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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 101

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 101 — Ewiger Schnee lagert auf ihren Häuptern; tosend und schäumend stürzen die Abflüsse mächtiger Gletscher zu Thal, oft herrliche Wasser- fälle bildend. An diese wild erhabenen Riesen lehnen sich — von der Natur gleichsam zum Schaugerüste bestimmt — die lieblichen Voralpen, gekleidet in saftiges Grün, umlagert von lachenden Ge- filden, bespült von wundervollen Seen. Ii. Die Bewässerung der Schweiz ist sehr reich. Das verhältnismäßig kleine Land sendet seine Flüsse vier verschiedenen Meeren zu: dem Schwarzen Meere den Inn (durch die Donau), dem Mittelmeere die Rhone, dem Adriatischen Meere den T es sin (durch den Po), der Nordsee den Rhein. Das Gebiet des letztern umfaßt deu weitaus größten Teil der Schweiz. In zahlreichen Quellen von der Ostseite des St. Gotthard herabstürzend, umströmt der Rhein in weitem Bogen das Land, indem er die nördlich fließenden Gewässer desselben vorzugsweise durch die Aare in sich aufnimmt. Diese entspringt am Finsteraarhorn, durchfließt den Brieuzer- und Thnnersee, nimmt den Abfluß des Neuenburger- und Bielersees aus und empfängt kurz vor ihrer Mündung nebeneinander die Reuß aus dem Vierwaldstättersee und die Limmat aus dem Zürichersee. Iv. Das Klima der Schweiz ist, hauptsächlich infolge der mannigfaltigen Bodengestaltung, in den einzelnen Teilen des Landes ganz verschieden. Auf der Hochebene und im Jura ist es ziemlich gemäßigt, in den Hochalpen rauh, in den geschützt liegenden Thälern derselben aber ost recht milde. Die Bewohner der Alpen treiben vortreffliche Viehzucht und Milchwirtschaft (Schweizer Käse!), auf der Ebene werden Obst, Wein und Getreide gebaut, doch genügt der Ertrag des letzteren nicht dem Bedarfe, welcher zum Teil durch Einfuhr aus Österreich gedeckt wird. Die nördlichen und westlichen Kantone der Schweiz bilden einen Jndustriebezirk ersten Ranges. Besonders hervor- ragend sind die Erzeugnisse der Seiden- und Baumwollweberei, der Maschinen- und Uhrenfabrikation. Der Handel der Schweiz ist hoch entwickelt und erstreckt sich bis in die fernsten Länder, in denen die Schweizer sich als unternehmende Kaufleute niederlassen. Während

2. Erdkunde - S. 19

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 19 — Die tiefsten Einsenkungen des Gebirgskammes heißen Pässe. Dieselben sind vor allem für den Verkehr in den Gebirgen von der höchsten Bedeutung. Ausgedehnte und oft recht langgestreckte Vertiefungen im Ge- birge heißen Thäler. Verlaufen diese in der Hauptrichtung der Bergketten, so nennt man sie Längsthaler; durchschneiden sie aber quer das Gebirge, so heißen sie Querthäler. Letztere sind meistens viel enger und kürzer und haben ein viel stärkeres Gefälle als die Längsthäler; daher sind sie (die Querthäler) vorzugsweise der Schauplatz der Stromschnellen und Wasserfälle. Über die Verteilung von Hoch- und Tiefland ist im allgemeinen zu sagen, daß die eine Hälfte der Gesamtoberfläche des Festlandes dem Tieflande, die andere dem Hochlande angehört. Sonst wechseln die verschiedenen Formen der vertikalen Gliederung anscheinend ganz unregelmäßig miteinander ab. Doch kann man sagen, in der Alten Welt herrsche entschieden das Hoch- und Gebirgsland, in der Neuen aber das Tiefland vor. Bemerkenswert ist auch die Thatsache, daß das Tiefland hauptsächlich um das Nördliche Eismeer sich ausdehnt, während die größten Erhebungen (die höchsten Gebirge, die ausge- dehutesten und höchsten Tafelländer) mehr in der Nähe des Äquators zu finden sind. Äas Klima — mag es bedeutet und wovon es abhängig ist. Für das Gedeihen aller lebendigen Wesen auf der Erde (der Menschen, Tiere und Pflanzen) ist der Wärme- und Feuchtigkeit- zustand der Luft von der größten Bedeutung. Man nennt all die Erscheinungen, welche mit der Wärme und Feuchtigkeit der Atmo- sphäre zusammenhängen, Witterung oder Klima. Das Klima einer Gegend äußert sich also vornehmlich im Wärme- grade, im wechselnden Drucke und in den Strömungen der um- gebenden Luft, sowie in den Niederschlägen (Tau, Regen, Reif, Schnee :c.). Der wichtigste und maßgebende Faktor vom Klima ist die Wärme; von ihr hängen die übrigen Verhältnisse und Er- scheinungen der Witterung ab.

3. Erdkunde - S. 40

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 40 — decken ein Gebiet von 220 000 qkm, an dem Frankreich, Italien, die Schweiz und Österreich Anteil haben; zum Deutschen Reiche ge- hört nur ein Mittelstück des Nordsaumes. Ii. Nach ihrer Höhe teilt mau die Alpen in a) Voralpen bis zur Grenze des Baumwuchses (1800 m), b) Mittel dl Pen bis zur Schneegrenze (2600 m) und e) Hochalpen, das Gebiet des ewigen Schnees (3300 qkm) mit von Firn (hartem, grobkörnigem Schnee) gefüllten Hochtälern, ans denen die Gletscher (Ferner) entstehen. Diese gewaltigen Eis- ströme, durchsetzt von tiefen Spalten und blauen Höhlen, gleiten unmerklich bis tief unter die Schneegrenze herab und zertaueu dort zum Gletscherbach; an den Rändern lagern sie den mitgeführten Gesteinsschutt in langen Reihen (Moränen) ab (Bild 8). Iii. Die bedeutenden Niederschläge (in Graubüudeu jährlich bis 243 cm) bedingen den großen Wasserreichtum der Alpen. Strahlenförmig senden sie ihre Gewässer fünf verschiedenen Strom- systemen zu: dem Rhein, der Rhone, dem Po, der Etsch und der Donau. Wenn zur Sommerszeit im Hochgebirge Schnee und Eis schmelzen, erfreuen sich die Alpenflüsse einer besondern Wasserfülle. Iv. Eine Hauptzierde der Alpen bilden die grünen oder blauen Seen, die als Läuterungsbecken der Flüsse den Nord- und Südfuß des Gebirges umkräuzeu. Am Nord fuße liegen: 1. der blaue Geufersee, durchströmt von der Rhone, 2. der langgestreckte Brienzer- und Thunersee (Aare), 3. der zackige Vierwaldstättersee (Reuß), 4. der Züricher- und Walensee (Limmat), 5. der grüne Bodensee (Rhein), 6. der Ammersee (Amper), 7. der Würm- oder Starnbergersee (Würm), 8. der Tegernsee (Mangfall), 9. der flache Chiemsee (Alz), 10. der tiefgrüne Königssee, 11. der liebliche Trauusee (Traun) in dem seenreichen Salzkammergut. Am Süd fuße liegen: 1. der lange See (Lago Maggiore), vom Tessin durchflössen, 2. der dreizipflige Comersee (Adda), 3. der Jseosee (Oglio) und 4. der azurblaue Gardasee (Mincio). V. Vor andern Hochgebirgen sind die Alpen in vielfacher Be- ziehung ausgezeichnet:

4. Erdkunde - S. 129

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 129 — Oberitalien ist außerordentlich reich bewässert. Haupt- fluß ist der Po (vom Monte Biso), welcher die ganze Ebene in öst- licher Richtung durchströmt und in mehreren Armen mit sehr sumpfigem Mündungsgebiet sich ins Adriatische Meer ergießt. Seine Nebenflüsse vom Apennin her sind mit Ausnahme des Tanaro unbedeutend und im Sommer wasserarm, nach starken Herbstregen aber durch Über- schwemmungen verheerend. Dagegen erhält er von den Alpen gerade im Sommer wasserreiche Zuflüsse, die sich beim Austritt aus dem Bild 40. Die Blaue Grotte auf der Insel Capri, Gebirge in den reizenden oberitalienischen Seen geklärt haben: der T es sin im Lago Maggiore, die Adda im Comersee, der Oglio im Jseosee und der Mincio im Gardasee. — Mit dem Po parallel fließt im Mündungsgebiete die von den Tiroler Alpen kommende Etsch. Außerdem eilen dem Adriatischen Meere von den Alpen noch die Küsten- flüsse Brenta, Piave, Tagliamento und Jsonzo zu. Alle diese Flüsse führen große Massen von Schutt und Schlamm mit, die sich an der Mündung ablagern und ein beständiges Vorrücken des Delta bewirken, so daß einstige Küstenstädte jetzt stundenweit 6 **

5. Erdkunde - S. 265

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 265 — Jahreszeit oft geringen Wassermasse nicht immer einen großartigen Eindruck. Merkwürdig ist, daß das Aussehen des Falles mit jeder Tageszeit wechselt; anders ist er in der frischen Morgenstunde, anders in der Mittagssonne, wenn der durchsichtige Schleier mit Regenbogen- perlen durchwirkt scheint, anders in der Glut des Abendrotes, oder wenn er geisterhaft hohl vom Felsen in die Nacht herabsäuselt. Aus dem Lauterbrunnenthale führt nach Grindelwald eine Zahn- radbahn über die Wengernalp, welche unmittelbar der maje- statischen Jnngfran gegenüber liegt und von ihr nur durch ein wildes Trümmerthal getrennt ist; in dieses stürzen mit dumpfem Gekrach all die Felsblöcke, Lawinen und Gletscherbrüche, die sich von der Höhe des Berges lösen. Auch auf die Jungfrau soll bald eine Bergbahn führen, die von der Station Scheidegg der Wengernalp- bahn (2060 in) ausgeht. Sie erreicht jetzt schon bei Station Eiger 3100 in Höhe, läuft dann dem Plan gemäß 105 m unter dem Jungfrau-Joch hindurch und windet sich in Schlangenlinien innerhalb der eigentlichen Spitze zu einer schneefreien, 4100 in hohen Platte empor. Von hier wird ein 65 in hoher Aufzug zum Gipfel führen (Bild 95). Grindelwald liegt gegenüber dem untern Grindelwald- gletfcher. Derselbe ist seit Ende des 17. Jahrhunderts so tief in das Thal vorgedrungen, daß sein Fuß nur 1011 in über dem Meere liegt, so tief wie kein anderer Gletscher der Alpen. Von Grindelwald besteigt man auf einem bequemen Pfad in fünf Stunden den Gipfel des berühmten Faulhorns (an 2700 in), welches seinen Namen von dem leicht verwitternden („faulenden") Kalkschiefer erhalten hat. Das- selbe zeigt den ganzen gewaltigen Kranz der schönsten Berge der Welt in nächster Nähe, eine Aussicht, weniger romantisch als die vom Rigi, aber weit großartiger und majestätischer. Über die Große Scheidegg führt ein sehr belebter Saumweg fortwährend im An- gesichte der Bergriesen und Gletscherfelder nach dem schönsten Gletscher der Alpenwelt, dem von Rosenlaui, der seinen Ruf teils seiner Reinheit, teils seiner wundervollen Spaltenfärbnng verdankt. Da er beinahe keine Bergwände streift, so führt er auch keinen Moränen- schutt mit- sich (durch den z. B. der untere Griudelwaldgletscher ein Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 12

6. Leitfaden der mathematischen und physischen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 86

1916 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
86 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. Teil Oberbayerns vom Lech-, Isar- und Jnngletscher eingenommen. Im mitt- leren Deutschland suchten Inlandeis und örtliche Vergletscherungen Platz zu greifen. In der Zeit der stärksten Vergletscherung war die ganze nördliche Hälfte von Europa vereist, ebenso Nordamerika bis über die kanadischen Seen hinaus. Die Quartärperiode war aber keine Periode ununterbrochener Vereisung, es müssen viel- mehr mehrere Vereisungen (4) stattgefunden haben, welche durch Zwischen- glazialzeiten getrennt waren, in denen sich die Gletscher wieder ins Gebirge zurückzogen. Beweis dessen sind die von Gletscherablagerungen unter- und über- Fig. 70. Huropa während der größten Ausdehnung der Inland-Kissedeckung. lagerten Schichten, welche nicht selten Tiere und Pflanzen enthalten, die auf ein wärmeres Klima hinweisen *. — Beim Zurückweichen der Gletscher wurden durch die abfließenden Schmelzwasser die^Urlramtäler (Fig. 71) der Norddeutschen Tiefebene gebildet, zwischen denen sandige Rücken, Moränenbildungen, stehen blieben. Die starken Klimaschwankungen haben namentlich auch die Verbreitung der Organismen stark beeinflußt. Jede Kälteperiode war von einer Wanderung der Vertreter eines gemäßigten Klimas nach Süden begleitet, und jedesmal nahmen hoch- ' Die Anschauung, daß es mehrere Eiszeiten gegeben, ist nicht unbestritten geblieben. ♦

7. Leitfaden der mathematischen und physischen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 108

1916 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
108 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. diese Zerstörungen besonders an der Wind- und Wetterseite der Festlande auf. Dabei ist nicht ohne Belang die Beschaffenheit des Ufergesteins, die Höhe, Richtung und Geschwindigkeit der Wellen. Die Brandungswelle hat sogar die Abschleifung ganzer Gebirge bewirkt. Derartige Abrasions- flächen sind z. B. das Rheinische Schiefergebirge und das Kohlengebirge Belgiens. Für das letztere ist der Versuch gemacht worden, aus den vor- handenen Resten die früheren Umrisse des verschwundenen Hochgebirges wiederherzustellen. Die Fig. 94 (S. 107) zeigt diese früheren Umrisse. An den Küsten von Frankreich und England sind zerstörende Wirkungen des Meeres nicht selten. Die Küste von Suffolk z. B. ist in wenigen Jahren um 16 m zurückgewichen. Reich an Beispielen von der landzerstörenden Wut des Meeres ist auch die Küste der Nordsee von Holland bis Jütland. Von Texel bis zur Eider waren zu der Römer Zeiten noch 23 Inseln vorhanden; sieben von ihnen sind spurlos verschwunden, und die übrigen gehen alle demselben Schicksale entgegen. Noch zu Anfang des 13. Jahrhunderts war keine Spur von den großen Meerbusen vorhanden, die jetzt als Dollart und Jadebusen einen Raum von über 300 qkm einnehmen. Ebenso wurde der große Südersee vom Meere (1219—1287) in einen Meerbusen verwandelt. 2. An manchen Stellen wirkt das Meer aufbauend, besonders da, wo es an sandige^ flache Küsten grenzt, wenn anders die Verhältnisse von Wind und Wetter hierzu günstig sind. c) Di'e Gletscher (Fig. 95). Durch den gewaltigen Druck, mit dem sich die oft über 100 m dicken Eismassen fortschieben, werden große Felsenflächen glatt gescheuert und poliert (Schlisflächen, Gletscherschliffe), sehr harte Steine auf den Schlifflächen geschrammt (Gletscherschrammen) und rauhe zackige Erhöhungen des Bodens zu Rundhöckern umgestaltet. Ferner werden von den benach- karten Felswänden der Gletscher teils infolge der Verwitterung des Gesteins teils unter dem Einfluß des Frostes größere oder kleinere Felstrümmer los- gerissen und auf der Oberfläche der Gletscher talabwärts getragen. Diese linienförmig angeordneten Gesteinswälle heißen Moränen, und zwar Seitenmorünen, wenn sie sich an den Seiten der Gletscher hinziehen, Mittelmoränen, wenn die Seitenmoränen zweier Gletscher sich ver- einigen. Ein anderer Teil des Gesteinsmaterials, das der Gletscher fort- schafft, gelangt durch die Gletscherspalten und an den Seiten ins Innere und auf den Grund des Gletschers; dieser Teil bildet die Grundmoräne (Fig. 95). Ihr Gestein wird unter dem Druck der Ungeheuern Eismasse, welche auf ihm lastend sich fortbewegt, zu einer lehmig-griesigen Schlamm- schicht zermalmt und durch die Gletscherbäche fortgeführt. Die Erdmasse beider Moränenarten, der Oberflächen- und der Grundmoräne, kommt dort

8. Leitfaden der mathematischen und physischen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 110

1916 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
110 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. artige Trogform, deren Querschnitt die Gestalt eines lateinischen Ii hat im Gegensatz zu der ursprünglichen Vform der Flußtäler. Früher nahm man an, daß ganze Täler und tiefe Seebecken durch die Gletscher ausgepflügt worden seien. Auf diese Weise sind vielleicht manche polare Talbildungen zu erklären, jedenfalls aber nicht die Täler unserer einst vergletscherten Hochgebirge. Diese sind unzweifelhaft älter als die diluvialen Gletscher (Supan) K d) Der Wind, Das eigentliche Reich des Windes ist die Wüste, wo nackter, trockener Lockerboden weite Flächen einnimmt; hier herrscht er beinahe unbeschränkt, wie jene gewaltigen Sand- und Staub- stürme beweisen, welche die Sonne der- finstern. In Felswüsten legt der Wind dadurch, daß er die feinsten Verwitte- rungsmassen fortträgt, nicht selten die bizarrsten Felsformen frei (Fig. 96). Auch der Schlamm der eiszeitlichen Gletscherflüsse Europas ist aus deren Überschwemmungsgebieten weit hinaus geweht worden. Mächtige Lößmassen begleiten z. B. den Saum der skan- dinavischen Vergletscherung quer durch Deutschland. Die Wirkung des Windes beschränkt sich aber nicht auf Ab- t r a g u n g (nach Walther Deflation), er übt auch eine schleifende Tätig- keit aus, indem er Sand und Gesteinsbruchstücke gegen Felsen schleudert (Windschliff). Ferner bewirken die vom Wüstensturm bewegten Sand- massen oft eine sehr starke Ausnagung (Korrosion 2) selbst der härtesten Gesteine. Die vom Winde fortgetragenen Erdmassen werden anderwärts wieder ab- gelagert. Ein großartiges Beispiel hierfür liefern die Lößschichten in Nord- china. Auch die russische Schwarzerde ist nach v. Richthofen eine äolische^ Ablagerung. 1 Die erodierende Tätigkeit der Gletscher nennt manexarations— Auspflügung). 2 vom lat. corrodere = zerfressen. Die Korrosion ist zu unterscheiden von der Korrasion (vom lat, evi-radere — zusammenkratzen). Unter Korrasion ver- steht man die Bearbeitung des Bodens durch bewegtes Gestein. 3 vom lat. Aeölus — Gott des Windes. Fig. 96. ^ilzstein („Zeuge") in der Hase Hara, Libysche Wüste. (Nach Phot. v, Gevrg Steindorff.)

9. Leitfaden der mathematischen und physischen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 147

1916 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
D. Schneelinie — Gletscher. 147 Sammel- oder Nährgebiet, das Gebiet der Abfuhr und das der Ablagerung. 5. Geographische Verbreitung der Gletscher. Hiernach unterscheidet man Hochgebirgs- und Polargletscher. a) Hochgebirgsgletscher. In Europa findet sich die stärkste Gletscherentwicklung in den Alpen (1000 Gletscher mit 1450 qkm Bodenfläche). b) Polargletscher. Die großartigsten Gletscherbildungen treffen wir in den Polargegenden, wo sie sich oft bis ins Meer erstrecken. So Fig. 118. Iüßerschneesctl» an der Zgkcstas, Kochkordilterc von S. Juan (Argentinien). Nach Prof. F. Kühn. ist z. B. ganz Grönland mit einem zusammenhängenden Eispanzer bedeckt, der in der Mitte wohl eine Dicke von ein paar tausend Metern hat. 6. Die Eiszeit. Siehe hierüber S. 85. Beweise für die vormalige Ausdehnung der Gletscherwelt sind: a) Schliffflächen an den Felsen und Rundhöcker. b) Moränen. c) Erratische (v. lat. errare = umherirren) Blöcke (Irr- oder W a n d e r- blöcke); am mächtigsten tritt diese Erscheinung in unserem Erdteile aus. Denn von den Quellen der Dwina und Petschora an den Grenzen Asiens bis zur Straße von Calais reicht hier das nördliche Gebiet der erratischen Bildungen. Dieses Ge- samtgebiet der Ausstreuung zieht sich wie in einem gewaltigen Bogen um die skan- dinavische Alpenmauer. Dort ist das Zentrum, von dem aus die Trümmer- und 10*

10. Freiburger Lesebuch - S. 90

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 90 — 40. Wahrzeichen der Stadt Freiburg. Unter Wahrzeichen einer Stadt verstand man im Mittelalter allerlei Denkmale und Merkwürdigkeiten an Kirchen und öffentlichen Orten, die jeder wandernde Handwerksbursche gesehen haben mußte, um sich auszuweisen, daß er in dieser Stadt gewesen sei. Denn damals war die Kunst des Lesens und Schreibens noch wenig verbreitet, und ein schriftlicher Ausweis hätte dem Handwerksburschen wenig genützt. Ein solches Wahrzeichen befindet sich am Schwabentor an der Spitze des dem Oberlindenplatz zugekehrten Gewölbebogens. Es ist ein sitzendes Männlein, welches das linke Bein über das rechte geschlagen hat. Dieses sog. Dornmännle wird als Darstellung eines Wettläufers gedeutet, der sich einen Dorn aus den Fersen zieht. Ein anderes Wahrzeichen der Stadt Freiburg befindet sich unter den Figuren des Münsterportals. Mitten unter den Auferstandenen sieht man hier einen betenden Teufel mit Affenkopf, Menschenleib und Krallenfüßen. Nach Schreiber. 41. Die Dreisam. Man liest und hört oft, der Name Dreisam komme daher, weil dieser Fluß aus der Vereinigung dreier Bäche, des Ibenbachs, Wagensteigbachs und Rotbachs entsteht; aus „drei zusammen“ sei Dreisam geworden. Diese Ableitung des Namens ist jedoch nicht richtig. Dreisam ist ein keltisches Wort und bedeutet etwa die „Schnellfließende“. Der Ibenbach entspringt bei St.peter. Seinen Namen hat er von der Eibe, die früher bei uns ganze Wälder bildete, heute aber nur noch selten wild vorkommt. Er fließt oberhalb Burg nahe bei der Wiesneck in den Wagensteigbach, der am Hohlen Graben bei St. Märgen entspringt und von Osten durch die Wagensteige herabkommt. Der Wagensteigbach ist der alte Oberlauf der Dreisam und hieß auch ehedem Dreisam. Der dritte Quellbach, der Rotbach oder Höllenbach, hat seinen Ursprung in der Nähe des Feldbergs im dunkeln Mathislesweiher. Moorig ist das Gelände bis nach Hinterzarten und Steig hinab, das der kleine Bach zu durchfließen hat: daher ist sein Wasser rotbraun, und deshalb nennt man ihn Rotbach. Durch das malerische Löffeltal mit seinen Mühlen und Sägen springt er über die Felsen hinunter nach Höllsteig zum „Sternen“, wo aus der Ravennaschlucht von der Räwene, d. h. der Ansiedlung des Räbano, der Ravennabach ihm zustürzt. An der malerischen alten St. Oswaldkapelle vorbei eilt der Rotbach zum Hirschsprung, wo die hohen Felsentürme sich zu berühren scheinen. Vorbei an der Klausenkapelle, an alten malerischen Holzhäusern fließt der wie Rauchtopas dunkle und doch klare Bach zum mächtigen Schwarzwaldhaus „zum Himmelreich“ und betritt nun wie aufatmend von seinem rastlos eilenden Lauf das weite freundliche Dreisamtal.
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