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1. Teil 2 - S. uncounted

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Lhristusglaube Daß der fromme Christ in Antinomien lebt, kommt ganz besonders in seiner Stellnng znr Bibel, znr Heilsgeschichte und vor allem zu Jesus zur Erscheinung. Bibel, Heilsgeschichte und die geschichtliche Persönlichkeit Jesus von Nazareth gehören zunächst dem Gebiet der „vitalen Realität" an. Dem entsprechend ist ihre Erforschung und Beurteilung denselben Gesetzen und wissenschaftlichen Methoden unterworfen, wie alle natürlichen Dinge. Es ist für den Verfasser kein Zweifel, daß diese wissenschaftliche Forschung die Sicherheit der berichteten Tatsachen bedenklich in Frage stellt. Die neutestament-lichen Berichte über die Einzelheiten der Geschichte und die Persönlichkeit Jesus gibt er auf Grund des wissenschaftlichen Befundes völlig preis. Es ist unmöglich, sich auf Grund dieser Berichte ein wirklich zuverlässiges Bild davon zu machen. Trotzdem erweist die Bibel und die Person Jesus Christus ihre „religiöse Realität", sie erschließt sie den Heilsverlangenden, den nach Lebenskraft Hungernden, wenn sie nicht bloß fragen: „Was sagt die Bibel", sondern: „Was hat sie mir zu sagen?" Wenn dann Gott daraus zu uns redet, so ist sie uns Gottes Wort. Darüber entscheidet nicht die Wissenschaft, sondern nur das eigene Lebensgemhl, und zwar mit wachsender Klarheit. Auch die Überlieferung von Jesus reicht trotz ihrer wissenschaftlichen Unzulänglichkeiten dennoch aus, um einen vollen religiösen Eindruck von ihm als Gegenstand unseres Glaubens zu geben. Darin erkennt der Glaube das besondere Walten der Vorsehung Gottes. Von der modernen Bibelwissenschaft, der „biblischen Philologie", wie er sie nennt, fühlt sich dabei der Verfasser durch eine tiefe Kluft getrennt, weil sie, wie er ihr vorwirft, sich nur an die „vitale Realität" halte, für die „religiöse Realität" kein Verständnis habe und daher die Bibel „zerfetzt und entwertet". Eine solche Verallgemeinerung und die daraus entspringenden immer wiederholten fcharfen Vorwürfe find aber ungerecht. Denn einmal ist auch die aus Feststellung der Tatsachen gerichtete hingebende Arbeit unserer Bibelwiffenfchaft aus dem Trieb der Frömmigkeit geboren, und ohne ihren Dienst hätte sich der Verfaffer nie über den Standpunkt des naiven Bibellesers erhoben, und zum anderen geht es doch gerade nach den Gesichtspunkten des Verfassers nicht an, aus den wissenschaftlichen Aussagen der Forscher aus deren religiöse Stellung zu schließen. Sie deckt sich vielmehr weithin — trotz anderer Formulierung und Begründung — mit der des Verfassers. Im Mittelpunkt feines Glaubens und feines Bekenntnisses steht Rauh die Gottheit, die Gottmenschheit des Christus. Höchst überraschend ist die temperamentvolle Art, wie er dieses Bekenntnis, wo er es zum ersten Mal zum Ausdruck bringt, seinen vorausgesetzten Gegnern sozusagen an den Kopf wirft: „Wir stehen am Scheideweg. Bis hierher mag mancher vielleicht dem Gesagten als einer originellen theologischen Anschauungsweise, als einem diskutablen modernen Christentum gefolgt sein — hier ist das Ende. Und das ist gut so. Ich lege keinen Wert darauf, noch eine originelle theologische Anschauungsweise, noch ein diskutables modernes Christentum zu produzieren, noch eine Eule nach Athen zu tragen. Ich wünsche sehnenden Herzens, letzten Grundes zu den Reaktionären gerechnet zu werden; denn was ich verkünde, ist „wieder" Mystik, ist Romantik, ist — ,Religion'." (Deutsch. Chr, S. 137.) Verlag von Vanüenhoeck & Nuprecht in Göttingen.

2. Geschichtliches Lesebuch - S. 105

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Viii. Oncken, Das Schattenreich in der Paulskirche. 105 keine mehr getagt hatte seit 1789. Ein Adel der Bildung und der Gesinnung war hier vertreten, wie ihn nur ein Volk von Dichtern und von Denkern aufzubieten hatte, und daß dies Volk eben, da es zum ersten Mal seit Jahrhunderten frei über sich selbst bestimmte, den ganzen Generalstab seiner Wissenschaft, die Auslese der Idealisten seiner Gelehrtenwelt vollzählig zur Arbeit am Staat berief, eben das gab und giebt dieser Versammlung die Bedeutung eines nationalen Ereignisses vom ersten Rang. Genau ein Jahr nach diesem festlichen Tage, am 18. Mai 1849, vernahm die Versammlung aus dem Munde des Abg. Wilhelm Jordan ihre eigne Leichenrede. Ihr ganzes Werk war gescheitert. Dem Reich, das sie geschaffen, hatte der Kaiser sich versagt, und damit war alles gesagt. In der trüben Zeit der Rückstut, die nun begann, hat die öffentliche Meinung weiter Kreise sich gewöhnt zu schelten und zu höhnen auf das „Professorenparlament", das mit unfruchtbarem Gelehrtenkram die Zeit versäumt habe, wo mit weniger Gelehrsamkeit, aber mehr politischem Geschick und revolutionärer Energie zu erreichen gewesen sei, wozu es nachher zu spät geworden. Wir werden sehen, daß diese Urteilsweise durchaus irrig ist, die deutsche Frage war eine Machtfrage zwischen Preußen und Österreich, die mit Volksreden und Parlamentsbeschlüssen nicht zu lösen war, und diese ihre Natur blieb dieselbe, einerlei ob die Nationalversammlung zu Frankfurt ein paar Monate früher oder später an diese deutsche Frage kam, einerlei ob sie von der Partei Heinrichs von Gagern oder von Robert Blum, Karl Vogt und ihren Freunden gelenkt ward. Folglich bestand das einzige, was dies Parlament beitragen konnte zur Wiedergeburt der Nation, lediglich in Gedankenarbeit; für den Wert aber, der dieser zukam, und zwar nicht bloß in den Augen der rasch lebenden Mitwelt, bot doch ein Parlament von ernsten „Professoren" mehr Bürgschaft als eine Versammlung von Schreiern und Schwätzern. Mindestens war die Nation selbst dieser Ansicht, als sie ihren Stolz darein setzte, ihre besten Gelehrten, ihre bewährtesten Forscher, ihre tüchtigsten Geistlichen und Richter, Rechtsanwälte und Lehrer nach Frankfurt zu schicken, und gerade hierin zeigte sich ja der ungeheure Fortschritt, den unser gesamtes Nationalleben gemacht hatte. Wie lange war es denn her, daß die deutsche Wissenschaft sich überhaupt zur Nation bekannte und dem falschen Weltbürgertum unseres papiernen Zeitalters entsagt hatte, dessen Irrlehren noch Paul Pfizer ') so ernster Widerlegung 1) Vgl. S. 62 ff.

3. Geschichtliches Lesebuch - S. 18

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
18 Ii. ü. Sybel, Erste Jahre des Bundestags. Man muß es gestehen, niemals ist einem großen, mit frischem Siegeslorbeer gekrönten Volke eine kümmerlichere Unverfassung auferlegt worden, als es damals dem deutschen durch die Bundesakte geschah. Die mächtigen Gedanken, welche Preußens Wiedergeburt und damit Deutschlands Befreiung vorbereitet hatten, waren hier in ihr Gegenteil verwandelt. Es war kein Wunder, daß in weiten Kreisen ein erbitterter Widerspruch erscholl. Die zurückgekehrten jüngeren Kämpfer erfüllten die Universitäten mit ihrer patriotischen Entrüstung und suchten durch die Gründung der allgemeinen Burschenschaft die gesamte gebildete Jugend Deutschlands mit ihrem Enthusiasmus für Einheit, Recht und Freiheit zu erfüllen 1). Die Bestrebungen, die in diesen Vereinen herrschten, waren bei der größten Mehrheit durchaus idealer Art. Sie sannen nicht auf Umsturz des Vorhandenen, sondern auf Erziehung des kommenden Geschlechts. Durch sittliche Hebung und patriotische Begeisterung hofften sie den Staat der Zukunft zu dem großen Ziele der nationalen Einheit hinzuführen. Allerdings hatten sie über die Formen dieses Staats sehr oft unklare und unpraktische Vorstellungen, und einzelne Gruppen unter ihnen steigerten die Begeisternng zu wildem Fanatismus und waren bereit, Schwert und Dolch zum Tyrannenmord zu ergreifen. Niemals aber gelang es ihnen, in dem großen Vereine für solche Entwürfe einen erheblichen Anhang zu gewinnen. Gleichzeitig erhielten Bayern und Baden ihre Verfassung, und in München, wie in Karlsruhe erhob die liberale Mehrheit der Abgeordneten den Ruf nach Erweiterung ihrer Rechte und entwickelte ein Programm, in welchem alle jene zu Wien abgewiesenen preußischen Forderungen nebst inhaltreichen Zusätzen wiederkehrten. Eine sehr lebhafte Bewegung der Presse in Süddeutschland, Thüringen und am Rhein unterstützte sie in Zeitungen, Zeitschriften und großem Werken: noch heute sind die Namen von Rotteck, Oken, E. Welcker, Görres unvergessen. Man hat damals und später die unwissenschaftliche Flachheit und den halb revolutionären Charakter dieser Publizistik gerügt, und in der That ist es nicht zu bestreiten, daß die damalige liberale Schule sich oft nicht weniger ungeschult und unpraktisch gezeigt hat, als die Teutonen der Burschenschaft. Eine Mischung halbwahrer oder irriger Vorstellungen von altdeutscher Freiheit, englischem Parlamentsrecht, radikalen französischen Theorien ist in diesen Schriften nicht zu verkennen; auch sie verfielen dem Haupt- 1) Vgl. Nr. Iii, Seite 33 ff.

4. Geschichtliches Lesebuch - S. III

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Vorwort Seitdem die Geschichte der neuesten Zeit mit Recht in dem Lehrplan der höheren Schulen ganz anders in den Vordergrund getreten ist wie früher, wird es wohl mancher Kollege, der mit dem geschichtlichen Unterricht in der Prima betraut ist, schmerzlich empfunden haben, daß es so gut wie unmöglich ist, die Schüler mit den vorzüglichen Darstellungen, die wir gerade über diese Zeit seit etwa zwei Jahrzehnten besitzen, wenigstens etwas bekannt zu machen. Es ist hierfür einmal nicht die Zeit vorhanden, sodann aber ist freilich auch das Gymnasium im allgemeinen noch nicht der Ort, wo diese zum Teil sehr umfangreichen Bücher mit Verständnis gelesen werden können. Aber auf der Universität und im spätern Leben kommen doch nur verhältnismäßig wenige zu einer derartigen Lektüre; wenn Ottokar Lorenz schon darüber klagt, daß nur selten Studenten anderer Fakultäten einmal eine historische Vorlesung hören, so wird wohl die Zahl derjenigen, welche zu umfangreicheren historischen Werken greifen, kaum viel größer sein. Viele Lehrer der Geschichte haben daher wohl, wie der Verfasser, versucht der so spärlich bemessenen Zeit des Unterrichts einige Stunden abzuringen, um die Schüler durch Vorlesen dieser oder jener besonders anschaulichen Schilderung eines unserer großen Historiker mit diesem bekannt zu machen und die Lust zu späterem selbständigen Studium desselben in ihm zu wecken. Diesem Zwecke vornehmlich will auch das vorliegende Buch dienen. Nicht eine zusammenhängende Darstellung der deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert aus ausgewählten Stellen bedeutender Geschichtschreiber zusammengestellt will es geben, die allgemeine Kenntnis der Ereignisse setzt es vielmehr voraus, sondern, wie der Titel schon sagt,

5. Geschichtliches Lesebuch - S. 105

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Viii. Oncken, Das Schattenreich in der Paulskirche. 105 feine mehr getagt hatte seit 1789. Ein Adel der Bildnng und der Gesinnung war hier vertreten, wie ihn nur ein Volk von Dichtern und von Denkern aufzubieten hatte, und daß dies Volk eben, da es zum ersten Mal seit Jahrhunderten frei über sich selbst bestimmte, den ganzen Generalstab seiner Wissenschaft, die Auslese der Idealisten seiner Gelehrtenwelt vollzählig zur Arbeit am Staat berief, eben das gab und giebt dieser Versammlung die Bedeutung eines nationalen Ereignisses vom ersten Rang. Genau ein Jahr nach diesem festlichen Tage, am 18. Mai 1849, vernahm die Versammlung aus dem Munde des Abg. Wilhelm Jordan ihre eigne Leichenrede. Ihr ganzes Werk war gescheitert. Dem Reich, das sie geschaffen, hatte der Kaiser sich versagt, und damit war alles gesagt. In der trüben Zeit der Rückflnt, die nun begann, hat die öffentliche Meinung weiter Kreise sich gewöhnt zu schelten und zu höhnen auf das „ Professorenparlament", das mit unfruchtbarem Gelehrtenkram die Zeit versäumt habe, wo mit weniger Gelehrsamkeit, aber mehr politischem Geschick und revolutionärer Energie zu erreichen gewesen sei, wozu es nachher zu spät geworden. Wir werden sehen, daß diese Urteilsweise durchaus irrig ist, die deutsche Frage war eine Machtfrage zwischen Preußen und Österreich, die mit Volksreden und Parlamentsbeschlüssen nicht zu lösen war, und diese ihre Natur blieb dieselbe, einerlei ob die Nationalversammlung zu Frankfurt ein paar Monate früher oder später an diese deutsche Frage kam, einerlei ob sie von der Partei Heinrichs von (Sägern ober von Robert Blum, Karl Vogt und ihren Freunden gelenkt ward. Folglich bestand das einzige, was dies Parlament beitragen konnte zur Wiedergeburt der Nation, lediglich in Gedankenarbeit; für den Wert aber, der dieser zukam, und zwar nicht bloß in den Augen der rasch lebenden Mitwelt, bot doch ein Parlament von ernsten „Professoren" mehr Bürgschaft als eine Versammlung von Schreiern und Schwätzern. Mindestens war die Nation selbst dieser Ansicht, als sie ihren Stolz darein setzte, ihre besten Gelehrten, ihre bewährtesten Forscher, ihre tüchtigsten Geistlichen und Richter, Rechtsanwälte und Lehrer nach Frankfurt zu schicken, und gerade hierin zeigte sich ja der ungeheure Fortschritt, den unser gesamtes Nationalleben gemacht hatte. Wie lange war es denn her, daß die deutsche Wissenschaft sich überhaupt zur Nation bekannte und dem falschen Weltbürgertum unseres papiernen Zeitalters entsagt hatte, dessen Irrlehren noch Paul Pfizer >) so ernster Widerlegung 1) Vgl. S. 62 ff.

6. Geschichtliches Lesebuch - S. V

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Vorwort. V ständnis durchaus notwendig erschien; die Schnlorthographie ist überall durchgeführt und die Interpunktion thnnlichst in Übereinstimmung gebracht worden. Für gütige Unterstützung bei der Korrektur bin ich namentlich meinem verehrten Kollegen, Herrn Professor Bartsch, zu herzlichem Dauke verpflichtet, deu ich auch au dieser Stelle auszusprechen uicht unterlassen möchte. Möge deuu das Buch eine freundliche Aufnahme finden und es ihm vergönnt sein, an seinem bescheideueu Teile etwas mit zur Weckuug und Belebung des historischen Siuues und des Verständnisses der Gegeuwart bei unseren heranwachsenden Generationen beizutragen. Stade, im Mai 1898. Dr. Richard Müller.

7. Geschichtliches Lesebuch - S. 18

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
18 Ii. ü. Sybel, Erste Jahre des Bundestags. Man muß es gestehen, niemals ist einem großen, mit frischem Siegeslorbeer gekrönten Volke eine kümmerlichere Unverfassung auferlegt worden, als es damals dem deutschen durch die Bundesakte geschah. Die mächtigen Gedanken, welche Preußens Wiedergeburt und damit Deutschlands Befreiung vorbereitet hatten, waren hier in ihr Gegenteil verwandelt. Es war kein Wunder, daß in weiten Kreisen ein erbitterter Widerspruch erscholl. Die zurückgekehrten jüngeren Kämpfer erfüllten die Universitäten mit ihrer patriotischen Entrüstung und suchten durch die Gründung der allgemeinen Burschenschaft die gesamte gebildete Jugend Deutschlands mit ihrem Enthusiasmus für Einheit, Recht und Freiheit zu erfüllen 1). Die Bestrebungen, die in diesen Vereinen herrschten, waren bei der größten Mehrheit durchaus idealer Art. Sie sannen nicht auf Umsturz des Vorhandenen, sondern auf Erziehung des kommenden Geschlechts. Durch sittliche Hebung und patriotische Begeisterung hofften sie den Staat der Zukunft zu dem große’n Ziele der nationalen Einheit hinzuführen. Allerdings hatten sie über die Formen dieses Staats sehr oft unklare und unpraktische Vorstellungen, und einzelne Gruppen unter ihnen steigerten die Begeisterung zu wildem Fanatismus und waren bereit, Schwert und Dolch zum Tyrannenmord zu ergreifen. Niemals aber gelang es ihnen, in dem großen Vereine für solche Entwürfe einen erheblichen Anhang zu gewinnen. Gleichzeitig erhielten Bayern und Baden ihre Verfaffung, und in München, wie in Karlsruhe erhob die liberale Mehrheit der Abgeordneten den Ruf nach Erweiterung ihrer Rechte und entwickelte ein Programm, in welchem alle jene zu Wien abgewiesenen preußischen Forderungen nebst inhaltreichen Zusätzen wiederkehrten. Eine sehr lebhafte Bewegung der Presse in Süddeutschland, Thüringen und am Rhein unterstützte sie in Zeitungen, Zeitschriften und großem Werken: noch heute sind die Namen von Rotteck, Oken, E. Welcker, Görres unvergessen. Man hat damals und später die unwissenschaftliche Flachheit und den halb revolutionären Charakter dieser Publizistik gerügt, und in der That ist es nicht zu bestreiten, daß die damalige liberale Schule sich oft nicht weniger ungeschult und unpraktisch gezeigt hat, als die Teutonen der Burschenschaft. Eine Mischung halbwahrer oder irriger Vorstellungen von altdeutscher Freiheit, englischem Parlamentsrecht, radikalen französischen Theorien ist in diesen Schriften nicht zu verkennen; auch sie verfielen dem Haupt- 1) Vgl. Nr. Iii, Seite 33 ff.

8. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. uncounted

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
Vorrede. und Anhäufung von Tatsiitzen und Bei- spielen, ein Kinderbuch unbrauchbar ma- che j halte ich solche vielmer für not- wendige Eigenschaften. Mit weitläufi- gen Kinderbüchern , wo das Lustige der Kindersprache eine Hauptsache ist, und wissenschaftliche Ideen nur einzeln, wie Gründlinge in einem Flusse, herumtrei- den, habe i h , nach meiner Erfarung, (andre können andre Erfarungen h.ben), nie etwas ausrichten können. Das Her- ausfischen ist den Kindern zu mühsam r oder anstatt zu fischen, plätschern sie nur. Dass übrigens auch hier mer getan als gesprochen werden müsse, teils um die Langeweile au verhüten , teils nm die Anstrengung unschädlich zu machen: ver- stehet sich von selbst. Die Landkar/t, und die ebtonohgisefn Tabelle * (die völ- lig das für die Geschichte ton muss und kan, was das Planiglobium für die Erd* Kun- * Sie findet sieh illnminirt in eben der kuck» Handlung, die diese Vorbereitung verlege.

9. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. uncounted

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
:---- •;---^r Vorrede. gesmal, zusammen, — Nun kein Wort weiter dabei, und doch wird das Kind auf immer die behörigen Begriffe und Empfindungen von Inquisition und Into- leranz Kriegen. Den häufig eingestreuten politischen Sätzen sieht es, bei ihrer gegenwärtigen Travestirung, wol nicht jeder mer an, dass sie Ursprünglich dem Sidnei, Stewar.t, Home, Gpnovesi, Smith, und andern der- gleichen transcendentalen Männern, zu- gehören. Zu dieser lästigen Neuerung, Politik mit Historie zu paren , oder Sätze, die sich sonst nur die Geweihten in dun- - kein Adyten ins Ohr sagten, in der Kin- derstube auszuplaudern, raufte ich mich deswegen entschließen, weil es mir an- ferst unnatürlich vorkam, von Staten, Reichen, Königen, nod Eroberungen , ei- nem Kinde vorzuschwatzen, das von Bür- gerlicher Gesellschaft, von Central Social, von Force publique u. s. f. nicht dm aller- geringsten Begriffhat! Sollte ein Kind die- ser

10. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 45

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
Verändrungen der Menschen. 45 5. eine Feuerländerin, 6. den Engländer Newton. Vater Adam! sind die alle deine Kinder, oder sind Wechselbälge darun- ter? In aller Welt, wie bist du zu so gar verschiedenen Enkeln und Enkelin- nen gekommen! Können aus ein und ebenderselben Familie brandschwarze und schneeweiße Gesichter, ser kluge und sec dumme Köpfe, Riesen und Zwerge, Stutzer und Tölpel, kommen? — Ja, sie können eö; Tochter Adams! höre mich an. §. 27. Wie Großpapa Adam und Groß- Mama Eva ausgesehen haben? ob sie schwarz oder weiß,'untersätzig oder schlank, klein oder groß oder von mittler Sta-
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