Bedeutung' Friedrichs Ii.
Maria Theresia als Regentin.
88 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution.
werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Tuhe, den hier muß ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden." Durch diese Haltung erreichte er, daß die neuerworbenen katholischen Untertanen in Schlesien sich ebensogut als Preußen fühlten, wie die Brandenburger und Pommern. Selbst die Jesuiten fanden in Preußen Schutz, als eine päpstliche Bulle den Orden aushob. —
10. Überblicken wir nun zum Schluß prüfend die gesamte Wirksamkeit Friedrichs des Großen, wie er dieselbe im Krieg und im Frieden entfaltete, so kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Friedrich Ii. machte Preußen groß nach außen und stark nach innen. Unter seiner Regierung wuchs der Landbesitz von 2200 Ouabratrneisen aus 3500 Quadratmeilen, die Bevölkerung von 2 Millionen auf 6 Millionen, stiegen die jährlichen Einnahmen von 7 Millionen aus 22 Millionen, vermehrte sich das Heer von 83 000 aus 200000. Er entfesselte die Kräfte, die im Volke schlummerten, erweckte der Soldaten Ehrgefühl, der Beamten Pflichtgefühl und der Untertanen opferwillige Liebe zum Landesfürsten, brachte durch Kriegstateu ohnegleichen den deutschen Namen, der beinahe zum Spottnamen herabgesunken war, wieder zu Ehren, bewahrte das deutsche Land vor Zerstückelung, welche Rußland, Frankreich und Schweden unter Österreichs Zustimmung geplant hatten. Tief hat sich die Gestalt des großen Königs der Erinnerung des deutschen Volkes eingeprägt. — Am 17. August 1786 hauchte er nach langem Leiden seine Seele aus. Ein schmerzliches Zucken ging durch Europa. Kaunitz, der Minister Maria Theresias, rief ans: „Wann wird wieder ein so großer König das Zepter führen ?" und ein schwäbisches Bäuerlein fragte: „Wer wird jetzt die Welt regieren?" Seiner Leichenpredigt wurde das Wort der Schrift zu gründe gelegt: „Ich habe dir
einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden einen Namen haben."
§ 99.
Österreich unter Maria Theresia und Joseph Ii.
a. Maria Theresia 1740—1780.
1. Die unversöhnliche Gegnerin und große Zeitgenossin Friedrichs Ii. war Maria Theresia. Sie bildete eine Zierde des österreichischen Thrones und legte durch ihr unermüdliches und erfolgreiches Wirken den Grnnb zu einer neuen Entwicklung ihres Staates. In ihrer Person vereinigte sie Vorzüge des Mannes und des Weibes: klaren Verstaub, praktischen Sinn, eine seltene Energie und ein gläubiges,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia 88_Viii Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich August Kaunitz Maria_Theresias Maria Theresias Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Französischen_Revolution Schlesien Pommern Frankreich Schweden Europa Friedrichs
§ 131. Der Preußisch-deutsche Zollverein 1834. 187
Regierung darum zu tun, Kurhesseu und Hessen-Darmstadt, wodurch Preußen in eine östliche und westliche Hälfte geteilt wurde, zum Anschluß zu bewegen. Es gelang. 1828 kam es zwischen Preußen und Hessen-Darmstadt, 1831 zwischen Preußen und Knrhessen zur festen Einigung. Die Gemeinsamkeit der wirtschaftlichen Interessen veranlaßte 1828 auch Bayern und Württemberg zur Begründung eines Zollvereins.
4. Es lag nun im Vorteil des norddeutschen und des süddeutschen ®eutf|eeu3o^5
Verbandes, eine Einigung beider herbeizuführen. Die darauf gerichteten bercin 1834•
Bemühungen gelangten 1833 34 durch Errichtung des Preußisch-deutschen Zollvereins zu eiuem sehr erfreulichen Abschluß. In der Nenjahrsnacht 1833/34 fielen die Schlagbäume zwischen den meisten deutschen Ländern. Hochbeladene Frachtwagen hatten sich in langen
Zügen vor allen Mauthäusern angesammelt. Mit dem Glockenschlag 12 zogen die Rosse an und nun ging es unter dem Jubel lärmender Volkshaufen lustig vorwärts. Anfangs umfaßte die ueue Einigung Preußen, Hessen-Darmstadt, Kurhessen, Sachsen, die thüringischen Staaten, Bayern und Württemberg. In den folgenden Jahrzehnten schlossen sich auch die übrigen Staaten an. (Hannover 1854, Mecklenburg 1866, Hamburg und Bremen 1888). Nur Österreich blieb außerhalb des Bundes. — Etwas Großes hatte sich unter Preußens Führung in aller Stille vollzogen. Deutschland war wirtschaftlich geeinigt, war von der „Einzelstaatswirtschaft zur nationalen Wirtschaft" übergegangen und damit war der Grundstein zu einer noch bedeutsameren Einheit in deu Boden gesenkt. Die Erzeugnisse der zum Verein gehörigen Länder (ausgenommen Bier- und Branntwein, für welche eine Übergangsabgabe entrichtet werden mußte) gingen ohne Eingangs- und Durchgangssteuer nach allen Territorien des Zollgebietes. Die von außen kommenden Waren wurden an der Grenze nach einheitlichem Tarif besteuert und konnten dann ebenfalls nach allen Richtungen zirkulieren. Alle Zölle flössen in eine gemeinsame Zollvereinskasse und wurden von hier ans an die einzelnen Staaten nach Maßgabe der Bevölkerung verteilt.
5. „Die wohltätigen Folgen des Bundes zeigten sich bald in Aufschwung ^von einer allgemeinen Entfesselung und Belebung" der wirtschaftlichen Kräfte. Handel. Ein neuer, aufstrebender Geist regte sich im deutschen Bürgertum und offenbarte sich in einer Rührigkeit und Schaffensfreudigkeit, die an
die schönste Zeit der mittelalterlichen Hansa erinnerte. Die Industrie, die Fabriken begannen mit dem Ausland zu wetteifern, ja sie suchten in manchen Zweigen die fremden Leistungen zu überflügeln, und gleichen Schritt mit der industriellen Entwicklung hielt der Aufschwung des Handels. Die deutsche Hanbelsslotte eroberte ein Gebiet nach dem anberen; balb nahm sie nächst der englischen und amerikanischen
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§ 104. Ursachen. 109
erst in der folgenden Periode zu neuer Glut angefacht und zwar von den führenden Geistern, die unser Volk nach furchtbaren Heimsuchungen und Erschütterungen zum Kampfe gegen den französischen Bedrücker aufriefen.
Ix. Um Ber Miw!W ieuolutioti liis pi Wiener Kongreß.
1789-1815.
A. Die Französische Revolution und die ersten Revolutionskriege.
§ 104.
Ursachen.
1. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, ein Jahr vor dem Emfluß des nord-Tode Kaiser Josephs Ii., brach in Frankreich eine die ganze Nation Frteitskampfes in ihrem Innersten aufwühlende Bewegung aus, welche zunächst in mtt ,vtantuic6' unserem westlichen Nachbarreiche eine vollständige Umbildung des staatlichen Lebens hervorrief, dann aber auch in ihren Wirkungen auf die Verhältnisse der meisten europäischen Staaten, insbesondere Deutschlands, einen tiefgehenden, umgestaltenden Einsluß ausübte und somit eine neue Ordnung der Dinge herbeiführte: die Französische Revolution. Der Ausbruch derselben hängt mit Ereigniffen jenseits des Ozeans zusammen, wo sich die englischen Kolonien Nordamerikas in siebenjährigem Ringen (1776—1783) von dem Mutterlande losrissen und die Republik der Vereinigten Staaten gründeten, welche dein Volke die ausgedehntesten Freiheiten gewährte und den Grundsatz der Gleichberechtigung aller Bürger in ihren Gesetzen und Einrichtungen verwirklichte. Scharen von Freiwilligen, unter ihnen der schwärmerische Marquis v. Lafayette, waren aus Frankreich in die neue Welt geeilt und hatten hier, begeistert für allgemeine Menschenrechte, am Kampse tätigen Anteil genommen. Erfüllt von neuen Ideen, kehrten sie in die Heimat zurück und machten hier nun aufregende und erhebende Schilderungen von dem kühnen und erfolgreichen Schritt der Amerikaner, der diesen mit einem Schlage eine Fülle von schätzenswerten Rechten und Freiheiten gebracht hatte. Und
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Extrahierte Ortsnamen: Josephs Frankreich Deutschlands Nordamerikas Frankreich
34
Ohne es seinen Kameraden zu sagen, die es
ihm vielleicht abgerathen hätten, ging er zu dem
vornehmen Manne, bat ihn seines Vergehens
wegen um Vergebung, und versprach mit der Zeit
den Schaden zu vergüten.
Dieß Betragen rübrte den vornehmen Mann.
Er vergab ihm nicht nur, sondern versprach ihm
noch überdieß, da er horte, daß er arm sev, das
Lehrgeld für ihn zu bezahlen, wenn er in der
Folge ein Handwerk lernen wollte.
Hättet ihr an der Stelle des vornehmen
Mannes dieß nicht auch gethan?
35. Gefälligkeit.
Fritz und Heinrich wohnten in der Nahe bei
einander, hatten aber eine verschiedene Denkweise.
Jener war gefällig und zuvorkommend gegen je-
dcrmann; dieser that niemand etwas zu Gefallen,
wenn man ihn auch noch so freundlich darum bat,
und es ihn noch so wenig Mühe kostete.
So bat ihn einst Fritz in der Schule, er
möchte ihm eine Feder borgen, weil er die seinige
mitzunehmen vergessen, und Heinrich drei derglei-
chen vor sich liegen habe. „Ich brauche Die mei-
nigen selbst, sagte er unfreundlich, sieh, wo du
eine herbekommst."
Ein andermal bat ihn Fritz, er möchte ihm
sein Blumenbeet begießen helfen, weil ihm die
Gießkanne zu schwer sey. „Dinge dir einen Knecht
sagte er, wenn du es nicht allein kannst;" und
ging seines Weges fort.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Fritz Heinrich Heinrich Fritz
5§4
dcmftlbm befindliche Raupe getbdlet werden. Dieß g«
schiebt am besten in heissen Backöfen, oder auch in
Dampfbädern. Nun wird die Seide abgekaspelt.
Weil aber dieß eine sehr subtile und schwere Arbeit
istz so verkauft man lieber die Puppen an die Sei-
dcnfabrikanten, weiche durch abgerichtete Leute sic ab-
haspeln lassen.
7) Die Stuben oder Kammern, wo man die Sei-
denwürmec bat, muß man vor Mausen und allem Un-
geziefer wohl verwahren y auch Vögel thun zuweilen
Schaden. Wer mehr solche Kunstgriffe , die zum
Seidenbau nötbig sind, lernen will, lese Drcwft's
neue Vorschläge , die Maulbeerzucht, und den Sei-
denbau mit Voctbeil zu betreiben, Breslau 17s3. An-
legung sowohl zur Seidenzucht, als auch znm Pflan-
zen der Maulbeerbaume , Carlsruhe 1776. Gle-
tz it sch's gründliche Anleitung zum Seidenbau und
der dazu gehörigen Zucht, auch Anlegung der weflsen
Maulbeerbaume, Jena 1770.
Anhang zur Geographie.
(Zu Seite m.)
I. Das Osmannische Reich, oder das türkische
Kaiscrthum.
A. Dieses Reich erstreckt sich auch Abendwärts nach
Europa herüber. Dieser europäische Theil ist groß
iiuio Quadratmcilen, bat 7 Millionen Einwohner.
Das Land ist sehr fruchtbar, wird aber nicht gelang
angebaut. Die muhamedanische Religion ist die herr-
schende, andere Religionen werden geduldet.
Widdin, eine grosse Stadt , ist bevestiget.
Sophia treibt Handel, hat 70000 Einwohner.
Silistria, 60000 Einwohner Adrianopcl
hat 80000 Einwohner, treibt Handel. C 0 nstantin 0-
pel, die Hauptstadt des türkischen Reichs und Resi-
denz des Großherrn oder Sultan, hat 1 Million Ein-
wohner, treibt starken Handel. Unter Constanmwpel,
2 .. ;i jm
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Sophia Silistria
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Carlsruhe Jena Europa
I
Milternacht an die Ostsee und Schleswig/ gegen Mor-
gen an Preuffen, Polen und Ungarn, gegen Mittag
an den venetiamschen Meerbusen, die Schweitz, und
gegen Abend an Frankreich, Holland und die Nordsee.
Die Oberfläche desselben beträgt ohngefähr 11112
^uadratmeilen. Die Witterung ist meistens gemäßigt,
has Land größtentheils fruchtbar und vortrestich ange-
hauet. Sechs schiffbare Flüsse durchströmen Deutsch-
land ; sie sind: die Donau, der Rhein, der M a i n,
hie Elbe, die Weser, welche imcalenbergischen aus
hen vereinigten Flüssen, Werra und Fulda, ent-,
stehet, und die Oder.
3) Deutschland besteht aus vielen grossen und klei-
nen Staaten, davon zwar die meisten ihre eigene Regie-
rungsform haben, aber doch alle mit einander durch ein
gemeinschaftliches Oberhaupt, den römisch deutschen Kay-
ser, verknüpft werden. Die Oberhäupter aller dieser
verbundenen Staaten heissen diereichsstand e, deren
in Regensburg sich, beständig aufhaltende Abgeordnete
hen immerwährenden Reichstag ausmachen.
3) Diese Reichsstände werden m Ansehung der Re-
ligion in k a th01ische und protestantische, in
Ansehung des Standes aber in geistli ch e und w e l t-
liche abgetheilt.
Unter die geistlichen Stände gehören: die
Eyzbifchöffe, Bischöffe, Aebte, Aobtissiw
n e n und P r ö b st e, imb unter die weltliche n: der
Kay ser, die Churfürsten, Herzoge, Mark-
grafen, Fürsten, Landgrafen, Grafen,.
Herren, Reichsstädte und Reichsdörfer.
Man muß aber hiebey merken, haß einige Erzbischöffe
zugleich Churfursten; manche Bischöffe und Aebte aber
Wgleich Fürsten des Reiches sind.
5) Der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Kay
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Polen Ungarn Frankreich Holland Donau Rhein Werra Fulda Deutschland Regensburg
r
104
Die Insel S i c i l i e n, wo sich der feuer-
spe^nde Berg A e t n a befindet. 576 Om. 1 Million
Zooooo Menschen.
Hauptst. Palermomessina.
X. Die Republik Venedig. 865 Qm. 2 Mill.
600000 Menschen.
Hauptst. Venedig., Padua, Verona, Bergamo.
Xi. Die Insel Malta gehört den Malteserrit-
tern / die einen beständigen Krieg mit den Muhameda-
nern führen müssen. 8o Qm. 150000 Menschen.
Hauptst. La Valetta/ wo der Großmeister wohnt.
Vereinigte Niederlande/
im gemeinen Leben Holland nach der größten von
den sieben Provinzen genennt/ aus der sie bestehen/
ist groß 625 Qm. Einwohner o\ Mill. Hier sieht
man/ was Fleiß der Menschen vermag; denn eigentlich
Ware fast das ganze Land nichts als Morast, und durch
den Fleiß seiner Einwohner ist es herrlich angebaut. Der
Rhein/ die Maas/ dieschelde und viele Kanäle
durchsiiessen es. Die Handlung der Holländer breitet sich
über die ganze Erde aus, und durch sie allein bekom-
men bis jezt die andern Völker Gewürz aus Ostindien.
Durch den Erbstadthalrer wird der Bund der sieben Pro-
vinzen/ den sie miteinander errichtet haben/ in seiner Fe-
stigkeit erhalten. Die herrschende Religion ist die re-
formirte; fast alle andere haben öffentliche Uebung.
Die sieben Provinzen sind:
l) Seeland/ die mehrere Inseln in sich be-
greift. Middelburg ist die Hauptst. V l i s fi n g c n.
il) Holland. Hauptst. Amsterdam/ die
zweyte Handelsstadt ui Europa, an dem Zp Einwohner
200000. Das Stadt - oder Ralhhaus ist herrlich.
Fa-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Palermomessina
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Venedig Padua Verona Bergamo Malta Niederlande/ Holland Rhein/ Ostindien Holland Europa
90 56. Die mittlere deutsche Geschichte. Iii. Periode, 843- 1273.
in dem Siebe von Gudrun, welches nach norddeutschen Sagen und Volksliedern das Kampfesleben der Nordseevlker schildert.
Durch Pflege derkuustpoesie, die zunchst uoch in den Klstern, bald aber vornehmlich von den Rittern ausgebt wurde', zeichneten sich besonders die Hohenstansen aus, dann die sterreichischen Her-zge aus dem Babenberger Hause (wie Leopold Vii.) und die Landgrafen von Thringen. (wie Hermann auf der Wartburg). Die Kunstdichter behandelten entweder Legenden wie das Annolied um 1170, das Leben der h. Maria von dem Pfaffen Werner, Mnch zu Tegernsee (1173), oder die Thaten der Helden lterer und neuerer Zeit. So dichtete der Pfaffe Lamprecht ein Alexanderlied (um 1180, am Niederrhein), der.pfaffe K onrad an Heinrichs des Lwen Hof ein Nolandslied, Herr Heinrich von Veldeke (1175 am Hofe zu Cleve) eine Aeneide; oder sie knpften ihre Dichtungen an den Sagenkreis vom h. Gral (wunderbares Gef mit dem Blute des Erlsers) und von dem alten, britischen König Arthur oder Artus (. 30, 5) und seiner Tafelrunde, so Herr Hartmann von der Aue in Schwa-ben (Jweiu oder der Ritter mit dem Lwen"; und der arme Hein-rich"), besonders Wolfram von Eschenbach in Franken (Parti-val") und Meister Gottfried von Strabnrg (Tristan und Isolde"), smmtlich um 1200.
Einer besonderen Pflege erfreute sich au den Hfen auch die ly-rische Dichtung, die als Minnesang neben Frhlings- und Fest-lust vor Allem die Liebe oder Minne feierte. Fast alle der eben ge-nannten, epischen Dichter pflegten auch den Minnesang; der beden-tendste Minnesnger aber ist Herr Walther von der Vogelweide (f um 1230 in Wrzburg). Die Hauptsammlung von Minneliedern wurde im 14. Jahrhundert von dem Zricher Rathsherru Rdiger von Man esse veranstaltet.
An die epische Kunstpoesie schliet sich die Legende, die ihren Stoff aus der kirchlichen Sage nimmt, wie die goldene Schmiede", Lobgedicht auf die h. Maria, vou Konrad von Wrz brg (f 1287); die Thiersage wie der Neinecke Fuchs" von Heinrich dem Gli-chesre (um 1170); die Fabel, besonders in den Sammlungen die Welt" von Stricker (um 1230) und der Edelstein" von Ulrich Bon er (um 1330); die didaktischen oder belehrenden Dichtungen, wie Freydank's .,Bescheidenheit" (um 1230).
Neben dem Minnesang der hfischen Dichter gab auch das Volks-lieb von dem reichen poetischen Leben des deutschen Volkes fortwhrend lautes Zeugui.
3. Unter den bildenden Knsten wurde in dieser Periode vor-nehmlich die Baukunst gepflegt; sie standen alle ganz im Dienste der Kirche. Durch Nachahmung der griechischen Basiliken (Knigsbauten) entwickelte sich der romanische oder Rundbogenstil, wie in den Domen zu Bamberg, Speier, Worms, Mainz. Spter (seit dem An-fange des 13. Jahrhunderts) bildete sich am Niederrhein und im nrd-lichen Frankreich der sog. gothische oder altdeutsche Stil, in wel-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Gudrun Gudrun Leopold_Vii Leopold Hermann Maria Maria Werner Heinrichs Heinrich_von_Veldeke Heinrich Arthur Hartmann Wolfram_von_Eschenbach Gottfried_von_Strabnrg Rathsherru_Rdiger Maria Maria Konrad_von_Wrz Konrad Heinrich Heinrich Stricker Ulrich_Bon
Extrahierte Ortsnamen: Wartburg Lwen_Hof Wrzburg Bamberg Worms Mainz Frankreich
98. Das landesvterliche Wirken Friedrichs des Groen. 53
deutschen Landen ein nationales Bewutsein, entflammten die Phan-taste der dichterisch begabten Naturen und veranlaten viele, die ge-waltigen Eindrcke dichterisch zu gestalten, welche der Verlauf der Ereignisse auf die Gemter gemacht. Bekannt ist Goethes Urteil:
Der erste wahre und hhere eigentliche Lebensgehalt kam durch Friedrich d. Gr. und die Taten des Siebenjhrigen Krieges in die deutsche Poesie." Auch hatte Friedrich eine Ahnung von dem Er-wachen des deutschen Geistes. In seiner Schrift De la litterature allemande" findet sich die Stelle: Ich sehe das gelobte Land von Ferne, aber ich werde nicht hineinkommen."
^95"Endlich mge hier noch die Stellung erwhnt werden, welche Ss8unb Friedrich der Religion und der Kirche gegenber einnahm. In ird?e-seinem religisen Glauben machte der König eine Wandlung durch. Vor seinem Regierungsantritt stand er noch auf dem Boden des Christentums. In einem Aufsatz von 1731 wnscht er den Unter-gang von Brandenburg, wenn der Staat je gegen die christliche Religion gleichgltig werden sollte. Durch den Umgang mit V oltaire und anderen franzsischen Philosophen aber wurde eine Umgestaltung in den religisen Vorstellungen des Knigs angebahnt. Er verlor die Wrme des religisen Gefhls, wurde gleichgltig gegen die Kirche und schtzte nur noch die Moral wegen ihrer Bedeutung fr das Glck des einzelnen und fr die Wohlfahrt des Ganzen. Den verschiedenen Kirchengesellschaften gegenber bte Friedrich die weitestgehende Toleranz. Die Religionen Msen alle Tolleriret werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Tuhe, den hier mu ein jeder nach Seiner Faon Seiich werden." Durch diese Haltung erreichte er, da die neuerworbenen katholischen Untertanen in Schlesien sich ebensogut als Preußen fhlten, wie die Brandenburger und Pommern. Selbst die Jesuiten fanden in Preußen Schutz, als eine ppstliche Bulle den Orden aufhob.
Ein berblick der die gesamte Wirksamkeit Friedrichs des Groen fhrt zu folgendem Ergebnis:
Friedrich Ii. machte Preußen groß nach auen und stark nach innen. Unter feiner Regierung wuchs der Landbesitz von " *U" 2200 Quadratmeilen auf 3500, die Bevlkerung von 2 Millionen auf 6 Millionen, stiegen die jhrlichen Einnahmen von 7 Millionen auf 22 Millionen, vermehrte sich das Heer von 83000 auf 200000. Er entfesselte die Krfte, die im Volke schlummerten, erweckte der Soldaten Ehrgefhl, der Beamten Pflichtgefhl und der Untertanen opferwillige Liebe zum Landesfrsten, brachte durch Kriegstaten ohnegleichen den deutschen Namen, der beinahe zum Spottnamen herabgesunken war, wieder zu Ehren, bewahrte das
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Goethes Friedrich_d Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich
124 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre.
dieses wurde dann mit dem nrdlichen Hannover und den Hanse^ stdten Bremen, Hamburg und Lbeck mit Frankreich vereinigt. Damit hatte der Imperator die Herrschaft der die Nord- und Ostsee erlangt. Und wie im Norden, so schaltete Napoleon im Sden. Hier hatte Papst Pius Vit. den rcksichtslosen Despotismus zu fhlen. Als dieser sich weigerte, seine Seehfen den englischen Waren zu verschlieen, verfgte Napoleon die Aufhebung des Kirchenstaates und die Vereinigung desselben mit Frankreich (1809). Nun erstreckten sich dessen Grenzen von den Pyrenen bis der die Elbe, von der Nord-und Ostsee bis tief nach Italien hinein. (130 Departements mit etwa 60 Millionen Einwohnern.)
^119. Der Krieg mit Rußland und Napoleons Sturz 1812.
1. Aber auch Napoleon erfuhr die Unbestndigkeit des Glckes. Aus die sonnigen Tage des Ruhmes und beispielloser Macht folgte ein jher Fall. Den Anfang zu dieser Wendung bildeten die Ver-Wicklungen, in welche der Gewaltige mit Alexander I. von Ru-land geriet, dem einzigen Monarchen des Festlandes, der dem Despoten gegenber seinen Willen nicht beugte.
$umsegem 2- Verschiedene Faktoren fhrten das Zerwrfnis herbei. Alexander-blieb nicht verborgen, welch schlimme Wirkungen die Kontinental--sperre auf den russischen Handel und den Wohlstand seines Volkes ausbte. (Rulands Landesprodukte fanden an England den strksten Abnehmer und fr die russische Landwirtschaft waren die englischen Metallwaren fast unentbehrlich.) Er nahm es daher mit der Durch-shrung dieser Maregel nicht genau, obwohl er im Jahre 1807 auf Napolous Verlangen dem Sperrsystem beigetreten war. Als nun gar Napoleon 1810 das Ansinnen stellte, Rußland solle nicht blo die englischen, sondern auch die neutralen (amerikanischen) Schiffe mit Beschlag belegen, also auf die Einfuhr aller Kolonialwaren verzichten^ da trat der Zar solcher Zumutung mit Entschiedenheit entgegen, und das sah Napoleon als Beleidigung an. Anderseits hatte Alexander genug Ursache zur Verstimmung und zum Mitrauen. Einmal empfand er die Entthronung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Verwandten, als schwere persnliche Verletzung; dann betrachtete er die Annektierung der deutschen Nordkste bis zur Trave als ein fr den Frieden und die Selbstndigkeit der Staaten be-drohliches Anwachsen der franzsischen Macht und endlich beunruhigte ihn, da Napoleon durch Vergrerung des Herzogtums Warschau in den Polen die Hoffnung aus Wiederherstellung eines nationalen Staates nhrte. Angesichts aller Vorkommnisse der letzten Jahre und ihrer Deutung war eine Lockerung der einst freundschaftlichen Beziehungen zwischen Napoleon und Alexander ganz selbstverstndlich. Es entstand
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