A. Die Völker des Morgenlandes.
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tergang desselben bei Gründung des neubabyloni-
schen Reichs (Nabopolassar und sein Sohn Nebukad-nezar) 606. — Babylonien wird persische Pro-
vinz 538.
5. Das Zcndvolk, insbesondere Medcr und Perser, stammt wie die Inder von den früher im Osten des Aralsees wohnenden Ariern und wanderte in das Hochland Iran, zwischen dem Caspisee und dem indischen Meer. Religions? und Gesetzeslehrer ist Zoroaster um 1300. (Dualismus: das Lichtreich des Ormuzd, das böse Wesen Ahriman).
Von der Oberherrschaft der Assyrer (seit 1200)
machen sich die Medcr frei um 710. Blüthe des Mederreicks unter Dejoces und Phraortes (650). Der Mederkönig Ky Lrar es zerstört in Verbindung mit den Babyloniern Ninive und das assyrische Reich 606. Der Perser Cyrus (Kores) entthront den Meder Ast^a-ges (558) und gründet das Pcrserreich Cyrus unterwirst Lydien (in Kleinasien; der reiche Lyderkönig Krösus 546) und Babylonien (538). Der zweite
Perserkönig Camb^ses erobert Aegypten (525).
Die Perserkönige Darlusi. Hystaspis (490) und sein Sohn X er res I. (480) kämpfen unglücklich gegen Griechenland (§. 9). Verfall des Perserreiches unter Artarerxes I. Ii. Iii. (zwischen 465 n. 338). Darlus Iii. Kodomannns wird von Alexander d. Gr. bei Ar6ela (östl. v. Ninive) besiegt (331) und Persien eine Provinz des macedonischen Reiches (§. 10, 1).
606.
538.
1300.
710.
606.
558.
525.
490.
480.
331.
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Extrahierte Personennamen: Ahriman) Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Alexander_d Alexander
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14. Leseübungen mit kleinen Sätzen, in
freier Redeform.
Ich bin noch jung, und du bist noch
nicht alt. Wie alt bist du, Johann ? Ich
bin sechs Jahr alt. Wie alt ist dein Bruder?
Er ist acht Jahr alt. Wie alt seyd ihr
Knaben? Einige von uns sind sechs, andere
sieben Jahr alt, und einige sind noch älter.
Ihr Mädchen! seyd ihr denn in der Schule
auch recht fleißig? Ja wohl, fragt nur unsern
lieben Lehrer, der wird es euch sagen.
Ich war gestern in der Schule, während
du in der Kirche warst. Wo warst du diesen
Morgen, ehe du in die Schule gingst? Ich
war im Garten und pflanzte einen Nosenstock.
Vorgestern waren wir bei euch zum Besuche,
und gestern wäret ihr bei uns.
Ich werde recht aufmerksam seyn, damit
ich recht bald lesen lerne. Wirst du und dein
Bruder heute noch zu mir kommen? Nein,
mein Bruder wird nicht kommen, denn er ist
krank; ich aber will dich besuchen. Meine
Schwester wurde vor acht Tagen auch krank,
aber jetzt ist sie wieder ganz wohl.
Ich habe zwei Ohren und einen Mund,
damit ich mehr hören als reden sott. Du hast
dir, lieber Wilhelm, das Stottern angewöhnt,
was nicht gut lautet. Er hat aber versprochen,
alle Mühe anzuwenden, um cs sich wieder
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sie freundlich nach dem Wege, den er nehmen müsse,
um nach dem nächsten Dorfe zu kommen.
Karl trat sogleich hervor und sagte zu dem
Manne: ich will dir den Weg bis zum Dorfe
hinaus zeigen, wo du hernach nicht mehr irre
gehen kannst. Er ging hierauf mit dem Fremden
fort, und wies ihm von Ferne die Gegend, wo
Vas nächste Dorf lag.
Der Reisende bedankte sich lröstich und wollte
dem guten Knaben für seine Mühe ein Trankgeld
geben. Aber Karl nahm nichts und sagte: es hat
mich gefreut, daß ich dir habe einen Gefallen er-
zeigen können. Lebe wohl und reise glücklich.
18. Das habsüchtige Mädchen.
Ein gutes altes Mütterchen ging in die Kirche.
Der Weg war hart gefroren, sie fiel daher und
konnte nicht wieder allein aufstehen.
Lisette, ein Mädchen von zwölf Jahren, ging
vorbei und wurde von dem alten Mütterchen um
Beistand angerufen. Ja, sagte sie, wenn ihr mir
einen Groschen geben wollt, so will ich euch wohl
helfen. Sie half ihr auch wirklich nicht eher, als
bis ihr die alte Frau einen Groschen zu geben
versprochen hatte.
Pfuy der garstigen Habsucht!
19. Folgen des Ungehorsams.
Jakob war ein munterer Junae; aber er
hatte einen schlimmen Fehler. Wenn sein Vater
B 2
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20. Ehrlichkeit.
Georg, ein armer Knabe, der keine Eltern
mehr hatte, mußte sein Brod erbetteln, weil in
der Stadt, wo er lebte, für die Armen nicht ge-
sorgt wurde. Einst sprach er einen vornehmen
Mann auf der Straße um ein kleines Almosen
an. Dieser wollte ihm eine Silbermünze geben
und griff deßwegen in seine Tasche. Allein er
fand, daß er schon all sein Silbergeld ausge-
geben hatte.
Weil ihn aber der Kleine so freundlich an-
blickte, so wollte er ihn nicht ohne Almosen weg-
schicken. Er zog also seinen Beutel hervor, gab
dem Knaben ein Goldstück aus demselben, und
sagte zu ihm: Geh' hin und wechsle dieß Gold-
stück, dann will ich dir etwas davon geben.
Georg lief in den nächsten Kramladen, und
ließ daselbst das Goldstück wechseln. Wie er wie-
der zurück kam, war der fremde Herr nicht mehr
zu sehen. Wenn Georg ein schlechter Knabe ge-
wesen wäre, so wäre er mit allem Gelde davon
gegangen; aber er dachte:
Viel lieber bleibe arm auf Erden,
Eh' du sollst reich durch Stehlen werden.
Er suchte also den vornehmen Herrn auf,
und fand ihn weit davon in einer andern Straße.
Dieser freute sich über die Ehrlichkeit des armen
Knaben, und hielt es für Pflicht, sich seiner an-
zunehmen. Er ließ ihm ein Handwerk lernen,
von dem er sich in der Folge recht gut ernährte.
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er jetzt genug hätte und daß ihm mehrere schäd-
lich wären. Aber Lorenz weinte und schrie: Kir-
schen, Kirschen! Hierauf nahm ihm der Vater
die, welche er noch hatte, und bestrafte ihn noch
obendrein.
Mit dem, was man dir giebt, laß willig dir genügen:
Wer nicht zufrieden ist, verdient nicht mehr zu kriegen.
23. Laß dich warnen.
Wann Philippine nähete, oder sich anzog, so
hatte sie die schlirnme Gewohnheit, daß sie die
Näh- und Stecknadeln in den Mund nahm.
Ihre Mutter verwies ihr das oft, und warnte sie ;
aber Philippine achtete nicht darauf, und that eö
immer wieder.
Einmal hielt sie auch eine Nähnadel im
Munde, als eben ihr Bruder in das Zimmer
trat, welcher sich zum Spaße das Gesicht schwarz
gemalt hatte. Darüber fing sie so heftig an zll
lachen, daß sie die Nähnadel vergaß, und sie hin-
unter schluckte.
Nun ging sie weinend zur Mutter, und klagte
ihr Unglück. Liebe Mutter! schrie sie, hilf mir doch.
Die erschrockene Mutter schickte sogleich zu einem
Arzte, welcher auch bald kam, und sich alle Mühe
gab, Philippinen zu retten. Allein vergebens, die
Nähnadel blieb im Magen stecken, und das leicht-
sinnige Kind mußte nach etlichen Tagell unter den
größten Schmerzen sterben.
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wegen überall gehaßt, und kam oft mit blutigem
Kopfe nach Hause. Auch dieß besserte ihn nicht.
Einst fing er wieder ungerechter Weift Händel
an, und bekam im Finstern einen unglücklichen
Schlag an den Kopf, woran er nach wenigen
Tagen sterben mußte.
27. Die Verführung.
Wilhelm saß an einem Sommerabende vor
der Thür, und wartete auf die Ankunft feines
Vaters. Da kam Philipp, ein böser Knabe, und
überredete ihn mit an den Fluß zu gehen, und
sich in einen Kahn zu setzen, der da angebunden
war.
Philipp war so unbesonnen, den Kahn loszu-
binden. Da er aber weder Kräfte noch Geschick-
lichkeit genug hatte, denselben zu regieren, so trieb
ihn das Wasser weit vom Ufer weg, und die Kna-
den geriethen in Lebensgefahr.
Zum Glücke sah ein Müller die Gefahr, und
eilte ihnen mit einem andern Kahne zu Hülfe.
Sie wurden gerettet, und Wilhelm, welcher Todes-
angst dabei ausgestanden hatte, erhielt noch dazu
von seinem Vater eine verdiente Züchtigung, weil
er sich hatte verführen lassen.
Wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht.
28. Der kleine Vogelfänger.
Peter (indem er ganz außer Athem in die
Stube stürzt): Mutter! Mutter! seht einmal den
Vogel, den ich hier habe.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Philipp Philipp Philipp Wilhelm Peter_(
sondern ihm auch von nun an kein Wort mehr
glaubte. Eben das thaten auch die andern Leute
im Dorfe, als sie dieses erfuhren; und jedermann
verachtete ihn. Als er Hernachmals m der Schule
den Vers hörte:
Wer ans Lügen sich gewöhnt,
Wird von aller Welt verhöhnt,
ward er im Gesichte feuerroth, weil alle Kinder
ihn ansahen. Von Stunde an gelobte er, stets die
reme Wahrheit zu reden, und er hielt auch Wort.
34. Der aufrichtige Knabe.
Auf einem grünen Platze spielten einst einige
Kinder mit dem Balle. Muten in ihrer Freude
flog der Ball in das Fenster eines Hauses, worin
ein vornehmer Mann wohnte, und zerschlug eine
Scheibe. Voller Bestürzung liefen die Kinder
davon, und nach einem andern, weit entfernter«
Platze hin. Hier beredeten sie sich, daß keiner
den andern verrathen wollte.
Als am andern Tage sich die Kinder wieder
auf dem grünen Platze eingefunden hatten, ließ
der vornehme Mann die größern Knaben auf seine
Stube führen, und verhörte sie. Aber kein einzi-
ger gestand, wer der Thäter sei.
Dieser hieß Gottlieb, und war noch nicht
zugegen, als jene verhört wurden. Endlich kam
er auch, und hörte, was vorgefallen war. Da
dachte er: es ist doch nicht recht, daß ich meine
Kameraden in Verdacht laste; ich will zu dem
Manne hinauf gehen, es ihm sagen, wie es zu-
gegangen ist, und ihm versprechen, den Schaden
zu bezahlen, sobald ich einmal Geld verdiene
oder geschenkt bekomme.
E
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22
Auch dabei betrug er sich immer mit solcher Recht-
schaffenheit, daß ihn jedermann nur den ehrlichen
Meister hieß.
21. Das u»vorsichtige Kind. ^
Hannchen aß einmal allein zu Mittage, weil
ihre Eltern verreiset waren. Nachdem sie sich satt
gegessen hatte, wollte sie |um Fenster hinaussehen
und stieg deßwegen auf einen Stuhl.
Unvorsichtiger Weise behielt sie die Gabel in
der Hand. Sie that einen Fehltritt, stürzte vom
Stuhle herab, und fiel, — o Jammer! — mit
dem rechten Auge gerade in die Gabel. Der Stich
hatte den Augapfel getroffen. Hannchen mußte
große Schmerzen leiden, und konnte mit diesem
ausgestochenen Auge nie wieder sehen.
Deswegen verbieten alle Eltern ihren Kin-
dern, Gabeln, Mester oder andere scharfe und
spitzige Sachen in Händen zu haben, wenn sie
damit wohin steigen oder herum springen wollen:
sie besorgen, es möchte ihnen eben so wie dem
unglücklichen Hannchen gehen.
22. Der Nimmersatt.
Lorenz bat seinen Vater um Kirschen. Die
sollst du haben, antwortete dieser, und gab ihm
eine ganze Hand voll. Er bat um mehr. Der
Vater gab ihm die zweite. Nun verlangte Lorenz
auch noch die dritte. Der Vater sagte ihm, daß
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viel helfen würden, indem Marie die Auszehrung
hätte. Und so geschah es auch. Marie wurde
immer bleicher und matter, und ihr Athem immer
kürzer, weil ihre Lunge in Erter übergegangen war.
Endlich machte der Tod nach einem halben Jahre
ihren Leiden ein Ende.
Zu ihren Gespielen, die sie in ihrer Krank-
heit fleißig besuchten, pflegte sie oft zu sagen: wre
geduldig wollte ich leiden, und wie fröhlich ster-
den, wenn ich nur nicht selbst meine Krankheit
und meinen Tod verschuldet hätte.
So oft diese Kinder in der Folge sich erhitzt
hatten, und großen Durst empfanden, so sprachen
sie zu sich selbst: denke an Mariens Schicksal,
und trinke in der Hitze nicht.
30. Die Pelzkappen.
Antons Kinder hatten öfters ausgeschlagene
Köpfe, und konnten von Ungeziefer nie rein wer-
den, ob sie gleich oft gekänlmt wurden.
Neben Anton wohnte Albert, dessen Kinder
Haare hatten, die so rein wie Flachs waren.
Einstens saßen Anton und Albert vor ihren
Häusern beisammen, und sahen ihren Kindern zu,
wie die rusammen spielten. Da sagte Anton zu
Albert: Nachbar, sagt mir doch, warum ich solche
Plage mit den Köpfen meiner Kinder habe, da
doch die eurigen noch nie einen ausgeschlagenen
Kopf hatten, und so hübsches, reinliches Haar
haben?
Das will ich euch wohl erklären, sagte Albert.
Seht ihr denn nicht, daß meine Kinder mit bloßem
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Extrahierte Personennamen: Anton Albert Anton Albert Anton_zu
Albert Albert
2z
Deswegen verbieten alle Eltern ihren Kinbern,
Gabeln, Mesier oder andere scharfe oder spitzige
Sachen in Händen zu haben, wenn sie damit wo-
hin steigen oder herum springen wollen: sie besor-
gen, es möchte ihnen eben so wie dem unglückli-
chen Hannchen gehen.
20,
Der Nimmersatt.
Lorenz bat seinen Vater um Kirschen. Dir
sollst du haben, antwortete dieser, und gab ihmeine
ganze Hand voll. Er bat um mehr. Der Vater
gab ihm die zweite. Nun verlangte Lorenz auch
noch die dritte. Der Vater sagte ihm,, daß er jetzt
genug hätte, und daß ihm mehrere schädlich wären.
Aber Lorenz weinte und schrie, Kirschen, Kirschen!
Hierauf nahm ihm der Vater die, welche er noch
harte, und bestrafte ihn noch obendrein.
Mit dem, was man dir giebt, laß willig dir genügenr
Wer nicht lufrieden ist, verdient nicht mehr ru kriegen,
21.
Laß dich warnen!
Wenn Philippene nähete, oder sich anzog, fs
hatte sie die^fchlimme Gewohnheit, daß sie die
Näh - und Stecknadeln in den Mund nahm. Ihre
Matter verwies ihr das oft, und warnte sie; aber
Philippine achtete nicht darauf, und that es im-
mer wieder.
Einmal hielt sie auch einenähnadel im Munde,
. Öls eben ihr Bruder in das Zimmer trat, wel-
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