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1. Teil 2 - S. 13

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der Flankenangriff gegen Rußlands 13 hielten sie immer wieder fest. And inzwischen marschierten die Truppen an den Flügeln, was das Zeug halten wollte, um die Russen herum. Am fünften Schlachttag standen die Deutschen schon so (Tafel!), am achten und letzten Tage waren sie so (Tafel!) eingekreist. Lier liegt die russische Stadt Augustow, östlich davon ein riesiger, dichter Wald. 2n diesen Wald hinein waren jdie Reste der russischen Njemenarmee nun getrieben, und außen herum standen die Deutschen. Und nun war es wieder wie^bei Tannenberg. Was nicht erschossen wurde oder im Gestrüpp und Sumpf umkam, wurde gefangen ge. nommen. Nur ganz wenigen gelang es, sich durchzuschleichen und in eiliger Flucht zu entkommen. Die ganze große zweite Njemen-Armee war auch vernichtet. Ihre Geschütze und Wagen standen im Walde von Augustow zerstreut, Leichen und Pferdekadaver dazwischen. Wochenlang hat es gedauert, bis alle Beute geborgen war. Ostpreußen aber war wieder befreit; und seitdem ist kein Russenheer wieder auf unseren deutschen Boden gelangt. And die Russen hatten einen heilsamen Schreck gekriegt, was nun noch an ihren Flügeln geschehen würde, da das große Leer, das im Norden sie gegen Umgehung schützen sollte, vernichtet war. Merkworte: Der Feldzugsplan 1915. Umklammernde Vernichtung wegen Entfernung nicht möglich Ziel: Rußland unschädlich machen 1. Die Russen weit von der Grenze forttreiben 2. Festungsgürtel nehmen 3. Viele Soldaten und Rüstzeug vernichten. Zunächst Flanken bedrohen 1. Eigenes Land befreien Galizien, Ostpreußen 2. Russen ängstigen, daß sie anderwärts weniger Acht geben Befreiung der Bukowina im äußersten So Befreiung Ostpreußens im äußersten No Vernichtung von 200000 Russen in der masurischen Winterschlacht, Februar 1915 Äindenburg kreist Russen im Marsch ein.

2. Teil 2 - S. 53

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei und Balkanstaaten. 53 Staaten gehabt. Aber später sind mächtigere Völker aufgekommen, als die Griechen waren, und da haben die Griechen den größten Teil ihrer Kolonien an den Ufern des Mittelmeers verloren. Nur die, die in der nächsten Nähe ihrer Leimat lagen, besonders hier um das Ägäische Meer herum (Karte!), haben sie weiter behalten. And da wohnen auch heute noch überall Griechen. So kommt es, daß das Gebiet, welches von den Griechen bewohnt wird, ganz merkwürdig auseinandergerissen ist. (Skizze!) Es ist außer dem lüd-lichen Teil der Balkanhalbinsel an den Küsten der übrigen Balkanhalbinsel und Kleinasiens immer ein ganz schmaler Küstenstreifen. Eigentlich nur die Städte, die unmittelbar am Meer liegen und gute Läfen haben. Da seht ihr nun schon, daß es schlecht möglich ist, alle Griechen in einem Staate zu vereinigen. Die andern Völker, die weiter im Linterlande wohnen, wollen sich natürlich nicht gefallen lassen, daß alle Küsten den Griechen gehören. Und die wenigen Griechen an den Meeresküsten sind gar nicht mächtig genug, um die zahlreichen Völker des Binnenlandes zurückzuhalten. Da ist also gleich der erste Anlaß zu immerwährendem Streit auf der Balkanhalbinsel: die Griechen wollen die Meeresküsten haben, weil sie dort wohnen, und die andern Völker wollen sie haben, weil ihnen das ganze Hinterland gehört. Mit den andern Völkern gibt es aber nicht weniger Anlaß zum Zank. Von zweien, die noch dazu verwandte Völker sind, habt ihr schon früher gehört. Sch.: Die Bulgaren und Serben sind beide Slawen, aber sie haben immer Streit, weil sie so sehr durcheinander wohnen. Manchmal in einem einzigen Dorf zusammen. Diese beiden Völker, Bulgaren und Serben, bewohnen nun aber hauptsächlich der» großen nördlichen Rumpf der Balkanhalbinsel. Die Serben im Westen, die Bulgaren im Osten (Skizze!). 3n der Mitte aber ganz durcheinander gemischt. Dazu kommen nun von Süden her, wo das Meer in der Nähe ist, noch eine ganze Menge Griechen, die auch dazwischen wohnen. Schließlich aber gibt es noch zwei Völker, die sich auch zum Teil dazwischen mischen. An der Westküste der Balkanhalbinsel wohnt ein merkwürdiges kleines Volk, das wir meist mit dem italienischen Namen die Albanier nennen. Diese Albanier sind von allen europäischen Völkern die.

3. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 31

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
in Der Gesamtangriff unserer Feinde. 31 in den sicheren Tod. And so kam es, daß schließlich sogar diese gehorsamen Russen sich weigerten, nicht vorwärts gingen, zum Feinde überliefen oder in Scharen davonliefen. Darum mußte massenhaft Gendarmerie hinter der Front aufgestellt werden, die jeden flüchtenden oder nicht vorwärtsgehenden Soldaten kurzer Land nieder-schoß. Läufig haben sie geradezu Abteilungen mit Maschinengewehren aufgestellt, um in die eigenen Truppen hineinzuschießen, wenn diese nicht vorwärts wollten. Wir haben Äeeresbefehle der Russen gefunden, in denen den Truppen gedroht wurde, daß sie alle niedergemacht werden würden, wenn sie den befohlenen Angriff nicht ausführten. Auf diese unmenschliche Weise und mit ihrer riesigen Überlegenheit an Zahl haben die Russen tatsächlich einen gar nicht so kleinen Erfolg im Laufe des Sommers 1916 errungen. Sie sind allerdings auch die einzigen gewesen, die etwas Nennenswertes erreicht haben. 3n Frankreich und Italien waren die nachher mit vieler Mühe uns abgenommenen Gebiete so lächerlich klein, daß es gar nicht lohnte, ihretwegen überhaupt einen großen Angriff anzufangen. Aber die Russen haben wirklich ein ganz gutes Stück geschafft. Bei den beiden nördlichen Heeresgruppen in Wolhynien und Galizien haben sie freilich nur kleine Strecken erobert und sind nachher namentlich in Wolhynien von General Linsingen wieder noch ein Stück zurückgeworfen worden. Aber in der Bukowina haben sie gleich in ihrem ersten fürchterlichen Anlauf die Österreicher ein mächtiges Stück zurückgetrieben. In einer einzigen Woche sind sie einmal volle hundert Kilometer vorwärts gekommen. Die Österreicher hatten sich dann wieder hinter neuen Verschanzungen festgesetzt, aber nach einiger Zeit haben die Russen sie dann wieder und immer wieder zurückgedrängt. Denn gerade hier in der Bukowina, unmittelbar an der rumänischen Grenze, kam ihnen alles darauf an, recht auffällige Erfolge auswerfen zu können. Bis in die Karpathen-frerge hinein mußten die Österreicher zurückweichen. And ein großes Stück durch dies Gebirge hindurch ist ihre Front noch zurückgedrängt worden. Damit lag dann aber wieder, wie schon einmal ein Jahr früher, die ungarische Tiefebene oder in diesem Falle zunächst einmal die Lochebene von Siebenbürgen vor dem Feinde offen. An dieser Stelle sah es für unsere Sache recht bedenklich aus. And nun begannen im Juli die großen englisch-französischen Angriffe. Da

4. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 39

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Hi Der rumänische Krieg. 39 Einundzwanzigster Abschnitt: Der rumänische Krieg. (Neben der folgenden Skizze ist eine physikalische Karte zu verwenden, die das ganze von Rumänen bewohnte Gebiet umfaßt.) Wir haben im Verlauf dieses Krieges schon viel von den Ländern im Südosten von Deutschland gehört, die in vielen Dingen so merkwürdig anders aussehen als unser Vaterland. Da war Staats- und Volksgrenze sind mit verschiedenen Farben zu zeichnen. auch an der Donau bezw. am Pruth entlang, so daß sie deutlich hervortreten. zunächst unser Bundesgenosse Österreich-Ungarn, dann war da die Balkanhalbinsel. Nun müssen wir uns noch näher mit einem dicht dabeiliegenden dritten Lande beschäftigen, das wohl von allen am merkwürdigsten ist, nämlich mit Rumänien. Wir haben schon früher davon gehört, daß man die Völker nach der Ähnlichkeit ihrer Sprachen zu großen Gruppen zusammengestellt hat. Da gibt es die germanischen Sprachen, die romanischen

5. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 41

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 41 hin eine andere Sprache zu lehren. Aber das seht ihr daraus, wenn überhaupt die obersten Beamten des Volkes auf solchen wunder-lichen Einfall kommen konnten, wie vernarrt die Rumänen in die Franzosen sein müssen! Die drei Völker, die nun hier so eingekeilt zwischen den nördlichen und südlichen Slawen wohnen, müßten nun eigentlich schön untereinander zusammenhalten. Das haben sie auch mitunter getan, aber nun sind sie untereinander garnicht verwandt. Ihre Sprachen sind jede von der anderen so ungeheuer verschieden, daß es für jeden recht schwer ist, die des anderen zu lernen. Jedes von ihnen hängt natürlich auch am meisten an den Völkern, die mit ihm sprachlich verwandt sind, wenigstens ist das so bei den Rumänen und bei den Deutschen. Nun sind aber die Franzosen, für die die Rumänen so schwärmen, mit den Deutschen im deutschen Reich, für die die österreichischen Deutschen eintreten, schon immer spinnefeind gewesen. Darum ist die Freundschaft zwischen Deutschland und Rumänien immer etwas in Gefahr gewesen. Daß sich die Beiden lange Zeit gut vertragen haben, verdanken wir wohl, wie ihr schon neulich gehört habt, vor allem dem rumänischen König Karol, der ein deutscher Prinz aus dem Lohenzollernhause war. Sonst haben die Rumänen sich oft genug daran geärgert, daß die Deutschen mit den Franzosen so schlecht standen. Nun müssen wir uns einmal das Land der Rumänen genauer ansehen: Die Hauptsache in diesem Lande ist das Mündungsgebiet des großen, mächtigen Donaustromes mit seinen gewaltigen Nebenflüssen, Pruth und Sereth. Diese Flüsse fließen um das spitze Gebirgsdreieck herum, das hier im Osten die Grenze von österrctch-Angarn bildet. Nun wohnen aber die Rumänen weit über dies Gebirge hinaus nach Westen. Die äußerste Spitze des großen Gebirgsdreiecks wird hier im Westen durch ein etwas niedrigeres Gebirge gegen die Donautiefebene abgegrenzt. Dieses dreieckige Land, das Lochland von Siebenbürgen, wird auch hauptsächlich von Rumänen bewohnt, ja über dies Gebirge hinaus noch bis in die ungarische Tiefebene des Theißflusses hinein wohnen noch eine ganze Menge Rumänen. Was nun sehr ärgerlich für die Rumänen ist, ist, daß ihr Volksgebiet nirgends recht ans Meer heranreicht. Äier im Süden bildet, wie ihr seht, die Donau die Grenze des rumänischen

6. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 43

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
m Der rumänische Krieg. 43 Grenzgebirge, den Transsylvanischen Alpen, und der Donau liegt. Schmerzlich ist nur, daß dieses prächtige Land keinen natürlichen Ausgang zum Meere hat, weil sich da die von Bulgaren und Türken bewohnte Dobrudscha zwischenschiebt. Früher gehörte nun von diesem ganzen rumänischen Lande der nordwestliche Teil zu Ungarn, der südliche und nördliche zur Türkei. Diese Gebiete wurden dann im Kriege den Türken abgenommen und zu einem selbständigen Fürstentum gemacht. Die Russen, die alten Feinde der Türken, sind sehr für das neue kleine Fürstentum eingetreten und haben sich gewaltig als seine Beschützer aufgespielt. Dieses Fürstentum bestand damals, wie ihr ja nun selber seht, aus drei Teilen, nämlich dem großen südlichen Tiefland, der Walachei, und den beiden Streifen am Pruth, Moldau und westliches Beffarabien. Nach einiger Zeit gab es dann wieder einen Krieg zwischen der Türkei und den Russen. Die Rumänen haben damals den Russen recht wacker geholfen, und die Russen hatten ihnen versprochen, daß sie dafür gut belohnt werden sollten. Wie es nun aber zum Friedensschluß kam, und die Russen den Türken gerne ihr ganzes europäisches Gebiet mit ganz Konstantinopel abgenommen hätten, da mischten sich die Engländer drein. Die waren damals auf die Russen garnicht gut zu sprechen. So kriegten die Russen nichts von dem, was sie haben wollten, und da hielten sie sich schadlos an ihren eigenen Verbündeten, den Rumänen. Sie nahmen ihnen nämlich kurzerhand Bessarabien weg, und dafür bekamen die Rumänen von den Türken die Dobrudscha. Aber die Dobrudscha war ja gar kein rumänisches Land. Dagegen war der Streifen Bessarabien, der ihnen weggenommen wurde, wirklich von Rumänen bewohnt. Als dageschah, waren die Rumänen natürlich auf die Russen furchtbar wütend, und es hat bis in den Weltkrieg hinein in Rumänien eine große Partei gegeben, die den Russen diese Niedertracht nicht vergessen konnte. Aber es gab auf der anderen Seite eine noch größere Partei, die auf alle Fälle mit ihren romanischen Stammesbrüdern, den Franzosen, zusammengehen wollte. Da nun die Franzosen mit den Russen verbündet waren, so wollten diese Leute von einer Feindschaft gegen Rußland nichts wissen. Da seht ihr nun, wie sonderbar es in Rumänien zugegangen ist. Das Königreich Rumänien bestand bei Ausbruch des Well-

7. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 45

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 45 ziehen. Es gibt in Rumänien sehr viele Leute, die es nicht ehrlich meinen, denen man bloß eine ordentliche Land voll Geld in die Tasche zu stecken braucht, so tun sie alles, was man von ihnen verlangt. Und daran Ließen es unsere Feinde nicht fehlen! Und als es' uns dann im Sommer 1916 scheinbar so schlecht ging, da dachten die Rumänen, jetzig wäre ihre Zeit gekommen. Mit einem Male war die Kriegserklärung da, und gleich standen auch die rumänischen Truppen fertig an den Transsylvanischen Alpen und marschierten flott in Siebenbürgen ein. Die beiden wichtigsten Städte im Süden von Siebenbürgen, Kronstadt und Lermannstadt, wurden schon am zweiten und dritten Kriegstage von ihnen eingenommen. Damit waren sie über das hohe Gebirge hinaus, das ja doch der wichtigste Schuh für Ungarn hätte sein sollen. Da könnt ihr euch vorstellen, was für einen Jubel es in Bukarest, der rumänischen Lauptstadt, gegeben hat! Am zweiten Tage des rumänischen Krieges wurde Generalfeldmarschall von Lindenburg zum Generalstabschef des gesamten deutschen Leeres ernannt! Und nun gab es einen Krieg von echt Lindenburgischer Art. Es wurden gegen Rumänien zwei Leeresgruppen aufgestellt, die eine in Bulgarien, um von Süden anzugreifen, unter General-feldmarschall von Mackensen, dem Sieger in Polen und Serbien, die andere in Siebenbürgen unter General Falkenhayn, dem Vor-gänger Lindenburgs im deutschen Generalstab, um von Norden aus gegen die Walachei vorzugehen. Wenn ihr euch nun einmal auf der Karte das Königreich Rumänien anseht, wie es vor dem Weltkriege war, da sieht es etwa aus wie ein kurzer Strumpf, eine Socke. Die Walachei ist der riesige Füßling, die Dobrudscha der Lacken und die Moldau der schmale Schaft. Auf Lacken und Sohle des Rumänenlandes war es aber zunächst abgesehen. Dieser Füßling hat für einen Krieg, wie er hier ausbrach, gar eine sehr unangenehme Lage. Wenn von der spitzen Ecke im Norden aus eine Armee in die Walachei einbrach, so wurden alle Truppen, die in dem westlichen Teil der Walachei standen, abgeschnitten und eingekreist. Ebensv ging es ihnen, wenn eine Armee von Südosten her durch die Dobrudscha und über die Donau ging. Dieser nach Westen vorspringende Teil der Walachei, die Fußspitze des rumänischen Strumpfes, mußte also zunächst und auf jedenfall gesichert werden. Wollten dicrumänen ihre Soldaten,

8. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 48

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
48 Einundzwanzigster Abschnitt. m Ruhezeit ein wenig länger, denn jetzt holte Äindenburg zum Äaupt-schlage aus! Mit einem Male, wieder ganz unvermutet, brach das Leer Falkenhayns an der Nordwestecke der Walachei, da wo im linken Strumpf der große Zeh steckt, über das Gebirge nach Rumänien herein. Wieder waren die Rumänen auf diesen Schlag nicht vorbereitet gewesen. Das war ja doch auch nicht die gefähr-lichste Stelle für sie, hatten sie gedacht. Wenn man sie einschließen und abschnüren wollte, so mußte man ja doch entweder von der Do-brudscha her oder aus der spitzen Ecke des Gebirges westlich der Walachei vorstoßen. An dieser Stelle und an der Donau gegenüber Mackensen hatten deshalb die Rumänen auch alle Kunst auf-gewandt und alle Kräfte angehäuft, um sich gegen einen Einbruch der Feinde zu sichern. And gerade deshalb brach Falkenhayn an der Stelle herein, wo er zwar die Rumänen nicht umklammern konnte, wo es ihm aber dafür möglich war, sie zu überraschen. Die Überraschung gelang vollkommen. Trotz des ungeheuer gebirgigen Geländes stürmten die Österreicher, Angarn und Deutschen in einem ungeheuer eiligen Tempo in die Grenzgebiete hinein. Das Rumänenheer wurde nicht nur vollständig geschlagen, sondern geriet auf der Flucht in einen solchen Wirrwarr, daß es immer eiliger und eiliger nach der Lauptstadt zu fliehen mußte, und das war für uns sehr wichtig. Denn in der Walachei lagen ungeheure Mengen von Getreide aufgestapelt, besonders Mais und Gerste, aus denen man das herrlichste Viehfutter bereiten kann, und daran mangelte es bei uns ja doch vor allem. Wären nun die Rumänen schön Schritt für Schritt zurückgegangen, so hätten sie Zeit gehabt, diese ganzen Ge-treidemassen zu verbrennen und zu vernichten. Bei der großen Eile aber, die sie hatten, mußten sie alles stehen und liegen lassen, und die kolossalen Mengen von Getreide fielen in unsere Land. Dabei war noch etwas besonders Spaßiges: Ehe der Krieg mit Rumänien ausbrach, hatten wir nämlich sehr viel Getreide in Rumänien aufzukaufen versucht. Damit uns das nicht zukommen sollte, hatten uns schnell die Engländer vor der Nase weg die rumänische Ernte aufgekauft. Das Getreide nach England zu bringen, war ihnen allerdings nicht möglich, weil es die Türken ja nicht aus dem Schwarzen Meer herausgelassen hätten. Aber nun konnten wir es doch nicht mehr kaufen, und es blieb in Rumänien liegen. Als wir nun ober

9. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 8

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
8 Achtzehnter Abschnitt. 11 nun gewaltige Festungen, die das Land gegen einen Angriff schützen sollten. 3n Deutschland Metz, in Frankreich eine ganze Reihe von mächtigen Festungswerken, von denen das stärkste und umfangreichste Verdun ist. Lier also mußten wir immer gefaßt sein, daß die Franzosen eines Tages gegen Metz vorbrechen würden. Gelang ihnen das, bekamen sie Metz wirklich in ihre Äände, dann standen sie zugleich unseren Truppen hinten in Frankreich weit im Rücken, und die hätten, ohne besiegt zu sein, schleunigst Kehrt machen müssen und in aller Eile bis zum Rhein zmückma;schieren, um nur den wenigstens gegen die Franzosen zu schützen. Das war also eine gefährliche Stelle für uns, und deshalb hat General Falkenhayn beschlossen, einem solchen Angriff zuvorzukommen. Aber das war nicht so leicht. Verdun liegt nämlich auf einer Kochfläche, die nach Osten zu gegen Deuisch-Lothringen ziemlich steil abfällt. Am Abhange dieser Ebene liegen die gewaltigsten Festungswerke von Verdun. Zu deren Füßen liegt eine Tiefebene, diewvevre-Ebene. Das Leer, das auf unserer Seite hier stand, wurde vom deutschen Kronprinzen befehligt, und der hat denn auch den Angriff auf Verdun geleitet. Ende Februar begann ganz unerwartet ein mächtiger Vorstoß von Norden her; der richtete sich also nicht von dermvevre-Ebene gegen die jdöhen, sondern stieß weiter nördlich, wo unsere Truppen schon auf der joöhe standen, durch das Walddickicht gegen die äußerste Verteidigungslinie der Festung. Leicht war auch dieser Angriff nicht. Verdun war an und für sich wohl die stärkste Festung Frankreichs und vielleicht der Welt überhaupt. Nun hatten aber im Laufe der ersten 17* Kriegsjahre die Franzosen auch noch viel dazu gelernt. Die Beispiele von Antwerpen und Nowo Georgiewsk hatten ja gezeigt, daß die Festungstürme aus Bewn und Stahl allein nicht mehr gegen die fürchterlichen Granaten der deutschen Ricfengeschütze halten. Deswegen war ganz Verdun außerdem mit einer riesigen Kette von Feldbefestigungen und Schützengräben umgeben worden, so wie man es jetzt draußen im freien Felde zu machen pflegte. Da waren also überall die Unterstände mit den Mannschaften und für die großen Festungskanonen tief in die Erde hineingebuddelt, so daß der ganze natürliche Erdwall gegen die Granaten schützte, und daß auch die Flieger von oben her nichts von der Lage dieser Unterstände erspähen konnten. Die Deutschen haben sich auch mit dem Artillerie-

10. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 10

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
10 Achtzehnter Abschnitt. m mundete und Tote gekostet. Denn als wir merkten, wie schwer es doch war, vorwärts zu kommen, und welche gewaltigen Kraftanstren-gungen die Franzosen machten, um ihre größte Festung zu halten, da haben wir nicht mehr so wild gestürmt, sondern haben nur unsere eroberten Stellungen festgehalten. And da sind nun die Franzosen immer von neuem und immer von neuem gegen unsere Stellungen angerannt und haben dabei gewaltig Blut gelassen. Als die Kämpfe bei Verdun schon ziemlich zum Stehen gekommen waren, so daß unsere Feinde dachten, nun könnten sie mal ein Weilchen verschnaufen, da ging es auf einmal noch an einer zweiten Stelle los: die Österreicher brachen gegen Italien vor. Die Grenze zwischen den beiden Ländern bildet, wie ihr früher schon ge-sehen habt, überall das Gebirge, und zwar liegt der größte Teil des Gebirges, wie ihr hier seht, auf österreichischer Seite, so daß die Österreicher durch die Berge besser geschützt sind als die Italiener. Immerhin ist hier in der Mitte der Grenzlinie noch ein ganz gehöriges Stück Alpen zwischen der Grenze und der oberitalienischen Tiefebene. Wenn die Österreicher da durch wollten, so hatten sie ordentlich zu tun, um Bergkuppe nach Bergs uppe mühsam zu erobern. Aber an zwei Stellen reicht die österreichische Grenze bis dicht an die Ebene. Lier im Osten vor dem Karst geht das österreichische Gebiet, wie ihr wißt, sogar ein Stück in die Ebene hinein über den Zsonzofluß fort. Da hatten sich die Österreicher sogar gleich ein Stück näher an die Berge heran zurückgezogen, weil sie ja fürs erste nur vor hatten sich zu verteidigen. Äier wäre es nun gewiß am leichtesten gewesen vorwärts zu kommen, aber zunächst sprach dagegen, daß gerade hier die Italiener die meisten Truppen aufgehäuft hatten, weil sie von hier aus nach Triest und Dalmatien einbrechen wollten, und dann war die andere Stelle aus einem anderen Grunde noch zum Einmarsch in Italien viel günstiger. Äier am Südzipfel von Tirol liegen die ganzen Alpenberge noch auf österreichischem Gebiet, und was die Italiener zu ihrem Schutze haben, sind nur noch niedrigere Vorberge. Lier in diesen Bergen liegt ein langgestrecktes Tal, das man das Tal der sieben Gemeinden nennt. Dort wohnt eine Bevölkerung, die eine eigenartige deutsche Mundart spricht, also gar nicht italienisch ist. Auf dieses Tal richteten im Mai die Österreicher plötzlich ihren Angriff,
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