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1. Unsere Heimat - S. 130

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
machten einen stolzen Schneemann. Die Eisdecke ans dem Main zerbrach/ bald schwammen ans dem Flnsse wieder ebensoviele Schollen wie damals, als sich das Eis gestellt hatte. Zwar hielt dieses Eis- treiben nur wenige Tage an. Die Weiher und Teiche der Anlagen und der Wiesen waren allerdings nicht so schnell von ihrer Decke befreit. Wohl aber war der Schnee in Wald und Feld in einigen Tagen verschwunden. „Jetzt wird es Frühling", meinte Erna. Aber der Vater sagte: „Freu dich nur nicht zu srüh daraus. Sieh, wie niedrig noch die Sonne am Himmel steht! Kaum, daß sie täglich 8 Stunden scheint. Es kann noch recht kalt werden. Und du weißt ja auch, daß der Winter nach dem Kalender bis zum 21. März dauert. Dann aber darfst du singen: „Wimer ade! Scheiden tut weh. Aber dein Scheiden maäit, daß jetzt mein Herze lacht. Winter ade! Scheiden tut weh." 1. Zeichne den Tagesbogen der Sonne am 22. Dezember (siehe Seite 31). 2. Wann beschneiden die Stadtgärtuer die Bäume auf dem Schulhof und warum fo früh? 3. Wie lange wird das Schulgebäude bei uns geheizt? 4. Bergleiche diese Zeit mit dem Wimer nach dem Kalender! 81. In der Schuhmacherwcrkstatt. Ein Hänfling im hölzernen Bauer singt, poch poch! es leise dazwischen klingt. Der Meister sitzt auf dem Dreibein gebückt und klopft klipp-klapp! mit dem Hämmerlein die Nägel ins Sohlenleder ein. „Meister Pechdraht, mein Allerbester, machst du Schuhchen für mich und die Schwester? Scknihchen znm Laufen, Cchuhäien zum Springen? Schuhchen zum Tanzen vor allen Dingen? Einen fürs rechte Bein, einen fürs linke Bein, sag', Meister, wann werden sie seitig sein?" Adelheid Stier. 1. Das hatte Ännchen in der Schule auswendig gelernt, und darum wollte sie nun durchaus einmal zum Schuhmachermeijter. Und was meinst du? Eiues Tages kam sie wirklich dazu. Ihr kleines Schwesterchen hatte nämlich die Sohlen seiner Schuhe durch- gelausen, so daß es nasse Füße bekam. Da gab ihr die Mutter 130

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 322

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
322 15. Welches sind die wichtigsten in Australien? 16. Was haben Bontany Bai und Sibirien mit einander gemein? 17. Wie unterscheiden sie sich? 18. Welche Inseln haben die Franzosen besetzt? 19. Was ist von den Sandwichsinseln zu wiederholen? 20. Unter welchen Breitengraden liegen dieselben? 21. Welche Inseln nehmen die Papuas ein? 22. Was sür ein Interesse erregen die Marianen? 23. Warum heißen dieselben auch Ladronen ? 24. Unter welcher Breite liegen die Ostern-Inseln? 25. Zu welchem Archipel gehört Nukahiwa? 26. Was ist von den Gesellschasts- inseln bemerkt worden? 27. Wie bestimmt man die Lage der Basses-, Torres- und Cooks-Straße? 28. Mit welcher amerikanischen Stadt hat Sidney gleiche Breite? 29. Wenn es in Sidney Mittags 12 Uhr schlägt, wie viel Uhr ist es dann in Angra auf den Azoren? 30. Wenn in Neu- Pork am 21. December der Winter beginnt, welche Jahreszeit beginnt dann für die Bewohner der Stadt Hobbartown auf Van-Diemens-Land?

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 343

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
343 tritt die Sonne ins Zeichen der Fische, und weiter — am 21. März ins Zeichen des Widders, am 20. April in das des Stiers, am 21. Mai in das der Zwillinge, am 22. Juni in das des Krebses, am 23. Juli in das des Löwen, am 23. Aug. in das der Jnngfrau, am 23. Sept. in das der Waage, am 23. Okt. in das des Skorpions, am 22. Nov. in das des Schützen, am 22. Dec. in das des Steinbocks. Diese 12 Zeichen sind dem Thierkreis (Zodiakus) am Himmel, einer 20° breiten Zone zu beiden Seiten der Ekliptik, entlehnt. Der glückliche Gedanke, das unermeßliche Sternenheer in Bilder zu gruppiren, rührt von orientalischen Völkern her, insbesondere den Chal- däern in Babylon, welche anfangs tüchtige Astronomen, späterhin als Astro- logen berüchtigt waren. Sie hatten wahrgenommen, daß die Sonne bald diese Sterngruppe, bald eine andere bedecke, d. h. mit ihr auf- und unter- gehe. Dies brachte sie auf den Gedanken, die Bahn der Sonne dadurch zu bestimmen, daß sie den Thierkreis ersannen und die einzelnen Sterne zu Bildern vereinigten. Wer auch nur zwei oder drei Sternbilder anr Himmel kennt, muß die feurige Phantasie der Orientalen bewundern, welche aus den einzelnen Sternen so kühne Figuren und Bilder construi- ren konnte. Die Bilder des Thierkreises paßten genau auf den Stand der Sonne vor denselben in den damaligen Jahresverhältnissen. Die 3 Frühlings- sternbilder Widder, Stier, Zwillinge bezeichneten den Stand der Sonne, wenn im März die Heerde wieder auf die Weide getrieben, im April der Acker geflügt und im Mai junge Ziegen geworfen wurden, die 3 Sommer- sternbilder Krebs, Löwe, Jungfrau, wenn die Sonne im Juni den höchsten Stand erreicht hatte und den Rückweg antrat, die große Hitze des Juli dem feurigen Temperamente des Löwen vergleichbar war, und die Jungfrau mit der Sichel an die Ernte im August mahnte; Waage, Skorpion und Schütze stimmten mit den Merkzeichen des Herbstes überein; die Waage weiset aus die Herbst-Nachtgleiche im September, der Skorpion mit giftigem Stachel auf die im Oktober grassirenden Krankheiten, der Schütze auf die einbrechende, fröhliche Jagdzeit im November. Die Wiuterzeichen endlich, Steinbock, Wassermann, Fische, verdanken ähnlichen Verhältnissen ihre An- wendung. Der Steinbock, halb als Gemse, halb als Fisch dargestellt, deutet aus das Ende der Jagd und den Ansang der Ueberschwemmungen, sowie auf das beginnende Eniporsteigen der Sonne, welche mit dem 21. Dec. den tiefsten Stand für die Bewohner der nördlichen Halbkugel erreicht hat; der Wassermann und die Fische auf die Ueberschwemmungen und die gün- stige Zeit des Fischfangs im Januar und Februar bis nach der Mitte des März. Als man aber fand, daß die Tag- und Nachtgleichen jährlich um 50" vorrückten, d. h. daß die Sonne nicht an der gleichen Stelle den Himmels- äqnator alljährlich durchschnitt, da paßte nach Verlauf von mehreren Jahr- hunderten auch die alte Ausdrucksweise nicht mehr. Wenn wir z. B. jetzt noch sagen wollten, die Sonne trete am 21. März ins Sternbild des Widders, so könnten wir uns leicht von dieser Unrichtigkeit überzeugen, indem die Sonne am genaunten Tage erst im Sternbild der Fische an-

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 350

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
350 man 15 Tage ein und übertrug die Sorge hierfür beit Priestern. Aber diese schalteten nach Privatrücksichten bald zu wenig, bald zu viel ein, und führten dadurch eine solche Unordnung herbei, daß C. Julius Cäsar mit Hülfe des Mathematikers Sosigenes und des Schreibers M. Fabius die Zeitrechnung, wie er sie während seines Aufenthaltes in Aegypten kennen gelernt, einführte. Die Grundzüge des julianischen Kalenders sind folgende. 1) Das gemeine Sonnenjahr wird zu 365 Tagen 6 Stunden gerech- net; die 6 Stunden werden alle 4 Jahre zu einem Schalttage zusammen- gefaßt, welcher zwischen den 23. und 24. Febr. gestellt werden soll. Denn am 23. Febr., dem letzten Monate des römischen Jahres, wurde das letzte Fest des Jahres, die Terminalia, zu Ehren des Grenzgottes Terminus ge- feiert; er hätte übrigens auch jeden andern beliebigen Tag zum Schalttag nehmen können. 2) Cäsar brachte die Frühlingsnachtgleiche auf den März zurück, welche im Jahr 47 v. Chr. in den Juni fiel, schaltete zu dem Ende im Februar 23 Tage und zwischen Nov. und Dec. zwei Monate ein, so daß dies unnu3 perturbationis 14 Monate oder 445 Tage zählte. 3) Das erste Jahr der julianischen Zeitrechnung (45 v. Chr.) ward ein Schaltjahr. 4) Der erste Monat sollte der Januar sein, aber die Kirche beachtete es nicht. Da Cäsar das Jahr um 11 */5 Min. zu hoch angesetzt hatte, so merkte man 325 n. Chr. auf der Kirchenversammlung zu Nicäa (45 -j- 325 — 370 x llj/5 — 3 Tagen weniger 56 Minuten), daß die Frühlingsnacht- gleiche nicht auf den richtigen Tag falle, und versetzte sie daher vom 18. auf den 21. März. Da man sonst die julianische Rechnung beibehielt, so fiel 1577 die Frühlingsnachtgleiche auf den 11. März (1577 - 325 = 1252 X ll1^ = 9 T. 197/i0 St.); deshalb schlug Dr. Aloys Lilius zu Verona dem Papste Gregor einen verbesserten Kalender vor, der nach seinem Adop- tivvater der gregorianische heißt. Außer der verbesserten Epaktenrechnung bestimmt er Folgendes: 1) Um die Frühlingsnachtgleiche auf den 21. März zurückzuführen, sielen 10 Tage aus. Vom 4. Okt. 1582 ging man alsbald zum 15. Okt. über. Welche Rechnung beweist die Richtigkeit der ausgemerzten Tage? 2) Alle 4 Jahre soll ein Schaltjahr stattfinden, auch bei den Säcularjahren soll immer nur das vierte ein Schaltjahr sein, z. B. 1600 und 2000; aber 1700, 1800 und 1900 sind gemeine Jahre. Wie genau ist diese Verbesserung? In welcher Zeit wird auch die gregorianische Zeitrechnung um 10 Tage hinter der Wirklichkeit zurück sein? Da die russisch-griechische Kirche den gregorianischen Kalender nicht annahm, so fragt es sich, wie viel Tage ist jetzt der julianische Kalender hinter dem gregorianischen zurück? Der gregorianische Kalender wurde in Italien, Spanien und Portugal am 15. Okt., in Frankreich am 20. Dec. 1582 eingeführt; in der katholi- schen Schweiz 1583, in Polen 1586 und in Ungarn 1587. In Deutsch- land ward er 1583 vom Kaiser und von den katholischen Ständen an- genommen; die protestantischen Fürsten widersetzten sich aber der Annahme, weil der gelehrte Landgraf Wilhelm von Hessen bewies, daß auch die gregorianische Rechuung an Irrthümern leide. So geschah es, daß bei öffentlichen Verhandlungen in der Regel das alte und neue Datum gebraucht wurde. 1613, 1648 und 1654 suchte man vergeblich eine Vereinigung. Endlich als nach dem Friedensschlüsse zu Ryswick (1697) neue Unruhen in

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 363

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
363 des auf ihm öfter lagernden Nebels, theils wegen der durch die Verdunstung des Seewassers herbeigeführten Abkühlung der Atmosphäre. Gerade auf diesen Ursachen beruht der Unterschied des oceanischen und contincntalen Klimas. *) 2) Die Differenz der mittleren Sommer- und Wintertempe- ratur wächst auch nach Maßgabe der Tages- und Nachtdauer; sie ist zu beiden Seite des Aegnators am kleinsten, in der Nähe der Pole am be- deutendsten; der lokalen Verhältnisse, welche die Temperatur modificiren, ist hierbei nicht Rücksicht getragen. Einige Beispiele werden das Gesagte er- läutern. Die Färöer Inseln (65° N. B.) haben eine Sommertemperatnr von ff- 12°C., eine Wintertemperatur von ff- 4°; Jrkntzk (53° N.b.) zeigt eine Sommertemperatur von ff- 16°, eine Wintertemperatur von bei- nahe — 18°. Was lernt man aus dieser Angabe? Wie erklärt man diese auffallende Verschiedenheit? Wie viel Grade disseriren die Sommer- und Wintertemperatnren an beiden Orten? In Cumana (10°N.b.) be- trägt die Differenz zwischen der Sommer- und Wintertemperatur 1°, in Havanna (23°) schon 5°, in Berlin (52°) bereits 18°. Wir können nicht umhin, noch einige auffallende Unterschiede anzudeuten, welche um so be- lehrender sein werden, wenn man die Karte Zur Hand nimmt und die geographische Lage der Orte in Erwägung zieht. Wie kommt es, daß die Winter in Brüssel und Ostende milder sind, als in Mailand und Venedig? Was ist der Grund, daß das um 8° nördlicher gelegene Moskau die gleiche mittlere Sommertemperatur hat als Nantes? Wie kommt es, daß Peking gleiche Temperatur im Sommer wie Cairo und die gleiche im Winter wie Upsala hat? Wie mögen sich die mittlern Jahrestemperaturen von New-Pork und Konstantinopel zu einander verhalten? Wie die von Pernambuco zu der von Loanda in Unterguinea? Wie die von Montevideo zu der der Capstadt? Wie verhält sich die Küste von Labrador zu Irland hinsichtlich der mittleren Jahrestemperatur? Wo wird die Differenz der Winter- und Sommertemperatur größer sein: in Palermo oder in St. Petersburg? Auf Madeira oder in Cairo? In Dublin oder in Moskau? Anmerkung. Das absolute Maximum der Sommer- und Wiutertem- peratur ist bis jetzt in der afrikanischen Oase Mnrtzuk (56° 0.) und in Jakutsk (— 60° C.) gefunden worden; diese Differenz beträgt 16° mehr, als der Unterschied zwischen gefrierendem und siedendem Wasser ausmacht. Der Mensch kann und muß in beiden Temperaturen aus- halten. 2. Von der Wärmeabnahme nach senkrechter Richtung. Es ist eine bekannte Sache für den Gebirgsbewohner, daß die Tem- peratur mit der Höhe in umgekehrtem Verhältnisse steht; je höher im All- gemeinen ein Punkt liegt, desto tiefer ist seine Temperatur. Dies hat in folgenden Verhältnissen seinen Grund: Abgesehen davon, daß die Luft wär- mende Sonnenstrahlen verschluckt, und die warme Luft hoch empor steigt, muß man in Erwägung ziehen, daß die unteren Luftschichten dichter sind, als die oberen, welche durchsichtiger sind. Je durchsichtiger aber ein Körper ist, desto weniger Wärme entwickeln an ihm die Sonnenstrahlen. Demnach ?) Vergl. Seite 196.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 265

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
265 starb Richardson in Unguratua, sechs Tagereisen von Kuka. Auch Overweg starb am 26. Sept. 1852 in Maduari. Nun war Dr. Barth noch allein übrig. Er hatte anfangs vom Tsad-See den Weg nach dem indischen Ocean einschlagen wollen, allein er mußte seinen Plan wegen voraussichtlichen Miß- lingens aufgeben, besuchte Baghirmi, Adamaua, fand den Benue oder Tschadda und reiste endlich von Kuka nach Timbuktu (1852 — 1853), von wo er nach mancherlei Angst und Noth 1854 nach Kuku zurückkehrte. Er hat seine Notizen-Sammlungen und Tagebücher gerettet und die Ergebnisse seiner mühsamen Fahrt (in 5 Jahren 5 Monaten hat er 3000 d. M. zurückge- legt) bereits veröffentlicht. Barth langte am 8. Sept. 1855 glücklich in Marseille an. Er ist am 25. Nov. 1865 in Berlin gestorben. Nach Overwegs Tod erschien Dr. Böget (geb. 1829 zu Crefeld) in Afrika, um Barth's Forschungen zu unterstützen, ein tüchtiger Botaniker, Astro- nom und Geograph (1853). Er brach von Murzuk auf, schlug den Weg über Bilma nach dem Tsad-See ein und erforschte das Land der Tibbos (Tebo) und Kanem, bis er 1854 in Kuka anlangte. Nach verschiedenen Streifzügen in den Ländern südlich des Tsad-Sees brach Vogel am 1. Dec. von Kuka nach Kano auf und hatte die Freude, an demselben Tage uner- wartet Dr. Barth mitten im Walde bei Surrikulo zu begegnen, der endlich seiner unfreiwilligen Haft in Timbuktu entgangen und schon lange in Europa für todt gehalten worden war. Nach kurzem Zusammensein ging Barth nach Europa zurück, Vogel brach nach dem Süden auf, durchforschte die Länder am Peou und Benue und erreichte zuletzt 1856 Wadai, das noch kein Europäer betreten hatte. Dort ist er vom Sultan hingerichtet worden. 7) Mit gerechter Freude und einigem Stolze dürfen wir die Zahl deutscher Forscher in Afrika noch um einige bedeutende Männer vermehren. Wie das Centrum des westlichen Afrika's, so besuchten auch das des öst- lichen verschiedene deutsche Männer mit großem Erfolge. Die wichtigsten darunter sind: Johann Ludwig Burkhardt (1784 —1817), geboren zu Lausanne, studirte in Leipzig und Göttingen. Er erhielt (1806) den Auftrag, Hornemanns Forschungen im Innern Afrikas fortzusetzen, und begab sich unter dem Na- men Ibrahim Sheikh nach Syrien, studirte in Aleppo Sitten und Spra- chen des Orients, so daß er sich für einen Orientalen ausgab, und als solcher die heiligen Städte und Moscheen von Mekka und Medinah betrat, wo er 4 Monate verweilte. Nachdem er Aegypten und Nubien durchwan- dert hatte, arbeitete er seine Tagebücher aus und wollte eben in das innere Afrika ausbrechen, als ein Fieber ihn wegraffte (1817). Seine Berichte sind gründlich und sehr zuverlässig. W. P. Ed. Simon Nüppell, geb. den 20. November 1794 zu Frank- furt a. M., wo sein Vater Kaufmann und kurhess. Oberpostmeister war, widmete sich anfangs der Handelslaufbahn, gab dieselbe aber wieder auf, und bereitete sich, nachdem er sich lediglich auf naturwissenschaftliche Studien ge- legt hatte, zu Genua und Paris auf eine Reise nach Afrika vor. Von 1822 — 27 durchwanderte er Nubien, Kordofan und Arabien, auf einer zweilen Reise 1830 —1834 Abyssinien. Die gesammelten Naturschätze über- gab er dem Museuni seiner Vaterstadt, dem Senkenbergischen Stift, welches dadurch eines der reichhaltigsten in Europa geworden ist. Rüppell hat sich

7. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karls des^Grotzen Persönlichkeit. Iii 5e—61. 51 hat er aufzeichnen lassen und dadurch vor dem Untergänge gerettet. Er pflegte die deutsche Sprache; seine deutschen Wind- und Monatsnamen sind zum Teil heute noch im Gebrauch*); die Geistlichen in Austrasien mußten deutsch predigen. 8. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der Kaiser meist in seiner Pfalz zu Aachen, die er selbst erbaut und mit dem aus Ravenna geholten Standbilde Theoderichs geschmückt hatte. Die warmen Bäder taten dem Greise wohl, und er ließ mitunter die Personen seines Hofstaates daran teilnehmen. Die ganze Christenheit, ja selbst der Islam, bezeugten ihm ihre Verehrung. Der Kaiser von Byzanz machte ihm eine Orgel zum Geschenk, der Maurenkönig einen Löwen und numidische Bären, der Kalif Harun al Raschid einen Elefanten und mehrere Affen, seidene Gewänder und kostbare Leuchter nebst einer kunstvollen Wasseruhr. Zwei Tage vor der Krönung trafen in Rom die Schlüssel und das Banner des Heiligen Grabes ein, die der Patriarch von Jerusalem gesandt hatte. In Aachen starb Karl nach kurzer Krankheit; in der von ihm erbauten Marienkirche, der,,Kirche der heiligen Gottesmutter", wurde er beigesetzt. Der Franke Einhard, ein Schüler des Klosters Fulda, der ihm nach langobardischem und römischem Vorbild Kirchen und Pfalzen hatte bauen helfen, schrieb aus dankbarer Seele das Leben seines kaiserlichen Freundes. 6. Die Teilung des fränkischen Reiches. 1. Zwei Söhne mußte der Kaiser sterben sehen. Dem letzten, jüngsten, Ludwig dem Frommen, hatte er kurz vor seinem Tod im Dom zu Aachen vor feierlicher Versammlung die Kaiserkrone übergeben. Aber ihm gebrach es an Kraft des Willens. Er war jähzornig und ein unermüdlicher Jäger; die Vorschriften der Kirche erfüllte er gewissenhaft: die Zeitgenossen nannten ihn den Mönch. * *Er gründete das Kloster Korvei an der Weser und das Erzbistum Hamburg; von dort zog der heilige Ansgar aus, die Schweden zu □ bekehren. □ Um die Einheit des Reiches zu sichern, bestimmte Ludwig frühzeitig *) Sie hießen: Wintermonat, Hornung (dessen „Stiefbruder"), Lenz-, Oster-, Wonne-, Brach-, Heu-, Ähren-, Holz-, Weinlese-, Herbst- und Heiligmonat.

8. Geschichte der neuesten Zeit - S. 16

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
16 Das Zeitalter der franzsischen Revolution. Pluviose, Ventose; Frhling: Terminal, Floreal, Prairial; Sommer: Messidor, Thermidor, Fructidor) umfaten je 30 Tage in drei Dekaden, vom Primidi bis zum Dekadi, der den Sonntag vertrat. Fnf Schalt-tage wurden am Ende des Jahres als Sansculottiden", als Feiertage des republikanischen Volkes, der Sansculotten begangen, die statt der hfischen Kniehose (culotte) mit Seidenstrmpfen die lange Hose (pan-talon) trugen. Die meisterlose (anarchistische) Stadtbehrde von Paris ersetzte sogar den katholischen Gottesdienst durch den Kultus der Vernunft und Natur". Auch in den Provinzen erscholl das Feldgeschrei: Freiheit, Gleich-heit, Brderlichkeit"; auch dort hauste die heilige" Guillotine. Der Gleichheit zuliebe sollten alle Mundarten abgeschafft, die Kirchtrme nieder-gelegt werden, namentlich der aristokratische" Straburger Mnsterturm. Alle Titel wurden aufgehoben: man nannte sich Brger" und Br-gerin" (citoyen" und citoyenne"). 7. Dieses Gebaren stie selbst bei den Jakobinern auf Widerspruch. Danton wollte die Migung wieder zu Ehren bringen. Er verfiel dem Hasse Robespierres und dem Revolutionstribunal. Noch auf der Anklagebank und auf dem Blutgerst gab er seiner Verachtung Ausdruck gegen das Gericht und den Konvent. Nur mit einem Stricke lie er sich festbinden unter dem Fallbeil: den andern hebt auf fr Robespierre!" Einige Wochen schwelgte Robespierre im Vollgenu der Alleinherrschaft, obgleich in bestndiger Angst vor Meuchelmrdern. Auch er suchte die Auswchse der Revolution und die Maregeln der Anarchie zu be-fettigen, freilich auf seine Art: auf seinen Antrag beschlo der Konvent das Dasein eines hchsten Wesens, und er schritt als dessen Hohepriester stolz in einem Festzug einher, um sich sofort wieder mit erneutem Eifer den Hinrichtungen zu widmen. Wer wohlhabend war oder die Blut-menschen nicht lobte, der durfte einer Verurteilung gewrtig sein. Tg-lich wurden ganze Wagenladungen Verdchtiger" auf die drei Guillotinen geschleppt, die in Paris arbeiteten"; niemand fragte viel danach, wenn an ihn die Reihe kam. In den Provinzen wurden die Gegner der Schreckensherrschaft zu Hunderten und Tausenden enthauptet, zusammengeschossen, ertrnkt. In der Bendee, deren harmlose Einwohner unter Fhrung ihres Adels und ihrer Pfarrer sich fr Thron und Altar erhoben hatten, setzten die Hllenkolonnen" des Konvents Huser und Felder in Flammen. 8. Endlich sprach der Konvent die Verhaftung Robespierres aus. Du erstickst am Blute Dantons," rief ihm einer zu. Nach nchtlichem Straenkampfe zwischen den anstndigen Brgern und der Kanaille"

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 111

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Mainfeldzug und die Friedensverhandlungen. Iv 614. 16. Juli konnte der Oberfeldherr General Vogel von Falckenstein dem König melden: Alles Land nrdlich des Maines liegt zu den Fen Ew. Majestt." Als er zum Eeneralgouoerneur von Bhmen ernannt wurde, trieb sein Nachfolger Edwin von Manteuffel die Bundes-truppen durch den Odenwald in den Taubergrund: die Badener, die Wrttemberger und Nassauer wurden nacheinander zurckgeworfen. 3. Nach glnzender Heerschau auf dem Marchfeld trat König Wilhelm die Heimreise an. Im Eisenbahnzuge gewann ihn Bismarck fr die Aus-shnung mit dem Landtag. Grenzenloser Jubel begrte ihn in Berlin. Als er am folgenden Tag, einem Sonntag, um die Mittagsstunde im Weien Saale seines Schlosses den neugewhlten Landtag erffnete, bot er in der Thronrede nach frommem Danke gegen Gott die Hand zu einem Ausgleich, indem er nachtrgliche Genehmigung (Indemnitt") nachsuchte fr die ohne Staatshaushaltsgesetz gefhrte Verwaltung der letzten Jahre. Da unterbrach ein mchtiger Beifallssturm die Thron-rede. Ein solcher König und ein solches Volk: wo war ein Feind stark genug, sie zu berwinden? Eine Probe dieses neuen Treubundes schien bevorzustehen. Napoleon verlangte preuische, bayrische und hessische Grenzstriche als Rompen-sationen" (Herstellung des Gleichgewichts), vor allem Landau, Saarlouis und Mainz. Ohne Bedenken kamen Bismarck und Moltke zu dem Ent-schlu, dem König einen neuen Krieg zu empfehlen gegen sterreich und Frankreich zugleich; denn der endgltige Friede mit sterreich ist erst nachher, zu Prag, abgeschlossen worden. Beide waren berzeugt, da die Sddeutschen sich alsbald auf Preuens Seite schlagen wrden, wenn es gegen die Franzosen gehe. Warum," fragte Bismarck den franzsischen Ge-sandten, wollen Sie uns solche Sprnge machen? Sie mssen es doch wissen, da fr uns die Abtretung deutscher Erde eine Unmglichkeit ist. Wenn Sie auf diesen Forderungen bestehen, so gebrauchen wir darber tuschen Sie sich nicht! alle Mittel: wir rufen nicht nur die deutsche Nation in ihrer Gesamtheit auf, sondern wir machen auch sofort Frieden mit sterreich auf jede Bedingung, berlassen ihm ganz Sddeutschland, lassen uns selbst den Bundestag wieder gefallen. Aber dann gehen wir auch vereinigt mit 800000 Mann der den Rhein und nehmen euch das Elsa ab; unsere beiden Armeen sind mobil, die eurige ist es nicht; die Konsequenzen denken Sie sich selbst!" 4. Napoleon mute sich in die neue Lage finden. Nur die Vereini-gung ganz Deutschlands unter Preuens Fhrung gelang ihm vorerst zu vereiteln: nur bis an den Main sollte der neue Bund sich erstrecken. Dafr wurden Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt a. M. dem preuischen Staat einverleibt (annektiert") wie Schleswig-Holstein.

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 129

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Kulturfriede. Eisenbahn und Schiffahrt. V 2231. 129 Helten; der schon 1832 begrndete Gustav-Adolf-Verein wie der katho-tische Bonifatius-Verein untersttzten Gemeinden ihres Glaubens, die in-mitten Andersglubiger (in der Diaspora") bestehen; und mit den Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz von Paula wetteifern Diakonissen in der Krankenpflege. So bettigen beide Kirchen und ihre Angehrigen in edlem Wettstreit die schnste Pflicht der Nchsten-liebe (Charitas), wie sie Jesus gelehrt und gebt hat, und arbeiten mehr und mehr gemeinsam an einer hheren, reineren Bildung, die der alle Gegenstze hinweg dem ganzen deutschen Volke zum Segen gereichen soll. 3. Grohandel und Grogewerbe im Deutschen Reich. 1. Das neunzehnte Jahrhundert ^ das Zeitalter der Maschine, die die Naturkrfte in den Dienst des Menschen stellt. Die Maschine hat Landwirtschaft und Gewerbe mchtig gefrdert, aber auch umgestaltet und vervielfltigt: man zhlt weit der 10000 Berufsarten. Im Herzen Europas gelegen, wird Deutschland von den Eisenbahnen durchzogen, die heute von Lissabon bis Port Artur und von Reggio und Konstantinopel bis Haparanda und Archangel die Alte Welt umspannen: es ist eines der bedeutsamsten Glieder des Welthandels, und die Gesetzgebung des Reiches und der Einzelstaaten hat redlich mitgewirkt, um den Austausch der Waren und den Verkehr der Menschen zu erleichtern. Die deutschen Eisenbahnen wurden erstaunlich vermehrt; die groartigste unter den kunstvollen Schienenstrngen, die jetzt die Mittelalpen berroinben (Pemmering, Brenner, Arlberg, Sauern), die Gottharbbahn, ist mit Untersttzung des Reichs gebaut worben. Kleinbahnen machen die groen Linien auch fr abgelegene Orte zugnglich; elektrische Bahnen, beren Erfinbung dem Groinbustriellen Werner Siemens verbanft wirb, sind vorerst namentlich dem stdtischen Verkehr dienstbar; auf den verbesserten Landstraen bewegen sich Fahrrad und Kraftwagen (Automobil) leicht und sicher. Knstliche Wasserstraen verbinden Strme und Meere; die natr-lichen werden immer mehr durch Fluregulierung und Baggerung, durch Anlage von Hfen und Schleusen bis tief ins Innere (Frankfurt am Main, Karlsruhe, Straburg) fr die Schiffahrt nutzbar gemacht; ja man bert schon der Plne, wie der Rhein bis hinauf zum Bodensee schiffbar gemacht werden knnte. Die Ozeandampfer, neben denen immer noch die Segelschiffe einher-gehen, sind behaglich eingerichtet und fahren mit immer grerer Schnelligkeit: zur Reise der das Atlantische Meer braucht der heutige Personen-dampfer trotz seiner ungeheuern Gre nicht mehr, wie im Anfang, vier bis fnf Wochen, sondern fnf bis sechs Tage. Deutschland aber besitzt Keller, Geschichte. Teil Iv. 9
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