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1. Teil 2 - S. 26

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
26 Vierzehnter Abschnitt. zurückkamen. Die dort stehenden Österreicher hinter ihnen her. And je weiter Mackensen in seinem gewaltigen Vormarsch kam, umsomehr in den Beskiden und Karpathen stehende Bussen mußten notgedrungen hinter ihren sich zurückziehenden Brüdern her vor den Österreichern weichen. Als Ä^ackensen bis an den San vorgedrungen war, gab es einen kurzen Lalt. Lier hatten sich die Russen verschanzt, und hier hatten sie ja auch einen besonderen Stützpunkt. Sch.: Die Festung Przemysl. Aber sehr lange hat dieser Aufenthalt nicht gedauert. Zwar war Przemysl inzwischen wieder zu einer richtigen Festung ausgebaut worden, aber es wurde in wenigen Tagen umzingelt, mit den großen deutschen Geschützen kurze Zeit beschossen und dann im Sturm genommen. Lind nun ging es weiter auf die Äauptstadt Galiziens, Lemberg. Da bekam Mackensen Unterstützung von Süden her. General v. Linsingen brach aus den Karpathen heraus nach Norden gegen Lemberg vor. Da warfen die Russen schnell, was sie an Truppen hatten, dem neuen Feinde entgegen. Es gelang ihnen auch, Linsingen zu zwingen, daß er ein kleines Stück zurückging, und sie fingen, wie das ihre Gewohnheit ist, sofort über große errungene Siege zu jubeln an. Aber vergeblich. Linsingen drückte weiter von Süden, Mackensen von Nordwesten, und so wurde auch Lemberg zurückerobert. Noch eins geschah während des galizischen Siegeszuges, was die Unseren alles fürchten und die Feinde alles hoffen ließ. Italien, das vor dem Kriege mit Deutschland und Österreich-Ungarn den Dreibund gebildet hatte, brach die Treue, verbündete sich mit unseren Feinden und erklärte an Österreich den Krieg. Wir werden später noch ausführlich davon erzählen. Als dies geschah, hatten doch Viele bei uns einen gewaltigen Schreck, und wenn's weiter nichts war, mußte nicht zum mindesten der wundervolle Vormarsch Mackensens zum Stehen kommen? Wenn das aber geschah, war es schlimm, sehr schlimm. Dann setzten sich die Russen erst wieder fest, und wir waren auf demselben Standpunkt wie vor dem Durchbruch. Aber der Schreck und die Angst waren umsonst. Nicht einen Tag hat Mackensen wegen Italiens Verrat angehalten. Woher die Truppen kamen, die man gleich den Italienern entgegenwarf, wissen wir nicht. Jedenfalls hat der Welt zum Erstaunen und den

2. Teil 2 - S. 58

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
58 Siebzehnter Abschnitt. nicht sicher, und ob sie dann wirklich vd^ojebonien herausrücken würden, war erst recht nicht sicher. So haben sich also die Englänber vergeblich um Bulgarien bemüht. Noch schlechter ging es ihnen, als sie versuchten, die Türken auf ihre Seite zu bekommen. Das war ihnen aus verschobenen ©rünben nämlich befonbers wichtig. (Karte!) Die Türken besitzen ja noch Konstantinopel und den Küstenstreifen hier an den beiben Meeresstraßen, die aus dem Schwarzen Meer ins Ägäische Meer führen, dem Bosporus im Norben und den Darbanellen im ©üben. Durch biefe Meeresstraßen aber mußten alle Schiffe fahren, die russisches Betreibe nach Italien und England, oder die englische und amerikanische Waffen und Schießzeug nach Rußlanb bringen sollten. Deshalb war es den Englänbern wichtig, daß die Türken die Schiffe bort auch wirklich burchfahren ließen. Es gab aber noch einen zweiten ©runb, der nicht Rußlanb, fonbern ganz allein England anging. Die Türken fmb, wie ihr wißt, Mohammebaner. Alle Mohammedaner aber haben einen obersten Priester, den Kalifen, das ist so viel wie bei den Katholiken der Papst. Kalif der Mohammebaner aber ist immer der türkische Sultan. Wenn nun die Türkei auf England schlecht zu sprechen war ober womöglich gar Krieg mit ihm bekam, dann waren sicher alle Mohammebaner gegen England. Nun aber hat England viel Kolonien, in benen Mohammebaner wohnen, vor allen Dingen Snbien und das den Türken gestohlene Ägypten. Darum haben sie also auf alle Weise dem Sultan gut zuzureben versucht, daß er auf die Seite unserer Feinde träte. Aber die Türken haben sich ihr Teil gebacht. Sie wußten ja sehr gut, daß vor allem Rußlanb immer ihr schlimmster Feind gewesen ist. Sch.: Rußlanb will Konstantinopel und die Darbanellen erobern, bamit es einen Lasen am offenen Meere hat. Die Türken haben sich also wohl gehütet, auf die schönen Versprechungen zu hören, die ihnen England machte, und sinb sehr balb nach Ausbruch des Weltkrieges auf unsere Seite getreten. Wie nämlich der Krieg anfing, lagen auf englischen Schiffsbauwerften zwei mächtige Schiffe im Bau, die sich die Türken für ihre Kriegsflotte bort bestellt hatten. Die haben die Englänber kurzerhanb für sich genommen, obwohl bic Türken heftig bagegen Einspruch erhoben. Bald banach bekamen aber die Türken feinen Ersatz. 3m

3. Teil 2 - S. 64

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
64 Siebzehnter Abschnitt. schossen werden. Aber es ist noch schneller zum Angriff gekommen. Dort in Serbien gibt es eine ganz gefährliche Art Sturmwind, der aus Süden bläst, die Kossowa. Wenn die Kossowa bläst, dann sind so gefährliche Wellen auf der Donau, daß man auch in friedlichen Zeiten nicht daraus fahren kann. Nun gar wenn drüben die Feinde schießen. Und die Kossowa blies aus Leibeskräften. Die Wellen auf der Donau waren furchtbar hoch und überschlugen sich und machten an den Äsern eine Branbung wie am Meere. An dem Morgen aber, als der Angriff beginnen sollte, legte sich der Sturm ein wenig. Da sagte der deutsche General: Jetzt müssen wir die Zeit ausnutzen und können nicht abwarten, bis unsere Artillerie mit Schießen fertig ist. Schnell wurden die großen Kähne der Pioniere ins Wasser geschoben, die Soldaten stiegen ein und ruderten herüber, während unsere Kanonen aus Leibeskräften auf die feindlichen Stellungen schossen. An 70 Stellen haben die Deutschen zu gleicher Zeit die Donau und Sawe überschritten. Überall mußten sie gleich, wenn sie am Ufer waren, die heftigsten Angriffe der Serben aushalten. Nun konnten ja doch in den Booten immer nur ziemlich wenig herüberfahren, die mußten nun aushalten, bis die Pioniere mit den Booten zurückgefahren waren und wieder neue nachbrachten. Inzwischen hieß es gegen die riesige Übermacht der Serben standhalten. Und wie oft sind mitten auf dem Wasser die Kähne durch feindliche Geschosse zum Sinken gebracht worden! Und was meint ihr, was das überhaupt für ein Gefühl ist, so still in einem großen Kahn zu sitzen, wo man von allen Seiten gut gesehen werden kann, während von drüben die feindlichen Kanonen und Maschinengewehre immerfort schießen und oft genug auch treffen. Viele tapfere Soldaten haben dabei ihr Leben lassen müssen. Vor den serbischen Kugeln oder in den Donauwellen. Und ganz ohne einmal ordentlich ins Wasser gefallen zu sein, sind überhaupt nicht viele herübergekommen. Und dann ging es in den nassen Kleidern den ganzen Tag und die Nacht hinein immer weiter vor und gegen die Feinde. Aber es gelang. Die Deutschen gewannen überall das jenseitige Uf&, und nun rückten von den anderen Seiten die Österreicher und die Bulgaren ebenfalls in Serbien ein, und bildeten einen großen Kalbkreis um das serbische joeer. Wenn die Serben also nun nicht eingeschlossen und alle ge-

4. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 22

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
22 Neunzehnter Abschnitt. Ui Inzwischen schlagen auch die feindlichen Granaten ein. Riesige Sprcngstücke fliegen umher, treffen da und dort einen und schlagen gewaltige Ä)unden. Irgendwo bricht Feuer au«. (Schnell wird eine Schar Matrosen mit Rauchhelmen versehen und macht sich, wie bei uns zu Lande die Feuerwehr, an die Arbeit. Irgendwo anders hat ein feindliches Geschoß unter der Wasserlinie den Panzer durch, schlagen, es hat ein großes Lcce gegeben, schnell eilt eine andere Schar Matrosen dorthin und wollen das Loch abdichten. Das Wasser strömt wie ein reißender Bcrgbach in das Schiffsinnere, bis ans Knie waten die Mannschaften darin. Das Loch erweist sich als zu groß. Da werden die Schotten geschloffen. Jedes Schiff nämlich ist in seinem Boden, der unter dem Wasser liegt, in eine große Menge nebeneinander liegender Räume eingeteilt, die von einander wasserdicht abgeschlossen werden können. Ist nun ein Leck nicht zu heilen, so wird ein solcher Raum überall fcft »erschlossen, so daß das Wasser von ihm aus nicht weiter ins Schiff hinein* gelangen kann. Aber auch auf unseren deutschen Schiffen gibt es Verluste. Ein kleiner Kreuzer wird in Brand geschossen, es wird alles versucht, das Feuer zu löschen, aber es will nicht gelingen. So müssen schweren Äerzens die Mannschaften das Schiff verlassen. Vom Nachbarkreuzer werden Boote geschickt, ein halsbrecherisches Umsteigen beginnt, und das Schiff bleibt allein. Es dauert nicht lange, da versinkt cs im Meere. Inzwischen ist es vollständig bunfcl geworben. Eine Zeit lang sinb noch bic beiden Flotten ancinanbcr, jetzt ist die rechte Zeit für die Torpeboboote. Wenn es bunfcl ist, fallen bic schwarzen kleinen Boote bcn feinblichen Riesenschiffen nicht so leicht ins Auge. So saufen sie wieber zwischen bcn eilig fahrenben Schlachtschiffen durch auf bcn Feind zu. 3m Schutz bcr Nacht fontmen sie nahe heran. Überall schnell ein Torpedoschuß und zurück. Ein englisches Linienschiff wirb getroffen. Wie eine weiße Wolke schlägt eine Flamme und ein Trümmerregen hoch in die Luft empor. Ein fürchterlicher Donnerschlag folgt. Das Schiff, das eben noch so schnell hinschoß, stockt plötzlich und legt sich nach bcr Seite über. Und brüben auf den deutschen Torpcboboofcn bricht ein gewaltiger Jubel aus. Bis Mitternacht haben die Kämpfe noch gebauert, dann ge-

5. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 41

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 41 hin eine andere Sprache zu lehren. Aber das seht ihr daraus, wenn überhaupt die obersten Beamten des Volkes auf solchen wunder-lichen Einfall kommen konnten, wie vernarrt die Rumänen in die Franzosen sein müssen! Die drei Völker, die nun hier so eingekeilt zwischen den nördlichen und südlichen Slawen wohnen, müßten nun eigentlich schön untereinander zusammenhalten. Das haben sie auch mitunter getan, aber nun sind sie untereinander garnicht verwandt. Ihre Sprachen sind jede von der anderen so ungeheuer verschieden, daß es für jeden recht schwer ist, die des anderen zu lernen. Jedes von ihnen hängt natürlich auch am meisten an den Völkern, die mit ihm sprachlich verwandt sind, wenigstens ist das so bei den Rumänen und bei den Deutschen. Nun sind aber die Franzosen, für die die Rumänen so schwärmen, mit den Deutschen im deutschen Reich, für die die österreichischen Deutschen eintreten, schon immer spinnefeind gewesen. Darum ist die Freundschaft zwischen Deutschland und Rumänien immer etwas in Gefahr gewesen. Daß sich die Beiden lange Zeit gut vertragen haben, verdanken wir wohl, wie ihr schon neulich gehört habt, vor allem dem rumänischen König Karol, der ein deutscher Prinz aus dem Lohenzollernhause war. Sonst haben die Rumänen sich oft genug daran geärgert, daß die Deutschen mit den Franzosen so schlecht standen. Nun müssen wir uns einmal das Land der Rumänen genauer ansehen: Die Hauptsache in diesem Lande ist das Mündungsgebiet des großen, mächtigen Donaustromes mit seinen gewaltigen Nebenflüssen, Pruth und Sereth. Diese Flüsse fließen um das spitze Gebirgsdreieck herum, das hier im Osten die Grenze von österrctch-Angarn bildet. Nun wohnen aber die Rumänen weit über dies Gebirge hinaus nach Westen. Die äußerste Spitze des großen Gebirgsdreiecks wird hier im Westen durch ein etwas niedrigeres Gebirge gegen die Donautiefebene abgegrenzt. Dieses dreieckige Land, das Lochland von Siebenbürgen, wird auch hauptsächlich von Rumänen bewohnt, ja über dies Gebirge hinaus noch bis in die ungarische Tiefebene des Theißflusses hinein wohnen noch eine ganze Menge Rumänen. Was nun sehr ärgerlich für die Rumänen ist, ist, daß ihr Volksgebiet nirgends recht ans Meer heranreicht. Äier im Süden bildet, wie ihr seht, die Donau die Grenze des rumänischen

6. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 45

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 45 ziehen. Es gibt in Rumänien sehr viele Leute, die es nicht ehrlich meinen, denen man bloß eine ordentliche Land voll Geld in die Tasche zu stecken braucht, so tun sie alles, was man von ihnen verlangt. Und daran Ließen es unsere Feinde nicht fehlen! Und als es' uns dann im Sommer 1916 scheinbar so schlecht ging, da dachten die Rumänen, jetzig wäre ihre Zeit gekommen. Mit einem Male war die Kriegserklärung da, und gleich standen auch die rumänischen Truppen fertig an den Transsylvanischen Alpen und marschierten flott in Siebenbürgen ein. Die beiden wichtigsten Städte im Süden von Siebenbürgen, Kronstadt und Lermannstadt, wurden schon am zweiten und dritten Kriegstage von ihnen eingenommen. Damit waren sie über das hohe Gebirge hinaus, das ja doch der wichtigste Schuh für Ungarn hätte sein sollen. Da könnt ihr euch vorstellen, was für einen Jubel es in Bukarest, der rumänischen Lauptstadt, gegeben hat! Am zweiten Tage des rumänischen Krieges wurde Generalfeldmarschall von Lindenburg zum Generalstabschef des gesamten deutschen Leeres ernannt! Und nun gab es einen Krieg von echt Lindenburgischer Art. Es wurden gegen Rumänien zwei Leeresgruppen aufgestellt, die eine in Bulgarien, um von Süden anzugreifen, unter General-feldmarschall von Mackensen, dem Sieger in Polen und Serbien, die andere in Siebenbürgen unter General Falkenhayn, dem Vor-gänger Lindenburgs im deutschen Generalstab, um von Norden aus gegen die Walachei vorzugehen. Wenn ihr euch nun einmal auf der Karte das Königreich Rumänien anseht, wie es vor dem Weltkriege war, da sieht es etwa aus wie ein kurzer Strumpf, eine Socke. Die Walachei ist der riesige Füßling, die Dobrudscha der Lacken und die Moldau der schmale Schaft. Auf Lacken und Sohle des Rumänenlandes war es aber zunächst abgesehen. Dieser Füßling hat für einen Krieg, wie er hier ausbrach, gar eine sehr unangenehme Lage. Wenn von der spitzen Ecke im Norden aus eine Armee in die Walachei einbrach, so wurden alle Truppen, die in dem westlichen Teil der Walachei standen, abgeschnitten und eingekreist. Ebensv ging es ihnen, wenn eine Armee von Südosten her durch die Dobrudscha und über die Donau ging. Dieser nach Westen vorspringende Teil der Walachei, die Fußspitze des rumänischen Strumpfes, mußte also zunächst und auf jedenfall gesichert werden. Wollten dicrumänen ihre Soldaten,

7. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 21

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
m Die Seeschlacht am Skagerrak. 21 nicht gelingt herumzukommen. Endlich taucht nun auch in der Ferne ba$ Lauptgeschwader der Engländer auf; und die versuchen nun, der deutschen Flotte den Weg nach Osten zu verlegen, so daß sie schließlich doch noch zwischen zwei Feuer geraten soll. Aber sowie der Admiral Scheer das merkt, läßt er die ganze Flotte schnell nach links umschwenken und nun gerade nach Westen aus der drohenden Umklammerung herausfahren. And während dessen wird unausgesetzt von beiden Seiten weitergeschossen. Die gewaltigste Arbeit bei diesem herumfahren um einander haben die Mannschaften im Innern der Schiffe. Es kommt ja gerade bei den Deutschen Schiffen darauf an, so schnell zu fahren wie nur irgend möglich. Denn eigentlich find ihnen die Engländer an Schnelligkeit viel voraus. Da stehen denn unten in den Leizräumen unsere Leizer, nur mit einer Lose bekleidet, und schaufeln in hohem Schwünge die Kohlen in die mächtigen Leizungslöcher. Von 4 Ahr an haben sie dort gestanden, eigentlich müßten sie jetzt abgelöst werden, aber keiner will von der Arbeit fort, sie bleiben und schaufeln weiter. Die Litze steigt immer ungeheuerlicher, oben von der Decke herab wird die eiskalte Nachünft in die Leizungsräume hineingepreßt, damit der Aufenthalt dort überhaupt erträglich bleibt. So stehen sie da, von unten fast gebraten, von oben von einem eisigen Luftstrom gestreift in härtester körperlicher Arbeit. Stunde über Stunde, sorgend, daß die Kessel glühend bleiben, damit die Schiffe starke Fahrt machen können. Noch tiefer im Schiff sind die Kohlenräume, die Bunker. Da wird auch in dem Schmutz und Staub mit aller Anspannung geschaufelt, um die Kohlen in die großen Krahne zu laden, die sie oben in die Leizrämne Heraufrollen. Dabei schwankt und schlingert das Schiff. Plötzlich kommt ein großer Kohlenberg ins Rutschen, in einem Augenblick brechen dann 20, 30 Zentner Kohlen zusammen, fallen metertief herunter; da heißt es aufpassen, wenn man nicht erschlagen und verschüttet werden will. Oben aber auf Deck stehen die Artilleristen an den Geschützen, packen zu, daß die riesigen Geschosse, die in mächtigen Aufzügen nach oben gehoben werden, schnell und sicher ins Rohr gelangen. Offiziere und Mannschaften, die für die Fahrt und das Steuern sorgen, der Kapitän zu oberst in dem Kommandeur;immer, alles ist in fieberhafter Arbeit.

8. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 32

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
32 Zwanzigster Abschnitt. Iii brauchte Deutschland seine Truppen an dieser Stelle und war nicht imstande, den Österreichern in den Karpathen viel zu helfen. Infolgedessen haben unsere wackeren Verbündeten aus dem Südosten, die Türken, gegen Ende Juli eine Anzahl Regimenter an diese gefährliche Stelle geschickt, um die österreichische Verteidigung zu stärken. Und so ist es uns mit aller Mühe gelungen, nach dem Verlust der Bukowina wenigstens den Einbruch in Siebenbürgen fürs Erste abzuwehren. Wichtiger aber noch als der Russenangriff war die englischfranzösische Schlacht an der Somme. Erfolge freilich hat die unserem Feinde so gut wie gar nicht gebracht. Aber die Wucht des Angriffs war hier ganz besonders stark. Die Somme ist ein kleiner Fluß, der in der Nähe von St. Quentin dicht an dem rechten Winkel der französischen Frontlinie von Osten nach Westen zieht. An dieser Stelle grenzte die englische und französische Äeereslinie aneinander. Gerade da setzten die Feinde ihren Angriff an, damit beide Völker gleichmäßig am Kampf und an dem sicher erwarteten Siege beteiligt sein sollten. Daß man dort mit einem völligen Siege gerechnet hatte, ging nicht nur aus den aufgefundenen Äeeresbefehlen der Feinde hervor, sondern auch daraus, daß sie an einer Stelle große Mengen Kavallerie hinter der Front bereit gestellt hatten, ja sogar diese Reiter gegen unsere Schützengräben anreiten ließen. Das war natürlich ein ungeheuerlicher Fehler. Man darf Reiter nur vorgehen lassen, wenn der Feind aus seinen geschützten Stellungen herausgetrieben ist und sich auf dem Rückzug befindet. Das eben, hatte man geglaubt, würde eintreffen. Weil es nun aber nicht eintraf, ritt die feindliche Kavallerie gegen unsere eingebauten Maschinengewehre und unsere in Deckung liegenden Schützenlinien an und wurde fürchterlich zusammengeschossen. Wie so ein Angriff auf Schützengräben vor sich geht, habt ihr ja schon früher gehört. Aber inzwischen dauerte nun der Weltkrieg schon zwei Jahre, und fast diese ganze Zeit über lagen unsere Truppen in Frankreich an denselben Stellen fest. Infolgedessen waren die Schützengräben noch ganz anders ausgebaut wie in der ersten Zeit. Vor allen Dingen waren die Unterstände, die unterirdischen Söhlen, in denen die Leute sich zum Schlafen oder Ausruhen aufhalten, überall bombensicher ausgebaut. Man hatte sie zunächst ungeheuer

9. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 35

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der Gesamtangriff unserer Feinde. 35 Not Österreich hatte, um in den Karpathen den Durchbruch der Russen abzuwehren. Da waren die Linien an der italienischen Grenze natürlich nur recht dünn besetzt, und nun, Anfang August, brachen die Italiener gegen den Isonzo los. Die wichtigste Stadt dort ist Görz, auf dem linken Ufer des Flusses. Auf dem rechten, dem Westufer, ist eine befestigte Stellung angelegt, ein sogenannter Brückenkopf, den die Österreicher besetzt hielten. Dessen Eroberung war der erste Erfolg, den die Italiener in diesem Kriege wirklich mit der Gewalt ihrer Waffen errangen. Bis dahin waren sie nur immer ein Stück vorwärtsgekommen, wenn die Österreicher freiwillig zurückgingen. Dies war die erste italienische Waffentat, und sie hatte einen schönen Erfolg. Denn nun lag die Stadt Görz den Angriffen der an Truppenzahl so stark überlegenen Italiener so offen, daß die Österreicher es für besser hielten, sie kurzer Land zu räumen. Die Italiener zogen in Görz ein. Das war gewiß ein recht hübscher Erfolg, weil Görz die wichtigste Stadt des kleinen österreichischen Stückes in der italienischen Ebene ist. Aber für den Vormarsch gegen Triest, für die Eroberung von Dalmatien und etwa gar für einen Vorstoß nach Wien hatte die Eroberung gar nichts zu bedeuten. Denn hinter Görz begann ja erst das Karstgebirge, das wie eine natürliche Festung Österreich vor italienischen Angriffen schützt. And in der Tat sind die Italiener auch nicht viel weiter gekommen. Aber das ist nun so ihre Art, wenn sie wirklich mal irgendwo ein bißchen erreicht haben, dann machen sie ein Äalloh davon, als wäre etwas Gewaltiges geschehen. Eine italienische Zeitung schrieb bamals, die Eroberung von Görz sei die größte Tat des ganzen Krieges, ein Ereignis, vor dem die ganze Weltgeschichte verblasse. So ein Blech! Als wir das in Deutsch-land und Österreich hörten, haben wir doch ganz ungeheuer lachen müssen, obwohl uns damals sonst eigentlich gar nicht zum Lachen zu Mute war. Während so die Italiener neu etngriffen, setzten im August Englänber und Franzosen einen zweiten Gewaltstoß an der Somme an. Diesmal haben die Englänber fast mehr geleistet als die Franzosen; mehr erreicht aber haben sie auch nicht. Anfänglich ging es wieber gegen die Spitze des kleinen Dreiecks, das der erste Sommeangriff wie einen Keil in die beutfche Front hineingetrieben hatte. Aber sie kamen bort wieber nicht vorwärts. Wieber erreichten sie kleine Erfolge 3*

10. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 38

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
38 Zwanzigster Abschnitt. Iii bei den ungeheueren Mengen unserer Feinde eigentlich nicht aus. Aber war es nicht vielleicht wirklich so, daß wir schon hart am Rande des Abgrunds standen? Wenn es auch nur ein kleiner Feind war, der noch dazu kam, konnten wir es überhaupt aushalten, daß noch einer auf uns einschlug? And wahrhaftig der Anfang des rumänischen Krieges sah gefährlich aus. 3m Anfang September trat Rumänien in den Krieg ein. Sofort standen die meisten seiner Truppen bereit, über das Gebirge nach Siebenbürgen einzubrechen. Das war ja das Land, auf das sie es abgesehen hatten. Freilich die Transsylvanischen Alpen waren doch eigentlich ein guter Schutz für Österreich. Aber nein! Kaum rückten die Rumänen vor, so kam auch die Nachricht, daß sie die Pässe des Gebirges ohne Kampf in ihre Land bekommen hätten. Die Österreicher gingen zurück in die Lochcbene von Siebenbürgen hinein, die beiden wichtigsten Städte Siebenbürgens, Kronstadt und Lerrmannstadt, die ziemlich hart an der Südgrenze liegen, fielen fast ohne Gegenwehr in die Lände der Rumänen. Stolz reiste König Ferdinand dorthin und zog in das von ihm befreite Land mit großem Gepränge ein. Was nun? Es schien, als stimmte die Rechnung Englands und Rumäniens. Die immer weiter tobende Schlacht an der Somme, die Angriffe am Zsonzo und an der galizischen Front beanspruchten offenbar die Kräfte der Mittelmächte so sehr, daß sie dem neuen Feinde wehrlos ihr Land preisgeben mußten. Ein Triumphgeschrei ertönte in der ganzen feindlichen Welt: Das Ende Deutschlands! 3n diesen verfrühten Siegesjubel hinein tönte ein Donnerschlag. Der hieß: Lindenburg! 3m Anfang September wurde General-feld mar schall von Lindenburg, dem die verbündeten Monarchen schon Anfang August den Oberbefehl über die ganze Ostfront übertragen hatten, vom deutschen Kaiser an Stelle von Falkenhayn zum Generalstabschef ernannt. Nun sollte also Lindenburg den Gesamtverlauf des Krieges lenken. And allein diese Nachricht wirkte auf die hitzige Begeisterung unserer Feinde wie ein Kaltwasserstrahl. And nicht nur auf ihre hitzige Begeisterung, sondern — davon werden wir nun gleich hören — auch auf ihre Erfolge und auf den Fortschritt de-Krieges.
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