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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 38

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
38 Das Altertum. tru?in' l!m den 3nbu§ überschreiten zu können, baute ö l c^tl[e' solche zerlegt werden konnten, und ließ sie auf Kamelen zu land an den Indus bringen, um sie dort zusammenzusetzen und ihre Gruppen uberzulchiffeu. Als sie den Indern gegenüberstand, merkte sie, daß die ^nder im Vorteile seien, weil sie Elefanten hatten. Um nun die Femde glauben zu machen, sie habe ebenfalls Elefanten, lieft sie 300 000 schwarze Ochsen schlachten und umgab Kamele mit ihren Hauten. Auf diese Kamele wurden nun hölzerne Türme befestigt die mit Soldaten besetzt waren. Allein die Elefanten der Inder ließen sich nicht tauschen und richteten ein furchtbares Blutbad unter den Kamelen an, die noch überdies in ihren Bewegungen durch die Ochsenhäute gepudert nim-den. Semiramis erlitt eine so gewaltige Niederlage, daß sie ihre Residenz nur mit 20 Mann erreicht haben soll. Wer sieht nicht in all diesem Unwahrscheinlichkeit und Übertreibung? 3. Uber Ninive s. § 25, Anm. 2. 4. Ci in erstaunliches Kunstwerk war der angeblich von Semiramis angelegte große See in Babylonien, in welchem die überfließenden Gewässer des Euphrat gesammelt wurden. Dieser See hatte die Gestalt eines Vierecks und jede Seite desselben eine Länge von 68 km. Seine Tiere betrug 10y2 m; die Seitenwände waren mit Ziegelsteinen ausgemauert. Als der See vollendet war, ließ Semiramis den Euphrat ab-und in dieses Becken leiten, und als das Flußbett trockengelegt war wurde etit gewölbter Gang quer durch den Euphrat gebaut, der die alte Komgsburg (den Tempel des Bel) mit der neuen Königsburg verband Alsdann ließ man das Wasser aus dem See wieder in den Euphrat strömen. Dieses Werk soll in sieben Tagen zustande gebracht worden lern., Auch ans dieser Nachricht kann man ersehen, wie die Geschicht-ichmber der alten Zeit sich in Übertreibungen gefallen. 8 16. Die Ägypter. 37) Die ältesten Einwohner Ägyptens waren wohl ebenfalls Chamiten (Neger), unter denen sich aber bald semitische Priester-jtämme ansiedelten. Die Priester begannen damit, Tempel und um dieselben herum Wohnungen für sich und die Ihrigen zu bauen und das Land urbar zu machen. Die Eingebornen schlossen sich au und es entstand so eine gemischte Bevölkerung, die aber an vollständiger Verschmelzung dnrch die Kasteneinteilnng gehindert wurde. Im Anfange wnrden die einzelnen Tempelbezirke von Vorstehern aus der Mitte der Priester regiert. Sie nannten sich Pharaonen, d. H. Stellvertreter der Sonne. Später wurden alle Tempelbezirke unter einem Pharao vereinigt, und die Vorsteher der einzelnen Tempelbezirke wurden untergeordnete Statthalter. Die wichtigsten Tempelbezirke waren Thebais mit der alten Hauptstadt Theben, Memphis, On (Heliopolis), Sais und Pellt sin m. 38) Die Religion der Ägypter war, wie die des Zendvolkes,

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 627

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 225. Deutschland in den Bewegungsjahren. 627 falls, weil das Parlament sich auf die Seite der Revolution stellte. Diejenigen Abgeordneten aus den andern Ländern, welche für einen Erbkaiser gestimmt hatten, traten großenteils freiwillig aus, da sie alle gesetzlichen Mittel erschöpft sahen und zur Revolution nicht schreiten wollten. Der Rest des Parlaments, 104 Mitglieder an der Zahl, das sogen. Rumpfparlament, siedelte nach Stuttgart über und wählte eine aus fünf Abgeordneten bestehende Reichsregentschaft. Allein die wnrttembergische Regierung hielt es für eiu Gebot der Selbsterhaltung, diese sogenannte Regentschaft, welche nur vom sechsten Teil der Nationalversammlung erwählt worden war, aufzufordern, das Land zu verlassen. Da die Regentschaft aber der Aufforderung keine Folge leistete, so wnrde dieses Parlament durch Militär verhindert, sich wieder zu versammelu. Dasselbe löste sich nun auf, da es uir- ^ geuds eine Stätte wnßte, wo es tagen konnte. im. Anmerkungen. 1. Siebenpfeifer, ein vormaliger bayrischer Beamter, dann Zei-tnngsredakteur in Neustadt an der Hardt, hatte einen Aufruf zu einer Versammlung auf dem Schlosse zu Hambach ergehen lassen, angeblich um den Jahrestag der Erteilung der bayrischen Verfassung zu begehen, in der That aber, um den politischen Gesinnungen Ausdruck geben zu können. Es hatten sich 30 000 Teilnehmer eingefunden. Siebenpfeifer und Dr. Wirth, der eine Rede gehalten hatte, wurden bald nachher verhaftet. 2. Die deutschen Farben sind eigentlich schwarz und gold, von dem schwarzen Reichsadler auf goldenem Grunde, welche Farben jetzt noch Österreich trägt. Zu diesen Farben fügte die Deutsche Burschenschaft 1817 noch rot hinzu, weil Württemberg drei schwarze Löwen mit blutroter Tatze im goldenen Felde führt, um an die Größe Deutschlands unter den schwäbischen Kaisern zu erinnern. 3 Bayern, Württemberg, Preußen und beide Hessen vereinigten sich am 22. März 1833 zu einem Zollgebiet. Am 30. März 1833 trat Sachsen bei, am 11. Mai die thüringischen Staaten, am 12. Mai 1835 Baden, am 10. Dezember 1835 Nassau und am 2. Januar 1836 Frankfurt. Der Verein nahm hiernach den Namen: „Deutscher Zollverein" an. 4. Der Privatdozeut Rauschenplat aus Göttingen und der polnische Major Michalewski stürmten am 3. April 1833, nachts halb zehn Uhr, zu Frankfurt am Main die Hauplwache und die Konstablerwache und ließen e>turm läuten, in der Hoffnung, die Bevölkerung in Frankfurt werde sich anschließen und die Bundestagägefandten gefangennehmen. Allein das Frankfurter Bataillon unterdrückte den Aufstand mit leichter Mühe. Es wurde nun wieder eine Untersuchungskommisston eingesetzt, und in 23 Buudesstaateu wurden 1800 Personen verhaftet. 5. Bei der Abstimmung erhielt Friedrich Wilhelm Iv. als deutscher Kaiser 290 Stimmen; 248 Mitglieder enthielten sich der Ab- stimmung. Von 105 österreichischen Deputierten stimmten nur fünf für

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 695

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 244. Rußland und die Türkei. 695 neral (Sollet) am Engpasse Laings-Nek die Boers an (1881), erlitt aber eine schimpfliche Niederlage, so daß er in Verzweiflung den Tod suchte und fand. Dies bewog die englische Regierung, das Annerions-dekret außer Kraft zu setzen und einen Bertrag mit der Transvaalschen Republik einzugehen, in welchem deren Selbständigkeit gewahrt bleiben soll und England sich nur gewisse Vergünstigungen ausbedingen will. 4. Die Aufhebung der irischen Staatskirche konnte keine Erleichterung bringen, weil die drückendste Last, der Kirchenzehnte, welchen die Katholiken an die Staatskirche entrichten mußten, nicht aufgehoben wurde. In Irland stehen 10 000 Gutsbesitzer 500 000 Pächtern gegenüber, die, wenn sie ihre Güter verbessert hatten, im Ertrag gesteigert und ausgewiesen werden konnten, ohne eine Entschädigung zu erhalten. Die Unruhen brachen in größerm Umfang in Karraro (5. Januar 1880) aus, infolge unbarmherziger Austreibungen. Leider ist der Charakter dieser zweiten Bewegung kein katholischer, und betet das Volk nicht bei den Meetings (wie mit O'eonnell), sondern ein gemischter, und ist dadurch dem Klerus der Einfluß benommen. Die Gemäßigten, wozu die irischen Bischöfe und Erzbischöfe gehören, verlangen nämlich billige Pachtschillinge, freie Verfügung über die aus eigenen Mitteln und Mühen erzielten Gutsverbesserungen, Sicherheit der Pachtung und Staatshilfe zur Begründung eines freien Bauernstandes, und nehmen die Landbill wenigstens als eine teilweise Besserung an. Die Radikalen dagegen verlangen gänzliche Lostrennung von England, oder doch wenigstens eigene Gesetzgebung, eigenes Parlament und nur Personalunion mit England und gänzliches Aufhören des Gutsherrentums. § 245. Rußland und die Türkei. (Seit 1866.) 688) Rußland fährt fort, das Poleutum zu vernichten. Am 1. Januar 1869 hat die polnische Sprache in allen Schulen anf-i. Ja gehört und ist die russische an ihre Stelle getreten. Die Feier "sey. der katholischen Festtage ist den Beamten untersagt, dagegen müssen sie die griechischen Festtage feiern. Auch der russische Kalender wurde eingeführt. Um sich freier bewegen zu können, verkaufte s-u Rußland seine amerikanischen Besitzungen (Alaska, 973 000 qkm mmr mit 70 000 Einwohnern, worunter kaum 7000 Russen) für 30 1869-Millionen Mark an die Vereinigten Staaten. Die Aufhebung der Leibeigenschaft wurde auch in Mingrelien und in den Ländern am Kaukasus durchgeführt. Wie gegen Persien, so rücken die Russen gegen China immer weiter vor, und da sie auf dem Aralsee eine Flotille halten und am Ufer des Oxns (Amu) sich niedergelassen haben, so ist Türkest an von ihnen abhängig. Während des Krieges zwischen Frankreich und Deutschland überraschte Rußlaud die europäischen Mächte mit der Erklärung, daß es die im Frieden von Paris ihm aufgelegte

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 518

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
518 Die neue Zeit. kommen war. So hatten die Verschwornen keinen Anführer mehr, und die Haufen gingen auseinander. Erst ein paar Tage nachher fand man den Leichnam Fiescos. Er wollte sich auf eine Galeere Begeben, das Brett aber schlug um, der Unglückliche fiel in den Schlamm und konnte sich in seiner schweren Rüstung nicht mehr herausarbeiten. So war die Freiheit Genuas auf einmal von zwei gefährlichen Gegnern befreit. 4. Die Genuesen hatten die Insel Corsica den Arabern abgenommen und besaßen dieselbe seit 1300. Die übermütigen Patrizier drückten ihre Unterthanen nicht wenig, die Corsicaner waren aber reizbarer als die andern und ihr Land war zum Widerstand geeigneter. 1729 erhoben sie sich, die Genuesen aber holten die Österreicher herbei, und der Ausstand wurde gedämpft. Bei einem abermaligen Aufstande (1736) wählten die Corsicaner einen westfälischen Baron Theodor Neuhof, den der Dei von Algier mit zwei Regimentern zu Hilfe geschickt hatte, zum Könige, aber jetzt kamen die Franzosen zu Hilfe, und die Genuesen erhielten 1743 die Insel wieder. Beim dritten Aufstande 1755 stellten die Corsicaner den Pascal Paoli als Generalkapitän an die Spitze ihrer demokratischen Verfassung. Dieser kämpfte mit Glück und ordnete auch die innern Angelegenheiten Corsicas, konnte aber gegen die Franzosen sich nicht halten und mußte, wie Neuhof, nach England weichen (1769). Dort starb Neu Hof 1756 und Paoli 1807. Ludwig Xv. sandte 30 000 Mann nach Corsica, aber der kleine Krieg in dem Gebirge dauerte bis 1774. 5. Unter den Inseln im Archipelagus, welche Venedig an die Türken verlor, befanden sich: Skio, Patmos, Ägina, Nio, Stampala und Petros. § 190. Die Schweiz. 523) Seitdem die Schweizer Karl dem Kühnen von Burgund und selbst dem Kaiser Maximiliau gegenüber ihre Kraft gezeigt hatten, wurden sie von außen nicht mehr beunruhigt, wohl aber fühlten sie sich selbst veranlaßt, ihre Waffen über die Schweiz hinauszutragen. So brachen denn 20 000 Eidgenossen auf und verjagten die Franzosen aus Mailand und stellten dasselbe dem Herzog Maximilian Sforza wieder zurück. Dafür aber nahm Frankreich Rache, und Franz I. schlug drei Jahre darauf in Verbindung mit Venedig die Schweizer in einer zweitägigen 1515.furchtbaren Schlacht bei Marignano. Von da an hielten die Schweizer es für das Beste, sich an Frankreich zu halten, lind sie schlossen ein Jahr darauf in Freiburg mit dieser Macht eine ewige Verbindung. Die Schweizer enthielten sich der Teilnahme an den europäischen Staatsaktionen; nur Bern, welches die Stadt Gens gegen Savoyen verteidigte, eignete sich das 1636. Waadtland an und zwang dessen Bewohner zur Religious-ändernng. Dagegen kämpften die Söhne der Schweiz als Hilfstruppen im französischen, deutschen, römischen und neapolitanischen

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 566

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
566 Unsre Zeit. Direktoren sahen sich genötigt, weil die von ihnen ausgesaugten Länder keine Hilfsmittel mehr boten, den Franzosen selbst hohe Steuern auszulegen und znletzt den Staatsbankerott zu erklären. Es entspannen sich deshalb gegen das Direktorium Verschwörungen, welche blutig bestraft wurden. Als nun Bonaparte in Frankreich landete, betrachtete man ihn allgemein als den Retter in der Rot, und seine Reise voufrejus nach Paris glich einem wahren Triumphzuge. Schon einen Monat nach seiner Landung war das Direktorium gestürzt und eine Konsularregierung, mit 10.N0-Bo naparte als erstem Kousul an der Spitze, eingeführt. Neben 6er: ihm figurierten noch Sisyes und Roger Ducos als Konsuln. 1799. Anmerkungen. 1. Der französische General Dnphot, welcher sich in Urlaub in Rom aufhielt, überrumpelte mit einigen Demokraten einen Wachtposten und wurde nach militärischer Ordnung von demselben niedergeschossen. General Berthier, der nach Napoleons Abgang das Oberkommando in Italien übernommen hatte, marschierte sofort in den Kirchenstaat ein und erklärte denselben zur römischen Republik, an deren Spitze fünf Konsuln, ein Senat und ein Tribunal stehen sollten. Berthier verlangte vom Papste, er sollte abdanken, aber Pins Vi. antwortete: „Ich bin gewählter Papst und werde als Papst sterben; ich bin auf jede Mißhandlung gefaßt. Einem dreinndachtzigjährigen Greise könnet ihr schweres, aber nicht langes Leiden zufügen. Ich bin in eurer Gewalt, aber ihr habt den Leib allein und nicht den Geist." Pins wurde nun nach Siena in ein Kloster abgeführt und von dort nach Valence gebracht. Er verfügte noch, daß nach seinem Tode das Konklave d a abgehalten werden sollte, wo die meisten Kardinäle seien. Dies fand statt zu Venedig und wurde am 14. März 1800 der Kardinal Barnabas Chiara-monti zum Papste gewählt. Er nahm den Namen Pius Vii. an. Nachdem Österreich und Neapel den Franzosen einen Teil des Kirchenstaates entrissen halten, begab sich Pius Vii wieder nach Rom, wo er am 3. Juli 1800 seinen Einzug hielt. 2. Wie sehr die Franzosen bemüht waren, die Erinnerung an alles Bestehende zu verwischen, beweist der Einfall, der neugeschaffene« neapolitanischen Republik den Namen parthenopeische zu geben. Par-thenope war nämlich der alte Name für Neapolis, und soll derselbe von der Sirene Parthenope herstammen, deren Grabmal man in diese Gegend verlegte. 3. Erzherzog Karl schlug am 20. März 1799 die Franzosen unter Jour bau bei Ostrach in der Nähe von Sigmaringen und ant 25. und 26. März bei Stockach. Hieraus brang Karl in bte Schweiz ein, welche von Masse na besetzt war, und schlug benselben am 27. Mai bei Winterthur und ant 4. Juni bei Z ürich, zog sich aber dann nach Deutschland zurück und überließ bte Kriegführung itt der Schweiz bett Russen. Feldmarschall Kray schlug die Franzosen unter ch e r e r bei Legnano, Ronco, Magnano und Verona am 26. und 30. März und am 5. April. Moreau wurde ant 26. und 27. April an der Abba von

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 619

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 222. Griechenland. 619 614) Nun ging aber auch ein schrei der Entrüstung durch das Abendland hindurch. Überall wirkten Griechenfrennde (Philhellenen) für das mißhandelte Volk. Von allen Seiten strömten junge Männer nach Griechenland. Die Hellenen erfochten glänzende Seesiege bei Lesbos, Samos und der Insel Zante und einen Landsieg bei den Thermop yleu. Dagegen eroberten die Türken die Insel Scio (Chios) und richteten ein förmliches Blutbad unter den Bewohnern an. Unter den Griechen 1822. selbst riß Zwietracht ein. 615) Die Mitglieder der Negierung, an deren Spitze als Präsident Mauromichalis und als Stnatssekretär.manro-kordatos standen, waren uneinig mit Kolokotroni und den übrigen militärischen Anführern. Es fehlte an einem tüchtigen Haupte und an Geld. Der L-ultan überließ Griechenland dem Vizekönig Mehemed Ali von Ägypten, der seinen Sohn Ibrahim Pascha mit einem Heere sandte. Dieser eroberte Misso-lunghi, und die Griechen sahen bald alle ihre festen Plätze in i826. der Gewalt der Türken. Jetzt legten sich die Großmächte in das Mittel und befahlen beiden Parteien, die Feindseligkeiten einzustellen. Da die Türken nicht mehr gehorchten, vielmehr aus Zorn über die Intervention Morea in barbarischer Weise verwüsteten, so lieferten die Franzosen, Engländ er und Russen die Seeschlacht bei Navarin, in der die türkische Flotte vernichtet wurde. Die Großmächte erkannten jetzt Griechenland als einen 1827. unabhängigen Staat und boten dem Herzog Leopold von Sachsen-Kob urg die Krone an. Dieser lehnte aber ab, da rno. er sich nicht getraute, die innern Zustände eines von den Parteien so zerrissenen Landes zu regeln. 616) Unterdessen regierte der seit 1827 erwählte Präsident 1827. Antün Kapodistria in gewalttätiger Weise, so daß er bei E^bm Gange in die Kirche erschossen wurde. Nun ernannte deri83i. griechische Senat eine D reim änn er-Regierung, der sich aber ein anderes Triumvirat gegenüberstellte. Jetzt wäre es zu einem Bürgerkriege gekommen, aber die Konferenz der Großmächte zu London setzte den Prinzen Otto von Bayern zum Könige von Griechenland ein. Dieser nahm die Krone an und landete'18331333. 1.V o«^a‘ ei‘ erft 18 Jahre alt war, so wurde ihm bis 1835 eine Regentschaft beigegeben. Otto widmete sich rnitisss. Hingebung und Treue den griechischen Angelegenheiten. Aber wie die Deutschen, welche als Philhellenen sür die Freiheit gestritten, von deii Griechen mit Undank belohnt wurden, so konnte auch Otto sich keinen Dank erwerben. Nach fast dreißigjähriger Jiegteurng wurde er von einer provisorischen Regierung abgesetzt. 1862.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 602

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
602 Unsre Zeit. über die arabischen Stämme behielt. Diesen Frieden brach er 1839, wurde aber von Bedean dafür gezüchtigt und auf marokkanisches Gebiet getrieben (1842). 5. Der älteste Sohn Louis Philipps, der Herzog vou Orleans, kam bei einer Fahrt von Nenilly nach Paris ums Leben. Die Pferde am Wagen wurde» scheu, der Prinz sprang aus dem Wagen, wurde auf das Steinpflaster geschleudert und starb nach wenigen Stunden (1842). Sein Sohn, der Graf von Paris (geb. 1838), war beim Ausbruche der Revolution erst zehn Jahre alt. Für eine Regentschaft des Herzogs von Nemours, des zweiten Sohnes Ludwig Philipps, konnten die Franzosen sich nicht begeistern. 6 Um dem Nationalgefühl der Franzosen eine Huldigung darzubringen , wurde durch Louis Philipps dritten Sohn, den Herzog von Joinville, die Leiche Napoleons I. vou St. Helena abgeholt und am 15. Dezember 1840 in dem Jnvalidendom zu Paris bestattet. 7. Schon 1841 verlangte der Journalist Louis Blaue die Organisation der Arbeit. Der Staat, als der größte Kapitalist, sollte, damit der Arbeiter nicht vom Kapital erdrückt würde, Nationalwerkstätten, große gewerbliche Unternehmungen gründen und den Gewinn den dabei beteiligten Arbeitern zu gute kommen lassen. 8 216. Spanien. (Seit 1812.) 594) Als in Spanien das Volk gegen die Franzosen aufstand, hatte die oberste Junta, welche in Cadix versammelt war, 1812. eine Verfassung entworfen und 1812 verkündet. Nach seiner März Rückkehr beging Ferdinand Vii. die Rücksichtslosigkeit, diese 1814‘ Verfassung umzustoßen und alles wieder aus den alten Fuß zu setzen. Darüber entstand eine große Unzufriedenheit und zwar gerade bei denen, welche am meisten für die Dynastie gekämpft 1820. hatten. Als nun 1820 die südamerikauischeu Besitzungen abfielen und Militär dahingeschickt werden sollte, so empörte sich dieses und der Oberstleutnant Riego proklamierte die Verfassung von Isis. 1812. Der Aufstand verbreitete sich mit reißender Schnelligkeit über ganz Spanien, und Ferdinand Vii. mußte die Konstitution beschwören, wenn er nicht seine Krone verlieren wollte. Während des Königs Bruder Don Kar los von allen Zugeständnissen abriet, unterzeichnete Ferdinand die Verfassung, ohne entschlossen zu sein, dieselbe auch aufrichtig zu halten. Fortan war Spanien in zwei Feldlager geteilt. Auf der einen ^>eile standen die Absolutisteu, welche die Abschaffung der Koustl-tutiou anstrebten und in Don Karlos ihren Netter erblickten, auf der andern Seite die Konstitutionellen, welche Ferdinand Vii. in unwürdiger Abhängigkeit erhielten. Es entstand

8. Freiburger Lesebuch - S. 84

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 84 — 37. Die Mimstervolballe. £)ie Kirche ist das Haus Gottes. Wenn die Menschen in dasselbe hineingehen, so sollen sie vorher sich in Ordnung bringen, damit sie vor Gott hin treten können. Die Mutter zieht deshalb den Kindern am Feiertag schone Kleider au, bevor sie zur Kirche gehen. Aber auch die Seele soll sich vor dem Eintritt in das Gotteshaus schon machen. Und darum haben die Künstler, die das Münster gebaut und geschmückt haben, vor seiner Türe eilte Vorhalle angelegt mit gar ernsten, zum Nachdenken anregenden Bildern. In dieser Vorhalle soll der Mensch vor dein Eintritt ins Gotteshaus ein wenig sich sammeln und so seine Seele schon machen. Zuerst, meint wir eintreten, sehen wir uns gegenüber das Christkind auf dem Arm seiner heiligen Mutter. Dahinter in den kleineren Figuren und Bildern über deu Türen findest du die Geschichte seines Lebens dargestellt: die Gebnrt des Kindes, die Verkündigung an die Hirten, das Leiden und die Kreuzigung des Herrn, endlich seine Wiederkunft zum Gerichte und das Gericht selber mit der Auferstehung der Toten. Rechts und links von den Türen sind außerdem die Verkündigung des Engels an die hl. Jungfrau, ihr Besuch bei Elisabeth und die Anbetung der Drei Könige abgebildet. Es gibt viele Leute, welche oft unter diesen Figuren vorüber gehen, ohne nach ihnen zu sehen. Wer aber sein Münster kennen und lieb haben will, der geht manchesmal eigens hinüber in die Vorhalle unter dem Turnt und sieht sich alle diese Bilder genau an. Dabei gibts manche L>onderlichkeit zu beobachten: so den Auferstehenden, der sich eben die Stiefel anzieht, dann auch den betenden Teufel, von dem in einem anderen Lesestück die Rede ist, endlich den Judas, der im Baum hängt und dein der Leib aufplatzt. Außerdem aber fallen ganz besonders in die Augen rechts und links an den Wänden die schonen Figuren der klugen und törichten Jungfrauen. Die klugen heben goldene Lämpchen in die Höhe und folgen ihrem Heiland, der in rotem Gewände dasteht und ihnen winkt. Die törichten aber haben geschlafen, ihre Lampen sind leer gebrannt, darum halten sie dieselben abwärts, und ihre ganze Stellung zeigt, daß sie eben erst aufwachen. Neben den törichten Jungfrauen sind sieben andere Jungfrauen abgebildet, von denen eine eben Schule hält; zwei Kinder befinden sich zu ihren Füßen; das eine lernt eifrig in einem Buche, das andere steht traurig da, weil es jetzt gleich die Rute bekommen soll. Diese sieben Jungfrauen bedeuten die sieben Künste, die man in der Schule lernt: die Sprachlehre, die Lehre vom kunstvollen Reden, die Beweiskunst, das Rechnen, das Zeichnen und Messen, die Sternkunde und die Musik. Gauz besonders aber soll man in der Vorhalle des Münsters acht geben auf den Monn, der gleich links neben der Gittertüre steht. Er ist von vorne schön gekleidet; aber sein Rücken ist voll Würmer und eklem Getier. Das ist ein Bild des Sünders, der zwar vor der Welt sich schön und fein gepntzt zeigen kann, dessen schmutzige und kranke Seele aber vor dem Auge Gottes nicht verborgen ist.

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 10

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
10 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. Helden sprechen: „Kein unglücklicheres Geschöpf, das da athmet und kreucht auf der Erde, als der Mensch!" Das ist ein Seufzer nach Er- lösung aus der kalten Finsterniß des Lebens, das nicht von Gott, der Sonne der Geister, erhellt und erwärmt wird. Wir wissen nicht geschichtlich, wie lange die Menschen brauchten, um zu Völkern heranzuwachsen, wie viele Versuche st'e machten, bis sic eine bürgerliche Gemeinschaft ausgebildet hatten; wir wissen auch nicht, wie st'e ihre verschiedenen Religionen gedichtet haben, denn wie das Licht der Geschichte aufgeht, sehen wir ausgebildete Nationen dastehen. Ihr Schau- platz ist das hintere Asten; allmalig rückt die Geschichte gegen Westen, gleich dem Gange der Sonne. Zweites Kapitel. Indien. Wann das Land, welches durch das Himalayagebirge (Emodus) von Mittelasien, durch den Hindukusch (Paropamisus) von dem Hoch- lande Iran (Aria), das bis zum Tigris in Vorderasten reicht, geschieden wird, von den Stammvätern der Indier oder Hindu bevölkert wurde, kann nicht geschichtlich bestimmt werden. Nach den eigenen uralten Sagen des Volkes sind sie aus dem Geschlechte Iaphets (den Noah nennen die Indier Men», seine Söhne Chama, Scherma, Japeti) und wohnten im Hochlande jenseits der Indus- und Gangesquellen am Göttergebirge Meru. Von da zogen sie in die große Halbinsel, welche von dem Indus, dem Ganges und Bramaputra bewässert wird, und breiteten sich von den Quellen des Indus und Ganges bis zu deren Mündungen aus, und über die Hochflächen und Thäler des Dekhan, an den Küsten von Malabar und Koromandel bis auf die Insel Sinhala (Ceylon, Taprobane bei den Griechen). Diese arischen Einwanderer sind aber nicht die Urbewohner der Halbinsel; sie trafen dort bereits andere Stämme von chamitischer Abkunft, welche sie in die Gebirge zersprengten oder unterjochten, indem sie sich selbst als ein edleres Volk betrachteten, wie denn auch in ihrer Sprache Arier die „Ausgezeichneten" bedeutet. Doch haben sie cs selbst nie dahin gebracht, daß sich ihre Stämme zu einer Nation vereinigten und die ganze Halbinsel ein indisches Reich bildete. Eine eigentliche Geschichte haben sie nicht; denn die meisten Stämme besitzen keine schriftlichen Aufzeichnungen, sondern nur dunkle und vielfach verwirrte Sagen, und die Bücher der Brammen, der Priester jener Stämme des indischen Volkes, das die eigenthümlichste Entwicklung erreichte, sind größtentheils ein Gewebe von Mythen; die beglaubigte Geschichte scheint nicht über 800 Jahre vor Christus hinaufzureichen. —

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 33

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Aegypten. 33 gegen Ende Oktobers kehrt er wieder in sein Bett zurück und zwar in kürzerer Zeit, als er angeschwotten ist und hinterläßt die Felder getränkt und zollhoch mit einem fetten Schlamme überzogen. Nun wird gesäet und gepflanzt; Getreide und Hülsenfrüchte aller Art, Sesam, Melonen, Baumwolle u. s. w. wachsen bei der großen Sonnenwärme in dem feuchten und fetten Boden schnell heran und reifen frühe, so daß der Aegypter zweimal ärnten kann, ohne auch nur die Hälfte der Arbeiten ver- richten zu müssen, welche bei uns dem Landmanne so manchen Schweiß- tropfen auspressen. Diesen wohlthätigen Nil verehrten die alten Aegypter göttlich und glaubten, er entspringe in den Wohnungen der Sonne; sein Anschwellen und Zurücktreten wurde mit Festen gefeiert, bei welchen der sonst düstere Aegypter sich dem Ausbruche seiner Lust zügellos hingab. Regelmäßig tritt der Nil aus und wieder zurück; regelmäßig folgen Saat und Aernte; die Sonne wird fast nie mit Wolken umhüllt, sondern strahlt immer mit blendendem Glanze; Gewitter sind außer- ordentlich selten, nur Unterägypten kennt Landregen. So wenig als die Jahreszeiten sieht der Aegypter Berg und Thal, Wald und Feld, Anger und Wiese mit einander abwechseln; zwischen nackten Felsrücken, hinter denen der Wüstensand in der Sonnenhitze glüht und durch die Verdünnung der Luft wirbelnde Stürme erzeugt, ist sein viele hundert Stunden langes Thal eingeschnitten, welches jährlich einmal von dem Flusse unter Wasser gesetzt, nachher aber zum Saat- und Aernte- feld wird. So waren auch die alten Aegypter ein wunderbares Volk, einzig in seiner Art, wie sein Land. Noch waltet über ihre älteste Geschichte ein tiefes Dunkel, das vielleicht durch die Erforschung der Denkmale anfgehellt wird, deren sie mehr als jedes andere Volk der Erde hinterlassen haben. Aus den einbalsamirten Leichen, die in unzäh- ligen Felsengräbern millionenweise aufbewahrt liegen, ergibt sich, daß die Bevölkerung des alten Aegypten aus drei Menschenschlägen bestand, die aber in einander übergingen, wozu wir in den amerikanischen Mestizzen und Mulatten und deren Unterabtheilungen ein Seitenstück sehen. Ein Theil der Aegypter war von Heller Farbe und gehörte offenbar dem soge- nannten kaukasischen Stamme an; ein anderer war dunkler, aber schlicht- haarig und bildete den Uebergang zu einem negerähnlichen Schlage, der aber doch das wollige Haar des Negers nicht hatte und ebenso wenig dessen ganze Schädelbildung und aufgeworfene Lippen. Dies ist ein deutlicher Beweis, daß Aegypten einst von dunkelfarbigen Volksstämmen bewohnt wurde, unter denen sich ein hellerer niederließ, der sich die Herr- schaft des Landes aneignete, während er den alten Einwohnern von seiner Bildung mittheilte. Woher aber diese Einwanderer gekommen, ist noch immer nicht sicher erforscht. Eine Meinung läßt sie über die Landenge von Suez hinziehen, nach einer andern sind sie den Nil herunter Bumüller, Gesch. d. Alterth. 3
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