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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 51

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 51 34. Der Hohenzollern (860 m) und der Nordrand des Schwäbischen Jura. (Nach Lehmann. Geogr. Charakterbilder.) ,,Auf königlichem Gipfel kühn" haben im frühen Mittelalter die Grafen von Zollern eine Burg gegründet, die Stammburg des Deutschen Kaiserhauses. Friedrich Wilhelm Iv. hat die Trümmer der Burg glänz- voller als zuvor zu einem neuen Schlosse erstehen lassen. 35. Durchbruch der Donau durch die Rauhe Alb. Die Donau floh ursprünglich an der Grenze der nördlichen Alpen und des Deutschen Jurazuges und muhte sich später in den Jura wie in den Bayrischen Wald ein enges Bett eingraben.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 150

1911 - Breslau : Hirt
150 Deutsche Geschichte im Mittelalter. 3. Um den Landfrieden hat sich Rudolf redlich bemht. Die Grafen von Wrttemberg und der Markgraf von Baden waren mit Ottokar ver-bndet. Daher kam es, da er 1274 vom Elsa aus Mhlburg, Grtziu-gen und Durlach eroberte. (Die Burg auf dem Turmberg daselbst nahm er zwar ein, zerstrte sie aber nicht, was 1279 der Bischof von Straburg tat.) 1289 schuf er in Thringen Ordnung: hier wurden mehr als 60 Raubburgen gebrochen und 29 Ritter als Ruber hingerichtet. Doch sprte man im Norden des Reiches sonst wenig von seiner Macht. Vergeblich suchte er noch bei Lebzeiten einen seiner Shne zum Nachfolger im Reiche whlen zu lassen. Dreiundsiebzig Jahre alt, starb er in Speyer und wurde im Dome daselbst beigesetzt. Er war", so beschreibt ihn ein Zeit-gensse, ein groer Mann, sieben Fu lang, schlank, mit kleinem Kopf, bleichem Gesicht und langer Nase. Er hatte wenig Haare, lange, schmale Hnde und Fe. In Speise und Trank war er mig; ein weiser und umsichtiger Mann." Einfach und anspruchslos, ernst und milde, frommen Sinnes und gerecht, streng gegen alle Willkr und Roheit des Faust-rechts und der Fehdelust, war er ein König ganz nach dem Sinne des Volkes. Eine durchaus praktische Natur, hat er uie an Rmerzge und Kreuzzge gedacht. Die hochfliegenden Gedanken der Hohenstaufen au des alteu Kaisertums weltumfassende Stellung, an ein Ringen mit dem Papste um die Herrschaft der Welt gab es fr ihn nicht. Er beschrnkte sich auf das Nherliegende, auf das Stiften geordneter Zustnde im Reich. Da seine Machtmittel dazu nicht ausreichten, legte ihm von An-sang an, wie schon in seiner Heimat, die Bildung einer Hausmacht nahe. Die sterreichische Hansmacht der Habsburger ist feilte Errungenschaft. 76. Adolf (12921298). Albrechl I. (1298-1308). 1. Nach Rudolfs Tode whlten die Kurfrsten den Grafen Adolf von Nassau zum König. Er war ein ritterlicher Mann und wegen seiner Tapferkeit im Rheinlande hochberhmt, aber von geringer Macht. Sie wollten keinen mchtigen Herrn der sich haben. Zu Hagenau empfing er von Albrecht von sterreich mit der Auslieferung der Reichskleinodien dessen Huldigung, bei der ihm dieser durch Entfaltung groer Pracht die eigne Armut ab-sichtlich fhlbar machte. Daher suchte er sich alsbald, wie Rudolf, eine Hausmacht zu verschaffen, und eroberte Thringen und Meien. Da aber die Kurfrsten hiermit nicht einverstanden waren, setzten sie ihn wider-rechtlich ab und bertrugen die Krone an Albrecht von Habsburg. Bei Gllheim am Donnersberg fiel Adolf in der Schlacht gegen Albrecht. 2. Albrecht I. geriet bald in Konflikt mit den Kurfrsten; aber er brachte sie mit Hilfe der Städte zur Unterwerfung und nahm ihnen die Rheinzlle, durch die sie den Handel der Städte schwer bedrckten. Adolfs Ansprche auf Thringen und Meien nahm er auf, konnte sie aber nicht durchsetzen. 1308 wurde er von seinem Neffen Johann (Parricida) von Schwaben, dem er sein vterliches Erbe vorenthielt, an der Reit angesichts seiner Stammburg, der Habsburg, ermordet.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 155

1911 - Breslau : Hirt
Beginnender Verfall der ppstl. Macht. Aufkommen territorialer Herrschaften. 155 einem Adelsbund, der gleichzeitig der wachsenden Macht der Städte wie der Grafen von Wrttemberg entgegentrat. Dann verbndeten sich vierzig schwbische Städte gegen Eberhard und schlugen seinen Sohn Ulrich 1377 bei Reutlingen, zerstrten viele Burgen und Städte, bedrohten selbst Stuttgart, worauf der Kaiser einschritt, aber den Stdtebund anerkannte. Als zehn Jahre spter den Stdten ein neuer Krieg mit den Fürsten drohte, verbanden sich die schwbischen Städte mit den Schweizern. Nach der Schlacht bei Sempach kam der Kampf auch in Sddeutschland wieder zum Ausbruch, aber er hatte hier den entgegengesetzten Ausgang, denn die Fürsten und Edlen schlssen sich gegen die Reichsstdte zum Lwenbund zusammen, der sich in mehreren Kreisen" der Schwaben und Franken und die berrheinischen Lnder ausbreitete, und Eberhard brach in der Schlacht bei Dffingen 1388, in der sein Sohn Ulrich siel, die Macht des Stdtebundes. Zwar wurde keine der Städte erobert, aber sie sahen sich bald zu einem unvorteilhaften Frieden gentigt, und ihre Lage hatte sich durch diesen Krieg um so mehr verschlechtert, als auch die rheinischen Städte im gleichen Jahre bei Worms durch den Pfalzgrafen Ruprecht I. und seinen gleichnamigen Neffen besiegt worden waren. 79. Karl Iv. (1347- 1378). Der Sohn Johanns von Bhmen war am franzsischen Hofe erzogen und bertraf feine Zeitgenossen unter den deutschen Fürsten durch Bildung; er sprach sieben Sprachen. Er war klein und unansehnlich von Gestalt, aber klug und umsichtig; er unter-handelte lieber, als da er dreinschlng, und lie sich von niemandem ber-listen. Viel mehr als irgendein Fürst seiner Zeit wute er, wieviel man mit Geld erreichen knne. Die von seinem Vater verpfndeten Schlsser in Bhmen hat er alle wieder eingelst. Den Widerspruch der Wittels-b ach er gegen seine Wahl beseitigte er rasch. Der von ihnen ausgestellte Gegenknig Gnter von Schwarz brg starb bald, und in der Mark Brandenburg begnstigte Karl den falschen Waldemar, der sich fr den letzten Askanier, Waldemar den Groen, ausgab. Als die Wittels-bacher ihren Widerstand aufgaben und die Reichskleinodien auslieferten, lie Karl ihn fallen. Nachdem Karl in Rom zum Kaiser gekrnt worden war, gab er dem Reiche das unverbrchliche, ewige" Reichsgesetz der Goldenen Bulle" (1356). Es wurde auf dem Reichstage zu Nrnberg beschlossen und in Metz verkndigt. Die Frage der Knigswahl wurde hier endgltig geregelt. Die Berechtigung, an der Wahl teilzunehmen, erhielten die sieben Kurfrsten: der Erzbischof von Mainz war Erzkanzler fr Deutschland, Trier fr Burgund, (Sollt fr Italien; Erzschenk war der König von Bhmen, Erztrnchse der Pfalzgraf bei Rhein, Erzmarschall der Herzog von Sachsen und Erzkmmerer der Markgraf von Brandenburg. Diesen sieben Sulen" des Reiches wurde die Unteilbarkeit ihrer Lnder zugesagt. Durch die Goldene Bulle" wurde ihre bevorzugte Stellung reichsgesetzlich besttigt.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 119

1911 - Breslau : Hirt
Innozenz Iii. 119 H 58. Heinrich Tl. (1190 -1197) war 25 Jahre alt, als Friedrich I. starb. Er war von zartem Krperbau, aber von weit ausschauendem Geiste und von tatkrftigem Willen erfllt, ernst und verschlossen; das Reich wollte er grer und glnzender ausgestalten, als es unter seinem Vater gewesen war. Schwere Kmpfe standen ihm bevor sowohl in Deutschland, wo Heinrich der Lwe viele Fürsten gegen ihn aufwiegelte, als auch in Italien, wo die Normannen ihn nicht als König anerkennen wollten. Auf seiner ersten Romfahrt wurde er 1191 zum Kaiser gekrnt, aus Unteritalien dagegen mute er ohne Erfolg zurckkehren. In Deutschland kam ihm das Glck zu Hilfe. König Richard Lwenherz von England nmlich, der es mit den Welfen hielt, wurde auf seiner Heimreise aus dem Morgenlande in der Nhe von Wien vom Herzog von sterreich, mit dem er tdlich verfeindet war, gefangen ge-nommen und an Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn auf der Burg Trifels gefangen setzte und der ihn in Hagenau zu Gericht sa. Er mute dem Kaiser ein hohes Lsegeld zahlen und England von ihm zu Lehen nehmen. Nun unterwarf sich auch Heinrich der Lwe, dessen ltester Sohn Heinrich sich mit der Staufin Agnes vermhlte und dadurch die rheinische Pfalzgrafschaft erwarb. Er lebte die letzten Jahre seines Lebens in Frieden auf seiner Burg zu Braunschweig und beschftigte sich damit, die alten Lieder und Chroniken der Niederdeutschen zu sammeln. Nach seinem Siege in Deutschland zog Heinrich nach Unteritalien und eroberte das Normannenreich. In Palermo hielt er Hof und entwarf die grten Plne. Jerusalem wollte er wiedererobern, den Kaiser in Kon-stantinopel unterwerfen, Sizilien mit Deutschland dauernd verbinden und die Erbmonarchie im Reich einfhren. Keiner dieser Entwrfe kam zur Ausfhrung. Die deutschen Fürsten konnte er fr den Plan eines erb-lichen Knigtums nicht gewinnen, sie begngten sich damit, seinen drei-jhrigen Sohn Friedrich zum Nachfolger zu whlen. 32 Jahre alt, ist der Kaiser in Sizilien gestorben. Mit seinem Tode brach sein ge-waltiges Reich zusammen. 2. Innozenz Iii. 11981216. In den zwei Jahrzehnten seines Pontifikats bt Innozenz Iii., begnstigt durch die Zeitverhltnisse, die Oberherrschaft im Abend-lande tatschlich aus. Nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Kreuzfahrer und der Errichtung eines lateinischen Kaisertums daselbst sucht auch die griechische Kirche Anschlu an die rmische. In Deutschland wird die Macht des Knigtums durch die Kmpfe der beiden Gegenknige zerrttet: die Entscheidung des Papstes wird angerufen und damit seine Oberherrlichkeit anerkannt, das Wormser Konkordat wird preisgegeben, das Reichsgut ver-schleudert, die groen Frstenfamilien der Landgrafen von Thringen,

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 134

1911 - Breslau : Hirt
134 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Auch das lateinische Kaisertum (12041261) hatte sich nicht behaupten knnen. 1261 hatte der griechische Kaiser Michael Palologns Konstantinopel erobert, doch blieben das alte Griechenland, die Inseln im gischen Meer und Kreta im Besitz der Venezianer oder sran-zsischer Fürsten. Alle fr den Handelsverkehr wichtigen Inseln des Mittelmeeres waren in christlichen Hnden; im Orient war der italienische und der franzsische Einflu ausschlaggebend geworden. 2. Innere Zustnde in Deutschland. 70. Das Interregnum (12541273). Infolge des langjhrigen Streites zwischen der staufischen und der ppstlichen Partei in Deutsch-land lste sich die bestehende Ordnung berall im Reiche auf. Da wurde der Reichsgedanke in neuer eigentmlicher Form aufgenommen und weiter entwickelt durch den Rheinischen Bund" vom Jahre 1254. Es galt das segensreichste Werk, das Friedrich Ii. geschaffen hatte, den allgemeinen Landfrieden, wiederherzustellen und gegen Widerstrebende, wenn ntig, mit Gewalt durchzufhren. Das Neue hierbei war, da dieser Schritt nicht wie bisher vom König ausging, sondern da es ein Bund von Fürsten und Stdten war, der sich zu dem genannten Zweck zusammenfand. Diese Form des Landfriedensbndnisses wurde fr die Folgezeit vorbildlich. Graf Wilhelm von Holland trat selbst an die Spitze des Bundes. Nach dem Tode Wilhelms kam es im Jahre 1257 zu einer Doppelwahl. Die Gewhlten waren Auslnder, da kein deutscher Fürst die Krone annehmen wollte. Richard von Cornwallis wurde in Aachen gekrnt und im Rheingebiete anerkannt, er kam nur dreimal ins Reich. An Alfons von Kastilien (den Enkel Philipps von Schwaben) brachte Friedrich von Lothringen die Nachricht von seiner Wahl; ins Reich ist er niemals gekommen. Bei dieser Wahl traten zum ersten Male die sieben Kurfrsten als die zur Wahl des Knigs allein berechtigten Fürsten hervor. Es sind dies die brei geistlichen, die Erzbischfe von Mainz, Trier und Cln, und die vier weltlichen, der Markgraf von Branbenburg, der Herzog von Sachsen, der Pfalzgraf bei Rhein und der König von Bhmen. Die inneren Verhltnisse des Deutschen Reiches im 13. Jahrhundert werden durch das Erstarken der frstlichen Selbstndigkeit und das krftige Aufblhen des Stdtewesens charakterisiert. 71. Die Fürsten. Es waren geistliche Fürsten (Erzbischfe, Bischfe und die bte der groen Reichsabteien) und weltliche, zu benen Herzge, Pfalzgrafen, Markgrafen und Landgrafen gehrten. Den vornehmsten Staub nach ihnen bildeten die Grafen. Schon 1220 hatte Friedrich den geist-lichen Fürsten gegenber auf die meisten kniglichen Rechte verzichtet; 1231

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 146

1911 - Breslau : Hirt
146 Deutsche Geschichte im Mittelalter. 75. Rudolf I. von Habsburg (1273 1291) und Ottokar von Bhmen. 1. Nach dem Tode Richards traten die Fürsten, denen es zusteht, den König zu kren", auf Gehei des Papstes zur Wahl zu-sammeu. Nach langen Verhandlungen lenkten endlich der Burggraf Friedrich Iii. von Nrnberg und Erzbischof Werner von Mainz die Wahl auf jenes Schwager, den Grafen Rudolf von Habsburg. Die Grafen von Habsburg hatten ihr Stammschlo an der Mndung der Ren in die Aare. Sie waren immer kaisertreue Herren gewesen und hatten stattliche Besitzungen auf der Schweizerischen Hochebene, im Ober-elsa und im Breisgan erworben. Rudolf wurde in Frankfurt gewhlt und in Aachen gekrnt; er verfolgte von vornherein das Ziel, seine Haus-macht zu vergrern. Unmittelbar am Rhein trgt ein Auslufer des nrdlichen Kaiserstuhls die Ruinen der Limburg, wo Rudolf angeblich am 1. Mai 1218 geboren wurde. Kaiser Friedrich Ii. hielt ihn der die Taufe; mit ihm zog Rudolf 1241 nach Italien. Ohne sein Zutun in zahlreiche Fehden mit Nachbarn verwickelt, kmpfte er immer glcklich. Die mit ihm verbndeten Brger der Stadt Straburg besiegten den dortigen Bischof Walter von Geroldseck 1262 bei Hausbergen. Als Rudolf kurz darauf die Grafschaft Kyburg erbte, war er der bedeutendste Landesherr in Schwaben und Hochburgund. 2. Der mchtigste Fürst war damals König Ottokar von Bhmen, der khn und tatkrftig die Zeit des Interregnums benutzt hatte, um fter-reich und Steiermark, die nach dem Aussterben der Babenberger Herren-los waren, sowie Krnten und Kr citri an sich zu bringen. 1273 herrschte er vom Erz- und Riesengebirge bis zum Adriatischeu Meere. Ottokars Reich, das Deutsche und Slawen umfate, war der erste Ver-such einer greren Reichsbildung im Osten Deutschlands, dem in den folgenden Jahrhunderten mehrere hnliche folgen, die endlich in der Osterreichischen Monarchie ihren Abschlu gefunden haben. Die Anfnge des Deutschtums in diesen Gebieten gehen bis in die Zeiten Karls des Groen zurck. Durch das Vordringen eines gro-mhrischen Reiches und die Einflle der Magyaren wieder verdrngt, ist die deutsche Kultur im 10. Jahrhundert nach Ottos Sieg aus dem Lechfelde durch seinen Bruder Heinrich von Bayern von nenein donan-abwrts gefhrt worden. Seitdem sterreich zum Herzogtum erhoben und den .Babenbergern bertragen worden war, wurde der Hof zu Wien einer der glnzendsten Frstenhfe Deutschlands. In der Mitte des 13. Jahr-Hunderts aber starben die Babenberger ans. An ihre Stelle, sie weit an Macht noch berragend, trat Ottokar Ii., König von Bhmen, aus dem Hause der Przemysliden, dem staufischen Hanse mehrfach verwandt. Ottokar, der sich selbst Hoffnung auf die Krone gemacht hatte, er-kannte Rudolf nicht als König an, ja er legte beim Papst gegen ihn Verwahrung ein, als einen wenig tauglichen Grafen, den der Bettelsack drcket". Da Rudolf aber schon vor seiner Wahl mit den Kurfrsten verabredet hatte, da alles seit Friedrich Ii. abhanden gekommene Reichs-

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 201

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 201 berg, während Luther auf der Wartburg lebte, auf und fanden an Karl-stadt, Luthers Amtsgenofsen, einen Anhnger, sie verwarfen die Kindertaufe, die gottesdienstliche Ordnung, die Bilder in der Kirche, Schule, Erziehung, gelehrte Studien usw. Die Stadt geriet in die grte Verwirrung, Luthers Freunde wuten sich nicht zu helfen. Ihre Briefe bestimmten Luther, die Wartburg zu verlassen, wo ihm die Abgeschiedenheit von den Kmpfen und Arbeiten der Reformatoren ohnehin unertrglich war, und nach Wittenberg zurckzukehren. In acht Tagen hatte er die Ordnung wiederhergestellt und nahm nun seine frhere Wirksamkeit in Wittenberg wieder auf. 98. Die Sickingensche Fehde und der Bauernkrieg. Der Reichs-ritter Franz von Sickingen war ein ausgezeichneter Kriegsmann und Landsknechtsfhrer, der auf seinem Schlo, der Ebernburg bei Mnster am Stein, in frstlicher Pracht lebte. Seine Fehde gegen den Erzbischof von Trier (1522) entsprang persnlichen Beweggrnden, er war mit dem Kurfrsten verfeindet und wollte sich an ihm rchen. Obwohl der groe Publizist Ulrich von Hutten, der bei ihm wohnte, ihn mit der Feder im Kampfe untersttzte, und obwohl er von der frnkischen Ritterschaft zum Fhrer gewhlt wurde, sind ihm Plne, die auf eine groe politische Umwlzung schlieen lassen, nicht nachzuweisen. Er wollte den Kur-frsteu vertreiben und selber Kurfürst werden. Sein Sieg wrde aber die grten Wirkungen gehabt haben. Es wre der neuen Lehre eine Bresche gelegt worden, und es wrde ihm unter den Reichsrittern an Nachfolgern auf der eingeschlagenen Bahn nicht gefehlt haben. Der Erfolg aber blieb aus, der Erzbischof, ein tchtiger Kriegsmann, wies Sickingens Angriff auf Trier ab, ja belagerte spter, verbndet mit dem Kurfrsten Ludwig von der Pfalz und dem Landgrafen Philipp von Hessen, den Ritter auf seiner Feste Land stuhl und eroberte sie. Sickingen wurde schwer verwundet und starb, Hutten flchtete und beschlo bald darauf seine Tage auf der Insel Ufnau im Zricher See. Mit der Niederlage Sickingens waren die Macht und das Ansehen der ganzen Ritterschaft gebrochen; sie hatte genug damit zu tun, ihre Freiheit gegen die Fürsten zu schtzen. Der Bauernkrieg. Der Bauernkrieg von 1525 ist eine der grten Revolutionen, die Deutschland jemals durchgemacht hat. In dem Wunsche, ihre gedrckte wirtschaftliche Lage zu verbessern, hatten sich die Bauern schon vorher wiederholt gegen ihre Herren erhoben. Da die Schweizer Bauern die sterreichischen und burgundischen Ritter-scharen vernichtet und die Hussiten die Reichsheere geschlagen hatten, wirkte dabei mit. Da trat 1476 zu Niklashausen der Pfeiferhnsle oder Paukerle auf, ein schwrmerischer Hirtenknabe, namens Hans Bheim, predigte von der Brderlichkeit aller Menschen und der Absetzung aller Obrigkeit und lehrte, da im Taubertale mehr Gottesgnade sei als zu Rom. Zu vielen Tausenden Wallfahrteten die Bauern zu ihm, wenn er von einer Tonne

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 203

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 203 und Schwaben und verbreiteten die Bewegung. Schlielich war das ganze Volk von Augsburg bis ins Elsa im Aufruhr, darauf auch Franken. Die Bauern schlssen sich zu groen Heerhaufen zusammen, plnderten die Klster und belagerten die Burgen ihrer Herren, zerstrten u. a. das Kloster Lorch, die Grabsttte der Hohenstaufen, und steckten die Kaiserburg in Brand. Den greren Stdten konnten sie nichts anhaben; kleinere nahmen ihre Be-dingungen an, wie Rothenburg a. T., Gnzburg, Mergentheim; auch der ganze Adel vom Odenwald bis an die schwbische Grenze, darunter die Gemmingen und die Grafen von Wertheim. Obwohl die Bauern berall Gewalttaten vollbrachten, so waren doch Greueltaten wie bei der Erstrmung der altberhmten Weibertreu" bei Weinsberg selten, wo sie den Grafen von Helfenstein und alle berlebenden Spieruten laufen lieen. Als Gtz von Berlichingen fr sein Hornberg frchtete, mute er mit den Bauern unterhandeln und trotz alles Strubens einen Monat lang ihr oberster Feldhauptmann sein. Whrend sich die frnkischen Bauern schlielich vor die Feste Marienberg bei Wrzburg legten, zerstrten die thringischen, an deren Spitze der ehemalige Geistliche Thomas Mnzer stand, die Klster zwischen dem Harz und dem Thringer Walde. Aber der Sieg der die Bauern war nicht schwer. In Thringen erlagen ihre ungebten Haufen dem Heere der Fürsten unter Landgraf Philipp von Hessen bei Franken-hausen. Kurfürst Ludwig von der Pfalz suberte die Bruchsaler Gegend. Der Hauptmann des Schwbischen Bundes, Georg Truchse von Waldburg berwltigte die schwbischen Bauern bei Bblingen, darauf bei Knigs-Hofen an der Tauber den Odenwalder Haufen, wo Georg Metzler befehligte, nachdem Gtz von Berlichingen nach Ablauf seiner Vertragszeit weggeritten war. In das Elsa stieg der die Zaberner Steige Herzog Anton von Lothringen herab, schlug die Aufrhrer bei Lu pst ein und vernichtete sie einige Tage spter bei Scherweiler vollends. Sobald sich die bedrohten Grundherren, Fürsten, Städte, Klster und Ritter angesichts der gemeinsamen Gefahr geeinigt und ihre Krfte ge-sammelt hatten, war der Krieg schnell entschieden. Furchtbar war die Rache und das Los der Bauern nach der Niederlage schlimmer, als es vorher gewesen war. 99. Die Kriege Karls V. gegen Frankreich. Die Trkengefahr. Karl V. hat vier Kriege mit Franz I. von Frankreich gefhrt. Karls Ziel war auf eine Weltherrschaft gerichtet, die Kraft seines Gegners beruhte darin, da er an der Spitze eines nationalen Staates stand. Not-wendig riefen Karls Plne berall Gegner wach, die alle an Franz einen Buudesgenosfen fanden. Die Stellung beider Fürsten zueinander blieb im Grunde immer dieselbe, eine feindselige, auch wenn sie Frieden mit-einander geschloffen hatten, während die der brigen Mchte wechselte. Im ersten Kriege handelte es sich um den Besitz von Mailand und das Herzogtum Burgund. Beide Heere fetzten sich aus Sldnern zusammen; auf der Seite Franzens fochten die Schweizer; fr Karl neben Spaniern und Italienern deutsche Landsknechte. Die Besetzung des lom-bardischen Herzogtums gelang den Truppen Karls. Aber ein vllig ver-

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 154

1911 - Breslau : Hirt
154 Deutsche Geschichte im Mittelalter. a) Die Schweizer Eidgenossenschaft. Die drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unterwalden gehrten zu den Grafschaften des Aargaus und Zrichgaus, die beide an die Grafen von Habsburg gekommen waren, die auch die Vogtei der viele Klster hatten. Daher lag es nahe, da sie ihre Herrschaft als Landgrafen oder Vgte in die wirkliche Landes-hoheit umwandeln wollten, während die freien Leute berechtigt waren, dem entgegenzutreten. 1291 schloffen sie einen Bund und versprachen sich eidlich Beistand gegen jedermann, der ihnen Schaden zufgen wolle. Adolf von Nassau und Heinrich Vii. erkannten ihre Reichsuumittelbarkeit an. Als der Krieg zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich ausbrach, traten sie sofort auf Ludwigs Seite, womit die Losung zum Kampfe zwischen ihnen und Habsburg gegeben war. Herzog Leopold rckte 1315 voll Zuversicht ein; sobald er aber den Engpa zwischen dem gerisee und dem Berg Morgarten betreten hatte, wlzten die Landlente Steine und Baumstmme auf die unten ziehenden geharnischten Reiter, die auf dem steilen, gefrornen Boden ohne festen Halt waren und keinen Wider-stand zu leisten vermochten. 1500 Ritter sollen damals erschlagen worden sein. Darauf erneuerten die Waldsttten den Ewigen Bund, aus dem die Schweizer Eidgenossenschaft hervorgegaugeu ist. Lnzern, Zrich, Glarus, Zug und Bern traten spter bei. 1386 versuchte Leopold Iii. von sterreich diese acht alten Orte" zu unterwerfen, aber er wurde bei Sempach geschlagen und fiel. Sein Sohn, Leopoldiv., erlitt zwei Jahre spter bei Nfels eine vollstndige Niederlage. Hierauf wurde die Freiheit der Schweizer von den Habsbnrgern zunchst nicht wieder beeintrchtigt. Das stolze Selbstbewutsein der freien Baueru hat manches zur Ge-schichte ihrer Befreiungskmpfe hinzugedichtet. Gleichzeitige Berichte wissen nichts von den Landvgten Geler und Landenberg, auch nichts von dem Schtzen Tell. b) Der Schwbische Stdtebnnd. Die freien Reichsstdte in Schwaben hatten ebenso wie die zehn kaiserlichen" Städte im Elsa, Colmar, Schlettstadt, Hagenau, Weienburg und einige kleinere und wie die rheinischen Städte einen Bund zu Schutz und Trutz gegen jedermann" geschlossen, der die Vernichtung des mchtigen Adels und die Bildung einer freien, der Schweiz nachgebildeten Eidgenossenschaft bezweckte. Gleichzeitig wollte der niedere Adel seine Lehnsverpflichtungen gegen den hheren aufgehoben wissen. So entbrannte ein Krieg aller gegen alle. Die mchtigsten Groen waren damals in Schwaben die Grafen von Wrttemberg. Wegen Mibrauchs der Landvogtei von deu Stdten beim Kaiser verklagt, war Eberhard der Greiner (Znker) oder Rauschebart (13441392) von diesem zum Frieden gezwungen worden, lebte aber doch ununterbrochen in Fehden. Graf Eberstein und Wolf von Wnnnenstein wollten ihn 1367 in Wildbad gefangennehmen, aber er entkam. Sie gehrten zu den Schleglern oder Martinsvgeln,

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 258

1911 - Breslau : Hirt
258 Geschichtstabelle. 1438-1439 14401493 1444 14501496 1453 1466 1476 1477 14931519 1495 1486 1492 1498 15191522 1440 1483 1517 Seit 1518 15191556 1521 1523 1525 1525 1525 1526 1529 Albrecht Ii. Friedrich Iii. Die Armagnaks in der Schweiz und hu Elsa. Graf Eberhard V. (im Bart"), seit 1495 Herzog von Wrttemberg. Die Trken erobern Konstantinopel. Der Deutsche Orden tritt das Weichselland und Erineland an Polen ab und wird fr Ostpreuen lehnsabhngig. Karl der Khne von Burgund wird von den Schweizern bei Granson und Marten geschlagen. Karl fllt bei Nancy. Maximilian I. Reichstag zu Worms. Reformen. Die Entdeckungen. Bartholomus Diaz erreicht das Kap der Gnten Hoffnung. Kolumbus entdeckt Amerika. Vasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Ostindien. Magalhes unternimmt die erste Erdumseglung. Deutsche Geschichte in der Neuzeit. Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Guten-berg (geb. 1397 in Mainz). I. Das Zeitalter der Reformation. Martin Luther iu Eisleben geboren. Luther schlgt die 95 Thesen gegen den Ablahandel an der Schlokirche zu Wittenberg an. Ulrich Zwiugli, der Reformator der Schweiz. Karl V. (Seit 1516 Karl I. als König von Spanien.) Luther zu Worms vor Kaiser und Reich. Das Worm-ser Edikt. Luther aus der Wartburg. Kurfürst Fried-rich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen Anhnger der neuen Lehre. Sickingens Fehde. Frauz von Sickiugeu fllt, Ulrich vou Hutten stirbt als Flchtling. Der groe Bauernkrieg in Sd- und Mitteldeutschland. Das kaiserliche Heer besiegt Franz I. von Frankreich bei Patita und nimmt ihn gefangen. Albrecht vou Brandenburg, Hochmeister des Deutschen Ritterordens in Preußen, verwandelt den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum (Skularisation). Erster Reichstag zu Speyer. Zweiter Reichstag zu Speyer (Protestanten); die Trken vor Wien. Straburg protestantisch.
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TM Hauptwörter (200)200

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