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1. Geschichte des Mittelalters - S. 2

1861 - Freiburg : Herder
2 Geschichte des Mittelalters. Das Zehent land. Provinzen Germania I oder superior und Germania Ii oder inferior (erstes 22/® ^ °bet zweites oder unteres Germanien) bezeichnet. Das eigent- °nien!^^ Germanien nannten die Römer G. magna oder barbara, nämlich bag weite 4!and vom Rheine bis zur Weichsel (Vistula), von der Donau bis zu den Inseln des nördlichen Occans (die skandinavischen Länder wurden sämmtlich für Inseln gehalten). Seit den Feldzügen des Ti- berius und Drusus behaupteten die Römer den linken Ufersaum des Unter- und Mittelrheins, ferner das Gebiet der Mattiaken zwischen, dem unteren Maine und der Lahn. Da gleichzeitig das Land zwischen den Alpen und der Donau römisch wurde, so bildete das Gebiet an der vbern Donau, am Oberrhein und Neckar einen vorspringenden Winkel; deßhalb räumten es die Germanen als unhaltbar (Th. I. S. 179), worauf Gallier dasselbe besetzten, denen die Römer folgten, welche es ihrem Reiche einverleibten (Agri Decumates, wahrscheinlich weil die Ansiedler den Zehnten entrichteten). Sie deckten dieses militärisch wichtige Vorland durch eine Schanzenlinie, welche von der Donau (6 Stunden oberhalb Regensburg) in nordwestlicher Richtung über Iaxt, Kocher, Odenwald, Main, Taunus und Lahn bis an den Rhein in der Gegend von Neuwied hinzog, und zuerst limes rhaeticus, so weit sie das untere Nhätien deckte, dann limes transrbenanus hieß. Die be- ^Städte^" deutendsten römischen Plätze am Rheine waren: Castra vetera (Xanten), Colonia Agrippinensis (Köln), Moguntiacum (Mainz), Argentoratum (Straßburg), Augusta Rauracorum (Augst, unweit Basel); zwischen dem Rhein und dem Iime8: Aquae Mattiacae (Wiesbaden), Civitas Ulpia (Ladenburg), Aurelia Aquensis (Baden-Baden), Samulocennae (bei Rottenburg am Neckar). In den beiden Rhätien: Reginnm (Regensburg), Augu- sta Vindelicorum (Augsburg), Cambodunum (Kempten), Bri- gantium (Bregenz), Veldidena (Wilten bei Innsbruck), Guria (Chur); in Noricum: Laureacum, wo die obere Donauflotte statio- niert war (Lorch, am Einstuß der Enns in die Donau), Ovilabis (Wels), luvavia (Salzburg), Virunurn (Völkermarkt), Noreja, Poetavium (Pettau), Celeja (Cilli); Vindobona (Wien) gehörte schon zu Pannonien. § 3. Das freie Germanien schildern die Römer als ein mit Ge- birgen, Wäldern und Sümpfen bedecktes, kaltes Land, ohne Reben und zahmes Obst, nicht fruchtbar an Getreide, jedoch reich an guten Weiden. Gebirge. Den Gebirgszug von den Donauquellen bis zu den Karpathen nannten sie den hercynischen Wald; später unterschieden sie: 8ilva Gabreta (Böhmerwald), Sudeta (Thüringer- und Frankenwald), Asciburgi- cus oder Vandalicus mons (Riesengebirge), silva Bacenis (an der Fulda, später Buebonia), silva Teutoburgensis (zwischen Ems, Lippe, Weser), Taunus (zwischen Main und Lahn), Abnoba mons und silva Marciana (Schwarzwald), Alba (rauhe Alb). Von den Flüssen nennen sie den Rhenus mit Nie er, Moenus, Laugona, Liga, Rura, Luppia (Rhein mit Neckar, Main, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe), Amisia (Ems), Yisurgis (Weser), Albis mit Salas (Saale), Viadus (Oder), Vistula (Weich- sel) , bett Danubius, im untern Laufe Ist er genannt, mit Oenus, Nablis, Regan um, Marus (Donau mit Inn, Nab, Regen, March). Flüsse.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 125

1861 - Freiburg : Herder
Zeitalter der Revolution. 125 lime und drängte die Oesterreicher über Wipper, Sieg, Lahn bis an den Main zurück und umschloß Mainz auf dem rechten Stromufer. Aber bald darauf schlug der österreichische General Ouosdanovich ein französisches Korps bei Handschuchsheim, Wurmser eines bei Mannheim, Klairfait ein drittes bei Höchst; dieser erstürmte am 29. Oktober das feindliche Lager vor Mainz, zwang am 21. November Mannheim zur Uebergabe und ging auf das linke Rheinufer über. Am 1. Januar 1796 trat auf dieser Seite Waffenstillstand ein. Im See- kriege hatten die Franzosen durch die Engländer nur Niederlagen erlit- ten, daher konnten sie es auch nicht verhindern, daß eine englische Flotte am 27. Juni 6000 Emigranten und Vorräthe für eine ganze Armee auf der schmalen, fast drei Stunden langen Halbinsel Ouibsron (in der Bretagne) ausschifften, wodurch der Aufstand der Chouans und Vendeer neu belebt werden sollte. Aber am 6. Juli warf der General Hoche die vorgerückten royalistischen Haufen in die Halbinsel zurück, schlug sie am 16. bei einem Ausfälle und erstürmte am 20. und 21. die Schanzen; nur 800 Emigranten retteten sich auf die englischen Schiffe, 711 Gefangene mußten nach dem Befehle des Konvents er- schossen werden. Der Cntscheivungskampf von 1796. Präliminarfriede 311 Leoben (18. Äpril); Friede 3u Lampo Formio (17. Oktober 1797). § 326. Im Juni des folgenden Jahres ging Jo urdan bei Neuwied über den Rhein und drängte die schwache österreichische Heeresabtheilung bis Wetzlar zurück, als Erzherzog Karl, der Bru- der des Kaisers, vom Oberrhein herbeieilte, die Franzosen bei Wetz- lar und Uckerath (15. und 19. Juni) warf und über den Rhein zurückdrängte. Am 4. Juni war aber Moreau bei Straßburg über den Rhein gegangen und zwang durch die Schlachten bei Malsch und Neresheim den Erzherzog zum Rückzuge bis Ingolstadt, erhob in Schwaben ungeheure Brandschatzungen, während Jourdan wieder hervorbrach, die Oesterreicher über Sieg, Lahn und Main zurücktrieb, in Franken ärntete wie Moreau in Schwaben und das Heer des Erz- herzogs bereits überflügelte. Da ging dieser plötzlich mit 20,000 Mann Kerntruppen über die Donau, erreichte und schlug Jourdans Vortrab bei Th einig (22. August), Jourdan bei Amberg (24. August) und noch einmal bei Würzburg (3. September), worauf das fran- zösische Heer in wilder Flucht dem Rhein zueilte, aber noch großen Verlust durch die Bauern im Odenwald und Spessart erlitt. Nun war auch Moreau, der bis gegen München vorgedrungen war, zum Rückzuge genöthigt, welchen er auf meisterhafte Weise bewerkstelligte; der Erzherzog aber eroberte vor Jahresschluß den starken Brückenkopf von Hüningcn sowie das Fort Kehl. Napoleon Lonaparte in Gberitalicn (1796—1797). 8 327. In Oberitalien eröffnete der funge General Napo- leon Bonaparte den Feldzug mit 40,000 Mann gegen die wenig- stens doppelt so starken Oesterreicher und Piemontesen, siegte vom 11. bis 21. April bei Montenotte, Dego, Millesimo, Ceva, Mondovi und zwang den König von Sardinien zum Frieden und zur Napoleon I geb. 15.Aiig 1769.

3. Grundriss der römischen Altertümer - S. 30

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
30 § 12. Fortsetzung. Die Bäder. zeugen; in der Mitte ein Waschbecken (labmm) i. Seit Agrippa wurde für die großen öffentlichen Badeanstalten der Name thermae üblich, ursprünglich Bezeichnung für warme Quellen, dann auf Bäder aller Art übertragen. Die sogen. Kaiserthermen sind nach dem Plane der griechischen Gymnasien angelegte Luxusbauten und nicht speziell für Bäder, sondern für geistigen und materiellen Grenufs aller Art eingerichtete Yereinigungsplätze. Sie enthielten nicht nur Bassins oder Schwimmteiche (piscinae, natationes) mit Badewannen fsoliaj und Zimmer für jede Art von Bädern, son- Fig. 16. Grundrifs der Thermen des Caracalla. C Frigidarium. B Hauptsaal. D Caldarium. Aa Peristyle. dern aufserdem Konversationssäle (exedrae) für Vorlesungen und wissenschaftliche Erörterungen, Bibliotheken, Geinäldegalerieen, Lesezimmer, Hallen für Spaziergänge, Räume für gymnastische Übungen u. s. f. Berühmt die thermae Agrippae und Neronis auf dem Marsfelde, thermae Titi auf dem Esquilin (mit der bekannten Laokoongruppe); thermae Anto-ninianae oder Caracallae auf dem Aventin (s. Fig. 16); thermae Diocleticinae 1 In Badenweiler (Schwarzwald) ist ein Römerbad teilweise erhalten: es liegen das frigidarium, tepidarium und caldarium (sudatorium) parallel nebeneinander.

4. Geschichte des Altertums - S. 172

1882 - Freiburg : Herder
172 Das rmische Kaisertum. Von Augustus bis Romulus Augustulus. wurde daher der rtische Grenz wall (limes rhaeticus) genannt. Dann wandte sie sich (bei Lorch in Wrttemberg) im rechten Winkel nordwestlich und hie der berrheinische Grenzwall (limes transrhena-niis), trat in den Odenwald (bei Mudau) ein, setzte sich jenseits des Mains (bei Aschaffenburg) fort, schwenkte zum Taunusgebirg und endete jenseits der Lahn am Rhein (nahe bei Neuwied). Ihr Lauf war schnurgerade auf der Ebene wie auf und. der Anhhen, und wie die Reste zeigen, betrug die Dicke des Walls gewhnlich 3 m, seine Hhe auf der Auenseite 5 m; von 300 zu 300 m war er mit Wachthnschen besetzt, an geeigneten Stellen mit gemauerten Trmen, deren Unterbau oft noch gut erhalten ist. Rckwrts von dem Walle waren besonders auf Anhhen Kastelle und Warttrme angelegt, welche durch Signale miteinander korrespon-dierten, am Tage z. B. durch Rauchsulen, nachts durch Feuerzeichen, und die Rmer verstanden es bereits, durch die Zusammenstellung und Bewegung einer Anzahl Fackeln ganze Stze zu telegraphieren. Die Mannschaft, welcher die Wache und die Verteidigung des Grenz-walles anvertraut war, bestand teils aus Legionssoldaten, teils aus den Kohorten der Hilfstruppen, die oft ans den entferntesten Gegenden des rmischen Reiches hierher verlegt waren, z. B. aus dem spanischen Asturien, aus dem gallischen Aquitanien u. s. w., wie aufgefundene Inschriften bezeugen. berdies waren in dem Grenzlande viele Militrkolonisten angesiedelt, nmlich verabschiedete Soldaten, denen Grundstcke zur Nutzung angewiesen wrben; dieselben eilten auf ihre Sammelpltze, wenn die Alarmsignale von den Warttrmeu gegeben wurden, und verstrkten die Soldaten. Da durch das ganze Land alle Waffenpltze durch eine Reihe korrespondierender Trme in Verbindung standen, so gelangte die Nach-richt von einem Angriffe des Feindes in sehr kurzer Zeit an die Befehls-Haber des Rhein- und Donauheeres, welche die immer bereit gehaltenen Legionen in wenigen Tagmrschen auf die bedrohten Punkte führen konnten. Das Dekumatenland war wie jede rmische Provinz mit Straen durchschnitten, die mit besonderer Rcksicht auf die Kriegfhrung angelegt waren. Eine Rmerstrae war wenigstens 4 m breit; der Straenkrper war ein Damm (wie bei unfern Eisenbahnen), dessen Grundlage aus groen, unten keilfrmig zugehauenen, mit Kalk oder Gips verbundenen Steinen bestand; darauf folgte ein Lager von festgestampftem Lehm und Sand, dann als eigentliche Fahrbahn eine Lage von Kies oder kleiner, mit Mrtel fest zusammengekitteter Steine mit einem Beschlge von Kalk und Sandsteinen, je nachdem die Gegend das Material lieferte. Zur Sicherung der Straen waren von Strecke zu Strecke Trme gebaut; die marschierenden Soldaten hatten ihre Stationen in Drfern und Stdten, die entlang der Strae angelegt waren, oder in eigenen zu

5. Erdkunde - S. 49

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 49 — enropas gehört ihm von der höchsten nur ein schmaler Streifen der nördlichen Kalkalpen (S. 45). Diesen nmgiebt der deutsche Anteil des Alpenvorlandes, der „Riesenbrücke" zum Mittel- gebirgslande, das mit Ausnahme von Böhmen und Mähren ganz zu Deutschland gehört. Das nördliche Tiefland endlich ist bis zur niederländischen Grenze deutsch. Die oberdeutsche oder schwäbisch-bayrische Kochebene. Die oberdeutsche Hochebene liegt durchschnittlich 500 m über dem Meere und trägt am Alpensaume um den Ammer-, Starn- berger- und Chiemsee noch mäßige Bergrücken. Weiter nördlich ist sie vorherrschend hügelig oder ganz eben (Lechfeld); hier finden sich neben reichen Getreidefeldern an Donau und Isar sumpfige Strecken, die links vom Lech Riede, rechts Möser (Moos) ge- nannt werden. Eine nördliche Ausbuchtung der Hochebene bis zum Fichtelgebirge ist die Oberpfalz zwischen dem fränkischen Jnra und dem Böhmerwald, eine steinige, rauhe Platte. Die deutschen Mittelgebirge. Die Mainlinie trennt das deutsche Mittelgebirgs- land in eine südliche und eine nördliche Zone. I. Die südliche Zone oder das südwestdeutschc Becken ähnelt einem rechtwinkeligen Dreieck, das vom Deutschen Iura, der Wasser- scheide zwischen Mosel und Maas und dem 50. Breitengrade um- grenzt wird. 1. Der Deutsche Jura ist ein breites, plattenförmiges Kalk- gebirge, reich an Höhlen und arm an Wasser. Der Schwäbische Jura beginnt am Rhein, wird von der jungen Donau durchbrochen und zieht auf ihrem linken Ufer bis zur Wörnitz. Seine staubige, unfruchtbare Oberfläche („Ranhe Alp" zwischen Neckar und Ulm) ist spärlich bewohnt; vor seinem nordwestlichen Steilabfall liegt eine Reihe mit Burgen gekrönter Bergkegel, wie der Hohenstaufen, der Hohenzollern, der Hohentwiel. Die Fortsetzung, der Fränkisch- Jura, wendet sich jenseits der Altmühl nordwärts und wird nach Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 3

6. Erdkunde - S. 51

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 51 Nahe ins weinreiche Pfälzer Bergland, aus dem einzelne Por- phyrkuppen (Donnersberg) emporragen (Bild 12). b) Der Schwarzwald, vom Rhein bis zum Neckar, hat auch seinen Steilabfall zur oberrheinischen Ebene und seine höchste Erhebung (Feldberg 1500 m) im Süden. Bekannt ist er durch seine warmen Quellen (Baden-Baden, Wildbad) und seinen Holzreichtum. Die mächtigen Schwarzwaldtannen werden auf dem Rhein bis nach Holland geflößt und dort zum Schiffsbau der- wendet. Ein Haupterwerbszweig der Schwarzwälder ist die Ver- sertiguug hölzerner Wanduhren. Nach Norden hin verflacht sich das Gebirge zu dem welligen Neckarberglande; jenseits des Neckars erhebt sich der Odenwald (Katzenbuckel 630 in), an dessen West- hang die obstreiche Bergstraße von Heidelberg nach Darmstadt hinzieht. Das Mainviereck füllt der Spessart (Spechtswald), eine noch zum großen Teil mit Buchen und Eichen bedeckte Hochfläche. Ii. Die nördliche Zone zwischen dem 50. Breitengrad und dem nördlichen Tiefland umfaßt 6 Gruppen: 1. Das Rheinische Schiefergebirge ist eine wellenförmige, rauhe Hochfläche von durchschnittlich 500 in mit tief eingeschnittenen, fruchtbaren Flußthülern. Der Rhein durchbricht das Gebirge in einem engen Querthale zwischen Bingen und Bonn und scheidet es in einen west- und ostrheinischen Flügel. Die schroffen Schieferfelsen, an denen die Weinberge in Terrassen hinansteigen, der grüne, wasserreiche Strom, die malerischen User mit den alten Ort- schasten und den Landhäusern und Burgruinen darüber, das bunte, fröhliche Treiben auf und an dem Flusse — das alles macht das Rheinthal zu dem schönsten Stromthale Deutschlands. Das west rheinische Schiefergebirge wird durch die Mosel in zwei Teile zerschnitten: a) Der Hnnsrück, ein Viereck zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe, an dessen Abhängen berühmter Weinbau getrieben wird. b) Die Eisel, von Rhein und Mosel bis über die Maas, ein armes Hochland, im Osten reich an erloschenen Vulkanen (Bild 13) und kreisrunden Vertiefungen (Maaren), die oft Seen ent- 3 *

7. Erdkunde - S. 52

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 52 halten (Laacher See). Der nördliche Teil, das Hohe Venn, ist eine öde, moorige Torfebene; auf den ranhen Höhen der Ardennen, zu beiden Seiten der Maas, Haufen noch Wölfe. Der Nordrand des Gebirges ist reich an Galmei, Eisen und Kohleu. Das oft rheinische Schiefergebirge wird durch die rech- teu Nebenflüsse des Rheins in 3 Abschnitte geteilt: a) Der Taunus zwischen Main, Rhein und Lahn mit dem Feldberg (880 m), der höchsten Erhebung des Schiefergebirges, ist reich an heilkräftigen Mineral- und heißen Quellen: Ems, Bild 13. Der Hocksimmern in der Eifel (erloschener Vnlkan). Wiesbaden, Homburg, Schlangenbad, Soden, Selters u. a. Der Abfall zum Main und Rhein ist der weinberühmte Rheingau; das Westende, der Niederwald, trägt seit 1883 das erhabene Standbild der Germania, das Nationaldenkmal zur Erinnerung an den Krieg von 1870/71 (Bild 14). b) Der Westerwald zwischen Lahn und Sieg ist eine ein- förmige Hochfläche. Sein Nordwestende, das Sieben gebirg e, eine Gruppe vulkanischer Kegel, tritt mit dem Drachenfels bei Königswinter hart an den Rhein.

8. Erdkunde - S. 53

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
53 c) Das Sauerland zwischen Sieg und Ruhr mit reichen Eisenlagern steigt im Osten am höchsten im Rothaargebirge mit dem Ederkopf. Den Nordrand bildet jenseits der Ruhr der niedrige, kohlenreiche Haarstrang, der im Westen Hellweg heißt und ins Münsterland verläuft. Der große Reichtum an Steinkohlen und Eisen hat an der Wupper und Ruhr eine weltberühmte Webe- und Eisenindustrie entwickelt (Barmen- Elberfeld, Remscheid, Solingen, Essen). 2. Das Hessische Bergland an den Quellflüssen der Weser ist eine Buntsandstein- fläche mit zahlreichen Kuppen vulkanischen Gesteins. a) Der Vogelsberg, die größte Basalt- masse Mitteleuropas (800 m). b) Die Rhön zwischen der Werra, Fulda und fränkischen Saale besteht aus der kahleu, armseligen Hohen Rhön mit der Wasser- kuppe (1000 m) und dem Kreuzberg und der freundlicheren Vorder-Rhön. c) Zwischen der unteren Werra und Fulda 14- Die Germania des der Kaufuugerwald mit dem Hohen Niederwalddenkmales. ' ° - ' Meißner und auf dem linken Ufer der Fulda der Habichtswald mit der Wilhelmshöhe vor Cassel. 3. Das anmutige Weser-Bergland bildet links von der Weser die Hochfläche von Paderborn, die mit dem schmalen Kamm der Egge zum Münsterlande abfällt. An die Egge schließen sich nach Nordwesten die niedrigen Kämme des Teutoburger Waldes; die Grotenburg bei Detmold trägt seit 1875 das Hermannsdenkmal. Rechts begleiten die Weser die Waldgebirge des Solling, Süntel und Deister. In der W e st f ä l i s ch e n Pforte (Porta Westfalica) durchbricht der Fluß die Weser kette; links steht auf dem Witte- kindsberge seit 1896 ein Denkmal Kaiser Wilhelms I. 4. Thüringen und der Harz, a) Das Fichte!gebirge, ein granitisches Massengebirge, ist im Schneeberg 1050 in hoch.

9. Erdkunde - S. 54

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
54 Es erhebt sich hufeisenförmig genau in der Mitte des Mittelgebirgs- landes und entsendet seine Flüsse nach Osten (Eger), Norden (Saale), Westen (Main) und Süden (Naab). b) Vom Fichtelgebirge nach Nordwesten zieht der breite, platten- förmige Frankenwald und der kammartige Thüringer Wald, der mit ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern bedeckt ist. Seine höchste Erhebung ist der Beerberg (1000 m); freiere Fern- sicht bietet der Jnselsberg. e) Der Harz, ein ungegliedertes Massengebirge, erhebt sich in der granitischen Flachkuppe des sageureicheu Brocken über 1140 m. Der sichtengrüne Oberharz ist reich an silberhaltigem Bleierz; der Unterharz, den Buchenwälder schmücken, ist seiner landschaftlichen Schönheit wegen viel besucht. d) Zwischen Harz und Thüringer Wald liegt das Thüringer Flachland, das in der Hochfläche des Eichsfeldes seine be- deutendfte Erhebung hat und durch einen Höhenzug (Hainleite, Finne) geteilt wird. In der nördlichen Mulde liegt am Südrande der goldenen Au, des fruchtbaren Thales der Helme, das schön bewaldete Kyffhänsergebirge mit dem Turm der alten Burg und dem Denkmal Kaiser Wilhelms I. (seit 1896). 5. Das Sächsische Bergland, a) Ans Fichtelgebirge schließt sich nach Nordosten das breite Elstergebirge und der nach Böhmen schroff abfallende Kamm des Erzgebirges (Keil- berg 1250 in). Das metallreiche Gebirge ist rauh und un- fruchtbar, und seine dichte Bevölkerung sucht außer im Bergbau ihren Erwerb in Spitzenklöppelei, Weberei und Holz- arbeiten. b) Zwischen dem Erzgebirge und dem nach Südosten streichen- den La n sitz er Gebirge (Jeschkenberg 1010 in) liegt zu beiden Seiten der Elbe das niedrige Elbsandsteingebirge, das wegen seiner Naturschönheiten „Sächsische Schweiz" genannt wird. 6. Die Sudeteu zieheu in vorherrschend südöstlicher Richtung 300 km lang vom Thale der Lausitzer Neisfe bis zur Mäh- rischen Pforte.

10. Erdkunde - S. 57

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 57 — Iii. Das Deutsche Reich ist sehr gut bewässert. Von feinen acht größeren Flüssen mündet einer ins Schwarze Meer, vier in die Nord- und drei in die Ostsee. Sämtliche Ströme und viele ihrer Nebenflüsse sind schiffbar. Die Donau. Sie entspringt auf dem badischen Schwarzwalde ans zwei Quell- bächen, der Breg und Brigach (mit der Schloßquelle von Donan- Bild 16. Das „Eiserne Thor" beim niedrigsten Wasserstand. eschingen), die vereint den Jura gegen Osten durchbrechen und dann nach Nordosten fließen. Bei Ulm wird die Douau schiffbar, erreicht bei Regensburg den nördlichsten Punkt ihres Laufes und strömt dann nach Südosten bis Waitzen; hier biegt sie plötzlich nach Süden um und durchfließt mit geringem Gefälle die Wasser- reiche niederungarische Tiefebene. Nach der Einmündung der Drau nimmt sie ihre Ostrichtung wieder auf, trennt das Karpaten- vom Balkansystem durch ein langes Querthal, das mit den 1896 durchbrochenen Gneisriffen des „Eisernen Thores" (Bild 16) bei
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