch einst die alte deutsche Kaiserherrlich-, keit erneuern. Daß aus Menschen werden Wölfe, bringt zu glauben nicht Beschwerden; Sieht man nicht, daß aus den Deutschen dieser Zeit Franzosen werden? Iii. Srmibcnbitrgisdi-pmtßisdie Geschichte. 17. Etwas über die wichtigsten hohenzollerschen Kurfürsten Brandenburgs. Bevor die Hohenzollern in die Mark kamen, sah es in dieser infolge fast fortwährender Kriege und infolge des unwürdigen Treibens der Raubritter recht traurig aus. Der letzte luxemburgische Kurfürst, Namens Siegmund, hatte sogar die Mark eine Zeit lang verpfändet und ließ ihr durch seinen geizigen Vetter Jost von Mähren eine Geldsumme nach der andern erpressen. Am ärgsten wurde es jedoch, als Jost die beiden frechsten Raubritter, die Brüder Dietrich und Hans von Quitzow, zu Statthaltern ernannte. Da war es schlimmer in Brandenburg, als zur Zeit des Faustrechts im deutschen

8. Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten - S. 50

1850 - Erfurt [u.a.] : Körner
Zur alten Geschichte. Äö Das tolle Volk war reif für den Gebieter, Und deßhalb rief er: „Stürzet vor mir nieder!" Ortlepp. Zahme Xenie. Und wenn man auch den Tyrannen ersticht, Ist immer noch viel zu verlieren. Sie gönnten Cäsar'n das Reich nicht Und wußten nicht zu regieren. v. Göth e. Brutus und Casar. Brutus. Sei willkommen, friedliches Gefilde! Nimm den letzten aller Römer auf! Don Philippi, wo die Mordschlacht brüllte- Schleicht mein gramgebeugter Lauf. Cassius, wo bist du? — Rom verloren! Hingewürgt mein brüderliches Heer! Meine Zuflucht zu des Todes Thoren 1 Keine Welt für Brutus mehr! Cäsar. Wer, mit Schritten eines Nkebeflegren, Wandert dort vom Felsenhang? — Ha! wenn meine Augen mir nicht lugten- Das ist eines Römers Gang. — Tibersohn — von wannen deine Reise? Dauert noch die Siebcnhügelstadt? Oft geweinet Hab' ich um die Waise, Daß sie nimmer einen Cäsar hat. Brutus. Ha! du mit der drei und zwanzigfachen Wunde! Wer rief, Todter, dich ans Licht? Schaudre rückwärts zu des Orkus Schlunde» Stolzer Weiner! Triumphire nicht!

9. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 468

1807 - Erfurt : Keyser
468 Beschreibung des Zustandes in den Versen, die Donatus von ihm in seinem des Terentius aufbehalten hat, ihn den halben * nander *) zu nennen, kein Bedenken trug. Mit "* geringerer Achtung wurden seine Arbeiten bey <elfif Zeitgenossen ausgenommen. Der große Scipio ^ <anus und Lälius schenkten ihm ihre innigste fflel ^ schast; zum Beweise, daß dieser Dichter mehr, blos ein eleganter Schriftsteller, daß er eiir^' ^ von edler Bildung und feinem Gefühl war. Jaf Letztere wurde sogar für den eigentlichen der Komödien des Terentius gehalten. **) I" Är, Lage befand sich auch Terentius ungleich als sein Vorgänger Plautus. Er besaß in der von Rom ein ansehnliches Landgut, und seine vermählte sich mit einem römischen Ritter. faßte dieser beliebte Dichter den Vorsatz, Rom Ju• % lassen, um sich nach Griechenland zu begeben, vielleicht der allgemeine Ruf, der ohne Zwerftl ^ Neid zum Grunde hatte, daß Lälius und Scipio, Busenfreunde, großen Antheil an seinen Srhavlp' hatten, die Ursache gewesen; vielleicht unternav aber auch nur deswegen diese Reise, um die und Gewohnheiten der Griechen mehr kennen nen, und sie in seinen Gedichten getreuer «« (l drücken. Gewiß ist es, daß er Rom nie sehen hat. Man halt dafür, daß er in einem^.'K bruche zu Grunde gegangen sey; wahrstheinllcyr ^ i* ) wr daß on ihm auszusetzen, Ausdruck der Empfindungen viel schwächer, a* "ander , gewesen sey; er ruft daher aus: » ^Aim »Icnanäcl- ! weil er nur das Unmuthige und o nders Schreibart ausgedrückt / . Ad'k ad M unus Jfl, liche von Menanderö »*) cic. ad Act.' Vii, z. Tetent. Quinctilian x, i. erkennt noch.den den Dichter, der es an Eleganz m der »v ytiwx, ter den Römern, nach dem Beyspielev pfl noch am Weitesten brachte, und erzöy^, ' ^ dien wären dem Scipio zugeschrieben wer

10. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. XXXII

1807 - Erfurt : Keyser
xxxii Vorbericht bey der guten typographischen Einrichtung die Bogenzahl siark vermehrt worden wäre. Nur l bedauere ich, daß ich nicht zum vollen Ge- brauch sowohl der Bötkiger'schen Morgenscenen im Puhzimmer einer reichen Römerin, als auch der mir entkommenen Moriß-Rambachifthen Anthusa gelangen konnte. Hier im Vaterlande, einem ohnehin berühmten Musensihe, muß man, auch unter den größten Aufopferungen, sich selbst mit dem gelehrten Vorrache versehen. Was ein großer Kenner von meiner Bearbeitung des zweyten Theils einst schrieb, daß ich für solche Arbeit ein neues Werk hätte schreiben können, kann noch weit mehr von diesem ersten Theil gesagt werden. Einigemale ist es bey dieser Bearbeitung geschehen, daß ich Stellen auszog, und zwar geflissentlich: ich habe es auch an seinem Orte bemerkt. Ueber den würdigen Nitsch möchte ich zu seinem noch größeren Ruhme hier Viel sagen, wenn die Zeit es verstattete. Nur von seinen zur dritten Auflage bestimmten handschriftlichen Aufsäßen noch einige Worte. Ich glaubte dieserwegen bey der übernommenen neuen Aus- gabe
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