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Brod tu deu Fluß und freut sich, wenn ein
Fisch es fraß. Der Rand von der Bruck war
hoch und breit. Er prust nun, ob er auch fest
sei, stieg draus und —fiel in den Fluß. — Er
schrie um Hilf, doch es war kein Mensch da,
der den Schrei hört, und Fritz sank auf den
Grund — und nun war es aus mit ihm, doch
sein Hund, da er ihn so in Noch sah, drang,
trotz dem, daß der Fluß sehr rasch floß, bis zu
ihm hin, faßt ihn und trug ihn au das Land.
Wie es dem Fritz war, als er aus Land kam? —
Wie er die Treu von dem Hund pries, als er
ttach Haus kam? das denk steh, wer da kaun. —
Von dem Schreck und weil es schon kalt war,
ward er krank und litt viel Schmerz; doch war,
er froh, daß er noch so durch kam.
Manch Kind fand schon in: Fluß sein Grab,
denn es ist ja kein Frosch, auch kein Krebs
und kein Fisch, der im Fluß lebt. So ging
auch ein Kind au den Fluß, mtd kam nie mehr
nach Haus. Es spielt mit dem Schiff von
Kork — du weißt ja, was Kork ist? der
Pfropf ist von Kork. — Das Schiff stellt es
auf deu Fluß, und wie es fort trieb, griff das
Kind nach ihm, fiel in den Fluß, nttd matt fand
es nie mehr.
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Ja, schnell entflieht die Jugendzeit!
O, wende gut sie an;
Wie mancher Jüngling hat bereut,
Daß er es nicht gethan.
Und wird der Jüngling nun ein Mann,
Wie schlimm wird's um ihn steh'n,
Wenn er nichts weiß, wenn er nichts kann,
Gut kann's ihm dann nicht gehn.
Für glücklich darf sich ein jeder achten,
den die Guten nicht als Neuling, die Bösen
aber stets als Fremdling betrachten.
Die unvorsichtigen Knaben.
Warum spielen die meisten Knaben so gerne auf
Bauplätzen?—Nun, was sagt ihr dazu? — Nicht wahr,
das ist ganz natürlich! Ein Bauplatz bietet Gelegen-
heit zu mancherlei Spielen, die man nicht auf jedem
Platze findet. Da gibt es große Sandhaufen, mancherlei
Gruben und viele Balken. Die Sandhaufen werden er-
stürmt, die Gruben übersprungen und auf den Balken
wird geschaukelt und geschwungen. Das alles ist recht gut,
denn es gibt den Gliedern Gewandheit und beför-
dert die Gesundheit — und die Erwachsenen freuen
sich über die Fröhlichkeit und Munterkeit der Kin.
der — versteht sich, so lange sie in ihrem Spiele nicht
ausarten in Rohheit und Wildheit. Oft werden
diese Spiele auch gefährlich und schädlich durch Keckheit
und Verwegenheit. Ja, ich weiß wahrlich nicht, wie
manches Kind der Gefahr entgehen könnte, in die es
Tollkühnheit oder Verwegenheit und Unbe-
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Das Kind im Wald.
Kind, rief einst die Frau Schnurr, geh gleich
in den Wald und hol Hotz, denn es ist kein
Stück mehr im Haus! Bring nur recht viel
heim. — Du weißt, ich hab noch ein Stück Fleisch
im Schrank, das koch ich dann und mach dir die
Supp, die du so gern ißt. — Das Kind war
gut und that das gern und gleich, was es die
Frau hieß. Froh steckt es sein Stück Brod in den
Sack, nahm ein Seit, mit dem es das Holz auch
sonst fest band, und lief zum Wald. Es fand
nun nicht gleich so viel Holz, daß sein Seil voll
ward, da lief es hin und her, von Platz zu Platz
und sucht, und kam so tief in den Wald, daß es
den Weg nach Haus nicht mehr fand. Nun
ward ihm bang, sehr bang und weil es müd war,
setzt es sich an den Baum in den Schnee. Es
hott sein Brod aus dem Sack, doch schmeckt ihm
das jetzt nicht: denn ihm war ja so bang, weil es
Nacht ward — es weint. — Nun war grad die
Nacht, in der der Christ kommt und dem Kind,
das gut ist, so viel bringt, was ihm Freud macht.
— Als es nun ganz Nacht war, da weint das
Kind noch mehr. — Doch steh da! was ist das
für ein Glanz? — Es wird ganz hell! — Ein
Kllab, so schön und hold, wie ihn das Kind sonst
noch nie sah, kam nun auf es zu und trug in der
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Da sah es der Fuchs und sprach: "Was hängst
du den Kopf denn so?" — Ach, klagt das Pferd,
mein Herr gönnt mir das Heu nicht mehr, weit
ich den Pflug nicht mehr so rasch ziehn kann, wie
sonst, er trieb mich fort und sprach: "Nur wenn
du mir den Wolf bringst, bleibst du noch bei mir,
wo nicht, so pack dich aus dem Stall. Er
weiß gar wohl, daß ich das nicht kann." —
Der Fuchs sprach: "Ich helf dir, daß du es
kannst. Leg dich hier nur hin, streck dich aus
und reg dich nicht und thn, als wenn du tobt
wärst." Das Pferd that, wie der Fuchs ihm
riech. Drauf ging der Fuchs zum Wolf und
sprach zu ihm: „Dort liegt ein Pferd, es ist
todt, komm mit, das ist grad so ein Schmaus
für,dich."-— Der Wolf ging mit. Als er bei
denl Pferd stand, sprach der Fuchs: "Hättest du
es nur in der Höhl. Weißt du was? Ich bind
es mit dein Schweif an dich, dann ziehst du es
leicht in die Höbt und frißt es dort in Ruh." —
Das war dem Wolf recht. Er stellt sich hin,
hielt auch ganz still, wie ihm nun der Fuchs mit
dem Schweif des Pferds die Bein fest band;
drauf schlägt der Fuchs auf das Pferd und rief:
"Zieh, Bteß, zieh!" Da sprang das Pferd auf
und zog den Wolf mit fort. Der Wolf heult,
daß der Wald bebt, doch das Pferd denkt:
„Heul dn nur" — und zog ihn fort durch Wald
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gehört hätte? Gewiß, das hätte ihn sehr betrübt.
Ich wünsche nur, du hättest die Erzählung ge-
hört, welche er mir neulich vorgelesen hat. Kommt
setzt euch hierher, ich will versuchen, sie euch zu
wiederholen. Es war einmal eine Frau, die war
reich, sehr reich. Sie hatte nur einen einzigen
Sohn, und liebte ihn mit der unvernünftigsten
Zärtlichkeit. Ihre Verblendung ging so weit,
daß sie für jeden seiner vielen Fehler eine Ent-
schuldigung fand; an Bestrafung und Bes-
serung desselben war also gar nicht zu denken.
Seine Umgebung hatte die schärfste Weisung,
ihnl nie zu widersprechen, besonders seine Wärterin.
Ihr war die Erfüllung aller seiner Wünsche zur
strengsten Pflicht gemacht worden. Eines Abends
bekam der Knabe Lust, in Begleitung seiner
Wärterin im Mondschein auszugehen. Kaum war
er einige Minuten aus dem Zimmer, so hörte ihn
die Mmt-r im Hofe heftig schreien und weinen.
Sie stürzte hinaus, um zu sehen, was ihrem Gold-
söhnchen widerfahret! sei. Und was war wohl die
Ursache seines Schreiens und Weinens? —. Die
Wärterin wollte ihm den Mond nicht geben, den
er in einem Zuber Wasser abgespiegelt sah. Wir
wollen hossen, daß diese Mahnung nicht ohne
Wirkung blieb, sondern diese Mutter zu einer
Aenderung in der Erziehung ihres Sohnes
bewogen haben wird.
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»7
Seltenes, sondern auf den meisten Höfen ebenso;
aber selten wird man einen Stier finden, der so
lammfromm und zahm ist, als dieser war. Auf dem
Hofe war aber unter anderen, braven Knechten
auch ein roher und grober Knecht und das ist
leider eben gar nichts Seltenes. Dieser Knecht
suchte nun eine besondere Freude darin, den guten
Stier, der nie jemand ein Leid gethan hatte, auf
die grausamste Weise zu quälen, so oft er dazu
Gelegenheit fand, und der Stier ging ihm aus dem
Wege, wo er auf dem Hofe oder auf der Weide
in seine Nahe kam.
Da meinte nun der dumme Knecht, der grosse,
starke Stier furchte sich vor ihm, und das gefiel
dem Knecht so sehr, dass er immer grausamer
bei seinen Quälereien wurde. Und jedesmal, wenn
das Thier eine schmerzhafte Bewegung machte,
oder eilig reissaus vor ihm nahm, brach er in
ein rohes, schallendes Gelächter aus, und meinte,
das sei doch gar so spasshaft. Dem Stier war
das aber gar nicht so spasshaft, sondern er nahm
es sogar sehr ernsthaft, wie wir gleich sehen
werden.
Eines Morgens arbeitete der Verwalter mit
mehreren Knechten auf dem Hofe dicht neben dem
Stalle, in dem der Stier angebunden war. Der
rohe Knecht war auch dabei. Keiner dachte an
etwas Arges. Alle waren munter hei der Arbeit
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und scherzten und lachten. Da riss sich der sonst
so zahme Stier los, rannte wüthend auf den Hof,
fasste den Knecht, der ihn so oft gequält und dann
verlacht halte, auf seine Hörner und schleuderte
ihn mit solcher Gewalt gegen eine Mauer, dass
er mit zerschelltem Kopfe todt zu Boden fiel. Da-
rauf blieb der Stier ruhig stehen, liegs sich auch
ohne zu widerstreben von dem Verwalter an dem
Hörne nehmen, folgte ihm willig wie vordem in
den Stall und liess sich da an seiner Kette wieder
festbinden.
Mmas Miihrchen von der iveissen
Jvase,
In einem Thal im Schwabenland
Da wohnte still und unbekannt
Ein armer, aber braver Mann,
Der nur mit Müh sein Brod gewann.
Mit seinen Kindern, seiner Frau
Lebt er vergnügter als im Bau
Die sorgenlosen Vögelein
Beim hellen, klaren Sonnenschein. -—
Sobald die Sonn den Tag erhellt,
Schalst schon der Vater auf dem Feld,
Die Mutter pfutzt und ¡lickt und spinnt
Und Arbeit sucht sich jedes Kind.
Die grossen eilen in den Wald
Und sammeln singend, dass es schallt,
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jule vier Wünsche.
Ein kleiner Vogel möcht ich sein
Und in die Luft mich schiringen,
Und mit dem Volk der Vögelein
Voll Lust mein Liedchen singen.
Mein weiches Nestelten stünde dicht
Vor Veilchen und Vergissmeinnicht.
Ein braver Schüler möcht ich sein,
Dann säss ich immer oben.
Wie würde sich die Mutter freu'n.
Und mich der Vater loben?
Der schönen Verse wüsst ich viel,
Vokale lernen, wär mir Spiel.
Ein /linker Male]' möcht ich sein,
Ich malte Frosch und Natter;
Doch nicht das arme Vieh allein,
Auch Vetter und Gevatter.
Die ganze Schweiz mit Bind und Kuh
Malt ich und einen Vogt dazu.
Ein deutscher Krieger möcht ich sein,
Für Recht und Freiheit streiten,
Durch Pulverdampf gen Feindesreifin
Auf einem Schimmel reiten.
Das Schwert in nervenstarker Hand
Trüg ich fürs Hebe Vaterland.
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ss
Geschichte «lei* Wassci’sclilange.
Mir ist es nicht besser ergangen, erzählte
darauf die Schlange. Ich wollte das Perlonmachen
lernen, uni die Perlen seihst verfertigen zu können,
die wir für unsere Königin immer sehr theuer
kaufen müssen. Ich reiste deshalb weit fort zu
den Perlemnuscheln. Sie waren auch gleich bereit,
mich in die Lehre zu nehmen. Ich sollte in eine
harte Schale eingeschlossen werden, weil nur in
einer solchen die Perlen gemacht werden können.
Da wollte ich aber zuvor noch einmal auf das
Land und mich in einem kühlen Brunnen baden,
ehe ich für lange Zeit an dem Meeresboden liegen
bleiben müsste. Darüber schalten mich die Muscheln
eine leichtfertige Brunnen-Nixe und jagten mich fort.
Die Geschichte der Eule»
Mir ging es grade so, wie euch beiden, er-
zählte die Eule. Ich wollte spinnen und weben
lernen, um die theuern Schleier zu machen, welche
viele von uns tragen. Nach einer langen Reise
kam ich endlich zu den Spinnen. Sie nahmen
mich auch gern als Lehrling an , um mich ihre
Kunst zu lehren. Aber den ganzen Tag konnte
ich keinen Faden sehen, weil mir beständig die
Augen zufielen. Als es Abend wurde, bemerkte
ich plötzlich eine Maus, und weil mich sehr
hungerte, war ich fix hinter ihr her, fing sie und
verzehrte sie zum Abendbrod. Das nahmen denn die
Spinnen gewaltig übel, und weil sie nicht wussten,
wie ich zu der Maus gekommen war, denn sie hör-
ten mich weder wegfliegen noch wiederkommen,
schimpften sie mich eine faule Hexe, mit der sio
nichts zu thun haben wollten und jagten mich fort.
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