57. Die guten Kaiser in Rom.
299
besonderer Liebe und Fürsorge nahm er sich der Armen an und ließ 5000 arme Kinder auf seine Kosten erziehen. Auch glückliche Kriege führte er. Er besiegte die streitbaren Dacier nördlich der Donau (in der Walachei und Siebenbürgen) und errichtete die Provinz Dacien. Bei diesem Anlasse erbaute er bei Czernetz eine steinerne Brücke über die Donau, welche auf 20 Pfeilern ruhte und 800 m lang war. Das Andenken an diese Kriegsthat verherrlicht noch jetzt die von Senat und Volk ihm errichtete 32 m hohe Trajansfäule auf dem neuen Forum in Rom. Auf einem Zugegegendieparther drang er über den Euphrat vor und machte Armenien und Mesopotamien zu römischen Provinzen, sodaß unter ihm das • römische Reich seine größte Ausdehnung erhielt. Auf der Rückkehr erkrankte er und starb in Cilicien.
Die dritte Christenverfolung. Nur gegen die Christen die er für staatsgefährlich hielt, verfuhr Trajan unbegreiflich hart und veranlaßte die dritte Christenverfolgung, die eine der heftigsten gewesen ist. Da die heidnischen Tempel leer standen und für feilgebotene Opfertiere sich keine Käufer fanden, so gab Trajan den Befehl, keine geschlossenen Verbindungen zu dulden. P l i n i u s der Jüngere, der unter Trajan 111 Statthalter von Bithynien war, schrieb einmal in dieser Angelegenheit folgenden Bericht an Trajan:
„Ich habe eine große Anzahl von Christen von jedem Alter, Stand und Geschlecht in Untersuchung gezogen und bin ihrer großen Anzahl wegen in Verlegenheit, wie ich gegen sie verfahren soll. Darum berichte ich und erwarte Befehle. Bis jetzt habe ich es bei denen, welche als Christen bezeichnet worden waren, auf folgende Weise gehalten. Ich fragte sie, ob sie Christen wären. Wenn sie gestanden, so fragte ich zum zweiten und dritten male und drohte ihnen mit der Todesstrafe. Wenn sie bei ihrem Bekenntnisse beharrten, ließ ich sie hinrichten. Denn ich war überzeugt, daß, mochten sie auch eingestehen, was sie wollten, ihr Ungehorsam und ihre unbeugsame Hartnäckigkeit gestraft werden müsse. Andere, welche von gleichem Wahne ergriffen waren, habe ich, weil sie römische Bürger sind, aufzeichnen lassen, um sie nach Rom zu schicken. Andere waren in einer Anklageschrift ohne Namensunterschrift fälschlich als Christen angeklagt; diese ließ ich ledig. Wiederum andere bekannten, sie seien früher Christen gewesen und an einem gewissen Tage vor Tagesanbruch zusammengekommen, um Christus zu Ehren unter einander ein Lied zu singen; sie hätten einander eidlich gelobt, keinen Diebstahl und keinen Raub zu begehen, die Ehe heilig zu halten, kein anvertrautes Gut zu leugnen und seien hierauf gewöhnlich auseinander gegangen und nur zu einem gemeinsamen Abendmahle wieder zusammengekommen. Aber auch diese Versammlungen hätten sie unterlassen, als ein kaiserlicher Befehl gegen Privatvereine erschienen sei. Um so nötiger hielt ich es, zwei Sklavinnen auf die Folter zu bringen, erfuhr aber nichts weiter, als einen verkehrten, unbegreif-
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§. 20, 5. Heinrich Iv. im Streit mit Gregor Vii. 121
stieß aus heftigen Widerspruch, und viele deutsche Bischöfe weigerten sich, dieselbe in ihrem Sprengel zu veröffentlichen. Allein Gregor setzte seinen Willen durch, und alle Geistlichen, welche ihr Amt ferner verwalten wollten, mußten die eingegangene Ehe lösen und sich von ihrer Familie trennen. Auch Heinrich Iv. hatte anfangs die Forderungen Gregors bezüglich der Simonie und Investitur vollständig erfüllt; aber nach seinem Siege über die Sachsen nahm er nicht nur die gebannten fünf Räte wieder auf, sondern machte sich auch bei der Besetzung geistlicher Stellen mancher willkürlicher Handlungen schuldig. Dies erschwerte jetzt sein Verhältnis zu dem Papste.
5. Heinrich Iv. im Streit mit Gregor Vii.
Gregor hatte das Gesuch der Sachsen bereitwillig angenommen. Er richtete sofort ein Schreiben an Heinrich Iv. und forderte ihn auf, die verhafteten sächsischen Bischöfe freizugeben und die päpstlichen Verfügungen zu achten; wenn nicht, so müsse er den Bann über ihn verhängen. Dieses Schreiben erregte den Zorn Heinrichs; er berief eine Versammlung deutscher Bischöfe (1076) nach Worms und ließ Gregor Vii. absetzen. Die italienischen Bischöfe traten diesem Beschlusse bei. Allein Gregor verlor die Fassung nicht, sondern sprach im Beisein von 110 Bischöfen feierlich den Bannfluch über den König aus, entsetzte ihn seines Amtes und entband alle seine Vasallen und Unterthanen von dem Eide der Treue und des Gehorsams. Die kühne Maßregel rief in Deutschland große Bewegung "hervor, und die Zahl von Heinrichs Gegnern wuchs zusehends. Heinrich trotzte und schrieb einen Reichstag nach Worms aus; allein niemand erschien. Die zahlreichen gegnerischen Fürsten versammelten sich vielmehr auf Ottos Einladung in Tribut, erkannten den Bann für rechtmäßig an und schickten sich an, einen neuen König zu wählen. Während dessen weilte Heinrich (1076) kleinmütig in Oppenheim. Er sandte Boten an die Fürsten und versprach Abstellung aller Beschwerden, wenn man ihm die königliche Würde lasse. Allein er hatte die Fürsten zu oft getäuscht, zu oft Treue und Versprechungen gebrochen. Endlich einigten sich die versammelten Fürsten dahin, daß sie dem Reichsoberhaupte sagen ließen, sie wollten den heiligen Vater in Rom ersuchen, im nächsten Februar nach Augsburg zu kommen, damit sie ihm alle Beschwerden vorlegen und seine Entscheidung vernehmen könnten. Bleibe aber der König durch seine Schuld ein Jahr lang im Banne, so solle er für immer die Krone verlieren.
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§. 29. Das Mönchtum und die römische Kirche.
195
neuen kirchlichen Mönchsverein bilden; als sie aber die Einfalt des apostolischen Lebens erstrebten und den Grundsatz aufstellten, daß das Lehramt nicht Vorrecht der Geistlichkeit sei, sondern auch von Laien verwaltet werden könne, daß das Lesen der heiligen Schrift nicht von der Erlaubnis der Geistlichen abhängig gemacht werden dürfe, daß alles Beichten, aller Ablaß, alles Anrufen der Heiligen, die Verehrung der Reliquien, Messen und Almosen nichtig seien, wenn nicht der lebendige Glaube, wahre Buße und Besserung bei Gott Gnade erwerbe: da wurden sie von den Päpsten und Bischöfen verfolgt und mußten in Gefängnissen und auf Scheiterhaufen ihren Glauben mit ihrem Blute besiegeln. Viele flüchteten sich in die Thäler von Piemont und Savoyen, wo sie kleine Gemeinden mit eigentümlicher Kirchenverfassung und strenger Kirchenzucht gründeten. Diese haben sich trotz aller Verfolgungen und Bedrückungen bis aus unsere Tage erhalten. Petrus Waldus selbst soll von Land zu Land flüchtig geirrt fein und feine Lehre gepredigt haben, bis er um 1197 in Böhmen eine Ruhestätte fand.
Die Albigenser. Am härtesten wurden zu Anfang des 13. Jahrhunderts die Sektierer im südlichen Frankreich verfolgt, welche nach dem Städtchen Alby den Namen Albigenser führen. Als die Bischöfe nämlich der gewaltig wachsenden Sektiererei nicht mehr Einhalt zu thun vermochten, erklärte Innocenz Iii. die Albigenser für ärger als Sarazenen und entbot den Cistereienserorden zu ihrer Bekehrung. Diese Maßregel erwies sich aber als erfolglos. Ebenso wenig vermochte der päpstliche Legat Peter von Castelnau etwas gegen die Feinde der römischen Kirche auszurichten. Als derselbe 1208 von einem Unbekannten ermordet wurde, schoben die Mönche den Verdacht des Mordes aus den Grasen Raimund von Toulouse, welcher die Albigenser auf feinem Gebiete schützte und duldete. Da nahm Jnnoeenz zu einer Gewaltmaßregel feine Zuflucht und ließ durch den Abt Arnold von Eiteaux zur Ausrottung der Ketzer das Kreuz predigen. Versprechungen der Kirche veranlaßten Taufende, gegen diese Ungläubigen, wie der Papst sie bezeichnete, zu ziehen. An der Spitze dieses neuen Kreuzheeres stand der Gras Simon von Montfort, welcher den Krieg mit entsetzlicher Grausamkeit führte. Bei der Erstürmung von Beziers wurden 7000 Menschen in einer Kirche verbrannt und 20 000 erschlagen. Als man den Abt Arnold fragte, wie man unter den Einwohnern die Rechtgläubigen unterscheiden sönne, entgegnete er: „Schlagt nur tot, der Herr kennt die eeinen." Graf Raimund, welcher sich feiner Unterthanen an* nahm, wurde für einen Ketzer erklärt und fein Land dem Grafen
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§. 27, 2. Friedrich Rotbart.
163
die Stadt Mailand ein Schreiben ergehen lassen und sie aufgefordert, den <m Lodi verübten Schaden zu vergüten. Die mailändischen Konsuln hatten aber das königliche Schreiben kaum gelesen, als sie es zerrissen und mit Füßen traten. Nun trat Friedrich seinen ersten Zug nach Italien an. Er zog über den Brenner und lud, in Oberitalien angekommen, die Vasallen und Abgeordneten der Städte zu einer Versammlung auf den ronkalischen Feldern unweit Piacenza ein. Viele der lombardischen Lehnsträger huldigten ihm, und die unterdrückten Städte erhoben schwere Beschuldigungen gegen Mailand und andere Städte. Auch Pavia, Pisa und Padua erkannten die kaiserliche Oberhoheit an; dagegen zeigten sich Mailand, Lucca, Verona, Tortona, Chiari, Asti u. a. widerspenstig. Nachdem Friedrich die Säumigen ihrer Lehen verlustig erklärt und die Abgeordneten Mailands, welche die Oberherrschaft über Lodi und Como von ihm hatten erkaufen wollen, verächtlich abgewiesen hatte, wandte er sich nach Turin, ließ Chiari,
Asti und Tortona zum warnenden Beispiel in Asche legen und
empfing in Pavia die eiserne Krone. Die Züchtigung Mai-
lands schob er jedoch auf.
Darnach eilte er nach Rom, um den Papst wieder in seine Rechte einzusetzen. Dort war der Mönch Arnold von Brescia, ein Schüler des gelehrten Franzosen Abälard, als Reformator aufgetreten. Er suchte seit 1144 die Kirche zur apostolischen Einfachheit zurückzuführen, indem er gegen den Prunk, den zeitlichen Besitz und die weltliche Herrschaft des Papstes und der Geistlichkeit eiferte; zugleich war er bemüht, den Freiheitssinn der Italiener neu zu beleben, und forderte das römische Volk aus, Papst und Kaiser den Gehorsam zu versagen und die altrömische Republik mit Senat und Konsuln wieder herzustellen. Seine feurigen Predigten verfehlten ihre Wirkung nicht; Papst Hadrian Iv. wurde vertrieben, und Rom erhielt eine republikanische Regierung. Als der Papst aber den kühnen Mönch mit dem Banne und Rom mit dem Interdikt belegte, gewann die kirchliche Partei wieder die Oberhand. Arnold von Brescia mußte fliehen; er wurde jedoch ergriffen, dem Kaiser ausgeliefert und erlitt vor dem Hauptthore Roms den Flammentod.
Friedrich lagerte sich vor Rom, und Hadrian besuchte ihn in seinem Lager. Aber obgleich er dem Papst zu Hilfe gekommen war, so setzte dieser doch Mißtrauen in seine Absichten, und ein unbedeutender Vorfall drohte, das gute Einvernehmen wieder zu zerstören. Es war nämlich Gebrauch, daß die Kaiser, wenn sie zur Krönung nach Rom kamen, dem entgegenreitenden Papste beim Absteigen den rechten
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§. 27, 2. Friedrich Rotbart.
165
erhielt Östreich, das von Bayern getrennt und zu einem besonderen Herzogtum erhoben wurde. Im folgenden Jahre mußte Boleslaw von Polen die kaiserliche Oberhoheit anerkennen; 1158 empfing Wladislaw von Böhmen sür seine Treue den Königstitel.
Friedrich hatte sich 1156 mit Beatrix (§. 32, 11), der Erbin von Burgund, vermählt und dadurch den deutschen Einfluß auf dieses Land erneuert. Er begab sich 1157 nach Besanyon, tvo er einen Reichstag abhielt und die Krone von Burgund in Empfang nahm. Hier erschien der Kardinal Bandinelli mit einem Schreiben, worin der Papst über die Beraubung eines Bischofs Beschwerde führte und folgenden Eingang gebrauchte:
„Glorwürdigster Sohn! Du sollst doch so billig sein zu erwägen, wie gütig Deine Mutter, die heilige römische Kirche, Dich aufgenommen und was für Hoheit und Ehre sie Dir übergeben, da sie Dir die kaiserliche Krone aufgesetzt hat. Es reut uns dies nicht, sondern wir würden uns' darüber freuen, wenn Deine Vortrefflichkeit noch größere Benesicien von uns erhalten hätte rc." — Da das Wort Beneficien außer seiner Bedeutung „Wohlthaten" im Mittelalter auch die Bedeutung „Lehen" hatte, so gab sich nach dem Verlesen des päpstlichen Schreibens unter den deutschen Fürsten eine allgemeine Bewegung kund, weil der Papst mit jenem Ausdruck den Kaiser als seinen Vasallen dargestellt hatte. Auch Friedrich war unangenehm berührt worden. Als Bandinelli die allgemeine Mißstimmung sah, fragte er höchst verwundert, von wem denn der Kaiser sonst das Reich habe, wenn nicht vom Papste. Darüber wurde Otto von Wittelsbach so zornig, daß er sein Schwert aus der Scheide riß und den Kardinal getötet hätte, wenn Friedrich nicht schützend dazwischen getreten wäre. Dem Kardinal wurde sofortige Rückkehr nach Rom geboten und der Papst zu einer schriftlichen Erklärung veranlaßt, daß er unter dem Ausdrucke „Beneficien" lediglich „Wohlthaten" verstanden habe.
Zweiter Zug nach Italien (1158 —1162). Friedrich hatte Italien kaum verlassen, so stellten die Mailänder Tortona wieder her, vereinigten die trotzigen Städte unter ihrer Führung gegen den Kaiser und zerstörten das wieder aufgebaute Lodi von neuem. Friedrich begab sich daher 1158 zum zweiten Male nach Italien, um den Frevelmut der Stadt Mailand zu strafen und sich Gehorsam zu verschaffen. Er oerhing die Reichsacht über die ungehorsame Stadt und wies die Gesandten, welche unterhandeln
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§. 27, 2. Friedrich Rotbart.
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schrieb unter anderem: der Papst möge dem Beispiele Jesu nachleben. der für sich und Petrus den Zins an den Kaiser habe bezahlen lassen; die Kirche habe alle Güter und Rechte von der Freigebigkeit der Kaiser erhalten, darum fetze er feinen Namen voraus, rate es feine Vorfahren auch gethan. Der Papst fei von der christlichen Demut abgewichen, der Hochmut, dies verabfchemmgsraurdtge Tier, fei bis zum Stuhle Petri hinangekrochen. Hadrian nannte den Kaiser einen Fuchs, welcher den Weinberg des Herrn zerstören wolle,
einen Rebellen gegen Gott, einen Heiden.
Als Hadrian 1159 starb, loderte der Streit zwischen der päpstltchen und kaiserlichen Partei erst recht wieder auf. Unter den Kardinälen waren einige für Barbarossa, andere gegen ihn. Die ersteren wählten Viktor Iv., die welfifch Gesinnten den Kardinal Roland Bandmelli zum Papst, welcher den Namen Alexander Iii. annahm. Eine Kirchen» Versammlung in Pavia erkannte Viktor Iv. als den rechtmäßigen Papst an, während Alexander den Kaiser und Viktor Iv. mit dem Bannflüche belegte und nach Frankreich entfloh. Der Strett nahm immer größere Ausdehnung an, und Friedrichs Lage wurde von Tag zu Tag mißlicher, besonders untergrub Mailand das kaiserliche Ansehen. Als Friedrich hinlängliche Verstärkungen an sich gezogen hatte, beschloß er ein strenges Beispiel des kaiserlichen Zornes an ihr zu geben. Er schloß die widerspenstige Stadt 1161 abermals ein und zwang sie zur Übergabe auf Gnade und Ungnade. In gleich demütigendem Aufzuge wie vor 4 Jahren mußte die gesamte Einwohnerschaft wieder vor Friedrich erscheinen, die Schlüssel der Stadt und aller Burgen, die Fahnen und das Caroccio überreichen. Dieses war das Haupt-feldzeichen von Mailand, ein Wagen von starkem Bau, dicht mit Eisen beschlagen und mit einem hohen Mastbaum versehen, welcher an der Spitze das Zeichen des Kreuzes und das Bild des heiligen Ambrosius, des Schutzpatrons der Stadt, trug. Auf Befehl des Kaisers wurde das Caroccio zertrümmert und den Bewohnern der Beschluß der Reichsversammlung von Pavia eröffnet, wonach Mailand leer stehen, alle Bewohner abziehen und sich in vier voneinander entfernten Dörfern anbauen sollten. Die Bürger baten die Kaiserin Beatrix um Fürsprache und Abwendung des harten Spruchs. Allein da dieselbe 1158 durch einen Volkshaufen in den Straßen Mailands überfallen und tief gekränkt worden war, so lehnte sie die Bitte ab. Traurig verließen die gedemütigten Bewohner ' Mailands ihre Stadt, die Festungswerke wurden geschleift und der größte Teil der Stadt zerstört, nur die Kirchen wurden geschont. Die
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Extrahierte Ortsnamen: Petri Pavia Frankreich Friedrichs Mailand Mailand Pavia Mailand Mailands Mailands
§. 36, 1. Heinrich Vii.
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Albrechts, welche nun gleiches Leid trugen, und Heinrichs Gemahlin Margareta, die Tochter des Herzogs von Brabant, welche Gott um Schutz für ihren Herrn anflehte.
Mit Ernst sorgte Heinrich für Ordnung im Reiche; ebenso war sein Bemühen auf die Hebung des kaiserlichen Ansehens und die Vergrößerung seiner Hausmacht gerichtet. Er erwarb seinem Hause das Königreich Böhmen, indem er auf Wunsch des böhmischen Adels seinen jugendlichen Sohn Johann mit Elisabeth, der Tochter König Wenzels Ii. aus dem Geschlechte Ottokars, vermählte. Den Hauptruhestörer und Feind der schwäbischen Städte, den Grafen Eberhard von Württemberg, ächtete Heinrich und zwang ihn zur Flucht zum Markgrafen von Baden, bei welchem er bis zu Heinrichs Tod verblieb. Leider faßte Heinrich, von vielen edeln Italienern, darunter dem großen Dichter Dante, eingeladen, den Entschluß, das Ansehen des Reiches auch in Italien, wohin seit Konrad Iv. kein deutscher König mehr gekommen war, wieder herzustellen und den daselbst noch bestehenden Kampf der Welfen und Ghibellinen beizulegen. Er empfing 1311 in Mailand die eiserne Krone, fand in Pisa die ehrenvollste Aufnahme und erzwang auch in Rom 1312 die Krönung durch die Kardinäle; denn einen Papst gab es damals in Rom nicht, seit Philipp Iv. von Frankreich (1304) Klemens V. vermocht hatte, den päpstlichen Stuhl nach Avignon zu verlegen. Als er aber die kaiserliche Oberhoheit über ganz Italien wieder herstellen wollte, erhob sich das stolze Florenz und verband sich mit dem König Robert von Neapel gegen ihn. Heinrich rüstete sich zu einem Zuge gegen diese Feinde und rückte von Rom aus zunächst in Toskana ein, um Florenz zu demütigen. Schon drohte Klemens V. mit dem Bann, da starb der Kaiser 1313 plötzlich unweit Siena, angeblich an einer vergifteten Hostie, die ihm ein Dominikaner gereicht haben soll. Seine Leiche wurde in Pisa bestattet. Der Parteihader dauerte fort und loderte jetzt auch in Deutschland von neuem wieder auf.
2. Ludwig der Bayer 1314—1347. Friedrrch der Schöne von Östreich 1314-1330.
Nach Heinrichs Tod bemühte sich Friedrich der Schöne von Östreich, der älteste Sohn Albrechts I., um die deutsche Krone. Ihm gegenüber stand die luxemburgische Partei, welche, da Heinrichs Vii. Sohn erst 17 Jahre zählte, den Herzog Ludwig von Oberbayern, einen Enkel Rudolfs von Habsburg und Better Friedrichs
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Extrahierte Ortsnamen: Brabant Wenzels Ottokars Baden Italien Mailand Rom Rom Frankreich Avignon Italien Rom Toskana Florenz Siena Deutschland
176 Dritte Periode des Mittelalters.
gebracht, wo er (1242) sein Leben in enger Haft beschloß. An seine Stelle ließ Friedrich seinen zweiten Sohn Konrad zum römischen König wählen.
Bei Gelegenheit seiner dritten Vermählung hielt Friedrich (1235) einen glänzenden Reichstag in Mainz ab. Er schlichtete daselbst die alten Streitigkeiten zwischen den Welsen und Ghibellinen in Deutschland vollends, indem er Braunschweig-Lüneburg zu einem Herzogtum erhob und dem Welsen Otto dem Kind als Reichslehen übergab; ferner gab er ein strenges Landfriedensgesetz, durch welches er jegliche Selbsthilfe mit Ausnahme der Notwehr verbot, die Schlichtung der Streitigkeiten Hofrichtern überwies und die besonderen Fälle zwischen Fürsten und Großen seiner Entscheidung vorbehielt. Gegen die ungehorsamen lombardischen Städte, die sich mit seinem treulosen Sohne Heinrich gegen ihn verbunden hatten, wurde der Reichskrieg beschlossen.
In dem Kampf mit den lombardischen Städten (1236 —1239) fand Friedrich Unterstützung von seinem Sohne Enzio und dem tapferen Markgrafen Ezzelino, die ihm italienische Ghibellinen zuführten. Friedrich eroberte Mantua und erfocht 1237 einen entscheidenden Sieg bei Cortenuova in der Nähe von Cremona, worauf sich viele lombardische Städte unterwarfen. Aber je mehr Vorteile Friedrich gegen die Lombarden errang, desto mehr fürchtete der zwischen der Hohenstaufenmacht in Ober- und Unteritalien eingeschlossene Papst für den Kirchenstaat. Er trat daher auf die Seite der Lombarden und forderte bei dem Kaiser die Entscheidung in der Streitsache. Als Friedrich nun gar seinen Sohn Enzio mit Ada-lasia, der Erbin von Sardinien, vermählte, drohte der Papst, welcher nicht ganz unbegründete Ansprüche auf diese Insel hatte, er werde die härtesten Maßregeln ergreifen, wenn Friedrich die Regelung der lombardischen Angelegenheiten nicht dem römischen Stuhle zur Entscheidung überlasse. Kaum hatte Friedrich dies verweigert, so regte der Papst die Lombarden aufs neue zum Widerstände an und bannte den Kaiser (1239) zum zweiten Male. In öffentlichen Schriften schmähten und verfolgten sich seitdem die Häupter der weltlichen und geistlichen Macht mit den härtesten Beschuldigungen. Gregor Ix. warf dem Kaiser Unglauben, Gotteslästerung und Ketzerei vor und verglich ihn dem Tiere (Offenbarung Joh. 13) mit Bärenfüßen und Löwenrachen, wogegen der Kaiser den Papst den großen Drachen und Antichristen nannte. Der Papst suchte einen Gegenkaiser aufzustellen , allein die deutschen Fürsten gingen nicht daraus ein und
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Deutschland Mantua Cremona Ober- Unteritalien Sardinien
178
Dritte Periode des Mittelalters.
um vor dem kaiserlichen Arme sicher zu sein. Hierhin berief er (1245) eine Kirchenversammlung, und ohne auf Friedrichs Verteidiger Thaddäus von Suessa zu achten, erneuerte er den Bannfluch gegen den Kaiser in der strengsten Form, nannte ihn einen Gotteslästerer, einen Feind der Kirche und heimlichen Mohammedaner, entband seine Unterthanen ihres Eides und bedrohte alle, die ihm ferner anhingen, mit dem Fluch der Kirche. Damit loderte der Streit zwischen Papst und Kaiser von neuem auf. Als Friedrich die Kunde vernahm, rief er zornvoll aus: „Mich hat der Papst und seine Versammlung abgesetzt? Bringt mir her meine 7 Kronen, damit ich sehe, ob ich sie wirklich verlor!" Man brachte sie herbei, die deutsche Königskrone , die römische Kaiserkrone, die eiserne von Lombardiert, die Kronen von Sizilien, Burgund, Sardinien und Jerusalem. „Noch habe ich sie", ries Friedrich aus, „und kein Papst, kein Konzil soll sie mir ohne blutigen Kampf rauben!"
Der Papst bot die Kaiserkrone dem Bruder des französischen Königs Ludwigs Ix. an. Allein Ludwig fchlug sie für feinen Bruder aus. Ein Prediger in Paris, welcher den Bann von der Kanzel verlesen mußte, that dies mit den Worten: „Daß zwischen dem Papste und dem Kaiser Streit ist, wissen wir: wer aber recht hat, wissen wir nicht. Mir ist besohlen, gegen den Kaiser den Bann zu sprechen. Ich spreche ihn hiermit gegen den, auf dessen Seite die Schuld ist; dem Unschuldigen gebe ich die Absolution."
Die Gegenkönige. In Deutschland kehrte sich keiner der weltlichen Fürsten an den Bannfluch, welchen der Papst ausgesprochen hatte; dagegen wählten die drei geistlichen Fürsten am Rhein, voran der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden*), 1246 den Landgrafen Heinrich Raspe von.thüringen zum König und krönten ihn zu Aachen. Allein die Bestrebungen des Papstes, dem Gewählten Geltung und Ansehen zu verschaffen, blieben ohne Erfolg. Von Konrad, Friedrichs Sohn, hart bedrängt und bei Ulm schwer verwundet, mußte er sich auf seine Wartburg zurückziehen, wo er 1247 an seiner Wunde starb. Auch der zweite Gegenkönig, der junge Gras Wilhelm von Holland, konnte zu keinem Ansehen im Reiche gelangen, da die meisten weltlichen Fürsten samt den Reichsstädten auf Konrads Seite beharrten. Dagegen mehrte sich unter ihm das Faustrecht übermütiger Raubritter, es wurden Reichs-
*) Unter ihm wurde 1248 der Grundstein zu dem Kölner Dom gelegt, der 1880 vollendet worden ist.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_Verteidiger_Thaddäus_von_Suessa Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ludwigs Ludwig Ludwig Konrad_von_Hochstaden* Konrad Heinrich_Raspe Heinrich Konrad Konrad Friedrichs Wilhelm Konrads
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