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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 88

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Bedeutung' Friedrichs Ii. Maria Theresia als Regentin. 88 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Tuhe, den hier muß ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden." Durch diese Haltung erreichte er, daß die neuerworbenen katholischen Untertanen in Schlesien sich ebensogut als Preußen fühlten, wie die Brandenburger und Pommern. Selbst die Jesuiten fanden in Preußen Schutz, als eine päpstliche Bulle den Orden aushob. — 10. Überblicken wir nun zum Schluß prüfend die gesamte Wirksamkeit Friedrichs des Großen, wie er dieselbe im Krieg und im Frieden entfaltete, so kommen wir zu folgendem Ergebnis: Friedrich Ii. machte Preußen groß nach außen und stark nach innen. Unter seiner Regierung wuchs der Landbesitz von 2200 Ouabratrneisen aus 3500 Quadratmeilen, die Bevölkerung von 2 Millionen auf 6 Millionen, stiegen die jährlichen Einnahmen von 7 Millionen aus 22 Millionen, vermehrte sich das Heer von 83 000 aus 200000. Er entfesselte die Kräfte, die im Volke schlummerten, erweckte der Soldaten Ehrgefühl, der Beamten Pflichtgefühl und der Untertanen opferwillige Liebe zum Landesfürsten, brachte durch Kriegstateu ohnegleichen den deutschen Namen, der beinahe zum Spottnamen herabgesunken war, wieder zu Ehren, bewahrte das deutsche Land vor Zerstückelung, welche Rußland, Frankreich und Schweden unter Österreichs Zustimmung geplant hatten. Tief hat sich die Gestalt des großen Königs der Erinnerung des deutschen Volkes eingeprägt. — Am 17. August 1786 hauchte er nach langem Leiden seine Seele aus. Ein schmerzliches Zucken ging durch Europa. Kaunitz, der Minister Maria Theresias, rief ans: „Wann wird wieder ein so großer König das Zepter führen ?" und ein schwäbisches Bäuerlein fragte: „Wer wird jetzt die Welt regieren?" Seiner Leichenpredigt wurde das Wort der Schrift zu gründe gelegt: „Ich habe dir einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden einen Namen haben." § 99. Österreich unter Maria Theresia und Joseph Ii. a. Maria Theresia 1740—1780. 1. Die unversöhnliche Gegnerin und große Zeitgenossin Friedrichs Ii. war Maria Theresia. Sie bildete eine Zierde des österreichischen Thrones und legte durch ihr unermüdliches und erfolgreiches Wirken den Grnnb zu einer neuen Entwicklung ihres Staates. In ihrer Person vereinigte sie Vorzüge des Mannes und des Weibes: klaren Verstaub, praktischen Sinn, eine seltene Energie und ein gläubiges,

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 187

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 131. Der Preußisch-deutsche Zollverein 1834. 187 Regierung darum zu tun, Kurhesseu und Hessen-Darmstadt, wodurch Preußen in eine östliche und westliche Hälfte geteilt wurde, zum Anschluß zu bewegen. Es gelang. 1828 kam es zwischen Preußen und Hessen-Darmstadt, 1831 zwischen Preußen und Knrhessen zur festen Einigung. Die Gemeinsamkeit der wirtschaftlichen Interessen veranlaßte 1828 auch Bayern und Württemberg zur Begründung eines Zollvereins. 4. Es lag nun im Vorteil des norddeutschen und des süddeutschen ®eutf|eeu3o^5 Verbandes, eine Einigung beider herbeizuführen. Die darauf gerichteten bercin 1834• Bemühungen gelangten 1833 34 durch Errichtung des Preußisch-deutschen Zollvereins zu eiuem sehr erfreulichen Abschluß. In der Nenjahrsnacht 1833/34 fielen die Schlagbäume zwischen den meisten deutschen Ländern. Hochbeladene Frachtwagen hatten sich in langen Zügen vor allen Mauthäusern angesammelt. Mit dem Glockenschlag 12 zogen die Rosse an und nun ging es unter dem Jubel lärmender Volkshaufen lustig vorwärts. Anfangs umfaßte die ueue Einigung Preußen, Hessen-Darmstadt, Kurhessen, Sachsen, die thüringischen Staaten, Bayern und Württemberg. In den folgenden Jahrzehnten schlossen sich auch die übrigen Staaten an. (Hannover 1854, Mecklenburg 1866, Hamburg und Bremen 1888). Nur Österreich blieb außerhalb des Bundes. — Etwas Großes hatte sich unter Preußens Führung in aller Stille vollzogen. Deutschland war wirtschaftlich geeinigt, war von der „Einzelstaatswirtschaft zur nationalen Wirtschaft" übergegangen und damit war der Grundstein zu einer noch bedeutsameren Einheit in deu Boden gesenkt. Die Erzeugnisse der zum Verein gehörigen Länder (ausgenommen Bier- und Branntwein, für welche eine Übergangsabgabe entrichtet werden mußte) gingen ohne Eingangs- und Durchgangssteuer nach allen Territorien des Zollgebietes. Die von außen kommenden Waren wurden an der Grenze nach einheitlichem Tarif besteuert und konnten dann ebenfalls nach allen Richtungen zirkulieren. Alle Zölle flössen in eine gemeinsame Zollvereinskasse und wurden von hier ans an die einzelnen Staaten nach Maßgabe der Bevölkerung verteilt. 5. „Die wohltätigen Folgen des Bundes zeigten sich bald in Aufschwung ^von einer allgemeinen Entfesselung und Belebung" der wirtschaftlichen Kräfte. Handel. Ein neuer, aufstrebender Geist regte sich im deutschen Bürgertum und offenbarte sich in einer Rührigkeit und Schaffensfreudigkeit, die an die schönste Zeit der mittelalterlichen Hansa erinnerte. Die Industrie, die Fabriken begannen mit dem Ausland zu wetteifern, ja sie suchten in manchen Zweigen die fremden Leistungen zu überflügeln, und gleichen Schritt mit der industriellen Entwicklung hielt der Aufschwung des Handels. Die deutsche Hanbelsslotte eroberte ein Gebiet nach dem anberen; balb nahm sie nächst der englischen und amerikanischen

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 208

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Tie Heeresorganisation. 208 X Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums. der obwaltenden politischen Verhältnisse, voller Hingebung an die Interessen seines Volkes, so trat er an die Lösung der sich ihm darbietenden Ausgaben heran. Was er als solche erkannte, geht aus einer 1858 an die Minister gerichteten Ansprache und aus einer nach seiner Thronbesteigung veröffentlichten Willenskundgebung hervor: Preußens Heer müsse mächtig und angesehen sein, um, wenn es gelte, ein schwerwiegendes politisches Gewicht in die Wagschale legen zu können; es wäre ein schwer sich bestrafender Fehler, wollte man mit einer wohlfeilen Heeresverfassung prangen, die im Momente der Entscheidung den Erwartungen nicht entspräche. Preußen müsse in Deutschland moralische Eroberungen machen durch eine weise Gesetzgebung bei sich, durch Hebung aller sittlichen Elemente und durch Ergreifung von Einigungselementen. Als deutschem Fürsten liege ihm ob, Preußen in derjenigen Stellung zu kräftigen, welche es vermöge seiner ruhmvollen Geschichte unter den deutschen Staaten zum Heile aller einnehmen müsse. 3. Solchen Grundsätzen und Überzeugungen entsprechend, erstrebte Wilhelm I. vor allen Dingen eine Reorganisation des Heeres. Er erblickte darin geradezu eine Lebens- und Ehrenfrage des preußischen Staates. Die preußische Kriegsverfaffuug beruhte noch auf der Gesetzgebung von 1814. Seitdem war die Bevölkerung erheblich gewachsen, die Zahl der Rekruten aber, die jährlich ausgehoben wurde, dieselbe geblieben, das Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht alfo durchbrochen. Bei jeder Mobilmachung (so 1849 und 1859) mußte, weil das stehende Heer zu schwach war, ein großer Teil der Landwehr einberufen werden. Dabei hatte sich gezeigt, daß die Hälfte derselben aus verheirateten Männern bestand, welche den Dienst unter der Waffe als bedeutende Störung ihres häuslichen und wirtschaftlichen Lebens empfanden. Um diese unhaltbaren Verhältnisse zu beseitigen, legte Wilhelm I. einen von ihm selbst unter dem Beirat des Generals Roon (seit 1859 Kriegsminister) ausgearbeiteten Plan zur Reorganisation des Heeres dem Landtage vor. Nach demselben sollten in Verwirklichung des Gedankens der allgemeinen Wehrpflicht möglichst alle Militärtüchtigen eingestellt, die Zahl der Regimenter bedeutend vermehrt, die dreijährige Dienstzeit wirklich durchgeführt, die Dienstzeit in der Reserve ausgedehnt, die in der Landwehr dagegen verkürzt werden. Im Abgeordnetenhause erhob sich gegen die beabsichtigten Neuerungen ein unerwarteter Widerspruch. Es sah die politische Notwendigkeit derselben nicht ein, scheute die daraus hervorgehende Mehrbelastung (24—27 Mill. Mark), sträubte sich gegen die Antastung der Landwehr, des eigentlichen Volksheeres, und versagte 1862 nach erbitterten Kämpfen die Bewilligung der Ausgaben. Da es der König für seine Pflicht hielt, die bereits begonnene Reform

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 109

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 104. Ursachen. 109 erst in der folgenden Periode zu neuer Glut angefacht und zwar von den führenden Geistern, die unser Volk nach furchtbaren Heimsuchungen und Erschütterungen zum Kampfe gegen den französischen Bedrücker aufriefen. Ix. Um Ber Miw!W ieuolutioti liis pi Wiener Kongreß. 1789-1815. A. Die Französische Revolution und die ersten Revolutionskriege. § 104. Ursachen. 1. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, ein Jahr vor dem Emfluß des nord-Tode Kaiser Josephs Ii., brach in Frankreich eine die ganze Nation Frteitskampfes in ihrem Innersten aufwühlende Bewegung aus, welche zunächst in mtt ,vtantuic6' unserem westlichen Nachbarreiche eine vollständige Umbildung des staatlichen Lebens hervorrief, dann aber auch in ihren Wirkungen auf die Verhältnisse der meisten europäischen Staaten, insbesondere Deutschlands, einen tiefgehenden, umgestaltenden Einsluß ausübte und somit eine neue Ordnung der Dinge herbeiführte: die Französische Revolution. Der Ausbruch derselben hängt mit Ereigniffen jenseits des Ozeans zusammen, wo sich die englischen Kolonien Nordamerikas in siebenjährigem Ringen (1776—1783) von dem Mutterlande losrissen und die Republik der Vereinigten Staaten gründeten, welche dein Volke die ausgedehntesten Freiheiten gewährte und den Grundsatz der Gleichberechtigung aller Bürger in ihren Gesetzen und Einrichtungen verwirklichte. Scharen von Freiwilligen, unter ihnen der schwärmerische Marquis v. Lafayette, waren aus Frankreich in die neue Welt geeilt und hatten hier, begeistert für allgemeine Menschenrechte, am Kampse tätigen Anteil genommen. Erfüllt von neuen Ideen, kehrten sie in die Heimat zurück und machten hier nun aufregende und erhebende Schilderungen von dem kühnen und erfolgreichen Schritt der Amerikaner, der diesen mit einem Schlage eine Fülle von schätzenswerten Rechten und Freiheiten gebracht hatte. Und

5. Handfibel zum Lesenlernen - S. 19

1868 - Erlangen : Palm & Enke
----------- 19 sie freundlich nach dem Wege, den er nehmen müsse, um nach dem nächsten Dorfe zu kommen. Karl trat sogleich hervor und sagte zu dem Manne: ich will dir den Weg bis zum Dorfe hinaus zeigen, wo du hernach nicht mehr irre gehen kannst. Er ging hierauf mit dem Fremden fort, und wies ihm von Ferne die Gegend, wo Vas nächste Dorf lag. Der Reisende bedankte sich lröstich und wollte dem guten Knaben für seine Mühe ein Trankgeld geben. Aber Karl nahm nichts und sagte: es hat mich gefreut, daß ich dir habe einen Gefallen er- zeigen können. Lebe wohl und reise glücklich. 18. Das habsüchtige Mädchen. Ein gutes altes Mütterchen ging in die Kirche. Der Weg war hart gefroren, sie fiel daher und konnte nicht wieder allein aufstehen. Lisette, ein Mädchen von zwölf Jahren, ging vorbei und wurde von dem alten Mütterchen um Beistand angerufen. Ja, sagte sie, wenn ihr mir einen Groschen geben wollt, so will ich euch wohl helfen. Sie half ihr auch wirklich nicht eher, als bis ihr die alte Frau einen Groschen zu geben versprochen hatte. Pfuy der garstigen Habsucht! 19. Folgen des Ungehorsams. Jakob war ein munterer Junae; aber er hatte einen schlimmen Fehler. Wenn sein Vater B 2

6. Handfibel oder Elementarbuch zum Lesenlernen - S. 19

1817 - Erlangen : Palm
---------- 19 daß seine Eingeweide dadurch verletzt wurden, und er nach einigen Tagen daran sterben mußte. 15- Das dienstfertige Kind. Karl spielte einst mit vielen Kindern auf der Straße. Da kam ein fremder Mann und fragte ste freundlich nach dem Wege, den er nehmen müsse, um nach dem nächsten Dorfe zu kommen. Karl trat sogleich hervor und sagte zu dem Manne: ich will dir den Weg bis zum Dorfe hinaus zeigen, wo du hernach nicht mehr irre gehen kannst. Er gieng hierauf mit dem Frem- den fort, und wies ihm von ferne die Gegend, wo das nächste Dorf lag. Der Reifende bedankte sich höjlich, und wollte dem guten Knaben für seine Mühe ein Trank- geld geben. Aber Karl nahm nichts und sagte: es hat mich gefreut, daß ich dir habe einen Ge- fallen erzeigen können. Lebe wohl, und reise glücklich. i6. Das habsüchtige Mädchen. Ein gutes altes Mütterchen gieng Ln die Kirche. Der Weg war hart gefroren, ste fiel daher und konnte nicht wieder allein aufstehen. Lifette, ein Mädchen von zwölf Jahren, gieng vorbei, und wurde von dem alten Mütterchen B r

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 130

1827 - Erlangen : Heyder
150 die explodirende Kraft desselben zu einem Krlegswerkzeug zu benutzen. Man schmiedete oder goß zuerst Geschütz in Form der Mörser, verlängerte dann die Röhre zur Kanone und brachte Stücke von ganz ungeheurer Größe zu Stande, so daß man sie in einem Tage kaum mehr als dreimal abbrennen konnte. Dann wurden die Kano» nen (Bombarden,Donnerbüchsen) immer kleiner gegossen und zur Falkonette und Waubüchse, daß sie endlich der Einzelne tragen konnte. Kanonen und Büchsen, letztere auf die Gabel gestützt, wurden mit der Lunte abgebrannt, bis man erst svater in Nürnberg das Schloß mit dem Rade und noch später mit dem Hahn erfand. Dazu brauchte man den Feuerstein oder sla- visch Flins, davon das ganze Gewehr die Flinte hieß. Jetzt trotzte manche Burg und Stadt auf ihre festen Mauern, mancher Ritter in der Schlacht auf seinen Harnisch oder sein Schlachtschwert für zwei Hände ver- gebens. Ein Fingerdruck des Feigsten in weiter Ferne konnte ihn hinstrecken. Darum zog nun der Adel vor, statt selbst ins Feld zu ziehen, lieber Geld zu geben, damit besoldete Kriegsknechte (solckuti) statt seiner foch- ten. So kamen stehende Heere, meist Fußvolk, zur großen Last für Bürger und Staatskassen auf; doch blieben die Armbrust oder Rüstung (eine verkleinerte tragbare Balliste des Alterthums, vom Bogen ausge- gangen), die Lanze, selbst Bogen und Pfeil, noch lange im Gebrauch. Aber besonders seit dem dreißigjährigen Krieg wurde alles kleiner und zierlicher, der Helm zum Federhut (jetzt Tschakko), der Brustharntsch zum Rmg- kragen, das Schulterstück des Panzers zur Epaulette, das schwere Schwert zum Degen. Seit der Anwen- dung des Pulvers wurden die Schlachten weniger blu- tig, als in cmer Zeit, wurde der Kri^g nicht mehr mit so persönlicher Erbitterung des Einzelnen geführt und der Kunst des Feldherrn wurde mehr, als der Tapfer- keit der Faust verdankt. Brachte diese Erfindung im ganzen Kriegswesen eine Hauptveränderung hervor, so geschah das gleiche in der Literatur durch die Erfindung der Buchdrücke- rei, gewiß nach Sprache und Schrift der segens- reichsten Erfindung. Bisher behalf man sich mit Ab-

8. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 428

1791 - Erlangen : Bibelanst.
führungsmittel ist Anfangs auch gleich nothwendig.' Ausserdem esse der Kranke recht viel reifes faftiges Obst: als gute Pflaumen, besonders Weintrauben. Man glaube ja nicht, daß Obst schädlich fey. — Zu der Zeit, wo die Ruhr herrscht, muß man vieles Obst essen, um sich für der Krankheit zu verwahren. — Sie ist ansteckend, darum müssen nicht viele Menschen in einem engen Raum bepsammen seyn. — Man muß immer frische Luft m die Stube lassen, oft mit Essig räuchern, den Kranken oft weiße Wasche geben, und überhaupt sehr ans Reinlichkeit halten. Xxxii, Daß man nur in gewissen Zufallen etwa- Schweißtreibendes nehmen soll. Manche Leute bilden sich ein, das Schwitzen hel- fe für alle Krankheiten; aber das kann oft sehr gefähr- lich werden. Denn wenn hitzige Gallen - und Faulfie- der im Anzug sind, oder wenn man den Friese! oder Blattern bekommen will, da ist beym Anfang schweiß- treibende Arzney sehr schädlich. Wenn sollst du denn schwitzen? Hast du dich etwa verkaltet; ist dir der Schweiß zurückgeschlagen; verspührest du darauf Frost und Schaudern; hast Katharr, Zahnweh, gichtische An- falle; liegt dir oine böse Feuchtigkeit (die man gemei- niglich einen Fluß nennt) im Kopfe oder andern Glie- dern, da kannst du es mit dem Schweiß vertreiben. Aber du mußt dich nicht mit Gewalt in allzugrossen Schweiß setzen; durch allzuviele auf einander geworfene Betten oder durch heisse Stuben dich nicht quälen, son- dern nur viel warmen Theo trinken, wenn du zuvor Krebsaugen, oder sonst etwas zu schwitzen eingenommen hast: J

9. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 497

1791 - Erlangen : Bibelanst.
oder sonst unvermögend ist, oder auch andere öffentli- che Aemter zu verwalten hat, die alle seine Zeit erfor, dern, oder wenn er gar nicht einmal lesen und schrei- den kann. Doch können und müssen auch solche bey gewissen Fallen, z. V. wenn das Vermögen des Mün- dels ganz gering ist, und keine andere Vormünder zu haben sind, Vormundschaft annehmcn. 4) Der Vormund muß wie ein Vater für seinen Pupillen sorgen, der Pupill muß ihm gehorchen, als einem Vater, und kann ohne Einwilligung desselben nichts Wichtiges vornehmen, z. E. verkaufen, nicht Heyrathen rc. 5) Der Vormund muß von der Obrigkeit bestäti- get und eidlich verpflichtet werden ; nun muß er dafür sorgen, daß ein Inventarium, oder genaues Vec- zeichniß, über das Vermögen und die Schulden des Pupillen errichtet werde. Dieses Vermögen muß er, wie sein eigenes, erhalten, zum Nutzen des Pupillen anwenden, auch, so es seyn kann, zu vermehren su- chen. Er darf daher kein Kapital des Pupillen müßig liegen lassen; muß sie alle auf das sicherste anlcgen, in den Ausgaben sich nach den Vermögensumstanden des Pupillen richten, und mit Sparsamkeit und Klug- heit verfahren. 6) Der Vormund muß daher ein Tagbuch über Einnahme und Ausgabe sich halten, darein er alles so- gleich pünktlich einschreibt, was eingenommen, oder ausgegeben wird. Ec lasset sich über seine Ausgabe Bescheinigungen ertheilen / damit er seine Berechnun- gen mit Belegen versehen kann. 7) Unbewegliche Güter des Pupillen kann der Vor- mund nicht für sich selbst veraussecn, sondern muß es erst der Obrigkeit anzeigen; auch muß er es bey der Z v Obrig-

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 564

1791 - Erlangen : Bibelanst.
5§4 dcmftlbm befindliche Raupe getbdlet werden. Dieß g« schiebt am besten in heissen Backöfen, oder auch in Dampfbädern. Nun wird die Seide abgekaspelt. Weil aber dieß eine sehr subtile und schwere Arbeit istz so verkauft man lieber die Puppen an die Sei- dcnfabrikanten, weiche durch abgerichtete Leute sic ab- haspeln lassen. 7) Die Stuben oder Kammern, wo man die Sei- denwürmec bat, muß man vor Mausen und allem Un- geziefer wohl verwahren y auch Vögel thun zuweilen Schaden. Wer mehr solche Kunstgriffe , die zum Seidenbau nötbig sind, lernen will, lese Drcwft's neue Vorschläge , die Maulbeerzucht, und den Sei- denbau mit Voctbeil zu betreiben, Breslau 17s3. An- legung sowohl zur Seidenzucht, als auch znm Pflan- zen der Maulbeerbaume , Carlsruhe 1776. Gle- tz it sch's gründliche Anleitung zum Seidenbau und der dazu gehörigen Zucht, auch Anlegung der weflsen Maulbeerbaume, Jena 1770. Anhang zur Geographie. (Zu Seite m.) I. Das Osmannische Reich, oder das türkische Kaiscrthum. A. Dieses Reich erstreckt sich auch Abendwärts nach Europa herüber. Dieser europäische Theil ist groß iiuio Quadratmcilen, bat 7 Millionen Einwohner. Das Land ist sehr fruchtbar, wird aber nicht gelang angebaut. Die muhamedanische Religion ist die herr- schende, andere Religionen werden geduldet. Widdin, eine grosse Stadt , ist bevestiget. Sophia treibt Handel, hat 70000 Einwohner. Silistria, 60000 Einwohner Adrianopcl hat 80000 Einwohner, treibt Handel. C 0 nstantin 0- pel, die Hauptstadt des türkischen Reichs und Resi- denz des Großherrn oder Sultan, hat 1 Million Ein- wohner, treibt starken Handel. Unter Constanmwpel, 2 .. ;i jm
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