§ 110. Ii. Koalitionskrüg. Der Reichsdeputationshauptschlus; 1803. 127
4 Aber nun offenbarte sich wieder der Mangel an Überein- Sn Suworows
p i * . , von Jtalren tn
stimmung unter den Verbündeten und dieser Umstand wirkte lahmend die Schweiz 1799. ans den Fortgang der Ereignisse. Infolge der Einwirkungen des Wiener Kabinetts wurde S u w orow mitten aus seinem Triumphzug gerissen und m die Schweiz geschickt, wo unterdessen Russen und Österreicher gegen den gemeinsamen Feind in Nachteil geraten waren.
Unter den denkbar größten Opfern und mit Anstrengungen ohnegleichen, sührte er auf unwegsamen Pfaden, über Schnee und Eis den Übergang über den St. Gotthard aus und stieg, indem er fortwährend mit fast unüberwindlichen Hindernissen zu kämpfen hatte, die ihm die natürlichen Gewalten und der Feind (namentlich an der Teufelsbrücke) entgegensetzten, in das Reußtal hinab. Sein Marsch über das Hochgebirge gehört zu den beschwerlichsten, von welchen die Geschichte zu erzählen weiß. Die kühne und bewundernswerte Tat des jugendsrischen Greises war jedoch vergeblich. Noch vor Suworows Ankunft in der Schweiz waren die befreundeten Truppen bei Zürich geschlagen worden (September 1799). Abermals erklomm er von Altdorf aus (in der Nähe der Mündung der Neuß in den Bierwaldstädtersee> mit seinen schon erschlafften Kriegern steile, von Eis umstarrte Höhen und vollzog den Übergang ins Vorderrheintal, von wo er dann auf Befehl Pauls L, der mit Österreich und England zerfallen war, den Rückzug in die russische Heimat antrat.
B. Die Machtherrschnft Napoleons 1799 1812.
§ 110.
Ii. Koalitionskriea (Fortsetzung!. Der Reichsdeputations-hauptschluß 1803.
1. Nachdem Snworow vom Kriegsschauplätze abberufen worden Sturz des^ war, trat ein anderer Mann in den Vordergrund. Napoleon Bonavarte Napoleon"7ster
» Äon[ui 1.799
war im Oktober 1799, unentdecft von den auflauernden Engländern, aus Ägypten zurückgekehrt, hatte durch einen „soldatischen Gewaltstreich" das Direktorium, dem die Stimme des Volkes die Verantwortung für die in Italien erlittenen Unfälle der französischen Truppen zuschrieb, gestürzt, an die Stelle desselben 3 Konsuln mit zehnjähriger Amtsdauer gesetzt, sich zum ersten Konsul wählen und mit außerordentlichen Machtbefugnissen bekleiden lassen und so den Staat, der nur noch dem Scheine nach eine Republik war, in Wirklichkeit in eine Militärmonarchie
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Napoleons Snworow Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Altdorf England Napoleons Italien
1517.
Iii. Neuere Geschichte.
Von Der Reformation bis auf vie Gegenwart, 1517 — 1873.
Erste Periode.
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden,
1517—1648.
I. Deutschland.
S- 34.
A. Z>ie Deformation öis zu Luthers Uod (1546).
1. Die Reformation, veranlaßt durck den im 15. und 16. Jahrhundert erfolgten Umschwung in dem Leben der europäischen Völker (Erfindungen, des. Schießpulver und Buchdruckerkunst; Länderentdeckungen; Humanismus) und durch die allgemeine Sehnsucht nach einer „Verbesserung der Kirche au Haupt und Gliedern"; begonnen a) in Deutschland durch I)r. Martin Luther (geb. zu Eisleben den 10. Nov. 1483, f daselbst 1546), welcher am 31. Okt. 1517 gegen den Ablaßhandel des Dominikaners Tetzel 95 Sätze an der Schloßkirche zu Wittenberg anschlägt (Philipp Me-lanchthon, Luthers Freund und Gehilfe im Reforma-tionswerke, seit 1518 Professor in Wittenberg, f 1560); b) in der Schweiz begonnen durch den Züricher Pfarrer Ulrich Zwingli (f 1531 in der Schlacht bei Kappel), fortgeführt durch Johann Calvin (f 1564 in Genf).
2. Luther vor Cajetan in Augsburg 1518, disputirt mit Dr. Eck in Leipzig 1519, verbrennt die
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Extrahierte Personennamen: Martin_Luther Philipp_Me-lanchthon Philipp Ulrich_Zwingli Kappel Johann_Calvin_( Johann Luther
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Luthers Deutschland Wittenberg Luthers Wittenberg Genf Leipzig
119
auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber
auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur
den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse
Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg-
Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal-
ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der
Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf,
facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag-
ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem
Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der
wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge-
räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf,
doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug
ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen
engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei
Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl-
rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz
ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu-
xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein
Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie-
drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei
Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und
ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und
edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus-
macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und
Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver-
einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05
bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren.
So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger,
Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber,
1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit
Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um
die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter
dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch-
land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie
in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil-
lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte
sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem
Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi-
tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles
feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches
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Extrahierte Personennamen: Arnold Werner_Stauf Schwytz Landvogk_Geßler Johann_von_Schwaben Johann Sembach Heinrich_Vii Heinrich Oestreich Ludwig_von_Batern Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Xxh Johann Ludwig_der_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Habsburg-
Oestreich Uriland Melchthal_Unterwaldens Rürli Italien Frankreich Deutschland Frankreich Europa Prag
Iol
■ ...
—ss'sr^r7^-'
Die Schwerz oder Helvetien.
Die Schweiz ist groß 955quadratmetlen, Eitr-
wohner 2 Millionen, und eines der höchsten Länder m
Europa. Auf den beständig mit Schnee und Eis be-
deckter: Bergen, entspringen viele Flüsse, von denen
wir nur den R h e i n, die A a r, welche auch noch in
der Schweiz in den Rhein stießt, die R hone und den
An n anführen wollen. Die Thaler zwischen den Schnee-
bergen gleichen den Eismeeren, aus welchen ganze grosse
langlichte Stücken in vielen Centnern Herabrollen,
die mar: Gletscher nennt. Auch sind hier viele Land-
seen , unter welchen der Genfer, Neuenbur-
ger, Bieter, Zürcher, Vier Waldstadter
die beträchtlichsten sind. Auf der: minder hohen Ber-
gen , den Alpen, und in den Thalern ist die herr-
lichste Viehweide, deren Betrieb der vornehmste Nah-
rungszweig der Einwohner ist. Die Republik besteht
eigentlich aus i 3 verschiedenen Staaten, Cantonen,
oder Städten und Drten, die ein gemeinschaftliches
Bündnis mit einander aufgerichtet haben. Mit der
ganzen Eidgenossenschaft oder mit einzelnen Staaten sind
noch 11 andere Republiken oder zugewandte Drte verbun-
den. Man spricht meistens die deutsche Sprache. Nur
einige der merkwürdigsten Städte wollen wir anführen.
Die Stadt Genf, Geneve, beym Ausfluß der
Rhone aus dem genfer See, 30 — 40000 Einwohner,
hat viele Künstler, eine Academie und trelbt Handel und
ist wohl befestiget.
Der Canton Bern ist der größte und volkreichste.
Pferde, Käse, Leinwand, Cattune und Wollenarbeiten
werden ausgeführt.
Bern, die Hauptstadt an der Aar mit einem akademi-
schen Gymnasium und ansehnlichen Zeughause, Einwoh-
ner 13000. G z Iv
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Extrahierte Ortsnamen: Helvetien Europa Rhein Genf Bern Cattune
Das Königreich Großbnlanseri, eine Insel,
besteht aus
I. England der südliche grosse Theit der In-
sel, ist groß 3382 Qm., 7 Mill. Ernw., ein gesun-
des , mildes und sehr fruchtbares Land; es hat herr-
sche Viehzucht, vornehmlich Schaafzucht, vortreftichen
Ackerbau, auch viele Mineralien, vornehmlich Zinn.
Der Fleis, die Geschicklichkeit und die Menge der
Manufakturisten und Künstler vermehrt den Re-chthuin
dieses Landes ausserordentlich. Die vorzüglichsten Flüs-
se sind: die Themse, Humber, Tweed; durch
die gegrabnen Canäle wird die Handlung im Lande sehr
erleichtert. Die herrschende Religion ist die reformirte,
doch geht sie von dieser in manchen Grundsätzen ab,
ausserdem werden alle andere Religionen gedultet.
London, die Hauptst. und Residenz des Königs,
Wie auch der Sitz des Pariements, oder der Abgeordne-
ten voucngland undschotrland, welche die Regicrungs-
angelegenheiten mit besorgen, bcynahe i Million Einw.
mit prächtigen Gebäuden, Kirchen und drey Brucken
über die Themse, sehr reichen Kaufleuten,- und die vor-
nehmste Handelsstadt in der Welt. Auch die schönsten
Fabrikwaaren und Kunstsachen werden hier verfertiget.
Bristol an dem Fluß Avon, bat yvovo Einwohner,
ist die beste Handelsstadt nach London. Liverpool
ein Seehafen. M a n ch e ft e r, wo viele Fabriken sind
und wo zuerst der baumwollenezeug auf Sammet Art,
den man deswegen Manchester nennt, gemacht worden.
Oxford und Ca m b r i d g e die beyden englischen Uni-
versitäten. Ports m u t h und P l y m u t h sind die vor.
pchmsten Hafen für Kriegsschiffe.
Ii. Schottland, oder der nördliche Theil der
Insel ist groß, 1500 Qm. über 1^ Mill. Einw., ist in
dem nördlichsten Theil felsig, bergig und unfruchtbar,
in dem südlichen eben und fruchtbar. Das vornehm-
ste
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Extrahierte Personennamen: Tweed
Extrahierte Ortsnamen: England London Bristol London Schottland
6
|frffl—sftii mm.,, /
* V\
1) In Europa sind Z Kayftrthümer , 17 König-
reiche , 5 Republicken, dann noch in Italien der pabst-
liche Kirchenstaat*).
2) Von Deutschland aus kommen wir gegen Abend
nach Holland: dann Abend - und Mittagwarts nach
Frankreich; von Frankreich Abendwärts nach Spanien;
endlich nach Portugal , das an den aussersten Grenzen
von Europa am atlantischen Meere liegt.
Ueber dieses atlantische Meer fährt man von Por-
tugal nach Irland , von da nach England und Schott-
lands die bepde zusammen Großbritannien genennt
werden.
Nun geht man über die Nordsee herüber nach
Dänemark und Norwegen; dann über die Ostsee nach
Schweden und Rußland, von Rußland zurück nach Preus-
sen, das an der Ostsee liegt , dann nach Polen, Böh-
men, Ung wn', Venedig an jenem The:! des mittellan-
dischenmeers,. welches das adriatische heißt,'dann in den
Kirchenstaat, nach Neapel,, unter diesem Sicilien, gegen
Abend Sardinien, und gerade gen Mitternacht durch
einen obrrn Theil von Italien in die Schweiz, von da
nach Deutschland.
3) In Europa sind dxey Kayserthümerals das
deutsche, davon die Hauptstadt Wien; das russische, die
Hauptstadt Moskau, mtb St. Petersburg, die Residenz
der Kap ser; das türkische, die Hauptstadt Konstantinopel».
4) In Europa sind 17 Königreiche; diese heissen
nebst den Haupt- und einigen andern wichtigen Städten
also:
.'Vrh.. Por-
*) Wir werben sie nach chrer Lage am Señen kennen lernen,
wenn wir von Deutschland aur> eine Rkiss «us der Lmdkmr
durch dieftldrn machen»
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Deutschland Holland Frankreich Frankreich Spanien Portugal Europa Irland England Nordsee Dänemark Norwegen Schweden Ostsee Polen Venedig Neapel Sardinien Italien Schweiz Deutschland Europa Wien Moskau Petersburg Europa Deutschland
102
In dem Cüntsn Freybwrg sind auf den Ber§
Zen vsrtrefliche Viehweiden. Der hier gemachte Kä-
se wird für den besten in der Schweiz gehalten.
Das Fürstenthum Neuen bürg oder Neusi-
chatel und die Grafschaft Vallang in gehören dem
Könige von Prcussen.
Zu Lu cern ist eine starke Niederlage der Maa-
ren , die über den Gotthardsberg aus oder nach Ita-
lien geführt werden.
Der Canton Appenzell ist fehr bevölkert.
Indemcanton Zurch ist der Getreidbau beträcht-
lich. Die Stadt Zur ch hat gute Manufakturen und
Fabriken; auch gießt man hier Glocken/ Kanonen und
andere Sachen/ auch sind hier viele Fabriken/ vor-
nehmlich in Seihe , 5 Zeughäuser und ein akad. Gym-
nasium/ 13000 Einwohner.
Im Canton und in der Stadt Basel am Rhein,
welche Stadt die größte in der Schweiz ist, werden
viele Bänder aus Seide, Floret und Zwirn gemacht,
die, weil sie überaus wohlfei! sind, einen fehr starken
Absatz haben; es ist auch hier eine reformiere Universi-
tät / und 15000 Einwohner. Auch sind mit der Schweiz
verbunden i)die drey Bünde d er Graubünd ner,
ein fehr bergichtesland mit 25000 Einw., die Hauptst.
ist Chur. 2) Das Walliserland, auch fehr der-
gicht; die Hauptst. Sitten unwert der Rhone.
Italien.
Diese Halbinsel nebst den dazu gehörigen Inseln
im nstttlandiuenmeere wird cingctbeilt in 0 b e r, m i t U
Ì e r und u n t c r I t a l i e n und ist ganz der römisch ka-
tholischen Religion zugetban. Die vorzüglichsten Er-
zeugnisse sind: Seide, Wein, Reis, Mandeln, Feigen,
Citronen, Pomeranzen, Baumol. Die beträchtlichsten
Flüsse sind der Po, Tiber, Arno. Auf 5625 Qm.
wohnen ungefähr 16 Millionen Menschen.
ll.dat
!
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D ourbeattx sdnedo)hat izoosveinwohner,wo
grossehandinng getrieben wird. 8 y o n i26ooo'£inn?.
hat ansserordenrlich vtelseldenzeugfabriken. Straß-
b u r g b.ym Rhein, die Hauptstadt im Elsaß, ist stark
befestiget und hat beträchtliche Fabriken und Handel.
Frankreich besitzt auch die Insel Corsica im
mittlandischen Meer, wo sehr viele Dlrvenbaume
sind. Ausserdem hat es in den ändert! Welttheilen
Besitzungen und treibt einen beträchtlichen Handel
mit vielen Nationen.
Das Königreich Spanien,
ist groß 9275 Qm. io Mist. Einwohner. Nur die
katholische Religion wird gedultet; es ist ein vornehm-
lich in der Mitte heisses aber fruchtbares Land und er-
halt aus seinen amerikanischen Bergwerken viele Schätze
und doch sind die meisten Menschen daselbst arm, weil
der Spanier nicht gerne arbeitet, und die vielen mm&
thigen Geistlichen ihn aussaugen. Das vorzüglichste
Erzeugniß ist Wolle, die beste in Europa, ausserdem
wächst alles hier was in Frankreich ist und noch mehr.
Der Min ho, Duero, Le io, Guadiana und
Guadalguivier find die Hauptflüsse.
M a d c i d , Haupt, und Residenzstadt des Königs bat-
140000 Einwohner und einige Manufakturen. S e-
Villa die größte Stadt in Spanien aber nurzoooo
Einwohner mit einer beträchtlichen Tobakfabrik. C a-
dir 80000 Einwohner mit einem guten Hafen und
treibt starken Handel. Gibraltar, eine F stung
auf einem Felsen an der Meerenge zwischen Europa
undafnka, gehört den Engländern. Malaga, ein
Hafen am mittlandischen Meer, treibt vornehmlich
Handel mit Wem. Valencia hat gute Seidenma-
nufaklurcn. B a r c c l 0 n a hat Handel.,
’ Die Inseln Maiorca^md M i n 0 r c a und eini,
xe ktemcre Inseln gehören Spanien, wie alich grosse
Besitzungen m Amerika, etwas an der Afrikanischen
Lüste und einige Inseln in Ostindien.
Da-
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Spanien Europa Frankreich Duero Guadiana Spanien Europa Malaga Valencia Spanien Amerika Afrikanischen
Lüste Ostindien
fre Erzeuaniß ist Hanf und Flachs; sowohl die angren-
z nde See als die inländischen Gewässer wimmeln von
Fsschen. Der größte Fluß ist der Fort!) und der bey
England gkncnntc Tweed, der beyde Reiche vonein-
ander scheidet. Die herrschende Religion ist von dec
in England etwas unterschieden.
Edtnburg, die Hauptstadt, 80000 Einwohner mit
einem bevestigten Schloß, worrnnen ein Pr hast, der
von den ehemaligenkönigcn bewohnt worden, und mit
einer Universität. L e t t h ist der Hafen von Ednibnrg.
Glasgow, treibt starkcnhandel, Einm. 40000, mrt
einer Universität. Neu Aberdeen hat Handel.
Umgroßbritanien liegen folgende Inseln: die Insel
Man; die H e b r t d i sch e n Inseln mit 80000 Einw.
Dieo r cad i schenund S ch 0 l tlan d i sch e ninscln.
Bey diesen werden die meisten und besten Heringe gefan-
gen. Großbritanicn hat ausser Europa vornehmlich in
Ostindien grosse Besitzungen, auch rnafrika undumertka
und handelt mit asten bekannten Nationen der Welt.
Das Königreich Dänemark,
ist groß i6lzqm. 2,2oooooeinw., ein feuchtes,kübles
aber fruchtbares Land, vornehmlich baut es viel Ge-
treide, hat gute Viehzucht, auch sind Fischcrcy, Schis«
farth und Handlung sehr beträchtlich. Die evangelisch
lutherische Religion ist die herrschende, an mehrcrn Or-
ten werden andere Glaubensgenossen gedultet. Dieses
Reich besteht aus folgenden Inseln:
I. Jütland eine Halbinsel, grenzt gegen Süden
andeutschland, von dem cs durch den Fluß Eider ge-
trennt wird. Schleswig diehanptftadt, hat beträcht-
liche Manufakturen. Flensburg ist die wichtigste
Handelsstadt. Aalburg hat Manufakturen, Äa-
rhus ist eine volkreiche Handelsstadt.
H. Fü n e n. O d e n se e die Hauptst. hatfabriken.
Hi. Seeland. Kopenhagen die Hauptstadt
und königliche Residenz, 100000 Einm., hat allerhand
Manufakturen und einen ausgebrciteten Handel.
Iv. Aus einigen kleinen umliegenden Inseln: La-
la n d, F a l ft e r, M ö n, B 0 r n h 0 l m.
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Extrahierte Ortsnamen: England England Edtnburg Ednibnrg Glasgow Europa Ostindien Flensburg Aalburg Seeland
Die Reformation bis zum Tode Luther's, 15171546.
149
b. Um dieselbe Zeit, als Luther gegen Tetzel auftrat, predigte in der Schweiz Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zrich, gegen den Ablakram und suchte die reine Lehre der h. Schrift wieder herzustellen; er wich jedoch in der Abendmahlslehre von Luther ab. Der Versuch einer Ver-einigung der Lutheraner und der Anhnger Zwingli's, der Reformirten, in dem Religionsgesprche zu Marburg 1529 milang. Der Lehre Zwingli's schlssen sich mehrere Schweizer Cantone an. Nach Zwingli's Tod in der Schlacht bei Kappel (1531), in welcher die katholischen Cantoue gegen die reformirten kmpften, wurde feine Lehre vornehmlich durch Johann Calvin in Genf (f 1564) fortgefhrt und weiter verbreitet.
5. Da Dr. Luther's Streitstze bald allenthalben das grte Aufsehen erregten, forderte ihn Papst Leo X. znr Verantwortung nach Rom. Doch bewirkte der schsische Kurfürst Friedrich der Weise, da sich Luther in Augsburg vor dem Cardinal Cajetan stellen durste (1518). Aber der Cardinal verlangte unbedingten Widerruf, während Luther sich auf die h. Schrift berief. Auch der ppstliche Gesandte Carl von Miltiz, der mit Luther eine gtliche Unterhandlung zu Altenburg pflog (1519), brachte ihn nicht zum Widerruf, wohl aber zu dem Versprechen, schweigen zu wollen, wenn auch seinen Gegnern Schweigen auferlegt wrde.
Aber Luther's Hauptgegner Dr. Johann Cef, Professor der Theologie zu Ingolstadt, schwieg nicht, sondern bewog Luther's Amtsgenossen Carlstadt zu einer Disputation in Leipzig (1519), an der sich dann auch Luther betheiligte und die Lehre vom Ansehen des Pap-stes angriff. Die hierauf gegen Luther erlaffene Bannbulle verbrannte derselbe sammt dem rmischen Kirchenrecht vor dem Clsterthore zu Wittenberg (1520) und sagte sich damit frmlich vom Papste los. In einer Reihe von rasch sich verbreitenden Sehristen wie An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung", Von der babylonischen Gefugui der Kirche", Von der Freiheit eines Christenmenschen" trat nun Luther den Lehren der rmischen Kirche entgegen und verkndete die Rechtfertigung aus Gnaden allein durch den Glanben an Jesum Christum.
6. Bei dem Brgerstande, bei den Humanisten, vornehmlich auch bei dem niederen Adel gewann Luther immer mehr Anhang. Beson-ders waren der schwbische Reichsritter Franz von Sickingen und der durch seine satirischen Schriften bekannte, frnkische Ritter Ulrich von Hutten (beide -j- 1523) bereit, fr Luther's Sache mit Waffen-gewalt einzutreten. Doch Luther mibilligte die Anwendung von Ge-Walt tu Sachen des Wortes Gottes. Den treusten Gehilsen aber im Werke der Reformation erhielt Luther 1518 an Philipp Me-lanchthon.
Philipp Mclanchthon (Schwarzerd), geboren 1497 zu Bretten in der Pfalz, wurde 1518 als Professor der griechischen Sprache an die
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_Zwingli Kappel Johann_Calvin Johann Leo_X Leo Friedrich Friedrich Luther Cardinal_Cajetan Carl_von_Miltiz Johann_Cef Johann Carlstadt Franz_von_Sickingen Franz Ulrich_von_Hutten Philipp_Me-lanchthon Philipp Philipp_Mclanchthon Philipp