Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 5

1861 - Freiburg : Herder
Die Germanen. 5 Götter mehr in der Haltung von Heroen auftraten. Glau-e und Kult der Germanen mußten sich wie bei den Hellenen mannigfach gestalten, da sie weder einen organisierten Priesterstand wie die Gallier in den Druiden, noch heilige Bücher besaßen. Die germanische Religion hat viele Anklänge an die Religion der Inder, Perser und Griechen und zeigt gleich diesen eine fortschreitende Trübung des religiösen Bewußtseins. § 10. Der erste Gott, der „Allvater", „der Mächtige von Die einzel- oben her", schafft die Welt, gestaltet sie aus dem Chaos und durchdringt ne'oftm*** sie mit seinem Wirken; sein Auge ist die Sonne, das Firmament sein Mantel, das Gewölke sein Hut; aber später ist er zur Personifikation der Sonne und zum Götterhelden Wuotan (Wodan, nordisch Odin) geworden und erscheint mit sehr menschlichen Eigenschaften ausgestattet; von ihm stammt das Geschlecht der guten Götter. Die Welt besteht aus der von den Menschen bewohnten Erde, Midgard, die vom Meere umflossen ist, auf dessen Grunde sich die Midgardsschlange windet; im Süden liegt Muspelheim, die Feuerwelt, wo Surtur mit seinen Söhnen herrscht, im Norden Jötunheim, die Wohnung der Eisriesen, Niflheim und die Woh- nung der Hel a (der germanische Tartarus) mit Reif, Eis, Schnee und kaltem Gewässer. Wie der griechische Zeus mit den Göttern auf dem Olymp thront, so Odin mit seinen göttlichen Kindern, den Äsen Die Asm. (d. h. Glänzenden), in Asgard; mit ihnen regiert er die Natur und die Menschenwelt und schützt sie gegen die feindlichen Mächte, die aus Nord und Süd mit erstarrender Kälte oder sengender Glut an- drängen. Odin weiß alles und sieht alles, er verleiht Weisheit und Herrschersinn, sowie den Sieg in der Schlacht. Neben ihm treten be- sonders Donar (nordisch Thor) hervor, der Wettergott, welcher mit Donar, dem geschleuderten Donnerhammer die Eisriesen zerschmettert und warme, fruchtbare Witterung gibt; Balder, der schönste, weiseste Baldur, und sanfteste Sohn Odins, den tückische Feindschaft tödtet (wie Osiris und Dionysos), die Sonne des nordischen Frühlings und Sommers; Tyr, Ziu oder Erik, der Kriegsgott, Freia, die nordische Aphrodite. 2*». Schicksalsgöttinnen sind die Nornen, welche, unter der Esche Agdra- Nomen, sil an Urdas (des Werdens) Brunnen sitzend Schicksal und Lebens- dauer des Menschen bestimmen, die W alkyren, Odins Töchter, eilen Wattyrm. zu Rosse auf das Schlachtfeld, und wählen die Männer aus, die im Kampfe fallen sollen. Die Gewässer sind von Necken und Nixen Nixen, bewohnt, welche der Zukunft kundig sind; im Innern der Erde schaffen kunstreiche Zwerge (Schwarzalfen), und auf der Oberwelt walten Zwerge, mannichfaltige gute Genien (Lichtalfen, Elfen). § 11. In Asgard ist Odins hoher Heldensaal Walhalla, er- Die Wal- richtet aus Speeren, gedeckt mit goldenen Schilden, mit 450 Thoren, durch welche die auf den Schlachtfeldern Gefallenen eintreten. Hier schmausen sie mit Odin und den Äsen von dem Eber, der immer wieder nachwächst, trinken Meth, lauschen den Heldenliedern, ziehen aus zum Kampfe, vom Kampfe wieder zum Schmause (denn die Erschlagenen leben alsbald wieder auf) und ruhen die Nacht hindurch, bis der Hahn mit dem Goldkamme sie zu neuer gleicher Luft weckt. Die gestorbenen Arbeiter nimmt Thor auf, die Frauen Frigga, Odins Gemahlin,

2. Geschichte des Mittelalters - S. 6

1861 - Freiburg : Herder
6 Geschichte des Mittelalters. die Feiglinge und Bösewichter sammelt Hela in ihre schauerlichen Räume. Das Welt- 8 12. Doch währt diese Weltordnung nicht ewig, einmal kommt enve. Ende; vorher gehen drei Winter ohne Sommer, drei Jahre voll Krieges; Brüder bekämpfen sich, Verwandte zerreißen die Bande des Bluts; es ist die Zeit der Eidbrüche, des Beils, des Schwerts, der Stürme, des Mordes, des Schildekrachens. Dann werden die Feinde der Äsen los, sie ziehen gegen Asgard; Odin, die Äsen und die Helden der Walhalla ihnen entgegen; es erfolgt ein Kampf, in welchem sich alle gegenseitig vernichten. Die Welt aber ist von Surturs Flammen ergriffen und versinkt in das Meer; doch entsteht sofort eine neue schönere Welt. Orte der § 13- Nach Tacitus hatten die Germanen eben so wenig Tempel Götterbilder, sondern nur heilige Stätten in Wäldern, wo sie den e rung. Opfer und Verehrung darbrachten; dies ist jedoch nur theil- weise richtig, denn es gab auch einzelne Tempel und Bilder. Die Feste, die in den Sommer und das Frühjahr fielen, wurden im Freien mit Opferflammen, Reigen und Schmaus gefeiert, woran noch heute manches erinnert (der Funkensonntag, die Ostereier, der Hahnentanz, die Johannisfeuer re.). Priefier und § 14. Einen Priesterorden wie die gallischen Druiden gab es bei den Germanen zwar nicht, doch wurden die Opfer bei den Stammes- sesten auf den heiligen Stätten von Priestern dargebracht; diese er- forschten auch den Willen der Götter, z. B. aus dem Wiehern heiliger Rosse, aus dem Opferblute, übten in den Volksversammlungen eine Art Strafgewalt und scheinen den edelsten Familien angehört zu haben. Die Opfer bestanden aus Früchten und Thieren, doch wurden auch Menschen- Menschen geopfert, namentlich gefangene Feinde. Indessen konnte opn' jeder Hausvater opfern und die Zukunft erforschen, denn es gab maunichfaltige Vorzeichen, indem Wolf, Rabe, Kuckuck, Adler rc. und andere Thiere in Beziehung zu Odin oder andern Göttern gedacht wurden, auch die Naturereignisse wie bei allen heidnischen Völkern als Vorbedeutung von Begebenheiten im Kreise des Menschenlebens auf- Gnind^dcr wurden. Die Germanen glaubten überdies, daß dem weiblichen Frauenver- Geschlechte die Gabe der Weissagung vorzugsweise zu Theil werde, khrunz. daher gab es in allen Stammen weissagende Frauen, von denen Weleda (Th. I. S. 189) am berühmtesten ist. 8 15. Tacitus beschreibt eine besondere Art die Zukunft zu er- forschen: der Hausvater oder Priester nimmt abgeschnittene Baum- zweige, bezeichnet sie mit Einschnitten und streut sie über ein weißes Tuch hin; hierauf hebt er unter Gebet einen Zweig nach dem andern auf und deutet sie nach den darauf befindlichen Zeichen. Diese Zeichen, glaubt Runenschrift, man, seien Runen, d. h. altgermanische Buchstaben gewesen (von Ruva, Geheimnis daher das noch heute gebräuchliche raunen); sie bestanden aus einzelnen Strichen, welche man auf einem senkrechten Grundstrich ge- wöhnlich in schiefer Richtung führte und wurden mit dem Worte benannt, dessen erster Buchstabe sie waren, z. B. Js (d. h. Eis) — i, Birke — b. Man hält die Runen für eine Nachbildung der phönikisch - griechischen Schrift, ist aber noch nicht ganz mit ihnen im Klaren; sie wurden nach der Einführung des Christenthums durch die lateinische Schrift ver-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 8

1861 - Freiburg : Herder
8 Geschichte des Mittelalters. Grabhügel geborgen. Doch war auch die eigentliche Beerdigung üblich (auf Schlachtfeldern sogar nothwendig, wenn man die Leichen der Stammgenossen nicht den Wölfen und Raben überlassen wollte) und es ist kaum glaublich, daß die den unteren Standen Angehörigen der Ehre eines Leichenfeuers und Grabhügels für würdig gehalten wurden. Friedliche Z 19. Die Arbeiten in Haus und Feld überließen die Ger- ^ungn!!* manen den Weibern und Leibeigenen. Ihre Wohnungen waren kunst- lose große Hütten; eigentliche Städte gab es keine, wohl aber ver- schanzte Plätze, doch blieben die großen von Bächen, Teichen und Sümpfen durchschnittenen Wälder die Hauptfestungen der Germanen. Ackerbau. Ihr Ackerbau war sehr unvollkommen, mit mehrjähriger Brache; man baute Haber, Weizen und Gerste, aus welcher Bier bereitet Viehzucht, wurde. Von größerer Bedeutung war die Viehzucht, daher wurde der Reichthum eines Mannes nach seinem Viehstande geschätzt, auch wurden die Strafen in Vieh abgetragen. Viehzucht setzt Wiesenbau voraus mit seinen verschiedenen Arbeiten, sowie Schuppen zur Aufbe- wahrung des Heus, so daß wir zu der Annahme berechtigt sind, die Germanen wären ohne die fortdauernden Kriege und Wanderungen in Bälde zu einem civilisierten Leben übergegangen. Von eigentlichem Gewerbe. Gewerbe konnte natürlich keine Rede sein; die Frauen spannen und woben Flachs und zierten ihr Gewand mit einem rothen Saume; auch Kleidung. Wolle wurde verarbeitet, denn das gewöhnliche Kleid der Männer be- stand aus einer Art wollenem Mantel. Auch Thierfelle dienten als Kleidung; eng anliegende Kleider, wie die Gallier, trugen nur die Vor- nehmen. Die Kunst die Felle zu gerben, scheint den Germanen unbe- kannt gewesen zu sein, sonst würden sie ohne Zweifel Helm, Schild und Panzer aus Leder verfertigt haben. Denn sie hatten keinen Bergbau auf Mangel an Eisen, und eiserne Waffen außer dem Speere und Wurfspieße waren bei ihnen nach dem Zeugnisse des Tacitus sehr selten, daher müssen auch die Werkzeuge für den Ackerbau sehr unvollkommen gewesen sein. In Gallien bauten die Biturigen auf Eisen, das norische war bei den Römern hochberühmt, es ist aber sehr zu bezweifeln, ob die Römer die Ausfuhr desselben nach Germanien gestatteten. Die Germanen konnten es also nur schwer erhalten und wahrscheinlich nur gegen Felle und Vieh eintauschen; denn was hatten sie sonst anzubieten? Der germanische Staat. Die gemei- § 20. Der Kern eines germanischen Volkes bestand aus den ge- nen Freien, meinen Freien ; nur der Freie hatte echtes Grundeigenthum und volles Recht. In die Reihe der vollberechtigten Männer wurde der herangewachsene Sohn eines Freigeborneu durch feierliche Wehrhaft- machung (die spätere Schwertleite bei dem hohen Adel) ausgenom- men; als Mitglied einer Verwandtschaft (Sippe) stand er jetzt in deren Schutz und war seinerseits zur Vertheidigung und Rache jedes Ge- nossen verpflichtet. Diege- § 21. Die Gemeinde war eine Genossenschaft freier Männer, metnde. die eine abgegränzte Fläche von Grund und Boden (Mark) als Eigen- thum besaßen. Sie wohnten entweder in Einzelnhöfen und hatten ihren Antheil an dem urbaren Boden durch Gehäge oder Gräben getrennt,

4. Geschichte der Alten Welt - S. 24

1860 - Freiburg : Herder
24 Geschichte der alten Welt. ehrten sie den Baal (d. h. Herr, Baalsamin, d. h. Herr des Himmels), welcher in der Segen und Fruchtbarkeit spendenden Sonne sich offenbart; ihm steht Moloch (d. h. König) als Vernichter gegenüber, die ver- sengende Sonnengluth, den man mit Menschenopfern, besonders von Knaben aus vornehmen Familien versöhnte. Dem Baal entsprach die Göttin A sch era, die lebengebende Erdmutter, welcher Wiesen, Bäume, Quellen und einzelne Thiere, z. B. Tauben und Fische geweiht waren; ihr Dienst war ein sehr unzüchtiger; dem Moloch die Ast arte (Astaroth), die Mondgöttin, als Kriegerin dargestellt, welcher Menschen- opfer, jedoch nicht so häufig wie dem Moloch, dargebracht wurden. Eine andere Form des Sonnengottes verehrten die Tyrier in Mel- karth (d. h. Stadtkönig); dieser erscheint als der die Welt umwandernde Held, welcher zuletzt immer über feindliche Mächte siegt und triumphie- rend zurückkehrt. Er hatte, wie in Tyruö, so auch in dem fernen Gades einen prachtvollen Tempel; die Griechen glaubten in ihm ihren Herakles (Herkules) zu erkennen und nannten darum die Vorgebirge an der gadi- tanischen Meerenge die Säulen des Herakles. Der Stamm der Gibliter (Byblus und Berytus) hatte eine eigene Adoniöfeler. Festfeier, die sich in der Folge besonders nach Griechenland verbreitete; sie verehrten den Adonis (Adonai, d. h. Herr), gleichfalls eine Form des Sonnengottes, des jugendlichen, der im Frühlingsschmucke der Natur erscheint, aber durch die sengende Hitze des Sommers getödtet wird; dann wird er besonders von den Weibern mit lautem Wehklagen be- trauert, sein Wiederaufleben aber mit eben so ausschweifender Freude gefeiert. Außer diesen Göttern verehrten die Phönikier die Planeten und die anderen Gestirne, sowie verschiedene Genien untergeordneten Ranges. Handel und Gewerbe. § 63. Nach der Bibel sind die phönikischen Stämme chamiti- schen Ursprungs, sie müssen aber frühe mit Semiten verschmolzen sein, da alle phönikischen Namen dem semitischen Sprachstamme angehöreu. Das von ihnen bewohnte Küstenland hat ein treffliches Klima; die Ebene ist von Bächen und Quellen, welche von dem gegen 9000' Höhe ansteigenden Libanon genährt werden, reichlich bewässert und deß- wegen von ausgezeichneter Fruchtbarkeit; auf den Abhängen des Ge- birges gedeihen Feigen und anderes Obst neben den edelsten Reben, die Gebirgsrücken und Hochthäler aber waren ehedem mit Cedern und Cypressen bewaldet. Das Meer ist reich an Muscheln und Fischen, daher trieben die Anwohner frühe Fischerei, wie denn auch der Stamm der Sidonier von diesem Geschäfte benannt ist. Aus Fischern wurden Schifffahrt, sie Seefahrer und Kaufleute, ein eigentliches Handelsvolk, das zu- gleich einen großartigen Gewerbsfleiß entfaltete und durch seine Kolonien eine Ausbreitung gewann, wie wenige Völker der alten Welt. Die Lage Phönikiens war freilich eine außerordentlich günstige; das Mittel- meer diente als große freie Straße nach allen seinen Inseln und Küsten- ländern in Asien, Europa und Afrika, während der Euphrat den Weg nach Babylon und an den persischen Meerbusen wies, wo die Erzeug- nisse Indiens, Arabiens und der westafrikanischen Küstenländer ihre Stapelplätze hatten.

5. Geschichte der Alten Welt - S. 15

1860 - Freiburg : Herder
Die ältesten Staaten. 15 ten selbst bedrohten. Diesen unterlag es zwar vorerst noch nicht, aber die Jahre seiner nationalen Selbstständigkeit waren gezahlt. Der ägyptische Staat. § 38. Nach den ältesten Denkmälern und Nachrichten erscheint der ägyptische Staat und das ganze Wesen des Volkes so ausgebildet, daß es seitdem sich fast so wenig änderte, als die Natur seines Landes. Der König gebietet über Land und Volk nach seinem Willen, er nennt sich Gott und Göttersohn und empfängt göttliche Ehren von allem Volke. Dieses ist in erbliche Klassen eingetheilt: Priester, Krieger, Ninderhir- Bslköklaffen. ten, Sanhirten, Gewerbsleute, Dolmetscher, Schiffer, wie der Grieche Herodot aufzählt, während andere nur fünf Klassen kennen: Priester, Krieger, Ackerbauer, Hirten und Gewerbsleute. Diese erbliche Klassen waren jedoch keine eigentliche Kasten wie die indischen, denn es fanden Wechselheirathen unter denselben statt, von denen nur die Sauhirten aus- geschlossen waren; auf den Denkmälern werden Priester als Statthalter und Hauptlcute angeführt, Schiffer und Gewerbsleute erscheinen als Krieger, und überdies konnte der König selbst ausländische Sklaven zum höchsten Range erheben, wie aus der Geschichte des Patriarchen Joseph bekannt ist. § 39. Der vornehmste Stand waren die Priester, jedoch nicht in Der Prie- der Weise, daß ihre Würde heiliger gewesen wäre, als die des Königs, denn stcrstand. der König war mehr als jeder Oberpriester, er war ein Gott, der in einem Tempelpalaste wohnte, dem die Priester wie einem Gott opferten und dienten. Die höchsten Staatsämter waren in der Regel mit Männern priesterlichen Geschlechts besetzt, während andere die eigentlichen prie- sterlichen Dienste in den Tempeln des Landes versahen. Das Priester- kollegium an einem Haupttempel war in mehrere Abtheilungen oder Stufen geschieden, denn der ägyptische Kult war ein außerordentlich mannigfaltiger und erforderte viele Hände; daher war die Priesierschaft sehr zahlreich und hatte einen großen Grundbesitz. Auch die Aerzte, die Horoskopen oder Astrologen, die Architekten und Schreiber, die Leute, welche die Mumisirung und Bestattung der Leichen besorgten, gehörten als untere Rangstufen zum Priesterstande. §40. Die Krieger waren an der nubischen Gränze, in ihrer Dcr Krie- Hauptmasse aber in Unterägypten angesiedelt, weil diese Landschaft am gcrstand. meisten den Anfällen der syrischen und arabischen Stämme ausgesetzt war. Jeder Kriegerfamilie war ein steuerfreies Stück Land von un- gefähr sieben Morgen angewiesen ; dafür zogen die Männer auf Befehl des Königs in den Krieg, oder dienten, wenn sie die Reihe traf, in den Gränzplätzen und in der königlichen Leibwache. Die alten Pharaonen hatten keine Reiterei, sondern sie selbst und die Vornehmen fochten von Streitwägen herab, die gemeinen Krieger zu Fuße; Hauptwaffe waren Pfeil und Bogen. § 41. Da der König ein Drittheil alles Bodens, ein Drittheil die Tempel und die Priesterschaft, ein Drittheil die Krieger besaßen, so können die Ackerbauer nur erbliche Pächter oder Taglöhner und Knechte gewe- Bauern und sen sein; dasselbe war aus dem gleichen Grunde der Fall bei den Hirten. Hlrien. Ackerbau und Viehzucht wurden indessen vortrefflich betrieben und die Griechen bewunderten namentlich die Sorgfalt und Kunde, mit welcher die

6. Geschichte der Alten Welt - S. 36

1860 - Freiburg : Herder
36 Geschichte der alten Welt. Kilikien, ein anderer, der Antitaurus, das Flußgebiet des Halys und obern Euphrat. Die längsten Flußthäler öffnen sich gegen das schwarze Meer, das des Iris, des Halys, des Sangarius und Rhyndakus; an das ägeische Meer führen aus dem Innern der Halbinsel das Thal des Mäander und Hermus. Die physische Beschaffenheit eines Hochlandes von solcher Ausdehnung und Gliederung muß natürlich eine sehr ver- schiedene sein; außerordentlich fruchtbar sind durchschnittlich die Küsten- und Thalebenen, weidereich die Berge; der Taurus ist unterhalb des Gipfels stark bewaldet und noch heute reich an edlen Cedern, welche auf dem Libanon bis auf wenige Reste vertilgt sind; die Hochflächen waren theilweise baumlos wie in Kappadokien, jedoch meistens für den Ackerbau tauglich, selten so dürr, daß nur Schafe und Ziegen Weide Bevölkerung, fanden. Kleinasien war von mehreren größern Völkern bewohnt, die sich wieder, der Gestaltung des Bodens durch Gebirge, Meerbusen, Flüsse, Thalbecken und Hochflächen entsprechend, in kleinere Völkerschaf- ten theilten. Die Kappadokier, Paphlagonier, Karer und Kilikier waren semitischer Abstammung, die Bithynier, Phryger, Myser arischer, die Lyder und Lykier wahrscheinlich gemischter. 8 94. In ältester Zeit bewegte sich gewiß mehr als ein wandern- des Volk im Norden der Halbinsel den beiden Meerengen zu, welche Europa von Asien trennen, und setzte dort in den westlichen Erdtheil über, wie später umgekehrt aus Europa eine Nückströmung erfolgte (Griechen, Gallier) und dieser wieder eine Gegenströmung (Türken). Die ffüd- lichen Völker, die Karer, Lykier und Kilikier, erscheinen frühe als See- fahrer, besonders die Karer, welche einst nach dem Zeugniß der Griechen viele Inseln des ägcischen Meeres, so namentlich die Kykladen, inne hatten, später in Gesellschaft der Phönikier auftreten und mit griechi- schen Seeräubern verbündet, Psametich I. den Thron Aegyptens erobern. Alle diese Völker scheinen eigene Könige oder Fürsten gehabt zu haben; die Assyrer drangen erweislich bis Kilikien vor, und wahrscheinlich auch bis Lydien, worauf die zweite Dynastie in diesem Lande hinweist (s. o. S. 33). Lydiens Macht kann unter derselben nicht bedeutend gewesen sein, denn sonst hätten die Griechen nicht den fruchtbaren Küstenstrich besetzen und auf demselben Städte wie Ephesus, Phokäa, Smyrna, Kolophon re. gründen, die Lyder aber in die Thäler des Her- mus und Kayster und auf das höhere Hinterland zurückdrängen können. § 95. Allein gegen Ende des achten Jahrhunderts brachte eine Pa- Gygcs. lastrevolution in Gyges eine neue Dynastie (die der Mermnaden) auf den Thron und seitdem erscheinen die Lyder als ein kriegerisches Volk, dessen Reiterei als die beste in Vorderasien galt. Er und seine Nach- folger betrachteten die Unterwerfung der griechischen Städte am Meere als eine Hauptaufgabe, die sie auch zuletzt nach gewaltiger Anstrengung zu lösen vermochten. Zu gleicher Zeit errangen sie die Oberherrschaft über Karten, Phrygien, Paphlagonien, Mysien und Bithynien, und Alyattcsreg. daher trat König Alyattes dem Meder Kyaxares entgegen, 6jogj63 als dieser aus Armenien in Kappadokien vordrang. Im sechsten Kriegsjahre, als sich beide Heere schlachtbereit gegenüberstanden, trat eine totale Sonnenfinsterniß ein, welche die Heere und die Könige erschreckte und sie zur Abschließung eines Friedens willig machte (30. Sept. 610 v. Ehr.; nach neuerer Berechnung 28. Mai 585 v. Ehr.).

7. Geschichte der Alten Welt - S. 17

1860 - Freiburg : Herder
Die ältesten Staaten. 17 des Himmels, mit Tempel zu Theben, der Sonnengott, Ra, mit Tempel zu On (Heliopolis). Der Sonnenkult der Aegyptier unterschied aber verschiedene Sonnengötter, entsprechend den Stellungen der Sonne im Verlause der Jahres- und Tageszeiten, als Sonne des Frühlings, Sommers und Winters, als Morgen-, Mittag-, Abend- und Nachtsoune. Der gefeiertste war Osiris (Hesiri), Bruder und Gemahl der Jstö (Hes); er wird von seinem feindlichen Bruder Seti (von den Griechen ihrem Typhon verglichen) ermordet, von seinem Sohne Horus (Har, bei den Griechen Apollo), gerächt und Seti vertrieben, d. h. die Sonne weicht zurück gegen Süden, die heißen Winde aus der Wüste drohen die Vegetation Aegyptens zu versengen, der Nil, der Sonnenstrom, nimmt immer mehr ab; da verjüngt sich die Kraft der Sonne, der Nil wächst wieder an und befruchtet das Land von neuem; Aegypten feiert statt der Trauerfeste wieder Freudenfeste. Die ägyptischen Naturgottheiten sind aber meistentheils auch sittliche Mächte, wie z. B. Osiris, Isis und Horus, besonders tritt Thot (Her- mes bei den Griechen) hervor, der Geber aller Wissenschaft und Kunst; es gibt besondere Gottheiten der Wahrheit und Treue, selbst eine Göttin (Saf), welche über die Bibliotheken wacht. 8 45. Die Aegyptier erblickten in einzelnen Thieren das Wirken Thicrkult. der Götter besonders deutlich, daher waren ihnen diese Thiere heilig; so verehrte das ganze Land den Stier Apis (Hapi, wie auch der Nil heißt), der besondere Kennzeichen trug, als lebendes Abbild des Osiris; so war die Kuh der Isis heilig und durfte nicht geschlachtet werden, die Katze der Pacht, der Ibis dem Thot u. s. w.; andere Thiere waren nur in gewissen Bezirken heilig, in andern nicht, z. B. das Krokodil, das Schaf, die Ziege, der Hund rc. Bei solchem Aberglauben ist es begreistich, daß die Aegyptier überall Wunder und Zeichen erblickten, sowie daß ihnen die Fremden als gottlos und unrein erscheinen mußten. Daher konnten sich Griechen und Phönikier in Aegypten erst dann nieder- lassen , als die Nation bereits im Verfalle war, aber auch da konnte sich ein echter Aegyptier nicht dazu entschließen, sein Vaterland aufzu- geben und sich unter Fremden niederzulassen. § 46. Die ägyptischen Priester lehrten die Unsterblichkeit der Seele, nach der Behauptung der griechischen Schriftsteller auch die Seelenwanderung. Dieses Schicksal traf jedoch keineswegs alle Ge- storbenen ; denn wie bildliche Darstellungen und Gebete zeigen, wandert die abgeschiedene Seele in die Unterwelt, die im Westen liegt, und stellt sich vor das Tod tengericht (Osiris, Isis, Thot, Anubis und 72 untergeordnete Beisitzer). Der Verurtheilte wandert in die Hölle, der Gerechtfertigte in die Gefilde der Seligen („Weißglänzenden"), wo er alle Freuden des Erdenlebens in höherem Maße genießt. Bevor der Leichnam des Aegyptiers im Grabe Aufnahme fand, wurde derselbe Die Mu- riner letzten Reinigung unterworfen. Eingeweide und Gehirn wurden herausgenommen, dann der Leib in eine Lösung von Laugensalz gelegt, alsdann mit Oelen bestrichen und mit harzigen Stoffen ausgefüllt, die einzelnen Glieder und zuletzt der ganze Leib vielfach mit feinen Leiuen- binden umwunden, hierauf in den mannigfach verzierten Sarg aus Sy- komorcnholz gelegt und in feierlichem Geleite in eines der Felsengräber gebracht, welche immer auf der Westseite der Städte, im libyschen Ge- B umüller, Weltg. 9

8. Geschichte der Alten Welt - S. 53

1860 - Freiburg : Herder
Die Griechen. 53 dorischen Maliern; er beschützte das delphische Orakel, an das sich Dorer vorzugsweise wandten; er kam dem König und Gesetzgeber der Dorer Aegimius, als sie im nördlichen Thessalien wohnten, gegen die Lapithen zu Hilfe, und zum Danke nahm Aegimius den Sohn des Herakles, Hyllus, an Kindesstatt an, auf welchen die königlichen Ge- schlechter der Dorier ihren Ursprung zurückführten; endlich sollte He- rakles die olympische Festfeier gegründet haben, die aus einer dorischen frühe zu einer nationalen erwuchs. § 147. Die griechische Heraklesmythe ist vielfach mit orientalischen Elementen gemischt, die namentlich lydischen und phönikischen Ursprun- ges sind und dem Kulte des Sonnengottes dieser beiden asiatischen Völker angehören, so daß man den reingriechischen Kern der Herakles- mythe nicht auszuscheiden vermag. Thesens. Minos. § 148. Der Heros des jonischen Stammes, zunächst der Stadt Athen als seiner Heimath, ist Theseus, ein Abkömmling des Thcscus und meerbeherrschenden Gottes Poseidon (Neptun). Die attische Mythe Äonier. gesellt ihn dem Herakles als Freund zu und läßt ihn ähnliche Thaten verrichten. Die wichtigste ist die Befreiung Athens von dem Tribute, zu welchem es von dem Könige der Insel Kreta, Minos, verpflichtet Minos, war. Dieser Minos war ein Sohn des Zeus, beherrschte Kreta und die meisten Inseln und machte Megara nebst Athen tributpflichtig. Jährlich mußten die Athener sieben Knaben und ebenso viele Mädchen nach Kreta schicken, wo sie dem Ungeheuer Minotaurus, welches Minos Der Mino- in dem Labyrinthe beiknoffus eingeschlossen hielt, zum Fräße dienten. taur* Theseus. erlegte eö und befreite so Athen von jährlich wiederkehrendem Jammer. 8 149. Dieser Mythe liegt wahrscheinlich die Thatsache zu Grunde, Erklärung daß ein Seekönig, der Kreta und die meisten Inseln beherrschte, für einige Zeit auch Athen und Megara unterwarf, zuletzt aber von einem " attischen Helden zurückgeschlagen wurde. In dem menschenfressenden stierköpsigen Ungethüm Minotaurus glaubt man den phönikischen Moloch mit seinen gräulichen Menschenopfern zu erkennen; denn auf Kreta hatten die Phönikier mehrere größere Niederlassungen und damit auch Tempel und Opferftätten für Moloch und Astaroth gegründet; Theseus erscheint demnach als Hort und Rächer der Ionier gegen Ka- rer und Phönikier. (Menschenopfer waren jedoch auch dem griechischen Kulte nicht ganz fremd; einzelne Fälle werden im Zeitalter der Heroen erzählt, desgleichen während der Perserkriege und selbst noch in späte- rer Zeit.) § 150. Dem Theseus schrieben die Athener auch die Vereinigung aller attischen Städte und Gaue in eine Gesammtheit, die Bürger- gemeinde Athen, zu, die er durch gemeinschaftliche Festfeier (Pana- thenäen) befestigte; dieser Vereinigung verdankten es die attischen Ionier, daß sie Stärke genug besaßen, um die Angriffe anderer Stämme zu- rückzuschlagen. Nachdem er Attika auf diese Weise geordnet hatte, zog er auf neue Abenteuer aus, fand aber bei seiner Zurückkunst einen andern im Besitze der königlichen Gewalt und das Volk ihm entfremdet; deßwegeu begab

9. Geschichte der Alten Welt - S. 54

1860 - Freiburg : Herder
54 Geschichte der alten Welt. er sich auf die Insel Skyrus und fand dort durch die Arglist des Königs Lykomedes seinen Tod. Die Fahrt der Argonauten. 8 151. Eine weite Fahrt führten die Minyer unter Jason aus; auf dem Schiffe Argo fuhren sie von Jolkus (im Hintergründe des pagäsäischen Meerbusens) in das Land des Königs Aktes am Strome Phasis; dort gewann Jason mit Hilfe Medeas, der zauberkundigen Tochter des Aktes, das goldene Vließ des Widders, welcher einst des Jason Verwandte, Phrirus und Helle, als sie vor der Wuth des Phlegyers Athamas flüchteten, über den Hellespont getragen hatte. In der später» Sage ruft Jason alle Helden seiner Zeit: Herakles, Theseus, Kastor, Pollux, den Sänger Orpheus rc. zusammen; als Land des Aktes bezeichnet sie Kolchis am Pontus, und läßt den Jason in weiter Fahrt durch den Ocean zurückkehren, worin sich der Einfluß der erweiterten Erdkunde offenbart. Die Sieben gegen Theben und die Epigonen. Theben. § 152. Sagenreich vor allen Städten war Theben und Böotien; am Fuße der Burg Kadmea, des Königssitzes, war die feste, sieben- thorige Stadt erbaut, die Beherrscherin eines fruchtbaren Gaues. Aber in dem königlichen Hause waltete furchtbarer Frevel, der ihm selbst und der Stadt verderblich wurde. Die Brüder Eteokles und Polyni- kes stritten sich um den Thron; Polynikes wurde vertrieben, fand aber in dem Hause des Königs Adrastus zu Argos gastliche Aufnahme, wie Tydeus, den Blutschuld aus Kalydon in Aetolien vertrieben hatte, und wurde wie dieser des Adrast Schwiegersohn. Adrast, Polynikes, Tydeus, Amphiaraus der Seher, Kapaneus, Hippomedon und'parthe- nopäus der Arkadier verbündeten sich zum Kampfe gegen Theben; allein bei dem Sturme auf die Thore fanden sie bis auf Adrast den Tod, Eteokles und Polynikes aber durchbohrten sich gegenseitig im Zweikampfe. Die hcrangewachsenen Söhne (Epigonen) der Helden unternahmen den Rachekrieg und führten ihn glücklich aus; sie wurden bald zu einem größern Unternehmen berufen. Trojanischer Krieg. Stadtu.ge- § 153. Troja oder Ilion war die Hauptstadt des Gebiets riet Troja. Troas in der nordwestlichen Ecke Kleinasiens, das von den waldigen Gipfeln des guellenreichen Jdagebirges bis Dardanus am Hellespont und an die adramyttenische Bucht reichte (etwa 10 Meilen lang, 8 Meilen breit), also einem der größeren griechischen Gaue gleich kam; die Trojaner, auch Dardaner und Teukrer genannt, gehörten wahr- scheinlich zu den Völkerschaften, welche in uralter Zeit von Phrygien bis Makedonien wohnten, -ein Zweig der arischen Völkerfamilie, der dem pelasgischen zunächst verwandt war. 8 154. In Troja herrschte Priamus, ein reicher, glücklicher und edelmüthiger König, doch einer seiner Söhne, der schöne Paris, brachte Unheil über Vater und Volk. Er fand gastliche Aufnahme bei dem König Menelaus in Lakedämon, entführte aber dessen Weib Helena, He^na mit vielen Schätzen. Alle Fürsten Griechenlands, vom theffa- Kricges! lischen Phthia und von Aetolien bis Kreta und Rhodus erklärten die

10. Geschichte der Alten Welt - S. 66

1860 - Freiburg : Herder
66 Geschichte der alten Welt. ein zahlreicher Chor männlicher und weiblicher Dämonen, die in un- terster Stufe in Ungeheuer übergehen. Chtonischc Die Erde ist der Schauplatz der Thätigkeit aller Götter und der Gottheiten. Geschlechter der Menschen; ihre gemeinschaftliche Urmutter ist Gäa, die Göttin der Urerde; sie ruht längst; auch Rhea, die Mutter des Zeus, hat sich gleichsam zurückgezogen und tritt erst wieder in Vorderasten als die phrygische Bergmutter Kybele in die Reihe der Götter, denen Feste gefeiert werden. Ihre Tochter Demeter dagegen ist die wohlthätige Erdgöttin, welche den Menschen die Getreidefrucht gab und damit den Ackerbau, ansäßiges Leben in Familie und Gemeinde begründete, daher sie als Wohltäterin und Gesetzgeberin verehrt wird. Ihre Tochter Persephone (Proserpina) wird von dem Herrscher der Unterwelt, Hades (Pluton), entführt und die klagende Mutter erlangt von Zeus nur so viel, daß Persephone die eine Hälfte des Jahres bei ihr in der Oberwelt zubringen darf, ein Sinnbild von dem Leben der Vegetation, welches im Winter sich in die Tiefe der Erde zurückzuziehen scheint, um mit dem Sommer wieder an das Licht der Sonne zurückzukehren. Aehnlich ist der Mythus von Dionysus (Bacchus), dem Sohne des Zeus und der Semele, dem Gotte der Reben; wie diese im Winter ersterben, im Sommer wieder aufleben und im Sonnenstrahle den Feuertrank reifen, so ist Dionysus ein leidender und triumphirender Gott, dem Trauer- und Freudenfeste (zum Theil in wilder Lust und Schmerz, Orgien) ge- feiert werden. Wie die Erde alles Leben erzeugt und wieder in ihrem dunklen Schooße begräbt, so stehen diese drei chtonischen Gottheiten auch in geheimnißvoller Beziehung zu dem Schicksale des Menschen nach dem Tode; tröstliche Belehrung darüber erhielten die, welche sich in die Mysterien zu Eleusis in Attika einweihen ließen. Der Beherrscher der Unterwelt war Zeus dritter Bruder Hades oder Pluton, und neben ihm thronte Persephone. Rach Homers Glaube ist die Unterwelt am westlichen Ende der Erde, ein dunkles Thal mit düsteren Wäldern un- fruchtbarer Bäume, der Boden eine Wiese mit Asphodelosblumen; dort wandeln die abgeschiedenen Seelen der Menschen als luftige Schatten- bilder der Lebenden, ohne Bewußtsein, daher schmerz- wie freudelos, doch ihre Haltung bewahrend, die sie im Leben inne hatten, z. B. als Helden, Jäger, Gebieter re. In dem späteren Glauben dagegen erscheint die Unterwelt als ein unterirdisches Reich, wohl verwahrt durch Mauern und Thore, regiert von Pluton und Persephone, denen, wie dem Zeus und Poseidon, ein Gefolge von Dämonen gehorcht, z. B. die Erinnyen, Charon, Kerberus re.; für die Gestorbenen beginnt, nachdem das Ur- theil der Todtenrichter gesprochen ist, ein neues Leben in der Unterwelt, ein martervolles für Bösewichte, ein glückliches für die, welche den hei- ligen Satzungen auf der Erde nachgelebt hatten; ihr Aufenthalt ist Elysion. Die Griechen glaubten an einen geheimnißvollen Verkehr der Ober- und Unterwelt; sie brachten allgemeine Todtenopfer dar, verehrten aber besonders die Heroen, nicht bloß sene Götter- söhne und Halbgötter aus der mythischen Vorzeit, sondern auch verdiente Männer späterer Zeiten, z. B. die Koloniengründer, die bei Platää gegen die Perser Gefallenen re.
   bis 10 von 524 weiter»  »»
524 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 524 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 6
2 0
3 1
4 38
5 5
6 26
7 19
8 3
9 72
10 22
11 51
12 0
13 4
14 58
15 31
16 13
17 27
18 17
19 16
20 22
21 7
22 41
23 27
24 18
25 2
26 40
27 5
28 2
29 32
30 6
31 1
32 6
33 100
34 0
35 1
36 0
37 143
38 93
39 6
40 9
41 15
42 1
43 102
44 24
45 133
46 3
47 2
48 12
49 65

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 24
1 32
2 63
3 52
4 60
5 11
6 19
7 0
8 0
9 13
10 2
11 69
12 5
13 14
14 37
15 2
16 23
17 92
18 9
19 2
20 1
21 41
22 283
23 14
24 5
25 18
26 17
27 5
28 14
29 0
30 4
31 4
32 15
33 31
34 3
35 16
36 1
37 3
38 4
39 10
40 10
41 12
42 16
43 74
44 4
45 21
46 0
47 36
48 28
49 10
50 39
51 0
52 39
53 60
54 30
55 7
56 2
57 0
58 6
59 13
60 1
61 29
62 12
63 27
64 20
65 15
66 3
67 0
68 31
69 7
70 95
71 36
72 20
73 2
74 2
75 16
76 16
77 43
78 6
79 22
80 9
81 8
82 23
83 3
84 9
85 0
86 2
87 8
88 17
89 22
90 1
91 11
92 141
93 10
94 10
95 41
96 0
97 16
98 15
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 332
1 65
2 155
3 100
4 267
5 329
6 295
7 380
8 108
9 496
10 355
11 154
12 179
13 93
14 112
15 424
16 718
17 101
18 215
19 670
20 111
21 221
22 378
23 83
24 402
25 89
26 255
27 473
28 67
29 247
30 308
31 176
32 150
33 1335
34 319
35 211
36 88
37 432
38 78
39 551
40 494
41 405
42 82
43 208
44 221
45 236
46 64
47 354
48 361
49 327
50 163
51 418
52 256
53 179
54 883
55 350
56 163
57 125
58 356
59 1315
60 215
61 188
62 704
63 218
64 247
65 176
66 30
67 395
68 307
69 23
70 69
71 380
72 201
73 842
74 328
75 268
76 193
77 441
78 294
79 315
80 630
81 2098
82 138
83 406
84 35
85 497
86 162
87 243
88 542
89 124
90 216
91 580
92 60
93 166
94 22
95 299
96 120
97 255
98 400
99 191
100 859
101 70
102 301
103 718
104 183
105 219
106 112
107 80
108 280
109 554
110 217
111 127
112 273
113 89
114 87
115 333
116 137
117 88
118 326
119 400
120 312
121 445
122 170
123 163
124 168
125 93
126 307
127 1042
128 344
129 270
130 39
131 645
132 348
133 213
134 337
135 41
136 2011
137 43
138 257
139 324
140 584
141 203
142 299
143 482
144 185
145 741
146 414
147 116
148 652
149 112
150 327
151 196
152 259
153 178
154 111
155 379
156 520
157 301
158 382
159 348
160 193
161 128
162 416
163 347
164 379
165 348
166 534
167 180
168 71
169 195
170 130
171 533
172 576
173 958
174 137
175 904
176 485
177 1512
178 141
179 479
180 356
181 340
182 1272
183 1220
184 341
185 80
186 282
187 320
188 349
189 438
190 110
191 412
192 520
193 675
194 364
195 104
196 221
197 519
198 247
199 200