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41. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 87

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Innere Zustnde Deutschlands. Ii. Politische. 87 B. Die einzelnen Stnde. 1. Das gesammte deutsche Volk zerfiel in fnf Stnde, in den hohen und den niedern oder ritterbrtigen Adel, die nicht adeligen Le-hensbefitzer, die brgerlichen Freien und die Unfreien oder Knechte, von denen jedoch feit den Krenzzgen immer mehr freie Brger und Bauern wurden. 2. Je nach der Persnlichkeit des Knigs und der Gre feiner Hausmacht war auch sein Ansehen und seine Macht im Reiche ver-schieden. Die Herzoge, deren Amt zur Zeit Heinrichs Iv. durch Erblichkeit gesichert wurde, berkamen allmhlich das Amt der knig-lichen Sendboten (. 38, 2) und hatten immer greren Einflu auf die Knigswahl, bis dieselbe zuletzt auf die vier Inhaber der weltlichen Erzmter und die drei geistlichen Erzkauzler als Kurfrsten bergieng. Wie die Macht des Kaisers durch die Reichsstnde, so wurde bald auch die Macht der Fürsten durch die Land stnde beschrnkt (bergt. . 61, 1). 3. Der Ritterstand, welcher sich als niederer Adel ans den Vasallen der Fürsten und geistlichen Herren und aus solchen Besitzern eines Freiguts (Freiherren) bildete, welche den Heerdienst zu Rosse leisteten, erlangte in dieser Periode besonders durch die Kreuzzge feine hchste Bedeutung. Was an geistigem Leben noch auer der Kirche vorhanden war, ruhte damals allein in diesem Stande. Haupttugend des Ritters war die Dienste st reue gegenber dem Lehnsherrn; der Bruch derselben galt als Felonie oder Verrath. Rechtglubigkeit, Beschirmung der Schwachen, der Frauen und der Waisen gehrte zur Ritterpflicht. a. Bis zum 7. Lebensjahr wuchs der Knabe im Haufe unter der Pflege der Frauen auf, dann bekam er als Jun kherlin ober Page am Hofe des Lehnsherrn ritterliche Erziehung bis zum 14. Jahre; hierauf folgte er bis zum 21. Jahre seinem Herrn als Knappe in den Kampf und wurde eublich im 21. Jahre durch den Ritterschlag zum Ritter gemacht. b. Die Wohnung des Ritters war die meist auf steilen Felsen gebaute, mit einem Thurme versehene Burg, in welcher der toaal das Hauptgemach fr die Männer bilbete, während ober demselben die Kenunenaten ober die Gemcher fr die Frauen sich befanden. Umge-ben war die Burg von dem Gebiete der dem Ritter leibeigenen Untertanen, die fr seinen Unterhalt sorgten. Mit Verwaltung des Haus-Wesens und der Gter, mit Jagd' und Festgelagen. Waffenubungen und Turuieren ober auch mit ernstlichen Feh den beschftigte sich der Ritter, wenn nicht ein Aufgebot zur Hofreise, zu einem Kreuzzng ober zum Kriege ihn abrief. c. Der durch gemeinsame Sitte und Lebensansckauung eng verbundene Ritterstand war schon rrerlich kenntlich durch Waffe und Wehr. Der Helm mit dem beweglichen Visit und bcm Federschmuck (Zimier) schirmte das Haupt, der Panzer Halsberg, Brnne ober Harnas genannt den Leib. Ueber dem Panzer trug man den Wappenrock.

42. Hellas und Rom - S. 155

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
68. Kunstbauten. 155 Titus erbaute Amphitheater, das Kolosseum, das speziell fr die Gladiatorenspiele und die Tierkmpfe bestimmt war und eine Volks-menge von 80000 aufnehmen konnte. Bild: Das Kolosseum"; Sangt 25; Seemann 71. Augustus und die folgenden Kaiser waren stets bedacht, ihre Hauptstadt immer mehr zu verschnern und so konnte Rom in seinen herrlichen Bauten und Kunstdenkmlern bald wetteifern mit Athen zur Zeit der Perikleischeu Verwaltung. Nach dem Beispiele Roms richteten sich die brigen Städte des Reiches, und was die Kaiser und die einzelnen Stadtverwaltungen fr das Gemeinwesen boten, das wurde im einzelnen nachgeahmt von reichen Privaten, die aus eigenen Mitteln herrliche Wohnungen fr sich erbauten. Die Ausgrabungen der im Jahre 79 n. Chr. unter dem Kaiser Titus durch den Ausbruch des Vesuvs verschtteten Städte Herkulanum und Pompeji beweisen dies. Als Hauptbestandteile eines vornehmen rmischen Hauses gelten: 1. die Vorflur oder das Bestibulum, 2. das Hauptgemach oder das Atrium, 3. der Sulenhof oder das Peristylium. Im Bcstibulnm (oder auch in der Flur = ostium) versammelten sich in den Morgenstunden die Klienten, um ihrem Herrn den Morgengru darzubringen und seine Befehle entgegenzunehmen. Auf der Tr-schwelle war das Wort Salve" eingegraben. Im Atrium, der eigentlichen Wohnung der Familie, erhob sich auf dem mit kunstvoller Mosaikarbeit belegten Boden der Herd, an dem der Haus-Herr opferte. Die Wnde des Atriums waren mit allerlei Malereien (Darstellungen aus dem Alltags-leben, aus der Mythologie wie aus der Heldensage und Geschichte) geschmckt. Oft auch waren hier die Standbilder oder Bsten der Ahnen, der Kaiser n. a. ausgestellt. Gewhnlich reihte sich an das Atrium noch eine Anzahl kleinerer Gemcher: das Speise-zimmer (triclinium), das Arbeitszimmer des Herrn (tablinum), das Kinderzimmer, Schlafzimmer, Vor-ratskammern u. a. Durch einen Seitengang (fauces) gelangte man in das Peristylium. Dasselbe war ein freier, mit G r t -chen (viridarium) und Wasserbecken (Springbrunnen) geschmckter Sulenhof, von dem aus die nchstgelegenen Wohnrume: der Unterhaltung^ saal (exedra), der Prachtsaal (oecus), das Speisezimmer (triclinium) sowie die verschiedenen Kchen, Bade- und Schlafrume belichtet wurden. Bei einfacheren Lebensverhltnissen bestanden die Wohnungen blo aus dem Atrium und einigen anliegenden Gemchern; je reicher die Besitzer waren, desto vielgestaltiger war der Ausbau der Wohnungen. Im Sommer bezogen die vornehmen Rmer meistens noch eigene Landhuser (Villen^ im Gebirge. exedra oecus peristylium r - o o ? viridarium tricli nium triclinium ~|iablinum"||~ A la arnum Grundri eines rmischen Herrenhauses.

43. Hellas und Rom - S. 28

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
28 8. Die griech. Kolonien in Kleinasien unter persischer Lberherrschast. Spter wurden den griechischen Jnglingen noch bei eigenen Rede-und Denklehrern (Rhetoren und Philosophen) hhere Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt^ Mit 20 Jahren wurden die Jnglinge in die Reihe der stimm-berechtigten Brger aufgenommenem feierlicher Weise leisteten sie den Schwur: Ich will niemals meinen Waffen Schande machen! Ich will niemals den, der neben mir steht, im Kampfe verlassen! Ich will, sei es allein oder mit anderen, fr die Heiligtmer und Gesetze streiten! Ich will das Vaterland nicht in einem schlechteren, sondern in einem besseren Zustande zurcklassen n (Run entschied sich der Jngling fr einen bestimmten Beruf. Den Athenern galt die Arbeit nicht, wie den Spartiaten, fr eine Schande, sondern fr des Brgers Zierde", und als ehrlos wurde in Attika jeder angesehen, der nicht irgend ein Gewerbe oder eine Kunst betrieb.j j Mdchenschulen gab es in Athen nicht und die Frauen waren hier nicht so geehrt wie in Sparta. Ihre Ttigkeit war fast ausschlielich auf das Haus beschrnkt, ihre Stellung nicht besser als die einer Dienerin des Mannes. Erst durch das Christentum wurden die Frauen zu ebenbrtigen Gefhrtinnen der Männer erhoben. Bild: Das griechische Haus"; Cybulski 10. 36, atus Klisthenes. Als Solon die gesetzliche Ordnung des Staates hergestellt hatte, da lie er die Athener schwren, da sie die Gesetze des Landes gewissenhaft beobachten wollten er selbst begab sich ins Ausland. Und wenn spter auch Pisistratus (560) die Herrschaft des Volkes aufhob und sich zum Alleinherrscher (Tyrannen) Athens auswarf, so dauerte diese Tyrannis doch nur kurze Zeit. Im Jahre 510 v. Chr. vertrieb K l i st h e n e s, das Haupt der Volkspartei, die Shne des Pisistratus (Hippias und Hipparchus) und sicherte durch Einfhrung des Scherbengerichtes (Ostrazismns) die Herrschaft des Volkes (Demokratie) fr immer. Solons vor-treffliche Gesetze bildeten nach wie vor die Grundlage des attischen Staatswesens; sie brachten Athen zu hoher Blte. Gedicht: An die Athener wider Pisistratus" von Solon; bersetzt v. E. Geibel. griechischen Kolonien in Kleinasien gelangen unter die Oberherrschaft der Perser, 546 v. Chr. Solon und Krsus. Solon also reiste auer Landes und kam auch nach Sardis zu Krsus. Und wie er ankam, be-

44. Hellas und Rom - S. 71

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
62. Nach der Schlacht bei Jssus. 71 eine hchst schmeichelhafte Inschrift geben des Inhaltes: Alexander, Philippus' Sohn, und die Griechen, aner den Laced moniern, von den Barbaren in Asien 1" Dieser Sieg am Granikus fhrte nun alsbald in der ganzen damaligen Sachlage eine wesentliche Vernderung zugunsten Alexanders herbei. Er konnte jetzt sogar Sardes, den Edelstein der persischen Be-sitzungen am Meere, ohne Schwierigkeiten einnehmen und auerdem noch andere bedeutende Eroberungen machen." Nach der Schlacht bei Jssus erzhlte man dem Alexander, da t>ie Mutter und Gemahlin des Sdarius sowie seine beiden Prinzessinnen sich unter den Gefangenen befnden und bei dem Anblick von Darias' Wagen und Bogen in Jammer und Trnen ausgebrochen seien, weil sie daraus auf seinen Tod geschlossen htten. Alexander blieb nun lngere Zeit stille; ihre Schicksale noch mehr als sein eigenes hatten ihn tief bewegt. Hierauf lie er den Frauen melden: Darms sei nicht tot und von Alexander htten sie nichts zu frchten; er kmpfe nur mit Darius um die Oberherrschaft; ihnen dagegen sollte jede Aus-zeichnung zuteil werden, welche sie auch unter Darias' Zepter genossen htten." In diesen uerungen konnten die Frauen nur Freundlichkeit und Milde erblicken; aber noch strker trat ihnen Alexanders Menschen-sreundlichkeit in seinen Handlungen entgegen. Er erlaubte ihnen, eine beliebige Anzahl von Persern feierlich bestatten zu laffen, wobei sie Kleidungen und Schmuck aus der eroberten Beute gebrauchen durften. Auch entzog er ihnen von ihrer bisherigen Bedienung, ihren bisherigen Ehrenerweisungen nicht das Mindeste; ja sie genossen sogar eine Apanage, welche ihre frhere noch berstieg. Die schnste und kniglichste Gnade jedoch, welche er diesen hochgeborenen und tugendhaften Frauen in ihrer Gefangenschaft erwies, bestand darin, da sie von einer Unsittlichkeit nie etwas hren, arg-wohnen oder erwarten dursten. Es war, als ob sie sich keineswegs in einem feindlichen Lager befnden, sondern ihr Leben unter strengem Schutze in einem heiligen und unantastbaren Frauengemache fhrten ein Leben, welches jedem fremden Worte, jedem Blicke von auen verschlossen blieb." (Plutarch.) Gleich edel zeigte sich Alexander gegen seinen Gegner Darius. Nach der Schlacht bei Gangamela war der Perserknig geflohen, jedoch von seinem Satrapen Bessus mit einem Wurfspeere durchbohrt worden. Des Knigs ganzer Leib stak mit Wurfgeschossen voll; so lag er auf einem bedeckten Reisewagen dem Tode nahe. Dennoch verlangte er noch zu trinken, und als er frisches Wasser getrunken hatte, sagte er zu dem Mazedonier, der es ihm gab: Freund, das ist jetzt das rgste von meinem ganzen Elend, da man mir Gutes getan hat, ohne da ich es vergelten kann. Aber Alexander wird dir's lohnen 1 Und dem

45. Hellas und Rom - S. 164

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
164 22. Die guten Kaiser", 69180 n. Chr. so da sie sich in der angegebenen Weise ausbreitete. Bald war sie hell und wei, bald dunkel und gefleckt, je nachdem sie mit Erde oder mit Asche erfllt war. Der Oheim, ein wibegieriger Mann, beschlo die Sache genauer zu untersuchen und gab Befehl, ein leichtes Schiff zur Fahrt zurecht zu machen. Mir gab er die Erlaubnis, ihn zu begleiten, aber ich antwortete, ich wolle studieren. Als er eben hinausging, empfing er einen Brief von einer vornehmen Dame, die durch die drohende Gefahr erschreckt, ihn um Hilfe bat, da ihre Villa nahe unter dem Vesuv lag und nur zu Schiffe verlassen werden konnte. Plinins lie jetzt einen Vierruderer in die See ziehen und bestieg denselben, um nicht blo der Rektina sondern auch noch vielen anderen Freunden Rettung zu bringen. Denn an dieser anmutigen Kste wohnten viele vornehme Leute. Er steuerte geradewegs in die Gefahr hinein, so furchtlos, da er alle Wechsel und Vernderungen des Phnomens diktierte und ab-zeichnete. In.die Schiffe regnete es Asche, immer heier und dichter, je nher sie herankamen, und nun fielen auch Bimssteinstcke und schwarze, angebrannte und vom Feuer zersprengte Steine; die See sprang pltzlich vom Ufer zurck, mchtige Felsblcke rollten vom Vesuv herab, so da man sich dem Lande nicht nhern konnte. Plinius hielt ein wenig an und berlegte, ob er umbiegen sollte; bald jedoch rief er dem zum Rckzug mahnenden Steuermann zu: Die Mutigen untersttzt das Glck; fahre zu dem Pomponianus!" Dieser wohnte zu Stabi und hatte schon sein Gepck in Schiffe gebracht um zu fliehen, sobald der entgegenstrmende Wind sich gelegt htte. Plinius trstete und ermutigte den Gengstigteu. Unterdessen flammte der Ausbruch des Vesuv an verschiedenen Orten mit vermehrter Heftigkeit empor, und die ein-getretene nachtgleiche Finsternis trug dazu bei, alle Schrecken zu er-hhen. Plinius ging in der Villa des Pomponianus eine Zeitlang zur Ruhe und versank in einen tiefen Schlaf. Als aber die Area, der freie, unbedachte Raum vor der Schlafsttte, schon so hoch mit Asche und Bimsstein bedeckt war, da er bei lngerem Verweilen nicht mehr aus dem Gemache htte herauskommen knnen, weckte man ihn und er kam zu den anderen zurck, welche unterdessen gewacht hatten. Man beriet nun, ob man in -dem Hause bleiben oder im Freien umher-schweifen sollte; denn das Haus wankte durch die gewaltigen hufigen Erdste, da es, wie aus dem Grunde herausgerissen, hin und her geschoben zu werden schien; dagegen frchtete man aber auch unter freiem Himmel den Regen der Bimssteinstcke, wenn sie auch leicht und Pors waren. Doch sie entschieden sich fr das letztere, fr das Aus-wandern. Zum Schutze gegen die niederfallenden Steine banden sie sich mit leinenen Tchern Kopfkiffen auf das Haupt und machten sich auf den Weg. Anderwrts war es schon Tag, aber hier war die

46. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 3

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 2. Die älteste Bevölkerung. 3 für das Wohl und den Ruhm der Sippgeuossen, des Herzogs und des selbst er mahlten Gefolgsherru hinzugeben bis in den Tod. Ein rühmenswerter Zug ihres Charakters war ferner ihre Liebe zur Heimat und zur Freiheit. Den leuchtenden Tugenden standen aber auch entstellende Laster gegenüber, als deren schlimmste die Trunksucht und die Spielwut hervortraten.-^,J'• 4. Eine Beschäftigung der Germanen bildete die Zucht von Beschäftigung. Pferden, Rindern und Schafen, sowie die Bestellung der Felder. Doch war diese Arbeit mehr von den Frauen, Knechten und Greisen zu verrichten, also von denjenigen, die zum Tragen und zur Handhabung der Waffen untüchtig waren. Die Frauen hatten außerdem zu spinnen, zu weben und Gewänder zu bereiten, wozu ihnen Flachs, Wolle und Pelzwerk dienten. Was den freien Mann besonders anzog, das war die Jagd und der Krieg. Bewaffnet mit Axt und Speer, streifte er in wilder Lust tagelang durch Wald und Feld und erlegte im lebensgefährlichen Kampfe den Auerochs, den Bär und andere Tiere. Lieber aber noch war ihm der Krieg. Mit unwiderstehlicher Gewalt trieb es ihn nach der Schlacht, wo er seine Kraft und Gewandtheit entfalten und wo er Ruhm ernten konnte. Die Furcht vor dem Tode erfüllte ihn nicht, glaubte er doch, daß die gefallenen Helden in die Walhalla versetzt und des Umgangs mit den Göttern gewürdigt würden. 5. Nach den Anstrengungen der Jagd und des Krieges suchten Erholung, die Germanen Erholung in träger, beschaulicher Ruhe oder in der Veranstaltung von festlichen Gelagen. Bei solchen Gelegenheiten besang man die Taten und den Ruhm der Helden, und nackte Jüng- -linge führten zur Erprobung ihrer Kraft und Gewandtheit den Schwerttanz auf, indem sie sich unter Flötengetön zwischen bloßen Schwertern und aufgerichteten Spießen behend hindurchfchläugelteu. Nicht selten kam es beim Mahle auch zur Beratung wichtiger Angelegenheiten; der Geist der Geselligkeit löste dann die Zungen und enthüllte die verborgensten Gedanken. Beschlüsse aber wurden nicht gefaßt. Leider waren mit den Schmausereien sehr häufig Ausschreitungen verbunden. Sie veranlaßten den Germanen, dem Tr unke und dem Würfelspiel zu huldigen; letzteres tat er mit einer Leidenschaft, daß er dabei die Besonnenheit verlor, jede Mäßigung und Rücksicht vergaß und zuweilen Hab und Gut, Weib und Kind, ja selbst seine Freiheit auf einen Wurf fetzte. 6. Zu Cäsars Zeilen (etwa 50 v. Chr.) gab es bei den Ger-meinen noch kein unbewegliches Sondereigentum. Grund und Boden waren im Besitz der Gaugenossenschaft. Dieselbe verteilte ihn an die einzelnen Geschlechter, nicht an die Hausstände, und zwar immer auf ein Jahr. Infolgedessen wechselte der Germane häufig seinen Wohnsitz, l*

47. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 112

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
b) Bewaffnung. c! Ritterburg. d) Entartung des Rittertums. Ursprung der Städte. 112 Iv. Vom Vertrage zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. Die Bewaffnung des Ritters bestand aus Panzer (Harnisch oder Brünne) Helm, Schild, Lanze und Schwert. Über dem Panzer trug er den Wappenrock, ein mit Edelsteinen besetztes, mit Gold durchwirktes Gewand. Der Ritter hauste auf einer Burg. Dieselbe lag entweder in der Ebene und wurde dann durch umgebende Sümpfe, Flüsse und Gräben gegen andringende Feinde geschützt (Wasserburg), oder sie befand sich auf steiler Bergeshöhe. Außer den natürlichen Befestigungen war sie mit Mauern, Türmen und anderen Verteidigungsmitteln versehen. Aus die äußere Umfassungsmauer folgte der Vorhof oder Zwinger, in dem sich Wirtschaftsräume (Ställe, Scheunen) befanden. Ein wichtiges Gebäude war der Palas oder das Herrenhaus mit dem Rittersaal, einer Rüstkammer und einer Kapelle. Im Rittersaal, wo Waffen, Siegeszeichen und Ahnenbilder hingen, hielt man festliche Gelage und lauschte den Liedern der fahrenden Sänger; oberhalb desselben befanden sich die K e m n a t e n (von caminata, ein durch einen Kamin heizbares Zimmer) oder die Gemächer für die Frauen. — Der bedeutendste Bestandteil der Burg war ein hoher Turm, der „Bergfried", von dessen Zinnen aus der Wächter Umschau hielt und wo man im Falle der Not die letzte Zuflucht suchte. — Das Leben auf der Burg verlief im Winter sehr einförmig und öde. Der Ritter beschäftigte sich mit der Verwaltung des Hauswesens und der Güter und ging auf die Jagd Nahte aber der Frühling, dann folgte er der Einladung zu Hoffesten, auf welchen die Turniere (von franz. tourner. drehen, wenden), glänzende Kampfspiele, eine hervorragende Rolle spielten, oder er zog aus zu Fehde und zum Kriege. Seine höchste Blüte erreichte das Rittertum zur Zeit der Kreuzzüge (die drei geistlichen Ritterorden). Nach Beendigung derselben sank es rasch von seiner idealen Höhe herab. An die Stelle ritterlicher Kämpfe trat rohe Streit- und Fehdesucht. Die Ritter dachten nicht mehr an den Inhalt ihrer Gelübde. Statt den Schwachen und Bedrängten Schutz und Hilfe zu gewähren, lauerten sie von ihren Burgen auf vorüberziehende Kaufleute, plünderten ihre Wagen und störten so als Räuber und Wegelagerer Handel, Verkehr und alle friedlichen Geschäfte. Der Ritter wurde zum Raubritter. § 42. Das Städtewescn. 1. In der Periode von 843—1273 erlangten neben den Burgen und den Rittern auch die Städte und der Bürger st ant) eine stets wachsende Bedeutung. Der Ursprung der deutschen Städte ist sehr
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