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Zimmer bringt, die Wasserdämpfe an sich zieht und sogleich von einem feuchten
Ueberznge bedeltt wird. Daö Wasser rinnt dann an den Wänden der Bcrgritzen
hinunter, und wenn es sich in großen Massen gesammelt hat, bricht eö unten am
Berge als Quelle hervor.
Die Gebirge.
Die Oberfläche des festen Landes ist entweder Nrgebirge oder Flötzgebirge
oder aufgeschwemmtes Land. In den Urgebirgen sind die bekanntesten Steinarten
Granit und Thonschiefer; sie enthalten weder Muscheln, noch Steinkohlen, noch
Salze, sind aber reich an mancherlei Erzen. Das Nrgebirge findet sich nur auf
den höchsten Punkten der großen Gebirge; man sicht eö als de» eigentlichen Kern
der Gebirge an.
Die Flötzgebirge bestehen hauptsächlich'anö Kalk, Gips und Sandstein; sic
führen auch Muscheln, Salz und Steinkohlen bei sich und sind oft sehr reich an
Eisen und Blei, aber arm an andern Erzarten. In den Flötzgebirge» findet man
oft große Schichten oder Lagen von Steinen übereinander, die gerade aussehen,
als ob man aus gewaltigen Werkstütken von Sandstein und Gips eine Niefcn-
mauer aufgeführt hätte. Solche Schichte» nennen die Bergleute Flötze; denn
flößen oder flötze» bedeutet das 'Ansetzen deö Gesteins durch Wasser; und offenbar
sind alle Flötzgebirge durch Wasser gebildet.
Die Flötzgebirge bilden schöne, ansehnliche Berge, die nicht so hoch, wie die
Urgebirge, sind, aber steiler und jäher aussehen. Die Gegenden am Fuße dieser
Gebirge und die Thäler sind gar fruchtbar. Auf den Höhen der Flötzgebirge ist
es freilich hie und da etwas kahl und unfruchtbar. Denn das Kalkgebirge hat
oben auf seinen Gipfeln meistens gar kein Wasser, keine Quelle, keinen Bach,
noch weniger einen Sec. Da müssen denn die Leute oft sehr weit hinunter gehen,
um Wasser für sich und ihr Bieh zu holen, oder sie müssen das Negenwasser
auffangen.
Das aufgeschwemmte Land besteht aus losem Sande, aus Lehm und aus
Töpferthon, und man findet dann weder Erz, noch gediegenes Metall, sondern
höchstens noch Braunkohlen. Wenn aber auch im aufgeschwemmte» Lande nicht
viel zu holen ist, so kann doch der Mensch durch seinen Fleiß gar viel hinein-
tragen. Denn Wasser giebtö da zieinlich viel. Es giebt daher überall im
aufgeschwemmten Lande Sümpfe, feuchte Ebenen, wo viel Laubwald und schönes
Gras wächst, fetten Akkerboden mitten im Sande, große Flüsse mit fruchtbaren
Ufergegendcn, und viele kleine Seen. Die Hügel bestehen aus Sand, Thon
und Lehm.
Hat unser Baterland und namentlich die Mark einen Überfluß an aufge-
schwemmtem Lande, so fehlt eö dock auch nicht an Flötz- und Urgebirgen.
Gar herrliche Flötzgebirge giebt es z. B. in der sächsischen Schweiz, in Schlesien,
südwärts vom Main über den Odenwald hinweg bis zum Nekkar. Wer an der
Donau hinuntergeht, von Negcnöburg an bis fast nach Wien, der sieht linker
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Schlesien Main Odenwald Donau Negcnöburg Wien
Die Baumwollenpflanze.
Von allen Stoffen, welche die Menschen zur Bekleidung benutzen, spielt
keiner eine so wichtige Rolle, als die Baumwolle. Sie kommt von einem Ge-
wächse, welches zur Malvenfamilie gehört und entweder kraut- oder holzartig
ist. Der Baumwolleubaum erreicht eine Höhe von 15 — 20 Fuß. Die Blätter
der Pflanzen sind breit, lappig, der Kelch doppelt; die Krone ist fünfblättrig,
gewöhnlich gelb, zuweilen roth, und enthält eine große Anzahl Staubgefäße,
deren Staubfäden zusammengewachsen sind. Die Frucht ist eine Kapsel, welche
sich in mehreren Klappen öffnet und viele Samen einschließt; diese Samen sind
mit einer langen, dichten, weißen, zuweilen gelben Wolle besetzt; und diese
Wolle ist die Baumwolle.
Die Baumwollenpflanze erfordert ein warmes Klima; sie gedeiht innerhalb
der Wendekreise und in den wärmeren Theilen der gemäßigten Zone; am besten
in einem nicht zu fetten, sondern sandigen, trokkenen Boden.
Zur Herbstzeit bietet ein Baumwollenakker einen außerordentlich schönen
Anblikk wegen der breiten, dunkelgrünen Blätter, der großen gelben Blumen
und der schneeweißen Wolle, welche aus den halboffenen Kapseln hervorleuchtet;
denn die Pflanze trägt, wenn sie noch in der Blüthe steht, auch schon reife
Frucht. Das Einsammeln geschieht, indem man die Kapseln, welche sich zu
öffnen begonnen haben, mit der Hand abpflükkt. Sic werden dann getrokknet,
worauf die Wolle von den Samenkörnern getrennt w»d.
Bor Christi Geburt war der Anbau der Baumwollenpflanze und der Ge-
brauch der Baumwolle zu Kleidern wahrscheinlich auf Indien beschränkt. Ein
griechischer Schriftsteller, welcher im fünften Jahrhundert v. Ehr. lebte, berichtet,
daß dre Indier eine Pflanze haben, welche anstatt der Frucht Wolle trägt,
ähnlich wie die der Schafe, nur feiner und besser, woraus sic ihre Kleider
machen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Baunnvollenbau durch die Araber
nach Europa gebracht. Zuerst wurde er in Spanien, dann in Sicilie», dem
südlichen Italien und Griechenland betrieben.
Der Gebrauch der Baumwollcnzcuge war aber selbst im Mittelalter noch
sehr beschränkt und die Verarbeitung derselben bis in die Mitte des vorigen
Jahrhunderts unbedeutend. Die wenigen Baumwollenwaaren, die man brauchte,
wurden auö Indien geholt und aus China. Jetzt ist die Verarbeitung der
Baumwolle, besonders in England, zu einem außerordentlichen Umfange
gestiegen; ja, man ist sogar auf den Punkt gekommen, daß ungeachtet des
niedrigen Arbeistlohneü in Indien und China, und ungeachtet deö weiten Trans-
ports nicht unbedeutende Mengen Baumwollenzeuge von Europa nach Indien
ausgeführt werden. Diese ungewöhnliche Erscheinung verdankt man den Ma-
schinen, die in England allein 1'/, Million Menschen beschäftigen. Wenn Alles,
was jetzt verarbeitet wird, mit den Händen bewerkstelligt werden sollte, so müßte
je der fünfte Mensch in ganz Europa in Baumwolle arbeiten.
Das isländische Moos.
Unter allen Gewächsen ist das isländische Moos eines der nützlichsten. Es
wächst in den ärmsten nördlichen Ländern, wie Island, Lappland u. s. w. sehr
häufig, und auch hin und wieder in unsern deutschen Gebirgöwaldungen und
auf dürren Hcideplätzen. Die Blätterlappen, die ziemlich gerade in die Höhe
stehen, sind steif, doch biegsam, nach unten breiter, nach oben in schmale Aestlein
vertheilt, die sich in noch kleinere, mit zwei Spitzen enden. Die innere Fläche
ist hohl, grün und zugleich ins Röthliche fallend, glatt; außen sind sie weißlich
oder grünlich-gelb. Am bittern Gefchmakke, der sehr stark ist, kennt man aber
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Indien Europa Spanien Italien Griechenland Indien China England Indien China Europa Indien England Europa Island Lappland
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Bald zieren sie im fernen Westen
Des leichten Bretterhauses Wand;
Bald reicht sie müden braunen Gästen,
Voll frischen Trunkes, eure Hand.
Es trinkt daraus der Tfcherokefe,
Ermattet, von der Jagd bestaubt;
Nicht mehr von deutscher Rebenlese
Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt.
O sprecht! warum zogt ihr von dannen?
,Das Nekkarthal hat Wein und Korn;
Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen;
Im Spessart klingt deö Aelplers Horn.
Wie wird es in den fremden Wäldern
Euch nach der Heimathberge Grün,
Nach Deutschlands gelben Waizenfeldern,
Nach seinen Rebenhugeln ziehn!
Wie wird das Bild der alten Tage
Durch eure Träume glänzend wehn!
Gleich einer stillen, frommen Sage
Wird es euch vor der Seele stehn.
Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden!
Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis!
Sei Freude eurer Brust beschiedc»,
Und euren Feldern Reis und Mais!
Der Ansiedler in Kanada.
Wenn mir die Wahl gegeben würde, brächte ich meinen Sommer in der
Schweiz, meinen Frühling an den Ufern der Loire, meinen Winker in Portugal
oder Italien hin; aber ich kenne kein Land, dessen Herbst sich mit dem inmitten
der Wälder Oberkanadas auck nur im entferntesten vergleichen dürfte. Denen
freilich, die nie fern von geselligen Vergnügungen gelebt haben, müssen die Freuden
eines kanadischen Herbstes arm und gefchmakklos erscheinen; denn nur der ist im
Stande, sie zu fühlen, welcher sich an dem wechselnden Gemälde der Natur erfreuen
kann.. Nirgends aber ist der Wechsel der Jahreszeit so rasch und so wunderbar,
wie in der westlichen Welt. Um sie zu schauen, um sich ihrer in ihrer ganzen
Prackt zu erfreuen, muß man ganz in den Wäldern abgeschlossen sein.
Der Uebcrgang vom Sommer zu dem Herbst geschieht allmählig, lind und
wonnig, während der Frühling aus dem öden Düster des Winters mit dem Un-
gestüm hervorbricht, mit welchem die Sonne schwarze Wolken zerreißt und über
sie und die Erde ihren Glanz niederströmt. Die eine Woche ist Alles nakkt, leer,
öde, trostlos; in der nächsten sind die Felder in Grün gekleidet," Blumen durch-
brechen die Knospen, die Bäume des Waldes schaukeln ihre belaubten Aeste, und
Alles, was da lebt und athmet, freut sich wie neugeboren des jungen Lebens —
überall Neues, überall Leben, überall Lust. Eine dritte Woche ist dahin, und wir
erfreuen und der prachtvollen Psianzenwelt und fühlen eine kräftigende Wärme.
Aber cs ist unmöglich, das Plötzliche, daö Ueberraschende deö Wechsels auszu-
drükken. Man muß es gefühlt, man muß eö gesehen haben, um sich eine Vor-
stellung davon zu machen.
Der Hcrbsi dagegen kpmmt mit langsamen, zagenden und schüchternen
Schritten heran. Während die Gluth der Sonnenstrahlen ihre Kraft allgemach
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Kanada Portugal Italien