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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 41

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Alboin in Pavia und sein Tod. 41 Weh, das sie nicht zu unterdrücken vermochte; sie glühte von dem Verlangen, durch die Ermordung des Gatten den Tod des Vaters zu rächen und so späte Blutrache zu üben. Alsbald verschwor sie sich mit Helmichis, der des Königs Skiltporo, d. i. Schildträger, und sein Milchbruder war und dem sie gelobte, nach Alboins Tode sein Weib zu werden. Helmichis aber fürchtete Alboins Heldenstärke und riet Rosamunde, den Peredeo, den Kämmerer des Königs, einen Mann von ungeheurer Größe und Körperkraft, zur Teilnahme an der That zu dingen. Dieser erschrak zwar anfangs vor dem Gedanken, seinen König ermorden zu sollen, aber er war von blödem Verstand, und so gelang es leicht, ihn durch lockende Verheißungen und schreckende Drohungen zur Einwilligung zu bewegen. Es war um die Mittagszeit an einem Frühlingstage des Jahres 573. Tiefe Ruhe herrschte im Palast; denn der König schlief. Da trug Rosamunde leise alle Waffenstücke ihres Gemahls aus dem Zimmer, bis auf sein Schwert. Dieses band sie mit vielfach verschlungenen Stricken zu Häupten des Ruhebettes fest. Dann ließ sie, auf den Rat des Helmichis, den Mörder Peredeo herein in voller Waffenrüstung. Von dem Geräusch erwachte der König; er suhr empor und erkannte sofort die Gefahr. Er wollte seine Waffen ergreifen, aber sie waren verschwunden. Doch da hing ja sein treues Schwert. Er griff danach und zerrte wütend daran. Umsonst, es war unbeweglich. Da riß er den Fußschemel empor und wehrte sich lange damit wie mit einer Streitaxt. Aber ach, der herrlichste Held, der streitbarste und kühnste Mann erlag in dem ungleichen Kampfe. Peredeos Schwert traf ihn, daß er tot zu Boden stürzte. Er, der ruhmvolle Bezwinger zahlloser Feinde, siet kläglich und ruhmlos durch eines Weibes verruchte Ränke. Er war schlank von Gestalt und sein ganzer Körper trefflich zum Kampfe gewesen. Unendlicher Jammer erhob sich unter den Langobarden, als sie erfuhren, ihr geliebter König sei von unbekannter Hand ermordet, und sie begruben den teuern Leichnam unter lautem Wehklagen und heißen Thränen unter den Stufen einer Treppe, die zum Palast hinaufführte. Soweit der langobardische Geschichtschreiber. Alboin war zur Erde bestattet, und noch kannte niemand den Mörder des großen Königs. Offenbar hatte Rosamunde nur ganz wenige — vermutlich Gepiden — in den Mordplan eingeweiht, die den König gehaßt hatten. Als aber nun Rosamunde und Helmichis schamlos genug waren, sich miteinander zu vermählen und letzterer ernstlich die Hand nach der Königskrone ausstreckte und sich als Erbe Alboins gebärdete, da erwachte der Argwohn der Langobarden; sie erhoben Fürst Ratchis einst bei einer festlichen Gelegenheit in Händen hielt und ihn seinen Gästen zeigte.

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 77

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Theudelinde und die Könige Adelwald und Ariwald. 77 der Vormundschaft seiner Mutter immer mehr zu entziehen gewußt und eigene Wege eingeschlagen. Er hatte nach seines Vaters Art seine Unterthanen in religiöser Hinsicht niemals beeinflußt und that dies wohl auch später nicht. Er überließ das Thendelinden. Dafür widmete er andern Zeitfragen lebhafte Teilnahme. Er plante, dem Anscheine nach, neue Einrichtungen für fern Reich und trat dabei der römischen Kultur näher, wozu er ja gewiß schon durch seine katholischen Lehrer angeregt worden war. Zugleich mußte er aber auch den Hauptträgern dieser Kultur, den Römern des Kaiserreichs, bet solchem Streben genähert werden. Er schützte und förderte römisches Wesen, so daß der schlaue Eusebius hoffen durfte, den Jüngling zum Nutzen des Kaisers zu beeinflussen. Er erschien selbst am Hofe Adelwalds und gewann bald dessen Freundschaft. Aber in ihren gemeinsamen Bestrebungen, zu Gunsten des Römertnms, sahen sie sich vielfach durch die national gesinnten langobardischen Großen gehindert. Sie suchten sich der gefährlichsten dieser Gegner durch willkürliche Hinrichtungen zu entledigen, reizten aber gerade dadurch die übrigen samt dem Volke zur Empörung. Adelwald verlor den Thron und das Vaterland und fand Zuflucht bei seinem Freunde Eusebius in Ravenna. Dies geschah spätestens gegen Ende des Sommers 625. Theudelinde hatte sich, je mehr sie die Macht über ihren Sohn verlor, desto mehr von der Regierung zurückgezogen. Sie sah Adelwald auf falschen Wegen, vermochte ihn aber weder zu zügeln noch vor dem Sturze zu bewahren. Es war für sie doch sicher ein Trost, daß sie trotz ihres Sohnes Beginnen die treue Liebe des langobardischen Volkes für sich selbst und ihre Familie nicht eingebüßt hatte. Bestieg doch als neuer König durch Volkswahl ihr Tochtermann Herzog Ariwald von Turin, Gundipergas Gatte, den Thron (625). Der verbannte Sohn Agilulfs, dessen verkehrte Bestrebungen und gewaltsame Thaten das Volk mit Wahnsinn, der ihm durch byzantinische Kräuter angezaubert sein sollte, zu entschuldigen glaubte, weilte in Ravenna, um sich von seinem Freund und Verführer, Eusebius, möglichst bald wieder auf den Langobardenthron zurückführen zu lassen. Aber es geschah nichts dergleichen, Eusebius wurde abberufen, und sein Nachfolger Isaak merkte wahrscheinlich, daß sein Schützling nie wieder im Langobardenreiche festen Fuß fassen könne. Deshalb trachtete er danach, den neuen König Ariwald nebst der großen Mehrzahl seines Volkes für sich zu gewinnen. Adelwald starb in Ravenna an Gift. So entledigte sich der Exarch des steten Mahners zum aussichtslosen Rachekrieg und vernichtete dadurch den beständig drohenden Kriegszustand hältnifse zuweilen nur um mehr oder minder wahrscheinliche Vermutungen handelt, da eine genügende Geschichtsquelle nicht erhalten ist.

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 79

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Rothari und das Recht der Langobarden; die Könige Rodwald und Aripert. 79 beim Streit dieser beiden durch ein Gottesgericht erkannt, ob mit Recht ein solcher Borwurf gegen Gundiperga erhoben wurde, oder ob sie vielleicht unschuldig ist." Dieser Vorschlag fand bei dem König und allen Großen seines Palastes Beifall, und Ariwald befahl demnach dem Adelwulf gewappnet zum Kampfe hervorzutreten; für Gundiperga stellte sich ein gewisser Pitto zum Streit. Wie sie nun aneinander gerieten, ward Adelwulf von Pitto erschlagen; und sofort ließ der König seine Gattin nach dreijähriger Verbannung auf den Thron zurückführen."*) Von Kriegen vernehmen wir aus Ariwalds Zeit nichts. Seine Herrschaft, die bis 636 währte, verlief durchaus friedlich; und als erstarb, vertrauten die Langobarden seiner Witwe Gundiperga das Wohl des Reiches an, wie einst ihrer Mutter Theudelinde, indem sie ihr durch Eid-schwur gelobten, sie wollten den zum König nehmen, dem sie ihre Hand reichte. Und Gundipergas Wahl war eine nicht minder glückliche als die Theudelindes: sie berief den Herzog Rothari von Brescia zu sich und bot ihm Hand und Krone, obgleich er wie Ariwald ein Arianer war. 13. König gütbari und das Krchi der Uangobarden-die Könige gßdtoald und Aripert. (Von 636 bis 661.) Aothari willigte gern in den Wunsch Gundipergas und des Volkes. Er gelobte eidlich an heiliger Stätte, Gundiperga niemals zu verlassen, noch ihren Ehrenrang zu verschmähen, sondern sie zu lieben und zu ehren, wie es ihr gezieme. Dann erschienen auf der Königin Ladung fast alle langobardischen Großen und erhoben ihn auf den Thron. Des neuen Herrschers erstes Geschäft war einige Vornehme zu bekriegen, deren widerspenstige Gesinnung offenbar war. Er überwand sie und ließ sie hin- *) Die vorübergehende Entfremdung zwischen dem Königspaar hatte vielleicht in religiösen Meinungsverschiedenheiten ihren Grund. Ariwald war Arianer und konnte die Katholiken nicht besonders leiden, Gundiperga aber war eine eifrige Katholikin. Als Ariwald noch Herzog war, begegnete er einmal einem Mönch aus dem Kloster Bobbio. Ariwald sprach ärgerlich zu seinen Begleitern: „Das ist einer von den Mönchen Kolumbans, die sich nicht die Mühe nehmen, uns für unsern Gruß zu danken". Blidulf, so hieß der Mönch, hatte diese Worte vernommen und sprach: „Ich würde dich gegrüßt haben, wenn du nicht einen falschen Glauben hättest." Da befahl der Herzog den Mönch festzunehmen und tüchtig durchzuprügeln. Es geschah; Bliduls erhielt seine Schläge; dann kehrte er fröhlich und wohlbehalten ins Kloster zurück und erzählte mit Befriedigung, was ihm um seines Glaubens willen widerfahren war. Als König mischte sich Ariwald nie in Glaubenssachen; er sagte: es käme ihm nicht zu, Streitigkeiten der Geistlichen zu entscheiden, und wies Streuende an den Papst.

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 259

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowech von seiner Bekehrung bis zu seinem Tode. 259 Boten zu Chloderich kamen, öffnete er ihnen den Schatz seines Vaters. Sie nahmen dies und jenes in Augenschein. Und da er sie an eine große Truhe führte, sprach er: „In diesen Kasten pflegte mein Vater seine Goldstücke zu legen." Bei diesen Worten bückte er sich, um ihnen zu zeigen, wie tief die Truhe sei. Aber in demselben Augenblick zerschmetterte ihm einer der Königsboten mit der Streitaxt den Hirnschädel. So traf ihn dasselbe Los, das er ruchlos seinem Vater bereitet hatte. Wie nun Chlodowech hörte, daß auch Chloderich tot sei, kam er nach Köln geritten und berief alles Volk zu einer Versammlung. Darauf sprach er: „Hört, was sich zugetragen hat. Chloderich, der Sohn meines Blutsvetters Sigibert, trachtete nach seines Vaters Herrschaft und machte ihn glauben, ich wolle ihn töten. Als Sigibert deshalb durch den buchonischen Wald floh, schickte er ihm Meuchelmörder nach und ließ ihn erschlagen. Darauf wurde er selbst, während er seines Vaters Schätze musterte, von irgend einem mir unbekannten Manne gleichfalls getötet. An alldem bin ich durchaus schuldlos; denn es wäre ja schändlich, wenn ich das Blut meiner Vettern vergösse. Da es nun aber einmal so gekommen ist, so rate ich euch also: wenn es euch genehm ist, so wendet euch zu mir, daß ihr sicher lebt unter meinem Schutze." Als die Versammelten dies hörten, erhoben sie ein Freudengeschrei, schlugen mit den Speeren an ihre Schilde, hoben Chlodowech auf den Schild*) und machten ihn zu ihrem Könige. So erhielt er Sigiberts Reich und Hort, und das Volk desselben kam unter seine Herrschaft. Darauf wandte sich Chlodowech gegen Chararich, der einen Stamm der salischen Franken — vermutlich in der Gegend von Calais — beherrschte und gegen den Chlodowech noch von alter Zeit her einen Groll hegte. Denn als er zum Kampfe mit Syagrius gezogen war und den Chararich zu Hülfe gerufen hatte, war dieser zwar mit einem Heere ausgerückt, hatte ihm aber keinen Beistand geleistet, sondern war während der Schlacht abseits stehen geblieben, den Ausgang des Kampfes abwartend, um sich dem Sieger anzuschließen. Deshalb suchte Chlodowech jetzt ihn zu verderben. Er nahm ihn und seinen Sohn mit List gefangen und ließ beide fesseln und ihnen die königlichen Locken abscheren; Chararich wurde zum Priester, sein Sohn zum Diakon geweiht. Als nun Chararich überfeine Erniedrigung weinte und klagte, da tröstete ihn sein Sohn, indem er sprach: „Am grünen Holz sind diese Zweige verschnitten, bald werden sie wieder ausschlagen und wachsen, denn der Stamm ist nicht verdorrt; und *) Die merowingischen Könige sahen ihre Herrschaft als eine erbliche an; deshalb hören wir nichts von einer Schilderhebung, wie sie bei Wahlkönigen stattfand. Hier aber genügte die Berufung auf das Erbrecht nicht, weil dies in einem solchen Falle nicht unbestritten war, und weil Chlodowech deshalb die Stimme des Volkes für sich haben mußte. Siehe Giefebrecht 1, S. 105. 17*

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 274

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
274 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. unabhängig. In diesen Verhältnissen bleibt manches dunkel, doch räumten die Thüringe keineswegs ihr Land, nur das Maingebiet, das Hauptland der alten Hermunduren, der Vorfahren der Thüringe, wurde ganz von fränkischen Ansiedlern erfüllt.*) Kurz nach dem Ende des Thüringerreiches sollte sich auch das Schicksal Burgunds erfüllen. Als König Gundobad im Jahre 516 gestorben war, folgte ihm sein katholischer Sohn Sigismund in der Herrschaft. Er hatte eine Tochter Theoderichs, des großen Ostgoten, die Ostrogoto, zur Gemahlin; diese aber starb und hinterließ ihm einen Sohn Namens Sigerich. Als nun Sigismund bald darauf ein andres Weib von niederem Stande zur Ehe nahm, behandelte diese — wie Gregor erzählt — den Knaben hart und lieblos und schwärzte ihn oft bei feinem Vater an. Darüber ward Sigerich sehr erbittert, und da er einst an einem Festtage die Stiefmutter mit den Gewändern seiner Mutter bekleidet sah, konnte er seinen Unmut nicht bezwingen und brach in die Worte aus: „Du bist nicht wert, diese Kleider zu tragen; denn sie gehörten einst deiner Herrin, meiner Mutter." Da ward das Weib von Ingrimm erfüllt und hetzte ihren Gemahl mit falschen Worten gegen den Sohn. „Dieser Knabe," sprach sie, „trachtet danach, dein Reich zu besitzen; er will dich töten und sich zum König machen. Das Reich will er dann auch über Italien ausbreiten, das einst sein Großvater Theoderich besessen hat. Aber er weiß freilich, daß er bei deinen Lebzeiten dies nicht erreichen kann, und nur, wenn du fällst, kann er steigen." Durch solche Rede des schändlichen Weibes bethört, ward er zum Kindesmörder. Als der Knabe einst nach Tische eingeschlafen war, ließ ihm sein Vater ein Tuch unter das Kittn und um den Hals binden und von zwei Knechten zuziehen, daß er erstickte. Erst als die greuliche That geschehen war, ergriff den Vater zu spät die Reue; er warf sich auf den Leichnam seines Kindes und weinte bitterlich. Da soll ein Greis zu ihm getreten sein und gesprochen haben: „Weine doch lieber über dich selbst, daß du auf verruchten Rat gehört hast und ein scheußlicher Kindesmörder geworden bist. Denn er, der unschuldig ermordet ist, bedarf deiner Thränen nicht." Darauf ging Sigismund auf lange Zeit in ein Kloster und verharrte dort in Thränen und Bußübungen, die göttliche Gnade anrufend. Er richtete dort Totenmessen ein, die aus alle Zeiten für fein Kind gelesen werden sollten; dann kehrte er endlich nach Lyon zurück. Aber die Rache Gottes *) Bgl. Dahn, Urgeschichte 3, S. 78. Die Königin Amalaberga floh nach Italien zum Gotenkönige Theodahad. Als Witichis im Jahre 540 von Belisar gefangen nach Konstantinopel geführt wurde, zogen auch Amalaberga und ihre Kinder mit dahin. Einer ihrer Söhne, Amalafried, der später eine Anführerstelle im kaiserlichen Heere bekleidete, stand im Jahre 551 dem Langobardenkönig Audoin gegen die Gepiden bei. Vgl. oben S. 27.

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 275

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne bis zuni Tode Theuderichs. 275 folgte ihm auf den Fersen. Und das kam, wie die Überlieferung meldet,*) folgendermaßen. Die Königin Chlothilde sprach zu Chlodomer und ihren beiden Söhnen also: „Laßt es mich nicht gereuen, meine Söhne, daß ich euch mit Liebe erzogen habe. Gedenket des Leides, das ich von meinem Oheim Gundobad, dem Vater Sigismunds, erfahren habe, und rächet klug und tapfer den Tod meines Vaters und meiner Mutter."**) So rüsteten sich denn Chlothar, Childebert und Chlodomer zum Kriege gegen Burgund, während Theuderich, da er eine Tochter Sigismunds zur Ehe genommen hatte, sich nicht an dem Zuge beteiligte. Sigismund rückte den Feinden mit einem Heere entgegen; mit ihm zog auch fein Bruder Godomar. Es kam zu einer blutigen Schlacht, in der die Franken Sieger blieben (523). Godorn-.r enttarn, Sigismund aber wurde nebst seiner Gemahlin und seinen Söhnen auf der Flucht von Chlodomer ergriffen, fortgeschleppt und im Gebiet von Orleans eingekerkert. Nach dem Siege über Sigismund meinten die Frankenkönige schon, ganz Burgund liege zu ihren Füßen. Sie hatten deshalb nur einen Teil ihrer Heere in dem Lande zurückgelassen, da sie dasselbe für überwunden hielten und durch diese Besatzungstruppen hinlänglich gesichert glaubten. Während aber die fränkischen Krieger im burgundischen Lande sorglos nach Beute umherstreiften, schöpfte Godomar, der sich nun König nannte, frischen Mut, sammelte die zerstreuten Burgunden wieder und schlug die feindlichen Scharen zum Lande hinaus. Da beschloß Chlodomer abermals gegen die Burgunden auszuziehen, zuvor aber den unglücklichen Sigismund mit den Seinigen umzubringen. Der heilige Avitus, Abt von Micy (unweit Orleans), ein großer Priester jener Zeit, suchte den König davon abzumahnen, indem er sprach: „Wenn du Gott fürchtest, deinen Sinn besserst und diese Unglücklichen verschonst, so wird Gott mit dir sein und dich den Sieg erringen lassen. Wenn du sie aber tötest, wirst du selbst den Händen deiner Feinde überliefert werden und umkommen gleich ihnen. Es wird dir und deiner Gemahlin und deinen Kindern dasselbe widerfahren, was du an Sigismund, seinem Weib und seinen Kindern thust." Aber Chlodomer verachtete den Rat des frommen Mannes und sprach: „Thöricht wäre es, Feinde daheim zu taffen, wenn ich gegen andre zu Felde ziehe: dann würden die einen im Rücken, die andern von vorn sich gegen mich erheben, und ich geriete in die Mitte zwischen zwei Feinde. Leichter erlange ich den Sieg, wenn ich mich zuerst des einen entledige, um dann den andern dem Tode zu weihen." Darauf *) Gregor a. a. O. Buch 3, Kap. 6. **) Daß Chlothildens Söhne gegen Burgund gezogen seien, um die Pflicht der Blutrache zu üben, gehört sicherlich der Sage an. Mit Recht bemerkt Dahn, daß Söhne Chlodowechs keines besondern Beweggrundes zu einem Angriffskriege bedurften. 18*

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 276

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
276 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. ließ er sofort die gefangene Königsfamilie bei Coulmier, einem Dorfe im Gebiet von Orleans, in einen Brunnen werfen. Dann zog er gegen Burgund zu Felde und rief auch den König Theuderich von Austrasien zum Beistände herbei; und dieser versprach wirklich zu kommen; den Tod seines Schwiegervaters zu rächen fiel ihm nicht ein, Aussicht auf Beute und Landerwerb war stärker als die Pflicht der Blutrache. Bei Veseronce im Gebiete von Vienne kam es zur Schlacht. Godomar siegte, während Chlodomer selbst das Leben verlor. Die Feinde hieben ihm das Haupt ab und steckten es triumphierend auf eine Stange. So war Burgund noch einmal gerettet (524). Da Chlodomer nur drei noch unmündige Knaben als Erben seines Reiches hinterließ, so bemächtigten sich seine Vollbrüder Chlothar und Childebert des Erbes und teilten Chlodomers Reich unter sich, so daß es seitdem nur noch drei fränkische Königreiche gab. Um aber des Raubes sicherer zu sein, beschlossen die Unmenschen auch ihres Bruders Söhne zu ermorden. Gregor berichtet hierüber folgende herzzerreißende Geschichte, die einen Blick in die schauerliche Roheit und Herzenshärte dieser Merowinge thun läßt. Die alte Königin Chlothilde, die sich damals in Paris aufhielt, hatte die armen Waisen, ihre Enkel, zu sich genommen, um sie zu pflegen und zu erziehen. Da bemerkte Childebert, daß seine Mutter mit besonderer Zärtlichkeit an den Söhnen Chlodomers hing, und er ward neidisch und fürchtete, sie möchten durch die Gunst der Großmutter zum Throne gelangen. Deshalb schickte er heimlich Boten an seinen Bruder Chlothar und ließ ihm sagen: „Unsere Mutter läßt die Söhne unseres Bruders nicht von sich und will ihnen die Herrschaft wieder verschaffen. Komm also schnell nach Paris; denn wir müssen Rat pflegen und bedenken, was mit ihnen geschehen soll, ob wir ihnen die Locken abschneiden und sie so dem andern Volke gleich machen, oder ob wir sie lieber töten und das Reich unsers Bruders behalten." Über solche Botschaft hocherfreut kam Chlothar nach Paris. Darauf breiteten die beiden Bosewichter unter der Menge das Gerücht aus, sie seien zusammengekommen, um jenen Kindern ihr elterliches Erbe wiederzugeben und sie zu Königen einzusetzen. Dann schickten sie gemeinsam Boten zu ihrer Mutter mit der Bitte: „Schicke uns die Kinder, daß wir sie auf den Thron erheben." Die Großmutter war voll Freude über diese Botschaft, denn sie ahnte nicht die Hinterlist. Sie gab den Boten Speise und Trank und entsandte zwei der Kinder, die gerade bei ihr weilten, indem sie zu ihnen sprach: „Nun wird mir sein, als ob ich meinen Sohn nicht verloren hätte, wenn ich euch an seiner Statt zu Königen erhoben sehe." Sobald aber die Knaben bei Childebert und Chlothar an- kamen, wurden sie sofort festgenommen und von ihren Begleitern getrennt. Dann sandten Childebert und Chlothar einen Vertrauten an Chlothilde

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 281

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne und Enkel bis zum Tode Chlothars. 281 Habt ihr denn den Munderich noch niemals gesehen?" Und sogleich stürzten jene auf ihn los. Aber Munderich durchschaute auf einmal den ganzen Verrat und rief: „Deutlich sehe ich, daß du das Zeichen gabst, mich zu ermorden. Aber wahrlich, du Meineidiger, niemand soll dich mehr lebend schauen!" Und damit stieß er ihm den Speer zwischen die Schultern, so daß Aregisel durchbohrt niedersank und starb. Dann rissen Munderich und die Seinen die Schwerter aus der Scheide und richteten ein großes Blutbad unter Aregisels Leuten an. Jeden streckte Munderich nieder, den er erreichen konnte, bis er endlich den letzten Atem aushauchte. Seine ganze Habe wurde nach seinem Tode für den königlichen Schatz eingezogen. Theuderich aber kehrte darauf nach Hause zurück. Inzwischen hatte Theuderichs hochbegabter Sohn Theudebert mit Chlothars ältestem Sohn Gunthari einen kühnen Einfall in Septimanien gemacht, um dieses Land, den letzten Rest des westgotischen Reichs in Gallien, den Westgoten zu entreißen, die seit Chlodowechs Tode manches bereits Verlorene wieder gewonnen hatten. Und als Gunthari plötzlich heimkehrte, ließ sich der kühne Theudebert dadurch nicht abhalten, allein weiter vorzudringen und eine Burg nach der andern zu erobern. Da ereilte ihn die Nachricht, sein Vater Theuderich sei schwer erkrankt. Sofort brach er den Feldzug ab und kehrte schleunigst nach Hause zurück; denn seines Vaters Boten hatten ihm gesagt, wenn er nicht schnell käme und seinen Vater nicht mehr lebend anträfe, so würden seine Oheime Childebert und Chlothar ohne Zweifel sich seines Thrones bemächtigen. Die Besorgnis war nur_ allzu begründet. Deshalb zögerte Theudebert nicht, augenblicklich die Heimfahrt anzutreten, um den Vater noch am Leben anzutreffen. Doch Theuderich starb, ehe der Sohn die Heimat erreichte, gegen Ende des Jahres 533, im dreiundzwanzigsten Jahre seiner Herrschast. 7. Chlodowechs Sühne und Cnkel bis zum Tode Chlothars. (Bon 534 bis 561.) Haum hatte der mächtige Theuderich die Augen geschlossen, als seine Brüder sich erhoben, dem Neffen das Erbe zu entreißen. Aber Theudebert war kein schwacher Knabe, wie die unglücklichen Kinder Chlodomers, sondern ein kraftvoller und kluger Mann, der sein väterliches Erbe gegen die habsüchtigen Oheime zu behaupten wußte. Er gewann die Großen seines Reiches^ durch königliche Freigebigkeit für sich, daß sie für ihn die Waffen ergriffen, und behauptete sich so in seiner Herrschaft. Theudebert war ein Mann von seltenen Gaben, und Gregor ist nicht ganz mit Unrecht seines Lobes voll. Selbst Züge von Edelmut — einer bei den Mero-

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 282

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
282 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. wingern fast unerhörten Tugend — treten bei ihm nicht selten hervor?) Theuderich hatte einen Verwandten, den oben erwähnten Sigiwald, ermordet und sandte seinem Sohn Theudebert, der damals gegen die Westgoten zu Felde lag, den Befehl, dem Giwald, einem Sohn des Getöteten, der bei ihm war, ebenso zu thun. Theudebert aber zeigte diesem den Brief des Vaters. „Flieh," sprach er, „und wenn du hörst, daß mein Vater gestorben ist und ich statt seiner herrsche, so kehre ruhig zurück." Giwald banste seinem Retter und ging erst nach Arles, dann, als er sich dort nicht sicher glaubte, weiter nach Italien. Bei der Nachricht vom Tode seines Verfolgers verließ er der erhaltenen Weisung zufolge feinen Verbannungsort und erschien vor Theudebert. Dieser empfing ihn mit großer Freude und gab ihm nicht nur alle Güter Sigiwalds, die sein Vater eingezogen hatte, zurück, sondern fügte großmütig auch noch den Dritten Teil reichlicher und glänzender Geschenke hinzu, die er eben von seinem Oheim Childebert erhalten hatte. Er war der Pate Giwalds, aber einen andern Merowinger würde dies schwerlich zur Schonung vermocht haben. Da Beweise so hochherziger Gesinnung ganz selten sind in dieser wilden Zeit und unter diesem gewaltsamen Geschlecht, und es wohlthut, einige Lichtblicke in das finstere Gemälde hereinfallen zu sehen, so teilen wir noch einen andern Zug des Wohlwollens mit, den Gregor**) von Theudebert berichtet. „Der Bischof Desiderius von Verdun, dem einst König Theuderich großes Unrecht angethan, und der nach vielen Leiden und Trübsalen nach Gottes Willen endlich seine Freiheit wiedergewonnen hatte und — wie wir eben jagten — Bischof von Verdun geworden war, sah, wie die Bewohner von Verdun sehr arm und hilflos waren, und fühlte inniges Mitleid mit ihnen. Da er jedoch durch Theuderich feines Eigentums beraubt worden war und selbst nichts besaß, um sie zu unterstützen, zugleich aber König Theudeberts Gnade und Güte gegen jedermann kannte, schickte er Gesandte an ihn, die also sprachen: „Der Ruf von deiner Güte ist über das ganze Land verbreitet, da deine Freigebigkeit so groß ist, daß du selbst denen spendest, die nichts von dir verlangen. Ich bitte dich daher, daß deine Liebe uns einiges Geld leihe, aus daß wir damit unsere Mitbürger unterstützen können. Und wenn sie ihren Geschäften damit aufgeholfen und es genutzt haben werden, wie es in andern Städten geschieht, so werden wir dir dein Geld mit den gesetzlichen Zinsen zurückerstatten." Da wurde der König gerührt und schickte ihnen 7000 Goldschillinge.***) Der Bischof aber nahm sie und ver- *) Löbell, Gregor von Tours und seine Zeit, S. 28. **) Buch 3, Kap. 34. Gief ebrecht 1, S. 145 f. ***) Man vergesse nicht, daß das Geld damals etwa den zehnfachen Wert wie heutzutage besaß. Das vom Könige geliehene Geld würde nach heutigen Verhältnissen einer Summe von 7 — 800 000 Mark gleichkommen.

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 295

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne und Enkel bis zum Tode Chlothars. 295 Bretagner gegen seinen Vater schon in Schlachtordnung aufgestellt hatte, stand man nur deshalb vom Kampfe ab, weil die Nacht hereinbrach. In der Nacht aber sagte Graf Chonober zu Chramm: „Unrecht dünkt es mich, daß du gegen deinen eignen Vater zu Felde ziehen willst. Laß mich ihn also allein in dieser Nacht überfallen, daß ich ihn mit seinem ganzen Heer vernichte." Doch Chramm, von Gott verblendet, ließ das nicht zu. Als es Morgen geworden war, stellten sich beide Heere unter den Waffen auf, und Vater und Sohn bereiteten sich zum Streite. Chlothar gedachte des Kampfes, den einst David gegen Absalom geführt, schlug an seine Brust und sprach: „Sieh herab vom Himmel, Herr, und richte meine Sache; denn ohne meine Schuld erleide ich Unrecht von meinen Kindern. Sieh herab, Herr, und richte gerecht, sprich auch hier das Urteil, wie du es einst zwischen David und Absalom gesprochen hast!" — Ein Gebet, das in solchem Munde freilich wie eine Gotteslästerung klingt! — Als es nun zur Schlacht kam, wurden die Bretagner geschlagen und Graf Chonober fand auf der Flucht seinen Tod. Da suchte auch Chramm das Weite und wollte nach den Schiffen fliehen, die er schon auf dem Meere bereit liegen hatte. Wie er aber vernahm, daß seine Gemahlin und seine Töchter in die Hände der Feinde gefallen seien, eilte er zurück, um sie zu befreien. Doch er wurde überwältigt und gefangen genommen. Als dies König Chlothar vernahm, befahl er ihn mit seinem Weibe und seinen Töchtern zu verbrennen. Man sperrte sie nach seinem Geheiß in eine Hütte, Chramm wurde mit einem Tuche erdrosselt und dann die Hütte über ihm und den Seinen angezündet (560). So handelte der Vater, der sich kurz vorher erfrecht hatte, sich mit David zu vergleichen. David hatte einst zu Joab gesagt: „Fahret mir säuberlich mit dem Knaben Absalom;" und als er die Kunde von seines Sohnes Tod erhielt, da weinte er und klagte: „O mein Absalom, wollte Gott, ich wäre für dich gestorben! O mein Sohn, mein Sohn!" — Der christliche König aber, der sein eignes Kind und seine eignen Enkel gemordet hatte wie einst seines Bruders zarte Söhnchen, der mit vielfältiger Blutschuld beladene Chlothar, der sich im Schlamm der Wollust ebenso wie im Blute tyrannischer Mordgier gewälzt hatte, er „zog mit vielen Geschenken zu der Schwelle des heiligen Martin und kam nach Tours zum Grabe des genannten Bischofs. Hier ging er noch einmal alle Handlungen durch, in denen er vielleicht gesündigt hatte, und flehte unter vielen Seufzern den Heiligen an, daß er ihm für feine Sünden Verzeihung vom Herrn erwirke und, was er unbesonnen gefehlt, durch seine Fürbitte wieder gut mache!" Die durch seine Schuld niedergebrannte Kirche ließ er wieder herstellen und mit einem zinnernen Dach bedecken. Hierauf kehrte er — wir dürfen hoffen, beruhigt und getröstet — nach Hause zurück.
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