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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 174

1877 - Essen : Bädeker
174 Elfter Abschnitt. Der Mensch. A. Der menschliche Körper (der Leib). I. Namen der Theile des menschlichen Körpers. Der Kopf, der Hals, der Rumpf, die Arme, die Beine- Der Kopf: der Scheitel, das Haar oder die Haare; das Angesicht: die Stirne, die Augen, die Backen, die Wangen, die Nase, der Mund, das Kinn; die Seiten: die Ohren, die Schläfen- Der Hals: die Kehle, der Kehlkopf, die Seiten, der Nacken, das Genick. Der Rumpf: der Oberleib: die Schultern, die Brust, die Seiten, der Rücken; der Unterleib: der Bauch, die Seiten, die Lenden, die Hüften, das Gesäß oder der After. Die Arme: die Oberarme: die Achseln, die Achselgelenke; die Unterarme: die Ellbogen, die Ellbogengelenke; die Hände: die Handwurzeln, die Handgelenke, die hohlen Hände oder die Handflächen, die Handrücken; die Finger: die Daumen, die Zeigefinger, die Mitteb finger, die Ringfinger, die kleinen Finger; die Fingergelenke, die Fingerknöchel, die Fingernägel. Die Beine: die Oberschenkel: die Hüftgelenke; die Unter- schenkel: die Kniee, die Kniebeugen, die Kniegelenke, die Schienbeine, die Waden, die Füße: die Fußwurzeln, die Fußgelenke, die Fersen, die Riste, die Fußsohlen; die Zehen: die großen Zehen, die kleinen Zehen, die mittlern Zehen, die Nägel. H. Beschreibung und Vergleichung dieser Theile. 1. Die Augen. Die Augenbraunen, die Augenhöhlen, die Augäpfel, die Augenstern^ die.. Augenringe, die Augenlider, die Augenwimpern, die Augenwinkel. Offnen, sehen, etwas sehen, etwas oft sehen, etwas selten sehen, etwas gern sehen, etwas ungern sehen, etwas deutlich sehen, etwas un- deutlich sehen, schließen, winken, ein Ding ansehen, an einem Dinge etwas sehen, einem Dinge etwas ansehen, aus etwas sehen, auf einem Dinge etwas sehen, durch etwas sehen, durch ein Ding etwas sehen, hinaus sehen, hinab sehen^ hinunter sehen, in etwas hinein sehen. aus etwas hinaus sehen, in einem Ding etwas sehen, über etwas hinüber sehen, unter etwas durchsehen, unter einem Ding etwas sehen, etwas besehen, einem Dinge nachsehen, etwas wiedersehen, einem Dinge zu- sehen; — zielen, blinzeln, weinen.

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 172

1876 - Essen : Bädeker
- 172 Elfter Abschnitt. A. Der menschliche Körper (der Leib). I. Namen der Theile des menschlichen Körpers. Der Kopf, der Rumpf, die Glieder (Arme und Beine). Der Kopf: der Sch eitel: das Haar oder diehaare;das Angesicht: die Stirne, die Augen, die Backen oder Wangen, die Nase, der Mund, das Kinn; die Seiten: die Ohren, die Schläfen; der Hinterkopf. Der Rumpf: der Hals: der Vorderhals: die Kehle, der Kehlkopf; die Seiten; der Hinterhals: der Nacken, das Genick. Der Oberleib: die Schultern, die Brust, die Seiten, der Rücken; der Unterleib: der Bauch, die Seiten, die Lenden, die Hüften, das Gesäß Die Glieder: die Arme: die Oberarme mit den Achseln und Achselgelenken; die Unterarme: die Ellbogen, die Ellbogengelenke; die Hände: die Handwurzeln, die Handgelenke, die hohlen Hände oder die Handflächen, die Handrücken; die Finger: die Daumen, die Zeigefinger, die Mittelfinger, die Ringfinger, die kleinen Finger; die Fingergelenke, die Fingerknöchel, die Fingernägel. Die Beine: die Oberschenkel: die Hüftgelenke; die Unterschenkel: die Kniee, die Kniebeugen, die Kniegelenke, die Schienbeine, die Waden, die Knöchel; die Füße: die Fußwurzeln, die Fußgelenke, die Fersen, die Fußrücken oder Riste, die Fußsohlen; die Zehen: die großen Zehen, die kleinen Zehen, die mittlern Zehen, die Zehengelenke, die Nägel. Nennt innere Körpertheile: feste (harte, weiche), dann flüssige I Ii. Beschreibung und Vergleichung dieser Theile. I. Die Augen. Die Augenbraunen, die Augenhöhlen, die Augäpfel, die Augensterne, die Augenringe, die Augenlider, die Augenwimpern, die Augenwinkel. Offnen, sehen, etwas sehen, etwas oft sehen, etwas selten sehen, etwas gern sehen, etwas ungern sehen, etwas deutlich sehen, etwas undeutlich sehen, schließen, winken, ein Ding ansehen, an einem Dinge etwas sehen, einem Dinge etwas ansehen, auf etwas sehen, auf einem Dinge etwas sehen, durch etwas sehen, durch ein Ding etwas sehen, hinauf sehen, hinab sehen, hinunter sehen, in etwas hinein sehen, aus etwas hinaus sehen, in einem Ding etwas sehen, über etwas hinüber sehen, unter etwas durchsehen, unter einem Ding etwas sehen, etwas besehen, einem Dinge nachsehen, etwas wiedersehen, einem Dinge zusehen; — zielen, blinzeln, weinen.

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 159

1880 - Essen : Bädeker
Zeittafel. 159 338. König Philipp von Makedonien vernichtet die Freiheit Griechenlands durch die Schlacht bei Chäronea. 336-323. Alexander der Große. 334. Schlacht ant Grauikus. 333. Schlacht bei Jssns. 331. Schlacht bei Arbela. Untergang des persischen Reiches. 327. Alexanders Zug nach Indien. 323. Alexanders Tod. Auslösung der macedouischen Monarchie. Die Ptolemäer in Ägypten; die Seleuciden in Syrien. 321. Einschließung der Römer durch die Samniter in den caudinischen Pässen. 300. Die Plebejer sind den Patriziern völlig gleichgestellt. 275. Pyrrhus bei Beueveut besiegt. 264-241. Der erste punische Krieg. Duilins; Regulus; Lutatius Catulus. 218. Hamtibal beginnt den zweiten punischen Krieg. Fabius Maximus. 216 Schlacht bei Cannä. 202. Scipio besiegt den Hannibal bei Zama. 149-146. Der dritte puuische Krieg. 146 Zerstörung von Karthago und Korinth. Der jüngere Scipio. 133. Begiuu der gracchischen Unruhen in Rom. 113. Die Cimbern und Teutonen bedrohen Rom. 112. Kamps gegen Jurgurtha von Numidieu. 102. Marius siegt bei Aquä Sextiä über die Teutonen, 101. und bei Vercellä über die Cimbern. 88. Der erste Bürgerkrieg in Rom. Marius und Sulla. 60. Erstes Triumvirat. 48. Cäsar besiegt den Pompejus bei Pharsalus. 44. Cäsar wird ermordet. 42. Zweites Triumvirat. — Schlacht bei Philippi. 31. Schlacht bei Actium. — Octavianus, Alleinherrscher in Rom. 9 n. Ch. Armin besiegt die Römer im Teutoburger Walde. 14. Kaiser Augustus stirbt. 70. Titus zerstört Jerusalem. 79. Erster Ausbruch des Vesuv. Gute Kaiser bis 180. 180. Marcus Aurelius. 300. Diocletiau.

4. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 167

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Der Kölner Dom. 167 Iii. Handwerk und Nnnst. *81. Oer Kölner Dom. J. Obwohl auf (Erben nichts bauernd ist als der Wechsel, so strebt doch der menschliche Geist darnach, etwas zu schaffen, was ihn selbst über- dauert. Je weiter sein werk als Denkmal der Vergangenheit in die Zu- kunft hineinragt, desto großartiger erscheint es ihm. Diesem Drange des Menschengeistes verdanken wir eine Menge großartiger Bauten u. a. die herrlichen Denkmäler des gotischen Kirchenbaues. Den Bäumen des Waldes gleich wachsen ihre hohen Pfeiler aus dem Boden empor. Zhre schlanken Schäfte neigen sich hoch oben in Spitzbogen gegeneinander. Mit dem Blick wird auch der Sinn des Beschauers mächtig nach oben ge- zogen, und die Gedanken schweben über das Zrdische hinaus. Die Wände verschwinden fast ganz und wandeln sich in weite Fenster um. Zhre farbenglänzenden Scheiben, die durch ein kunstreiches, steinernes Gitter- werk gehalten werden, verleihen dem alltäglichen Lichte einen überirdischen Schimmer. Der Grundriß des Gotteshauses hat die Form des Kreuzes, des aller (Christenheit heiligen Zeichens. So vermischt sich, wenn wir in einen gotischen Dom eintreten, tiefes religiöses Empfinden mit dem Bewußt- sein menschlicher Schaffenskraft. Das Mmer, Freiburger und Straßburger Münster, der Stephans- dom in Wien gehöre»: zu den herrlichsten Werken der gotischen Kirchen- baukunst; sie werden aber von dem Dom zu Köln weit übertroffen. Un- vollendet hatten ihn unsere Altvorderen hinterlassen. Die technischen Hülfs- mittel waren in früheren Zeiten weit geringer als jetzt, und die Geld- mittel stoffen viel spärlicher. So gingen Jahrzehnte, ja Jahrhunderte dahin; eine Mode verdrängte die andere, und das begonnene Kunst- werk erschien dem neuen Geschlecht veraltet und blieb stehen, wie es eben stand. 2. An der Stelle, wo der Kölner Dom sich erhebt, hatte schon im Zahre 8^ der (Erzbischof Hildebold einen Dom erbaut. Zm \2. Jahr- hundert war er das Ziel zahlreicher Pilger, da ihm Kaiser Rotbart die Gebeine der heiligen drei Könige verehrt hatte. Line Feuersbrunst zer- störte das Gotteshaus, und darauf wurde die (Erbauung eines neuen Domes beschlossen. Der Erzbischof Konrad von Hochstaden trat die Regierung des Erzstifts zu einer Zeit an, als der Handel und die Gewerbtätigkeit Kölns in hoher Blüte standen. Er war reich und prachtliebend und wollte in dem neuen Dome ein Bauwerk errichten, wie kein zweites in Deutschland gefunden werden sollte. Es ist unbekannt, wer ihm den Plan zu dem großartigen Bauwerke, das in seinen Grundzügen der Hauptkirche von Amiens nach- geahmt ist, geliefert hat. Zm Zahre \2%8 wurde unter großen Feierlich- keiten der Grundstein zu dem Gotteshause gelegt. Als ersten Baumeister nennt man den Meister Gerhard aus Mehl, einem bei Köln gelegenen

5. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 169

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Der Kölner Dom. 169 tigen Teile des Bauwerkes wurden zuletzt nicht einmal mehr ausgebessert. Däuser entstanden rings umher, die das Kunstwerk verdeckten. Den „ewigen Bau" nannte spöttisch die Kölner Chronik das hehre Gotteshaus, und in Köln selbst kümmerte sich kein Mensch mehr um den Dom. So konnte es Fig- 29. Fassade des Kölner Doms.

6. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 413

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Das neue bürgerliche Recht. 413 fertig-. Er wurde im Bundesrate und dann im Reichstage mit großer Beschleunigung beraten, und schon am 18. August 1896 erhielt das „Bürgerliche Gesetzbuch für das Deutsche Reich“ die Unter- schrift Kaiser Wilhelms Ii. Mit dem 1. Januar 1900 ist es in Kraft getreten. Das Gesetzbuch ist in fünf Bücher eingeteilt. Der erste „All- gemeine Teil“ enthält Vorschriften, die teils den folgenden Büchern gemeinsam sind, teils in ihren Zusammenhang nicht passen und des- halb anderswo untergebracht werden mußten. Das zweite Buch, „Recht der Schuldverhältnisse“, regelt die Geschäfte und Verhältnisse des täglichen Verkehrs (Kauf, Miete, Pacht, Darlehn usw.). Das dritte Buch, „Sachenrecht“, handelt von den Rechts- beziehungen zwischen Personen und Sachen (Eigentum, Nießbrauch, Pfandrecht u. dgl.). Das vierte Buch, „Familienrecht“, ordnet die Familienverhältnisse (Ehe, Elternrecht, Vormundschaft) und ihre Wirkungen auf das Vermögen. Das fünfte Buch, „Erbrecht“ gibt Vorschriften über die Vererbung der Habe von Verstorbenen (Testa- ment, Pflichtteil usw.). Das Gesetzbuch enthält kein völlig neues Recht, sondern meistens Vorschriften, die schon in dem bisherigen Rechte, zumal im preußischen „Allgemeinen Landrechte“, für große Teile unseres Vaterlandes galten. Jedoch nicht alle Rechtsregeln des bürgerlichen Verkehrs finden sich im bürgerlichen Gesetzbuche vor. Gleichzeitig mit ihm traten mehrere ergänzende Reichsgesetze in Kraft, z. B. ein Handels- gesetzbuch, eine Grundbuchordnung. Ferner waren von 1871 bis 1899 viele Reichsgesetze ergangen, die bereits für gewisse Gebiete einheitliches Recht brachten, z. B. im Genossenschaftswesen (siehe Nr. 72, 73, 80). Alle diese Reichsgesetze bleiben neben dem bürger- lichen Gesetzbuche bestehen. Aber wie das Reich einen Kaiser und die einzelnen deutschen Staaten besondere Landesherren haben, so ist auch künftig das bürgerliche Recht nicht ausschließlich Reichsrecht, sondern teilweise auch Landesrecht. Die Verhältnisse in den deutschen Gauen sind so verschieden, daß man mancherlei, z. B. das Wasser-, Jagd- und Bergwerksrecht, der besonderen Gesetzgebung der einzelnen Länder überließ. Wo jedoch das Reichsrecht eine Vorschrift gibt, da darf das Landesrecht nicht eingreifen; also heißt es nicht wie im alten Deutschen Reiche: „Landrecht bricht Reichsrecht“, sondern umgekehrt: „Reichsrecht bricht Landrecht.“ Nachdem die Aufrichtung des Deutschen Reiches durch Kaiser Wilhelm I., seinen großen Kanzler und sein tapferes Heer das deutsche Volk nach außen einig und mächtig gemacht hat, ist durch die Schöpfung des neuen bürgerlichen Rechtes das Einigungswerk innerlich vollendet und das lange erstrebte Ziel erreicht: Ein Kaiser, Ein Reich, Ein Recht! Müller

7. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 168

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
168 Der Kölner Dom. Dorfe. Das Domkapitel hatte einen Steinbruch am Drachenfels erworben, damit es nicht an den nötigen Bausteinen mangle. Die Mittel zum Bau wurden vom Domkapitel, von den Erzbischöfen und durch freiwillige Bei- träge aufgebracht, während der Bau langsam fortschritt, wurde die alte, notdürftig wiederhergestellte Domkirche zum Gottesdienst benutzt. 3™ Jahre (322 war der Lhor mit seinen Seitenkapellen vollendet und wurde feierlich einaeweiht. Allein 200 ^)ahre nach der Grundsteinlegung war der südliche Turni erst so hoch aufgeführt, daß die Glccken darin untergebracht werden konnten. Damals wurde der Kran des Domes zum Wahrzeichen Kölns. Allmählich wurden prächtige Glasmalereien angebracht, und im ))ahre (572 wurde die Orgel aufgestellt, von da an flössen jedoch die Baumittel immer spärlicher, so daß die Arbeiten endlich eingestellt werden mußten. Hammer und Meißel ruhten; die Bauhütte (s. Nr. 82) stand verwaist, und die fer-

8. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 170

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
170 Der Kölner Dom. geschehen, daß die Franzosen, als sie im Jahre \7y\ in Köln einrückten, in seinen fallen ein Lseumagazin anlegten. Aber bald kamen andere Zeiten. Im Jahre f8s5 ging Köln in den besitz Preußens über. Die durcb die Freiheitskriege geweckte nationale Begeisterung wandte auch die Blicke der deutschen Dichter diesem herrlichen gotischen Bauwerke zu, und der Sinn für altdeutsche Kirnst erwachte. Der Kölner Bürger Boisseröe gab ein mit Abbildungen reich aus- gestattetes Werk über deu Dom heraus, durch welches der kunstsinnige Kronprinz von Preußen für die Vollendung des Bauwerkes begeistert wurde. Seiner Einwirkung ist es zu danken, daß König Friedrich Wilhelm Iii. die Wiederherstellung des bereits verfallenden Baues anordnete. Nachdem Friedrich Wilhelm Iv. den Thron bestiegen hatte, wurde der Dombau- verein gegründet, welcher für die Aufbringung der zur Fortsetzung des Baues nötigen Summen sorgen sollte. Am September {8^2 legte der König den Grundstein zum Südportal des Domes. Aus allen Teilen Deutschlands strömten nun Beiträge zu den Baukosten, deren größten Teil die Staatskasse übernahm. Im Jahre s830 begann der Bau des nörd- lichen Turmes. 3. Nach einer legende sollte der Dom erst dann zur Vollendung ge- langen, wenn das Deutsche Reich in Einheit und Kraft wieder erstanden sein würde, und so geschah es. Am f5. Oktober f880 wurde der Schluß- stein der Kreuzblume auf dem südlichen Turme eingefügt, und der erste Kaiser des neuen Deutschen Reiches nahm die weihe des hehren Gottes- hauses vor. „Wöge Gott, der Herr," so sprach der greise Herrscher, „über dem Bauwerke walten, und möge es für alle Zeiten bleiben ein hohes Denkmal zur Ehre Gottes und zum Heile des Vaterlandes!" Nachdem der Domplatz mit großem Kostenaufwands freigelegt worden ist, nimmt sich der Dom von allen Seiten wahrhaft großartig aus. Am meisten aber wird der Beschauer von der gewaltig wirkenden kunstvollen Westseite gefesselt. Sie wird gebildet aus den mit reichem Schmuck versehenen f60 in hohen Türmen, dem stattlichen Giebel, dem mäcktigen, mit Glasge- mälden versehenen Wittelfenster und drei Portalen, die mit kleinen Bild- säulen von Heiligen reich verziert sind. Tritt man von hier aus in das Innere, so fühlt man sich durch die Großartigkeit des Baues überwältigt. Das fünfschiffige Langhaus mißt f35 m; es wird von einem dreischifsigen, 86 in langen (Querhaus durchschnitten. Der bebaute Flächenraum beträgt 6\66 qm. Das Innere des Domes ist durch Gemälde und Bildsäulen reich ausgeschmückt. Die herrlichen Glasmalereien der Fenster sind vorzüg- liche Kunstwerke. Die größte Domglocke, zugleich die größte und schwerste aller Glocken, die geläutet werden, ist die aus 22 eroberten französischen Kanonen gegossene und von Kaiser Wilhelm dem Großen geschenkte Kaiser- glocke, deren Höhe 3,70 m, deren größter Durchmesser 3,^2 m und deren Gewicht 27,150 kg beträgt. Bewundernd und andächtig stehen wir vor dem gewaltigen Werke von sechs Jahrhunderten; wir staunen über die Schöpferkraft des Wittel- alters sowie unseres Zeitalters, das den Riesenbau glücklich und würdig zu Ende geführt. Der erhabene Bau ist aber auch ein Denkmal deutscher Einheit, durch das die deutsche Nation ihre Zusammengehörigkeit schon be- tätigte, als das äußere Band der Vereinigung noch nicht vorhanden war. Nach Nil. Hocker und itrnst Maasburg.

9. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 171

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Die Bauhütten im Mittelalter. 171 82. Die Bciuhöffen im illiffelcilfer. !(. Da in den ersten Zeiten des Mittelalters die Pflege der Künste von den Klöstern ausging, so lag auch die Baukunst ganz in den fänden der Mönche und der Geistlichkeit. Bischöfe und Äbte legten das Schurzfell an, nahmen Kammer und Kelle zur Hand und führten mit Hülfe ihrer Mönche Klöster und Kirchen auf. Zu St. Gallen arbeitete der Mönch Notker als Baumeister, und der Bischof Williges von Mainz war der Bau- herr des Mainzer Doms. Als die Baulust und das Baubedürfnis zu- nahmen, reichten die Kräfte der Klosterbrüder nicht mehr aus; es mußten Laien zu Hilfe genommen werden. Zunächst wurden Hörige der Kloster- güter als Steinmetzen, Maurer und Zimmerleute herangezogen. Sie wurden später, als die Bürger infolge des Emporblühens der Städte (s. Nr. s36) auch für weltliche Bauten und Privathäuser kunstgerechte Ausführung verlangten, selbständige Handwerker. So traten an Stelle der geistlichen Meister freie weltliche, die wie andere Handwerker zur Bildung von Ver- einigungen schritten. Wenn in einer Stadt ein ansehnlicher Kirchenbau unternommen wurde, so bildete sich ein Bauverein, war der Bau voll- endet, so schnürten Meister und Gesellen ihr Bündel, um an einem andern Bau tätig zu sein. Bei der Ausführung von Münstern und Domen, deren Vollendung Zahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte dauerte, war man darauf bedacht, festgegründete Vereine zu errichten, die als „Bauhütten*)" bezeichnet wurden. Die Meister der Bauhütten waren an die Stelle der bauführenden Äbte und Bischöfe getreten und standen ihren Hand- werkern gegenüber auch im Ansehen eines geistlichen Oberen, und so wurden auch, wie Ordensregeln, strenge und für unverletzlich erachtete Ge- bräuche aufgestellt. Die Ehre der Arbeit war das oberste Gesetz. Zeder Meister mußte bei seiner Lossprechung bei den heiligen schwören, das Geschäft ehrlich zu treiben und die festgesetzten Gebräuche zu beachten. Durch den Schutz und die Begünstigung der Bischöfe und Fürsten genossen die Bauhütten mancherlei Vorrechte, z. B. eigene Gerichtsbarkeit. Fremde Richter sollten bei Streitig- keiten der Zunftgenossen nicht angerufen werden. Der Kläger mußte sich beim Meister melden, der bei schweren Fällen andere Berufsgenossen zur Entscheidung hinzuzog. Unmittelbar unter dem Meister stand der „parlier" (d. h. Sprecher, daher „polier"), welcher jenen in Verhinderungsfällen ver- trat. Hatte der Lehrling den Gesellenstand erreicht, so wurden ihm die Erkennungszeichen mitgeteilt, durch die er sich in andern Hütten ausweisen konnte; solche waren Wortformeln, Gruß und Handgeschenk. Auch erhielt er ein Zeichen, das er auf die von ihm bearbeiteten Werkstücke setzen durfte. Derartige Zeichen, die aus Winkeln, Kreuzen, Hqken und Dreiecken zusam- mengestellt waren, findet man noch oft an Kirchenbauten. Strenge wurde auf Wahrung der Kunstgeheimnisse gehalten, welche vornehmlich in der Kenntnis künstlicher Bauart, in der Bildung der Gewölbsteine und in dem Steinschnitte bestanden. Kein Werkmann durfte einen, der nicht seines Handwerks war, mit der Anwendung des Winkelmaßes und Richtscheits bekannt machen. *) Bauhütte nannte man ursprünglich das Bretterhaus, in welchem die Zusammen- künfte der Bauleute und die Verteilung der Arbeiten stattfanden.

10. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 172

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
172 Zwei deutsche Bildhauer. Alle diese Ordnungen übertrugen sich von Mund zu Mund, von Ge- schlecht zu Geschlecht. Mit der Zeit vermehrten sie sich jedoch, und deshalb war man auf ihre schriftliche Abfassung bedacht; dadurch wurde zugleich falscher Deutung und Anwendung vorgebeugt. 2. Zu den ältesten Bauhütten Deutschlands gehörte die zu Straß, bürg. Seit \276 wurde dort an dem herrlichen Münster gebaut, und Kaiser Rudolf von Lsabsburg hatte dem Meister Erwin von Steinbach und seiner Lsütte eigene Gerichtsbarkeit verliehen. Auch Zobst Dotzinger war ein Werkmeister der Straßburger bsütte. Er hatte den prächtigen Bau bis auf den südlichen Turm i. Z. (H39 vollenden helfen; aber seitdem war die Arbeit eingestellt, die Bauhütte leer geworden. Zerstreut in alle winde waren Maurer und Steinmetzen, die zuletzt am Münster gearbeitet hatten. Schon vorher hatte Dotzinger den Plan gefaßt, eine allgemeine Verbindung aller im Reiche bestehenden Hütten herbeizuführen. Die aus Straßburg fortgezogenen Bauleute wirkten in allen deutschen Bauhütten für die Aus- führung seines Gedankens, und so konnte Dotzinger alle Meister i. Z. (4(59 nach Regensburg laden, wo die Satzungen der Brüderschaft festgestellt wurden. Danach wurden die Hütten zu Straßburg, Köln, Wien und Zürich zu Haupthütten erhoben, denen die Hütten der vier gebildeten Be- zirke unterstellt wurden. Der Haupthütte zu Straßburg aber wurde der Vorrang zuerkannt; der jedesmalige Werkmeister dieser Hütte stand als Großmeister an der Spitze der gesamten Brüderschaft, und Zobst Dotzinger war der erste Großmeister. Zm Jahre (4(98 bestätigte Kaiser Maximilian I. die Satzungen, welche nachmals öfter durchgesehen und verbessert wurden. Zn dieser Verfassung bestanden die Bauhütten weit über das Mittelalter hinaus. Noch im Anfange des (8. Jahrhunderts erschienen diese ver- einigungen so bedeutend, daß ein Reichstagsbeschluß die Verbindung der deutschen Bauleute niit der Straßburger Hütte aufhob, da inzwischen Straßburg vom Reiche losgerissen war. Das gänzliche Aufhören der Bau- hütten fällt mit dem Verfall und Verschwinden der Zünfte zusammen. Nach Schiittlt-Weibenfels u. Schuaase. *83. Zwei deutsche Bildhauer. (. Unter den zahlreichen werken der bildenden Kunst, welche die Plätze und Straßen der deutschen Reichshauptstadt zieren und den Dank der Mitwelt gegen verdiente Männer früherer Zeiten bekunden, steht allen voran das Reiterstandbild Friedrichs des Großen. Ls bezeichnet den Anfang „der Linden", der prächtigsten Straße Berlins, und erhebt sich dem Palais gegenüber, in welchem der greise Kaiser Wilhelm I. lange Zahre wohnte. Das Denkmal baut sich in mehreren Absätzen bis zu einer Höhe von 13 m auf. Der unterste Sockel ist von Granit; auf ihm ruht ein zweiter von Bronze, welcher auf der Vorderseite die Widmungsschrift und auf den übrigen Seiten die Namen treuer Diener des Königs und des Vaterlandes trägt. Auf dieser Grundlage erhebt sich ein schmalerer Sockel, an dessen Lcken die Reiterstandbilder der berühmtesten Feldherrn des großen Königs hervortreten (Prinz Heinrich, Herzog Ferdinand von Braunschweig, Seydlitz, Ziethen). An den Seiten erblickt man die Gestalten der wichtigsten Kriegs- Helden, sowie einiger Männer der Kunst und Wissenschaft, die unter der
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