so stark/daß
der Boden
nicht schnell
genug das
Wasser auf-
nehmen
kann. Viel-
leicht hatten
wir vorher
einen Land-
regen. Das
Erdreich
ans den
Bergen
und in den Überschwemmte Wiesen.
Wäldern
war seucht wie ein mit Wasser gefüllter Schwamm. Die Regen-
menge kann nicht in den Boden eindringen. Die Bäche im Wald und
auf den Bergen füllen sich bis zum Rande. Sie stürzen in das
Tal^ überschwemmen Wiesen und Felder und richten manchen Schaden
an. Nun steigt auch der Main; er droht; über seine User zu treten.
„Hochwasser in Sicht!" heißt es in der Stadt. Die Anwohner des
37
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
es hell. Es ist nicht leicht, seinem Laufe zu folgeu, denn es macht
fortwährend Krümmungen und Windungen. Jetzt kommen wir an
eine Stelle, wo es ein andres Bächlein aufnimmt. Wir sehen uns
nach der Richtung um, aus welcher es herbeieilt. Und was meinst
du? Keine drei Schritte von uns kommt es zwischen grauem Fels-
gestein aus der Erde. Wir treten dicht an die Quelle und freuen
uns, wie silberhell und klar sie aus dem Felsengestein hervorsprudelt.
Ihren Namen können wir an dem hohen Baum au seiner Seite lesen.
„Königsquelle" steht da geschrieben. Ob daraus die Könige getrunken
haben, wenn sie aus der Jagd
durstig geworden waren? Wir
nehmen auch einen Trunk. Das
Wasser schmeckt frisch und gut.
Aber merkwürdig ist es doch, daß
alle Steine, über die die Quelle
läuft, ganz rot aussehen, beinahe
so rot wie der Rost von Eisen.
8. Nach kurzem Aufenthalt
verlassen wir das schöne Plätzchen
und treten auf dem Königsbrun-
nenweg den Rückweg an. Der
Bach schlängelt sich links von uns
durch eiu herrliches Wieseutal.
Wir überschreiten den Bahndamm
und eilen an einer Reihe kleiner
Gartenhäuschen vorbei der Sta-
tiouluifa zu. Bor uns dehnt sich
der Park Luisa aus. Noch eiuige Schritte, und wir treten, dem Königs-
bach solgend, wieder in die Forsthausstraße eiu. Lebe wohl, du schöner
Stadtwnld! Du verdienst das Lob, das dir die Leute spenden! Wenn
der Frühling von den Bergen steigt, wenn Kuckucksruf aus deinem
Innern schallt, kommen wir wieder und halten unser Maifest in dir ab!
1. Nenne Gedichte und Lieder, die sich auf den Wald beziehen '
2. Forme ein Tal mit einem Bächlein!
98. Die Sage vom Königsbrunnen.
^^örng Ludwig hatte sich einst aus der Jagd verirrt. Er fand
beim hereinbrechenden Abend den Weg aus dem dichten Walde
nicht mehr. Zufällig kam er an eine Quelle. Er trank daraus
Das Tal.
164
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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188
5. Das Hochland von Syrien
oder das syrisch-peträische Gebirgsland beginnt auf der Halbinsel des Sinai
und zieht sich in nördlicher Richtung bis zum Taurus in Vorderasien. Der
südliche Theil des syrischen Hochlandes heißt das peträische Arabien, der
nördliche das Plateau von Soristan. Die höchsten Punkte im peträischen
Arabien sind der Sinai und Horeb (7 — 8000').
Das syrische Bergland besteht: 1) aus der schmalen Küstenterrasse;
2) dem vielfach gestalteten Bergland und 3) aus der 3000' hohen Hoch-
terrasse, welche zum Theil sehr fruchtbare Ebenen enthält. Ungefähr in der
Mitte erhebt sich der 20 Meilen lange Libanon bis zu 12,000'; er ist
kaum 4 M. breit, und seine Gipfel bilden eine wellenförmige Linie. Pa-
rallel mit ihm streicht der 15 M. lange Anti-Libanon; zwischen beiden Ge-
birgen ist das Hochthal el Bekaa oder Coelesyrien (3,500'). Von: Süd-
ende des Libanon zieht sich in einer Länge von 60 M. eine tiefe Thal-
Einsenkung, el Ghor, dessen Sohle zum Theil bedeutend unter dem Spiegel
des Mittelmeers liegt (§ 79, V. 7). Im Norden füllt es der Jordan,
der See von Liberias und das todte Meer aus; südlich ist die Thalspalte
eine trockne brennende Wüste, welche sich bis zum Golf von Akabah fort-
setzt. Die ganze Erscheinung ist das Zeugniß einer vulkanischen Revo-
lution des Erdinnern, wie denn noch heutigen Tages heiße Quellen und
zahlreiche Erdbeben die fortdauernde Thätigkeit der vulkanischen Kräfte be-
urkunden.
Die Küstenebenen des syrischen Berglandes sind im Durchschnitt frucht-
bare Landschaften; die berühmten alten Hafenplätze der syrischen Küste sind
gegenwärtig entweder sehr seicht oder ganz versandet. Die Berglandschaften
haben größtentheils in den Ebenen und Thälern fruchtbaren Boden. Der
Libanon ist mit der üppigsten Vegetation bedeckt; Palmen-, Orangen-, Maul-
beer-, Obstbäume und Weinreben schmücken seine Abhänge. In einer Höhe
von 6000' liegt in einem sonst öden kleinen Kesselthal der Rest jenes be-
rühmten Cedernhains.
6. Der Ural
erstreckt sich in einer Länge von 500 Stunden von 9t. nach S. und wird
daher häufig ein Meridian-Gebirge genannt. Sein nördlicher Theil ist fast
ganz unbekannt; der mittlere durch seinen Metall-, der südliche durch seinen
Waldreichthum ausgezeichnet. Rach O. fällt das Gebirge steil ab; an der
Ostseite mag der Wassermangel und die hohe' Winterkälte jene kahlen und
pslanzenleeren Abhänge gebildet haben, welche den westlichen, wasserreichen
Abhängen, namentlich im südlichen Ural, ganz fehlen. Dagegen liegen auf
der nackten Ostseite die Metallerze häufig zu Tage, während sie auf der
Westseite durch fruchtbare Erde oder jüngere Bildungen bedeckt sind. Die
höchsten Gipfel des unlieblichen Gebirges in seinem mittleren Theile mögen
bis zu 9000' ansteigen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
30
früherer vulkanischer Thätigkeit (der Laacher See bei Andernach, heiße Quellen
in Wiesbaden, Aachen, Kreuznach rc.).
I. Die östliche Hälfte des niederrheinischen Schiefergebirges wird durch mehrere
Nebenflüsse des Rheins in 4 besondere Theile zerlegt:
a. der Taunus zwischen Rhein, Main und Lahn. Das Ganze bietet
den Anblick eines Plateaus dar, welches durchschnittlich 1500' über
dem Meere liegt und nach dem Rhein steil abfällt. Der höchste
Punkt ist der Feldberg, 2600';
b. der Westerwald zwischen Rhein, Lahn und Sieg, dem vorigen in
äußerer Form ähnlich, aber etwas höher. Am Rhein erhebt sich
die schöne Gruppe des Siebengebirges mit 1000' —1400' hohen
Kegeln;
e. das Sauerland mit dem Rothlager Gebirge zwischen Sieg und
Ruhr, eine Hochfläche von 2000', welche sich nach dem Rhein hin
verflacht;
d. der Haarstrang nördlich der Ruhr, ein kahler Bergrücken von 1200'
Höhe, welcher allmählich in die norddeutsche Tiefebene überleitet.
Ii. Die westliche Hälfte des niederrheinischen Schiefergebirges steht mit dem
französischen Mittelgebirgslande durch das pfälzisch-zweibrückische Gebirge
und den Donnersberg, welche als Fortsetzungen der Vogesen betrachtet
werden müssen, in Verbindung. Auf gleiche Weise wie die östliche wird
auch sie in 4 Abtheilungen zerlegt:
a. der Hundsrück zwischen Rahe und Mosel, ein 1500' hohes Plateau
mit steilen und felsigen Thälern und bis 2400' hohen Bergkämmen;
b. die Eifel, ein flaches Plateau von 1600' Höhe, zwischen der Mosel
und der Our (23^0 Ö. L.), welches durch tiefe Thäler ein gebir-
giges Aussehen erhält;
e. die hohe Veen zwischen Roer und Ourte, eine traurig öde Hoch-
ebene von 1500' — 2000' Höhe ohne Waldungen, aber mit unüber-
sehbaren Torfmooren bedeckt, welche nur im hohen Sommer oder
im Winter betreten werden können;
d. die Ardennen zwischen Ourte und Sambre ziehen sich als eine
waldige Hochebene größtentheils auf dem rechten Maasufer hin, und
gehen im W. u. R. allmählich in's Tiefland über, während sie
durch den Argonenwald auf dem linken Ufer der Maas mit der
nördlichen Gruppe des französischen Mittelgebirgslandes in Ver-
bindung stehen.
Das deutsche Mittelgebirgsland enthält ausgedehnte Wälder, welche neben
dem Reichthum an Wild treffliche Holzarten bieten, besonders Eichen, Buchen,
Kiefern, Fichten, Lerchen k. Bis zum 49.° trifft man in Mähren und im
Rheinthale den Kastanienbaum, in manchen geschützten Lagen auch Feigen-
und Mandelbäume unter freiem Himmel. Der Weinstock kommt bis zum
Parallel des Siebengebirges und sogar noch nördlicher vor. Ueberall wachsen
zahlreiche Obst- und Getraidearten; auch der Mais wird noch am Fuße des
Taunus mit Erfolg angepflanzt, so daß im Ganzen das deutsche Mittelge-
birgsland ein günstiges Klima darbietet.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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38
durchzogen ist. Der Peloponnes läuft im Süden in drei Halb-
inseln aus; auf der mittleren erhebt sich der geschichtlich merkwür-
dige Taygetus bis zu 7500' absoluter Höhe.
Was die klimatischen Berhältnisse der griechischen Halbinsel betrifft, so
zeigt sich bei ihr insbesondere die wichtige Erscheinung, daß die Westküste
wärmer ist als die Ostküste. Triest, welches mehr als 4° nördlicher liegt
als Constantinopel, hat die gleiche Iahreswärme. In den Gebirgsgegenden
und im nördlichen Theile der Halbinsel unterscheidet man 4 Jahreszeiten, wie
in der gemäßigten Zone Regel ist, in dem südlichen Theile dagegen nur
Winter und Sommer, welche allmählich in einander übergehen. Hier ge-
deihen Südfrüchte, der Weinstock, der Oel- und Feigenbaum und sogar die
Dattelpalme, welche der tropischen Pflanzenwelt angehört. Die Fruchtbar-
keit der macedonischen Ebene, in der Baumwolle gedeihet, übertrifft sogar
die der Insel Sicilien. Ter Bergbau ist sehr unbedeutend.
4. Die Bodenbefchassenheit der skandinavischen Halbinsel.
Wie ein ungeheurer Fels erhebt sich aus dem Meere die skandina-
vische Halbinsel. Sie ist größtentheils Hochland, welchem gegen Osten
das Tiefland vorgelagert ist. Das skandinavische Bergland hat die Na-
tur eines wilden Alpenlandes, welches äußerst steil an der Westküste ins
Meer abfällt. Die Scheitelstäche der skandinavischen Alpen bilden breite
Flächen, Fields genannt, über welche zuweilen thurmähnliche Kuppen, Tinde,
cinporragen. Im Skagestöl und Sneehättan erreichen diese eine absolute
Höhe von über 7000'. Gletscher, Schneefelder und mächtige Schluchten
charakterisiren dies nordische Alpenland. Wegen der nördlichen Lage finden
wir die Schneelinie zwischen 2400' und 4800'. An der Westküste dringt
das Meer in die selsigten Buchten und bildet die Fiorde, Meeresbaien von
hohen Felswänden eingeschlossen. Die Halbinsel ist namentlich auf der Ost-
seite wohl bewässert, und zeigt auch in den vielen Seen und reißenden Flüssen
neben guten Weiden, Gletschern und Schneefeldern die Natur eines Alpen-
landes. In keinem Lande der Erde reicht der Getreidebau so hoch nach
Norden, wie auf Skandinavien. Noch unter dem 70° N. B. wird Gerste
gebaut; während in der Schweiz bei einer mittleren Iahreswärme von 4°
das Getreide nicht mehr reift, wird auf dem 68^0 N.b. in Skaudinavien
noch Gerste in einer Höhe von 1350' mit gutem Erfolge gebaut. Dies
rührt daher, daß die langen Sommertage im Norden die Pflanzen äußerst
schnell entwickeln und rasch zur Reife bringen. Hält die Wärme des Som-
mers daselbst auch nur kurze Zeit an, so ist sie doch ziemlich bedeutend.
5. Oao Hoch- und Tiefland der britischcnwuseln.
a. Die Insel Großbritannien (England und Schottland) besteht aus der
Westseite aus Hochland, auf der Ostseite aus Tiefland. Das Gebirgsland
erreicht kaum eine Höhe von 4100', und ist daher ein niedriges zu nennen;
es ist auch nicht zusammenhängend, sondern wird von dem Tiefland öfter
so durchbrochen, daß dieses von der Ost- bis zur Westküste vordringt. Es
zerfällt in 5 Gruppen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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231
Inhalt von 450 bis 500 Q.-M. eingenommen haben. Auslänfer des Anti-
libanon, welcher in der Bibel gewöhnlich Libanon genannt wird, durchziehen
das Land nach allen Richtungen, namentlich 1) der Carmel, welcher als
Vorgebirge südlich von Acka ans Meer tritt; 2) der Tabor, welcher sich öst-
lich vorn vorigen unweit Nazareth erhebt und eine hübsche Fernsicht gewährt;
3) das Gebirge Ephraim, südlich vorn Tabor, mit dem steilen Garizim in
der Nähe von Sichern; 4) das Gebirge von Juda mit den höhlenreichen
Bergen von Hebron; 5) das Gebirge Gilcad links vom Jordan. Der höchste
Theil des Antilibanon ist der Hermou, an welchem der Jordan entspringt.
Das Klima gilt für mild und gesund; man unterscheidet nur 2 Jahres-
zeiten: Winter oder Regenzeit vom 15. Okt. bis 15. April, und während
der übrigen Zeit Sommer bei einem heiteren Himmel, welchen Mangel an
Regen und starker Thau auszeichnete. Brennende Stürme aus der arabi-
schen Wüste, die Plage der Heuschrecken und die Untergang drohenden Erd-
beben beunruhigten von jeher das schöne Land. Es war besonders berühmt
durch seine Oliven, Feigen, Orangen, Citronen und Trauben; Datteln, Honig,
Rosen und Balsam gab es neben vortrefflichen Weideplätzen in solcher Menge,
daß man Kanaan das Land nannte, wo Milch und Honig fließt. Galiläa
war aber jedenfalls der fruchtbarste Theil von Palästina; der südliche Theil
ging allmählich zur Wüste über.
Palästina steht gegenwärtig unter den Pascha's von Aere und Damas-
kus, und ist jetzt ein zum Theil verödetes Land, dessen wenige Bewohner
für unwissend und verwahrlost gelten. Wir wollen es nach folgenden 4
Landschaften durchgehen:
1) Judäa im Süden zwischen dem todten und mittelländischen Meer.
Hauptstadt Jerusalem (Salem), 8 Meilen von Joppe, ward durch David
Hauptstadt des Landes, und war auf 4 Hügeln erbaut; der höchste war
Zion mit der Residenz des Königs David. Auf dem Berge Moria stand
der berühmte Tempel Salomonis. Kirche des heil. Grabes. Die Muha-
medaner eroberten Jerusalem 637, die Christen 1099, und dann wieder die
Muselmänner. Zu Christi Zeit soll sie 100,000 Einw. gezählt haben; jetzt
20,000, darunter 4,000 Christen und 6,000 Juden. Der früher durch die
Heilquelle ausgezeichnete, mit 5 Säulenhallen umgebene Teich Bethesda vor dem
Schafthor ist jetzt wasserleer. Im O. trennt das Thal Josaphat mit dem Bache
Kidron die Stadt vom höheren Oelberg, an welchem der Hof Gethsemane
und die Flecken Bethphage und Bethanien lagen. Außerhalb der Stadt lag
im Nw. der Hügel Golgatha, 6 Stunden nordöstlich der Stadt liegt jetzt
als ein elendes Dorf das große Jericho; 2 Stunden südlich von Jerusalem
lag Bethlehem, 3,000 E., fast lauter Christen; noch südlicher Hebron. Die
Küstenstädte Gaza und Ascalou stehen noch heute. Joppe oder Jaffa, 7000
Einw., ein Städtchen von ärmlichern Aussehen, treibt einigen Seehandel mit
Aegypten. Auf der Straße von Gaza nach Jerusalem zeigt man noch den
Brunnen, wo der Apostel Philippus den Kämmerer der abyfsinischen Königin
Candaee getauft hat. Ueber die Lage von Arimathia ist man nicht einig,
wahrscheinlich lag es nicht weit vom Meere zwischen Joppe und Emmaus.
2) Samaria, in der Mitte Palästinas zwischen dem Jordan und dem
Meere gelegen, hat seinen Namen von Samaria (Sebaste), der Residenz
mehrerer Könige Israels. Sie war an einem Bergabhange in schöner
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Extrahierte Personennamen: Carmel Jordan Galiläa Palästina Palästina David
Hauptstadt David David Apostel Philippus Arimathia Palästinas
Extrahierte Ortsnamen: Tabor Nazareth Tabor Juda Hebron Kanaan Judäa Jerusalem Salem Joppe Moria Jerusalem Christi Bethesda Oelberg Bethanien Jericho Jerusalem Bethlehem Hebron Gaza Joppe Jaffa Gaza Jerusalem Candaee Joppe Samaria Jordan Samaria Israels
232
Gegend aufwärts gebaut, ist aber nur noch ein Flecken. Sichem, die frühere
Hauptstadt Israels, gehört unter dem Namen Nablus noch immer zu den
größeren Orten mit 10,000 E. Die Umgegend soll lieblich sein. Noch
zeigt man den Jakobs-Brunnen (Jesus und die Samariterin). Caesarea
(hier residirten die römischen Landpfleger Felix und Festus; Hauptmann
Cornelius nahm die Taufe zuerst von den Nichtjuden an) war von Herodes I.
erbaut, und existirt nicht mehr.
3) Galilaea, im N. an Phönizien grenzend. Nazareth, jetzt Nasra,
mit hübscher Kirche, 3000 E. Die Gegend ist schön und der Name be-
deutet grünend oder blühend. In der Nähe lagen Nain und Kana. Am
galiläischen Meer (See von Genezareth) ist Kapernaum nicht mehr zu fin-
den, aber Liberias und Bethsaida, das Fischerdorf, der Geburtsort der Apostel
Petrus, Andreas und Philippus. Hart am See ist el Mejdel, vielleicht das
alte Magdala.
5) Peräa oder Gilead, östlich des Jordans an der arabisch-syrischen
Wüste, besitzt wohl angebaute Felder und Wiesen.
Gadara in Trümmern; Machaerus, drei M. vom todten Meere, wo
Johannes der Täufer enthauptet wurde — und Bethsaida Julias, wo
Jesus die 5000 speiste. Weiter abwärts in einer Oase liegt Bosora oder
Bostra, das ehedem für den Karawanenhandel wichtig war.
Zur Wiederholung von § 73.
1. Welche Oceane spülen an Asiens Küsten? 2. Welche Busen bildet
daselbst der nördliche Eisocean? 3. Welche der große oder der stille Ocean?
4. Welche der indische und atlantische Ocean? 5. Welche Inseln Asiens
liegen im nördlichen Eismeere? 6. Sind dies Gestade- oder oceanische
Inseln? 7. Welche Inseln des atlantischen Oceans rechnet man gewöhnlich
zu Asien? 8. Wie heißen die Inseln des indischen Oceans, welche zu
Asien gehören? 9. Welche Inseln des großen oder stillen Oceans rechnet man
zu Asien? 10. Welche Inseln liegen westlich von der Westseite des asiatischen
Continental-Trapezes? 11. Welche südlich der Südseite, welche östlich der
Ostseite, welche nördlich der Nordseite desselben? 12. Welches ist die
größte der asiatischen Inseln? 13. In welchem Ocean liegen die größten
Inseln von Asien? 14. In welcher Zone finden sich die wenigsten, in wel-
cher die meisten Inseln Asiens? 15. Welche Inseln Asiens liegen unter
dem Aequator, welche unter dem Wendekreis des Krebses, welche unter dem
nördlichen Polarkreis?
Zur Wiederholung von § 74—78.
1. Wie vertheilt sich das asiatische Hoch- und Tiefland? 2. Welches
sind die Tiefländer im S. des Continents? 3. Was ist von den Tief-
ebenen Hinterindiens zu merken? 4. Wodurch zeichnet sich das Tiefland
von Vorderindien aus? 5. Welche Randgebirge schließen das östliche Hoch-
asien ein? 6. Welches hat die bedeutendste Längenerstreckung? 7. Was
ist vom Südrande zu wiederholen? 8. Welche Bergzüge finden sich auf
der innern Scheitelfläche? 9. In welche Plateaus wird dieselbe dadurch
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Jesus Felix Felix Cornelius Apostel Petrus Andreas Peräa Gadara Johannes Jesus Bosora
Extrahierte Ortsnamen: Sichem Israels Nablus Caesarea Galilaea Nazareth Kana Kapernaum Bethsaida Magdala Gilead Bethsaida_Julias Bostra Asiens Asiens Asien Asien asiatischen
Continental-Trapezes Asien Asiens Asiens
— iu —
d. Biscaya: Bilbao, 20,000 E., Handelsplatz unweit des Meeres.
3) Die Länder der Krone Aragon:
a. Aragon: Zaragoza (Zaragoza) am Ebro, 68,000 E., Fabriken,
Universität. Heldenmüthige Vertheidigung gegen die Franzosen
1808 und 1809.
b. Valencia: Valencia am Guadalaviar, 100,000 E. Universität,
Sitz des spanischen Buchhandels und bedeutender Fabriken in Sammt
und Seide. Murviedro, das alte Sagunt, 7000 Einw., liegt 3
Stunden vom Meere. Alikante, 32,000 E., bedeutender Handel
mit Italien. Orihuela an der Segura, 26,000 E., „der Garten
Spaniens".
e. Mallorca: Palma, 53,000 E., Universität. Mallorca und Menorca
bilden die Gruppe der Balearen oder Schleuderer-Inseln; zu ihnen
gehören noch die Pityusen oder Fichteninseln, nämlich Iviza und
Formentera.
d. Äataluna: Barcelona, 195,000 E., F. Das Gebirge Montferat
mit einem Benektiner-Kloster, worin Ignatius Loyola das Gelübde
als Mönch ablegte. Re-ns, 30,000 E., ist durch einen Kanal
mit dem Meere verbunden. In der Nähe von Cardona ist ein
merkwürdiger Salzsteinfelsen von 500' Höhe und einer Meile im
Umfang; auf dem Gipfel desselben stehen Bäume und eine Burg.
Aus der Masse fertigt man Dosen.
Anmerkung. Am Fuße der Pyrenäen liegt das Thal Andorra (9 Q.-M.
16,000 E.), welches 790 von Carl d. G. die Freiheit erhielt, indem
die Bewohner desselben seinem Heere als Wegweiser treffliche Dienste
geleistet hatten. Die Republik besteht aus 53 Dorfschaften, und wird
von 2 Landvögten und einem Syndicus, welcher zugleich Präsident des
aus 24 Consuln bestehenden Rathes ist, verwaltet. Den einen Land-
vogt ernennt Frankreich, den andern der Bischof von Urgel. Seit 1846
besitzen die Bewohner des Freistaates ein selbstverfaßtes Gesetzbuch.
Feldbau, Viehzucht und Hüttenbetrieb nähren die Bewohner. Hauptort
ist Andorra, 3000 E. — Ebenso ist das Dörslein Goust auf der
franz.-spanischen Grenze auf einem Berg der Pyrenäen seit Carl d. Gr.
politisch unabhängig.
8 70.
Die Staaten der Balkan-Halbinsel.
1. Das Fiirstenthnm Montenegro.
(80 Q.-M., 200,000 E.)
Die abgeschlossene, schwer zugängliche Berglandschaft Montenegro heißt
bei den Türken Kara Dagh, den Albanesen Mal Iris, den Slaven Czerna-
gora; alle Benennungen bedeuten schwarzes Gebirge. Montenegro gehörte
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Ortsnamen: Bilbao Aragon Zaragoza Zaragoza Valencia Valencia Guadalaviar Italien Menorca Formentera Barcelona Andorra Frankreich Andorra Dörslein_Goust Balkan-Halbinsel Montenegro Montenegro Montenegro
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366
sie durch die Wärme der Sonne, der umgebenden Luft und des oberflächlich
über den Gletscher fließenden Wassers aufgelöst und als Gletscherbach den
tiefern Thälern zugesührt wird.
Die Gletscher sind verschieden groß und mächtig. Es giebt einige,
welche viele Stunden im Umfang haben und eine Dicke von 100 — 450'
erreichen. An ihrem unteren Ende, welches an die Waldregion hinabreicht,
sind sie in der Regel dreimal schmäler als an ihrem oberen, und brechen
ziemlich steil mit einer Endfläche ab, an deren Fuß die trichterförmige
Eishöhle liegt, aus welcher lltr Gletscherbach das aus der Schmelzung
des ganzen Gletschers entstandene Wasser wegführt. Dieses Gletscherthor
hängt rückwärts mit Höhlen Zusammen, die sie oft weit unter dem Glet-
scher hinziehen und das Werk warmer Luftströmungen, vorzugsweise aber
das durch die Gletscherspalten herabrinnenden Wassers sind.
Das nackte Gebirge in der Höhe ist durch Wasser und Frost. Wind
und Regen, Sonne und Lust der Verwitterung ausgesetzt, und diese ist
grade in der Zone der Schneegrenze am bedeutendsten. Durch diesen Prozeß
lösen sich Felstrümmer los, und solche Anhäufungen von Steinen, welche
sich von den Felswänden des Gletscherthales loslösten, finden sich darum
aus beinahe allen Gletschern. Sie heißen Morainen, und zwar unterscheidet
man Seitenmorainen (Gandecken), Mittelmoraineu, (Gusferlinien) und Eud-
moraiuen. Die Seitenmorainen begleiten die beiden Seiten des Gletschers
als lauge Schuttwälle, in welchen die Felstrümmer sowohl in Hinsicht aus
Größe, als auf Beschaffenheit der Bestandtheile völlig ordnungslos durch
einander liegen. Dasselbe gilt auch von den Endmorainen, welche gewöhnlich
bogenförmig das untere Gletschereude umgeben und aus sämmtlichen Trümmern,
mächtigen Felsblöcken, Steinen, Sand oder Erde bestehen, die der Gletscher
unterwegs auffängt und aus seinem Rücken an seinen Eudabfall führt. Vor
manchen Gletschern liegen mehrere Morainen hinter einander; sie bezeichnen
die Größe ihres Vorrückens zu verschiedenen Zeiten. Die beim Rückzug
des Gletschers hinter der Endmoraiue frei werdende Fläche heißt Gletscher-
boden. Die Mittelmoraineu steigen bald als hohe Dämme, bald nur als
eine Reihe einzelner Steine über die ganze Länge des Gletschers hinab.
Es sind auf vielen Gletschern 3, 4 bis 8, von denen eine jede an einem
Felsvorsprung beginnt, der zwei Gletscherzuflüssen zur Trennung dient.
Sie bestehen also aus der in die Mitte genommenen und durch das stete
Vorrücken des Gletschers nach einer Linie ausgezogenen Vereinigung der
Seitenmorainen beider Gletscherzuflüsse.
Wenn man die ungeheure Eislast des Gletschers und seine thalwärts
gerichtete Bewegung bedenkt, so wird man es erklärlich finden, daß die
Felswände unter oder neben ihm glatt geschliffen werden. Die festgefornen
Steine und Quarzsandkörner bewegen sich mit dem Gletscher fort und
schleifen und poliren, wie eine gewaltige Druckfeile, die Felsen. An diesen
Glerscherschliffen nimmt man parallele Kritze und Furchen in der Richtung
des fortgeschobenen Gletschereises wahr, welche bei andern Felsstücken,
namentlich bei den durch Wasser abgerundeten, niemals vorkommen. Unter
allen Gletschern finden sich solche Schlifsflächen; man trifft sie aber auch
an vielen Felsen, die jetzt weit von den Gletschern entfernt liegen. Sie
sind ein umumstößlicher Beweis, daß vor Zeiten Gletscher ins Thal sich
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