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1. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Otto der Große Iv 22—5. Nach zäher Gegenwehr in Mainz und dann bei Regensburg unterwarf sich Äonrad; erst später bat auch Ludolf den bekümmerten Vater in den Wäldern Thüringens um Verzeihung und erhielt sie. 4. Diese Wirren benutzend, drangen die Ungarn abermals vor, diesmal bis Augsburg. Am Lech erfocht Otto über die Räuber einen glänzenden Sieg. Unter der Fahne des Erzengels Michael kämpfte 955 der König selber mit der heiligen Lanze; Konrad sühnte seine Untreue durch den Heldentod. Die Zeitgenossen verglichen die Schlacht mit Karl Martells Maurensieg. Krieger und Bauern hetzten, erschlugen, hängten und ertränkten die Mordbrenner. Die Magyaren kamen nicht wieder nach Deutschland; sie wurden in der Donau-Ebene setzhaft und wendeten sich unter König Stephan dem Heiligen dem Christentum zu. * *Zu dieser Zeit focht nicht mehr das Volksaufgebot im Strohhut und in dem mit Eisenplatten besetzten Lederwams, der „Brünne", sondern ein Vasallenheer wohlgeübter Reiter, die mit Panzer und Halsberge, mit Helm und Schild, mit Schwert und Lanze ausgerüstet waren. Söhne des niedern Adels bildeten diese Scharen, die die Großen dem Könige zuführten; sie erhielten zum Lohn kleine Lehen aus dem Grundbesitz des Königs oder der Herzöge und Grafen. 5. Die Italiener bewunderten die blonden Hochgestalten, die in der Schlacht standen, „als wären sie von Eisen". Aus dem Ertrag der Beute erbaute der Adel nach des Königs Vorbild Burgen, die als Wohnstätten und zugleich als Festungen dienten. Um die Burgen und Klöster herum entstanden Städte, die Märkte und Marktgericht abhielten und sich mit Mauern und Toren umgaben; die Kirchenfürsten errichteten Armen- und Krankenhäuser. In den Kriegen gegen die Slawen und Ungarn kam damals der Eesamtname Deutsche auf, während man die kriegsgefangenen Knechte aus den verschiedensten Völkern Slawen („Sklaven") □ nannte. □ 5. Jetzt herrschten Frieden und Recht bis ins abgelegenste Wald-dorf. Deutschland war ein Land des Ackerbaus geworden. Jeder bestellte die Äcker seiner Hufe nach der Einteilung in Sommer-, Winter-und Brachfeld, wie sie der Flurzwang vorschrieb, mit Roggen, Gerste, Hafer, auch schon mit Weizen und im Süden mit Spelt. Das hölzerne Wohnhaus enthielt in Norddeutschland unter einem Dach, aber durch Wände getrennt, die Räume für Menschen und Haustiere; im Süden umgaben Wohnhaus, Scheuer und Stallung den

2. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
36 Die Frankenkaiser. Die Staufer. nebst seinem Shnchen Konrad begleitet, der den Mont Cenis. Er-schreckt flchtete sich der Papst in die Feste Canossa bei Reggio, ent-schlssen, den König nicht vorzulassen. Allein Heinrich stand drei Januartage hindurch im Berhemde barfu im Schlohof; am 1077 vierten hob Gregor den Bann auf und reichte dem weinenden König das Abendmahl. Dennoch hoben die schuldbewuten Fürsten seinen Schwager Rudolf von Schwaben auf den Thron. Aber nur die Sachsen er-kannten ihn an; am Abend seines Krnungstages mute er aus Mainz flchten. In Hellem Zorn kehrte Heinrich zurck; wie die Lombarden stellten sich die Schwaben, Bayern, Franken auf seine Seite; selbst Kailfleute traten in sein Heer ein, und Rudolf verblutete schlielich in der Feldschlacht. Inzwischen fhrte der König einen Gegenpapst nach Rom und lie sich von ihm in der Peterskirche krnen. Gregor schlo er ein in der Engelsburg, dem alten Grabmal Hadrians; der Normannen-herzog Robert Guiscard rettete ihn in das unteritalische Land, mit dem ihn der Papst belehnt hatte. Dort starb Gregor zu Salerno, nachdem er alle Gebannten gelst hatte bis auf Heinrich und den Gegenpapst. Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehat; darum sterbe ich in der Verbannung," soll er gesprochen haben. 4. Daheim wtete allerorten der Brgerkrieg. In Schwaben spannten die Bauern einander selbst vor den Pflug, weil sie keine Zugtiere mehr hatten. Aber Kaiser Heinrich gewann durch Milde und rastlose Bemhungen immer mehr Groe; er schtzte und frderte durch seinen Gottesfrieden die Bauern und namentlich die aufblhenden Städte; Gewalttat zchtigte er mitunter nach der grausamen Sitte der Zeit durch Stupen, Abschlagen der Hand. Heinrichs ltester Sohn Konrad war im Aufruhr reuevoll verdorben; jetzt reizten die Ritter, die nicht mehr auf Raub ausreiten konnten mit Scharlachmantel und goldenen Sporen, den zweiten, Heinrich, zur Emprung. Durch erheuchelte Reue verleitete er den Vater, sein Heer zu entlassen, nahm ihn auf der Burg Hckelheim bei Ingelheim gefangen und zwang ihn zur Abdankung. Nun aber rsteten die Städte am Unterrhein fr den alten Kaiser; er widerrief seine Abdankung, war aber so arm, da er sein Reitzeug gegen Brot versetzen mute. Unter kriegerischen Entwrfen und Rstungen starb der vielgeprfte Herrscher in Lttich.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Das Rittertum. V 2i33. geistlichen Fürsten, von denen manche, rote die sterreicher und Thringer, an Glanzentsaltung mit dem Kaiser wetteiferten; der Kaiser selbst war der erste Ritter. Es war der hohe Adel des Reiches, Gepanzerte, die mit Tro und Knechten ausrckten. Ihre Macht beruhte auf ihrem Erund-besitz, der auch bei einfachen Grafen neben Burg und Palas ganze Drfer mit ihren Kirchen, Bauernhfe und Schmieden, Mhlen und Brennereien, Wlder und Weinberge, Salinen und Kalkfen umfassen konnte, aber auch aus den mtern, die der König ihnen oder ihren Vorfahren verliehen hatte. Die zweite Gruppe machte den Kern des kaiserlichen Heeres aus und schlug des Kaisers Schlachten: das waren die Ministerialen, jngere Shne des hohen Adels bis herab zu Leuten hriger Abkunft, etile bei den Fürsten in Dienststellungen, die den kaiserlichen Hofmtern entsprachen. Zum Lohn erhielten sie Lehen mit Burgen, nach denen sie sich nannten. Die Ministerialen konnten zu den hchsten mtern auf-steigen, sogar Reichsfrsten werden. Im Frieden warteten sie dem Herrn bei seinen oder fremden Festen aus, zu denen sie ihn begleiteten; dabei erschienen auch ihre Frauen und Tchter in kostbaren Gewndern. Wie diese Klasse fhrte seit dem 12. Jahrhundert auch die dritte den Namen Herr": die fahrenden" Ritter, die um ein Lehen warben; der Waffendienst adelte. Es waren jngere Shne, die auf Erwerb an-gewiesen waren und bei Turnieren und Kriegen sich eifrig herandrngten; mitunter taten sie sich auch durch Plnderungen und Grausamkeiten un-rhmlich hervor. Auch fahrende Snger wie Walter von der Vogelweide gehrten zu diesem niedern Adel. Als vierte Stufe konnte man die Raubritter ansehen, die in der Zeit des Investiturstreites aufkamen und gediehen. Schon Heinrich der Lwe hat Raubritterburgen zerstrt. Dichterisch verewigt ist diese Gesellschaft im Meier Helmbrecht" (bersetzt von Ludwig Fulda). 3. Als Hauptwaffe diente jetzt statt des Schwertes die schwere Lanze. Gegen sie gewhrte die lederne Brnne mit ihren aufgenhten Eisen-schuppen keinen gengenden Schutz. Den gewichtigen Panzer aber, der nunmehr ntig wurde, mute dem Ritter ein Reitknecht anlegen helfen. Daher nahm er in der Regel mehrere Knechte und Pferde mit auf den Kriegszug; ein Wagen trug das Heergert und die Nahrungsmittel. Die Last dieser Bewaffnung machte den Ritter fr den Festungskrieg unbrauchbar; geradezu verhngnisvoll wurde sie im Sommer Italiens und auf den Kreuzzgen; im Turnier erstickte mancher oder wurde beim Sturze durch die Rstung verletzt. Schon unter Friedrich I. kommen auch gepanzerte Fusoldaten auf, die Kurzschwert und Pike mit Widerhaken, auch Bogen und Schleuder fhrten. Bald jedoch waren die Tage ritterlicher Herrlichkeit gezhlt. Keller, Geschichte. Teilii. 8

4. Griechische und römische Geschichte - S. 89

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Honig Alexander. V 2 341. 89 2. a. Auch Alexander mute seine Herrscherttigkeit mit der 336-323 Sicherung seines Landes beginnen. Zunchst zog er gegen die nordischen Barbarenstmme. In den Pssen des Balkans hielten die Thraker Wagen bereit, die. auf die anrckenden Makedonier niederrasseln sollten. Auf des Knigs Weisung sprangen die Hopliten flink zur Seite oder legten sich trupp-weise auf den Boden, mit ihren Schilden sich deckend, so da die Fuhrwerke unschdlich der sie hinrollten wie der eine Schildkrte. Alsbald wurde die Pahhe erstrmt und dann das heutige Bulgarien unterworfen. Auch die breite Donau berschritt das Heer in einer Nacht auf den landesblichen Einbumen und auf Schluchen, die aus Lagerzelten der Soldaten zusammengenht und mit Heu ausgestopft worden waren. Die Hopliten in ihren Lederkollern und runden Filzhten ordneten sich in 12 bis 16 lange, festgeschlossene Glieder; die schwere Stolange (Sarise) gefllt, ging diese Phalanx durch das Korn gegen die (Beten vor, die sofort die Flucht ergriffen. Nun zog der König donauaufwrts und bezwang, nach Sdwesten abbiegend, auch die Bergvlker Jllyriens. b. Inzwischen verleitete das Gercht, der König sei gefallen, die Stadt Theben zur Emprung. Blitzschnell eilte Alexander herbei. Die Frist zu freiwilliger bergabe verstrich; der Ungeduld des Heeres ungern nachgebend, gebot der König den Sturm. Entsetzlich bten die Thebaner dafr, da sie einst auf der Seite der Per'er gestanden, die gefangenen Plater abgeschlachtet und die Zerstrung des von Lysander bezwungenen Athens gefordert hatte: der König ber-lie es seinen griechischen Verbndeten, die Strafe des Abfalls zu bestimmen. Die Mauern und Huser wurden geschleift, die Einwohner, soweit sie nicht gefallen oder entflohen waren, 30000 Menschen. in die Sklaverei verkauft. Der Pflug ging der die Sttte. So hatte noch keine groe Hellenenstadt geendet. Verschont blieben nur die Kadmeia und die Tempel, das Haus und die Nachkommen des Dichters Pindar, der zur Zeit der Perserkriege die Sieger in den Festspielen verherrlicht hatte. 4. Vom Strymon bis in die Sahara. 1. Alexander verlie sein Reich, Antiptros als Statthalter zurcklassend, mit 30000 Mann zu Fu und 4500 Reitern. Zwischen Sestos und Abydos, wo einst Serres seine Brcken geschlagen, fuhr er nach Asien hinber, ehe die persische Flotte ihn hindern 334 konnte.

5. Griechische und römische Geschichte - S. 27

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Alexander der Groe. V 2 44 3. 27 4. Vom Strymon bis in die Sahara. 1. Im Frhjahr 334 berschritt Alexander den Hellespont zu Schiff; mitten im Meeresarm opferte er Poseidon und den Nereiden einen Stier und einen Weihegu aus goldener Schale. Wie einst Xerres, pilgerte er nach Ilion; er bekrnzte das Grab Achills, welchen das Knigshaus seinen Ahnen zuzhlte wie Herakles. Am Gr an: kos, einem Wsserlein", das zum Marmara-Meere fliet, errang Alexander seinen ersten Sieg. Er selber focht hier wie in allen Schlachten tapfer mit; der seinem Haupte schwang ein persischer Groer schon den Sbel, als ihm Kleitos (Elitus) den Arm samt der Schulter weghieb. 2. Nun zog der König an der Meereskste sdwrts; das Winter-lager nahm er im Innern des Landes. Die jungvermhlten Offiziere und Soldaten durften den Winter in der Heimat verleben. Im Herzen Kleinasiens holten sie dann das Heer wieder ein, bei Gordian. Dort in der Knigsburg stand ein uralter Wagen, der einer Weissagung gem den zwiespltigen Phrygern einst einen König und Schiedsrichter gebracht hatte: Midas, den Sohn des Bauern Gordios. An das Gefhrt knpfte sich das Orakel, wer feine verschlungenen Baststricke lse, solle König von Asien werden. Da durchhieb Alexander den ,,gordischen Knoten" mit dem Schwerte. Eilig ging's nun weiter nach Sden. Hei vom Marsche, strzte sich der König unweit Tarsos in den klaren, kalten Kydnosflu. Pltzlich sank er unter; bewutlos wurde er herausgetragen. Angst und Jammer erfllte das Heer. Der Arzt Philippos aber erbot sich, ihn rasch zu heilen. Alexander trank die von ihm bereitete Mischung, während er ihm ein Schreiben seines Feldherrn Parmenion berreichte, das ihn vor dem Arzte warnte. Sein Vertrauen ward belohnt: nach wenigen Tagen trat er wieder vor seine jubelnden Truppen. Es war die hchste Zeit. 3. Denn mit gewaltigen Heeresmassen kam ihm König Da-reios Iii. entgegen. Bei Issus griff ihn Alexander an und schlug ihn nach heiem Ringen. Darms entfloh, seinen Wagen preisgebend samt Purpurmantel, Bogen und Schild. In seinem Zelte fand man seine Mutter und seine Gemahlin, zwei Tchter und einen un-erwachsenen Sohn. Alexander lie die Frauen der das Schicksal des Groknigs beruhigen; am nchsten Tage soll er sie selbst besucht

6. Griechische und römische Geschichte - S. 14

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
14 Die Persertriege. legen, durch den Hals der Halbinsel Athos einen Kanal ziehen und der den Hellespont eine hoppelte Schiffbrcke schlagen; als der Sturm sie zerri, gebot er, die Baumeister zu enthaupten und dem bitteren Wasser" 300 Geielhiebe zu geben. 2. Von Troia kommend, berblickte der Groknig auf marmornem Stuhl an der Meeresstrae seine Schiffe und Heerscharen, die Meer und fianb weithin bebeckten. Wohl mochte frohe Zuversicht [ein Herz schwellen, als er, selbst vielleicht der grte und schnste Mann seines Heeres, zu Wagen durch die Reihen fuhr und dann auf einer Prunkgaleere, unter golbenern Zelte thronenb, seine Flotte musterte! Sieben Tage und Nchte hinburch ohne Unterbrechung marschierten die Perser, festlich bekrnzt, der die Brcken; in der Mitte der König auf prchtigem Wagen, der mit heiligen Schimmeln bespannt war. 170 Myriaden, 1700000 Mann, soll allein das Land-heer gezhlt haben. Und dieser furchtbaren Heimsuchung stauben Sparta und Athen fast allein gegenber; die anberen Staaten unterwarfen sich ober schickten sich dazu an. 3. In den Thermopylen erwartete der junge Spartanerknig Leonibas mit 300 spartiatischen Hopliten und 6000 Bunbesgenossen den Feind; es war ein Engpa zwischen Eebirg und Meer, kaum breit genug fr einen Wagen. Oeries' Kerntruppen gingen vor gegen den Feind; die Barbaren prahlten, ihre Pfeile wrden die Sonne verdunkeln. Am Abend kamen sie zurck mit schwerem Verlust, viele Leute, aber wenig Männer". Am folgenden Tage griff unter des Knigs eigenen Augen seine goldstrotzende Garde an, die 10000 Unsterblichen". Die Griechen lockten sie durch verstellte Flucht in den Engweg, fielen sie dann unversehens an und warfen sie der den Haufen. Endlich fhrte ein Eingeborener, Ephiltes, um schndes Geld Ferres' Garden durch den Eichwald in den Rcken der Griechen. Im Morgengrauen erfuhren die Hellenen ihr Verhngnis. Jetzt entlie Leonidas die Bundesgenossen; die Spartaner wollten mit ihrem Könige sterben. Mit Blumen im Haar schritten die Griechen unter den Klngen ihres Kriegsgesanges in den letzten Kampf. Als die Lanzen zersplitterten, schwangen sie Schwerter und Messer; ja mit Steinen und

7. Griechische und römische Geschichte - S. 25

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Ägypter. Dareios I. Iii 24—3s. 25 an Gold- und Silberbarren und Goldstaub, an weißen Rossen und andern Erzeugnissen, die jeder Satrap jährlich einzusenden Halle; bis dahin waren Hofhalt und Regierung durch freiwillige Geschenke bestritten worden. Die Perser im Stammland blieben frei von Abgaben. Eine Anzahl wohlgepflegter Reichsstratzen diente zur Beförderung der Befehle und Briefschaften des Herrschers, daneben aber auch dem Handel; die von Dareios vollendete „Königsstratze" führte von Sardes nach Susa, dem persischen Königssitz.uj □ 2. Um die Reichsgrenzen zu sichern, unternahm Dareios I. einen Kriegszug gegen die unruhigen Skythen. Das war ein Nomadenvolk zwischen Donau und Don; sein edelster Stamm trieb bereits Ackerbau: schon im Altertum wurde aus den endlosen Ebenen der heutigen Ukraine Getreide ausgeführt. Auf Brücken, die von griechischen Baumeistern geschlagen waren, überschritt Dartus den Thrakischen Bösporos, dann die Donau. In dem ungeheuren Land erging es ihm nicht viel besser als später Napoleon I.: die Skythen zerstörten die Vorräte, verschütteten die Quellen, wichen ihm aus mit ihren Herden und erlegten seine Krieger aus dem Hinterhalt. Bald kam bittere Not, und der König begriff den Sinn eines Geschenkes, das ihm die Feinde geschickt haben sollen, Vogel, Maus, Frosch und Pfeil: fliege wie ein Vogel, birg dich in der Erde oder im Wasser wie Maus und Frosch, sonst werden unsere Pfeile dir die Heimkehr unmöglich machen! — Da kehrte er um. 3. Die Hut der Donaubrücke hatte der König den Fürsten übertragen, die er über seine ionischen Städte gesetzt hatte: sei er nach sechzig Tagen nicht zurück, so möchten sie heimkehren. Als die Frist ablief und skythische Boten die Bedrängnis der Perser meldeten, riet der Tyrann des Thrakischen Chersoneses, der Halbinsel von Galli-poli, Miltiades, ein Athener aus vornehmem Hause: Brechen wir die Brücke ab; das andere besorgen die Skythen, und die Griechen Asiens sind frei! Aber die andern lehnten den Vorschlag ab, weil der Sturz des Erotzkönigs auch ihre Throne zertrümmern nutzte. So gelang Darms die Heimkehr. In Europa ließ er starke Truppenteile zurück: sie besetzten die thrakische Küste; selbst der König von Makedonien nutzte dem Grotzkönig zum Zeichen seiner Unterwerfung Erde und Wasser senden.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 8

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
8 Götter und Helden. Die Nymphe 5urfe (Circe) verwandelte einen Teil [einer Geehrten durch einen Zaubertrank in Schweine. Mit Hermes' Beistand zwang er [ie, den Zauber zu lösen. Nun wollte sie ihn unsterblich machen und zu ihrem Gatten erheben. Aber er sehnte sich nach Weib und Rind. Auf der Götter Befehl fuhr er von der Insel der Kirke westwärts über den Okeanos nach dem freudenlosen Reiche Perse-phones. Er beschwor die Schatten herauf und gab einigen durch Widderblut das Bewußtsein zurück, zuerst dem Seher Teiresias von Theben. Der mußte ihm seinen Heimweg künden, den er alsbald antrat. 3. Glücklich brachte er sein Schiff an den Sirenen vorbei, die durch Zaubergesang die Seefahrer an ihren Felsen lockten, wo sie scheitern mußten. Aber gleich nachher riß das sechsköpfige Ungeheuer Skylla sechs Gefährten vom Deck empor in seine Felsenhöhle und verschlang sie. Die Überlebenden zwangen Odysseus, an der Insel Thrinakia zu landen, und schlachteten aus Hunger trotz seines Verbotes Ninder aus der Herde des Helios, die auf der Insel weidete. Jetzt war das Verderben unvermeidlich. Das weitersegelnde Schiff zerschmetterte Zeus' Blitzstrahl; not-dürftig fügte der König aus Kiel und Mast ein Floß zusammen. Nun sprang der Wind um und trieb das Fahrzeug rückwärts in den Strudel Eh arybdis, der der Skylla gegenüber lag. Es wurde in die -Liese gerissen; Odysseus krallte sich an einem wilden Feigenbaum fest wie eine Fledermaus und wartete, bis sein Schifflein wieder heraufkam; dann sprang er geschickt hinein. Die Nymphe Kalypso wollte, wie Kirke, den Helden auf ihrer lieblichen Insel festhalten; erst nach langen Jahren entließ sie ihn, als der Götterbote Hermes es ihr gebot. 4. Aber ein wütender Sturm zerriß sein neuerbautes Floß. Die Meergöttin Seuköthea rettete ihn: in ihren Schleier gehüllt, rang er zwei Tage und Nächte mit den Wogen. Am dritten Tage erreichte er die ^nsel der Phääken: hier hatte der Zorn des Erderschütterers keine Macht mehr über ihn. .Am Strande begegnete dem aus todähnlichem Schlaf erwachten Helden die holde Königstochter Nausikaa. Die Phäaken bewirteten ihn und verbrachten ihn an das Gestade seiner Heimatinsel. 5. Dort erwehrte sich seine treue Gattin Penelope mit Mühe der Untertänige, die um sie warben und seht Gut verpraßten. Von

9. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 55

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 55 Venn ihre Bewohner beschäftigen sich vorwiegend mit Landwirtschaft. Nur zwei Städte sind durch ihre günstige Lage an wichtigen Handelsstraßen und durch das Großgewerbe mächtig emporgeblüht: Erfurt und Mühlhausen. Z. Siedelungen. Erfurt ( = Erphesfurt = $urt des Wasserflusses) liegt an der Gera Es hat 128000 Einwohner (1913), ist daher Großstadt und ist Hauptstadt des Regierungsbezirks Erfurt. Es war früher eine Festung. Starke Mauern, waffenstarrende Wälle und breite Gräben verwehrten den Feinden den Eintritt. Die festesten Punkte (Zitadellen) waren die dy- riaksburg und der Peters- berg. heute wird die Stadt von den grünen höhen des Steigers, der Eyriaksburg und bunten Blumenfeldern umschlungen. Die Haupt- zierde der Stadt sind der Dom und die Severikirche. Sie sind weithin sichtbar und bieten vom Friedrich Wilhelmsplatze einen un- vergleichlich schönen fln- blick dar. Siebzig breite, steinerne Stufen führen zu beiden katholischen Kirchen hinauf. Auf dem Turme des Domes befindet sich die berühmte große Glocke, die 150 dz wiegt. Das Kat- haus ist ein prächtiger Steinbau mit einem großen Festsaal. Die Treppen- wände zeigen in schönen Gemälden die Tannhäuser- sage und einzelne lvunder- taten des berühmten Zau- berers Dr. Jaust, der in Erfurt im 16. Jahrhundert gewohnt haben soll. Als Lehrer der Hochschule er- klärte er einst den Studen- ten die Gdyssee. Das ist ein berühmtes griechisches Heldengedicht. Es erzählt Abb. 41. Dom mit Zeveri von (Erfurt. (Nach einer Photographie die Irrfahrten des griechi- von sontag, (Erfurt.) schen Helden Gdmeus. Zaust schilderte die Personen mit großer Ausführlichkeit. Da baten ihn die Studenten, sie durch seine Zauberkunst vorzuführen. Und siehe, auf seinen Wink traten alle die berühmten Männer und Frauen des Heldengedichtes ein. fluch Polyphem erschien mit wütendem Gesicht. Das war ein einäugiger Riese und Menschenfresser. In seiner höhle war einst Ddysseus mit zwölf Gefährten eingekehrt. Aber das riesige Ungetüm kümmerte sich nicht um das Gastrecht. Jeden Morgen und Abend fraß er je zwei Griechen mit haut und haaren auf. His Kaust ihn vorführte, kaute er noch an dem Schenkel eines Griechen. Kaum hatte er ihn verzehrt, da streckte er seine ungeheuren

10. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 26

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
26 Heimatkunde der Provinz Sachsen. winnt man besonders Blei, Eisen und Silber. Die Kahrstühle, Pumpen und Pochwerke werden durch Wasserkraft bewegt. In zahlreichen Teichen hat man daher die Gebirgswässer gesammelt und von hier aus nach den Betriebsstätten geleitet. Oft dringt das Wasser in die Erzgänge ein. Es wird dann durch Maschinen gehoben und in die Stollen abgeleitet, vas sind tiefliegende Kanäle. Einer dieser Stollen ist über vier Stunden lang. Kbb. 20. Förderung mittelst Förderwagen. (Nach einer Photographie von Spieß, Emleben,) Im Rummelsberg bei Goslar wird besonders Rupfer gewonnen, auch Blei und etwas Gold. 5lus dem Leben des Bergmannes berichtet die Sage: Der Bergmönch im harz. Zwei Bergleute arbeiteten immer zusammen. Einmal bemerkten sie an der Arbeits- statte, daß sie nicht genug (Di auf ihren Lampen hatten. Oa wurden sie sehr ängstlich.
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