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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 96

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
I. Teilung 1772 Reformen in Polen. Kosciusko. Ii. Teilung 1793. 96 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Damit nun Polen nicht ganz eine Bente russischer Lündersucht werde, traten sie mit Katharina Ii. in Verbindung und beschlossen eine Verkleinerung des kranken und ohnmächtigen Staates. 4. So kam 1772 die erste Teilung Polens zu stände. Österreich erhielt Obergalizien und Lodomirieu, Rußland Ostlitauen, Preußen das heutige Westpreußen, das einst dem Deutschen Orden gehört hatte, demselben aber unter Kaiser Friedrich Ii. 1466 von Polen entrissen worden war, ohne Danzig und Thoru, ferner Erme-land und den Distrikt an der Netze. — Damit wurde für Preußen, was für seine militärische Stellung bedeutsam war, die Lücke zwischen Pommern und dem entlegenen Ostpreußen ausgefüllt und Friedrich Ii. nannte sich von jetzt an „König von Preußen". Friedrich begann in der herabgekommenen und verarmten neuen Provinz eine gesegnete Kulturarbeit. Er entsnmpfte weite Strecken, baute deu Bromberger Kanal von der Brahe zur Netze (Verbindung von Weichsel und Oder), sandte Arbeiter, Beamte und Lehrer ins Land, hob die Leibeigenschaft ans den Domänen aus und verbreitete die Wohltaten einer gerechten Justiz. 5. Das traurige Schicksal Poleus öffnete dem noch urteilsfähigen Teil des Volkes die Augen für die Gebrechen des Staates und somit für die Ursachen des Unglücks. In richtiger Erkenntnis derselben und erfüllt von dem Gedanken, das Vaterland vor weiterem Verfalle zu bewahren, ja ihm neue Kraft einzuhauchen, schritt man zu tief eingreifenden Reformen. Man führte, von dem preußischen Minister Hertzberg ermuntert, 1791 das erbliche Königtum ein und gab dem Lande eine konstitutionelle Verfassung, wobei das liberum veto aufgehoben wurde. Eine neue Periode der Entwicklung schien anzubrechen. Doch die Freude der Patrioten dauerte nicht lange. Katharina Ii., die es nun einmal zu einer Erstarkung des erschütterten Staatswesens nicht kommen lassen wollte, widersetzte sich den Neuerungen und ließ, angespornt durch eine vaterlandsverräterische Partei unter den Adeligen, ein russisches Heer in Polen einrücken. Zwar gelang es dein tapferen Thaddäus Kosciusko, „dem letzten und reinsten Helden seines Staates," sein Volk zum Kampfe um Erhaltung der Freiheit und Selbständigkeit zu entflammen. Es war vergebens. Zu den Russen gesellten sich 1793 preußische Truppen, die Friedrich Wilhelm Ii. in Polen einrücken ließ, damit, — wie er meinte — die dort sich verbreitenden revolutionären Ideen unterdrückt werden könnten, und nun einigten sich der preußische König und Katharina Ii. zur Vornahme der zweiten Teilung (1793). Preußen bekam Danzig, Thoru und die heutige Provinz Posen, Rußland den Rest von Litauen. 6. Eiu Jahr darauf erhob Kosciusko abermals die Banner des nationalen Aufstandes. Diesmal folgte ihm das ganze Volk. Es kämpfte

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 49

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 87. Der Nordische Krieg 1700—1721. 49 Sturmangriffe auf Wälle und Mauern zurückschlug. Nach acht baugeu Wochen der Belagerung (Juli bis September), während welcher Notsignale den Provinzen den jammervollen Zustand der Stadt anzeigten, meldeten vom Kahlenberg aufsteigende Raketen die Ankunft eines Entsatzheeres. Reichstruppen mit Herzog Karl von Lothringen waren erschienen; unter ihnen befanden sich Bayern und Sachsen unter der persönlichen Führung der Kurfürsten Max Emannel und Johann Georg Iii.; auch hatte sich mit ihnen der edle Polenkönig Sobieski verbunden. Am 12. September erfochten die Verbündeten einen glänzenden Sieg. Eine unermeßliche Beute an Kanonen, Zelten, Ochsen, Kamelen, Getreide, Kassee (der Gebrauch desselben wurde von da ab allgemein), Gold und Schmucksachen fiel den Siegern anheim. 3. Die Überwundenen flohen nach Ungarn und dort dauerte der Vertreibung der Kamps noch eine Reihe von Jahren sort. 1686 wurden die Türken ^Ungarn'4 aus Ofen-Pest vertrieben, 1687 bei Moha es geschlagen und 1688 wurde Belgrad, das alte „türkische Ausfallsthor gegen Ungarn", erobert, wobei sich Max Emannel durch stürmische Tatkraft und durch Wagemut auszeichnete. Die günstigen Waffenerfolge benützte der Kaiser, um seine Macht in Ungarn zu befestigen und über die staatsrechtliche Stellung des Königreiches endgültig zu entscheiden. Nach einem über den Adel verhängten Strafgericht zwang er 1687 auf dem Reichstag zu Preßburg die ungarischen Stände, in die Aufhebung des Wahlkönigtums zu willigen und die Erblichkeit der ungarischen Krone im Hanse der Habsburger anzuerkennen. — 1697 kam es noch einmal zu einer furchtbaren Schlacht bei Zenta a. d. Theiß, wo Prinz Eugen, dem unterdessen der Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen übertragen worden war, sein glänzendes Feldherrngenie entfaltete. Die den Türfon' zugefügte verlustreiche Niederlage führte 1699 zum Frieden von Karlowitz (oberhalb der Theißmündung). Die Türkei trat an Österreich fast ganz Ungarn, dann Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien ab. Damit hatte das Reich der Habsburger, das mehr und mehr aus Deutschland herausgewachsen war, im allgemeinen seinen heutigen Umsang gewonnen. § 87. Der Nordische Krieg 1700—1721. 1. Der Nordische Krieg spielte sich zwar hauptsächlich aus außerdeutschem Boden ab, war aber in seinem Verlaufe und in seinen Folgen für einige deutsche Staaten bedeutsam und möge daher hier eine kurze Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 4

3. Theil 2 - S. 48

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
48 haben es bekanntlich die Böhmen am weitesten gebracht, und es sind gegen- wärtig nicht weniger als 75 Glashütten und 22 Glasschleifereten vorhanden. Prag an beiden Ufern der Moldau, die Hauptstadt, hat 4 Stunden Umfang, 131,000 Einwohner. Die Brücke über die Moldau ist die größte in Deutschland, 1800 Fuß lang, 35 breit, mit 28 Statuen von Heiligen geziert, unter denen sich besonders die Bildsäule des heiligen Johannes von Nepomnck auszeichnet, der hier in die Moldau gestürzt wurde. Prag hat einen Erzbischof, eine Universität, 168 Paläste, fast 100 Kirchen, viele Fabriken und starken Handel. Im Dom zum heiligen Vitus ist das Grab des heiligen Johannes von Nepomuck, mit vielen Kostbarkeiten. Eine halbe Stunde von Prag befindet sich der weiße Berg, mir der Kirche Mariä vom Siege. Schlacht 1620 und 1737. Tabor, vor 400 Jahren von den Huffiten erbaut, liegt auf einer Anhöhe und hat 4000 Einwohner. Eg er an der Eger, nicht weit von Bayerns Grenze, als der Ort berühmt, wo Wallenstein ermordet wurde. (Siehe 1. Theil, Seite 104). Töplitz am Erzgebirge mib Karlsbad an der Eger mit warmeu Bädern. Wie im L.inlc, so zeigt sich auch im Charakter des Böhmen noch mannigfach eine gewisse Natürlichkeit. Ein hervorstechender Zug ist besonders seine Höflichkeit. Oesterreichs ansterdeutsche Länder. Dirö Königreich Ungarn mit seinen Nebenländern (3306 Q.-M), am südlichen Abhang der sehr metallreichtn Karpathen, die das Land in einem halben Bogen umziehen und sich vielfach in's Innere verzweigen. Zwi- schen ihnen und noch mehr im Süden liegen unabsehbare Ebenen, zum Theil Sandsiächen, oder mit Rohr und Schilf bewachsene Sümpfe, wie zwischen Donau und Theiß. Der seichte Neusiedler-See und der tiefe Plat- ten-See westlich von der Donau scheinen Ueberrcste elnes vor dem um- fangreichen, nunmehr ausgetrockneten oder abgeflossenen Sees zu sein. Jenen umschließen jetzt reiche Wciilberge und weite Moraste. Das Klima ist warm, im Süden heiß im Sommer, streng kalt im Winter, wie überall östlich von Deutschland. In den Gebirgsgegenden hört der Ackerbau fast auf, während am Fuß derselben unter 80^ eln feuriger Wein wächst. An der Theiß sind viele große Pußten, das heißt Viehtriften mit zahlreichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden; steppenähnliche Sandplätze wechseln mit fruchtbaren Stellen ab, und der bebaute Boden gibt das Wcizcnkorn dreißig- fach wieder. Moräste verderben häufig die Luft, und die gesundesten schönsten Gegenden sind die Gebirgsabhäuge. Heuschrecken und Erdbeben sind öfters verwüstend. Dennoch gehört Ungarn zu den gesegnetsten Ländern und konnte ' bei deutscher Benutzung durch Bearbeitung seiner Erzeugnisse und Handel eines der reichsten Länder sein. Aber der Ackerbau ist noch roh. Auch jetzt schon ist die Pferde- und Schafzucht sehr bedeutend, ungarische Ochsen sind sprichwörtlich, der Obstbau ist ansehnlich, Getreide gedeiht auch bei geringer Sorgfalt bis zum Ueberfluß. Die Tragkraft des Bodens ist in manchen Strichen so groß, daß man 10 Jahre lang auf demselben Boden Weizen bauen kann. Für Flachs, Hanf, Tabak (den besten in Europa) und treff- lichen Wein (vorzüglich bei Tokay an der obern Theiß) zieht man viel Geld aus dem Ausland. Fabriken kennt man noch wenige, nur Leder wird gut bereitet. Kein anderes Land in Europa ist so reich an Gold, auch die Ausbeute an Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Steinkohlen und Salz ist sehr bedeutend. Von den Einwohnern sind noch an 5 Millionen kräftig ge- baute, feurige Ungarn (oder eigentlich Magyaren, die Eroberer des

4. Theil 2 - S. 50

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
50 nur durch 14 Engpässe zugänglich ist. In den Thälern ist das Klima mild und das Land sehr fruchtbar, weßhalb auch Landwirthschast, Viehzucht, Obst- und Weinbau die Hauptnahrungsquellen der Bewohner bilden. In den großen Wäldern giebt es Bären, Wölfe, Luchse, Wildkatzen und Gemsen. Die Gebirge enthalten edle und unedle Metalle und eine Menge von Salz. Die Bewohner des Landes gehören 13 verschiedenen Völkerschaften an, von welchem die Ungarn, Szekler und Sachsen oder Deutschen die wichtigsten sind. Die Hauptstädte dieser 3 Völkerschaften sind: Klausen- burg, Maros und Herman ns sta dt. Das Königreich Dalmatien ist ein langes Küstenland von ver- schiedener Breite, das sich zwischen der Türkei und dem adriatischen Meere hinzieht. Das Klima ist sehr mild, aber der in den Thälern sehr fruchtbare Boden wird nicht gehörig bebaut. Der Hauptreichthum des Landes besteht in Wein und Südfrüchten. Die Dalmatier sind schöne Leute, von starken Knochen und straffen Sehnen. Sie trinken gern Wein, sind aber mäßig im Essen. Im Kriege gleichen sie den Croaten und sind besonders kühne See- soldaten. Die Hauptstadt ist Zara am adriatischen Meere. Venetien und der österreichische Theil der Lombardei. Seit dem Ausgange des Kriegs von 1859 ist Oesterreichs Besitz in Italien aus Vene- tien und das lombardische Gebiet bis zum Mincio beschränkt, zusammen 457 Q.-M., worauf 2,446,000 Menschen wohnen. Die Hauptstadt Venedig, mit 120,000 Einwohnern, ist 2 Stunden vom Festland in den Lagunen oder seichten Niederungen des adriatischen Meeres auf 72 Inseln erbaut, die durch 450 Brücken verbunden sind. Man schifft nach der Stadt; jetzt führt aber auch ein gemauerter Etsenbahndamm dahin. Gegen 400 Kanäle durchschneiden die Stadt, wie anderwärts die Straßen und wie man auf diesen in Wagen und Carossen fährt, so fährt man auf den Kanälen Venedigs in kleinen Schiffen, die man Gondeln nennt. Venedig ist der Sitz der Regierung für diesen Bezirk, den man hier Guber- nium nennt. Der Dom ist die berühmte Markuskirche am Markus- platze. Dieser Platz selbst, der an Schönheit seines gleichen sucht, ist ein längliches Viereck; er ist der Kampfplatz der Parteien, Markt, Spaziergang, Versammlungssaal, Theater, Vaterland und Heimath des Veuetianers, am Tage erglänzend von bunter Herrlichkeit, Nachts mit Gasflammen erleuchtet; 680 Fuß lang und 550 Fuß breit, gleicht er einem Volkssaal, der nur oben offen ist, daß der Himmel in ihn hereinscheine. Dort zieht die Prozession vorüber, dort handelt, kauft, trinkt, jubelt Schwarm an Schwarm. In keiner Stadt hat der Carneval (Fasching) so viel auf sich, wie in Venedig. Von Epiphania bis Aschermittwoch wimmelt der Markusplatz von Masken. 3) Das Königreich Preußen. Das Königreich Preußen besteht aus acht Provinzen, wovon sechs bei- sammen liegen: Brandenburg, Pommern, (Preußen, Posen*), Schlesien und Sachsen, die zwei andern aber getrennt: Westphalen und Rheinland, wozu noch die hohenzollern'schen Stammlande in Süddeutschland kommen. Gesammt- Preußen hat auf 5,103 Q.-M. 18 Millionen Einwohner, von denen 14% Millionen rein deutschen, 2% Millionen polnischen Stammes find. Davon bekennen sich 6 Millionen zur katholischen, die übrigen, mit Ausnahme der Juden, zur protestantischen Kirche. *) Zwei Provinzen, die nicht zum deutschen Bunde gehören.

5. Theil 2 - S. 53

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
53 An der Westhälfte die große Festung und Seehandelsstadt Danzig mit 66,000 Einwohnern: Martenburg mit dem berühmten, alten Schlöffe der Hochmeister des deutschen Ordens; Elbing und die Festung Thorn, Geburtsort des Ko- pernikus, (der zuerst unser jetziges Sonnen- und Planetensystem aufstellte.) b) In Posen, Sitz des Erzbischofes, von der Warte durchflossen, auch preußisch Polen genannt, ist die Hauptstadt Posen, eine sehr starke Festung mit 46,000 Einwohnern. Die Oberfläche des Bodens ist sehr verschieden; doch gehört Preußen zum größten Theil "dem Flach- oder Tieflande an. Im westlichen Theile des Landes erheben sich die r h e i ntsch-we stp halt sch en Gebirge, im östlichen Theile das viel höhere Harzgebirge, an der westlichen Grenze der Provinz Sachsen mit dem 3500 Fuß hohen Brocken, und an der süd- lichen Grenze Säffestens das Nie sengebirg mit der 5000 Fnfi hohen Schneekoppe. Das gesammte Küstenland an der Ostsee ist voll von Land- seen. Die Ströme, welche Preußen bewässern und befruchten, sind der Rhein, die Wes-er, die Elbe, die Oder, die Weichsel und die Me- mel; sie dienen auch der Schifffahrt und dem Handel. Das Land hat Ueberfluß an Getreide und Holz. Sehr edler Wein wächst in der Rheinprovinz. Preußen besitzt besonders viel Steinkohlen. Ein eigen- thümliches Produkt der preußischen Ostseeküfte ist der Bernstein, der theils am Strande, theils im Meere gefunden wird, am reichsten in der Gegend von Ptllau. 's- 4) Vas Königreich Hannover. Es ist halb fi> groß als Bayern, 700 Q.--M., hat aber noch nicht zwei Millionen Einwohner. Ein Theil liegt getrennt südlich vom Harze. Der Boden ist sehr verschieden. Es hat Hochland, wo Mineralien und Holz häufiger sind als Frucht. Bon der Aller bis zur Elbe nach Hamburg hin breitet sich 20 Stunden wett die lüneburqer Heide; eine öde unfruchtbare Sandebcne aus. Die auf genannter Heide wachsenden Heidekräuter begün- stigen drebienenzucht, und kleine Schafe, Heideschnucken, grasen auf dem magern Boden. Die Ufer der niedern Elbe und die Küsten der Nordsee haben, wie Oldenburg, einen schweren, fetten Marschboden, zu Getreide- bau und Viehzucht vorzüglich geeignet. Besonders zeichnen sich die Pferde und das Rindvieh — Ostfricsländcr — daselbst aus. Hannover ist die tauptstadt, und Göttin gen, in dem südlichen Theil, hat eine Universität. lausthal, Zellerfeld und Goslar am Harz sind berühmte Berg- städte. Es werden hier jährlich 230 Zentner Silber, 220,000 Zentner Elsen und 17,000 Zentner Kupfer gewonnen. Osnabrück (1648). Bei dem Dorfe Rübe land am Untcrharz ist die berühmte Baumannshöhle. 5) Das Königreich Württemberg. (360 Q. M., 1,800,000 Einwohner.) Württemberg^ist mit Hohenzollern und einem Theil von Bayern die alte Hei math der Snev en, woraus der Name Schwaben entstanden ist. An der Südgrenze des Landes liegt der Bodensee. An seinem nördlichen Ufer liegt die Stadt Fri ed richshafen, der Anfangspunkt der durch das Land führenden Eisenbahn, welche in Verbindung mit der Dampfschifffahrt auf dem Bodensee die Stadt zrt einem wichtigen Stapelplatz zwischen Deutsch-

6. Theil 2 - S. 78

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
78 Kette hervorragen, von milden Ebenen durchschnitten, hat Getreide in großem Ueberfluß, Baumwolle, Südfrüchte, Baumöl, Tabak, Holz, Schafe, Pferde, Rinder, Seidenraupen, Bienen, Raubwild, Eisen. Das herrschende Volk find die 2 Millionen Türken oder Os manen, die seit 1355 in Europa und seit 1453 im Besitz von Konstanttnopel sind, nachdem sie in blutigen Kämpfen das griechische oder oströmische Kaiserthum gestürzt haben. Dreimal zahlreicher sind die zinspflichttgen Griechen, Armenier und Juden, in deren Händen aller Handel und die Fabrikation von Garn, Teppichen und Stickereien ist, und die Slaven, Ar n au ten oder Alba- nesen, Walachen und Zigeuner. Der Seehandel wird von Kaufleuten aus dem übrigen Europa (den sogenannten Franken) betrieben. Der Sultan oder P a d i sch a h, d. h. Großherr, ist unumschränkter Herr über Gut und Blut seiner Unterthanen. Er ist zugleich Kalif oder Herr der Gläubigen. Sein Wille ist Gesetz. Religion und Gesetz zu bewahren ist Sache des Mufti. Des Sultans Stellvertreter im Frieden und oberster Feldherr ist der Großvczier. Der Sultan bewohnt einen Palast, der die Pforte heißt, und beruft bet wichtigen Dingen den Divan, d. h. einen Rath hoher Beamten. Dazu gehört auch der Großadmiral oder Kap udan- Pascha und der Minister des Auswärtigen oder Reis-Effcndi. Ganze Provinzen werden von den Beglerbegs, d. h. Fürsten der Fürsten, als Statthaltern regiert, kleinere Länder von einem Pascha, Bey, oder Aga. Einen Adelstand gibt es nicht; nur die Priester (Jmans, Derwische) sind bevorrechtet. Die herrschende Religion ist die mnham ed a nisch e, ihr hei- liges Gesetzbuch der Koran. Inden und Christen, unter dem Namen Rajahs begriffen, waren bisher fast rechtlos; neuerdings sind sie dem Buch- staben nach in Rechten und Lasten den Türken gleichgestellt, ohne jedoch stets Schutz gegen Wlükür und Gewalt zu finden. .Denn eine rechte Justiz gibt eö in der Türkei so wenig, wie eine geregelte Post, sowenig, wie Chaussen und schiffbare Flüsse. Die Hauptstadt Konstanttnopel auf 7 Hügeln bietet mit ihren 485 Moscheen, vielen Thürmen (Minarets mit vergoldeten Halbmonden), Palästen und Wällen vom Meer aus einen herrlichen Anblick, ist aber im Innern eng und schmutzig. Die Residenz des Sultans, das Serail, ist ein mit hoher Mauer umgebenes Stadtviertel, mit Palästen, Moscheen, Gärten und Hainen; nahe dabei der Palast des Großvezters, die Hohe Pforte und die von Kaiser Justinian im Jahre 538 der göttlichen Weisheit erbaute Sophienkirche, die jetzt als Moschee einem Christen nur mit einem Fer- ma» (Erlaubniß des Sultans) zu betreten erlaubt ist. Die Lage macht die Stadt zum Mittelpunkt eines lebhaften Handels. In dem trefflichen Hafen liegt zugleich im Frieden die osmanische Flotte. Den Zugang von der See zu wehren, haben Griechen, Genuesen und Türken feste Schlösser an den engsten Stellen des Bosporus und der Dardaneüenftraße angelegt, unter denen vorzüglich die 4 Dardanellen berühmt sind. Adr ia noprl und Salo nicht haben Tabaks- und Srtdrnfabrtken und Handel. Philtppopel, mit halb griechischer Bevölkerung, starkeui Wein- und Reisbau. Zur Pro- vinz Albanien gehört auch das kleine Gebiet der kriegerischen Montenegriner, dir von slavischem Blut und Christen den Türken Tribut zahlen, aber unter russischem Schutz stehen. In Ntederalbanien die Bergfeste Jan in a. Die Provinz Bosnien mit der Herzegowina bildet eine Vormauer gegen Oesterreich. In dem von der türkischen Herrschaft fast ganz unabhängigen Fürstcnthum Serbien die Festung und Handclstadt.belgrad. Die Moldau und Walachei werden jetzt von einem gemeinsamen rumänischen, aber ztnspstichttgcn Fürsten regiert. Städte: Jassy und Buch a re st. Der Zustand der Bauern und der Landwirthschaft ist kläglich. — Dir

7. Theil 2 - S. 80

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
80 die nördlichen und südlichelt Gegenden von rohen Nomaden durchzogen werden, fehlt noch die europäische Bildung, wenn auch die großen Städte den Schein derselben gewinnen. Im äußersten Norden wachst kein Baum, und nur wenige Familien von Lappen, Samojeden und Tschucktschen leben mit ihren Rennthieren aus nnwirthbaren, moosbewachsenen Morastflachen von der Jagd und dem Fischfang. Der Süden ist war» , aber dürr, oder gebirgig, nur in den südlichen Thalern der Krim und des Kaukasus gibts Wein, Reis und Südfrüchte. Aber nach heißen Sommern folgen strenge Winter. Unter den mannigfaltigen Produkten des an Klima und Boden so verschiedenartigen Reichs ist Holz in großemueberfluß vorhanden, da das mittlere europäische und südlich asiatische Rußland mit Wald bedeckt ist; Getreide zur reich- lichen Ausfuhr, wiewohl eine ungeheure Menge zil Branntwein verbraucht wird, nächst dem Hanf, Flachs, Tabak, Rindvieh (daher eine bedcu- tende Ausfuhr an Talg), Pferde, Schafe mit grober Wolle, Speise- und Pelzwild, viele Fische und Bienen, viel Eisen und Salz, im Ural viel Platin und Gold, Blei in Finnland, Steinkohlen am asow'schen Meer, edle Stein arten hauptsächlich in Sibirien, wo auch die meisten, fofftlen Knochen elephantenarttger Thiere gefunden werden, die als Elfettbein ein beträchtlicher Handelsartikel sind. Im europäischen Ruß- land wohnen sehr ungleich vertheilt gegen 66 Millionen Menschen, im asia- tischen über 8 Millionen. Bon diesen bilden etwa 695,000 den Adel, der bisher ungefähr 45 Millionen Leibeigene hatte, 545,000 gehören zur Geist- lichkeit, iy2 Million sind Bürger, d. h. Kaufleute und Handwerker; halb unterworfen sind die Jagd-, Fischer- und Hirtenvölker. Unter 678 Städten und Flecken haben nur 11 über 50,000 Einwohner, die meisten würden bet uns kaum für ein ansehnliches Dorf gelten, da sie aus schlechten, hölzernen Häusern bestehen und ihnen der eigentliche Kern der städtischen Bevölkerung, der freie Bürger- und Hnndweikerstand, fehlt. '10-20 elende zusammen- stehende Hütten heißen schon ein Dorf. Die 112 verschiedenen Völkerschaften, die dein russischen Kaiser unterworfen sind, rede» mindestens 40 verschiedene Sprachen, oder Mundarten, und gehören, außer den euro- päischen Kolonisten, folgenden 6 Hauptvölker-Stämmen an: Siaven, Finnen, Tartaren, Mon- golen, Polarvölker, Kaukasier. Peter der Große hatte vor seinem Ende die Freude, 21 Fabriken in seinem Lande zu haben. Jetzt gibt'ö deren über (5000, worin über 300,000 Arbeiter Leder, Linnen, Wolle, Baumwolle, Seide und Metalle verarbeiten. Dazu kommen zahlreiche Brennereien, indem der jährliche Branntweinverbrauch im Lande selbst auf 8 Millionen Eimer steigt. Der Handel zu Land mit Preußen, Oesterreich, der Türket, Persien und China ist bedeutend, aber sehr beschwerlich und gehemmt, weil es nicht nur a» guten, sondern vielfach an brauch- baren Straße» fehlt. Denn die nördliche» Ströme sind lang gefroren, die Wolga, der größte Fluß Europas, geht nur »ach einem Binnensee, der Dnjepr und andere sind wegen Stromschnellcn, oder versandeter Mündung wenig schiffbar, ganze Gouvernements ent- behren jedes schiffbaren Gewässers, und so leiden alljährlich einzelne Provinzen an Theuerung, selbst an Hungcrsnoth, während andere nutzlosen Ueberfluß haben. Bor dem Krimkricg gab's in dem ungeheuren Reiche nur 3 Schienenwege, zusammen 133 deutsche Meile» lang, jetzt sind weitere theils vollendet, theils im Bau begriffen. Der Seehandrl wird von Petersburg, Odessa, Riga und Archangel aus betrieben. Der Kaiser ist un- umschränkter Herr t» weltlichen und geistlichen Dingen, seine Würde in männlicher und weiblicher Linie erblich. Die Landmacht besteht aus etwa 385,000 Mann regelmäßiger und 150,000 unregelmäßiger Truppen (Baschkiren, Kosaken re.); zum Kriegsdienst ausgchoben werden nur Bürger und Bauern. Die Seemacht ist seit der eigenen Zerstörung der Flotte des schwarzen Meeres im Hafen von Sebastopol im Jahre >854 weit geringer, nicht nur als die englische, sondern auch als die französische. Rußland hat zwei Hauptstädte, Moskau und Petersburg. Moskau ist der Mittel-

8. Theil 2 - S. 49

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
49 Landes), orientalischen Ursprungs, zu denen der ganze Adel gehört. Sie bilden das herrschende Volk. Gegen 4 Millionen Slaven (Slowaken und Kroaten) sind ihnen gänzlich nnterthan. Eine halbe Million freie Deutsche find die fleißigsten und gebildetsten Bewolner und haben besonders den Berg- bau und die Gewerbe in Aufnahme gebracht; 600,000 Walachen (Urbe- wohner) sind meist Hirten und Fuhrleute, 130,000 Juden leben vom Handel, 30,000 heimathlose Zigeuner vom Wahrsagen, Musiziren, Pferde- handel und Diebstahl. 5 Millionen der Einwohner sind römisch-katholisch, 2 Millionen griechisch-katholisch, l6/io Millionen Protestanten. Von den zum Theil stark befestigten Städten, in denen '% der ganzen Bevölkerung wohnt, sind merkwürdig: Preßburg, Kronungsort und vordem Sitz des Reichstags. Komorn, die stärkste Festung in Ungarn. Kremnttz und Schemnitz haben reiche Goldgruben. Pest ist die reichste und betrieb- samste Stadt, Universität, vordem Residenz der ungarischen Könige. Durch eine Kettenbrücke mit ihr verbunden ist Ofen, Sitz des Statthalters. Galizien, das ehemals einen Theil des Königreichs Polen ausmachte, ist durch die 150 Meilen lange Kette der großen Karpathen von Ungarn getrennt. Die Hauptstadt ist Lemberg (100). In der Nähe von Kra- kau liegt das merkwürdige Bergwerk Wielitschka, das schon 600 Jahre lang bearbeitet wird und jährlich 700,000 Zentner Salz liefert. Mehrere hundert Arbeiter wohnen hier 1200 Fuß unter der Erde und haben sich Wohnungen, Pferdeställe und sogar eine Kirche mit Altären und Heiligen- bilder aus Salzsteinen ausgehauen, die beim Schein der vielen Lampen einen zauberhaften Glanz verbreiten und in den prächtigsten Farben funkeln. Viele Gänge und Gewölbe, die durch Säulen, die man stehen ließ, gestützt sind, ziehen sich stundenweit hin, und es macht einen sonderbaren Eindruck auf den Besucher, wenn er dem emsigen Treiben von tausend Arbeitern und 60 bis 80 Pferden zusieht, die das gewonnene Salz in unterirdische Magazine oder auch dahin führen, wo es' in großen Tonnen aufgewunden und an das Tageslicht gebracht wird. ' Das Königreich (Kroatien, gegen 200 Q.-M. groß und eine halbe Million Einwohner zählend, ist durch die Drau von Ungarn getrennt, hat ein mildes Klima und fruchtbaren Boden. Die Croaten sind als gute, aber wilde, gefährliche und beutesüchtige Krieger bekannt. Ihre Hauptstadt ist Agram. Das Königreich Slavonien ist von beinahe gleicher Größe und Beschaffenheit, wie Croatien. Bei größerer Brtriebsamkeit als dort, wird be- sonders viel Getreide und guter Wein erzeugt. Die Hauptstadt ist Essek. Die Militärgrenze' ist ein schmaler Landstrich an der türkischen Grenze, vom adriatischen Meere bis hoch in die Karpathen hinaus, der sich an der Grenze Slavoniens, Kroatiens, Ungarns und Siebenbürgens hinzieht. Die Bewohner haben die Verpflichtung, die Grenze gegen äußere Feinde zu bewachen, und richten bei einer nahenden Gefahr Alarmftangen auf, wodurch die Bewohner dieses Landstrichs, längs der türkischen Grenze, unter die Waffen gerufen werden. Jeder Grenzer ist vom 18—60 Jahr Soldat; dagegen haben sie sämmtliches Land vom Staate unentgeldlich zur Benutzung und haben auch sonst keine Abgaben zu entrichten. Peter war dein (auf einem Felsenberg, das ungarische Gibraltar) und S e mlin sind starke Festungen, dieses ist auch der Hauptplatz für den Handel mit der Türket. Siebenbürgen ist ein großes Hochgebirgsland und bildet eine Kessel- landschaft, das keine Ebenen, sondern nur einige wette und viele enge Thäler umschließt. Es wird durch seine Gebirge zu einer natürlichen Festung, die Schul- und Lesebuch. Ii. Theil. 4

9. Theil 2 - S. 44

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
44 \ C. Ein Kurfürftenthum, nämlich Hessen-Kassels l>. 7 Großh erzogt bum er: 1. Baden; 2. Hessen; 3. -Lnremburg; 4. Sachsen-Weimar; 5. Oldenburg; 6 Mecklenburg-Schwerin und 7. Mecklen- burg-Strelitz. F. 7 H erzogthii mer: 1. Koburg-Gotha; 2. Altenburg; 3. Meiningen- Hildburghausen; 4. Nassau; 5. Braunschweig; 6. Holstein; 7. Anhalt Dessau. F. 8 Fürsten thü stier: 1 Schwarzburg-Sondersbausen; 2. Schwarzburg- Rudolstadt; 3. Reuß-Greiz; 4. Reuß-Schleiz; 5. Lippe-Detmold; 6. Lippe- Schauenburg; 7. Waldeck; 8. Liechtenstein. ( G. Ein e Landgrafschaft: Hessen-Homburg./ H. Vier freie Städte: 1. Frankfurt am Main; 2. Bremen; 3. Ham- burg und 4. Lübeck. Deutschland enthält 34 selbstständige Staaten, von welchen Oesterreich und Preußen zu den fünf Großmächten gehören. 2) Der österreichische Kinserstaat. Der Kaiser von Oesterreich beherrscht ein Ländergebiet von '12,000 Quadratmcilcn mit Millionen Menschen, allein nur der kleinere Theil dieses Gebietes mit etwa 12 Millionen Menschen gehört zu den deutschen Bnndcs- Staaten. Die deutschen Länder Oesterreichs sind: 1. Das Er.cherzogthum Oesterreich; 2. das Herzogthum Steyermark; 3. das Königreich Jlly- rien; 4. die Grafschaft Tyrol; 5. die Markgrafschaft Mehren mit Schlesien; 6. das Königreich V ö h m< n. Zn den anßcrdentschen Ländern Oesterreichs gehö en: 1. Das Königreich Ungarn; 2. das Königreich Galizien; 3. das Königreich Croatien; 4. das Königreich Slavonien; 5. die Militärgrenze; 6. das Großfnrstenthum Siebenbürgen; 7. daö Königreich Dalmatien; und 8. Veneticn. Das Erzherzogthum Oesterreich liegt an beiden Seiten der Donau, zwischen Bayern und Ungarn; es ist von dem Wienerwalde, dem Mannhartsbcrg und andern Gebirgen durchzogen, und seine Bewohner ernähren sich auf dem Lande größtentbetls vom Getreide-, Obst- und Wein- bau; in den größern Städten aber gibt cs Fabriken, bedeutende Kaufleute, und die Gewerbe stehen in hoher Blüthe. Die Hauptstadt des ganzen Kaiser- staates ist Wien. Es ist dieses die größte Stadt Deutschlands, denn sie enthält, ihre 34 Vorstädte mitgerechnet , beinahe eine halbe Million Einwohner. Die Altstadt ist, wie alle alten Städte, düster, und hat enge, krumme Straßen, die Vor- städte aber sind luftig und freundlich und mit schönen Garten und Spazier- gängen umgeben. Wenn tbr auf eurer Wanderschaft etwa in diese Stadt kommen solltet, so werdet ihr staunen über die vielen und schönen Paläste, Kaufläden und andere prächtige und große Gebäude. Da zeigt man euch z. B. das Bürgerhospital, das 10 Höfe einschließt und 220 Wohnungen enthält. Es wäre demnach leicht möglich, dast mehr Leute darin wohnen, als in eurem Vaterorte, wenn dieser nicht gerade sehr groß ist. Noch größer aber ist der Palast des Fürsten von Stahremberg, denn dieser enthält

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 155

1827 - Erlangen : Heyder
155 kavagna, geworden, 1547 , wenn dieser nicht, als die Verschwörung gegen Doria fast schon geglückt war, im Meee ertrunken wäre. Am schönsten blühte unter Ita- liens Staaten Toskana auf; ein Freistaat, an dessen Spitze die reiche Kaufmannsfamilie der Mediceer stand, aus welcher selbst mehrere den päpstlichen Stuhl bestie- gen, und einer, Alexander, Schwiegersohn Karl V., erblicher Herzog von Floren; wurde (1531). Sein Nach- folger Cosmus wurde Großherzog; dessen Sohn Franz Maria (1574— 87) durch sein Verhältniß mit der schönen Giftmischerin Bianka Capeuo berühmter, als durch große Thaten geworden ist. Dieß Haus regierte bis 1737. Äuch das Herzogthum Savoyen und Pie- mont hob sich in diesem Zeitraum sehr. In Rußland nahm Großfürst Wasilet 1505 — 1534 den Titel eines Zaars von ganz Rußland an. Sein Sohn Iwan Ii., (1534 —1584) der Schreckliche, führte mit Polen (wo 1572 der Stamm der Iageuo- nen endete, und der erste Versuch das Wahlrecht zu üben mit Heinrich Ix. von Anjou schlecht ausfiel, da er davon lief), mit Lithauen, welches nachher mit Polen ganz vereinigt wurde, mit Schweden, welches sich an der Ostsee immer weiter ausbreitete, mit Mogolen und Tataren, viele und meist glückliche Kriege. Aber er suchte auch durch deutsche Künstler und Handwerker, durch bessere Gesetzbücher seinen Staat aus der asia- tischen Rohheit herauszuarbeiten, der er freilich oft noch selbst anzugehören schien, wenn er etwa höchst- eigenhändig Hinrichtungen vollzog, oder, mit dem Gesandschaftsrechl noch unbekannt, einem Gesandten, der vor ihm den Hut nicht abzog, denselben auf den Kopf nageln ließ. Doch war mit den Erwerbungen in Sibirien (von einer, unter Iermak Timofejew, ver- sprengten Kosakenhorde erobert 1576, und dem Zaar geschenkt, das größte Geschenk, das je ein Räuber ma- chen konnte!) sein Reich schon 140,000 ^ Meilen gross.' Das Haus Rurik erlosch mit Feodor 15q8, worauf die stürmischen Zeiten des Boris Ghodunow und der falschen Demetrter kamen, denen endlich das Haus Romanow, durch Wahl der Großen 1ö13 auf den Thron berufen, allmählig ein Ende machte.
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