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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 66

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
66 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Der König eroberte dafür Padua, das bis dahin allen Angriffen der Langobarden getrotzt hatte, und ließ seine Mauern schleifen. Auch in Istrien wurde gekämpft, und Ariulf von Spoleto schlug die Kaiserlichen bei Came-rino in Umbrien, an der picenischen Grenze. Arichis bedrohte sogar ©teilten ließ sich jedoch durch Gregors Vorstellungen von einem Angriff abhalten. Aber eine große Freude war dem trefflichen Priester noch aufgespart. Er verdankte sie der eifrigen Frömmigkeit Theudelindes und der vorurteilslosen Einsicht Agilulfs. Die kleine, oberhalb Mailands gelegene Stadt Monza hatte bereits dem großen Theoderich, der sich hier einen Palast erbauen ließ, wegen der dort wehenden gesunden und frischen Luft zum Sommersitz gedient. Hier nun hatte sich Theudelinde nicht nur einen zweiten Palast, den sie mit Gemälden aus der Langobardengeschichte schmücken ließ, erbaut, sondern auch dem Täufer Johannes eine schöne Kirche geweiht und mit den herrlichsten Kirchengefäßen ausgestattet, in der seit jener Zeit die berühmte eiserne Krone*) aufbewahrt wird. In dieser Kirche nun — der ersten katholischen, von Langobarden gegründeten — war es, wo König Agilulf auf die Bitten seiner Gemahlin ein Söhnlein, das sie ihm zu Ende des Jahres 602 im Palast zu Monza geboren hatte, am Ostertag des folgenden Jahres auf den Namen Adelwald katholisch taufen ließ, wie das schon einige Zeit vorher mit einer Tochter Namens Gundiperga geschehen war. Der Erbe der Langobardenkrone Katholik! Das war ein gewaltiger Erfolg, der den todkranken Papst gewiß alle seine Körperschmerzen vergessen ließ. Es war ein Ereignis, das die sicherste Aussicht auf eine baldige Bekehrung des ganzen Langobardenvolkes eröffnete. Und dazu erhielt der Papst einige Monate später auch die Nachricht von der Wiederherstellung des allgemeinen Friedens. Vom Siechbett aus, auf dem er sich nicht einmal zum Schreiben mehr emporrichten konnte, richtete er in herzlichen Worten ein Dankesschreiben an die Königin und sandte ihren Kindern wertvolle Geschenke mit, für das Töchterchen drei mit Edelsteinen verzierte Ringe, dem kleinen Adelwald aber ein Brustkreuz mit einem angeblichen Splitter vom Kreuze des Heilands und ein Evangelienbuch in kostbarer Truhe. Im März des nächsten Jahres (604) erlöste der Tod, den er sich so oft ersehnt hatte, den wunderbaren Mann, der durch seinen starken Willen und seine gewaltige Geisteskraft noch vom Krankenbett aus eine ganze *) Diese hat ihren Namen von einem Eisenreifen, der die aus Gold bestehenden Teile der Krone innen zusammenhält und aus einem Nagel vom heil. Kreuze geschmiedet sein soll. Es ist nicht zweifellos, ob die mit Edelsteinen geschmückte, allerdings sehr altertümliche Krone, mit der die Könige der Langobarden und nach ihnen die deutschen Kaiser, die jenen Titel beanspruchten, sich krönen ließen, wirklich aus der Zeit Theudelindens stammt. Einige wollen sie ins 8. oder 9. Jahrhundert versetzen.

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 163

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Zage von Herzog Arichis und Paulus Diakonus. 163 Karl. Da antworteten sie ohne Furcht: „Du bist es selbst." Dieser freimütigen Antwort freute sich der König. Nun trat einer der Bischöfe vor — er hieß David und war aus Benevent — und redete also: „Höre, was der Herr der himmlischen Heerscharen mich dir verkünden hieß! Ich habe dich — spricht der Herr — zum mächtigsten König der Erde gemacht, ich habe das Heer und die Stärke deiner Widersacher zertrümmert, ich habe deinen Feind in deine Hand gegeben, ich habe dein Geschlecht auf den Stuhl der Herrschaft gesetzt, ich habe dich mit leichter Mühe den Sieg erringen lassen, und du begehrst noch das Blut meines getreuen Volkes, das ich einst mit meinem Blut erworben habe?" Als der König dies vernahm, senkte er das Haupt und sprach kleinlaut: „Wie kann ich mein Vorhaben aufgeben, da ich geschworen habe, ich wolle des Todes sein, wenn ich nicht mit diesem meinem Scepter dem Arichis die Brust durchbohre?" Da sprach ein anderer der Bischöfe, Rodepert von Salerno: „Höre mich an, o gnädigster König! Als einst der Vierfürst Herodes zu Jerusalem trunken mit seinen Gesellen zu Tische lag, da hatte er große Freude an dem -lanz seiner Tochter und schwur dem Mädchen, er wolle ihr jeden Wunsch gewähren. Da verlangte sie das Haupt Johannes des Täufers. Wäre es da nicht besser gewesen, er hätte seinen Schwur gebrochen, als daß er dem heiligen Manne das Haupt abschlagen ließ?" — „Freilich wäre es besser gewesen," erwiderte der König, und als der Bischof fortfuhr: „Warum willst du es also dem Herodes nachthun?" so sprach Karl sanftmütig: „Lege mir deutlich und kurz dar, was ich thun soll." Da sprachen alle Bischöfe: „Wir wollen es so fügen, daß du deinen Schwur halten kannst, ohne dich zu versündigen." Über diese Rede freute sich der König von Herzen und war wie umgewandelt, und die Bischöfe führten ihn in eine Kirche, die unweit der Stadt Capua lag. Hier zeigten sie ihm ein ungemein großes Bild des Arichis, das in einer Ecke der Kirche hing und sprachen: „Vollbringe nun deinen Eid!" Als Karl sich so überlistet sah, wollte er zuerst zürnen, bald aber besann er sich eines Besseren, lachte, ging auf das Bild zu und stieß dem gemalten Arichis sein Scepter in die Brust. Darauf warfen sich ihm die Bischöfe zu Füßen und flehten ihn an, sogleich Frieden zu machen. Wie nun der König die Bitten so vieler frommen Väter vernahm, schloß er einen festen Frieden zwischen den Langobarden von Benevent und den Franken, bestätigte den Vertrag durch eine geschriebene Urkunde und ließ sich Geiseln stellen, darunter auch den Grimwald, des Arichis Sohn. Nachdem dies so beschlossen war, schieden sie voneinander. Die Bischöfe gingen nach Salerno zurück, der König aber zog mit feinem Heere nach Norden auf demselben Wege, wo er gekommen war. Nach Salerno schickte Karl nun einen seiner Großen mit einem kleinen Gefolge, um sich den Friedensvertrag bestätigen zu lassen und die bestimmten 11*

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 101

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Pertharis Rückkehr und König Kumnkperts Schicksale. 101 Über des gewaltigen Königs Tod erzählt Paulus Diakonus, er habe einst zur Ader gelassen und neun Tage in seinem Palast gesessen. Da nahm er seinen Bogen zur Hand, um eine Taube zu schießen; aber dabei brach die Ader an seinem Arme wieder aus, und die Ärzte legten ihm vergiftete Heilmittel darauf und führten so den Tod des kraftvollen Greises herbei. Er war von gewaltigem Körperbau, kahlem Haupte und starkem Barte; an Kühnheit kam niemand ihm gleich, und auch im klugen Rate übertraf ihn keiner. Der Leib des Königs er war eifriger Katholik gewesen — wurde in der Kirche des heiligen Ambrosius zu Pavia bestattet, die Grimwald selbst hatte erbauen lassen. Da fein Sohn Romwald gestorben war, so hinterließ er die Herrschaft feinem zweiten Sohne G ari-bald, den ihm König Ariperts Tochter geboren hatte. Aber dieser war noch ein Kind. 16. Herihmrs Mckkehr und König Kuninkperts Schicksale. (Von 672 bis 700.) Damals geschah es, daß Perthari — wie der Volksmund erzählt — aus dem Frankenreiche schied und ein Schiss bestieg, um nach der britannischen Insel überzusetzen. Als aber das Fahrzeug eine kurze Strecke zurückgelegt hatte, erscholl von der Küste her eine Stimme, die rief: „Ist Perthari auf diesem Schisse?" Und als geantwortet ward, er fei allerdings hier, rief die Stimme weiter: „So meldet ihm, er möge heimkehren in fein Vaterland; denn heute ist der dritte Tag, feit Grimwald aus dieser Welt geschieden ist." Sogleich kehrte Perthari um, konnte aber, als er das Ufer erreicht hatte, weit und breit niemand finden. Deshalb glaubte er, daß es kein Mensch, sondern ein göttlicher Bote gewesen fein müßte, der ihm Grimwalds Tod verkündete. Da zog er unverweilt dem Vaterlande zu und als er die italienische Landesmark überschritt, fand er dort schon alle feine Getreuen versammelt und zog mit königlichem Gepränge in Pavia ein. Der Knabe Garibald mußte mit feinen Anhängern fliehen. Drei Monate nach Grimwalds Tode ward Perthari von den Langobarden feierlich zum König gekrönt. Sogleich nach feiner Heimkehr sandte Perthari nach Benevent und ließ von da seine Gemahlin Rodelinde und feinen Sohn Kuninkpert zu sich holen. Dann erbaute er in Pavia an der Stelle am Ticinoflusse, wo ihm einst die Flucht vor Grimwald gelungen war, ein Jungfrauenkloster zu Ehren der heiligen Agathe, das er mit vielem Gut ausstattete; die Königin Rodelinde aber gründete vor den Mauern von Pavia eine Kirche der Jungfrau Maria. Sie wurde ad perticas d. i. „zu den Stangen" genannt, ein Name, der von einer langobarbifchen Sitte her-
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