7
Was, du knurrst! du willst nicht lernen? Seht mir doch den
faulen Wicht! Wer nichts lernt, verdienet Strafe, kennst du diese
Regel nicht?" —
Horch! — Wer kommt? — — Es ist der Vater! Streng ruft
er dem Knaben zu: „„Wer nichts lernt, verdienet Strafe, sprich,
und was verdienest du?""
S. Die Feder.
Feder, das ist nichts Schönes von dir, daß du so ungeschickt
bist Lei mir; schreibst mit der Schwester so schön und geschwind,
bei mir es nur Hühnertrappen sind. Komm, Feder, und gidh dir
rechte Müh', daß ich auch so schön schreiben kann, als sie! Die Feder
sagte nicht ein Wort, sie machte still ihre Striche fort. Das Kind
auch führte sie ganz sacht bei jedem Buchstaben mit Bedacht; bald
standen alle die Zeilen da, daß jeder d'ran seine Freude sah..
6. Geburts- oder Ramenstags-Verschen.
Lieber Vater, ich bringe Dir meinen schönsten Glückwunsch hier?
Will Dich immer herzlich lieben; hab' dies Verschen selbst geschrieben;
möchte es Dich doch erfreu'n! Künftig Jahr soll's bester sein.
7. Lieber Karl.
Ich gehe nun schon seit drei Jahren in die Schule. Da lerne
ich lesen, rechnen, schreiben u. s. w. In der Schule ist es recht
hübsch, und der Lehrer hat uns gar lieb, wenn wir aufmerksam
und brav sind. Vorgestern bin ich in die erste Abtheilung
gekommen. Da lernen wir schon Briefe schreiben. Kannst Du
das auch, so antworte bald
Deinem Freunde
Werden, den 26. August 1856. Joseph Schmitz.
8. Rüstigkeit.
Frisch gethan und nicht gesäumt! Was im Weg liegt, weg-
geräumt! Was dir fehlet, such' geschwind! Ordnung lerne früh,
mein Kind! Aus dem Bett und nicht gesäumt! Nicht bei Hellem
Tag geträumt! Erst die Arbeit, dann das Spiel! Nach der Reise
kommt das Ziel. Schnell besonnen, nicht geträumt! Nichts vergesten,
nichts versäumt! Nichts bloß oben hin gemacht! Was du thust,
darauf gieb Acht!
9. Versuchung.
Gar emsig bei den Büchern ein Knabe sitzt im Kämmerlein, da
lacht hinein durchs Fenster der lust'ge, blanke Sonnenschein und spricht:
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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15
welche das Haus bauen, sind: der Maurer, der Zimmermann, der
Schreiner, der Schmied, der Dachdecker, der Glaser und der
Anstreicher. Alle diese Personen heißen Handwerk«. Sie
gebrauchen 'zu ihren Arbeiten verschiedene Werkzeuge. Der Maurer
gebraucht als Werkzeug das Senkblei, den Winkelhaken, das
Richtscheid, die Wasserwage, die Kelle, den Maßstab u. s. w.
Die Werkzeuge des Schreiners sind: die Säge, das Beil, der Hobel,
der Meißel, der Bohrer, die Hobelbank u. s. w. Zu den Werk-
zeugen des Schmiedes gehören: der Amboß, der Hammer, der
Blasebalg, die Feuerzange, der Schraubenstock, diefeile, das
Nageleisenu. s. w. Der Pinsel, der Farbtopf, das Richtscheid,
der Diamant u. s. w. sind Werkzeuge des Anstreichers und Glasers.
Was hat jeder dieser Handwerker an dem Hause gemacht? — Woraus
hat er es gemacht? —
Ich kann in finsterer Nacht und im kalten Winter nicht immer,
wie die Thiere, mich draußen, im Freien, aufhalten. Da würde
ich naß, kalt und gar krank werden. Naß, kalt und krank werden, thut
weh. Das Haus, in dem ich wohne, ist mein Wohnhaus oder kurz
meine Wohnung. Das Wohnhaus schützt mich vor Regen, Schnee,
Hagel, Wind, Kälte und Hitze, vor wilden Thieren und bösen Menschen.
Dieser Schutz thut mir wohl. Das Wohnhaus ist daher eine große
Wohlthat für mich.
Iv. Der Mensch und das Haus (die Familie).
In dem Wohnhause wohnen die Menschen. Ich wohne in dem
Wohnhause mit meinem Vater und meiner Mutter oder meinen Eltern.
Manche Eltern haben viele Kinder und zwar Knaben und Mädchen
(Söhne und Töchter). Diese nennen einander Brüder und Schwestern
oder Geschwister. Eltern und Kinder bilden eine Familie. In
manchen Familien sind auch noch der Großvater und die Groß-
mutter oder die Großeltern; der Enkel, die Enkelin; der
Dheim, die Tante; der Vetter, die Nichte; der Schwieger-
vater, die Schwiegermutter oder die Schwiegereltern; der
Schwiegersohn, die Schwiegertochter; der Schwager, die
Schwägerin; der Stiefvater, die Stiefmutter oder die Stief-
eltern; der Stiefsohn, die Stieftochter oder die Stiefkinder.
Alle diese Personen sind mit einander verwandt. Es giebt nähere
und entferntere Verwandte. Die Verwandten sind Glieder der
Familie. Jeder Schüler soll jetzt angeben, welche von den Familien-
gliedern in seinem Hause wohnen! —
Der Vater ist das Oberhaupt der Familie. Der Vater ver-
richtet viele und schwere Arbeiten. Dadurch verdient er Geld und
i^afft für die Familie Wohnung, Speise, Trank und Kleidung.
Ann der Vater auf Arbeit oder an sein Geschäft geht, sorgt die
Mutter für die Haushaltung. Sie kocht, wäscht, näht, strickt, spinnt
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36
11. Der todte Kanarienvogel.
Vögelein, ach da liegst du todt; suchst dir nie wieder ein Krümchen
Brod, siehst mich nicht an mit den Augen hell, hüpfst mir nicht auf
die Schulter schnell, singest nun nie mehr mit solcher Lust! Bald sind
die Kinder gekommen und haben das arme Ding in dem Garten
begraben und drüber gepflanzt einen Rosenstrauch, der trug dann schöne
Blüthen auch. Dort haben sie gar oft gesessen und den lieben Vogel
nicht vergessen.
12. Das Schwalbennest.
Louise kam zur Mutter und sprach: „Mutter, komm, ich will dir
etwas sehr Hübsches zeigen!"
„Was willst du mir zeigen?" fragte die Mutter.
„O, komm nur, du sollst es sehen!" antwortete das Kind, „es
ist ganz allerliebst." — Die Mutter ging mit ihr.
Louise führte die Mutter an ein Fenster und sagte leise: „Blicke
einmal in die Höhe!" Die Mutter that es und sah oben am Dache
ein Schwalbennest, aus dessen Öffnung vier Schnäbelchen herausgestreckt
waren und vier Paar Äuglein herausblickten.
„Nun gieb Acht!" rief das Kind.
Die Mutter gab Acht und sah eine Schwalbe eiligst herbeifliegen,
die trug eine Fliege im Schnabel und legte sie schnell in das geöffnete
Schnäbelchen des einen jungen Vogels, flog hinweg und kam wieder
und nochmals und abermals. Und jedesmal brachte sie eine Fliege mit
und legte sie der Reihe nach in einen der vier offenen Schnabel. Nun
waren alle vier gefüllt. Die Jungen zwitscherten fröhlich, und die
alte Schwalbe flog hoch in die Luft und zwitscherte hell und lustig darein-
„Ist dies nicht niedlich zu sehen?" fragte das Kind.
„Ganz gewiß," sagte die Mutter, „es gefällt mir sehr. Es kommt
mir gerade so vor, als wenn ihr, du und die Brüder und Schwestern,
des Morgens oder Mittags um den Tisch hersihet."
„Und du giebst uns Speise, liebe Mutter!" fiel Louise ein.
„Ja," fuhr die Mutter fort, „und ihr seid dann auch so fröhlich
dabei, wie die Schwalben hier!"
„Es ist doch recht gut," sagte Louise, „daß die lieben Schwalben
eine so gute Mutter haben, die ihnen Würmchen bringt, daß sie nicht
verhungern, und die ihnen ein kleines Häuschen gebaut hat, in dem
sie wohnen. Wer hat ihnen gesagt, daß sie das thun sollen?"
„Der liebe Gott hat es ihnen in ihr kleines Herz gegeben," sprach
die Mutter. „Der liebe Gott will, daß es allen seinen Geschöpfen
wohl ergehe, dem Menschen und der Schwalbe und jedem Thierchen."
„Das ist doch ein lieber, gütiger Gott!" sagte Louise.
13. Der Vogel am Fenster.
An das Fenster klopft es: pick! pick! Macht mir doch auf einen
Augenblick. Dick fällt der Schnee, der Wind geht kalt, habe kein
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87
Imb nun geschäftig, das fertige Bier in Fässer zu füllen und in den
kühlen Keller zu schaffen. Nun ist das klare Bier den Menschen ein
erquickendes nahrhaftes Getränk.
b. Vergleichung des Roggens mit der Gerste.
Der Halm des Roggens ist lang und hart, der der Gerste ist
kurz und weich. Die Körner des Roggens sitzen frei zwischen den
Spreublättchen; die Körner der Gerste aber sind mit denselben ver-
wachsen. Die Grannen des Roggens sind kurzer und schmäler, als die
der Gerste. Die Roggenkörner werden meistens zu Mehl gemahlen, ^
Und daraus wird Brod gebacken. Aus der Gerste hingegen bereitet
wan gewöhnlich Graupen und Malz.
Der Roggen ist eine sehr nützliche, einjährige Pflanze, die Gerste
uuch. Beide haben auf dem Halme eine Ähre, worin die Fruchtkörner
sich befinden. Diese sitzen beim Roggen zwischen Spreublättchen, bei
der Gerste ebenfalls. An den äußern Spreublättchen des Roggens
fitzen die Grannen, an denen der Gerste auch. Der Roggen hat einen
hohlen Halm, welcher mit Knoten versehen ist; eben so ist es bei
der Gerste. —
Diejenigen Pflanzen, welche, wie der Roggen und die Gerste
€inen hohlen, knotigen Halm haben, heissen nicht Kräuter, sondern
Gräser. Alle Gräser, welche man wegen ihrer Körner anbaut,
nennt man Getreide.
Alle Gräser zusammen bilden wieder eine Klasse von Pflanzen.
Welche von den übrigen Pflanzen im Felde sind auch Cf r äs er?
— Welche nicht? — Welche sind Getreide? — Welche sind
kein Getreide? —
Wie viel Klassen von Pflanzen habt ihr im Garten kennen
gelernt? Wie viel Pflanzenklassen kennt ihr also jetzt schon? —
Wie heissen sie? —*)
7. Aufgaben.
1. Schreibet Namen auf von Kräutern im Felde — von Gräsern —
und bildet über jedes Wort einen Satz, indem ihr saget, wie sie sind! —
b B. Kräuter im Felde sind: Die Kartoffelstauden, der Klee u. s. w. u. s. w.
Die Kartoffelstaude ist grün. U. s. w.
2. Schreibet Namen auf von einjährigen Pflanzen, welche im Garten
oder auf dem Felde wachsen! — Dann Namen von ausdauernden Pflanzen!
Bildet über jedes Wort einen Satz, worin ihr von der Pflanze sagt, wie
sie ist!
3. Schreibet Namen auf von Säugethieren, die im Felde sind — von
Vögeln — von Insekten — von Würmern, und bildet über jedes Wort
Einen Satz, worin ihr zwei oder drei Eigenschaften angebet!
4. Wie kann ein Weg sein? —
') is. Anm. S. 4!]
94
Faden zur Leinwand ziehen. — Der Staub an der Blüthe läßt sich wohl
abwischen, aber wir können keine Samenkörnchen daraus formen. Aus
dem trockenen Halme läßt sich kein Saft mehr drücken, und er scheint
ganz verächtlich, und doch schließt er in sich den köstlichen Flachs!"
Und die Kinderwagten: „Wie keimt denn das Körnchen? Wie
kann denn ein Halm aus der Erde davon emporsteigen? Wie macht
denn Gott die Blüthe auf und schließt den Knoten? Und wie bildet
er denn im Halme die Fasern und im Knoten die Körnchen? Kaun
man da nicht zusehen, so wie wir wohl dem Zimmermann und dem
Goldschmied zugesehen haben?"
Diese Fragen folgten rasch hintereinander von Gustav und Minchen;
aber die Mutter bedauerte, daß sie nichts davon wisse. „Denn der
liebe Gott," sagte sie, läßt uns nur ein klein wenig in seine Werk-
stätte blicken, und kein Mensch, weder Vater, noch Mutter, noch
Lehrer, hat es je ganz begriffen."
10. Nachricht und Bitte.
Liebe Franziska!
Heute Morgen bin ich mit meiner Mutter und meinem Bruder
Gustav im Felde gewesen. Da haben wir unsern Flachs besehen. O,
wie schön blau der blüht! Es ist eine Freude, ihn zu sehen. Mein
Bruder und ich haben aber auch eine Menge Kornflockenblumen gepflückt.
Besuche mich diesen Nachmittag; dann wollen wir schöne Kränze aus
denselben machen.
Borbeck, den 15. Juli 1856. Deine Freundin
Karoline Baum.
11. Das Kind und die Kornblume.
Kind.
Ha, liebes Blümlein, du schon hier?
Wart', näher kommen muß ich dir,
Möcht' gar zu gern dich pflücken.
Kornb lume.
Lieb' Kind, komm' mir doch nicht zu nah':
Denn wiff', umsonst steh' ich nicht da.
Es wogt des Landmanns Ährenfeld,
Und Hoffnung ihm die Seele schwellt.
Nun lehrt mein Blau ihn fest vertrauen
Und gläubig ihn gen Himmel schauen.
Drum brich mich nicht, du müßtest dich schämen,
Du würdest ihm ja die Hoffnung nehmen
Der Halme, die dein Fuß zerknickt.
Da blieb das Kind von seme stehen,
Doch nach dem Blümchen mußt es sehen;
Dann hob es seinen Blick nach oben,
Dacht an den guten Vater droben.
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Extrahierte Personennamen: Zimmermann Gustav Gustav Gustav Gustav Karoline_Baum Ährenfeld
64
7. Aufgaben.
1. Wie kann ein Kind sein ») in der Schule? — b) im Hause? ""
«) auf der Straße? — d) in der Kirche? —
2. Wie soll ein Kind sein a) in der Schule? — d) im Hause? — e) aus
der Straße? — d) in der Kirche? —
3. Sage mir gute Eigenschaften eines Menschen! — Nun böse!
4. Wie kann ein Handwerker sein? —
1. Ein Kind kann sein a) m der Schule: Gehorsam, fleißig, wahrhaft/
gefällig u. s. w.
Der Gehorsam, der Gehorsame; der Ungehorsam, der Ungehorsame,
der Fleiß, der Fleißige u. s. w. .
Das Kind ist gehorsam. Ist das Kind gehorsam? Kind, sei gehorsam!
Wäre das Kind doch gehorsam! U. s. w.
(Ebenso die übrigen Ausgaben, zuerst mündlich, dann schriftlich.)
Iii. Beschreibung des Dorfes — der Stadt.
Groß, klein, schön, häßlich, schmutzig, alt, neu, still, öde, lebhaft,
ruhig, unruhig, geräuschvoll, bewohnt, stark bewohnt, nicht stark bewohnt,
volkreich, nicht volkreich, betriebsam, unbetriebsam, reich, arm, abgebrannt,
zerstört, wieder aufgebaut.
Die Stille, das Ode; die Lebhaftigkeit, das Leben; die Ruhe u. s. M-
Die Stadt ist groß, schön und lebhaft. Ist die Stadt groß, schön
und lebhaft? U. s. w.
Meine Eltern haben ein Haus, in dem ich wohne, und ich habe
Kleidung, welche ich anziehe. Wenn ich leben und gesund bleiben will,
so muß ich aber auch essen und trinken — ich muß Nahrung haben.
Jeder Mensch bedarf der Nahrung, Kleidung und Wohnung-
Nahrung, Kleidung und Wohnung sind' die Hauptbedürfnisse des
Menschen. Die Nahrung erhalten wir theils von den Thieren und
theils von den Pflanzen. Der Bauer oder der Ackers mann
zieht viele Pflanzen, als: Roggen, Weizen, Gerste und Kartoffeln; er
zieht Kühe und Schweine auf, deren Fleisch wir essen. Der Ackers-
mann sorgt also für Dinge, die uns Nahrung geben.. Er muß dazu
große Flächen des Erdbodens haben, nämlich: viele Äcker, Wiesen
und Triften oder Weiden. Daher können nicht viele Bauern nahe
bei einander wohnen; ihre Wohnungen stehen gewöhnlich einzeln zwischen
oder doch nahe bei ihren Ländereien. Neben einer Bauernwohnung
stehen noch andere Gebäude, z. B. die Scheune, in welcher der
Roggen, Weizen u. s. w. aufbewahrt und ausgedroschen werden-
Neben der Scheune stehen oft noch die Ställe für Pferde, Kühe,
Schweine u. s. w. Außerdem sieht man noch Schoppen und andere
Nebengebäude, in denen verschiedene Ackergeräthe, als: die
Karre, der Wagen, der Pflug, die Egge und andere Sachen aufbewahrt
werden. Eine Vauernwohnung und die dazu gehörenden Gebäude und
Ländereien heißen zusammen ein Bauernhof oder ein Bauerngut-
Mehrere getrennt liegende Bauernhöfe nennt man eine Bauerschaft
oder einen Weiler. Jeder Weiler hat gewöhnlich einen eigenen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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124
Das Geben, der Geber, die Gabe, das Gegebene u. s. w.
Der Vater giebt.
Was giebt der Vater?
Der Vater giebt den Apfel.
Wer bekommt oder empfängt den Apfel? Das Kind.
Aber, wem giebt der Vater den Apfel? Dem Kinde.
Der Vater giebt dem Kinde den Apfel. Die Väter geben den Kinder»
die Apfel. Giebt der Vater dem Kinde den Apfel? Geben die Väter »c»
Kindern die Apfel? U. s. w. — Was? — Wem? —
2. Was thut der Lehrer?
Schreiben, sprechen, singen, beten, zeigen, lesen, rechnen, zeichnen, durchsehe»,
verbessern, fragen, ausgeben, erzählen, vorlesen, vorschreiben, lehren, ermahne»-
drohen, strafen, Federn schneiden, versetzen, loben, hinaussetzen, tadeln, herunter'
setzen, aufrufen, entlassen.
Das Schreiben, der Schreiber, die Schrift, das Geschriebene, das Schrei
papier, der Schreibbuchstabe, das Schreibheft u. s. w.
Der Lehrer schreibt.
Kann nur der Lehrer schreiben? Nein, wir können es auch.
Ich du er, (sie, es;)
wrr rhr sie.
Ich schreibe. Du schreibst. Er (sie, es) schreibt. Wir schreiben. Ä*
schreibet. Sie schreiben.
Ich habe geschrieben. Du hast geschrieben. Er (sie, es) hat geschrieben-
Wir haben geschrieben. Ihr habet geschrieben. Sie haben geschrieben.
Ich werde schreiben. Du wirst schreiben. Er (sie, es) wird schreiben. S®**
werden schreiben. Ihr werdet schreiben. Sie werden schreiben. U. s. w.
Schreibe ich? Schreibst du? U. s. w.
3. Was schreibst du?
Ich schreibe einen Brief. Du schreibst einen Brief. Er (sie, es)
schreibt einen Brief. Wir schreiben einen Brief. Ihr schreibet eine»
Brief. Sie schreiben einen Brief.
Ich habe einen Brief geschrieben. U. s. w.
Ich werde einen Brief schreiben. U. s. w. — U. s. w.
Schreibe ich einen Brief? Schreibst du einen Brief? U. s. w.
4. Wem schreibst du einen Brief?
Ich schreibe dem Vater einen Brief. Du schreibst der Mutter eine»
Bries. Er (sie, es) schreibt dem Bruder einen Brief. U. s. w.
Ich habe dem Vater einen Bries geschrieben. U. s. w.
Ich werde dem Vater einen Brief schreiben. U. s. w. — U. s. w.
Schreibe ich dem Vater einen Brief? Schreibst du dem Vater eine»
Brief? U. s. w.
Iii. Beschreibung des Wassers.
i.
Außer Gärten und Feldern, Wiesen und Wäldern finden wir auch
auf der Erde viele kleine und große Vertiefungen, welche mit
Wasser angefüllt sind. Das Wasser ist nicht fest, wie der Erdboden-
Gießt ihr Wasser in ein Gefäß, so nimmt es die Gestalt des Gefäße^
an, und wenn ihr Wasser auf das Pultblatt gießt, so stießt es von
dem Pultblatte herunter. Man sagt deswegen: Das Wasser ist
flüssig. Das Wasser geht leicht in sehr kleine Theile auseinander,
welche Tropfen heißen, und daher sagt man: Das Wasser ist tropf"
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TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
133
Das andere, das sich auf der Oberfläche des Waffers belustigte,
bemerkte ein Raubvogel, schoß auf dasselbe herab, fing es und
fraß cs auf. Nur das kluge und folgsame Goldfischchen blieb übrig.
Der gute Mann freute sich über seine Folgsamkeit und brachte ihm
alle Tage das beste Futter.
So lebte es immer recht vergnügt und erreichte ein hohes Alter.
13. Die Wasserrose.
Es spielte ein Knäblein im blumigen Klee, am grünenden Walde, am bläu-
lichen See. Und sieh, in den Binsen des Users da lacht die schönste Seerose
in goldener Pracht. Mein Knäblein, das watet mit frevelndem Muth, die
Blume zu pflücken, hinein in die Fluth. Halti ries ihm die Mutter mit
warnendem Mund, o bleibe zurücke, sonst gehst du zu Grund. Das Knäb-
lein verachtet ihr Warnen und Fleh'n: Er, ruft es, es wird mir so leicht
nichts gescheh'n! Schon pflückt es die Blume, da sinkt es hinab, und findet
im Wasser ein schauerlich Grab. Die Mutter erhebet ein Jammergeschrei.
Es lausen die Kinder des Dorfes herbei. O, ruft sie, o ehret der Eltern
Geboti Nicht Folgen bringt Kindern Verderben und Tod.
14. Lieder.
Morgenlied
1. Wie reizend, wie wonnig
Ist alles umher I
Am Hügel wie sonnig,
Wie schattig am Wehrt
Dort spiegeln sich Erlen
Im blauen Krystall’,
Hier wiegen sich Schmerlen
Im tosenden Fall.
2. Wie grünet die Aue
So lieblich und mild!
Wie pranget im Thaue
Das Blumengefild!
Schon kleidet die Beere
Sich würzig im Roth;
Schon schwillet die Ähre
Des Segens zu Brod.
Das arme Mädchen
1. An einem Fluss, der rauschend
^ schoss,
Ein armes Mädchen sass;
Ans ihren blauen Äuglein floss
Manch Thränchen in das Gras.
2. Sie wand aus Blümchen einen
Strauss
Und warf ihn in den Strom.
„Ach, guter Vater 1“ — rief sie aus —
„Ach, lieber Bruder! komm!“
3. Ein reicher Herr gegangen kam
Und sah des Mädchens Schmerz,
im Frühlinge.
3. Der Birkenbusch wanket
Am flüsternden Hain;
Die Brombeer’ umranket
Das Felsengestein.
Die Bienen besummen
Die Matten entlang.
Die Frösche verstummen
Vom Lerchengesang.
4. Wie wonnig ist alles!
Wie alles so hehr!
Das Rauschen des Falles!
Der Schatten am Wehr!
Allüberall bieten
Sich Freuden uns an,
Zu schmücken hienieden
Die irdische Bahn.
und der reiche Herr.
Sah ihre Thränen, ihren Gram,
Und dies brach ihm das Herz.
4. „Was fehlet, liebes Mädchen, dir?
Was weinest du so früh?
Sag’ deiner Thränen Ursach’ mir,
Kann ich, so heb’ ich sie.“
5. „Ach, lieber Herr!“ sprach sie
und sah
Mit trübem Aug’ ihn an:
„Du siehst ein armes Mädchen da,
Dem Gott nur helfen kann.
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TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
5
einen Flächenwinkel. Das Schulzimmer hat vier senkrecht stehende
Flächenwinkel. Wer kann sie zeigen? — Oben befinden sich vier
wagerechtliegende Flächenwinkel. Zeigt sie! — Unten sind eben-
falls vier wagerecht liegende Flächenwinkel. Wer kann diese zeigen?
-y In dem Schulzimmer sind also zwölf Flächenwinkel. Zeiget und
zählet sie! — Wo drei solche Flächenwinkel zusammen stoßen, da entsteht
eine Ecke. Das Schulzimmer hat acht solcher Ecken. Zeiget sie! —
Wie viele Ecken sind oben? Wie viele unten? —
Der Fußboden besteht aus Brettern. Diese Bretter liegen dicht
neben einander und sind mit Nägeln befestigt. Der Fußboden
wird rein gekehrt. Womit? — Die Wände der Schule bestehen
aus Steinen, Lehm und Kalk. Die Decke aber besteht nur aus
Holz, Lehm und Kalk. Die Wände und die Decke sind mit Kalk-
wasser weiß angestrichen; sie sind geweißt oder gekalkt. In den
Wänden sind Fenster und eine Thür. Durch die Thür geht man
ein und aus. Durch die Fenster kommt das Licht in das Schul-
Mmer. Das Licht kommt von der Sonne.
Iv. Der Mensch und die Schule.
Ich bin ein Kind. Kinder sind junge Menschen. Kinder, welche
in die Schule gehen, heißen Schulkinder. Franz ist ein Schul-
knabe oder ein Schüler. Laura ist ein Schulmädchen oder eine
Schülerin. Die Knaben, welche mit mir die Schule besuchen, sind
meine Mitschüler. Die Mädchen, welche mit mir die Schule besuchen,
find meine Mitschülerinnen. Wir Kinder sind jetzt in der Schule.
Vor uns steht der Lehrer. Der Lehrer ist eine Person. Ich, meine
Mitschüler und Mitschülerinnen sind auch Personen. Die andern
Dinge in der Schule sind Sachen.
Wir gehen in die Schule, um zu lernen. Der Lehrer unter-
richtet oder lehrt; die Kinder lernen. Wir lernen in der Schule
sprechen, schreiben, lesen, rechnen, zeichnen, singen und
beten. Nicht alle Schulkinder wissen und können gleichviel. Kinder,
die gleich viel wissen und können, werden zusammen unterrichtet.
Kinder, welche zusammen unterrichtet werden, gehören zu einer Abthei-
lung oder Klasse. Unsere Schule hat wie viel Abtheilungen oder
Klassen? — Zu welcher Abtheilung gehörst du? —
Gute Kinder gehen gern in die Schule und merken gut auf den
Unterricht des Lehrers; sie sind aufmerksam. Brave Schüler sind
auch stets zur rechten Zeit an ihrem Platze und erwarten ruhig
die Ankunft des Lehrers. — Bänke, Tafeln und Wände beschmutzen
sie nie mit Dinte, und schneiden auch nicht mit Messern hinein. Ebenso
halten sie ihre Lese- und Schreibebücher und alle Schulsachen
stets rein. Gegen ihre Mitschüler sind sie friedsam und verträglich.
Gehen sie nach dem Unterricht wieder nach Hause, dann sind sie recht
artig und höflich auf dem Wege.
I
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
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das Thal. Führt sie zu einem frischen Labtrunk am Wiesenborn, giebt
ihnen aufzutischen gar manches Gerstenkorn. Und daß auch nicht der
Braten abgehe bei dem Schmaus, so ist er gleich berathen und geht
aufs Jagen aus. Ein Käfer kommt gewackelt, schön dunkelgrün und
roth, da wird nicht lang gefackelt; Herr Hahn, der schießt ihn todt.
Und schlachtet mit dem Schnabel den Käfer, wie ein Kalb, und theilt
ihn ohne Gabel in Stücke halb und halb. Dann ruft er alle Hennen
mit „gluck, gluck, gluck!" zu Häuf', die wackeln und die rennen daher
im schnellsten Lauf. Und nach dem Braten recken sie den gestreckten
Hals und lecken ihn und schmecken ihn ohne Salz und Schmalz. Und
wenn das Schnabulircn hierauf ein Ende hat, dann führt er sie mit
ihren Küchlein zur Ruhestatt. Er aber vor dem Stalle singt noch ein
„Kikriki" und rastet nicht, bis Alle auch eingeschlafen hie. Dann legt
er auf die Seiten den zunderrothen Kamm, daß morgen er bei Zeiten
den Bauer wecken kann.
10. Das Kanarienvögelcheir.
Ein kleines Mädchen, Namens Karoline, hatte ein allerliebstes
Kanarienvögelchen. Das Thierchen sang vom frühen Morgen bis
zum Abend und war sehr schön, goldgelb mit einem schwarzen
Häubchen. Karoline gab ihm zu effen, Samen und kühlendes
Kraut, zuweilen auch ein Stückchen Zucker und täglich frisches
Wasser. Aber plötzlich begann das Vögelchen zu trauern, und
eines Morgens, als Karoline ihm Wasser geben wollte, lag es todt
im Käfich.
Da erhob die Kleine ein lautes Wehklagen um das geliebte
Thier und weinte sehr. Die Mutter aber ging hin und kaufte ein
anderes, was noch schöner an Farbe war, und eben so lieblich sang
wie jenes, und that es in den Käfich. Aber das Mädchen weinte
uoch lauter, als es das neue Vögelchen sah. Da wunderte sich die
Mutter sehr und sprach: „Mein liebes Kind, warum weinst du noch?
Deine Thränen werden das gestorbene Vögelchen nicht wieder ins
Leben rufen, und hier hast du ja ein anderes, das nicht schlechter ist
als jenes!"
Da sprach das Kind: „Ach liebe Mutter, ich habe unrecht gegen
das arme Thierchen gehandelt und nicht alles an ihm gethan, was
ich sollte und konnte." — „Liebe Karoline," antwortete die Mutter,
„du hast es ja liebevoll gepflegt!" — „Ach nein," erwiderte das
Kind, „ich habe noch kurz vor seinem Tode ein Stückchen Zucker, das
du nur für das Vögelchen gabst, ihm nicht gebracht, sondern selbst
gegessen." So sprach das Mädchen mit betrübtem Herzen.
Die Mutter aber lächelte nicht über die Klagen des Mädchens,
sondern sagte: „Ach, wie mag erst dem undankbaren Kinde zu Muthe
sein am Grabe seiner Eltern!"
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TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]