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Schwerin den Todesschlaf. Nun wollte Friedrich Prag wegnehmen; allein
Daun rükkte mit 66,000 Mann heran. Friedrich ging ihm mit 32,000 Mann
entgegen. Bei Kolli« trafen sich die Heere (18. Juni 1757). Alles schien
eine gute Wendung zu nehmen. Schon wichen die Oestreicher. Da entstand
durch Veränderung des Schlachtplanö plötzlich Unordnung und Verwirrung im
preußischen Heere, und die Schlacht ging für Friedrich verloren. Er hatte
14,000 Mann eingebüßt. Das war die erste verlorne Schlacht, und das Frohlotten
der Feinde nahm kein Ende. Von allen Seiten drängten sie nun den gefürchteten
Heldenkönig. Die Schweden drangen in Pommern ein; Preußen wurde von den
Russen überschwemmt, und in Westphalen hausten die Franzosen. Aus diese ging
Friedrich mit 22,000 Mann loö. Bei dem Dorfe Roßbach, unweit Weißenfels,
traf er die Uebermüthigen (5. Nov. 1757), 70,000 Mann stark. Die Preußen,
voll Begeisterung und entschlossen, mit ihrem Könige zu sterben, begannen ihr
Werk. Die prahlerischen Franzosen fingen bald an zu laufen, alö wollten sie
nimmer stille stehen. Der tapfere Scidlitz mit seiner Kavallerie immer hinter-
her, so dass dies Treffen mehr eine Jagd, als eine Schlacht war. 2000 Franzosen
lagen auf dem Schlachtfelde, 7000 waren gefangen, 63 Kanonen und 23 Fahnen
erbeutet. Unser König hatte nur 0> Todte. Jetzt mußte er allermeist nach
Schlesien eilen; denn hier waren die Oestreicher sehr vorgedrungen. Friedrichs
Häuflein (33,000 M.) nannte man spottweise die „Berliner Wachtparade."
Doch diese Wachtparade, zwar klein an Zahl, aber desto größer an Muth, sic
zagte nicht. Bei Leuthen standen die Feinde. Ihre Schlachtlinie war 1 Meile
lang. „Wir lüüssen den Feind schlagen, oder und Alle vor seinen Batterien
begraben lassen!" So sprach der König; so dachten auch seine Preußen. Am
5. Dezember kam cö zur Schlacht. Nach dreistündiger Blutarbeit war für
Preußen der Sieg gänzlich entschieden. Der alte Ziethen verfolgte mit seinen
Husaren die Flüchtigen bis nach Böhmen. Bon 00,000 entkamen nur 17,000
über die Grenze. 21,000 Gefangene, 134 Kanonen, 59 Fahnen und 3000
Bagage-Wagen sielen in der Sieger Hände. Tausende lagen auf dem Schlachtfeldc
und hatten ausgekämpft! Biele kämpften stöhnend und ächzend ihren letzten
Kampf! Das preußische Heer, von dein anhaltenden Kampfe ermüdet, hatte sich
auf dem schauerlichen Felde des Todes gelagert, um ein wenig zu ruhen. Tiefe
Stille herrschte ringö umher. Da erhob auf einmal ein alter Grenadier seine
Stimme und fing an zu singen: „Nun danket alle Gott!" Die Instrumente
fielen ein, und in einer Minute erscholl über das große Leichenfeld, durch die
Dunkelheit der Nacht, von der ganzen Armee das herrliche Lied: „Nun danket
alle Gott!" — Sei stolz auf diese Krieger, junger Preuße, und suche ihnen
ähnlich zu iuerden, wenn das Vaterland in Noth gerathen sollte! — In
wenigen Wochen war Schlesien vom Feinde gereinigt, und Friedrich bezog ruhig
seine Winterquartiere.
Die erbitterten Feinde rüsteten sich aufs Neue und boten Alles auf, ihren
großen Gegner zu erdrükken. Friedrich aber war auch nicht müßig und that,
was er nur immer konnte. Dazu sandte ihm England, welches ihn feit dem
Siege bei Roßbach mit besonderer Liebe bewunderte, außer 4 Millionen Thaler
Unterstützung auch ein neues Hülfsheer, dessen Kommando dem würdigen Herzoge
Ferdinand von Braunschweig übertragen wurde. Dieser ging auch sofort
' V auf die Franzosen loö, trieb sie über den Rhein und schlug sie gänzlich bei
Krefeld (23. Juni 1758). Mittlerweile hatte Friedrich (18. April 1758) die
«r Festung Schweidnitz erobert und wollte nun Olmütz nehmen, mußte aber davon
,. abstehen, um den Russen Einhalt zu thun. Diese waren inzwischen bis Küstrin
vorgedrungen und hatten die Stadt bis auf drei Häuser in Asche gelegt. Mit
nur 37,000 Mann bot er ihnen (25. August 1758) bei Zorndorf, unweit
Küstrin, die Schlacht. Von Morgens S Uhr bis in die sinkende Nacht währte
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Prag Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs
Häuflein Friedrichs Muth Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Friedrich_( Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Dorfe_Roßbach England Roßbach Rhein Krefeld
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Bayern
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
814 Das X. Buch/ von Ober-Sachsen,
Carolus Xii. einer! gantzen Sommer hindurch seiu
Haupt. Quartier hatte, und wo endlich auch An. 1707.
der Well. bekannte Alt, Ranftadltsche Friede ist ge-
schlossen worden.
Marck-Rannstadt, liegt gleich dabey, und ist
ein F'ecken.
Skeud1tz, ein ziemlicher Flecken, mit einem Fürstli-
chen Amte, zwischen Leipzig und Halle.
Lauchst./Edt, ist eine kleine Stadt, mit einem
Schlosse, darauf vor diesem ein abqefundener Prtutz vom
Hause Merfeburg einige Jahre restdiret hat. Sett An.
174;. restdirt da Anna Sophia Charlotte verwittwete
Hertzogin von Sachsen, Eisenach, eine gebohrne Marg.
-räfin von Brandenburg. Es ist da ein Bad und gu-l
ler Gesund, Brunnen.
Schafstjedt, ist ein ziemlich grosser Flecken, an 1
denen Mannsseidischen Grentzen.
Reglitz, ist nur ein Dorf, es ist aber ein schöner :
Churfürstlicher Weinberg daselbst.
2wenckau, jft ein Städtlein, das zwar nach Mer-,
feburg gehöret, aber im Leipziger Kreise lieget.
Keuschberg, ist ein Dorf, nur eine Stunde voni
Merfeburg, da sind A. yz;. die Hunnen totaliter geschla».
gen worden. Kayser Henrieu« Auoeps ließ vor der:
Schlacht alle unzüchtige Weibes. Personen aus dem La.,
ger jagen: dcßwegen ward der Ort Keufchberg genennet,,
da er sonst Riaäe geheissen hat. Er ließ auch auf dier
Wahlstatt eine Kirche bauen, darinne viel brave Sachsen, >
die in der Schlacht geblieben waren, stnd begraben wor-.
den. Man stehet da noch einige Schantzen von dem La.»
ger, obgleich schon 800. Jahre verflossen sind, seit demr
die Schlacht geschehen ist.
Neu-Scherbitz, ein Adeliches Gut, mit einem schö.»
nen neuen Haute, gehört der wegen des schönen Buch-»>
Handels berühmten Gleditschen Familie in Leipzig.
In Ale He bürg hat ein heydnisches Götzen, Btld gestan-»!
den» dem haben die Leute den Namen Irmenfeule gege-*:
bm, darüber ist Ebrebburz und Merleburg mit einander:
verwechselt worden. Tue rechte Irmeuieule hat gewißr>
genug in Westphalen gestanden: Es mögen aber wvll.
mehr Götzen, Bilder diesen Namen geführet haben.
Ausser?:
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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