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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 90

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
90 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. und Grimwald gerade abwesend waren, gegen die Räuber auszog, um sie zu vernichten, stürzte er mit seinem Roß in eine dieser Gruben und wurde samt vielen Begleitern von den hinterlistigen Feinden, die über ihn herfielen, umgebracht. Kurz darauf kehrte Radwald heim, und unverweilt sammelte er eine mutige Kriegerschar, überfiel mit ihr die Räuber, reichte mit großem Blutvergießen Agios Tod und verjagte die, welche am Leben geblieben waren, aus dem Lande. Nachdem er darauf fünf Jahre lang das Herzogtum beherrscht hatte, starb er, und sein Bruder Grimwald wurde Herzog von Benevent. Grimwald, der schon als Kind einen so wunderbaren Heldenmut an den Tag gelegt hatte, war ein gewaltiger Kriegsmann, kühn und rasch von That und überhaupt ein ausgezeichneter Fürst. Als nun der Zwist der königlichen Brüder Godepert und Perthari das Langobardenreich zu zerrütten drohte, sandte ersterer den Herzog Garibald von Turin an Grimwald , daß er ihm so rasch wie möglich gegen seinen Bruder Perthari zu Hülse eile. Da der Gesandte aber sah, daß Grimwald reif an Jahren,*) mächtig, tapfer und klug war, handelte er treulos gegen feinen Herrn, denn er ermahnte Grimwald, die Königsherrschaft selbst an sich zu reißen und die beiden thörichten Brüder zum Heile des Volkes vom Throne zu stoßen. Als Grimwald ihn angehört hatte, zögerte er nicht lange; er fühlte sich stark genug, die Hand nach der Königskrone auszustrecken. Darum setzte er seinen Sohn Romwald zum Herzog von Benevent ein und rückte mit einer auserlesenen Schar nach Rorden. Wohin er kam, fielen ihm die Langobarden zu und traten in sein Heer, so daß ihn zuletzt eine gewaltige Kriegsmacht begleitete. Als er nach Piacenza gelangte, schickte er den Garibald nach Pavia voraus, um dem Godepert seine Ankunft zu melden. Garibald sagte dem Könige, Grimwald ziehe in Eile heran, und es gezieme sich, daß er, der zu seiner Hülfe herbeikomme, des Königs Schwester zur Ehe und eine Wohnung im königlichen Palast erhalte. Und so geschah es auch; als Garibald in Pavia einrückte, wurde er im Palaste beherbergt. Derselbe Garibald aber, der Urheber des ganzen Anschlags, überredete den Godepert, daß er nicht anders als mit einem Panzer unter dem Kleide zu einer Unterredung mit Grimwald gehe, weil dieser ihm nach dem Leben trachte. Dann ging er wieder zu Grimwald und sagte ihm, er solle auf der Hut sein; denn Godepert wolle ihn mit dem Schwerte umbringen; als Beweis für seine Aussage gab er an, daß Der König bei der Unterredung einen Panzer unter dem Kleide tragen werde. Als nun ant nächsten Morgen Godepert und Grimwald zu einer Zwiesprache zusammen kamen, umarmte Grimwald jenen, um sich zu überzeugen, ob Gari- *) Er muß etwa 56 Jahre gezählt haben.

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 292

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
292 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Da erhoben sie sich wütend gegen den König, zerrissen sein Zelt, verfolgten ihn mit Schmähungen, ergriffen ihn mit Gewalt und drohten ihn zu töten, wenn er sich noch länger weigere, mit ihnen zu ziehen. Unwillig mußte Chlothar nachgeben. Doch als es zur Schlacht kam, wurden die Franken von den Feinden unter gewaltigem Blutvergießen aufs Haupt geschlagen. Darauf bat der König die Sachsen sehr beschämt um Frieden, indem er beteuerte, daß er nicht mit seinem Willen gegen sie gezogen sei; und als er den Frieden erhalten hatte, zog er heim. So erzählt Gregor; auffallend ist es aber allerdings, daß, wie eine andere zuverlässige Duette berichtet, Chlothar den Sachsen einen jährlichen Tribut von achthundert Kühen auferlegte, den erst König Dagobert im Jahre 631 ihnen erließ. Mag daher wohl auch Gregor die Niederlage Chlothars mindestens stark übertreiben, so ist doch sein Bericht von höchstem Wert, „insofern er zeigt, daß, nach Auffassung eines Zeitgenossen, das Volksheer der Franken (wie einst dem Theuderich gegenüber, als er nicht nach Burgund ziehen wollte) so grimmig auf Kampf besteht, aus Kriegslust und Rachsucht, zumal aber aus Beutegier, daß es jedes andere Anerbieten ausschlägt; es ist die fortreißende, alles überwiegende Leidenschaft, die herrschende, des fränkischen Nationalcharakters. Zweitens aber ist lehrreich, daß ein Zeitgenosse daran glaubt, der König sei dem in seinen Waffen gescharten Volksheer gegenüber völlig unfähig, seinen Willen durchzusetzen; nicht der König entscheidet über Krieg und Frieden, vielmehr der Wille des Volksheers, und jener wird unter äußerster Demütigung und unter Androhung des Todes zum Nachgeben gezwungen." Als Chlothar seinen Umritt antrat, hatte er seinen Sohn Chramm nach der Auvergne geschickt, da ihm diese Provinz seines neuen Reiches sehr unzuverlässig erschien. In Clermont hielt nun der junge, leichtsinnige Prinz seinen Hof. „Er that," wie Gregor sagt, „viele Dinge wider Vernunft und Recht, weshalb er auch vor der Zeit aus der Welt geschafft wurde. Das Volk fluchte ihm. Keinen Menschen liebte er, von dem er ersprießlichen Rat hätte hören sönnen, nur schlechte, lockere junge Leute scharte er um sich, hielt sie wert und hörte auf ihren Rat, so daß selbst Mädchen aus vornehmen römischen Familien auf feinen Befehl ihren Eltern entrissen wurden." Den Firminus, den königlichen Grafen der Stadt, entsetzte er ohne weiteres seines Amtes, verurteilte ihn zur Verbannung und ließ seine Güter einziehen, nur um einen seiner Günstlinge, den Satust i u s, an dessen Stelle zu bringen. Der Bischof Canti uns, den er auch zu beseitigen strebte, wußte sich vor seinem Verfolger nur durch Flucht in die Kirche zu retten. Infolge feines ausschweifenden Lebenswandels verfiel Chramm bald in eine hitzige Krankheit und verlor sein Haupthaar. Nach seiner Genesung begab er sich nach Poitiers, um hier seinen Oheim Childe-

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 357

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Zeit der innern Kriege bis zur Alleinherrschaft Chlochars des Zweiten. 357 ihm das Lockenhaar und den Bart aus und ließen ihn unbestatlet liegen an der Stelle, wo er getötet worden war. So endete ein Leben, überreich an den seltsamsten Gegensätzen, an Rot und Reichtum, an Glück und Elend. Von den Männern, die den Unglücklichen so schmählich verraten hatten, wurden die Schuldigsten alsbald von der Rache des Schicksals ereilt. Lie l]sltten in der darauf folgenden Nacht alle Schätze beiseite gebracht, dann öffneten sie die Thore und gaben die Stadt unbarmherzig dem Schwert der Feinde preis. Alle lebenden Wesen wurden niedergemacht, selbst die Priester an den Altären; die ganze Stadt samt den Kirchen wurde eingeäschert; nichts blieb zurück als der nackte Boden. Als nun Lendegisel, der Oberbefehlshaber des königlichen Heeres, mit Mummolus, Sagittarins, Charinlf und Waddo ins Lager zurückkehrte, sandte er heimlich Boten an den König Guntram, zu fragen, was mit den Männern geschehen solle. Der König befahl, Mummolus und Sagittarins mit dem Tode zu bestrafen ; die beiden andern, minder schuldigen, Charinlf und Waddo begnadigte er. Letztere wurden demnach entlassen, mußten aber ihre Söhne als Geiseln stellen. Wie nun Mummolus merkte, daß die Schergen des Todes nahten, wasfnete er sich und ging in Leudegisels Zelthütte. „Was kommst du so zu mir," sprach dieser, „als wärst du auf der Flucht?" Da antwortete Mummolus: „Ich sehe, nichts wird gehalten von der versprochenen Treue. Ich stehe am Abgrund des Todes." Lendegisel versetzte: „Ich werde hinausgehen und alles zum Besten wenden." Draußen aber befahl er sogleich, die Hütte zu umstellen und den Mummolus zu töten. Dieser erwehrte sich lange der Angreifer und gewann den Ausgang. Als er aber vor die Thüre kam, stachen ihm zwei Bewaffnete die Speere in die Seiten. Da stürzte er zu Boden und starb. Voll Todesangst versuchte der Bischof Sagittarins zu fliehen und zog die Kapuze über das Haupt. Aber einer zückte das Schwert auf ihn und hieb ihm Kopf und Kapuze mit einem Streiche herunter (585). „Um diese Zeit*) erfolgte auch ein Umschwung in Brunhildens Schicksal. Bis dahin war die Regierung von Australien in der Hand ihrer Feinde, welche die Vormundschaft über den jungen König an sich gerissen hatten. Aber dieser war jetzt fünfzehn Jahre alt, hatte also den ersten Mündigkeitstermin schon seit drei Jahren überschritten und brauchte rechtlich keinen Vormund mehr zu haben; in drei, vier Jahren aber kam er „zu feinen Tagen", und dann durste er keinen Vormund mehr haben. Er war auch bereits verheiratet, **) und die Großen sahen, daß ihre Vor- *) Kaufmanns Deutsche Geschichte, 2. Band, S. 152 ff. **) Die Unsitte, die Könige und Prinzen schon als halbwüchsige Knaben zu ver-

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 380

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
380 Die Franken bis zum Untergänge der Merowinger. Aber sie stieß ihn wutknirschend von sich, fluchte ihm und schrie zum König: „Wehe mir, ich sehe meinen Feind und habe keine Macht gegen ihn." Darauf wurde Leudast von dem geweihten Ort fortgewiesen. Er ging durch die Straßen von Paris, nicht ahnend, was ihm bevorstand; plötzlich aber erschienen Diener der Königin, um ihn in Fesseln zu legen. Er zog das Schwert und hieb den einen von ihnen nieder. Verwundet floh er, glitt auf einer Brücke aus, fuhr mit dem Fuß zwischen zwei Bohlen und brach das Bein. So ward er gefangen, in den Kerker gebracht und auf Befehl der Königin gräßlich hingerichtet." Trotz mannigfacher Gunstbeweise des Königs sah Gregor doch allezeit die Herrschaft Chilperichs als Tyrannei an und blieb im Herzen Brunhilden und ihrem Sohn Childebert getreu. Nach Chilperichs Tode (584) fiel Tours zuerst in die Hände Guntrams von Burgund. Bei ihm stand Gregor schon lange in hoher Gunst und wurde auch jetzt von ihm mit auszeichnendem Vertrauen behandelt. Dennoch begrüßte er es gewiß mit Freuden, als Guntram im folgenden Jahre Tours an Childebert, den rechtmäßigen Herrn, abtrat. Von dieser Zeit an war Gregor einer der einflußreichsten Männer im fränkischen Reiche. Er durfte sich des vollen Vertrauens Bruuhildens und ihres Sohnes rühmen und besuchte oft den Hof. Zuweilen wurde er sogar in wichtigen Staatsangelegenheiten als ein vertrauenswürdiger Gesandter gebraucht. So im Jahre 588, wo er als Childeberts Gesandter eifrig und erfolgreich bemüht war, das Mißtrauen, das sich zwischen diesem und seinem Oheim eingeschlichen hatte, zu beseitigen und die Eintracht unter den Merowingern zu erhalten. Bald nachdem Tode seines Gönners Guntram starb auch Gregor, am 17. November 594, nachdem er die Mitte der fünfziger Jahre erreicht und über einundzwanzig Jahre sein Bistum treulich und väterlich verwaltet hatte. Sein Sprengel bewahrte ihm mit vollem Recht ein dankbares Gedächtnis; ja man verehrte ihn sogar als Heiligen. „Vieles hatte Gregor erlebt und gesehen," sagt Wilhelm Wattenbach, der Verfasser der vortrefflichen „Gefchichtsquellen des Mittelalters , „von seiner Kindheit an, wo die Auvergne der Schauplatz des Kampfes zwischen Chlothar und Childebert war, bis zu dem blutigen Streit der Königinnen Brunhilde und Fredegunde; seitdem er zu den Bischöfen des Reichs gehörte, konnte kein bedeutendes Ereignis eintreten, ohne ihn unmittelbar zu berühren; von allem erfuhr er, und an vielen wichtigen Staatsgeschäften nahm er persönlich teil; einen großen Teil des Reiches kannte er aus persönlicher Anschauung. Da erwachte in ihm der Wunsch, die Kunde dieser Dinge auch der Nachwelt zu überliefern, und während er das Leben der Heiligen beschrieb und reiche Sammlungen von Wundergeschichten verzeichnete, arbeitete er zugleich unablässig an dem Geschichtswerke, dem wir fast allein unsre

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 402

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
402 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Geistlichen ein Konzil gehalten und acht Tage später ein großer Hoftag der weltlichen wie der geistlichen Großen. Auf Grund der mit ihnen gepflogenen Beratungen erließ daun König Chlothar eine Verordnung, deren Inhalt in vielen Punkten bereits den Bestimmungen der englischen Magna Charta und sonstigen Freiheitsbriefen des Mittelalters gleicht. . . . Das Edikt wendet sich gegen eine Reihe königlicher Gewaltthaten, wie Hinrichtungen ohne richterliche Untersuchung, Eingriffe in den Erbgang, Entziehung der von früheren Königen verliehenen Güter. . . . Aber die weitaus wichtigste Bestimmung des Erlasses betraf die Bestellung der Grafen. Bisher konnte der König zum Grafen ernennen, wen er wollte, auch einen Unfreien. Der Graf war der Diener des Königs, weiter nichts; es war deshalb schlechthin nur feine Sache, wen er dazu nahm, thatsächlich war er freilich oft genug gezwungen gewesen, hervorragende Personen bei der Wahl nicht zu übergehen, aber jetzt wurde das Ernennungsrecht gesetzlich eingeschränkt. Der König sollte fortan nur solche Männer zu Grafen eines Gaues machen, die in demselben ansässig waren und einen Grundbesitz hatten, groß genug, um die hohen Bußen zu zahlen für etwaigen Mißbrauch der Amtsgewalt. Es war das ein berechtigter Wunsch des Volkes. . . . Der Mann, der ein so wichtiges Amt bekleidete, mußte eine gewisse Bürgschaft gewähren. Aber so billig diese Forderung war, sie hat dock verhängnisvolle Folgen gehabt. Sie hat die Entwicklung gefördert, die den Grafen aus einem Diener und Werkzeug des Königs zu einer fürstlichen Stellung erhob; es war diese Bestimmung ein entscheidender Sieg der Aristokratie über das Königtum. . . . Zahlreiche Bestimmungen des Edikts betrafen die kirchlichen Angelegenheiten. . . . Das Ergebnis ihrer Beratungen hatten die Bischöfe in siebzehn Beschlüssen zusammengefaßt. Sie bezogen sich auf die Kirchenzucht, die Wahl der Bischöfe, die geistlichen Güter und die geistliche Gerichtsbarkeit, und sie berührten vielfach wichtige Rechte des Königs und seiner Beamten. Regelmäßig hatte der König die Bischöfe ernannt; das Konzil erklärte, der Bischof dürfe nur durch freie Wahl der Gemeinde und des Klerus bestellt werden, jede andere Bestellung sei nngiltig. Ein anderer Kanon bedrohte die Richter mit Exkommunikation, die einen Geistlichen ohne Wissen des Bischofs zur Strafe ziehen würden, sowie jeden, der das Erbe eines verstorbenen Geistlichen an sich nähme, ehe es ihm von der kirchlichen Behörde übergeben sei. Kein Befehl des Richters oder selbst des Königs sollte ihn ermächtigen . . . Diese Beschlüsse faßten die Bischöfe ganz ungestört . . ., aber die Wirksamkeit derselben war beschränkt. Für kirchliche Konzilien und für die geistlichen Gerichte hatten sie bindende Kraft, für das öffentliche Gericht hatten sie dagegen keine Giltigkeit. Was vor Gericht Recht fei, das wurde vor dem Könige mit dem Reichstage be-

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 407

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die letzten Merowinger. 407 sondern nur am guten Willen gefehlt hatte, solange sie durch die neuftrischen Großen Befehle empfingen. Jetzt, wo sie sich thatsächlich selbst regierten, drängten sie in harten rühmlichen Kämpfen die schlimmen Feinde im Osten zurück. Im Jahre 633 wurde dem Könige noch ein Sohn geboren. Um einem Bürgerkriege nach seinem Tode vorzubeugen, berief Dagobert sogleich einen großen Reichstag und schloß mit den austrafischen Großen, die für ©igibert regierten, einen Vertrag ab, wonach bei feinem Tode Neustrien und Burgund an den neugeborenen Ehlodowech den Zweiten fallen, Austrasien aber nebst der Provence und den früher zu Austrasien geschlagenen Gebieten von Aquitanien dem ©igibert verbleiben solle. Dieser Vertrag wurde von den geistlichen und weltlichen Großen des ganzen Reiches beschworen, und als Dagobert fünf Jahre später starb (638), auch gehalten. Aber freilich weder in Australien noch in Neustrien und Burgund herrschte wirklich ein Merowing, sondern für jeden von ihnen die Großen, die in beiden Reichen die Vormundschaft über die Königsknaben führten, mit ihrem Anhang. Ein Jahr nach Dagoberts Tode starb auch Pippin, der in der letzten Zeit wieder teil an der Reichsverwaltung von Austrasien genommen hatte, ©ein ©ohn Grimwald strebte nach der Hausmeierwürde. Aber gegen ihn erhob sich ein andrer Beamter, der bei der Erziehung des kaum zehnjährigen Königs ©igibert ebenfalls mitgewirkt hatte. Da ließ ihn Grimwald, der mit Adelgisel und Kunibert einen starken Bund bildete, töten und riß das begehrte Amt an sich. Ehe so eine Gewaltthat die inneren Zerwürfnisse in Austrasien beendete, hatte Herzog Ra i) ulf von Thüringen dieselben benutzt und seinen Abfall von ©igibert offen erklärt. Er knüpfte Verbindungen mit dem bairischen Herzog an. Dieser wurde zwar von dem fränkischen Heere, das von Mainz nach Thüringen zog, geschlagen, Ratiulf aber erfocht einen glänzenden Sieg in der Schlacht an der Unstrut. Die fränkischen Heerführer konnten sich nicht über einen gemeinsamen Schlachtplan einigen, und so erschwerten sie den Erfolg des Kampfes. Der junge König Sigibert hatte seinen Erzieher mit ins Feld genommen. Als Radulf siegreich in seine Feste zurückgekehrt war und der königliche Knabe die Verluste der ©einigen überblickte, weinte er, auf seinem Pferde sitzend, bitterlich. Radulf ließ sich zwar herab, in einem Friedensschluß die fränkische Oberhoheit anzuerkennen, war aber in Wirklichkeit von nun an ein ganz selbständiger Fürst. So wurde Thüringen für längere Zeit unabhängig vom Frankenreiche (640). Nachdem Grimwald feine Gegner beseitigt hatte, bemächtigte er sich mit Hilfe feiner Anhänger der Regierung und war vierzehn Jahre lang der eigentliche Beherrscher von Austrasien. Er stellte die Sicherheit der Gei

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 349

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Zeit der innern Kriege bis zur Alleinherrschaft Chlothars des Zweiten. 349 Chilperich beseitigt war, hielt dieser reiche und stolze Dienstadel den Augenblick für gekommen, auch den letzten erwachsenen Merowing Guntram zu beseitigen und in allen drei Reichen einen Schattenkönig aufzustellen, der ein willenloses Werkzeug in des Adels Hand gewesen wäre. Child ebert und Chlothar waren der eine ein dreizehnjähriger Knabe, der andere ein Säugling; da war es kein Wunder, daß der Aufruhr offen fein Haupt erhob. Wir lassen über diese Ereignisse zunächst den oben erwähnten Gewährsmann*) in seiner klar zusammenfassenden und übersichtlichen Weise berichten. „In Austrasien hatte Brunhilde allmählich Einsluß gewonnen, freilich unter harten Kämpfen. Als die frechsten unter den Gegnern den Herzog Lupus ermorden wollten, der zu Brunhilde hielt, da sprang sie zwischen die Pferde und hemmte den Kampf. Wütend schrie der Führer der Bande: „Zurück, Weib! Es mag dir genügen, unter deinem Manne geherrscht zu haben; jetzt ist dein Sohn König, und wir sind seine Vormünder, nicht du. Geh zurück, oder die Hufe unserer Rosse sollen dich zertreten." Aber Brnnhilde ging nicht fort und erreichte wirklich, daß der Mord unterblieb. Lupus flüchtete jedoch nach Burgund, und feine Feinde plünderten seine Besitzungen. Unter solchen Scenen rang Brnnhilde sich empor, mit solchen Gegnern hatte sie zu thun. So konnte sie in Neustrien auch nur mit halber Kraft auftreten, und nach mancherlei Drohungen und Verhandlungen ward Fredegnndes Sohn, C h lothar der Zweite, als König von Neustrien ausgerufen und Guntram als Vormund und Regent anerkannt. Allein Guntram fühlte sich in den neuen Landen nicht sicher. Nicht einmal in die Kirche wagte er ohne großes Gefolge zu gehen, und an einem Sonntage erhob er sich in der Kirche und sprach zu dem Volke folgende erschütternden Worte, wie sie wohl nie von einem Könige zu seinen Unterthanen gesprochen worden sind: „Ich beschwöre euch, ihr Männer und Weiber, die ihr zugegen seiö, hattet mir eure Treue unverletzt und tötet nicht auch mich, wie einstmals meine Brüder. Möge es mir nur vergönnt sein, mindestens drei Jahre meine Neffen zu erziehen, die ich als Söhne angenommen habe. Sonst möchte sich ereignen, was der ewige Gott verhüten möge, daß ihr nach meinem Tode mit jenen Kleinen zu Grunde gehet, da dann von unserm Stamme kein kräftiger Sproß mehr da sein wird, um alle zu schützen."**) *) Kaufmann, a. a. D. S. 147 ff. **) „Es ist ergreifend," sagt Dahn, „den Nachkommen des gewaltigen Chlo-dowech in solcher Weise das Volk gleichsam um sein Leben bitten zu hören, und zwar mit der gewiß nicht geheuchelten Begründung, daß der König der Schützer des ganzen Volkes sei. In der Thal, bei dem Aussterben der Merowinger wären wohl unabsehbare Kämpfe der herrschbegierigen Adelsgeschlechter in den drei Reichen nm Macht und Geld ausgebrochen; aber freilich waren es die Merowinger selbst gewesen,

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 365

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Tie Zeit der inneren Kriege bis zur Alleinherrschaft Chlothars des Zweiten. 865 Wege geräumt; und die siegreiche Partei versuchte balb ihren Einfluß beim Könige stärker geltenb zu machen. Doch wußte Brunhilbe die Hinrichtung der beiben Hauptübelthäter von Kierfy burchzusetzen. An Stelle des Protabius würde ein harmloser, wohlbeleibter Mann Namens Claubius zum Major Domus erhoben, besten Hauptstärke im Geschichtenerzählen bestaub, gewiß nicht nach Brunhilbens Wunsch, aber umsomehr nach dem des nun zwanzigjährigen Theuberich, der der Zucht der Großmutter sich allgemach entzog. „Er war eine heftige Natur von starken Trieben." Im Jahre 610 besetzte sein Bruder' Theubebert das Elsaß, das zu Theuberich» Reich gehörte. Dafür beschloß Theuberich Rache zu nehmen. Er knüpfte beshalb mit Chlothar Verhanblungen an und erhielt von biefem das Versprechen, daß er dem Theubebert keinerlei Bei-stanb leisten wolle. Dafür versprach Theuberich seinerseits, dem Chlothar ein Stück von seinen im Jahre 600 verlorenen Länbern wieberzngeben. Im Mai 612 versammelte Theuberich ein Heer aus allen Gauen seines Reiches und zog bfimit gegen seinen Bruder. Bei Toul stieß er aus Theubeberts Kriegsvölker. Dieser würde besiegt und floh nach Köln. Aber Theuberich begnügte sich nicht mit dem ersten Erfolg, fonbern beschloß ihn grünblich auszunutzen; er rückte mit feinen Heerscharen dem geschlagenen Bruder nach und zwang ihn baburch, eine zweite Schlacht zu wagen. Bei Zülpich kam es zum andern Male zum Bruberkampf. Theubebert hatte die ostrheinischen Volker aufgeboten, besonbers die Thüringe und die heerpflichtigen Sachsengaue. Dennoch wurde er wiederum geschlagen; das Gemetzel war fürchterlich. Die Sage behauptet, die Körper der Getöteten hatten nicht zur Erbe fallen können, fonbern wären aufrecht stehen geblieben, so bicht sei das tnörberifche Gewühl auf dem Schlachtfelds gewesen. Von Zülpich bis Köln bedeckten gefallene Leute Theudeberts die Straße, benn die Sieger verfolgten die Geschlagenen. Theuberich rückte in Köln ein, von wo Theubebert mit wenigen Getreuen über den Rhein geflohen war und wo besten Schätze sämtlich in des Siegers Hänbe fielen. Dieser ent-fanbte seinen Kämmerer Bertha r dem Flüchtling nach. Berthar holte ihn ein und brachte ihn nach Köln vor Theuberich. Der ließ den Bruder des königlichen Gewanbes entkleiben, schenkte sein Roß mit dem königlichen Sattelzeug dem Berthar und befahl, den Theubebert gefangen nach Chllons an der Saone zu Brunhilbe zu führen. Die ergrimmte Königin verlangte von ihm, er solle sich zum Geistlichen scheren lasten; der Unglückliche gab nach einigem Sträuben nach, wurde aber wenige Tage später dennoch — wahrscheinlich aus seines entmenschten Bruders Besehl — getötet (612). Theudeberts Sohnlein Merowech ließ der erbarmungslose Wüterich mit dem Köpfchen auf einen Stein schmettern, daß das Gehirn herum-spritzte!

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 344

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
344 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. der Macht zu behaupten. ... Sie war klug und voll Ausdauer, und sie besaß viele von den Eigenschaften, mit denen man sich die Menschen dienstbar macht; allein im ganzen bietet sie ein furchtbares Bild. Unter den Männern jener Tage waren viele nicht besser, und König Chilperich teilte alle ihre Laster, nur daß ihm ihre Kraft fehlte; aber sie war ein Weib, und darum war ihre Verruchtheit um so schrecklicher. Zu der Zeit, da Galswintha ermordet ward, lebte ihr Vater Athana-gild nicht mehr, und seine Nachfolger waren mehrere Jahre lang durch innere Kriege beschäftigt. Chilperich hatte von dorther also keine Rache zu fürchten, aber Sigibert zwang ihn, an die Schwester Brunhilde eine Buße zu zahlen, deren Höhe von einem Gerichtshof ans vornehmen Franken unter dem Vorsitz König Guntrams bestimmt wurde. Sie urteilten, daß Chilperich an Brunhilde jene Städte geben sollte, welche Galswintha teils von ihrem Vater als Brautschatz, teils von ihrem Gemahl als Morgengabe erhalten hatte. Guntram nahm die Städte auch in Empfang, lieferte sie aber nicht aus, und darüber kam es dann zu einem kurzen Kriege zwischen Sigibert und Guntram. So ging diese Gefahr an Chilperich vorüber. Der große Krieg, der einige Jahre später zwischen Sigibert und Chilperich ausbrach, war nicht durch die Pflicht der Blutrache veranlaßt, sondern durch einen Angriff Chilperichs auf die Städte Tours und Poitiers, die zu Sigiberts Reich gehörten. Der Krieg verlief unter mannigfaltigem Wechsel der Parteien. Verträge wurden geschlossen und wieder gebrochen, und große Teile des Landes wurden verwüstet. Zweimal bot Sigibert die rechtsrheinischen Germanen aus. Sie lebten noch fast ganz in der Weise der Urzeit, und es ward immer als etwas Besonderes empfunden, wenn ihre wilden Scharen in die Kämpfe der linksrheinischen Lande hineingezogen wurden. Mit ihnen siegte er vollständig über Chilperich und hielt Hos in dem eroberten Paris. Da versammelten sich die Großen von Neustrien und schickten Boten an Sigibert, er möge zu ihnen kommen, sie wollten Chilperich absetzen und ihn zum König wählen. Das geschah zu Vitry bei Arras. Als sie ihn aber aus den Schild erhoben und ihm huldigten, da drängten sich zwei Mörder an ihn heran. Fredegunde hatte sie geschickt und hatte ihnen Messer gegeben, die in Gift getaucht waren. Die rannten sie dem König in die Seite, daß er tot niedersank (575). Damit war alles geändert; die Nenstrier erklärten, jetzt sei Chilperich wieder König, und die mäch- tigsten unter den austrasischen Großen entrissen Brunhilden ihren fünfjährigen Sohn Child ebert den Zweiten, um ihn in Metz als König auszurufen und in feinem Namen zu herrschen. Ihnen war es recht, daß Brunhilde unterdes von Chilperich wie eine Gefangene gehalten wurde, sie selbst und ihre Tochter. Auch den königlichen Schatz hatte man ihr ge-

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 89

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Godepert, Perthari und Grimwald. 89 versprach, dem Taso nach germanischem Brauch den Barl zu scheren und ihn damit an Kindesstatt anzunehmen,*) worauf denn auch Taso mit seinem Bruder Kako und einem auserlesenen Gefolge junger Männer, nichts Schlimmes befürchtend, zu Gregorius kam. Sobald sie aber die Stadt betreten hatten, ließ der Exarch die Thore verschließen und Bewaffnete über Taso und sein Gefolge herfallen. Dieser rüstete sich mit den Seinen unerschrocken zum Streit; nachdem sie aber ein großes Blutbad unter den Kaiserlichen angerichtet hatten, fanden sie selber den Tod. Gregorius ließ sidi Tasos Haupt bringen und schnitt ihm, auf teuflische Weise seinen Eid erfüllend, den Bart ab. Danach wurde Gisulfs Bruder, Grasulf, vom König Agilulf zum Herzog von Friaul erhoben. Die beiden jüngern Söhne Gisulfs aber, Radwald und Grimwald, waren zu stolz sich der Gewalt des Oheims zu beugen, obwohl sie beide noch jung an Jahren waren. Darum fuhren sie auf einem kleinen Schiffe an der Küste des adriatischen Meeres südwärts und begaben sich nach der Stadt Benevent, dem Sitze des Herzogs Arichis. Dieser hatte, wie früher bemerkt worden ist, die Söhne Gisulfs erzogen und nahm jetzt die beiden Flüchtlinge auf das liebevollste auf und hielt sie in allen Stücken als seine eigenen Söhne. Er selbst hatte nur einen Sohn, Agio mit Namen. Der war einst ein kluger und herrlicher Jüngling gewesen. Als aber sein Vater ihn zur Zeit des Königs Rothari einmal als Gesandten nach Italien geschickt hatte und Agio auf dem Rückweg in Ravenna einkehrte, brachte ihm der Exarch, obwohl es mitten im Frieden war, einen Gifttrank bei, der dem Unglücklichen seinen Verstand raubte, so daß er seitdem nie wieder bei gesunden Sinnen war. Als nun der alte Arichis, nachdem er fünfzig Jahre Herzog gewesen war, zu sterben kam, empfahl er, wohl wissend, daß sein armer Sohn nicht wohl bei Sinnen sei, seinen Mannen die beiden wackern Helden Radwald und Grimwald als seine eigenen Söhne und riet ihnen diesen zu gehorchen, da sie besser als Agio die Herrschaft zu führen vermöchten. Darauf starb der greise Herzog (641). Radwald und Grimwald aber wollten den Sohn ihres Wohlthäters nicht in seinem Rechte kränken, sondern gehorchten ihm in allen Dingen wie einem älteren Bruder. Als nun Agio ein Jahr und fünf Monate regiert hatte, kamen einst slavische Seeräuber auf einem Schiffe über das adriatische Meer, landeten, schlugen ein Lager auf und verwüsteten das Gebiet der Stadt Sipontum. Sie gruben aber insgeheim verborgene Gruben und deckten sie mit Reisig und Rasen zu, und wie Agio, da Radwald *) Abschneiden des Haares, bei Erwachsenen des Bartes, war Symbol der Annahme an Kindesstatt. Wer sich Haar oder Bart abschneiden ließ, unterwarf sich gleichsam der väterlichen Gewalt des Abschneidenden; denn Haar und Bart durften nur mündige Freie ungeschoren tragen.
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