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1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 181

1884 - Flensburg : Westphalen
181 platz eines verheerenden Krieges war, den Dänemark gegen Schweden führte, an welchem übrigens der Herzog, dessen Tochter mit dem schwedischen König Karl X. vermählt war, keinen Anteil nahm. Zuletzt rückten brandenbnrgische Truppen unter dem großen Kurfürsten, kaiserliche und selbst polnische Truppen in die Herzogtümer ein, um Dänemark Hülfe zu leisten?) Am ärgsten hausten die Polen, so daß der ganze Krieg, unter dessen Greueln besonders der herzogliche Anteil zu leiden hatte, vom Volke als Polackenkrieg bezeichnet wurde. Die hervorragende Bildung Friedrichs Iii., seine Liebe für Wissenschaft und Kunst haben allgemeine Anerkennung gefunden. In der Kunstkammer zu Gottorf stand ein nach seiner Angabe verfertigter Erd- und Himmelsglobus, welcher das Wunderwerk des Jahrhunderts genannt wurde und noch jetzt in Petersburg aufbewahrt wird. Das Werk stellte die Sonne mit allen damals bekannten Planeten dar und wurde durch das Wasser einer starken Quelle in Bewegung gesetzt. Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm beobachtete mit Erstaunen den regelmäßigen Gang der Gestirne und bedauerte nur, daß er gegen einen so kunstliebenden Fürsten kämpfen müsse. Der Lieblingsplan des Herzogs, die hohe Schule in Bordesholm, die aus dem früheren Kloster hervorgegangen war, aufzuheben und aus den reichen Einkünften derselben eine Universität in Kiel zu gründen, ist erst im Jahre 1665 durch seinen Sohn Christian Albrecht ausgeführt worden. 6. Schleswig-Holstein zur Zeit des nordischen Krieges. Am Ende des 17. Jahrhunderts herrschten über Schleswig-Holstein zwei Fürsten gleichen Namens und gleicher Zahl: der König Friedrich lv. und der Herzog Friedrich Iv. Die beiden Landesfürsten standen in einem gespannten Verhältnis zu einander, welches häufig in offenbaren Feindseligkeiten zu Tage trat. An eine aufrichtige Versöhnung war nicht zu denken; es stand vielmehr zu befürchten, daß sich abermals das Unwetter des Krieges über den Herzogtümern entladen werde. Der Herzog war nämlich ein Freund und Schwager des jungen Schwedenkönigs Karls Xii.; der König von Dänemark hatte aber sein Streben darauf gerichtet, ein Bündnis mit Polen und Rußland gegen Schweden ins Leben zu rufen, um die Provinzen jenseit des Sundes, die in früheren Kriegen verloren gegangen waren, wieder zu erobern. Die Polen hatten den Kurfürsten von Sachsen, August den Starken, zum Könige gewählt, der ihnen bei dem Antritt seiner Regierung das Versprechen gegeben hatte, die Provinz Liefland den Schweden wieder zu entreißen. — In dem großen russischen Reiche herrschte der berühmte Kaiser Peter der Große. Ihm lag der Gedanke am Herzen, den Seehandel Rußlands zu beleben; aber die Stadt Archangel am weißen Meere hatte für den Verkehr mit dem übrigen Europa eine zu nördliche Lage, die Länder an der Ostsee waren in den Händen der Schweden, und am schwarzen Meere herrschten die Türken. Da nun in Schweden ein Iljähriger Jüngling die Regierung führte, so glaubte er, daß der passende Zeitpunkt gekommen sei, die schönen Ostseeprovinzen, welche früher Rußland gehört hatten, wieder in Besitz zu nehmen. *) Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, legte auf Sundewitt, dem Sonderburger Schlosse gegenüber, eine Schanze an, entriß den Schweden die Insel Alsen, nahm Kolbing in Jütland ein, erstürmte Nyburg aus Fünen rc.

2. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 196

1884 - Flensburg : Westphalen
196 von dem man einst im bürgerlichen Leben eine kräftige Wirksamkeit für die deutsche Freiheit erwarten dürfe. Es scheint übrigens, als wenn die religiöse Bewegung der damaligen Zeit sein Gemüt weniger berührt hat. Nach Beendigung seiner Studien, als die Freiheitsliebe vieler Studenten bereits in Schwärmerei ausgeartet war, kehrte Lornsen in sein engeres Vaterland zurück, um sich auf das Examen vorzubereiten, welches er im Jahre 1820 bestand. Ehe er eine seinen Wünschen entsprechende Anstellung fand, brachten die Zeitungen die Nachricht von dem Aufstande der Griechen gegen die Türken, unter deren Herrschaft sie seit dem Jahre 1453 gestanden hatten. Viele deutsche Jünglinge, die in den Griechen die rechten Nachkommen der Helden von Marathon und Thermopylä erkannten, eilten nach dem Kriegsschauplätze, um hier für^ die Sctche_ der Freiheit zu kämpfen. Sogleich erwachte in Lornsen die Lust, sich ihnen anzuschließen. Dem Ansehen des welterfahrenen Vaters gelang es jedoch, die Ausführung dieses Planes zu verhindern und ihn vor den traurigen Täuschungen zu bewahren, die den übrigen Deutschen nicht erspart geblieben sind. Lornsen begab sich jetzt nach Kopenhagen, wo er als Sekretär in der schleswig - holsteinischen Kanzlei angestellt wurde. Auch in der dänischen Hauptstadt verlor er sein Vaterland nicht ans den Augen. Im Kreise guter Freunde wurde die norwegische Verfassung als Vorbild der schleswig-holsteinischen eingehend beraten. Es kam besonders der Umstand in Betracht, daß Norwegen in reiner Personalunion mit Schweden steht und daß der norwegische Reichstag sich großer Freiheiten erfreut. Obgleich Lornsen sich in Kopenhagen allgemeine Anerkennung erwarb und Aussicht hatte, in die höheren Ämter des Staates aufzurücken, so rief doch ein hartnäckiges Körperleiden, eine eigentümliche Hautkrankheit, die sein Gemüt danieder beugte, den Gedanken in ihm hervor, eine passende Beamtenstelle in Schleswig-Holstein anzunehmen. Im Jahre 1830 erhielt er die Landvogtei auf Sylt, um welche er sich ohne Wissen seines Vaters und gegen den Wunsch desselben beworben hatte. Am 17. Okt. landete er in Kiel, um sich von da nach seiner neuen Stellung zu begeben. In demselben Jahre war in Frankreich die Julirevolution ausgebrochen. Der König Karl X., der seinem Bruder Ludwig Xviii. in der Regierung gefolgt war, wurde abgesetzt und sah sich genötigt, nach England auszuwandern. An seine Stelle wählte man den Herzog von Orleans, Ludwig Philipp, der von dem Volke als „Bürgerkönig" begrüßt wurde. Die Ereignisse in Paris fanden Wiederhall in anderen Ländern. Die Belgier empörten sich gegen Holland und suchten ein selbständiges Königreich zu gründen; die Polen glaubten, jetzt sei der passende Zeitpunkt gekommen, das russische Joch abzuwälzen zc. Was Deutschland betrifft, so war zwar, wie schon bemerkt, auf dem Wiener

3. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 142

1884 - Flensburg : Westphalen
142 Er wurde der Große genannt, nicht bloß deswegen, weil er ein ausgezeichneter Feldherr und ein weiser Landesregent war, sondern besonders aus dem Grunde, weil er eine im Volke lebende Idee zu verwirklichen strebte, nämlich die Idee eines verbundenen Schleswig-Holsteins. Um seinem Ziele näher zu kommen, überließ er noch im Jahre 1340 den größten Teil von Jütland an den Herzog Waldemar, wogegen dieser ihm den größten Teil Schleswigs als Pfandbesitz einräumte. Gewiß würde er die Vereinigung Schleswigs mit Holstein noch weiter vorbereitet haben, wenn nicht ein plötzlicher Tod sein thatenreiches Leben zu früh beschlossen hätte. Auch Gerhards Söhne, Heinrich der Eiserne*) und Klaus haben sich einen Namen in der Geschichte erworben. Heinrich hatte den kriegerischen Sinn seines Vaters geerbt; Klaus war von ausgezeichneter Regierungstüchtigkeit. Der dänische König Waldemar Ätterdag (d. h. Wiedertag, nach erneut von ihm häufig angewandten Sprichworts: „Morgen ist wieder ein Tag") suchte das zerstückelte dänische Reich wieder zu vereinigen; die beiden holsteinischen Grafen aber waren darauf bedacht, sich und ihren Nachkommen die Anwartschaft auf Schleswig und ihre Machtstellung gegen Dänemark zu sichern.**) Als im *) Heinrich der Eiserne („de isern Hinnerk", nach seiner Rüstung) fand an den kleinen kriegerischen Händeln in seinem Vaterlande kein Genüge; seine Thatenlust war auf größere Kriege gerichtet. Er trat in den Dienst des Königs Eduard Iii. von England, der sich mit Frankreich im Kampfe befand und zeichnete sich durch seinen Heldenmut aus. Die Ehren, mit welchen der König den deutschen Grafen überhäufte, erregten den Neid vieler angesehener Engländer. Als Heinrich eines Morgens in den Schloßgarten ging, näherte sich ihm ein wilder Löwe, den seine Feinde auf ihn losgelassen hatten, mit wütendem Geheul. Der Graf behielt aber seine ruhige Fassung und scheuchte den Löwen durch seinen festen Blick zurück. Er soll dadurch die Erlaubnis erhalten haben, zwei goldene Löwen im blauen Felde auf dem Wappen zu tragen. **) Über Niels Ebbensens Schicksal lauten die Nachrichten verschieden. Am meisten Wahrscheinlichkeit hat die Nachricht, daß er 1342 in der Schlacht gegen Graf Klaus gefallen ist. Nach anderen Nachrichten ist er in die Gefangenschaft der Holsteiner geraten; man hat ihn getötet und seinen Leichnam auf's Rad geflochten. Zu den vielen Kriegsunruhen, unter welchen unser Lanv in dieser Zeit zu leiden hatte, kam in den Jahren 1348 bis 1350 noch ein schweres Übel hinzu. Es war eine fürchterliche Seuche (der sogenannte „schwarze Tod"), welche sich von Palästina aus über Europa verbreitet hatte. Die Seuche wütete in Schleswig und Holstein, namentlich auf dem mittleren Rücken der Halbinsel; es sollen ganze Dörfer ausgestorben, manche Landstrecken verödet sein. Die Kranken bekamen ein heftiges, mit Betäubung verbundenes Fieber, Zunge und Gaumen wurden schwarz, aus dem Munde drang ein abscheulicher Geruch rc. Tie Westküste unseres Landes, namentlich Nordfriesland, hatte um diese Zeit außerdem durch große Sturmfluten zu leiden. Die entsetzliche Flut des Jahres 1342, die man „de grote Mandrankelse" (das große Menschenertrinken) nannte, blieb lange Zeit im Gedächtnis.
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