Bedeutung' Friedrichs Ii.
Maria Theresia als Regentin.
88 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution.
werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Tuhe, den hier muß ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden." Durch diese Haltung erreichte er, daß die neuerworbenen katholischen Untertanen in Schlesien sich ebensogut als Preußen fühlten, wie die Brandenburger und Pommern. Selbst die Jesuiten fanden in Preußen Schutz, als eine päpstliche Bulle den Orden aushob. —
10. Überblicken wir nun zum Schluß prüfend die gesamte Wirksamkeit Friedrichs des Großen, wie er dieselbe im Krieg und im Frieden entfaltete, so kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Friedrich Ii. machte Preußen groß nach außen und stark nach innen. Unter seiner Regierung wuchs der Landbesitz von 2200 Ouabratrneisen aus 3500 Quadratmeilen, die Bevölkerung von 2 Millionen auf 6 Millionen, stiegen die jährlichen Einnahmen von 7 Millionen aus 22 Millionen, vermehrte sich das Heer von 83 000 aus 200000. Er entfesselte die Kräfte, die im Volke schlummerten, erweckte der Soldaten Ehrgefühl, der Beamten Pflichtgefühl und der Untertanen opferwillige Liebe zum Landesfürsten, brachte durch Kriegstateu ohnegleichen den deutschen Namen, der beinahe zum Spottnamen herabgesunken war, wieder zu Ehren, bewahrte das deutsche Land vor Zerstückelung, welche Rußland, Frankreich und Schweden unter Österreichs Zustimmung geplant hatten. Tief hat sich die Gestalt des großen Königs der Erinnerung des deutschen Volkes eingeprägt. — Am 17. August 1786 hauchte er nach langem Leiden seine Seele aus. Ein schmerzliches Zucken ging durch Europa. Kaunitz, der Minister Maria Theresias, rief ans: „Wann wird wieder ein so großer König das Zepter führen ?" und ein schwäbisches Bäuerlein fragte: „Wer wird jetzt die Welt regieren?" Seiner Leichenpredigt wurde das Wort der Schrift zu gründe gelegt: „Ich habe dir
einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden einen Namen haben."
§ 99.
Österreich unter Maria Theresia und Joseph Ii.
a. Maria Theresia 1740—1780.
1. Die unversöhnliche Gegnerin und große Zeitgenossin Friedrichs Ii. war Maria Theresia. Sie bildete eine Zierde des österreichischen Thrones und legte durch ihr unermüdliches und erfolgreiches Wirken den Grnnb zu einer neuen Entwicklung ihres Staates. In ihrer Person vereinigte sie Vorzüge des Mannes und des Weibes: klaren Verstaub, praktischen Sinn, eine seltene Energie und ein gläubiges,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia 88_Viii Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich August Kaunitz Maria_Theresias Maria Theresias Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Französischen_Revolution Schlesien Pommern Frankreich Schweden Europa Friedrichs
§ 131. Der Preußisch-deutsche Zollverein 1834. 187
Regierung darum zu tun, Kurhesseu und Hessen-Darmstadt, wodurch Preußen in eine östliche und westliche Hälfte geteilt wurde, zum Anschluß zu bewegen. Es gelang. 1828 kam es zwischen Preußen und Hessen-Darmstadt, 1831 zwischen Preußen und Knrhessen zur festen Einigung. Die Gemeinsamkeit der wirtschaftlichen Interessen veranlaßte 1828 auch Bayern und Württemberg zur Begründung eines Zollvereins.
4. Es lag nun im Vorteil des norddeutschen und des süddeutschen ®eutf|eeu3o^5
Verbandes, eine Einigung beider herbeizuführen. Die darauf gerichteten bercin 1834•
Bemühungen gelangten 1833 34 durch Errichtung des Preußisch-deutschen Zollvereins zu eiuem sehr erfreulichen Abschluß. In der Nenjahrsnacht 1833/34 fielen die Schlagbäume zwischen den meisten deutschen Ländern. Hochbeladene Frachtwagen hatten sich in langen
Zügen vor allen Mauthäusern angesammelt. Mit dem Glockenschlag 12 zogen die Rosse an und nun ging es unter dem Jubel lärmender Volkshaufen lustig vorwärts. Anfangs umfaßte die ueue Einigung Preußen, Hessen-Darmstadt, Kurhessen, Sachsen, die thüringischen Staaten, Bayern und Württemberg. In den folgenden Jahrzehnten schlossen sich auch die übrigen Staaten an. (Hannover 1854, Mecklenburg 1866, Hamburg und Bremen 1888). Nur Österreich blieb außerhalb des Bundes. — Etwas Großes hatte sich unter Preußens Führung in aller Stille vollzogen. Deutschland war wirtschaftlich geeinigt, war von der „Einzelstaatswirtschaft zur nationalen Wirtschaft" übergegangen und damit war der Grundstein zu einer noch bedeutsameren Einheit in deu Boden gesenkt. Die Erzeugnisse der zum Verein gehörigen Länder (ausgenommen Bier- und Branntwein, für welche eine Übergangsabgabe entrichtet werden mußte) gingen ohne Eingangs- und Durchgangssteuer nach allen Territorien des Zollgebietes. Die von außen kommenden Waren wurden an der Grenze nach einheitlichem Tarif besteuert und konnten dann ebenfalls nach allen Richtungen zirkulieren. Alle Zölle flössen in eine gemeinsame Zollvereinskasse und wurden von hier ans an die einzelnen Staaten nach Maßgabe der Bevölkerung verteilt.
5. „Die wohltätigen Folgen des Bundes zeigten sich bald in Aufschwung ^von einer allgemeinen Entfesselung und Belebung" der wirtschaftlichen Kräfte. Handel. Ein neuer, aufstrebender Geist regte sich im deutschen Bürgertum und offenbarte sich in einer Rührigkeit und Schaffensfreudigkeit, die an
die schönste Zeit der mittelalterlichen Hansa erinnerte. Die Industrie, die Fabriken begannen mit dem Ausland zu wetteifern, ja sie suchten in manchen Zweigen die fremden Leistungen zu überflügeln, und gleichen Schritt mit der industriellen Entwicklung hielt der Aufschwung des Handels. Die deutsche Hanbelsslotte eroberte ein Gebiet nach dem anberen; balb nahm sie nächst der englischen und amerikanischen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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§ 104. Ursachen. 109
erst in der folgenden Periode zu neuer Glut angefacht und zwar von den führenden Geistern, die unser Volk nach furchtbaren Heimsuchungen und Erschütterungen zum Kampfe gegen den französischen Bedrücker aufriefen.
Ix. Um Ber Miw!W ieuolutioti liis pi Wiener Kongreß.
1789-1815.
A. Die Französische Revolution und die ersten Revolutionskriege.
§ 104.
Ursachen.
1. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, ein Jahr vor dem Emfluß des nord-Tode Kaiser Josephs Ii., brach in Frankreich eine die ganze Nation Frteitskampfes in ihrem Innersten aufwühlende Bewegung aus, welche zunächst in mtt ,vtantuic6' unserem westlichen Nachbarreiche eine vollständige Umbildung des staatlichen Lebens hervorrief, dann aber auch in ihren Wirkungen auf die Verhältnisse der meisten europäischen Staaten, insbesondere Deutschlands, einen tiefgehenden, umgestaltenden Einsluß ausübte und somit eine neue Ordnung der Dinge herbeiführte: die Französische Revolution. Der Ausbruch derselben hängt mit Ereigniffen jenseits des Ozeans zusammen, wo sich die englischen Kolonien Nordamerikas in siebenjährigem Ringen (1776—1783) von dem Mutterlande losrissen und die Republik der Vereinigten Staaten gründeten, welche dein Volke die ausgedehntesten Freiheiten gewährte und den Grundsatz der Gleichberechtigung aller Bürger in ihren Gesetzen und Einrichtungen verwirklichte. Scharen von Freiwilligen, unter ihnen der schwärmerische Marquis v. Lafayette, waren aus Frankreich in die neue Welt geeilt und hatten hier, begeistert für allgemeine Menschenrechte, am Kampse tätigen Anteil genommen. Erfüllt von neuen Ideen, kehrten sie in die Heimat zurück und machten hier nun aufregende und erhebende Schilderungen von dem kühnen und erfolgreichen Schritt der Amerikaner, der diesen mit einem Schlage eine Fülle von schätzenswerten Rechten und Freiheiten gebracht hatte. Und
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Ortsnamen: Josephs Frankreich Deutschlands Nordamerikas Frankreich
5§4
dcmftlbm befindliche Raupe getbdlet werden. Dieß g«
schiebt am besten in heissen Backöfen, oder auch in
Dampfbädern. Nun wird die Seide abgekaspelt.
Weil aber dieß eine sehr subtile und schwere Arbeit
istz so verkauft man lieber die Puppen an die Sei-
dcnfabrikanten, weiche durch abgerichtete Leute sic ab-
haspeln lassen.
7) Die Stuben oder Kammern, wo man die Sei-
denwürmec bat, muß man vor Mausen und allem Un-
geziefer wohl verwahren y auch Vögel thun zuweilen
Schaden. Wer mehr solche Kunstgriffe , die zum
Seidenbau nötbig sind, lernen will, lese Drcwft's
neue Vorschläge , die Maulbeerzucht, und den Sei-
denbau mit Voctbeil zu betreiben, Breslau 17s3. An-
legung sowohl zur Seidenzucht, als auch znm Pflan-
zen der Maulbeerbaume , Carlsruhe 1776. Gle-
tz it sch's gründliche Anleitung zum Seidenbau und
der dazu gehörigen Zucht, auch Anlegung der weflsen
Maulbeerbaume, Jena 1770.
Anhang zur Geographie.
(Zu Seite m.)
I. Das Osmannische Reich, oder das türkische
Kaiscrthum.
A. Dieses Reich erstreckt sich auch Abendwärts nach
Europa herüber. Dieser europäische Theil ist groß
iiuio Quadratmcilen, bat 7 Millionen Einwohner.
Das Land ist sehr fruchtbar, wird aber nicht gelang
angebaut. Die muhamedanische Religion ist die herr-
schende, andere Religionen werden geduldet.
Widdin, eine grosse Stadt , ist bevestiget.
Sophia treibt Handel, hat 70000 Einwohner.
Silistria, 60000 Einwohner Adrianopcl
hat 80000 Einwohner, treibt Handel. C 0 nstantin 0-
pel, die Hauptstadt des türkischen Reichs und Resi-
denz des Großherrn oder Sultan, hat 1 Million Ein-
wohner, treibt starken Handel. Unter Constanmwpel,
2 .. ;i jm
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Sophia Silistria
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Carlsruhe Jena Europa
I
Milternacht an die Ostsee und Schleswig/ gegen Mor-
gen an Preuffen, Polen und Ungarn, gegen Mittag
an den venetiamschen Meerbusen, die Schweitz, und
gegen Abend an Frankreich, Holland und die Nordsee.
Die Oberfläche desselben beträgt ohngefähr 11112
^uadratmeilen. Die Witterung ist meistens gemäßigt,
has Land größtentheils fruchtbar und vortrestich ange-
hauet. Sechs schiffbare Flüsse durchströmen Deutsch-
land ; sie sind: die Donau, der Rhein, der M a i n,
hie Elbe, die Weser, welche imcalenbergischen aus
hen vereinigten Flüssen, Werra und Fulda, ent-,
stehet, und die Oder.
3) Deutschland besteht aus vielen grossen und klei-
nen Staaten, davon zwar die meisten ihre eigene Regie-
rungsform haben, aber doch alle mit einander durch ein
gemeinschaftliches Oberhaupt, den römisch deutschen Kay-
ser, verknüpft werden. Die Oberhäupter aller dieser
verbundenen Staaten heissen diereichsstand e, deren
in Regensburg sich, beständig aufhaltende Abgeordnete
hen immerwährenden Reichstag ausmachen.
3) Diese Reichsstände werden m Ansehung der Re-
ligion in k a th01ische und protestantische, in
Ansehung des Standes aber in geistli ch e und w e l t-
liche abgetheilt.
Unter die geistlichen Stände gehören: die
Eyzbifchöffe, Bischöffe, Aebte, Aobtissiw
n e n und P r ö b st e, imb unter die weltliche n: der
Kay ser, die Churfürsten, Herzoge, Mark-
grafen, Fürsten, Landgrafen, Grafen,.
Herren, Reichsstädte und Reichsdörfer.
Man muß aber hiebey merken, haß einige Erzbischöffe
zugleich Churfursten; manche Bischöffe und Aebte aber
Wgleich Fürsten des Reiches sind.
5) Der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Kay
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Polen Ungarn Frankreich Holland Donau Rhein Werra Fulda Deutschland Regensburg
2)
5. Das Triesier Gebiet.
Triest, ein Frephaven am adriatischen Meer, der
vornehmste in den östreichischen Landern/ wo eine
Zuckersiederey, Pottaschen - Vitriol - Seifen - und an-
dere Siedereyen/ Liqueurbrennereyenrc. sind. Die
Handlung ist blühend.
S. Veit am Pflaum oder Flume auch ein Frey-
haven.
C. Tyr 0 l, groß 4s1 Quadratmeilen / Einwoh-
ner 625000, ist, wie der südliche Theil der Schweiz,
mit Eisbergen, die hier Ferner oder Firnen heis-
sen , mit Eisfeldern und Eisthalern angefüllt. Ob man
gleich auf den Feldbau vielen Fleiß und Mühe verwen-
det : so kann er doch wegen der gebürgichten Gegenden,
die mit Waldungen besetzt sind, noch nicht einmal zur
einheimischen Sättigung hinreichen. Die Viehzucht ist
so schön, wie in der Schweiz. Der Bergbau geht amf
Gold, Silber, Kupfer, Bley, Schwefel, Vitriol,
Alaun, Galmey, Salz rc. und ist ein wichtiges Erwerbs-
mittel. Viele Tyroler durchziehen Europa mit Oel, Tep-
pichen , Wetzsteinen, feinen Holzwaarm, Ächnitzwerk,
Canarienvögeln u. d. g.
a) I „ nsbruck am Ina, Hauptstadt, ist schön gebaut. Eilt»
wohner 10000, bar Baumwouenmanufakturcn, sie treibt auch
auf dem Inn gute Handlung, und hat jährlich zwey betracht,
liche Jahrmärkte. Diese Baumwoljenmanuiakturen sind auch
zu Hali, wo ein grosses Salzwerk und ein« schöne Münze ist.
d) Zu Achenrain ist die größte und beste Messmgsabrik im
Oestreichischen.
«) Um Schwatz sind reiche Silber , Eisen < und Kupsergrus
den und eine Glashütte. Hier ist auch der Sitz des Berg»
amrs über Ober * und Vorderöftrerch.
ü) Botzen, Bolzano, eine schöne und beträchtliche Han?
delöstadr, har rährlich vier Messen, die von Kaufleuren aus
Jralten, der Schweiz und Deutschland besucht werden. Hier
ist auch viele Durchfuhr. Der Stadrrath har zu Meßzeiten
viele Gewalt und Freyheilen.
«Xrooo
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Personennamen: C._Tyr Bley Bolzano
Extrahierte Ortsnamen: Triest Pflaum Schweiz Schweiz Galmey Europa Oestreichischen Deutschland
r
104
Die Insel S i c i l i e n, wo sich der feuer-
spe^nde Berg A e t n a befindet. 576 Om. 1 Million
Zooooo Menschen.
Hauptst. Palermomessina.
X. Die Republik Venedig. 865 Qm. 2 Mill.
600000 Menschen.
Hauptst. Venedig., Padua, Verona, Bergamo.
Xi. Die Insel Malta gehört den Malteserrit-
tern / die einen beständigen Krieg mit den Muhameda-
nern führen müssen. 8o Qm. 150000 Menschen.
Hauptst. La Valetta/ wo der Großmeister wohnt.
Vereinigte Niederlande/
im gemeinen Leben Holland nach der größten von
den sieben Provinzen genennt/ aus der sie bestehen/
ist groß 625 Qm. Einwohner o\ Mill. Hier sieht
man/ was Fleiß der Menschen vermag; denn eigentlich
Ware fast das ganze Land nichts als Morast, und durch
den Fleiß seiner Einwohner ist es herrlich angebaut. Der
Rhein/ die Maas/ dieschelde und viele Kanäle
durchsiiessen es. Die Handlung der Holländer breitet sich
über die ganze Erde aus, und durch sie allein bekom-
men bis jezt die andern Völker Gewürz aus Ostindien.
Durch den Erbstadthalrer wird der Bund der sieben Pro-
vinzen/ den sie miteinander errichtet haben/ in seiner Fe-
stigkeit erhalten. Die herrschende Religion ist die re-
formirte; fast alle andere haben öffentliche Uebung.
Die sieben Provinzen sind:
l) Seeland/ die mehrere Inseln in sich be-
greift. Middelburg ist die Hauptst. V l i s fi n g c n.
il) Holland. Hauptst. Amsterdam/ die
zweyte Handelsstadt ui Europa, an dem Zp Einwohner
200000. Das Stadt - oder Ralhhaus ist herrlich.
Fa-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Palermomessina
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Venedig Padua Verona Bergamo Malta Niederlande/ Holland Rhein/ Ostindien Holland Europa
2
Die Zeit der Volksherzoge 554948.
3er und Inn Vindelicien, das Land stlich von beiden Provinzen Noricum genannt. In den genannten Lndern legten die Rmer Ko-lonien an und verbanden dieselben durch Heerstraen untereinander und mit Italien. In Vindelicien erhob sich Augusta Vindelicorum, Augsburg, in Noricum Juvavum (Juvavia), Salzburg, zur bedeutendsten Kolonie. Die Douaugrenze wurde durch befestigte Lager gegen die Deutschen geschtzt. Solchen Lagern verdanken unter an-dern die Städte Regensburg, Castra Regina, und Passau, Castra Batava, ihren Ursprung. Von Augusta Vindelicorum fhrte eine Strae der Campodunum (Kempten) nach Vincionissa (Windisch in der Schweiz), eine andere der Partanum (Partenkirchen) nach Italien, eine dritte der Pons Oeni (Psunzen bei Rosenheim) nach Juvavum, eine vierte nordostwrts nach Castra Regina1). Auch das Land, welches der Rhein vom Bodensee bis Mainz umfliet, wurde durch Trajan den Rmern zinsbar. Die Nachfolger Tra-jans schtzten es durch einen Wall, welcher von der Donau bei Kelheim bis zum Rheine bei Mainz lief (Teufelsmauer).
Als unter der groen Vlkerwanderung, zu welcher die Hunnen den Ansto gegeben hatten, das rmische Reich diesseits und jenseits der Alpen zusammenbrach, wurde Sddeutschland von neuem durch deutsche Stmme besetzt. Die Sueven, oder, wie sie jetzt auch hieen, die Alemannen, nahmen ihr altes Gebiet wieder ein. In die Lnder an der mittleren Donau rckten die Markomannen in Verbindung mit den gotischen Stmmen der Rugier, Scyreu und Heruler vor. Diese vier letztgenannten Stmme hieen von nun an mit gemein-samem Namen Bajuwarier (Bewohner des Landes Baja). Ihr Gebiet erstreckte sich mit der Zeit von dem Nordgau in der Oberpfalz bis nach Sdtirol und von dem Lech bis zur Leitha. Von ihnen stammen die Altbayern und die deutschen sterreicher.
x) Rom. Straenkarte des 3. Jahrh,, erhalten in einer Kopie des 13. Jahrh,, von Konrad Celtes entdeckt, von ihm dem gelehrten Konrad Pen-tinger vermacht, und aus dessen Nachla in 11 Tafeln als Tabula Peutinge-riana herausgegeben.
2. Die Bajuwarier und die Franken.
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Extrahierte Personennamen: Augusta_Vindelicorum Castra_Regina Augusta Windisch Jahrh Konrad_Celtes Konrad Konrad_Pen-tinger Konrad
98. Das landesvterliche Wirken Friedrichs des Groen. 53
deutschen Landen ein nationales Bewutsein, entflammten die Phan-taste der dichterisch begabten Naturen und veranlaten viele, die ge-waltigen Eindrcke dichterisch zu gestalten, welche der Verlauf der Ereignisse auf die Gemter gemacht. Bekannt ist Goethes Urteil:
Der erste wahre und hhere eigentliche Lebensgehalt kam durch Friedrich d. Gr. und die Taten des Siebenjhrigen Krieges in die deutsche Poesie." Auch hatte Friedrich eine Ahnung von dem Er-wachen des deutschen Geistes. In seiner Schrift De la litterature allemande" findet sich die Stelle: Ich sehe das gelobte Land von Ferne, aber ich werde nicht hineinkommen."
^95"Endlich mge hier noch die Stellung erwhnt werden, welche Ss8unb Friedrich der Religion und der Kirche gegenber einnahm. In ird?e-seinem religisen Glauben machte der König eine Wandlung durch. Vor seinem Regierungsantritt stand er noch auf dem Boden des Christentums. In einem Aufsatz von 1731 wnscht er den Unter-gang von Brandenburg, wenn der Staat je gegen die christliche Religion gleichgltig werden sollte. Durch den Umgang mit V oltaire und anderen franzsischen Philosophen aber wurde eine Umgestaltung in den religisen Vorstellungen des Knigs angebahnt. Er verlor die Wrme des religisen Gefhls, wurde gleichgltig gegen die Kirche und schtzte nur noch die Moral wegen ihrer Bedeutung fr das Glck des einzelnen und fr die Wohlfahrt des Ganzen. Den verschiedenen Kirchengesellschaften gegenber bte Friedrich die weitestgehende Toleranz. Die Religionen Msen alle Tolleriret werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Tuhe, den hier mu ein jeder nach Seiner Faon Seiich werden." Durch diese Haltung erreichte er, da die neuerworbenen katholischen Untertanen in Schlesien sich ebensogut als Preußen fhlten, wie die Brandenburger und Pommern. Selbst die Jesuiten fanden in Preußen Schutz, als eine ppstliche Bulle den Orden aufhob.
Ein berblick der die gesamte Wirksamkeit Friedrichs des Groen fhrt zu folgendem Ergebnis:
Friedrich Ii. machte Preußen groß nach auen und stark nach innen. Unter feiner Regierung wuchs der Landbesitz von " *U" 2200 Quadratmeilen auf 3500, die Bevlkerung von 2 Millionen auf 6 Millionen, stiegen die jhrlichen Einnahmen von 7 Millionen auf 22 Millionen, vermehrte sich das Heer von 83000 auf 200000. Er entfesselte die Krfte, die im Volke schlummerten, erweckte der Soldaten Ehrgefhl, der Beamten Pflichtgefhl und der Untertanen opferwillige Liebe zum Landesfrsten, brachte durch Kriegstaten ohnegleichen den deutschen Namen, der beinahe zum Spottnamen herabgesunken war, wieder zu Ehren, bewahrte das
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Goethes Friedrich_d Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich
124 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre.
dieses wurde dann mit dem nrdlichen Hannover und den Hanse^ stdten Bremen, Hamburg und Lbeck mit Frankreich vereinigt. Damit hatte der Imperator die Herrschaft der die Nord- und Ostsee erlangt. Und wie im Norden, so schaltete Napoleon im Sden. Hier hatte Papst Pius Vit. den rcksichtslosen Despotismus zu fhlen. Als dieser sich weigerte, seine Seehfen den englischen Waren zu verschlieen, verfgte Napoleon die Aufhebung des Kirchenstaates und die Vereinigung desselben mit Frankreich (1809). Nun erstreckten sich dessen Grenzen von den Pyrenen bis der die Elbe, von der Nord-und Ostsee bis tief nach Italien hinein. (130 Departements mit etwa 60 Millionen Einwohnern.)
^119. Der Krieg mit Rußland und Napoleons Sturz 1812.
1. Aber auch Napoleon erfuhr die Unbestndigkeit des Glckes. Aus die sonnigen Tage des Ruhmes und beispielloser Macht folgte ein jher Fall. Den Anfang zu dieser Wendung bildeten die Ver-Wicklungen, in welche der Gewaltige mit Alexander I. von Ru-land geriet, dem einzigen Monarchen des Festlandes, der dem Despoten gegenber seinen Willen nicht beugte.
$umsegem 2- Verschiedene Faktoren fhrten das Zerwrfnis herbei. Alexander-blieb nicht verborgen, welch schlimme Wirkungen die Kontinental--sperre auf den russischen Handel und den Wohlstand seines Volkes ausbte. (Rulands Landesprodukte fanden an England den strksten Abnehmer und fr die russische Landwirtschaft waren die englischen Metallwaren fast unentbehrlich.) Er nahm es daher mit der Durch-shrung dieser Maregel nicht genau, obwohl er im Jahre 1807 auf Napolous Verlangen dem Sperrsystem beigetreten war. Als nun gar Napoleon 1810 das Ansinnen stellte, Rußland solle nicht blo die englischen, sondern auch die neutralen (amerikanischen) Schiffe mit Beschlag belegen, also auf die Einfuhr aller Kolonialwaren verzichten^ da trat der Zar solcher Zumutung mit Entschiedenheit entgegen, und das sah Napoleon als Beleidigung an. Anderseits hatte Alexander genug Ursache zur Verstimmung und zum Mitrauen. Einmal empfand er die Entthronung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Verwandten, als schwere persnliche Verletzung; dann betrachtete er die Annektierung der deutschen Nordkste bis zur Trave als ein fr den Frieden und die Selbstndigkeit der Staaten be-drohliches Anwachsen der franzsischen Macht und endlich beunruhigte ihn, da Napoleon durch Vergrerung des Herzogtums Warschau in den Polen die Hoffnung aus Wiederherstellung eines nationalen Staates nhrte. Angesichts aller Vorkommnisse der letzten Jahre und ihrer Deutung war eine Lockerung der einst freundschaftlichen Beziehungen zwischen Napoleon und Alexander ganz selbstverstndlich. Es entstand
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