186
misus und Elburs im N. Im Elburs ist der 13,800' hohe Vulkan De-
mavend. Diese Randgebirge bilden in Bezug auf Fruchtbarkeit und Be-
wässerung den entschiedensten Gegensatz zum innern Plateau.
2. Das Hochland von Armenien
erhebt sich aus tiefer liegenden Landschaften und besteht aus mehreren Hoch-
flächen, deren Scheitel steppenartig sind, während die von ihnen ausgehenden,
tiefgefurchten Thalschaften reichliche Bewässerung und üppige Vegetation ha-
den. Aus der Hochebene von Erzerum erhebt sich der 16,000' hohe Ara-
rat, wo Noah die Arche verließ. Er ist vulkanischer Natur und hat 1840
gezeigt, daß seine vulkanische Thätigkeit noch fortdauert. Am Ararat erhebt
sich die Schneelinie fast bis zu derselben Höhe, welche sie am Aequator er-
reicht, obwohl er 40° N. B. liegt. Dies rührt daher, daß er isolirt einem
bedeutenden Plateau aufgesetzt ist, welches durch seine continentale Lage eine
ungemein hohe Sommertemperatur darbietet.
3. Das Hochland von Kleinasien
(Anatoli — Levante oder Orient) wird im N. und S. vom Taurus und
Antitaurus umgeben, die parallel mit einander ziehen. Der Westrand bietet
schöne Berglandschaften mit fruchtbaren Thälern dar. Vor der Westküste
lagern die vulkanischen Sporaden-Jnseln, welche sich durch den Reichthum
ihrer Vegetation vor dem Innern Kleinasiens auszeichnen. Dieses selbst ist
eine wasserarme Steppe, welche neben vielen vulkanischen Spuren auch
Sümpfe und Salzlachen aufzuweisen hat. Auch der Nord- und Südrand
ist fruchtbar und angebaut; besonders zeichnen ihn dichte, hochstämmige Wal-
dungen aus.
Mit dem Hochland von Armenien steht durch eine niedrige Bergland-
schaft zwischen 60° und 62° Ö. L. der Kaukasus in Verbindung. Er' ge-
hört zur Klasse des Alpenlandes und besteht aus 3 Hauptparallelketten,
mehreren Hochflächen und vielen Vorgruppen. Im Elburs erreicht er feine
bedeutendste Höhe (16,000'); der Kasbeck ist 14,400' über dem Meere
erhaben. Er zeigt vielfache Spuren früherer vulkanischer Thätigkeit; dieselbe
ist noch nicht erloschen, wie wir aus den Schlammvulkanen auf der Halb-
insel Taman*) und Abscheren oder Baku**), wo ja noch immer die heili-
gen Feuer hervorbrechen, ebenso wie aus den heißen Quellen und Erdbeben
deutlich wahrnehmen können. Er streicht im Ganzen von So. nach Nw.
Obwohl er unter gleicher nördlicher Breite mit den Pyrenäen liegt, so steigt
doch seine Schneelinie, aus dem gleichen Grunde wie die des Ararat, bis
zu 9,900' empor. Der Kaukasus hat enge Thalschaften, die keine Kultur-
thäler sind. Ueber den Kaukasus führen nur 2 Gebirgspassagen: 1) der
Paß von Wladikaukas im Thal des Terek, die Straße nach Tiflis; 2) der
Küstenpaß von Derbend im Osten.
*) Taman an der Straße von Kertsch zwischen dem schwarzen und asow'schen
Meere.
**) Abscheren oder Baku an der Westküste des Kaspi-Sees.
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Extrahierte Personennamen: Anatoli_— Wladikaukas
Extrahierte Ortsnamen: Elburs Armenien Kleinasien Kleinasiens Armenien Kaukasus Tiflis Baku
188
5. Das Hochland von Syrien
oder das syrisch-peträische Gebirgsland beginnt auf der Halbinsel des Sinai
und zieht sich in nördlicher Richtung bis zum Taurus in Vorderasien. Der
südliche Theil des syrischen Hochlandes heißt das peträische Arabien, der
nördliche das Plateau von Soristan. Die höchsten Punkte im peträischen
Arabien sind der Sinai und Horeb (7 — 8000').
Das syrische Bergland besteht: 1) aus der schmalen Küstenterrasse;
2) dem vielfach gestalteten Bergland und 3) aus der 3000' hohen Hoch-
terrasse, welche zum Theil sehr fruchtbare Ebenen enthält. Ungefähr in der
Mitte erhebt sich der 20 Meilen lange Libanon bis zu 12,000'; er ist
kaum 4 M. breit, und seine Gipfel bilden eine wellenförmige Linie. Pa-
rallel mit ihm streicht der 15 M. lange Anti-Libanon; zwischen beiden Ge-
birgen ist das Hochthal el Bekaa oder Coelesyrien (3,500'). Von: Süd-
ende des Libanon zieht sich in einer Länge von 60 M. eine tiefe Thal-
Einsenkung, el Ghor, dessen Sohle zum Theil bedeutend unter dem Spiegel
des Mittelmeers liegt (§ 79, V. 7). Im Norden füllt es der Jordan,
der See von Liberias und das todte Meer aus; südlich ist die Thalspalte
eine trockne brennende Wüste, welche sich bis zum Golf von Akabah fort-
setzt. Die ganze Erscheinung ist das Zeugniß einer vulkanischen Revo-
lution des Erdinnern, wie denn noch heutigen Tages heiße Quellen und
zahlreiche Erdbeben die fortdauernde Thätigkeit der vulkanischen Kräfte be-
urkunden.
Die Küstenebenen des syrischen Berglandes sind im Durchschnitt frucht-
bare Landschaften; die berühmten alten Hafenplätze der syrischen Küste sind
gegenwärtig entweder sehr seicht oder ganz versandet. Die Berglandschaften
haben größtentheils in den Ebenen und Thälern fruchtbaren Boden. Der
Libanon ist mit der üppigsten Vegetation bedeckt; Palmen-, Orangen-, Maul-
beer-, Obstbäume und Weinreben schmücken seine Abhänge. In einer Höhe
von 6000' liegt in einem sonst öden kleinen Kesselthal der Rest jenes be-
rühmten Cedernhains.
6. Der Ural
erstreckt sich in einer Länge von 500 Stunden von 9t. nach S. und wird
daher häufig ein Meridian-Gebirge genannt. Sein nördlicher Theil ist fast
ganz unbekannt; der mittlere durch seinen Metall-, der südliche durch seinen
Waldreichthum ausgezeichnet. Rach O. fällt das Gebirge steil ab; an der
Ostseite mag der Wassermangel und die hohe' Winterkälte jene kahlen und
pslanzenleeren Abhänge gebildet haben, welche den westlichen, wasserreichen
Abhängen, namentlich im südlichen Ural, ganz fehlen. Dagegen liegen auf
der nackten Ostseite die Metallerze häufig zu Tage, während sie auf der
Westseite durch fruchtbare Erde oder jüngere Bildungen bedeckt sind. Die
höchsten Gipfel des unlieblichen Gebirges in seinem mittleren Theile mögen
bis zu 9000' ansteigen.
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196
die deutlichsten Spuren vulkanischer Thätigkeit an sich. Der Hauptzufluß
desselben ist der Jordan« Er entspringt am Berge Hermon, dem höchsten
und südlichsten Theil des Antilibanon, durchfließt zuerst den schilsreichen See
Merom, dann den See Genezareth (das galiläische Meer oder See von
Liberias) und fällt zuletzt ins todte Meer. Der Spiegel des todten Meeres
liegt 1230' unter dem Niveau des Mittelmeeres.
Anmerkung. In Sibirien und auf der Scheitelfläche von Ostasien sind
noch eine große Anzahl von continentalen Strömen und Binnenseen,
von denen aber nur wenige gemerkt zu werden verdienen. Die Größe
der wichtigsten Seen Asiens (vergl. S. 55 oben) ist folgende:
Kaspisee . . . . 8413 Q.-M.
Aralsee . . . . 1267 „
Baikalsee . . . 625 „
Balkaschsee . . 400 „
Tungtingsee . . 109 „
Vansee . . . .. 109 „
Urumiasee . . . 106 „
Kuku Noor . . 96 „
Poyangsee . . . 77 „
Dsaisangsee . . , 70 „
Todtes Meer . . 24 „
§ 80.
Asiens Klima und Produkte.
A. Allgemeines.
In Bezug auf die ungleiche Vertheilung der Wärme vom Aequator
nach den Polen hat man die Erdkugel je nach der vorherrschenden Kälte
und Wärme in 5 Zonen eingetheilt (mathematisches oder geographisches
Klima). Davon ist das physikalische verschieden, welches durch die Wärme
oder Kälte, durch die Feuchtigkeit, die Strömungen (Winde) und die Rein-
heit der Luft näher bestimmt wird. Das Meer übt auf das physikalische
Klima eines Landes einen bedeutenden Einfluß aus. Das Land erwärmt
sich unter den Sonnenstrahlen leichter und höher, als das Wasser; im
Winter aber strahlt das Land seine Wärme leichter aus, als das Meer,
welches sie behält. Daher kommt es, daß das Meer die Kälte und die
Hitze des Landes mildert. Ferner erzeugt das Meer viel Wasserdampf durch
die Hitze, daraus bilden sich Nebel, Wolken und Regen, welcher an den Meeres-
küsten häufiger niederfällt, als im Innern. Die Küstenländer sind darum
feuchter, als die Binnenländer eines Continents. Auf diesen Verhältnissen
beruht der Unterschied des oceanischen und kontinentalen Klimas. Jenes ist
feuchter, gleichförmiger, kühler im Sommer und milder im Winter, dieses
trockner, ungleichförmiger, heiß im Sommer und kalt im Winter. Auch
die Bodengestaltung übt Einfluß auf das Klima. Die Tiefländer haben
ein wärmeres Klima, als die Hochländer, und die Ebenen erreichen in der
Regel eine höhere Temperatur, als die Bergländer. Ist der Boden fest
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
197
und dunkel, so erwärmt er sich mehr, und theilt der Luft eine höhere Tem-
peratur mit als ein lockerer und Heller. Große Sümpfe und Landgewässer
wirken durch Verdunstung des Wassers kühlend auf die Luft, ebenso auch
große Wälder durch ihre Schattenkühle. Ueber Sandflächen wird eine größere
Hitze sich entwickeln. als über Grasfluren, während wiederum angebautes
Land auf das Klima günstiger wirkt, als wild daliegende Waldflächen. End-
lich üben noch die Winde aus die höhere cher niedere Temperatur einen
großen Einfluß, indem dieselben den Orten, an welche sie gelangen, von der
Temperatur, welche sie in kalten oder warmen Gegenden angenommen haben,
Kälte oder Wärme, Feuchtigkeit oder Trockenheit abgeben.
Von den verschiedenen Wärme- und Feuchtigkeitsgraden hängt insbe-
sondere die Existenz und das Gedeihen der Pflanzen ab. In der nördlichen
kalten Zone, wo nur Schnee fällt, wachsen keine Pflanzen mehr; aber an
der Grenze derselben, wo Schnee und Regen mit einander wechseln, treffen
wir eine Decke von Moos, zwischen welcher hier und da Rasen und
niedriges, heidelbeerartiges Gestrüppe, aber kein Baum und kein Strauch
vorkommt. Nähern wir uns der gemäßigten Zone noch mehr, so bemerkt
das Auge zunächst neben Rasen und Moos verkrüppeltes Nadelholz, Gebüsch
von Birkenholz, später Waldungen von Birken, Tannen und Buchen neben
den üppigsten Grasfluren und Getreidefeldern, zierlichen Gartenpflanzen
und nützlichen Küchengewächsen. Im Frühjahr grünt und blüht die Pflan-
zenwelt, im Sommer reist die Saat heran, im Herbst wird sie einge-
erntet, im Winter ruht mit der Natur auch die Pflanzenwelt. Nur
im mildesten Theile der gemäßigten Zone, wo der Winter nicht allzu
streng ist, gedeihet der Weinstock neben dem Mais und Tabak; der Reis
bedarf neben ausreichender Wärme auch überreich bewässerten Boden.
Noch südlicher endlich erscheinen Pomeranzen-, Citronen-, Oel- und Oliven-
bäume. Sie leiten uns über zu den Datteln und Palmen, welche in der
Nähe und in der tropischen Zone selbst uns überraschen. Myrthen, Ros-
marin, Feigen und Granaten treffen wir zunächst, später Zimmt-, Mus-
katen-, Nelkenbäume, den Kaffeestrauch, das Zuckerrohr, den Pfeffer und
Ingwer, lauter Sträucher und Bäume, deren Gewürze und Früchte uns un-
entbehrlich geworden sind.
B. Asiens Klima und Produkte.
Ganz Vorderasien, Syrien, Arabien und Persien haben ein äußerst
trockenes, continentales Klima. Ein heiterer, wolkenloser Himmel lagert
über den sandigen Strecken der Hochflächen. Nur an bewässerten Stellen
und im Gebirge zeigt sich üppiger Pflanzenwuchs, welchen immergrüne Bau-
hölzer, herrliche Früchte aller Art, Datteln, die Baumwollenstaude, Myrthen
und unsere Getreidearten charakterisiren. Vorder- und Hinterindien nebst
den ostindischen Inseln haben einen ungewöhnlichen Reichthum an allen tropi-
schen Gewächsen; unzählige Flüsse bewässern das Land und bewahren es
vor Dürre, von welcher Arabien und Persien fast verzehrt werden. Auf
den beiden Halbinseln von Indien bildet der Reis ein Hauptnahrungsmittel
und einen einträglichen Handelsartikel; ferner gedeihen dort unsere Getreide-
sorten, die herrlichsten Südfrüchte, Teak-, Ebenholz-, Maulbeer-, Zimmtbäume,
Gewürznelken, Muskatnüsse, Kaffee, Thee und Zuckerrohr. Die feuchten
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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33
Pinnenmeeres der Welt, des Kaspi-Sees (8413 Q.-M.), welcher fast 79'
unter dem Spiegel des schwarzen Meeres liegt, salziges Wasser enthält und
Seethiere und Seepflanzen ernährt. Im Osten scheidet der Ural, ein Ge-
birge, das den Meridianen nach von N. nach S. streicht, das große Tief-
land Europa's von Asien. Vom Ural aus ziehen auch jene einzigen Er-
hebungen (Uwalli sagen die Russen) durch die Tiefebene. Die nördliche
beginnt am Ural, streicht durch die russische und norddeutsche Tiefebene bis
in die jütische Halbinsel, wo sie sich vollständig herabsenkt. Man nennt sie
gewöhnlich die uralisch - baltische Landhöhe; sie bildet zugleich theilweise die
Wasserscheide zwischen dem nördlichen Eismeer und der Ostsee einerseits, und
dem schwarzen und kaspischen Meere andererseits. Der südliche Landrücken,
der uralisch-karpathische Höbenzug, reicht vom Ural bis zu den nördlichen
Vorhöhen der Karpathen. In der südlichen Landhöhe erreicht der Obt-r
schei Syrt die Höhe von 500', die Lvsa Gora im südlichen Polen
1800'; in der nördlichen sind das Waldai-Gebirge und der Wolchonski-
Wald Höhen von 880'. Nur die nördliche Landhöhe trägt unzählige fisch-
reiche Seen auf ihrem Rücken, die südliche nicht. Das Land zwischen den
beiden Landhöhen ist theils angebaut, theils noch mit mächtigen Waldungen
bedeckt.
Das Klima der ungeheuren Tiefebene ist wegen der großen Ausdeh-
nung nach N. und S., O. und W. sehr verschieden. Vis zum 50? N. B.
findet man die 4 Jahreszeiten, angenehmen Frühling und Herbst, dürren,
heißen Sommer, kurzen, strengen Winter. Oel und Südfrüchte kommen
auf der Südseite der Krim zur Reife, der Weinstock gedeiht bis zum 48?
und 49°. Zwischen dem 50? und 60? findet man einen heißen Som-
mer und strengen Winter. In diesen Gegenden wird vorzugsweise Ge-
treide gebaut. Nördlich vom 60? finden wir eine mächtige Hitze im
Sommer und eine schauderhafte Kälte im Winter, vor der das Quecksilber
erstarren muß (— 32° R.). Während im Süden der längste Tag 15
Stunden zählt, dauert er auf der Nordküste der Halbinsel Kola 2 Mo-
nate. Unter allen Verhältnissen ist das russische Tiefland kälter als alle
anderen europäischen Staaten, selbst wenn diese auf gleichen Breitegraden
liegen (§ 80 A.).
8 44.
Das Hoch« und Tiefland außerhalb des kontinentalen Dreiecks.
1. Die Dodenbrschassenheit der pyrenäischen Halbinsel.
Auf den drei südeuropäischen Halbinseln ist das Bergland vorherrschend.
Betrachten wir die westlichste, die pyrenäische (auch iberische und spanische
genannt), so haben wir daselbst eigentlich nur 3 größere Tiefebenen, näm-
lich : 1) das Tiefland von Arragonien am Ebro; 2) das von Andalusien
am Guadalquivir; 3) das von Estremadura am unteren Tajo. Andere
lkeinere tiefliegende Landstrecken sind nur an der Meeresküste zu finden, z. B.
an der Westküste die Haiden von Baira (zwischen 40° und 41° 9t. B.);
ferner die Hügellandschaften von Murcia und Valencia an der Ostkiiste.
Cassiail, Geographie. 4. Aufl. •>
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Baira
Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostsee Polen Andalusien Murcia Valencia
215
in den Händen der Engländer. Ausgeführt werden besonders Seidenzeuge,
Baumwollenstoffe, Shawls, Teppiche, Diamanten und Edelsteine, Gewürze,
Apothekerwaaren, Elfenbein, Perlen und Vogelnester. Dampfboote befahren
bereits den Indus und Ganges, und die Auffindung von Steinkohlen hat
die Anlegung von Eisenbahnen nicht nur ermöglicht, sondern bereits ins
Leben gerufen.
Seiner geographischen Lage nach gehört Hindostan dem tropischen und
subtropischen Klima an; Winde, zahlreicbe Flüsse und Sumpfflächen, das
Himalayagebirge wirken mäßigend aus die Hitze ein. Die Monsune (vergl.
§ 126) mit den sie begleitenden Regen sind eine Eigenthümlichkeit des
indischen Oceans, werden durch die eigenthümliche Vertheilung der Länder-
massen in der tropischen Zone hervorgerufen und üben aus Pflanzen- und
Thierleben einen großen Einfluß aus. Der S.-W.-Monsun ist regnerisch,
der N.-O.-Monsun trocken. Sobald der erstere Ende Juni zu wehen an-
fängt, entladen sich unter fürchterlichen Donnerschlägen gewaltige Regengüsse,
welche die versengten Gefilde in lachendes Grün umschaffen. Bäche werden
zu reißenden Strömen und verbreiten Schrecken und Untergang allenthalben.
Fast überall folgen auf die Regenzeit ansteckende Krankheiten, besonders
Fieber, Cholera, Aussatz, Elephantiasis, Augenleiden und Blattern. Ins-
besondere wirkt das tropische Klima sehr nachthcilig auf die Europäer ein,
und hat Manchen zur Rückkehr gezwungen. In neuester Zeit hat man Ge-
sundheitsstationen in einigen hochgelegenen, gesunden Gegenden angelegt, wo
sich Kranke in kurzer Zeit wieder erholen können. Eine solche Gesundheits-
station befindet sich für Madras auf dem Rilgherriberg in einer Höhe von
7700) wo eine mittlere Temperatur von 16° 0. herrscht; eine andere liegt
nördlich von Kalkutta in den Bergen von Sikkim zu Dargiling (7000')
und eine dritte zu Landur im Lande Gherwal (8000'), wo ein angenehmes
Klima und die hier angebauten europäischen Obst- und Gemüsearten die
Gesundheit oft wieder schenken.
Das britische Indien zerfällt in mittelbare und unmittelbare Besitzungen;
jene bilden eine Art von Schutz- und Bundesstaaten, diese dagegen voll-
ständige Unterthanenlande. Die Letzteren werden in vier Präsidentschaften
eingetheilt.
1) Die Präsident sch äst Bengalen oder Kalkutta, die volkreichste, um-
faßt das untere Tiefland des Ganges und sämmtliche Besitzungen der Eng-
länder in Hinterindien, im Ganzen mit einer Bevölkerung von 40 Mill.
Die Hauptstadt Kalkutta mit Fort William besteht aus drei Municipali-
täten: dem eigentlichen Kalkutta, der „Stadt"; den vielen Vorstädten, welche
mit ihr auf derselben Seite des Flusses Hughly liegen und in denen die
Europäer und die Mehrzahl der Muhamcdaner wohnen, und drittens dem
Stadttheil Haurah. Die Bevölkerung ist im höchsten Grade buntscheckig,
beläuft sich aber wenigstens auf 1 Mill., darunter etwa 20,000 Europäer.
Murschedabad (150,000 E.). Patna am Ganges (300,000 E.). Kuttak
am Mahanaddy. Südlich von Kuttak liegt der berühmte Wallfahrtsort
Dschaggernat mit einer ungeheuren Pagode, welche nach der Sage 10,000
Jahre alt sein soll, und jährlich 1 Mill. Wallfahrer herbeizog. Die Pa-
gode besteht auö vielen Tempeln und geräumigen Wohnungen für mehrere
Tausend Braminen und Tempeldiener sammt Familien. Die hinterindischen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
38
durchzogen ist. Der Peloponnes läuft im Süden in drei Halb-
inseln aus; auf der mittleren erhebt sich der geschichtlich merkwür-
dige Taygetus bis zu 7500' absoluter Höhe.
Was die klimatischen Berhältnisse der griechischen Halbinsel betrifft, so
zeigt sich bei ihr insbesondere die wichtige Erscheinung, daß die Westküste
wärmer ist als die Ostküste. Triest, welches mehr als 4° nördlicher liegt
als Constantinopel, hat die gleiche Iahreswärme. In den Gebirgsgegenden
und im nördlichen Theile der Halbinsel unterscheidet man 4 Jahreszeiten, wie
in der gemäßigten Zone Regel ist, in dem südlichen Theile dagegen nur
Winter und Sommer, welche allmählich in einander übergehen. Hier ge-
deihen Südfrüchte, der Weinstock, der Oel- und Feigenbaum und sogar die
Dattelpalme, welche der tropischen Pflanzenwelt angehört. Die Fruchtbar-
keit der macedonischen Ebene, in der Baumwolle gedeihet, übertrifft sogar
die der Insel Sicilien. Ter Bergbau ist sehr unbedeutend.
4. Die Bodenbefchassenheit der skandinavischen Halbinsel.
Wie ein ungeheurer Fels erhebt sich aus dem Meere die skandina-
vische Halbinsel. Sie ist größtentheils Hochland, welchem gegen Osten
das Tiefland vorgelagert ist. Das skandinavische Bergland hat die Na-
tur eines wilden Alpenlandes, welches äußerst steil an der Westküste ins
Meer abfällt. Die Scheitelstäche der skandinavischen Alpen bilden breite
Flächen, Fields genannt, über welche zuweilen thurmähnliche Kuppen, Tinde,
cinporragen. Im Skagestöl und Sneehättan erreichen diese eine absolute
Höhe von über 7000'. Gletscher, Schneefelder und mächtige Schluchten
charakterisiren dies nordische Alpenland. Wegen der nördlichen Lage finden
wir die Schneelinie zwischen 2400' und 4800'. An der Westküste dringt
das Meer in die selsigten Buchten und bildet die Fiorde, Meeresbaien von
hohen Felswänden eingeschlossen. Die Halbinsel ist namentlich auf der Ost-
seite wohl bewässert, und zeigt auch in den vielen Seen und reißenden Flüssen
neben guten Weiden, Gletschern und Schneefeldern die Natur eines Alpen-
landes. In keinem Lande der Erde reicht der Getreidebau so hoch nach
Norden, wie auf Skandinavien. Noch unter dem 70° N. B. wird Gerste
gebaut; während in der Schweiz bei einer mittleren Iahreswärme von 4°
das Getreide nicht mehr reift, wird auf dem 68^0 N.b. in Skaudinavien
noch Gerste in einer Höhe von 1350' mit gutem Erfolge gebaut. Dies
rührt daher, daß die langen Sommertage im Norden die Pflanzen äußerst
schnell entwickeln und rasch zur Reife bringen. Hält die Wärme des Som-
mers daselbst auch nur kurze Zeit an, so ist sie doch ziemlich bedeutend.
5. Oao Hoch- und Tiefland der britischcnwuseln.
a. Die Insel Großbritannien (England und Schottland) besteht aus der
Westseite aus Hochland, auf der Ostseite aus Tiefland. Das Gebirgsland
erreicht kaum eine Höhe von 4100', und ist daher ein niedriges zu nennen;
es ist auch nicht zusammenhängend, sondern wird von dem Tiefland öfter
so durchbrochen, daß dieses von der Ost- bis zur Westküste vordringt. Es
zerfällt in 5 Gruppen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
234
bte Tafel? 21. Welcher Steppenfluß liegt ungefähr in der Mitte von
Asien? 22. Mit welcher Strommündung iw Asien hat das Delta des
Rheins gleiche nördliche Breite?
Zur Wiederholung von 8 80-82.
1. Was für ein Unterschied ist zwischen contincntalem und oceanischem
Klima? 2. Welche Verhältnisse wirken auf das Klima ein? 3. Welche
Pflanzen gehören der tropischen Zone an? 4. Wie ist die Vegetation der
nördlichen gemäßigten und der nördlichen kalten Zone zu schildern? 5. Welche
Erscheinungen bietet das Klima Asiens in den einzelnen Ländern dar?
6. Welche Eigenthümlichkeiten zeigt Asien in seiner Pflanzen- und Thierwelt?
7. Welche Menschenracen bewohnen Asien? 8. Welche Formen des Hei-
denthums treten in Asien auf? 9. Welches ist das Wesen des Islam?
10. Aus welcher Religiou ist der Buddhismus hervorgegangen? 11. Welche
Lehren kennzeichnen das Schamanenthum, die parsische Religion, das Brahma-
thum und den Buddhisnms? 12. Welche Sekte stiftete Nanek? 13. Was
lehrte Nanek? 14. Wie unterscheiden sich Sunnitten und Schiiten? 15. In
wiefern stehen die Wechabiten und Peziden den Moslemin feindlich gegenüber?
16. Wie theilt man die asiatischen Völker in Bezug aus ihre Beschäftigung
ein? 17. Wie verhält es sich mit der geistigen Bildung der asiatischen
Bevölkerung? 18. Auf wechen Wegen bestand und besteht die Handels-
verbindung zwischen Asien und Europa?
Zur Wiederholung von § 83 und 84.
1. Welche Inseln bilden daß japanische Königreich? 2. Wie liegen
die einzelnen von der größten? 3. Zwischen welchen Breiten- und Längen-
graden dehnt es sich aus? 4. Welche Beschaffenheit hat der Boden?
5. Welche Fertigkeiten besitzen die Japanesen? 6. In welchem Verhältnisse
stehen sie zu Europa und Nordamerika? 7. Welches sind die wichtigsten
Wohnorte im japanesischen Reich? 8. Wo liegt Nangasaki? 9. Welche
Länder umfaßt daß chinesische Reich? 10. Nach welchen Verhältnissen und
Umgebungen ist ihre Lage zu bestimmen?. 11. Welche Schilderung haben
wir vom chinesischen und mandschurischen Alpenlande, welche vom chinesischen
Tieflande gegeben? 12. Welche Provinzen bilden die Scheitelfläche des
östlichen Hochasiens? 13. Wie sind dieselben beschaffen? 14. Welche
2 Bergzüge scheiden die einzelnen Plateaus? 15. Welcher Richtung folgen
jene? 16. Welche Beschaffenheit hat die Schamo? 17. Wie lang und
breit ist sie? 18. Welches Klima, welche Vegetation und Kultur bietet
das Tiefland Chinas dar? 19. Was ist von den hydrographischen Ver-
hältnissen und den künstlichen Wasserstraßen zu wiederholen? 20. Welche
Meerestheile begegnen uns an Chinas Küste? 21. Welche Eigenthümlich-
keiten fallen uns im Leben der Chinesen auf? 22. Was ist von ihrer
Bildung, ihren technischen Fertigkeiten, ihren Erstndungen, ihrem Geld und
ihrem Fortschritt uns bekannt geworden? 23. Zu welcher Race gehören
die Chinesen? 24. Welche Religion ist die allgemeinere? 25. Welches
sind die wichtigsten Städte im eigentlichen China? 26. Welche Häfen stehen'
den Engländern offen? 27. Wie liegen Nanking und Peking von Hangtscheu
wie Futscheu und Canton? 28. Was ist von den Mandschu und ihren
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Rheins Asiens Asien Asien Buddhisnms Asien Europa Japanesen Europa Nordamerika Hochasiens Chinas Chinas China Nanking Peking
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aufgestülpt, die Lippen sind wulstig aufgeworfen, die Stirn ist niedrig),
schwarzes wolliges Haar, einen viereckigen, an den Seiten einge-
drückten Kopf. Ihre Heimath ist Mittelafrika; durch den Sklaven-
handel ist sie auch in die neue Welt gekommen.
4) Die malayische Race erkennt man an dem kraftvollen Wuchs, an
der ihr eigenthümlichen dunkelgelben Hautfarbe, an dem starken,
lockigen schwarzen Haar, au einer auffallend häßlichen Gesichts-
bildung (die Nase ist dick und breit, der Mund groß, der Ober-
kiefer hervorstehend, die Stirn hoch) und au einem schmalen Schädel.
Sie bewohnt die Halbinsel Malakka auf Hinterindien und die
Inseln des indischen Weltmeeres.
5) Die amerikanische Nace (Indianer) ist von kleinerem Wuchs, hat
eine lohfarbige oder kupferbraune Hautfarbe, stark ausgeprägte Ge-
sichtsbildung (die Nase ist stark gebogen, die Backenknochen stehen
stark hervor, die kleinen Augen liegen tief in ihren Höhlen, der
Bart ist äußerst schwach), dünnes struppiges Haar und einen oft
künstlich geformten Kopf. Die Ureinwohner Amerikas, welche frei-
lich wieder sehr von einander verschieden sind, gehören dieser Race
ausschließlich an.
Durch die Verbindung von Individuen verschiedener Racen entstehen ver-
schiedene Zwischenformen, nämlich die der Mulatten, Mestizen und Zambos
oder Chinos. Die Mulatten sind die Abkömmlinge der kaukasischen und
afrikanischen, die Mestizen die der europäischen und amerikanischen, die Zam-
bos die der amerikanischen und afrikanischen Race. Durch fortgesetzte Ver-
bindung der Mulatten und Mestizen mit Kaukasiern entstehen die Terceronen
und Quarteronen re.
8 50.
Bildung und Religion der Völker.
So verschiedenartig die Menschen in Bezug auf ibre äußeren Kenn-
zeichen, als Farbe, Wuchs, Haar, Schädelbildung re. sind, ebenso mannig-
fache Unterschiede bieten sich bei Betrachtung ihrer Bildung und Lebensweise
dar. Beide hängen vielfach von den natürlichen Verhältnissen des Land-
striches ab, den ein Volk durchstreift oder inne hat. So sind die Anwoh-
ner der Meeresküste auf Fischfang, Schiffbau und Handel hingewiesen, die
Bewohner waldiger Strecken auf Jagd, die Bebauer sonniger Ebenen und
fruchtbarer Gefilde auf den Ertrag, welchen der Boden bei Fleiß und Aus-
dauer gewährt. Wiederum gibt es Völker, welche, im Gegensatze zu den
seßhaften, Ackerbau treibenden Nationen, mit ihren Hecrden von einem
Weideplatz zum andern ziehen. Sie wohnen unter Zelten, welche sie leicht auf-
schlagen und abnehmen können, und verweilen nur so lange in einer Gegend,
als ihre Heerden hinreichende Nahrung finden. Solche Hirtenvölker heißen No-
maden. Die Völker kaukasischer Race treiben fast ausschließlich *) Ackerbau,
*) In Lappland, an den Küsten des nördlichen Eismeeres und des schwarzen
Meeres finden sich die einzigen Nomaden Europa's.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Amerikas Lappland
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Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an
Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich-
hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber-
fluß, wie kein anderes Land von Europa.
Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi-
neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural
und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846
auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-,
Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen,
Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden.
Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland
in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na-
mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be-
sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die
sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch
Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben
dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und
Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht-
lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen
Kalenders bedienen. (§ 124.)
Ortsbeschreibung.
Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen:
1) Die Dftseeprovinzeu.
а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist
eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und
Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind
sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü.
Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest-
ung Carl Xii. bei Narwa 1700;
d. Esthland: Reval, 30,000 E.
б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte,
ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E.
2) " Das Grostfürstruthum Finnland.
Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln.
3) Grostrustland.
Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812.
Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E.
Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka
in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr-
fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte
von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola,
Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel-
*) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be-
reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi,
von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Jugermsnland Carl_Xii Piefland Tornea Napoleon Graf_Rostopschin Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ueberfluß Kronstadt Schlüsselburg Narwa Riga Dorpat Kurland Finnland Helstngfors Moskau Moskwa Ilmen-See Nischei-Nowgorod Wolga Kaluga Tula Smolensk Europa