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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 38

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
38 Das Altertum. tru?in' l!m den 3nbu§ überschreiten zu können, baute ö l c^tl[e' solche zerlegt werden konnten, und ließ sie auf Kamelen zu land an den Indus bringen, um sie dort zusammenzusetzen und ihre Gruppen uberzulchiffeu. Als sie den Indern gegenüberstand, merkte sie, daß die ^nder im Vorteile seien, weil sie Elefanten hatten. Um nun die Femde glauben zu machen, sie habe ebenfalls Elefanten, lieft sie 300 000 schwarze Ochsen schlachten und umgab Kamele mit ihren Hauten. Auf diese Kamele wurden nun hölzerne Türme befestigt die mit Soldaten besetzt waren. Allein die Elefanten der Inder ließen sich nicht tauschen und richteten ein furchtbares Blutbad unter den Kamelen an, die noch überdies in ihren Bewegungen durch die Ochsenhäute gepudert nim-den. Semiramis erlitt eine so gewaltige Niederlage, daß sie ihre Residenz nur mit 20 Mann erreicht haben soll. Wer sieht nicht in all diesem Unwahrscheinlichkeit und Übertreibung? 3. Uber Ninive s. § 25, Anm. 2. 4. Ci in erstaunliches Kunstwerk war der angeblich von Semiramis angelegte große See in Babylonien, in welchem die überfließenden Gewässer des Euphrat gesammelt wurden. Dieser See hatte die Gestalt eines Vierecks und jede Seite desselben eine Länge von 68 km. Seine Tiere betrug 10y2 m; die Seitenwände waren mit Ziegelsteinen ausgemauert. Als der See vollendet war, ließ Semiramis den Euphrat ab-und in dieses Becken leiten, und als das Flußbett trockengelegt war wurde etit gewölbter Gang quer durch den Euphrat gebaut, der die alte Komgsburg (den Tempel des Bel) mit der neuen Königsburg verband Alsdann ließ man das Wasser aus dem See wieder in den Euphrat strömen. Dieses Werk soll in sieben Tagen zustande gebracht worden lern., Auch ans dieser Nachricht kann man ersehen, wie die Geschicht-ichmber der alten Zeit sich in Übertreibungen gefallen. 8 16. Die Ägypter. 37) Die ältesten Einwohner Ägyptens waren wohl ebenfalls Chamiten (Neger), unter denen sich aber bald semitische Priester-jtämme ansiedelten. Die Priester begannen damit, Tempel und um dieselben herum Wohnungen für sich und die Ihrigen zu bauen und das Land urbar zu machen. Die Eingebornen schlossen sich au und es entstand so eine gemischte Bevölkerung, die aber an vollständiger Verschmelzung dnrch die Kasteneinteilnng gehindert wurde. Im Anfange wnrden die einzelnen Tempelbezirke von Vorstehern aus der Mitte der Priester regiert. Sie nannten sich Pharaonen, d. H. Stellvertreter der Sonne. Später wurden alle Tempelbezirke unter einem Pharao vereinigt, und die Vorsteher der einzelnen Tempelbezirke wurden untergeordnete Statthalter. Die wichtigsten Tempelbezirke waren Thebais mit der alten Hauptstadt Theben, Memphis, On (Heliopolis), Sais und Pellt sin m. 38) Die Religion der Ägypter war, wie die des Zendvolkes,

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 40

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
40 Das Altertum. (Baukunst) und der Skulptur (Bildhauerei) kolossal (rieseu-mäßig) und nahmen oft viele tausend Menschen ans einmal in Anspruch. Die vorzüglichsten Baudenkmäler sind die Pyramiden, die Obelisken, die K atakomben oder Königsgräber, die K ö-nigspaläste und die Tempel. Anmerkungen. L Unter Ägypten begreifen wir das untere Nilland im Gegensatze zu N nb len oder Äthiopien, dem mittlern, und Abessinien, dem obern Nillande. Der Nil tritt bei Syene in Ägypten ein, wälzt sich eine Zeitlang über Felsen fort und fließt dann durch ein Thal, das etwa 3 Stunden breit und nichts anderes als das Nilbett ist. Der Nil hat nämlich ein doppeltes Sbett, das gewöhnliche und das außergewöhnliche, in das er im Monat Juni anstritt, um das Land auf beiden Uferseiten zu überschwemmen. Dieses außergewöhnliche Nilbett nun ist Ober- und ; 8i,P ten' unfc "eben diesem schmalen Streifen Landes riehen sich Wüsten und Felsen her. Unterägypten dagegen ist eine Ebene, welche erst durch den Schlamm, den der Nil am Meeresnfer zurückließ, gebildet wurde. Diesem Schlamme des Nils verdankt Ägypten seine Fruchtbarkeit, weshalb man iu deu ältesten Zeiten darauf bedacht war, das Jciltüaffcr durch Kanäle über das ganze Land zu leiten und regelmäßig zu verteilen. Während das Nilwasser weiß ist, wird dasselbe, sobald der Nil steigt, grün, dann rötlich, der Schlamm aber ist schwarz^ Bon der Farbe des Schlammes soll auch Ägypten den Namen Khemi, d. H. das schwarze Land, erhalten haben, wie die Einwohner ihr Land nannten. Wahrscheinlicher aber ist, daß Khemi das Land des Cham heißt, dessen Nachkommen hier einwanderten, wie auch die Heilige Schrift das Land Mezraim nennt. Mezraim aber war ein Sohn Chams. 2. Ägypten war zur Zeit seiner Unabhängigkeit ein sehr fruchtbares Land, das alle Nachbarländer mit Getreide versorgte und deshalb die „Kornkammer des Orients" genannt wurde. Zuckerrohr, Reis, Flachs und Baumwolle bedürfen beinahe gar keiner Pflege. Die Papyrus-stande ist ein Schilf ^ welches am Ufer des Nils wächst; ihre breiten Blätter werden geglättet und zusammengeheftet. So dienen sie als Schreibmaterial und werden als Zeug verarbeitet. Der Überfluß au Brotfrüchten begünstigt die Vermehrung der Bevölkerung. Ägypten ernährte zur Zeit seiner Blüte 27 Millionen Einwohner; als es zur Zeit der Römer schon heruntergekommen war, hatte es noch 7v2, jetzt dagegen nur 572 Millionen Einwohner. Das Land hat nämlich seine Fruchtbarkeit verloren, da der Schlamm in Oberägypten und Mittelägypten sich so anhäufte, daß der Nil nicht mehr austreten kann und die Kanäle versandet sind. In Unterägypten teilt sich der Nil in drei Äste und bildet ein Dreieck, das sogenannte Delta. Jene drei Äste teilten sich ehemals wieder in sieben Zweige, die in das Mittelländische Meer einmündeten. Bon diesen sieben Mündungen sind fünf ebenfalls versandet. Sv ist Ägypten heute mehr Wüste, als angebautes Land. Der Nil bewässert nicht mehr die Wüste, wohl aber hat die Wüste den Nil erreicht. Auf der rechten und linken Seite des Nils sind Kalk- und Sandsteingebirge, welche Ägypten im Westen von der Libyschen Wüste und im Osten vom Roten Meere trennen. Diese Gebirge lieferten die vortrefflichsten Bausteine. In Unterägypten gehen die Gebirgszüge auseinander,

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 47

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 19. Die Hebräer. 47 und zum Einkauf von Lebensmitteln darboten. Da bauten sie denn Tempel, die sie dem Amnn (Ammon) weihten, den sie, vorzüglich in der Wüste, als den Spender der Fruchtbarkeit dankbar verehrten. Bald fand man diese Oasen bequem zum Tauschhandel und die Warenzüge gingen nur bis dorthiu, legten ihre Waren aus, kauften andere ein und kehrten dann wieder zurück. So wurde Meroe — selbst eine Oase — einer der vornehmsten Handelsplätze. Die Araber brachten Ebenholz und Weihrauch, die Inder Gold und Elfenbein; Baumwolle, Salz, Straußfedern lieferte das Land selbst. Die Ägypter holten diese Artikel, vorzüglich das Würzwerk, das sie zum Einbalsamieren der vornehmen Toten brauchten, und brachten die Erzeugnisse ihres Landes. So ersparten sie sich den weiten Weg nach Indien. 3. Obwohl die Gottesverehrimg auch in Meroe als Naturdienst auftrat, so war die Sittenlehre doch einfach und erhaben. Die Menschen sollen die Götter ehren, niemanden schaden, sich an Beständigkeit gewöhnen, den Tod verachten. Die Mäßigkeit galt als Grnndtngend, die Unmäßigkeit als Selbsterniedrigung. Hochmut und leere Pracht wurden mißbilligt, der Müßiggang verachtet. Traumdeuter und Zauberer fanden keine Anhänger. Diese schönen Grundsätze bewahrten die Priesterstädte Meroes vor jener abscheulichen Sittenlosigkeit, die uns bei den Babyloniern, Assyriern und Phöniziern im Volksleben sowohl als bei dem Gottesdienste begegnet. § 19. Die Hebräer. 45) Zweitausend Jahre waren vergangen, seitdem Gott den Stammeltern des Menschengeschlechtes einen Erlöser versprochen hatte. Da wählte Gott ans den Nachkommen Sems, den Noah gesegnet hatte, den Mann aus, in dessen Familie die Offenbarung erneuert werden sollte. Es erging der Nnf des Herrn an den neunten Abkömmling von Sem, an Abram, ansznziehen aus seiner Heimat und von seiner Verwandtschaft und in ein fernes Land zu wandern. Abram wurde geboren zu Ur in^6 Chaldäa, war aber mit seinem Vater Thare nach Harnn"' n' (Carrä) in Mesopotamien gezogen. - Er gehorchte dem Nnfe, mit dem zugleich die Verheißung verknüpft war, er werde der Stammvater eines großen Volkes werden, in dem alle Völker gesegnet seien. Er ging demnach über den Enphrat und kam in ^21 das Land, welches inselartig zwischen dem Mittelländischen Meer, " Phönizien, Syrien und dem Steinigen Arabien liegt. Dieses Land war noit den Nachkommen Chanaans, eines Sohnes von Cham, bewohnt. Gott gelobte aber feierlich, daß es Abrams Abkömm-lingen gehören werde (das Gelobte Land), und wandelte den Namen Abram, d. i. hoher Vater, um in Abraham, d. i. Vater der Menge. Er schloß einen Bnnd mit ihm und seinen Nachkommen, dessen Zeichen die Beschneiduug war. Aber diese

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 74

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
74 Das Altertum. deren Besitz er gekommen war. Um die unterworfenen Völker m Untertänigkeit zu erhalten, ließ er nicht nur ihre Länder mit gruppen besetzt, sondern er brach auch ihren kriegerischen Sinn durch die weichliche Lebensweise der Meder, die er ihnen vorschrieb. Dagegen bot er der Tömfris, der Königin der Massageten, seine Hand an, erhielt aber eine abschlägige Antwort. Hierüber aufgebracht, wollte er auch dieses kriegerische Volk unterjochen. Dmch eine List des Krösus errang er deu Sieg) aber dies ver-leitete ihn, tiefer in Feindesland einzudringen. Er wurde in einer furchtbaren^ Schlacht durch einen Pfeilschnß getötet. Tomyris ließ dem Toten das Haupt abschlagen und in ein mit Blut gefülltes Gefäß werfen, um ihm Gelegenheit zu geben, seinen Blutdurst zu stillen. Chr 72) Nach Cyrus' Tode folgte dessen Sohn Kambyses, ein grausamer, blutdürstiger Mann, während Smerdes, ein anderer Sohn, die Statthalterschaft der Provinz Baktrien erhielt. Aber Kambyses ließ seinen Bruder bald töten, weil er sich des eigenen Thrones nicht sicher hielt. Dann unternahm er großartige Kriegszüge. Der erste Kriegszug gegen Ägypten war sehr glücklich, da er bei Pelusinm siegte, Memphis Chr Roberte und Psammenit gefangen nahm (s. Nr. 42). Doch zwei ’Feldzüge gegen Meroe und gegen das Orakel des Jupiter-Ammon liefen höchst unglücklich ab. Gegen Meroe zog Kam-byses selbst, aber der Hunger nötigte ihn zur Rückkehr. '30 000 Mann, welche er gegen die Ammomer schickte, wurden in dem ^aude der Libyschen Wüste begraben. Dadurch auss äußerste erbittert und durch den Genuß des Weines, dem er leidenschaftlich ergeben war, oft seiner Sinne beraubt, wütete Kambyses nicht nur gegen das Volk, sondern selbst gegen seine nächste Umgebung. Wie seinen Bruder Smerdes, so tötete er auch seine Schwester und seine besten Freunde mit eigener Hand. Die Ägypter brachte er besonders dadurch auf, daß er einen Apis erstach, den sie eben gesunden hatten, als er gerade vom Zuge gegen Meroe nach Memphis zurückkehrte. Um sich von einem solchen Bluthunde zu befreien, erregten die Magier einen Aufstand und riefen einen der Ihrigen, den sie für Smerdes, den Bruder des Königs, ausgaben, in Susa znm Könige ans. Auf die Nachricht hiervon wollte Kambyses nach Susa aufbrechen, verwundete sich aber in Syrien, als er zu Pferde stieg, mit dem eigenen Schwerte. Er 522^ starb kinderlos. 73) Der Betrug der Magier wurde von sieben persischen Fürsten entdeckt und der falsche Smerdes (Psendo-Smerdes) nebst seinen Anhängern ermordet. Die Fürsten verabredeten sich, daß

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 42

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
42 Das Altertum. 8 17. Die Ägypter (Fortsetzung). 40) Die älteste Geschichte der Ägypter verliert sich ebenfalls ins Fabelhafte. Nach den alten ägyptischen Berichten soll es 26 Königsdynastien, vom ersten Könige Men es bis zu der Dynastie des Königs Mammetich, der die Griechen zu Hilfe rief, gegeben haben. Das mag in der Art wahr sein, daß von diesen Königsdynastien mehrere nebeneinander regierten, da eine Vereinigung sämtlicher Tempelbezirke unter einem Pharao erst später stattfand. Der erste König Men es, der wahrscheinlich niemand anders als Mezraim, der Sohn des Cham, ist, soll dem Nilstrom, der bisher am Libyschen Gebirge hinfloß, einen andern Laus gegeben und ihn so weiter in das Land hineingeleitet haben. Ans dem dadnrch gewonnenen Raume baute er eine Stadt nach seinem Namen (Memphis) in Mittelägypten. Osymandias soll der Erbauer der ersten Pyramide gewesen sein. Cheops Ii., Chephren und M enkera (Mykerinns) dagegen sollen die Pyramiden, die noch bei Giseh, in der Nähe von Kairo, erhalten sind, gebaut haben. Einem fabelhaften Könige Möris wird das Ansgraben des gleichnamigen Sees und das Banen eines 300 km langen Kanals, der das Nilwasser in den See Möris leitete, zugeschrieben. 41) Auch Eroberer gab es unter den alten Herrschern Ägyptens, so insbesondere Sesortan Ii., der auch Sesostris genannt wurde. Er soll in einem neunjährigen Feldzuge Europa und Asien durchzogen, nach Arabien, Äthiopien und Indien bis an den Ganges gedrungen und mit reicher Beute beladen zurückgekehrt sein. Nach Sesostris sollen Hirtenkönige, die Hyk,os, Ägypten erobert und sich darin festgesetzt haben. Sie waren es, die den Jakob mit seiner Familie ausgenommen und wohlwollend behandelt haben. Nach ihrer Vertreibung unter Amenophis Ii. trat auch die Bedrückung der Israeliten ein. Es regierten nun wieder ägyptische Könige. Unter ihnen ist der berühmteste Ram-s e s Ii. oder der Große, der ebenfalls den Beinamen Sesostris führt und hauptsächlich durch Herodots oft unglaubwürdige Ge-1894-schichte bekannt wurde. Ramses Iii. oder Rhampsinit erbaute üs für seine ungeheuren Schätze ein eigenes Schatzhaus. Aber schon unter ihm sank die Macht der altägyptischen Könige, und sie mußten vor den Äthiopiern zurückweichen, toie verlegten ihre Residenz von Memphis nach Unterägypten und kamen dadurch mit Fremden, die des Handels wegen das Land besuchten, in Der-

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 46

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 0. Chr. 46 Das Altertum. Nur einige wenige Staaten, in denen Semiten unter die Cha-mifett eintraten ^verdienen Erwähnnng. Ein solcher von Semiten bewohnter ^taat unter äthiopischen Völkern ist der Staat Meroe, eine ägyptische Priesterkolonie. Obwohl in steter Verbindung mit dem Mntterlande, war Meroe doch abgeschlossen von den übrigen Völkern, und entwickelte deshalb seine Kultur in so auffallend ähnlicher Weise mit der Kultur der Ägypter, bajj man bis in die neueste Zeit glaubte, Ägypten sei von Meroe aus bevölkert worden. Die Abgeschiedenheit, in welcher dieses Land verblieb, ließ es die vortrefflichen Einrichtungen, welche die Einwanderer^ mit sich brachten, längere Zeit bewahren, und so war dieser ötcmt vielleicht der am besten regierte des Altertums. Er wurde von einem Könige beherrscht, der zwar nach den Gesetzen der Priester regieren mußte, aber nicht von ihnen, sondern vom Volke ans der Zahl derer gewählt wurde, welche als die Würdigsten bezeichnet wurden. Meroe war vorzüglich ein Handelsstaat, und die Zahl der Krieger mag erst gestiegen sein, als die ägyptische Kriegskaste auswanderte, vom Könige von Meroe aufgenommen wurde und Ländereien angewiesen erhielt. Von da an gebot der Köuig über 250 000 Mann Soldaten. Etwa 370 Jahre nach dieser Einwanderung aus Ägypten wurde die ^rie-sterherrschast vom König Ergameues vernichtet und der Staat in ein unumschränktes Königtum verwandelt. Seit dieser Zeit verlor Meroe seine Wichtigkeit: sein Handel hörte auf und es fehlen alle Nachrichten über das Schicksal dieses einst so blühenden Landes. Anmerkungen. 1. Unter Äthiopien verstanden die Alten ganz Afrika, soweit es südlich von Ägypten und der Libyschen Wüste liegt. Hier wohnten wilde Negerstämme, deren Namen nur aufgeführt zu werden brauchen, um deu Zustand der Roheit zu bezeichnen, in der sie lebten. Es waren die F i s ch e s s e r (Jchthyophägen), die S ch i l d k r ö t e n e s s e r (Cherolophägeu), die W n r z e l e s s e r (Rizophägeu), die S t r a n ß en e s s e r (Stnithophägen), die H en sch recken esse r (Akridophägen) und andere. Auch die Tro-giodytcn (Höhlenbewohner) waren Äthiopier. 2. Der Staat Meroe selbst lag im Mittelnillande und umfaßte einen Teil des heutigen Nubien und Sennaar. Dort bilden die beiden Flüsse Astäböras (Takazze) im Osten und Astäpus (Bahar-el-Abiud, weißer Nil) im Westen eine Insel, wohin die Alten das Goldland verlegten. Von der Hauptstadt Meroe findet man noch Ruinen und bei der Stadt Schendi finden sich noch 45 Pyramiden ganz nach ägyptischer Bauart geformt. Wie Ägypten, so sandte auch Meroe wieder Priesterkolonien aus, besonders in die afrikanischen Oasen, d. i. in die fruchtbaren und bewässerten Flecke der Wüsten, die gleichsam wie eine lachende Insel im Sandmeere liegen und den Karawanen Punkte zum Ausruhen

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 56

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
56 Das Altertum. E «« Ss nfsluä m 24 Ordnungen eingeteilt waren und miteinander abwechselten i,eist?9®trs„',rfi4000' D-'G-l°"g würd- mit J„»ru„,-„Zmusik Won i,i,I J war uach Jtcbra Jahrcu ooumbet, weil D»vid lajorx viel Material und die Bauplane vorbereitet batte und (?ntnmrm iäraeshifl”'^ huschen aufbot. Denn es arbeiteten beständig 10 000 träqcr und sonnn R ^noil' ba5‘l famen «och 70 000 Last- nager und 80000 Stemhauer. Der Aufseher allein waren es 3300 Zur ^empelweihe wurden 22 000 Riuder und 120 000 Widder geschlachtet Snm'sere»?K^lbung des Tempels und seiner Pracht, Je die der konlglrchen Paläste siehe 3. Kön. 6 und 7; 2. Paralip 3. 8 22. Das ftndj 3nba und Israel. b/r Trennung des Gesamtreiches Israel erlosch auch d e Lheokratie, und an die Stelle der auf das Gesetz ge- säa 'Wiit,die Willkür der Menschenherrjchast. « ■ » ” '"^besondere war ohne Tenipel und ohne Priester. Damit nun in den Israeliten keine Reu- und feine -’l1 lr Vas m vorgeschriebenen Gottesdienste erwachen sollte errichtete ^zeroboam in Dan und Bethel goldene Kälber, ordnete gesetzwidrige Feste an, versah selbst hohepriesterliche Verrich-lnj9en Il'lb verfolgte die wahren Propheten. Amri, der sechste Komg über Israel, verlegte die Residenz von Sichern in das von ihm erbaute^Samaria. Unter Achab, der die Phönizierin ^e- iaf“ lnl^}'Sn m^m> ftte9 die Ungerechtigkeit und Unsittlichkeit auf das höchste, aber es erhob sich auch das Volk aus Befehl des Elias und tötete die Baalspriester. Aber die Nachfolger waren nicht bester. Darum ließ sie Gott auch stets bedrängt sein von autzern Feinden, und vorzüglich waren es die Syrer, welche ? gaiije Gebiet im Osten des Jordans an sich rissen. Doch nahm^eroboam Ii. es den Syrern wieder ab. Nach dem Lode ^eroboams^Ii. wurde Israel durch innere Unruhen zerrüttet io daß denen oohit Zacharias erst nach elfjähriger Unterbrechung den Thron besteigen konnte. Endlich verband sich sogar Phacee mit dem König Nasin von Syrien, und sie zogen miteinander gegen Achaz, den König von Inda. Dieser - statt auf Gott zu vertrauen — rief den Assyrer Taglath-phala-a,ar (Ttglath-Pilesar) zu Hilfe, der zwar die Israeliten demütigte und ihnen Galiläa und das Ojtjordanland abnahm; aber

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 48

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
48 Das Altertum. Verheißung sollte erst 400 Jahre nachher in Erfüllung gehen. Der Enkel Abrahams, Jakob, zog mit elf Söhnen noch am va. Abend seines Lebens nach Ägypten, wo der zweitjüngste Sohn, Jo) eph, die Stelle eines königlichen Statthalters bekleidete. In dem für Viehzucht vorzüglich geeigneten Ländchen Gosen (Gefsen) wuchsen Abrahams Kinder in dreizehn Stämmen heran und vermehrten sich so sehr, daß sie deu Eingeborenen Furcht und Besorgnis einflößten. 46) Den Bedrängten und schwer Gepeinigten erweckte Gott in Moses einen Befreier. Wnnder und Zeichen bewirken !^ren Auszug ans der ägyptischen Knechtschaft "und ermöglichen v. Chr. ihren Aufenthalt in der Wüste. Aber vierzig Jahre mußten sie in der Wüste wandern, bis alle tot waren, die noch die Fleischtöpfe Ägyptens gekostet und den Götzendienst mitangesehen Hattert. Nur Ioiua und Kateb wurden wegen ihrer mutigen und standhaften Wahrheitsliebe ausgenommen. Während dieser 40 Jahre empfingen sie aus dem Munde Gottes die zehn Gebote und jene religiösen und bürgerlichen Gesetze und Einrichtungen, wodurch dieses Volk unter allen Völkern des Altertums einzig dasteht und sich als das auserwählte Volk Gottes beurkundete. Als die Zeit der Prüfung vorüber war, führte Josue die Nachkommen Abrahams tu das ihnen verheißene Land Kanaan, welches auch nach seinen mächtigsten Einwohnern das Land der Philister (Palästina) genannt wurde. Die Kananiter, welche durch ihre sündhaften Greuel dem Gerichte Gottes anheimgefallen waren, wurden größtenteils ausgerottet und das Land wnrde unter zwölf Stämme verteilt, während dem dreizehnten Stamme, dem Stamme L e v i, in allen Stammesteilen vierzig Städte angewiesen wurden. So ging die Verheißung des göttlichen Segens in Erfüllung. Anmerkungen. 1. Palästina (Land der Philister) war verhältnismäßig ein unbedeutendes Land. Sein Flächeninhalt betrug nicht viel mehr als 22 000 qkm. E§ grenzte im Westen an das Mittelländische Meer und an Phönizien, im Norden an den Libanon und an den Antilibanon, im Osten und Süden an die arabischen Sandwüsten. Durchströmt wird das Laud vom Jordan, der durch die Seen von Genesareth und Merom hindurchfließt. Es war sehr schwer zugänglich wegen der Klippen, Schluchten, Berge und Wüsteneien, zwischen denen es lag. Hier konnte das Volk Gottes ungestört nach allen seinen eigentümlichen Richtungen sich entwickeln, ohne gerade vom Völkerverkehr in seiner Nähe abgeschnitten zu sein. Doch tritt in der heiligen Geschichte mehr die westliche Hälfte des Landes hervor. Im Norden befand sich die Landschaft Galiläa, das zur Zeit Christi allein 404 Städte und Dörfer hatte, darunter Nazareth,

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 34

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
888 v. Chr. 34 Das Altertum. übrigens ebenfalls im Lande Sennaär lagen. Nach Nimrods Tode sollen noch sieben Könige in der Herrschaft ihm nachgefolgt und das Reich nach einer Dauer von 225 Jahren den Angriffen einer arabischen Horde unter Merödach erlegen sein. Groß war das Reich jedenfalls nicht, wie auch die Babylonier kein kriegerisches, sondern ein ackerbautreibendes Volk waren und in zahlreichen Städten Handel und Gewerbe trieben. Daher waren sie auch frühe verdorben, und die Sittenlosigkeit Babels ist in der Heiligen Schrift sprichwörtlich geworden. 34) Die Nachfolger Merödachs waren auch nur unbedeutende Fürsten und herrschten wahrscheinlich nur iu der Stadt Babylon, denn unter den Bundesgenossen, welche zu Abrahams Zeiten dem Könige Chodorlahamor von El am gegen die Könige von Sodoma und Gomorrha beistauden, besaud sich auch Amra-phel, König von Sennaär. Sennaär hatte also einen andern Herrscher als Babylon. Die Herrschaft der Araber dauerte aber nur 215 Jahre. Der letzte Herrscher Naboned wurde von Ninns überwunden, und Babylon wnrde eine assyrische Provinz, welche vou Statthaltern regiert wurde, die manchmal auch den Titel König führten. Erst dein Oberpriester Belesys gelang es, sich wieder von den Assyrern unabhängig zu machen und ein eigenes Reich zu gründen (s. Nr. 36). Anmerkungen. 1. Die Geschichte der ersten Staaten ist uns fast ganz unbekannt, denn nur das Wenige hat sich als wahr bestätigt, was Moses (f 1457) und die biblischen Schriftsteller über sie berichten. Der Märchen und Sagen aber haben wir viele und die Geschichtschreiber nach Moses gefallen sich in der Erzählung solcher. Alles ist unsicher, was sich auf die Geschichte Babylons und Assyriens, wie überhaupt der Alten Welt bezieht. Da;u kommt noch, daß die Nachrichten, welche von der Bibel abweichen, selbst nicht miteinander übereinstimmen. Es wird uns dies nicht wundern, wenn wir bedenken, daß wir sogar über Homer, der 1250 Jahre nach Nimrod lebte, keine gewissen Nachrichten haben, obwohl ganz Griechenland seine Gedichte auswendig lernte, und man ihm göttliche Ehre erwies und öffentliche Spiele zu feinem Andenken feierte. Um so weniger darf es uns auffallen, weitn wir nichts aus der Geschichte des Urvolkes wissen. Doch erzählen einheimische babylonische Sagen von einem Manne Xisuth rus, der zur Zeit einer allgemeinen Flnt, die mit der Sündflut zusammenfällt, eine Arche baute und auf derselben fortgetragen wurde, wie sie auch die Geschichte vou der Sprachverwirrung und dem Turmbaue erzählen. 2. Das Laud Babylon ist das heutige I rak-Arlbi, dessen Hauptstadt Bagdad ist, und liegt zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris, weshalb es die Griechen Mesopotamien (Zwischenflußland) nannten. Auch hieß es oft Chaldäa, obwohl Ehaldäa nur ein angrenzendes unfruchtbares Bergland war, westlich von Babylonien, dessen

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 37

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 15. Assyrien. 37 regierte Sardanapal, ein schwelgerischer und allen Lüsten ergebener, aber nichts weniger als feiger Fürst. Gegen ihn erhoben sich der babylonische Oberpriester Beltzsys und der medische Statthalter Arbaces (§ 14). Sardanapal zog den Aufrührern entgegen und schlug sie in zwei Treffen. Es gelang ihnen aber, ein Heer der Baktrier, welche dem König zu Hilfe zogen, abtrünnig zu machen und ans ihre Seite zu bringen. Sardanapal wurde nach Ninive zurückgedrängt, in die stadt eingeschlossen, aber zwei Jahre lang vergeblich belagert.' Im dritten Jahre riß der Tigris einen Teil der Stadtmauer eiu, und so fanden die Feinde Eingang. Als Sardanapa^ sah, daß für ihn keine Rettung mehr möglich sei, ließ er einen Scheiterhaufen errichten und verbrannte sich selbst mit seinen Frauen und allen seinen Schätzen.^ Das assyrisch-babylonische Reich zerfiel, indem die einzelnen Statthalter sich unabhängig machten. Assyrien blieb zwar bestehen, und auch Ninive wurde nicht zerstört, aber es erhielt Könige ans andern Dynastien, und es beginnt von dieser Zeit an die Geschichte des nen-assyrischen Reiches. Über die Landschaft Assyrien behielt Ni uns, ein Sohn Sardanapals, die Oberherrschaft. Anmerkungen. 1. Das Land Assyrien lag neben Mesopotamien und war von diesem und von Babylon durch deu Tigris geschieden. Im Norden grenzte es an Armenien, im Osten an Medien. Die eigentliche Landschaft Assyrien entspricht dem hentigen Kurdistan lirtd ist nur 88 000 qkm groß. Aber das Reich Assyrien umfaßte außerdem noch Babylonien, Mesopotamien, Medien, Persien, Baktrien, Syrien, und war insofern eine eigentliche Wmmonarchie, als es den größten Teil der damaligen bevölkerten Erde in sich schloß. Assyrien selbst war im Norden rauh und gebirgig; in dem südlichen Hügellande aber hatte es Überfluß an Wein, Orangen, Granaten und war insbesondere reich an Getreide. Der Boden enthielt viel Asphalt und auch Alabaster mag im Gebirge gefunden worden sein, da in den Städten viele Wände der Hänser mit Alabasterplatten bedeckt waren, auf denen Inschriften und Bildwerke angebracht wurden. Mehrere Zweigflüsse des Tigris durchströmen das Land. Außer Niuive und den obgenannten Städten waren noch da Ktcsiphon und Ar 5 ela. Heute bildet die Landschaft Assyrien die beiden türkischen Provinzen Scheresnr und Mofnl, welch letztere Stadt Ninive gegenüber liegt. 2. Ninus und Semiramis gehören zu den mythischen (sagenhaften) Personen, also zu jenen, von denen man nicht gewiß weiß, ob sie je einmal lebten, und wenn — ob sie auch alles verrichteten, was von ihnen erzählt wird. Gar oft wurden nämlich im Altertume die Handlungen mehrerer oder vieler Helden im Munde des Volkes vereinigt und nur einer Person zugeschrieben. Jedenfalls waren Ninus und S emiramis' althabylonische Gottheiten. Insbesondere klingt alles märchenhaft, was wir von Semiramis wissen. Ihr Heer soll eine Stärke gehabt haben von 3 Millionen Streitern zu Fuß, 200 000 Pferden, 100 000 Kriegswagen und ebensoviel Kamelreitern, welche vier Ellen 885 i. Chr.
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