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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 32

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Allgemeines. 32 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. ihrer kulturellen Entwicklung um mehr als ein Jahrhundert zurückschleuderte und daß es ihr bei dem Vorsprung, den unterdessen die nördlichen und westlichen Nachbarstaaten gewonnen, in dem nun beginnenden geistigen Wettkampf nur mit der größten Mühe gelingen konnte, sich die Stellung zu erobern, die sie vor Ausbruch des Krieges hatte. Viii. Uom Wewueil Frieden bis jmmisifdjm gmiliitimi 1648-1789. A. Das Zeitalter Laöwigs Xiv, 1648—1740. izeit des Absolutismus und der Kabinettskriege.) § 82. Ludwig Xiv. 1643—1715. Leopold I. 1658—1705, 1. Der Verlauf des Dreißigjährigen Krieges und der Westfälische Friede hatten einen Umschwung in der Bedeutung und Stellung der Staaten herbeigeführt. Die Habsburgischen Monarchien (Österreich-Spanien), welche seit den Tagen Karls V. die machtvollsten waren, sanken von ihrer stolzen Höhe herab, und Frankreich bekam das Übergewicht in Europa. Die einflußreichste Person des Kontinents in der folgenden Periode war der französische König Ludwig Xiv. Er gab den Anstoß zu den meisten Kriegen, führte eine erhebliche Veränderung in den Territorialverhältnissen vieler Staaten herbei und übte auch auf das geistige und sittliche Leben seiner und der nachfolgenden Zeit, auf Denkart, Sitte, Literatur, Kunst 2c., namentlich in Frankreich und Deutschland, einen so maßgebenden Einfluß, daß man das ganze Zeitalter vom Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen nach ihm benennt. 2. Ludwig Xiv. (Sohn Ludwigs Xiii., Enkel Heinrichs Iv.) war beim Tode seines Vaters (1643) noch ein Kind. Seine Mutter Anna führte für den minderjährigen König die Regentschaft. Das geschah jedoch nur dem Namen nach. In Wirklichkeit war ihr Minister, der Kardinal Mazarin (Nachfolger Richeliens), der Lenker des französischen Staatswesens. Dieser hatte auch den weitgehendsten Ein-

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 125

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 109. Die Expedition nach Ägypten 1798—1799. 125 Frankreich gebracht), die Helvetische und die Parthenopeische Republik (Parthenope — alter Name von Neapel), dem Namen nach Freistaaten, in Wirklichkeit von Frankreich abhängige Töchterrepubliken. — Der Rastatter Kongreß dauerte bis zum Frühjahr 1799. Sein Ende wurde durch deu Wiederausbrnch des Krieges (Ii. Koalition) herbeigeführt. Ehe wir den Verlauf desselben schildern, werde der Expedition Napoleons nach Ägypten gedacht. § 109. Die Expedition nach Ägypten 1798—1799. Beginn des Ii. Koalitionskrieges 1799. 1. Nach Eröffnung des Rastatter Kongresses war England Expedition nach der einzige noch nnbezwuugeue Feiud Frankreichs. Bei seiner in- ms1 u. 1799. snlaren Lage war es schwer und wenig Erfolg versprechend, es im a' 5mfam' eigenen Lande anzugreisen. Da tauchte in Napoleons phantasievoller Seele der abenteuerliche Gedanke auf, einen Zug nach dem Wunderland Ägypten zu unternehmen und vou dort aus Englands Herrschaft und Interessen in Ostindien zu bedrohen. Das Direktorium, das aus deu stolzeu Emporkömmling wegen seines wachsenden Einflusses im Laude eifersüchtig war, billigte diesen Plan, dessen Ausführung den gefeierten Feldherrn auf längere Zeit ans Frankreich entfernen mußte. Nachdem die mit Eifer in den Kriegshäfen betriebenen Rüstungen vollendet waren, fuhr die Flotte im Mai 1798 von Toulon ab. Auf ihr befanden sich „Künstler und Gelehrte, welche das Laud der Pharaonen erforschen und beschreiben sollten". Die Fahrt war vom Glück begünstigt. Napoleon nahm die für die Beherrschung des Mittelmeeres bedeutsame Insel Malta, welche bisher dem Johanniterorden gehört hatte, und landete im Juli vor Alexandrien. Nach Unterwerfung dieses wichtigen Platzes zog er landeinwärts, b. .Eroberung Bei den Pyramiden, von deren Höhe — wie Napoleon sagte — 4 'läl1ptc,,s- Jahrtausende auf die französischen Kämpfer herabblickten, stellten sich ihm die Mamelucken entgegen, ursprünglich die aus Sklaven bestehende Leibwache des ägyptischen Sultans, jetzt aber ein zu großem Eiusluß emporgekommenes seltsames Ritterheer. Er besiegte sie und hielt seinen Einzug in Kairo. Unterdessen aber zertrümmerte der englische Admiral Nelson bei Abukir (östlich von Alexandrien) die sran-zösischen Schiffe (August 1798) und zerschnitt so den Franzosen die Berbindung mit dem Heimatlande. Allein trotz dieses empfindlichen Schlages faßte Napoleon, dem Erinnerungen an Alexander den Großen aufstiegen, die Eroberung von Syrien ins Auge. Ein zu diesem Zwecke ansangs 1799 dorthin unternommener Zug scheiterte jedoch an

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 134

1888 - Erlangen : Deichert
134 Viii. Bayern und das deutsche Reich. tituliert, durch die Beschieung seiner igorts und der Stadt und durch den Hunger gezwungen. Alle Forts wurden infolge davon von den Deutschen besetzt, die regulre Pariser Armee ent-waffnet und in Paris gefangen gehalten, den Franzosen dagegen die Verproviantierung von Paris und ein Waffenstilland ge-stattet, während dessen eine freigewhlte Nationalversammlung der die von den Deutschen vorzulegenden Friedensbedingungen sich entscheiden sollte. Nachdem ein Corps von 30000 Deutschen, darunter auch 10000 Bayern, drei Tage lang einen Teil von Pa-ris besetzt gehalten, unterzeichnete endlich Thiers, der Leiter, der exekutiven Gewalt in Frankreich, am 26. Februar im deutschen Hauptquartier zu Versailles die ihm von dem Grafen Bismarck vorgelegten Friedensprliminarien, auf deren Grund dann am 10. Mai der Friede zu Frankfurt geschloffen wurde. Frank-reich verlor Elsa und einen Teil Lothringens mit Metz und ver-pflichtete sich binnen dreier Jahre 5 Milliarden Francs als Kriegs-entschdigung zu zahlen. Die Rumung Frankreichs von deutschen Truppen sollte allmhlich im Verhltnis zur Abzahlung dieser Schuld stattfinden. Die Festung Belfort, welche sich während des Waffenstillstandes, von dem sie ausgeschlossen war, hatte ergeben muffen, sollte nach vlliger Abtragung der Kriegsschuld den Fran-zosen zurckgegeben werden. So war ein Krieg geendet, der seines gleichen in der Geschichte nicht hat, mag man auf das in ihm sich vollziehende er-schlitternde Gericht sehen, das mit so gewaltigen Schlgen in so kurzer Zeit ein bermtig gewordenes Volk von der Hhe seiner Macht strzte, oder auf die ununterbrochene Reihe von groen Siegen, welche ein von einem einzigen Willen geleitetes Heer im Verlaufe von sieben Monaten errang. Deutfchland hatte in die-fem Kriege eine Macht und einen Geist entfaltet wie nie zuvor in seiner Geschichte und unter den Vlkern Europas die erste Stelle errungen. Denn eben dieser Krieg hatte auch die feste politische Einigung Deutschlands, welche Frankreich stets zu verhindern gesucht hatte, herbeigefhrt. Der Erfahrung, welche unglckliche Folgen der Mangel an

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 167

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
D. Schwedisch-franzsische Periode, 16361648. Der westflische Friede. 107 (1639), worauf die Franzosen sofort seine Eroberungen an sich rissen. Als sich die Fürsten im Winter 1640 auf dem Reichstag zu Ne gens-brg versammelten, fate Baner den verwegenen Plan sie insgesammt zu berfallen und aufzuheben, er wurde jedoch durch pltzlich emgetre-teues Thauwetter zum Abzug geuthigt. Nach Baner's Tod (1641) machten der Sieg, den sein khner Nachfolger Torstenson der die Oesterreicher unter Piccolomini bei Breitenfeld 1642 errang, und die Kreuze und Querzge, in denen dieser schwedische General, obwohl bestndig an Gichtschmerzen leidend, Deutschland dreimal durchzog (von Jtland nach Bhmen, Mhren und Wien), die Gegner zur ernstlicheren Bedachtnahme auf den Ab-schln des Friedens geneigt, der den man seit 1643 in den westflischen Stdten Osnabrck und Mnster verhandelte. 7. Inzwischen drangen die Franzosen unter Tnrenne und dem Herzog von Eng h ien (nachmaligem Prinzen von Conds) am Rheine vor, besiegten die Bayern bei Al er he im unweit Nrdlingen (1645), nthigten Maximilian zu dem Nlmer Waffenstillstand (1647)und verheerten, als er denselben bald darauf wieder kndigte, im Verein mit dem tapfern Wrangel, dem der kranke Torstenson bereits 1645 den Feldherrnstab bergeben hatte, Bayern aufs Schrecklichste. Von Bayern aus drangen die Schweden in Bhmen ein und schon hatte der General Knigs mark die Kleinseite Prag's eingenommen, als endlich die Friedenskunde erscholl 1648. s. 80. Der westflische Zsriede 1648. Nach den fnfjhrigen Verhandlungen zu Osnabrck zwischen dem Kaiser und den Schweden, als den Vertretern der Protestanten, und zu Mnster zwischen dem Kaiser und Frankreich, kam endlich be-sonders durch die Bemhung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen von Trautmannsdorf am 24. Oktober 1648 der westflische Friede unter folgenden Bestimmungen zum Abschlu: lull"!/1 und Poli tische Angelegenheiten: ,) Aenerliche: Mnster. 1. An Entschdigungen, die theils durch die Einziehung Pom-merns, dessen Herzogshaus ausgestorben war, theils durch die Scula-risation geistlicher Gter ermglicht wurden, erhielt: 1) Frankreich: Das sterreichische Elsa, den Snndgan, die Festung Breisach, das Besatzuugsrecht in Philippsburg, die souverne Hoheit der Metz, Toul und Verdnn und die Landvogtei der zehn elsische Reichsstdte, während die brigen, besonders Straburg, frei und reichsunmittelbar blieben. 2) Schweden: Vorpommern mit der Insel Rgen, einen Theil von Hinterpommern, dann Stettin, Wismar, die Stifter Bremen (nicht

7. Abriß der bayerischen Geschichte - S. 44

1884 - Erlangen : Deichert
44 rheine her sollte ein Heer durch Franken, vom Oberrheine her ein an-deres durch Schwaben und Bayern, von Italien her ein drittes durch Steiermark gegen Wien Vordringen. Die zuchtlosen Banden des er-sten Heeres unter General Jonrdan plnderten Franken auf eine 1796 furchtbare Weise, bis sie dem sterreichischen Erzherzoge Karl bei Amberg und Wrzburg erlagen. Ihre Niederlage halfen dann die erbitterten Bauern der Rhn und des Spessart vollenden. Von dem oberrheinischen Heere, das unter dem General Moreau bis Mnchen vordrang, hatte eben noch Karl Theodor einen Waffen-stillstand um hohen Preis erkauft, als auch dieses vom Erzherzoge Karl zum Rckzug der den Rhein gentigt wurde. Dennoch endete der Krieg in Folge der Siege Bonapartes in Italien fr sterreich unglcklich und jetzt gab auch sterreich im Frieden von 1797 Campo Formio 1797 das linke Rheinufer an Frank-reich preis, ja es lie sich sogar von Bonaparte als Ersatz fr seine Verluste einen Teil Bayerns versprechen. Mit solchen Ver-lusten und Befrchtungen endete Karl Theodors Regierung, welche einst in der Pfalz so glnzend begonnen hatte. 30* Maximilian Iv* Joseph. 17991806. 1799 Als Karl Theodor im I. 1799 gestorben war, kam die Herr-Zwei^ bn* Bayern mit Maximilian Joseph an die Linie brcken-Zweibrcken-Birkenfeld, welche von demselben Wolfgang von le^etts Zweibrcken stammt, von welchem auch die Neuburger und Sulz-bacher Liuie ausgegangen war. Da Preußen und sterreich deutsche Reichslnder den Franzosen preisgegeben hatten, um fr sich selbst gnstigere Bedingungen zu erhalten, so hielt Maximilian Joseph dafr, da es um der Erhal-tung Bayerns willen besser sei, sich mit Frankreich zu verbinden, als dem Eigennutze der beiden Gromchte zum Opfer zu fallen. Zwar mute sich der Kurfürst dem Gebot der Umstnde fgen und in dem z w e i t e n K r i e g e, den sterreich kurz vor Maximilian Josephs Re-gierungsantritt mit Frankreich begonnen hatte, auf derseite sterreichs und seiner Verbndeten kmpfen, und ungnstig ge-

8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 56

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
56 Vii. Vom Westflischen Frieden bis zur Franzsischen Revolution. erlangt und die Stellung Preuens im Reiche erschwert haben. Um nun Josephs Plan zu hintertreiben, veranlate er auf den Hilferuf der Herzogin Klemens von Bayern, der Schwgerin Karl Theodors, die Erben der bayerischen Krone,.die Herzoge Karl August und Max Josephvonzweibrcken (Karl Theodor hatte keine legitimen Kinder), gegenjenes Abkommen zu protestieren, indem er ihnen zugleich zum Schutze ihrer Erbrechte seine Untersttzung in Aussicht stellte. Da Joseph Ii. den Protest nicht beachtete, so drang ein preuisches Heer gegen Bhmen vor und der Bayerische Erbfolgekrieg (17781779) begann. Der Verlauf desselben war ein unblutiger. Weder Friedrich der Groe noch Maria Theresia wollten am Abend ihres Lebens ihre Streit-krfte noch einmal in mrderischen Schlachten messen. So gingen die Heere einem ernsten Zusammensto aus dem Wege und der Feldzug bestand nur in einer Reihe von Mrschen und kleinen Scharmtzeln. (Kartoffelkrieg.) Als Rußland auf Friedrichs Ersuchen Miene machte, sich zu Ungunsten sterreichs in den Streit zu mischen, zeigte sich Joseph Ii. zu Friedensunterhandlungen bereit. Der Friede kam in Friede^Tesche Teschen im sterreichischen Schlesien 1779 zustande. sterreich bekam das Jnnviertel (einen fruchtbaren Landstrich zwischen Donau, Inn und Salzach), entsagte hingegen allen weiteren Ansprchen auf Bayern; die Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth sollten, nachdem die dortige Dynastie ausgestorben, mit Preußen vereinigt werden. Maria Theresia gestorben und Joseph Ii. Alleinherrscher 9?anbei5u?ertr= *n seinen Erbstaaten geworden war (1780), kam er auf seinen Lieblingstauschen. gedanken, Erwerbung Bayerns, zurck. Von der berzeugung durch- drungen, da sterreichs Besitz an der weit abgelegenen Nordsee (die Niederlande) immer eine gewisse Abhngigkeit von Frankreich mit sich bringe, dagegen die Abrundung durch Bayern fr den Kaiserstaat nach jeder Hinsicht vorteilhaft sei, machte Joseph Ii. dem bayerischen Kurfrsten den Vorschlag, ganz Bayern abzutreten und dafr die sterreichischen Niederlande (Belgien) in Besitz zu nehmen, die dann mit den wittelsbachischen Besitzungen am Rheine (Pfalz. Jlich, Berg) unter dem stolzen Titel eines Knigreichs Burgund htten ver-einigt werden knnen (vgl. die Bestrebungen Karls des Khnen). Karl Theodor war damit einverstanden;Karlaugustvon Zweib rcken aber war nicht zum Verzicht auf sein angestammtes Erbe zu bewegen; er lie vielmehr 1784 zum Schutze der deutschen Mittel- und Klein-ftaaten den Entwurf einer Union ausarbeiten, in die alle deutschen Fürsten auer dem Kaiser aufgenommen werden sollten. Selber macht-los, wandte er sich 1785 an Friedrich Ii. mit der Bitte, das geplante Tauschgeschft zu verhindern. Damit nun der Vergrerungssucht Josephs Ii. ein frallemal ein Damm entgegengesetzt werde, trat Friedrich Ii. mit dem schon von Karl August von Zweibrcken gehegten Gedanken einer

9. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 96

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
1)6 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Schweiz und in Neapel, um diesen Lndern eine der franzsischen hnliche Verfassung zu geben. So entstanden 1798 und 1799 die Rmische (der greise Papst Pius Vi. wurde als Gefangener nach Frankreich gebracht), die Helvetische und die Partbenoveiscke Republik (Parthenope alter Name von Neapel), dem Namen nach Freistaaten, in Wirklichkeit von Frankreich abhngige Tchterrepubliken. Der Rastatter Kongre dauerte bis zum Frhjahr 1799. Sein Ende wurde durch den Wiederausbruch des Krieges (Ii. Koalition) herbeigefhrt. Ehe wir den Verlauf desselben schildern, werde der Expedition Napoleons nach gypten gedacht. 110. Die Expedition nach gypten 17981799. Beginn des Ii. Koalitionskrieges 1799. Expedition nach 1. Nach Erffnung des Rastatter Kongresses war England 179? unbtli799. der einzige noch unbezwungene Feind Frankreichs. Bei seiner in-a) <nnmlt- snlaren Lage war es schwer und wenig Erfolg versprechend, es im eigenen Lande anzugreifen. Da tauchte in Napoleon der abenteuerliche Gedanke auf, einen Zug nach dem Wunderland gypten zu unter-nehmen und von dort aus Englands Herrschaft und Interessen in Ostindien zu bedrohen. Als Nebenzwecke schwebten ihm vor: Frank-reich die Vorherrschaft im Mittelmeer zu verschaffen, einen.neuen Schauplatz zur Entfaltung seiner Tatkraft zu suchen, seinen Ruhm zu erhhen (Man mu nach dem Orient gehen; der groe Ruhm kommt von dort"). Das Direktorium, das auf den stolzen Empor-kmmling wegen seines wachsenden Einflusses im Lande eiferschtig war, billigte diesen Plan, dessen Ausfhrung den gefeierten Feldherrn auf lngere Zeit aus Frankreich entfernen mute. Nachdem die in den Kriegshfen betriebenen Rstungen vollendet waren, fuhr die Flotte im Mai 1798 von Toulon ab. Auf ihr befanden sich auch Knstler und Gelehrte, welche das Land der Pharaonen erforschen und be-schreiben sollten". Die Fahrt war vom Glck begnstigt. Napoleon nahm die fr die Beherrschung des Mittelmeeres bedeutsame Insel Malta, welche bisher dem Johanniterorden gehrt hatte, und landete im Juli vor Alexandrien. ^Eroberung Nach Unterwerfung dieses wichtigen Platzes zog er landeinwrts. 8 e>'' Bei den Vuramiden. von deren Hhe wie Napoleon sagte 4 Jahrtausende auf die franzsischen Kmpfer herabblickten, stellten sich ihm die Mamelucken entgegen, ursprnglich die aus Sklaven be-stehende Leibwache des gyptischen Sultans, jetzt aber ein zu groem Einflu emporgekommenes seltsames Ritterheer. Er besiegte sie und hielt seinen Einzug in Kairo. Unterdessen aber zertrmmerte der eng-lisch<Admiral Nelson bei Abukir (stlich von Alexandrien) die fran-zsischen Schiffe (August 1798) und zerschnitt so den Franzosen die

10. Hellas und Rom - S. 77

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
64. Alexanders Rckzug aus Indien. 77 richten zum Zeichen des Dankes fr die Götter, die ihn siegreich bis hierher gefhrt, und als Denkmal seiner Mhen. Sobald die Altre errichtet waren, brachte er auf ihnen die gewohnten Opfer dar, ordnete auch Wettkmpfe in Leibesbungen und zu Pferde an; er selbst traf Anstalten zur Einschiffung nach dem groen Weltmeer. Nachdem Alexander an den Usern des Hydaspes Dreiigruderer sowie auch eine Menge Frachtschiffe hatte in Bereitschaft setzen lassen, beschlo er, auf dem Hydaspes in das groe Weltmeer hinabzufahren. Persnlich fuhr er durch die Mndung des Indus in die hohe See hinaus, wie er sagte, um zu sehen, ob nicht irgendwo ein benachbartes Land aus dem Meer auftauche; im Grund aber, wie mir scheint, um sagen zu knnen, er habe das Meer hinter Indien befahren. Er schlachtete dem Poseidon zu Ehren Stiere und warf sie ins Meer; auch ein Trankopfer brachte er nach diesem Opfer und warf die Opferschale, die von Gold war, und die goldenen Mischkelche zur Shne ebenfalls ins Meer, betend, ihm die Flotte sicher zu begleiten, welche er unter Nearch nach dem persischen Meerbusen und den Mndungen des Euphrat und Tigris auslaufen zu lassen gedachte. Er selbst setzte sich an die Spitze seiner Hauptmacht gegen die Gadrosier in Bewegung, grtenteils durch eine Wste; und die Mehrzahl der Geschichtschreiber Alexanders versichert, da alle Mhselig-feiten, die sein Heer in Asien erduldet habe, sich nicht vergleichen lassen mit den hier erlittenen Drangsalen. Hier glaube ich eine Handlung Alexanders, so schn als irgend eine seines Lebens, nicht bergehen zu drfen. Es marschierte nmlich das Heer im Sande und zwar, weil bis zu dem weiter vorwrts liegenden Wasser noch eine Strecke zurckzulegen war, bei bereits sengender Hi'tze. Auch Alexander litt Durst; mhsam und beschwerlich, aber dennoch zu Fu, hielt er sich an der Spitze seiner Leute, um diesen die Mhseligkeiten durch gleiche Teilung der Not ertrglicher zu machen. Mittlerweile fanden einige Leichtbewaffnete in einem Graben sprliches Quellwasser, das sich angesammelt hatte. Unschwer schpften sie es aus und liefen damit eiligst zu Alexander. In seiner Nhe angekommen, schtteten sie das Wasser in einen Helm und berreichten es dem König. Dieser nahm es und belobte die berbringer; aber sowie er es an-genommen hatte, schttete er es vor aller Augen aus. Durch diese Tat wurde das ganze Heer so ermutigt, da man htte glauben sollen, alle htten von dem von Alexander ausgeschtteten Wasser zu trinken be-kommen." (Arriatt.) 65 Am Fnedenswerke. Als Alexander nach Babylon zu-rckgekehrt'war, fate er weitausblickende Plne zur dauernden Be-grndung seiner Herrschaft in den von ihm eroberten Lndern. Nicht
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