Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
180 Erstes Buch. Iii. Abschnitt: Bilder aus dem Frankenreiche.
köpfen am Giebel über Diele, Herd, Schlafräume und Viehställe; denn enger schloß sich in dem Einzelgehöft das Hauswesen um die Häupter der Menschen und Tiere.
Aber neben der deutschen Wohnung war damals im Westen und Süden auch auf dem Lande der römische Turmbau nicht selten. In den Vorbergen der Alpen, im Zehntland und auf den Rheinhügeln ragten überall die alten Türme der Römer, viereckige Warten mit mehreren Stockwerken, um deren oberstes eine hölzerne Galerie lief; die Eingangsthür lag zuweilen hoch über dem Boden, so daß man nur mit einer Leiter herankommen konnte; dann waren die Stockwerke auch im Innern wohl durch Leitern verbunden, welche abgenommen, Verteidigung von oben gegen den eindringenden Feind gestatteten. Diesen Steinturm umschloß ein Pfahlwerk und Graben. Auch wo die Mauer größerer Aastelle mit ihren Zinnen und Türmen dauerte, waren in dem engen Bezirk, welchen sie einschloß, die Räume für Menschen und Vorräte in mehreren Stockwerken aufeinander gesetzt. In diesen Römerburgen, welche die Franken und Alamannen ausgebrannt hatten, richteten sich jetzt nicht nur Beamte des Landesherrn, auch ungesetzliche Haufen fahrender Krieger ein und spähten von der Höhe in die Thäler, um das Land zu überwachen oder einen Raubzug zu wagen. Aus einer Verbindung der deutschen Lebensgewohnheit mit römischem Mauerbau sind die Ritterburgen der spätern Reit entstanden.
T)er Hofraum des deutschen Landwirts aber war mit Zaun oder Mauer umfriedet, ant Thor die Hütte des Hofhundes; das Hofthor wurde in der Nacht verschlossen, indem man hölzerne Keile einhämmerte. In der Mitte des Hofes war die Dungstätte, Rosse und Rinder wurden bei Nacht in den Hof getrieben zum Schutz gegen räuberischen Überfall. Die Gehöfte lagen nebeneinander an Dorfgassen, zwischen ihnen zuweilen trennende Fußsteige; einem Grundherrn, welcher mehrere Hufen im Dorfe besaß, gehörten auch unfreie Hinterleute, welche von kleinerem Hofe seine Hufen bauten. Sie lebten, zumal auf altern Römerboden, in verschiedenen Graden der Unfreiheit, vom persönlich freien Zinsmann bis zum Leibeigenen; unfrei waren auch die Knecejte und Hausdiener. Aber ein großer Herrenbesitz enthielt noch andere abhängige Leute; auch die Handwerker wohnten auf dem Grunde eines Herrn,. nicht nur Wagner und Schmiede, auch Goldschmiede, Schwertfeger und Lederarbeiter, sie klopften und hämmerten in den Dorfhäusern neben Weib und Kind für ihren Grundherrn und daneben um Lohn für alle, welche bei ihnen arbeiten ließen; ebenso die Müller in der Wassermühle, deren Betrügerei durch die Gesetze bedräut wurde. Und der Dorf besitz eines vornehmen Franken' oder Burgunders umschloß außer den Landarbeitern auch die ganze Gewerb-thätigfeit seiner Gegend, die man sich nicht gering denken darf.
An dem Hofe lag häufig der Obstgarten mit Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Kirschen. Di^ Mönche hatten Pfropfreiser aus dem Süden herzugetragen, man wußte mit der Veredlung Bescheid; wer Pfropfreiser abbrach oder die Baumpflanzung beschädigte, zahlte hohe Strafe. Auch Weinberge waren an der Mosel, am Rhein, in Bayern, man hielt auf gute Reben, der unfreie Winzer hatte sie in Pflege. Sorgfältig verfteint waren die Äcker oder durch lebende Hecken umschlossen, die Gärten aber durch Zäune, welche aus Knüppeln
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