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Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an
Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich-
hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber-
fluß, wie kein anderes Land von Europa.
Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi-
neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural
und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846
auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-,
Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen,
Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden.
Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland
in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na-
mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be-
sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die
sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch
Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben
dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und
Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht-
lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen
Kalenders bedienen. (§ 124.)
Ortsbeschreibung.
Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen:
1) Die Dftseeprovinzeu.
а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist
eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und
Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind
sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü.
Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest-
ung Carl Xii. bei Narwa 1700;
d. Esthland: Reval, 30,000 E.
б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte,
ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E.
2) " Das Grostfürstruthum Finnland.
Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln.
3) Grostrustland.
Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812.
Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E.
Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka
in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr-
fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte
von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola,
Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel-
*) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be-
reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi,
von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Jugermsnland Carl_Xii Piefland Tornea Napoleon Graf_Rostopschin Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ueberfluß Kronstadt Schlüsselburg Narwa Riga Dorpat Kurland Finnland Helstngfors Moskau Moskwa Ilmen-See Nischei-Nowgorod Wolga Kaluga Tula Smolensk Europa
126
500,000 Soldaten. Kein Staat Europas hat aber auch ein so weitläufiges
Grenzgebiet im Nothfalle zu schützen, als England.
In keinem Lande hat die Landwirthschaft bisher so bedeutende Erfolge
erzielt, als in England. Der fruchtbare Boden, das günstige Klima und
die aufmerksame Wartung haben Wiesen, Felder und die Heerden auf den
höchsten Ertrag gebracht. Die Hauptprodukte des Ackerbaues sind in Eng-
land der Weizen und die Gerste, in Schottland Hafer, in Irland Kartoffeln.
Doch reichen begreiflicher Weise die eigenen Vorräthe nicht aus, um 29^
Mill. Menschen vollständig zu erhalten.
Die Viehzucht steht in England auf einer noch höheren Stufe, als der
Ackerbau; ihr Ertrag ist ebenso ergiebig bei dem üppigen Futter, daß manche
Gegenden nur Viehzucht treiben. Der Fischfang, namentlich der Wallfisch-,
Stockfisch- und Häringsfang, liefert nicht nur reichlichen Ertrag, sondern bildet
auch tüchtige Seeleute heran. Der Bergbau steht dem deutschen nach; edle
Metalle werden nicht gebaut. Aber Kupfer wird sowie Zinn in Cornwallis
und Devonshire, Blei in Wales und Schottland, Eisen in mehreren Orten
in ausreichender Menge gefunden. Das wichtigste Mineral für Englands
Fabriken und Dampfmaschinen, die Steinkohlen, ersetzen den Mangel an Holz,
und sind in so vorzüglicher Qualität und ausnehmend reicher Quantität aufge-
funden, daß die vorhandenen Lager noch für Tausende von Jahren ausreichen.
Salz ist bisher in großen Vorräthen gewonnen worden. Warme Quellen
hat Bath.
In Bezug auf Gewerblhätigkeit und Handel nimmt England abermals
die erste Stelle ein. Der wichtigste Zweig der englischen Industrie ist die
Baumwollenmanufaktur; diese soll in Manchester, Liverpool, Glasgow, Pais-
ley re., trotz der Maschinen, nahe an 2 Millionen Arbeiter beschäftigen. Ihr
folgt die Wollenmanufaktur in Leeds, Halifax, Norwich, Aberdeen, Dublin,
Kork re., die Linnenfabrikation in Irland und Schottland. Seidenfabrikation
findet sich in geringerer Ausdehnung; dagegen sind die Metall- und englischen
Stahlwaaren, Maschinen und Gewehre allgemein als die besten anerkannt.
Einen bedeutenden Zweig des Gewerbes und Handels bildet noch die Bier-
brauerei; Porter und Ale werden von den Engländern für unentbehrlich ge-
halten, und das Ausland verlangt der Nachahmung wegen auch von diesem
ungemein starken Bier.
Schon aus der oben angegebenen Stärke der Handelsflotte kann man
leicht auf die Ausdehnung des englischen Seehandels schließen. Die See-
schiffe schaffen nicht nur viele Rohstoffe für die Fabriken, Colonialwaaren,
Wein re. herbei, sondern führen auch die verschiedensten Gegenstände der eng-
lischen Industrie aus. Die wichtigsten Seehandelsplätze sind: London, Liver-
pool, Bristol, Hüll, Edinburg, Glasgow. Aberdeen und Dublin. Was aber
aus dem Auslande in diese Seehäfen eingeführt wird, das kann vermittelst
der äußerst zahlreichen Eisenbahnen, Canäle und Straßen rasch ins Innere
verschickt werden. Und da ist denn fast keine Stadt, welche sich nicht mehr
oder weniger mit Handel abgibt.
Der Werth der Ausfuhr Großbritaniens betrug 1865 die Summe
von 165,862,402 Pfd. Sterb, also weit über 1000 Millionen deutscher
Thaler; und davon erhielt Deutschland allein 17,878,213 Pfd. Sterb
Seit dem 27. Juli 1866 ist England mit Nordamerika durch einen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europas England England Eng- Schottland Irland England Wallfisch- Cornwallis Wales Schottland Englands England Liverpool Glasgow Leeds Halifax Aberdeen Dublin Irland Schottland London Bristol Edinburg Glasgow Aberdeen Dublin Deutschland England Nordamerika
129
schlagen, das Budget zu bewilligen, Steuern auszuschreiben und Vorschläge
zu machen. Soll eine Bill, d. i. ein Gesetzesvorschlag, Gültigkeit erlangen,
so muß dieselbe zu einer dreimaligen Lesung kommen; ist sie dann im Unter-
oder Oberhause angenommen, so wird dieselbe im andern Haus vorgebracht.
Haben beide Häuser eine Bill angenommen, so wird sie dem Könige zur
Annahme und Genehmigung vorgelegt. Dieser hat allerdings das Recht, sie
abzulehnen. Seit 1693 hat aber kein englischer König von diesem Veto
Gebrauch gemacht.
Die gesummten Staatseinnahmen beliefen sich 1865 auf 118,420,851
Pfund Sterling. Davon wird eine beträchtliche Summe zur Verzinsung der
großen Staatsschuld verwandt, welche 1865 808,289,398 Pf. St. betrug.
Ortsbeschreibung.
1. England
im engern Sinn des Wortes und Wales zerfallen in 52 Grafschaften; wir
wählen zur leichteren Uebersicht die geschichtliche Eintheilung in die 7 alten
Königreiche.
1) Königreich Essex mit der Hauptstadt London an der Themse, 3 Mill.
Einw. London ist die erste Handelsstadt der Welt und besitzt so viele
Sehenswürdigkeiten, daß es einer geraumen Zeit bedarf, alle in Augen-
schein zu nehmen. Wir führen von denselben an: die königlichen Schlösser,
den Tower, den Tunnel unter der Themse, die Docks, die St. Pauls-
kirche, die Westminsterabtei, das Parlamenthaus. Um den königlichen
Palast liegen der St. James-, Green- und Hyde-Park, große mit Bäu-
men besetzte und mit Alleen eingefaßte Wiesen. Die Stadt zerfällt in
3 Theile: City, Westminster und Southwark. Nach allen Richtungen
gehen Eisenbahnen; die Seeschiffe können bis zur Stadt gelangen.
2) Königreich Mangeln mit der Hauptstadt Norwich, 75,000 Einwohner.
Fabriken in Wollwaaren, Damast und Shawls. Die Universität Cam-
bridge, 26,500 Einw. Iarmoth, 35,000 Einw., ist eine starke Festung.
Daselbst steht Nelsons Monument, 109' hoch; nördlich von der Stadt
8 Leuchtthürme.
3) Königreich Mercia: Oxford an der Themse, 28,000 Einw., ist die
berühmteste Universität Englands; sie besteht aus 34 Gebäuden und hat
jährlich 1 '/2 Mill. Thlr. Einkünfte. Strattfort, Geburtsort und Grab
von William Shakespeare (1564 — 1616). Birmingham am Trent,
296,000 E., ist die bedeutendste Fabrikstadt. Es giebt dort über 200
verschiedene Geschäftsweige, und der Werth der jährlich fabricirten Waaren
übersteigt wohl 30 Mill. Thlr. In außerordentlicher Menge werden
Gewehre, Säbel, metallene Knöpfe und Schnallen, Messing- und Bronze-
waaren, Stecknadeln, Nägel, Stahlfedern, lackirte und Glaswaaren ver-
fertigt. Rings umher liegen Fabrikdörfer; die Eisenhämmer von Bilston
liefern so viel Eisen, als ganz Schweden. Nottingham am Trent. 75,000
Einw., hat berühmte Strumpfwirkereien, ebenso Leicester, 68,000 Einw.
Berühmt durch seinen Käse ist Chester. In der Stadt Gloncester am
Severn, welche bedeutende Nadelfabriken hat, liegt Wilhelm der Eroberer
begraben (ch 1087).
Cassian, Geographie. 4. Aufl.
9
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: England Iarmoth Nelsons William_Shakespeare Wilhelm Cassian
Extrahierte Ortsnamen: Wales Königreich_Essex London London Hyde-Park Westminster Norwich Englands Schweden Nottingham
75
leistet wurde, gestellt werden. Die Glasfabrikate von Böhmen, das Por-
zellan von Meißen, Berlin und Wien, die Nürnberger Spielwaaren und die
Säbelklingen von Solingen find Handelsartikel, welche weit über Deutschlands
Grenzen hinaus bekannt und gesucht sind.
Land- und S e e h a n d e l sind von großer Bedeutung. Nach Eng-
land und Frankreich haben deutsche Städte die größte Handelsflotte aus dem
Meere. Seehandel treiben vorzugsweise Bremen, Hamburg, Emden und
Altona an der Nordsee; Kiel, Lübeck, Stralsund, Wismar, Nostock, Stettin,
Kolberg, Danzig, Königsberg und Memel an der Ostsee; Triest am adriati-
schen Meere. Ueber 6000 deutsche Seeschiffe befahren den weiten Ocean
nach allen Richtungen, beladen mit den verschiedensten deutschen Manufaktu-
ren oder fremden Einfuhrartikeln, welche dem Deutschen unentbehrlich ge-
worden sind. Von den Binnenstädten, welche ansehnlichen Handel treiben,
sind besonders zu erwähnen: Frankfurt am Main, Mainz, Cöln, Elberfeld
im Stromgebiete des Rheins; Braunschweig und Cassel im Wesergcbiete;
Prag, Chemnitz, Leipzig, Naumburg, Magdeburg, Berlin im Gebiete der
Elbe; Breslau und Frankfurt in dem der Oder; Ulm, Augsburg, Regens-
burg, Wien, Brünn und Laybach im Gebiete der Donau; Bozen an der
Etsch. Ter Handel im Innern ist jetzt durch eine Masse von Eisenbahnen
(3370 Meilen), Kunststraßen, Dampfboten, Canälen, Assekuranz-Gesellschaf-
ten, Messen, Banken, Telegraphen (in Deutschland und Oesterreich 5,200
Meilen) re. in hohem Grade begünstigt, und das Haupthinderniß, welches
dem Handel in den verschiedenen Mauthlinien und Zollsystemen früher hin-
dernd entgegentrat, ist bereits gefallen. Ter Zollverein*), welcher 1634
von Preußen ins Leben gerufen wurde und anfangs nur wenige Staaten
umfaßte, dehnt sich nach und nach über alle deutschen Länder aus und hat
bereits eine Uebereinkunft mit den gesammten österreichischen Landen abge-
schlossen, wornach in Aussicht steht, daß wenigstens in Zoll- und Handels-
sachen, in Münz, Maaß und Gewicht Deutschland baldigst eine Einheit
erhalten wird, welche es in andern Verhältnissen bisher nicht erlangen
konnte. Preußische Silbergroschen gelten gegenwärtig im gewöhnlichen Ver-
kehr in Süddeutschland so wenig, wie österreichische Münzscheine am Rhein
und Main.
Betrachten wir schließlich noch, was Deutschlaud auf dem Gebiete der
Kunst und Wissenschaft leistet, so werden wir finden, daß es auch
hierin andern Ländern nicht nachsteht. Die Franzosen und Engländer geste-
hen selbst mit Recht ein, daß das deutsche Volksschulwesen weit über den:
ihrigen stehe. Wie viele Tausende giebt es noch in Paris und London,
welche weder lesen noch schreiben können, welche nie die Wohlthaten des
Unterrichts gekostet und eine Erziehung Seitens der Schule genossen haben.
Während in Frankreich noch nahe an 10,000 Gemeinden obne Schulen
sind und nicht die Hälfte der des Schulbesuchs fähigen Kinder den Unterricht
besucht, ist in Deutschland jedes Kind mit dem siebenten Jahre schulpflichtig,
*) Die vorzüglichsten Grundlagen des Zollvereins sind die Freiheit des Ver-
kehrs zwischen den Staaten des Vereins, die Ausstellung eines gemeinschaftlichen
Tarifs und die Theilung der reinen Einkünfte nach dem Maßstabe der Volksmenge
des betheiligten Landes.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Wien Solingen Deutschlands Frankreich Bremen Hamburg Emden Altona Nordsee Kiel Stralsund Wismar Nostock Stettin Kolberg Danzig Königsberg Ostsee Triest Frankfurt_am_Main Mainz Elberfeld Rheins Braunschweig Prag Chemnitz Leipzig Naumburg Magdeburg Berlin Breslau Frankfurt Ulm Augsburg Wien Donau Bozen Deutschland Oesterreich Deutschland Süddeutschland Rhein Main Deutschlaud Paris London Frankreich Deutschland
105
reichische Staat von der Natur sehr begünstigt vor andern europäischen
Ländern ist.
Die Salzwerke von Bochnia und Wieliczka in Gallizien, von Maros
Ujvar in Siebenbürgen, von Hallein, Ischl und Hallstadt im Salzkammergut
und von Hall in Tyrol liefern jährlich über 6 Mill. Centner Salz, so daß
ungefähr 11/2 Mill. ausgeführt werden können. Schlägt man den Preis
für einen Centner Salz zu 3 Gulden an, so wird allein für Salz 41/*
Mill. Gulden vom Ausland eingezogen, während für das Inland 4^/2 Mill.
Centner im Werthe von 13 1/2 Mill. Gulden zur Benutzung verbleiben.
Den Ertrag an Eisengruben schätzt man auf '/10 Mill. Centner, den der
Steinkohlenlager auf 5 Mill. Centner, den der Silberwerke auf 180,000
Mark, den der Bleigruben auf 90,000 Centner. Ungarn und Siebenbürgen
liefern jährlich eine Ausbeute von 7,000 Mark Gold; das Quecksilberberg-
werk von Idria im Königreich Illyrien bringt 15,000 Centner ein. Auch
Edelsteine werden in Ungarn und Böhmen gefunden. Bon den wichtigsten
Gesundbrunnen, deren Gesamintzahl sich auf 1,500 belaufen soll, sind die
bekanntesten: Baden bei Wien, Ischl und Gastein im Erzherzogthum Oester-
reich; Eger, Franzensbrunnen. Karlsbad, Töplitz, Marienbad im Königreich
Böhmen; Teplicz und Mehadia in Ungarn. Die Industrie hat in neuerer
Zeit erfreuliche Fortschritte gemacht, läßt jedoch in den östlichen Theilen der
Monarchie noch zu wünschen übrig. Der Handel bedarf noch der Hebung.
Doch fehlt es nicht an den Bedingungen dazu, au Eisenbahnen, Kunststraßen,
Kanälen und schiffbaren Flüssen. Die wichtigsten Handelsplätze der Mo-
narchie sind: Triest, Wien, Prag, Lemberg, Brody, Linz, Salzburg, Grätz,
Brünn, Olmütz, Troppau, Kaschau, Oedenburg, Ofen, Pesth, Kronstadt rc.
Zur Belebung des Handelsverkehrs bestehen mehrere Handelsgesellschaften,
unter welchen die des österreichischen Lloyd in Triest und die der Donau-
Dampfschifffahrt in Wien großartig zu nennen sind. Der überseeische Ver-
kehr findet vorzugsweise mit der Levante statt. Oesterreich besitzt 8,132
Seeschiffe.
Die Bewohner des österreichischen Kaiserstaates gehören ihrer Abstam-
mung nach 4 Haupt-Nationen an: der deutschen (8 Mill.), der slavischen
(18 Mill.), der magyarischen (5 Mill.) und der italienischen. Die Deut-
schen bilden in Tyrol, Steiermark, Illyrien und im Erzherzogthum Oester-
reich entschieden die Hauptberölkerung, in Böhmen und Mähren aber nicht.
Aber auch in den andern Provinzen befinden sich viele deutsche Bewohner;
in Ungarn schon seit dem 12. Jahrh., die Sachsen in Siebenbürgen ('/2
Mill.). Die Slaven sind der zahlreichste Volksstamm und bilden 2 Grup-
pen: im Norden wohnen die Czechen oder Böhmen, die Polen, die Ruß-
niaken oder Ruthenen in Böhmen, Krakau und Galizien; 2) im Süden an
der untern Donau die Croaten, Slowaken (in Mähren Hannaken), die Sla-
vonier, die Wenden in Steiermark, die Raizen oder Serbier in Süd-Ungarn
und die Morlaken in Dalmatien. Die Magyaren stammen von nord-
asiatischen Völkern ab, und bewohnen vorzugsweise das ungarische Tiefland;
zu ihnen gehören auch die Czekler d. i. Grenzer in Siebenbürgen. Die
Italiener endlich bilden in den dalmatischen Küstenländern die Hauptbevöl-
kerung. Außer diesen 4 Hauptstämmen finden sich aber auch noch Wa-
lachen, Griechen, Bulgaren, Haidutten, Armenier, Juden, Zigeuner und
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Bochnia Maros
Ujvar Brody Pesth
206
Baumwolle, Zuckerrohr, Betel *), Rhabarber, Südfrüchte, Maulbeerbäume
gepflanzt. Der Theestrauch ist von besonderer Wichtigkeit für den Wohlstand
des Landes, indem er für den Handel das einträglichste Produkt liefert.
Desgleichen ist auch der Seidenbau sehr verbreitet. Die Viehzucht ist im
Ganzen nicht sehr bedeutend; nur der Pflege der Seidenraupe, des Geflügels
und der Fische widmet man mehr Sorgfalt. Den Holzmangel machen die
ergiebigen Steinkohlenlager weniger empfindlich.
Von den asiatischen Völkern sind die Chinesen und Japanesen unstreitig
die gebildetsten; beide haben es nur ihrer Stabilität und dem strengen Ab-
schlüsse nach Außen zuzuschreiben, daß sie in geistiger Bildung und in tech-
nischen Gewerben hinter den Europäern zurückgeblieben sind. Die Chinesen
rühmen sich schwerlich mit Unrecht, daß sie die bedeutendsten Erfindungen
lange vor den Europäern gekannt haben, namentlich die Seide, das Porzellan,
die Buchdruckerkunst, das Lumpenpapier, das Schießpulver und den Compaß.
Ihren technischen Arbeiten ist eine große Kunstfertigkeit nicht abzusprechen;
besonders wenn man in Erwägung zieht, daß sie nur einfache Werkzeuge
besitzen. Dies gilt vorzüglich von ihren Schnitz- und Bildwerken, ihren
Porzellan- und lackirten Blechwaaren, von ihren Seide- und Baumwollen-
stoffen, von ihrem Papier und der Tusche. Der Handel ist im Innern des
Landes sehr bedeutend und wird vorzugsweise zu Wasser betrieben; die
Landstraßen sind in einem schlechten Zustande. Der Handel nach Außen ist
unbedeutend und beschränkt sich beinahe auf die Theeausfuhr. Es sollen
jährlich nahe an 500,000 Centner Thee ausgeführt werden. Von Einfuhr-
artikeln sind Opium aus Indien und Pelze aus Rußland besonders hervor-
zuheben. Früher war China beinahe ganz für die Europäer abgeschlossen;
Canton und Makao stand bedingungsweise den Kaufleuten offen. Aber seit
1843 hat China den Engländern nicht nur die Insel Honkong in der Mün-
dung des Cantonflusses abgetreten, sondern ihnen auch an der Küste von
Canton bis zur Mündung des Pantsekiang gerade in dem gewerbreichsten
Landestheile vier andere Häfen öffnen müssen: Amoy, Futscheufu, Ringpo
und Schanghai. In Folge der mit England und Frankreich 1857 bis
1860 geführten Kriege mußte die chinesische Regierung noch weitere Geständ-
nisse machen, so daß gegenwärtig die Gesandten dieser beiden Mächte, außer-
dem auch die von Rußland, Spanien und Amerika in Peking residiren.
Der Landhandel mit den Russen geht über die Mongolenstadt Maimatschin
nach der russischen Grenzstadt Kiächta, welche so nahe beisammen sind, wie
Altona und Hamburg; auch zu den Birmanen, Koreanen und Bucharen ziehen
chinesische Handelskarawanen.
Die Chinesen sind ein gar seltsames Volk. Gleich ihr Aeußeres gewährt
einen überraschenden Anblick. Ihre Kleidung ist bunt und auffallend; die
Gliedmaßen, besonders Füße und Hände, sind unverhältnißmäßig klein. Vor-
nehmen Mädchen bindet man die 4 kleineren Zehen in früher Ingend gewalt-
sam unter die Fußsohlen, zwängt die Füße in enge Schuhe ein und bewirkt
dadurch, daß sie nicht über 4 — 5 Zoll lang und über 2 Zoll breit werden.
*) Betel ist eine Pfesferart (Piper Betle), dessen Blätter man, wie bei uns
den Tabak, kaut; man glaubt den Athem dadurch zu verbessern und hält den rothen
Saft derselben für eine Zierde der Lippen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Indien China China Schanghai England Frankreich Spanien Amerika Peking Mongolenstadt_Maimatschin Kiächta Altona Hamburg
78
Das Zeitalter des Bundestages.
Arbeitergruppen in eng umgrenzten Sonderbereichen des Handwerks. Und roie die Brgerschaft in der Organisation der Zunft auf die Leitung der Stadtgemeinde Einflu anstrebte, so verbanden sich die Gesellen zur Aus-fechtung von Lohn- und andern Streitigkeiten; schon damals schritt man zu gemeinsamen Arbeitseinstellungen (Ausstnden).
Noch grere Menschenmengen in Stadt und Land wurden in der neuern Zeit, in groen Fabrikbetrieben oder in Hausarbeit, von kapital-krftigen Unternehmern in den einzelnen Zweigen ihres Gewerbes be-schftigt. In Frankreich wendeten sich die Hugenotten, als ihnen die Regierung den Staatsdienst verschlo, dem Grobetrieb, der Industrie zu, und als die Aushebung des Edikts von Nantes sie rechtlos machte, brachten sie ihre Fachkenntnis und ihre Geschftsverbindungen in die neue Heimat mit, nach England, Holland; hchlich willkommen waren sie in Deutschland, besonders in Kurbrandenburg.
2. Bisher hatte man als Triebkraft Wind und Wasser benutzt: an den Berglehnen, dem rauschenden Bach stand die Mhle, die Fabrik. Im neunzehnten Jahrhundert trat die Beherrschung des Dampfes hinzu. Sie hat Arbeit und Handel, unser ganzes gesellschaftliches Leben umge-staltet; vor allem das Reisen.
Lngst hatte man, vorab in Preußen, die Postlinien vermehrt, die Landstraen (Chausseen") ausgedehnt und verbessert; man reiste schon gern und weit: im Jahr 1842 erschien der erste Bdeker". Noch waren Berlin und Wien die einzigen Grostdte deutscher Zunge; in Berlin fiel dem Reisenden die strenge Ordnung auf, in Wien nahm ihn die Polizei in scharfe Aufsicht: sie untersuchte sorgfltig sein Gepck auf zollpflichtige Gegenstnde und verbotene Drucksachen.
Das Reisen in der Landkutsche" war unbequem, kostspielig und zeitraubend: der Fahrpreis betrug auf Pferd und Meile ungefhr V/2 M.; der Eilwagen", die Extrapost", den die Postverwaltung stellte, wenn fr vier Personen bezahlt wurde, brauchte z. B. von Kassel bis Berlin 2v2 Tage. Wer irrt eigenen Wagen reiste, hatte vor der Abfahrt durch Laufzettel" Postpferde zum Wechseln zu bestellen. Frachtwagen be-frderten die Waren. Am Fue von Hhen, wo eine Steigung der Strae Vorspann ntig machte, oder oben, wo sie berwunden war, standen ausgedehnte Wirtshuser, die Stallungen besaen: vor diesen Gasthfen" sammelten sich frmliche Wagenburgen. berhaupt boten die Landstraen ein lebendiges Bild, wenn sich zwischen den hoch aufgebauten, schweren, langsam fahrenden Frachtwagen die leichte gelbe Postkutsche flink hin-durchwand, sicher geleitet vom schmucken Postillion, der bei Ankunft und Abfahrt und unterwegs auf dem Posthorn sein lustiges oder weh-mtiges Liedchen in die Luft schmetterte.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nantes England Holland Deutschland Kurbrandenburg Berlin Wien Berlin Wien Kassel Berlin
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Preuhen und Osterreich.
Kriegsdienst; sie sollten das Bergwerk" des Volkswohlstandes aus-beuten: Gewerbe und Handel. Es verdro den kerndeutschen Fürsten, da man die Blitz- und Schelmfranzosen" nachffte und ihnen so viel abkaufte. Daher verteuerte er durch Eingangszlle fremdlndische Erzeugnisse, namentlich Tuche, oder er verbot sie, damit das Geld im Lande bleibe. Er lie die Webereien und ihre Erzeugnisse nach bestimmten Vorschriften streng berwachen, und bald wurden z. B. die blauen Tuche von Berlin bis nach Italien und Spanien ver-schickt; aus diesem Berliner Blau" bestand die Montur" seines Fuvolkes, wie er berhaupt die Bekleidung seines Heeres nur aus einheimischen Stoffen herstellen lie.
Er erblickte im Staat nicht sein persnliches Eigentum wie die andern Fürsten; er betrachtete es als seine knigliche Gewissenspflicht, sein Volk soviel nur mensch und mglich" zu konservieren", es so wohlhabend zu machen, da die Abgaben es nicht drckten. Sein Generaldirektorium", in dem er sich selbst den Vorsitz vorbehielt, ver-teilte die Steuern nach Magabe des Vermgens auf alle Unter-tanen; sein eigener Hofhalt sollte nicht akzisefrei sein. Er milderte die Fronlast und schtzte die Bauern vor Mihandlung: ein König der Bettler, wie die Franzosen spotteten. Er machte das Havellndische Luch urbar. An der Landwirtschaft hatte er selbst seine Freude; rastlos bereiste er die Provinzen und beaufsichtigte den Anbau seiner Do-mnen, den Verkauf des Holzes aus seinen Forsten wie des Salzes und der Kohlen aus seinen Bergwerken. In den wachsenden Stdten fand der Landmann Absatz fr sein Korn, fr das der König einen Mindest- und einen Hchstpreis festsetzte. In guten Iahren kaufte er Kornvorrte ein, um sie in teuern Zeiten billig abzulassen; so hat er, so spter sein Sohn der Hungersnot vorgebeugt.
4. Fleiige Hnde suchte er stets ins Land zu ziehen: je mehr Menschen, desto lieber!" Aber er bestimmte: Bei Leib- und Lebens-strafe keine Polen, sondern lauter deutsche Leute!" In dem von der Pest entvlkerten Ostpreuen siedelte er Scharen von Einwanderern an; er zahlte ihnen die Reise durch seine Lande und gab ihnen Huser und Ackergerte. 15 000 protestantische Bauern, die der Erzbischof von Salzburg auswies, nahm er unter seinen Schutz und verpflanzte sie an die Memel.
Er selbst war duldsam; er verbot den Predigern alles Gezanke: nur die Furcht Gottes und das wahre, ttige Christentum sollten sie
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Osterreich Berlin Italien Spanien Salzburg Gottes
Physische Geogr.
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niffc der Erde, und die Gewerbe, welche sich mit
Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen,
Grundgewerbe oder Grurdbeschaftigungen. Landbau,
Viehzucht, Forst- und Bergbau, auch Jagd und Fische-
rei sind also Grundgewerbe.
§. 138. Hat die Hand des Menschen die natürlichen
Produkte, rohen Stoffe, zu zweckmäßigerm und beque-
merm Gebrauch verändert und umgearbeitet, so werden sie
Runstprodukte, Aunflerzeugnisie genannt. Dieses
Verarbeiten der rohen Stoffe geschieht durch
Handwerker, durch Manufakturen und Fabriken, und
die Kunfterzengnisse werden im letzten Falle auch
Fabrikate genannt.
§. 139. Fabrikate und Naturerzeugmffe, die ein Land
im Ueberslusse erzeugt, werden ins Ausland verkauft,
oder gegen andere, ihm fehlende Güter vertauscht, es wird
Handel getrieben, der Handel ist
Activhandel, wenn die Bewohner eines Landes ihre Güter
selbst ins Ausland bringen, und andere hereinholen;
paflivhandel, wenn die Bewohner eines Landes Käufer und
Verkäufer zu Hause erwarten;
Gpcdltions- oder Transltohandel, wenn die Güter an-
derer Länder blos durch ein Land gehen, ohne daß seine
Bewohner mehr dabei zu thun haben, als das Weiter-
schaffen dieser Güter zu besorgen. Derjenige, welcher cs
dabei übernimmt, die Waaren weiter zu senden, wird
Spediteur genannt.
§. 140. Diejenigen Produkte, aufweiche sich vorzugs-
weise die Thätigkeit des Menschen wendet, sind
a. aus dem Pflanzenreiche:
Getreide, Hülsenfrüchte, Wurzelgewächse,
Südfrüchte: Dattel, Brodfrucht, Cocosnuß, Ananas. Pi-
sang, Bananen, Maniok:c. dann Kaffee, Zucker, Cacao,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
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reichs Sachsen. Nur die nördliche Abdachung bietet Raum für die
Entwicklung größerer Flüsse. Hier fließt der Elbe die Mulde zu,
die aus zwei Quellflüssen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde,
entsteht.
b) Geologische Bildung. Das Sächsische Erzgebirge verdankt
seine jetzige Gestalt umfangreichen Senkungen der Erdrinde. Im Norden
sank der Dresdener Talkesfel ab, im Süden das Egertal. Auf der
böhmischen Seite ist die Scholle am tiefsten abgesunken, weshalb das
Gebirge hier auch am steilsten abfällt.
Als Folgen dieser gewaltigen Schollenbewegung weist auch das
Erzgebirge vulkanische Durchbrüche und Mineralquellen auf. Die heißen
Quellen des Egertales haben die Entstehung zahlreicher Badeorte ver-
anlaßt, z.b. Karlsbad, Marienbad, Teplitz u.a.
j c) Klima und Erzeugnisse. Der Kamm und die höchsten Flächen
des Ergebirges haben ein rauhes Klima. Trotzdem zieht sich der Acker-
bau hoch hinauf; er erreicht hier die größte Höhe in Deutschland.
Getreide gedeiht nur kümmerlich; das Hauptgewächs ist die Kartoffel.
Das Gebirge war früher sehr reich an Erzen. „Silber hegen seine
Berge wohl in manchem tiefen Schacht." Jahrhundertelang lieferte der
Bergbau auf Silber reiche Erträge; in der letzten Zeit gehen
sie jedoch immer mehr zurück. Die Bewohner sind deshalb genötigt,
sich anderen Erwerbszweigen zuzuwenden. Sie beschästigen sich be-
sonders mit Hausindustrie. Sie verfertigen Teppiche, Gardinen, Musik-
instrumenta Blechwaren u. dgl.; sehr verbreitet sind auch Spitzen-
klöppeln, Strohflechten, Spinnen und Weben. Von großer Bedeutung
sind die Kohlenlager bei Chemnitz und Zwickau. Sie liefern das
Brennmaterial für die großartige Industrie, die sich in Sachsen entwickelt
hat. In den Tälern reiht sich Dorf an Dorf, Stadt an Stadt. Überall
erblickt man mächtige Fabrikgebäude und Werkstätten. Zahlreiche Fabrik-
schornsteine ragen in die Lust und speien schwarze Rauchsäulen aus.
Tauseude fleißiger Arbeiter sind mit der Verarbeitung von Eisen, Wolle,
Baumwolle usw. beschäftigt. Die größte Fabrikstadt des Gebietes ist
Chemnitz; es wird wegen seiner großartigen Baumwollenindustrie
auch das deutsche Manchester genannt. Andere bedeutende Fabrikstädte
sind Zwickau, Glauchau, Freiberg und Annaberg.
3. Das Elbsandsteingebirge, a) Gesteinsart. Das Elbsand-
steingebirge bildete ursprünglich eine einzige Hochfläche. Es gehört der
Kreideformation an. Bei diesem Namen denkt man vor allem an die
weiße Schreibkreide. Sie bildet jedoch nur einen geringen Bestandteil
der Kreidegebirge. Diese bestehen weit mehr aus Tou, Sandstein,
Kalk und Schiefer. In dem Elbsandsteingebirge ist der Sandstein vor-
herrschend, nach dem das Gebiet auch seinen Namen führt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]